FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Sachsen > Leipzig

 [[Bibliotheca Albertina]]: Bestandsgeschichte; Bestandsbeschreibung bis 2.91
 [[Bibliotheca Albertina2]]: Bestandsbeschreibung 2.92 - 2.192
 [[Bibliotheca Albertina3]]: Bestandsbeschreibung 2.193 - 2.289
 [[Bibliotheca Albertina4]]: Bestandsbeschreibung 2.290 - 2.401
 [[Bibliotheca Albertina6]]: Bestandsbeschreibung 2.513 - 2.644
 [[Bibliotheca Albertina7]]: Bestandsbeschreibung 2.645 - 2.711
 [[Bibliotheca Albertina8]]: Kataloge; Quellen; Veröffentlichungen

Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina - Hauptbibliothek 5

2. BESTANDSBESCHREIBUNG 2.402 - 2.511

Kulturgeschichte (47,2)

2.402 Der Bestand zur Kulturgeschichte umfaßt 2731 Titel: 9 Inkunabeln, 76 Titel des 16. Jhs (28 deutsch, 46 lateinisch, 2 in sonstigen Sprachen), 250 des 17. Jhs (60 deutsch, 171 lateinisch, 12 französisch, einer englisch, 6 in sonstigen Sprachen), 601 des 18. Jhs (235 deutsch, 282 lateinisch, 72 französisch, 5 englisch, 7 in sonstigen Sprachen) und 1795 des 19. Jhs (1217 deutsch, 42 lateinisch, 266 französisch, 158 englisch, 112 in sonstigen Sprachen).

2.403 Die allgemeinen Gruppen mit 433 Titeln (302 deutsch, 70 französisch) umfassen einleitende, historische und bibliographische Schriften, ferner Sammlungen, Miszellen und allgemeine Darstellungen, u. a. von Johann Christoph Adelung (1782), Christian Ulrich Eggers (1803), Gustav Klemm (Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit, Leipzig 1843-1852) und Karl Heinrich Ludwig Pölitz (1795). Es folgen Abhandlungen zum Ursprung der Kultur, etwa Pierre Bailly, Lettres sur l'origine des sciences (London 1777, deutsch 1778), Antoine Yves Goguet, De l'origine des loix (Paris 1758, deutsch Lemgo 1760) und zur Geschichte einzelner Zeitabschnitte, u. a. von Johann Georg August Galletti (1814) und Wilhelm Wachsmuth (1833). Zur Geschichte der Erfindungen ist der Almanach der Fortschritte von Wissenschaften, Künsten, Manufakturen (Erfurt 1797-1812) verzeichnet sowie Arbeiten von Johann Beckmann (1782), Johann August Donndorf (1821), Paul Kentz (1629), Gustav Pancirollus (1599), Alexander Sardius (1671) und Polydorus Vergilius (ab 1503). Unter Vereine zur Beförderung der Kultur finden sich auch geheime Gesellschaften, Freimaurer (70 Titel) und Rosenkreuzer.

2.404 Der Abschnitt zur Geschichte von Mythologie und Religion mit 1372 Titeln verzeichnet Bibliographien, Einleitungen, vermischte Schriften, 5 Zeitschriften sowie mythologische Lexika, darunter Franz Majer, Allgemeines mythologisches Lexicon (Weimar 1803-1804), Friedrich Korn, Etymologisch-symbolisch-mythologisches Realwörterbuch (Leipzig 1843-1845). Lehrbücher und systematische Schriften stammen u. a. von Siegmund Jacob Baumgarten (1766), Charles François Dupuis (1795), Ludwig Feuerbach (1857), Jean Jovet (1724), Christoph Meiners (1785), Tobias Pfanner (1670), Peter Feddersen Stuhr (1836), Gerhard Johannes Vossius (1642) und Adolf Wuttke (1852). Ein umfangreicher Bestand von über 1000 Titeln betrifft die Mythen verschiedener Religionssysteme, ihre Gegenstände und die Arten ihres Kultus. Hinzu kommt Literatur über Aberglaube und Magie (zum Hexenglauben auch Ulricus Molitaris, De lamiis mulieribus, Leipzig 1495, G 1153 u. ö.), Zauberei, Chiromantie, Weissagungen, hier etwa Daniel propheta, Somnia (Leipzig o. J., G 1228 u. ö.).

2.405 Ein letzter Abschnitt mit 922 Titeln (eine Inkunabel, 16. Jh 21, 17. Jh 93, 18. Jh 252, 19. Jh 555 Titel) behandelt die Geschichte der bürgerlichen Zustände in allgemeinen Schriften und Gesamtdarstellungen, u. a. von Nicolaus Antoine Boulanger (1767), Hugo Grotius (1801) und Alexander Ziegler (1848). Daneben findet sich Literatur über die Geschichte der Stände, etwa Christoph Meiners, Geschichte der Ungleichheit der Stände unter den vornehmsten Europäischen Völkern (Hannover 1792), sowie zu Fürsten und Höfen, über den Adel (u. a. Felix Hemmerlin, De nobilitate, Straßburg o. J., G 2929), den Bürgerstand und den Bauernstand, darunter Historischer Versuch über die Leibeigenschaft (Hamburg 1797). Es folgen Arbeiten zu politischen Institutionen bei verschiedenen Völkern und die Geschichte der Gewerbe; anschließend die Sittengeschichte mit allgemeinen Darstellung, u. a. von Johann Böhme (1520), Jean Nicolas Démeunier (1783), Johann Michael Dilherr (1644), John Disney (1729), Jean Malliot (1812) sowie Einzeluntersuchungen zu Haus und Familie, Tracht und Mode, Spielen und Spielzeug und für einzelne Zeiträume.

Länder- und Völkerkunde (48,1)

2.406 Der Bestand zählt 1900 Titel: eine Inkunabel; 41 Titel des 16. Jhs (4 deutsch, 31 lateinisch, 6 in sonstigen Sprachen), 80 des 17. Jhs (27 deutsch, 42 lateinisch, 6 französisch, 2 englisch, 3 in sonstigen Sprachen), 327 des 18. Jhs (201 deutsch, 43 lateinisch, 56 französisch, 15 englisch, 12 in sonstigen Sprachen) und 1451 des 19. Jhs (951 deutsch, 16 lateinisch, 207 französisch, 187 englisch, 89 in sonstigen Sprachen).

2.407 Die allgemeinen Gruppen (372 Titel) enthalten als älteste einleitende Schrift Henricus Glareanus, De geographia (Basel 1527, 1528, 1539). Zur Bibliographie der Karten und Reisen finden sich Arbeiten u. a. von Johann Beckmann (1807), Anton Friedrich Büsching (1788), Armand Gaston Camus (1802), Wilhelm Engelmann (1858), Johann Hübner (1726) und Gottlieb Heinrich Stuck (1787). Es folgen die Geschichte der Geographie, der geographischen Entdeckungen und Reisen (150 Titel des 18. und 19. Jhs), dann gesammelte und vermischte Schriften mit älteren Arbeiten u. a. von Giovanni Boccaccio (De montibus, Venedig 1473, G 3349), Aeneas Sylvius (Cosmographia, Venedig 1501) und Nathaniel Chytraeus (1594). Die ältesten der 96 Zeitschriften sind die Annalen der Geographie (Braunschweig 1790-1792), das Archiv für Geographie (Wien 1801-1804), die Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde (Gotha 1800-1813), die Allgemeinen geographischen Ephemeriden (Weimar 1800-1816), das Reise-Magazin zur Ausbreitung der Erdkunde (Altona 1784) und das Repertorium für die neueste Geographie (Tübingen 1792-1794).

2.408 Geographische Lexika und Enzyklopädien stammen u. a. von Siegmund Jacob Apin (1727), Theophil Friedrich Erdmann (1810), Johann Georg August Galletti (1807), Johann Hübner (1760), Antoine Bruzen de la Martinière (Le grand dictionnaire géographique et critique, Den Haag 1726-1739, deutsch Leipzig 1844-1850), Abraham Ortelius (1611) und Benjamin Ritter (1848). Systeme und Lehrbücher der allgemeinen Geographie wurden u. a. ausgearbeitet von Giovani Lorenzo Anania (1596), Johann Elert Bode (1804), Philipp Cluverius (ab 1627), Laurentius Corvinus (Cosmographia, Basel o. J., G 364), Johann Hübner (1752), Wilhelm Postellus (1561), Friedrich Ratzel (ab 1881), Karl von Raumer (1832), Karl Ritter (1817), Albrecht von Roon (1840) und Johann Schoner (1515). Schließlich sind die großen Atlanten von Abraham Ortelius (1571), Gerhardus Mercator (ab 1621), Wilhelm Blaeu (1641), Georg Braun und Friedrich Hogenberg (1599) zu nennen, dazu auch Martin Zeiller, Aller Merianischen Topographien Haupt-Register (Frankfurt 1670).

2.409 Ein Abschnitt zur Geographie des Altertums weist 91 Titel nach und enthält neben einer Zeitschrift (Die alten Geographen und die alte Geographie, Leipzig 1841-1842) auch Arbeiten von Christoph Cellarius (1706), Albert Forbiger (1832), Conrad Mannert (1788) und Friedrich August Ukert (1816) sowie Untersuchungen zu einzelnen Problemen der alten Geographie. Zur Geographie des Mittelalters mit lediglich 31 Titeln (21 deutsch) gehört auch Jean Baptiste Bourguignon D'Anville, Handbuch der mittleren Erdbeschreibung (Nürnberg 1782). Umfangreicher mit 210 Titeln (160 deutsch) ist der Bestand zur neueren Geographie, auch hier mit den Unterabschnitten Einleitung, Systemen und Lehrbüchern, etwa von Anton Friedrich Büsching (5 Titel ab 1787), Johann Gottfried Friedrich Cannabich (6 ab 1817), Johann Georg August Galletti (1825), Friedrich Lange (1821), Sebastian Münster (Cosmographiae universalis, Basel 1550, 1552, 1559), Michael Neander (1597) und Wilhelm Ernst August von Schlieben (1828). Zu Einzelproblemen finden sich etwa Simon Grynaeus, Novus orbis regionum ac insularum veteribus incognitarum (Basel 1532), Benedetto Bordoni, Libro nel qual si ragiona de tutte l'Isole del mondo (Venedig 1528), James Kingston Tuckey, Maritime Geography (London 1815) oder Lucas Jansson Wagenaer, Speculum nauticum (Leiden 1686).

2.410 Den Reisen und Reisebeschreibungen ist ein eigener Abschnitt mit 753 Titeln gewidmet. Nach einleitenden Schriften über den Nutzen der Reisen oder Anweisungen zum Reisen wie Johann Renatus Wilhelm Beck, Praktisches Handbuch für Reisende durch Europa und Nordasien (Leipzig 1809), Johann David Köhler, Anweisung für reisende Gelehrte (Frankfurt 1762) und Gottlob Friedrich Knebel, Die vornehmsten Europäischen Reisen (Hamburg 1767) folgen Reisebeschreibungen in Sammlungen, so etwa Arbeiten von Johann Bernoulli (Berlin 1781-1784), die Bibliothek der neuesten Reisebeschreibungen (Weimar 1800-1814) und Neue Bibliothek (Weimar 1815-1833) oder die Allgemeine Historie der Reisen (Leipzig 1747-1774).

2.411 Einzelreisen um die Welt werden beschrieben u. a. von Louis Antoine Comte de Bougainville (1766-1769 u. ö.), James Cook (1772-1775 u. ö.), Charles Darwin (1845), Johann Reinhold Forster (1754), George Hamilton (1794), Alexander von Humboldt (1805), Adam Johann von Krusenstern (1810-1812), Heinrich von Langsdorff (1812), Jean François La Perouse (1798), Stanley Parkinson (1797), John Turnbull (1806), George Vancouver (1803), Charles Wilkes (1845) und Bernhard von Wüllerstorf-Urbair (1861). Reisen durch mehrere Erdteile dokumentieren Adolf Erik Nordenskiöld (1882), Ali Bey el Abassi (i. e. Domingo Badia y Leblich, 1816), Adalbert von Chamisso (1821), Eduard Daniel Clarke (1826), John Dundas Cochrane (1825), Otto von Kotzebue (1821), Jean Baptiste Barthélemy de Lesseps (1790) und Joseph Rusegger (1841). Von Reisen in mehrere Länder Europas (etwa 250 Titel) berichten u. a. Ernst Moritz Arndt (1804), Jens Baggesen (1795), Johann Arnold von Brand (1701), Edward Brown (1685), William Coxe (1786), Georg Fabricius (1551), Ferdinand Albrecht Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1678), Franz Jenne (1790), Johann Georg Keyssler (1740), Karl Gottlob Küttner (1801), Fanny Lewald (1880), Joseph Marschall (1773), Leo von Rozmital (Ritter-, Hof- und Pilger-Reise durch die Abendlande in den Jahren 1465-1467, Stuttgart 1844), Franz Leopold Graf zu Stolberg (1794), Emanuel Swedenborg (1890) und Zacharias Conrad von Uffenbach (1753).

2.412 Die erst im 19. Jh als eigene wissenschaftliche Disziplin entstandene Ethnologie ist mit 258 Titeln vertreten. Nach Einleitung, Bibliographie und Geschichte des Faches folgen 50 Zeitschriften, allgemeine Darstellungen, darunter Georg August von Breitenbauch, Entwurf einer Geschichte der vornehmsten Völkerstämme des alten und neuen Zeitalters (Leipzig 1791) und seine Klassifikation der Hauptvölkerschaften (Leipzig 1800), Karl Meiners, Untersuchungen über die Verschiedenheiten der Menschennaturen (1811), James Cowles Prichard, Researches into the physical history of man (London 1836, deutsch Leipzig 1840) und ethnographische Monographien.

2.413 Ein Anhang umfaßt 185 Titel zur Länderstatistik, mit Bibliographien wie Johann Georg Meusel, Literatur der Statistik (Leipzig 1790), und Einleitungen wie Christoph Bernoulli, Einige Worte über anthroposophische Statistik (Basel 1842), oder Christian August Fischer, Grundriß einer neuen systematischen Darstellung der Statistik als Wissenschaft (Elberfeld 1825). Neben gesammelten und vermischten Schriften finden sich systematische Darstellungen und Lehrbücher u. a. von Anton Friedrich Büsching (1759), Nicolaus Hieronymus Grundling (1733), Max Haushofer (1872), Georg Friedrich Kolb (1862) und Johann Georg Meusel (1794). Den Abschluß bilden tabellarische Übersichten und Monographien über einzelne Gegenstände.

Allgemeine Geschichte (48,2)

2.414 Die Geschichtskataloge im engeren Sinne beginnen mit der Allgemeinen Geschichte, für die 1088 Titel vorliegen: 13 Inkunabeln, 104 Titel des 16. Jhs (15 deutsch, 82 lateinisch, 7 in sonstigen Sprachen), 115 des 17. Jhs (33 deutsch, 69 lateinisch, 5 französisch, 8 in sonstigen Sprachen), 279 des 18. Jhs (139 deutsch, 103 lateinisch, 32 französisch, 2 englisch, 3 in sonstigen Sprachen) und 577 des 19. Jhs (408 deutsch, 48 lateinisch, 63 französisch, 28 englisch, 30 in sonstigen Sprachen).

2.415 Nachgewiesen sind 203 universalhistorische Darstellungen bis zum 17. Jh, u. a. von Antoninus Florentinus (Nürnberg 1484, G 2041 u. ö.) und Johannes Cario (10 ab 1550), das Chronicon abbatis Urspergensis (1515), ferner Werke von Theodor Engelhusen (1671), Sebastian Franck (1531), Conradus a Liechtenau (1569), Marianus Scotus (1559), Martinus Polonus (1559), Werner Rolevinck (Fasciculus temporum, Köln 1476, G 862 und 7 weitere Ausgaben des 15. Jhs), das Rudimentum novitiorum (Lübeck 1475, G 1646), Antonius Coccius Sabellicus (Enneades, Venedig 1498, G 3838; auch 1509), Melchior Sachs (1615) und Hartmann Schedel (Liber chronicarum, Nürnberg 1493, G 2068, deutsch Nürnberg 1493, G 2071). 225 Darstellungen entstanden seit dem 17. Jh, u. a. von Siegmund Jacob Baumgarten (1744), Christian Daniel Beck (1807), Matthaeus Dresser (1609), Claude François Xavier Millot (1772), Johannes von Müller (1810), Karl Heinrich Ludwig Pölitz (ab 1795), Julius August Remer (1775), Friedrich Christoph Schlosser (1815) und Georg Weber (ab 1847).

2.416 Angehängt ist ein Abschnitt zur allgemeinen Geschichte aller oder mehrerer europäischer Staaten mit 57 Titeln, darunter Werke von Gottfried Achenwall (1754), Johann Georg August Galletti (1820), Christoph Wilhelm Koch (1813), Johann Georg Meusel (1775) und Samuel Pufendorff (1705). Es folgen 66 Titel mit tabellarischen Übersichten zur allgemeinen Geschichte und schließlich 32 historische Atlanten, u. a. von Gustav Droysen (1886), Christian Kruse (1812) und Karl von Spruner (ab 1837).

2.417 Der mit 507 Titeln umfangreichste Abschnitt verzeichnet die Gesamtausgaben einzelner Historiker und historische Miszellaneen in einem Alphabet von Johann Valentin Adrian bis Heinrich Anselm von Ziegler und Kliphausen.

Karten und Pläne (49)

2.418 Die Kartensammlung hatte innerhalb der Bibliothek nicht den Rang einer Fachabteilung, war allerdings in dem 1891 bezogenen Neubau in einem eigenen Raum untergebracht worden. 1909, im Jahr der 500-Jahr-Feier der Universität, wurden die Bestände auf etwa 6000 Karten und Pläne geschätzt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatten sich diese Bestände nur langsam vermehrt. Der größte Teil der kriegsbedingt ausgelagerten Kartensammlung wurde 1946 durch die sowjetischen Truppen als Beutegut mit unbekanntem Ziel abtransportiert und ist bis heute verschollen.

2.419 Zu den Verlusten zählt der bedeutendste Teilbestand der früheren Kartensammlung: die Sammlung sächsischer Karten der Sammlung des Ferdinand von Reiboldt. Sie gelangte 1858 an die Bibliothek und umfaßte neben Karten des albertinischen und ernestinischen Sachsen (in den Grenzen vor 1815) auch solche von Anhalt und anderen kleineren Fürstentümern im obersächsischen Raum sowie zahlreiche Schlachtenpläne. Zu dieser Sammlung gehört ein gedruckter Katalog von Johann Christoph Adelung (Meißen 1796) mit handschriftlichen Ergänzungen durch Reiboldt.

2.420 Die Karten wurden bis 1939 in einem standortgebundenen Systematischen Katalog nachgewiesen, der auf Grund der Verluste heute nur noch historischen Wert hat. Alle verbliebenen Objekte und Neuzugänge wurden inzwischen in einem Zettelkatalog erfaßt. Anfang der achtziger Jahre waren 31 Atlanten und ca. 220 Karten vor 1800 sowie 230 Atlanten und ca. 2000 Karten aus den Jahren von 1801 bis 1945 nachgewiesen. Thematische Karten und Atlanten erhielten bis 1939 die Signaturen des betreffenden Faches. Diese geringen Bestände blieben nach 1945 in Leipzig. Sie werden ggf. bei bemerkenswerten Werken des betreffenden Fachgebietes angeführt.

2.421 Früheste Atlanten sind die reich mit Karten ausgestattete Cosmographia des Ptolemäus (Bologna 1482, G 499; Ulm 1482, G 3031; Ulm 1488, G 3083 und weitere Ausgaben aus dem 16. Jh: Rom 1507, Straßburg 1513, Nürnberg 1514, 1533, Köln 1540, Basel 1542, Venedig 1562) sowie die Cosmographiae universalis von Sebastian Münster (Basel 1550, 1552, 1559) und die Cosmographia von Peter Apian (Antwerpen 1584). Aus dem 17. Jh sind verschiedene Ausgaben von Gerhard Mercators Atlas durch die Verlegerfamilie Johannes Hondius (Amsterdam 1623, 1630, 1636) und der Atlas minor (Dordecht 1610, Arnheim 1621, Amsterdam 1648) sowie ein Atlas von Coronelli (Venedig 1692) vorhanden.

2.422 Erwähnenswert sind weiter Le nouveau théatre du monde von Nicholas Gueudeville (Leiden 1713), zwei Ausgaben des Großen Atlas von Johann Baptist Homann (Nürnberg 1731, 1735) und aus der Homannschen Offizin zwei Ausgaben des Atlas Germaniae (1753 und 1777), ferner die Deutschland-Atlanten von Daniel Friedrich Sotzmann und vor allem die erste Ausgabe des Hand-Atlas von Adolf Stieler (Gotha 1817-1819). Von den Leipziger Kartographen J. E. Lange und J. H. Lange sind mehrere Atlanten über Deutschland sowie Sachsen vorhanden (1803, 1810; 1807), deren Qualität zwar umstritten ist, die aber regionale Bedeutung besitzen. Relativ selten ist der von Jacob Andreas Hermann Oberreit erarbeitete Topographische Atlas des Königreichs Sachsen (Dresden 1830-1850).

Alte Geschichte (50, 51)

2.423 Für die Alte Geschichte sind in zwei Bandkatalogen 4919 Titel nachgewiesen: 8 Inkunabeln, 134 Titel des 16. Jhs (3 deutsch, 129 lateinisch, 2 in sonstigen Sprachen), 426 des 17. Jhs (374 lateinisch, 19 französisch, einer englisch, 12 in sonstigen Sprachen), 727 des 18. Jhs (79 deutsch, 516 lateinisch, 66 französisch, 22 englisch, 44 in sonstigen Sprachen) und 3624 des 19. Jhs (1729 deutsch, 1174 lateinisch, 345 französisch, 149 englisch, 227 in sonstigen Sprachen). In den Formalgruppen (282 Titel, davon 149 deutsch, 73 lateinisch, 34 französisch) wird nach den einleitenden Schriften für die Quellen auf die Scriptores graeci et latini (18-23), für die Geographie auf die Länder- und Völkerkunde (48,1) verwiesen. Es folgen Miszellaneen zur alten Geschichte überhaupt und Darstellungen der ganzen alten Geschichte, etwa von Gabriel Gottfried Bredow (1799), Johannes Bruno (1660), Maximilian Duncker (1852), Johann Georg August Galletti (1823), Arnold Hermann Ludwig Heeren (1820), Friedrich von Raumer (1821) und Friedrich Christoph Schlosser (1826), dann Lexika und Tabellen, darunter Johann Friedrich Wetzel, Handwörterbuch der alten Welt- und Völkergeschichte (Liegnitz 1804) sowie Abhandungen zu einzelnen Perioden, Ereignissen und Einrichtungen.

2.424 317 Titel betreffen einzelne Völker und Reiche Asiens. Für Assyrien ist auch Marcus von Niebuhr (1857) nachgewiesen, für Medien, Babylon und Persien u. a. Karl Friedrich Christian Hoeck (1818), Ulrich Hubert (1663), Carl Friedrich Richter (1795) und Johannes Szabó (1820). Verzeichnet sind auch Titel über kleinere Staaten Vorderasiens wie Syrien, Armenien, Pontus, das Parthische Reich und das Baktrische Reich.

2.425 71 Titel umfaßt die Literatur über antike Reiche Afrikas, meist zu Karthago und Ägypten, wobei auch auf Historia Africae (74,2) verwiesen wird.

2.426 Für Europa ist nach wenigen allgemeinen Texten die Literatur zum antiken Griechenland (1416 Titel) vertreten mit Arbeiten zur Geographie, etwa von Ubbo Emmius (1632), ferner mit allgemeinen Darstellungen, u. a. von Henry Clinton (1834), Ernst Curtius (1858), Oliver Goldsmith (1785), George Grote (1850) und Thomas Hind (1707). Bei den Miszellaneen ist Jean Jacques Barthélemy (1789) zu nennen.

2.427 Für einzelne Perioden bis zu Alexander dem Großen liegen etwa 125 Titel vor, bei den einzelnen Staaten für Sparta 94 Titel, darunter Nicolaus Cragius, De Republica Lacedaemoniorum (Leiden 1670) und Karl Heinrich Lachmann, Die spartanische Staatsverfassung (Breslau 1830). Mit Athen befassen sich 443 Titel, z. B. William Martin Leake, The topography of Athens (London 1821, deutsch Zürich 1844), speziell zur Landesgeschichte Arbeiten von Barthold Georg Niebuhr (1827), Johannes Meursius (ab 1616), Wilhelm Vischer (1845) oder Wilhelm Wattenbach (1842), zur Staatsgeschichte auch August Boeckh (1817), Samuel Petit (1635), Eduard Platner (1820) und August Wilhelm Heffter (1822).

2.428 Die kleineren griechischen Stadtstaaten, die Inseln und die Kolonien betreffen 296 Titel. Mazedonien sind 162 Titel gewidmet mit Abhandlungen von Johannes Baptist Cropenius (1699), Ludwig Flathe (1832), Otto Abel (1847) und Christian Georg Heyne (1790) sowie von Guillaume Emanuel Joseph de Sainte-Croix (Examen critique des anciens historiens d'Alexander le Grand, Paris 1775, 1804, englisch Bath 1793) und Johann Gustav Droysen (Geschichte Alexanders des Großen, Berlin 1833, 1880). Die griechische Geschichte nach Alexander beschreibt u. a. John Gast, The history of Greece from the accession of Alexander of Macedon till its final subjection to the Roman power (London 1782, deutsch Leipzig 1798).

2.429 Der weitaus größte Bestand mit insgesamt 2200 Titeln ist der alten Geschichte Italiens, vor allem Roms, gewidmet. In den einleitenden Gruppen mit 462 Titeln finden sich Arbeiten zur Bibliographie, z. B. Martin Hankius, De rerum Romanorum scriptoribus (Leipzig 1669-1675), zu Geographie und Topographie (ca. 270 Titel) mit Texten wie Philipp Cluverius, Italia antiqua (Leiden 1624) oder Franz Traugott Friedemann, Über die Gestalt Italiens bei den alten Geographen nach Strabo (Wittenberg 1821). Ältere Arbeiten zu Rom sind verfaßt von Giovanni Pietro Bellori (1673), Petrus Bentius (1654), Flavius Blondus (Roma instaurata, Verona 1481-1482, G 3897; Venedig 1510), Olaus Borrichius (1687), Georg Fabricius (ab 1551) und Lucius Faunus (1549). Für die altitalischen Stämme (ca. 80 Titel) sind zu nennen Georg Friedrich Grotefend, Zur Geographie und Geschichte von Alt-Italien (Hannover 1840-1842) und Karl Otfried Müller, Die Etrusker (Breslau 1828). Zu den griechischen Kolonien in Italien liegen ca. 30 Titel vor, zu Sizilien und den übrigen Inseln ca. 100, darunter Philipp Cluverius, Sicilia antiqua (Leiden 1619).

2.430 Zur eigentlichen römischen Geschichte verzeichnet der Katalog für die allgemeinen Gruppen (236 Titel) neben einleitenden Schriften und Quellen eine Reihe von allgemeinen Darstellungen. Diese reichen von Flavius Blondus (1503) und Johannes Cuspinianus (1553) bis zu Theodor Mommsens Römische Geschichte (Berlin 1854-1856). Als Miszellaneen zur römischen Geschichte überhaupt wurden z. B. Thomas Ochsenbrunners Memorabilia gesta virorum (Rom 1494, G 2378) oder Montesquieus Considerations sur les causes de la grandeur des Romains et de leur décadence (Lausanne 1749) eingeordnet.

2.431 Der Bestand zur Geschichte der römischen Republik umfaßt 952 Titel (469 lateinisch). Beispiele für allgemeine Darstellungen sind Adam Ferguson, History of the Roman republic (Basel 1794, deutsch Leipzig 1784), und Barthold Georg Niebuhr, Römische Geschichte (Berlin 1811). Daneben finden sich Darstellungen einzelner Perioden und Ereignisse sowie Schriften zur Staatsgeschichte und zur Verfassung, so auch Paulus Manutius (Liber de senatu, Venedig 1581), ferner zu den Magistraten, darunter Andreas Alciatus (1552), Pomponius Laetus (1568) und Lucius Fenestella (De Romanorum magistratibus, Florenz o. J., G 1072), schließlich zu den Ständen, der Verwaltung und den auswärtigen Verhältnissen.

2.432 Die Geschichte des römischen Kaiserreiches ist mit 558 Titeln vertreten (248 lateinisch). Die allgemeinen Darstellungen reichen von Johannes Cuspinianus (1555) über Edward Gibbon (Decline and fall of the Roman Empire, London 1783, deutsch Leipzig 1805-1806) und Charles Merivale (1865) bis zu Hermann Schiller (1883-1887), gefolgt von Arbeiten zu einzelnen Perioden und Ereignissen, z. B. Pomponius Laetus, Romanae historiae compendium (Venedig 1499, G 3842 u. ö.), und zu staatlichen Institutionen.

2.433 Zur Geschichte des Oströmischen Reiches sind 617 Titel vorhanden. Hervorzuheben sind bei den Zeitschriften die Chronica Byzantina (St. Petersburg 1894 ff.) oder die Byzantinische Zeitschrift (Leipzig 1892 ff.), ein größerer Bestand an Quellensammlungen, so das Corpus historiae Byzantinae (Frankfurt 1568) und Ausgaben und Kommentare zu 81 Schriftstellern von Myrinaeus Agathias Scholaricus bis Johannes Zonoras und zu 15 Anonyma. Es folgen die allgemeinen Darstellungen, u. a. von Christoph Besoldus (1634), Charles Du Fresne du Cange (1680), Ludwig Theobald Kosegarten (1795), Charles Le Beau (1824), Wilhelm von Lüdemann (1827), Eduard Muralt (1855) und Jacques Corentin Royou (1803). Miszellaneen sowie Texte zu einzelnen Perioden und Ereignissen und zur Staatsgeschichte schließen sich an, etwa Notitia utraque cum orientis tum occidentis (Basel 1552, Venedig 1602, Rom 1616) oder Notitia dignitatum utriusque imperii (Lyon 1608). Bei der Literatur zu einzelnen Städten finden sich 20 Titel für Konstantinopel.

Geschichte des Mittelalters, Neuere Geschichte (52)

2.434 Für die Geschichte des Mittelalters sind 981 Titel nachgewiesen: 3 Inkunabeln, 46 Titel des 16. Jhs, 49 des 17. Jhs, 164 des 18. Jhs und 720 des 19. Jh. In den allgemeinen Gruppen (223 Titel, 74 deutsch, 129 lateinisch) findet sich nach der Einleitung die Literatur zu den Quellen, so auch Hermann Osterley, Wegweiser durch die Literatur der Urkundensammlungen (Berlin 1885-1886). 27 Sammelwerke schließen sich an, darunter Jean Mabillon, Vetera analecta (Paris 1723), gefolgt von Ausgaben einzelner Schriftsteller von Ado, Archiepiscopus Viennensis bis Victor, Episcopus Tunnunensis. Unter den allgemeinen Darstellungen sind auch eine Reihe von deutschen Chroniken, z. B. Drucke aus Straßburg (1517), Augsburg (1531), Leipzig (1532) und Wittenberg (1553).

2.435 In einzelnen Abschnitten folgt die Literatur zur Völkerwanderung (314 Titel) mit allgemeinen Darstellungen, u. a. von Eduard von Wietersheim, Geschichte der Völkerwanderung (Leipzig 1859-1864), und Joseph de Guignes, Histoire générale des Huns, des Turcs, des Mongols et des autres tartares occidentaux (Paris 1756-1758, deutsch Greifswald 1867-1871). Im einzelnen ist Literatur vorhanden zu den Hunnen (24 Titel), zu den Zigeunern (30 Titel), z. B. Ahasver Fritsch, De Zygenorum vita et moribus (Jena 1660), zu den germanischen Stämmen (ca. 100), darunter Jornandes, De rebus Gothorum (Augsburg 1515), zu den slawischen Stämmen (ca. 120 Titel), z. B. Helmoldus, Chronica Slavorum (Frankfurt 1556) und zu den Kelten (ca. 20).

2.436 Zu den Kreuzzügen sind 198 Titel ausgewiesen, darunter zur Bibliographie Joseph Michaud, Bibliographie des croisades (Paris 1822) sowie Recueil des historiens des croisades (Paris 1841 ff.), bei den allgemeinen Darstellungen u. a. Sebastian Brant, De origine bonorum regum (Basel 1495, G 277) und Schriften von Johann Christoph Maier (1780), Joseph Michaud (1814-1822) und Friedrich Wilken (1807-1832). Die Literatur zu einzelnen Ereignissen umfaßt auch Ein hübsch Tractätlein wie durch Hertzog von Pullen ...das gelobte landt ...gewunnen ist (Leipzig 1518) und Arbeiten von Heinrich von Sybel (ab 1841), Bernhard Kugler (1866), Ludwig Streit (1877), Geoffroy de Ville-Hardouin (ab 1819), Francis Bacon (1663) und Arnold Hermann Ludwig Heeren (1808).

2.437 164 Titel umfaßt die Literatur zum Ritterwesen mit allgemeinen Darstellungen u. a. von Johann Gustav Büsching (1823) oder Charles Du Fresne du Cange (1785), mit Texten zu den Ritterorden wie Christian Gryphius, Kurtzer Entwurf der geistlichen und weltlichen Ritterorden (Leipzig 1709). Speziell zu den Johannitern (Maltesern) liegen 70 Titel vor, darunter Guilelmus Caoursin, Obsidionis Rhodiae urbis descriptio (Rom o. J., G 2505), Jacobus Fontanus, De bello Rhodio (Hagenau 1527) und sechs weitere zeitgenössische Flugschriften zum Fall von Rhodos. Zu den Tempelherren sind 45 Titel nachgewiesen, u. a. von Karl Gottlob Anton (1781), Pierre Dupuy (ab 1665), Friedrich Nicolai (1782) und Josef von Hammer-Purgstall (ab 1832). Weitere 31 Titel gelten einzelnen Perioden und Ereignissen, 50 Titel dem Staats- und Rechtswesen: Verfassung, Gerichte, Finanzen, Stände, Heer und Kultur. Ein Beispiel ist Carl Meiners, Historische Vergleichung der Sitten und Verfassungen der Gesetze und Gewerbe des Mittelalters (Hannover 1793).

2.438 Die Neuere Geschichte umfaßt 1729 Titel: 59 des 16. Jhs (27 deutsch, 27 lateinisch, 5 in sonstigen Sprachen), 176 des 17. Jhs (68 deutsch, 74 lateinisch, 23 französisch, einer englisch, 10 in sonstigen Sprachen), 344 des 18. Jhs (189 deutsch, 49 lateinisch, 84 französisch, 13 englisch, 9 in sonstigen Sprachen) und 1150 des 19. Jhs (884 deutsch, 8 lateinisch, 195 französisch, 33 englisch, 30 in sonstigen Sprachen).

2.439 In den allgemeinen Gruppen mit 247 Titeln finden sich nach den Bibliographien bei den Quellen und Materialien auch 70 Zeitschriften und Zeitungen, darunter die Wöchentliche ordinari Postzeitung (1656), Le Mercure François (Paris 1614-1624), der Mercure historique (Den Haag 1686-1752), die Leipziger Zeitung (1741-1918), das Historisch-politische Magazin (Hamburg 1789-1795), die Allgemeine Zeitung (Augsburg 1798 ff.), die Leipziger Fama (1819- 1832), The Times (London 1847 ff.), die Leipziger Allgemeine Zeitung (1837-1858) und die Illustrierte Zeitung (Leipzig 1843-1944). Es folgen Miszellaneen sowie Gesamtdarstellungen der neueren Geschichte, u. a. von Jean Pierre Ancillon (1803), Theodor Agrippa d'Aubigné (1626), Johann Georg Büsch (1783), Friedrich Christian August Hasse (1818), Arnold Hermann Ludwig Heeren (1799), Friedrich von Raumer (1832) und Friedrich Schlegel (1810).

2.440 Zu den einzelnen Zeiträumen sind für das 15. und 16. Jh 158 Titel nachgewiesen mit allgemeinen Darstellungen von Giambattista Adriani (1587) über Conrad Samuel Schurtzfleisch (1733) bis zu Leopold Ranke (1824). Neben Miszellaneen finden sich Publikationen zu einzelnen Ereignissen, z. B. Newe Zeytung aus Polen (o. O. 1527), Ein Anschlag eines zugs wider die Türcken (o. O. 1536), Zeytung von der Eroberung Copenhagen(s) (o. O. 1536), Ernstliche Newe Zeittung von Vorpüntnis zwischen Bapst, Kaiser und den Venedigern (o. O. 1537) sowie Newe Zeyttung von Newen Propheten, so jetzt bei Straßburg auffgestanden (o. O. 1539).

2.441 Für das 17. Jh sind 212 Titel nachgewiesen, dabei unter den allgemeinen Darstellungen auch Werke von Gottfried Achenwall (1756), Hiob Ludolf (1609), Vittorio Siri (1634), das Theatrum Europaeum (Frankfurt 1643-1738) und unter den Miszellen auch Gespräche aus dem Reiche derer Todten (Leipzig 1720-1740) und Henri Duc de Rohan, Intérêts et maximes des princes et des états souverains (Köln 1666). Für das 18. Jh bis zur Französischen Revolution wurden 176 Titel gezählt mit 20 Gesamtdarstellungen u. a. von Carl Renatus Hausen (1766), Karl von Noorden (1870) und Friedrich Christoph Schlosser (1837-1848), ferner 36 Miszellaneen und 220 Titeln zu einzelnen Ereignissen.

2.442 Für die Zeit von der Französischen Revolution bis zum Sturz Napoleons finden sich 508 Titel mit allgemeinen Darstellungen u. a. von Archibald Alison (1841), Baptiste Honoré Raymonde Capefigue (1843), Leopold von Ranke (1875), Heinrich von Sybel (1853) und Wilhelm Wachsmuth (1846), ferner Miszellaneen, Studien zu einzelnen Ereignissen und 240 Titel zur Kriegsgeschichte. Die Zeit vom Sturz Napoleons bis zum Ende des 19. Jhs behandeln 328 Titel, darunter Gesamtdarstellungen u. a. von Eduard Burckhardt (1841), Georg Gottfried Gervinus (1853), Karl Heinrich Hermes (1855), Oscar Jäger (1874-1876) und Ernst Münch (1833-1838). Auch hier folgen Miszellaneen und Publikationen zu einzelnen Ereignissen.

Geschichte einzelner Länder

2.443 Die Bestände zur Geschichte einzelner Länder sind gegliedert in allgemeine Gruppen mit Bibliographie und Enzyklopädie; Historiographie; Archive; Zeitschriften und Sammelwerke; Vereine, Gesellschaften, Ausschüsse; Quellensammlungen, einzelne Quellen, einzelne Schriftsteller; Regestenwerke; Allgemeine Quellenkritik; Geographie, Reisen Statistik (Landeskunde); Völkerkunde (ethnische Minderheiten); Altertümer. Es folgen die jeweilige Landesgeschichte mit allgemeinen Darstellungen; Geschichte der Herrschergeschlechter; Geschichte einzelner Zeiträume und einzelner Ereignisse. Weitere Teilgebiete behandeln die Staatsgeschichte mit Verwaltung (Verfassung und Regierung, Volksvertreter, Staatliche Behörden und einzelne Staatsmänner, Finanzwesen, Verkehr, Versicherung); Landwirtschaft, Forst, Jagd; Gewerbe, Handel, Industrie; Stände und Kultur; auswärtige Verhältnisse; Heer- und Kriegswesen, Marine; Kirchen- und Schulwesen. Den Abschluß bildet die Regionalgeschichte für einzelne Gebiete und einzelne Orte.

Historia Hispaniae (53)

2.444 Zur Geschichte der Iberischen Halbinsel umfaßt der Bestand für Spanien (einschließlich der Literatur über die gesamte Halbinsel) 1248 Titel: 3 Inkunabeln, 62 Titel des 16. Jhs (3 deutsch, 50 lateinisch, 4 französisch, 5 spanisch), 131 des 17. Jhs (4 deutsch, 65 lateinisch, 15 französisch, 47 spanisch), 217 des 18. Jhs (57 deutsch, 41 lateinisch, 44 französisch, 5 englisch, 70 spanisch) und 835 des 19. Jhs (189 deutsch, 14 lateinisch, 115 französisch, 48 englisch, 469 spanisch). Der Bestand zur iberischen Halbinsel insgesamt umfaßt u. a. Andreas Schott, Hispania illustrata (Frankfurt 1603-1606) und De rebus Hispanicis (Köln 1602) sowie Juan Alvarez de Colmenar, Les délices de l'Espagne et du Portugal (Leiden 1707), Richard Twiß, Reise durch Portugal und Spanien (Leipzig 1776), Jean Baptiste Breton, L'Espagne et le Portugal (Paris 1815), Anton Friedrich Büsching, Portugal und Spanien (Hamburg 1808) und Moritz Kayserling, Geschichte der Juden in Spanien und Portugal (Berlin 1861).

2.445 Für Spanien sind in den allgemeinen Gruppen 156 Titel nachgewiesen, so bei den Bibliographien z. B. Gerhard Ernst Franck von Franckenau, Bibliotheca hispanica (Leipzig 1724), bei den Quellen auch Rerum Hispanicarum scriptores (Frankfurt 1579-1581), zu Geographie und Statistik Arbeiten u. a. von Thomas Campanella (ab 1640), Antonio Josef Cavanilles (1785), Edward Clarke (1765), Anton Kaufhold (1797), Alexandre Laborde (1809), Johann Adolf Friedrich Randel (1797) und Jean de Vayrac (1719). Reisebeschreibungen stammen u. a. von Joseph François Bourgoing (1789), John Talbot Dillon (1782), Karl Engelhardt (1794), Peter Loefling (1766), Anton Pouz (1787), Joseph Townsend (1792) und Johann Jacob Volkmann (1785).

2.446 Bei der Landesgeschichte mit 322 Titeln dominieren unter den 50 allgemeinen Darstellungen auch ältere Texte von Pedro Anton Beuter (1604), Sebastian Edzardus (1695), Estéban Garibay y Cumalloa (1571), Juan Mariana (1605) oder Garcia Silva et Figuroa (1628). Bei der Regentengeschichte fallen genealogische Arbeiten auf, u. a. von Rodrigo Mendez Silva (1639), sowie Darstellungen zur Araberherrschaft (35 Titel) und zur Regierung Ferdinands des Katholischen (20 Titel). Hier sind Werke von Carolus Verardus hervorzuheben: Ferdinandus servata (Rom o. J., G 2519), Historia Baetica (Rom 1493, G 2498) und Bethicae et Granatae obsidio (Basel 1494, G 275). 50 Titel sind den Habsburgern gewidmet, besonders Philipp II., 25 der Napoleonischen Zeit und der des Freiheitskrieges. Die Staatsgeschichte mit 652 Titeln behandelt Literatur zur Verwaltung, zum Rechtswesen, zu Wissenschaft und Kultur (30 Titel zum Stierkampf), zu den auswärtigen Verhältnissen, zum Heer- und Kriegswesen, zur Kirche (24 Titel zur Inquisition), zur Schule und zu einzelnen Landesteilen. Hier finden sich 50 Titel zu Aragon und 20 Titel zu Granada.

2.447 Portugal betreffen 482 Titel: 31 des 16. Jhs (einer deutsch, 26 lateinisch, einer französisch, 3 portugiesisch), 33 des 17. Jhs (einer deutsch, 20 lateinisch, 9 französisch, einer englisch, 2 portugiesisch), 111 des 18. Jhs (30 deutsch, 12 lateinisch, 16 französisch, 2 englisch, 51 portugiesisch) und 307 des 19. Jhs (43 deutsch, 5 lateinisch, 18 französisch, 9 englisch, 232 portugiesisch). Unter den einleitenden Schriften (31 Titel) finden sich neben Joam Pedro Ribeiro, Observaçöes historicas (Lissabon 1798) auch 5 Quellensammlungen und bei der Geographie auch Reisebeschreibungen von Heinrich Friedrich Link (1801), Hermann von Maltzan (1880), James Murphy (1795) und Carl Johann Ruders (1808). Die 107 Titel zur Landesgeschichte verteilen sich auf allgemeine Darstellungen, u. a. von Giovanni Battista Birago (1646), Bernardo de Brito (1806), Manuel Faria y Sousa (1730), Alexandre Herculano (1849), de Laclède (1785) und René Aubert Vertot (1758), sowie auf die Regentengeschichte. Zur Staatsgeschichte sind 344 Titel nachzuweisen für Regierung, Rechtswesen, Finanzen, Verwaltung, Wirtschaft, Auswärtiges, Heer und Krieg, Kirche und Schule sowie die Geschichte einzelner Landesteile und Städte.

Historia Galliae (54)

2.448 Die 8375 Titel zur Geschichte Frankreichs verteilen sich auf 2 Inkunabeln, 307 Titel des 16. Jhs (32 deutsch, 110 lateinisch, 161 französisch, einer englisch), 937 des 17. Jhs (53 deutsch, 293 lateinisch, 578 französisch, 13 in sonstigen Sprachen), 1558 des 18. Jhs (261 deutsch, 190 lateinisch, 1085 französisch, 13 englisch, 9 in sonstigen Sprachen) und 5574 des 19. Jhs (1143 deutsch, 225 lateinisch, 4073 französisch, 82 englisch, 51 in sonstigen Sprachen).

2.449 In den allgemeinen Gruppen (391 Titel) finden sich Bibliographien, so Jacques Le Long, Bibliothèque historique de la France (Paris 1719) oder Bibliographie annuelle des travaux historiques ...de la France (Paris 1888 ff.); einleitende Schriften; etwa 200 Quellenausgaben und -sammlungen, so Scriptores annalium et historiae Francorum (Frankfurt 1594) sowie etwa 140 Titel zu Geographie und Statistik. Hier finden sich auch ein Dictionnaire universel géographique (Paris 1804) und Arbeiten von Henry Bulwer Lytton (1834), Johannes Limnaeus (1655), Lady Sydney Morgan (1817), Johann Stephan Strobelberger (1620), Norbert Talbot (1766), Martin Zeiller (Topographia Galliae, Frankfurt 1655-1661) und Reisebeschreibungen wie die Voyages en France (Paris 1808). Einzelreisen werden u. a. beschrieben von Abraham Gölnitz (1631), Jacques Antoine Hippolyte Comte de Guibert (1806), Joachim Heinrich Jäck (1826), Sophie de LaRoche (1787), Andreas Georg Friedrich Rebmann (1796), Andreas Riem (1799) und Arthur Young (1794).

2.450 Bei den 80 allgemeinen Darstellungen zur Landesgeschichte sind u. a. vertreten Paulus Aemilius (1574), Felix Bodin (1826), Jacques de Charron (1621), Gabriel Daniel (1722), Robertus Gaguinus, De origine et gestis Francorum (Lyon 1497, G 1704), Louis Le Gendre (1718), Henri Philippe de Linniers (1738), Daniel Lombard (1723), Claude François Millot (1860), Jean de Serres (1608), Jean Charles Léonard Simonde de Sismondi (1821-1844) und Paul François Velly (Histoire de France, Paris 1755-1778).

2.451 Die Regentengeschichte setzt ein mit Arbeiten zur Genealogie, z. B. David Blondell, Genealogiae Francicae (Amsterdam 1654), sowie mit allgemeinen Darstellungen wie Bernard de Girard, Histoire generale des Roys de France (Paris 1615), gefolgt von umfangreicheren Beständen zu den einzelnen Herrschergeschlechtern: 65 Titel zu den Merowingern, 50 zu den Karolingern, 120 zu den Capetingern, z. B. Guilelmus Brito Armoricus, Philippidos libri XII (Zwickau 1657), 480 zum Hause Valois, hier auch Jean Froissart, Historiarum opus omne (Amsterdam 1656 und 16 weitere Ausgaben und Kommentare) sowie ca. 50 Titel zu Ludwig XI., darunter Philippe de Comines, De rebus gestis Ludovici (Straßburg 1545). Unter den Schriften zu den Häusern Orléans und Angoulême finden sich ca. 50 Titel zu Franz I., u. a. Martin Du Bellay, Les mémoires (Pais 1594), rund 50 zu Heinrich II., ca. 100 zu Karl IX., z. B. Richard Dinoth, De bello civili Gallico religionis (Basel 1582) oder Philippe de Mornay Seigneur du Plessis, Mémoires (Amsterdam 1624). Den Abschluß bilden ca. 70 Titel zu Heinrich III., z. B. Recueil de diverses pieces servant à l'histoire de Henri III. (Köln 1660) und Philipp Hurault Comte de Cheverney, Mémoires (Den Haag 1669).

2.452 Etwa 850 Titel betreffen das Haus Bourbon; davon beziehen sich ca. 140 Titel auf Heinrich IV., u. a. Gaston Duc d'Orleans, Mémoires (Amsterdam 1685) und Hardouin de Perefixe, Histoire du Roy Henry le Grand (Amsterdam 1661). Rund 100 Titel liegen vor zu Ludwig XIII., so Henri Duc de Rohan, Mémoires (o. O. 1644). Etwa 400 Titel finden sich zu Ludwig XIV., darunter Quellen, Berichte von Zeitgenossen und Gesamtdarstellungen. Diese setzen ein mit Roger de Bussy-Rabutin, Histoire de Louis le Grand quatorzième (Paris 1699). Hinzu kommen Berichte vom Hofe, zur Maintenon, zu Condé und zur Fronde (ca. 100 zeitgenössische Flugschriften). Etwa 80 Titel befassen sich mit Ludwig XV., so Voltaire, Précis du siècle de Louis XV (Dresden 1769) und Jeanne Antoinette Marquise de Pompadour, Mémoires (London 1772). Den Abschluß bilden etwa 120 Titel zu Ludwig XVI. mit Quellen, Memoiren der Zeitgenossen, Darstellungen zu Marie Antoinette (20 Titel), zum Halsbandprozeß (22 Titel) und zum Revolutionsprozeß, hier etwa J.-C. Poncelin de la Roche-Tilhac, Le procès de Louis XVI (Paris 1795).

2.453 Zur Französischen Revolution sind 696 Titel gesammelt worden. Dabei finden sich zu den Quellen auch La chronique du mois Nov. 1791 - Oct. 1792 (Paris 1794), Le vieux cordelier (Paris 1794) sowie Moniteur. Gazette nationale (Paris 1789-1798). Hinzu kommen zahlreiche Memoirenwerke, politische Betrachtungen und Gesamtdarstellungen, u. a. von Philipp Joseph Benjamin Buchez (1838), Friedrich Christoph Dahlmann (1845), Antoine Fantin Des Odoards (1797), Christoph Girtanner (1791-1796), François Marie de Kerverseau (1792-1803), Eugène Labaume (1834-1839), François Auguste Alexis Mignet (ab 1827), Thomas Payne (1791), Louis Marie Prudhomme (1824-1825), Louis Adolphe Thiers (1834) und Wilhelm Wachsmuth (1840-1844), gefolgt von Texten zu einzelnen Ereignissen und Parteigängern.

2.454 Die Literatur zu Napoleon umfaßt 424 Titel mit Bibliographien, Zeitschriften, Werkausgaben (auch die Correspondance, Paris 1858-1870), Memoiren der Zeitgenossen, Gesamtdarstellungen, Schriften zu Hof und Familie sowie zu einzelnen Epochen. Hier findet sich zum 18. Brumaire auch Josef Görres, Resultate meiner Sendung nach Paris im Brumaire des 8. Jahres (Koblenz 1800). Weitere Epochen sind der Italienfeldzug, das Konsulat, das Kaiserreich, der Rußlandfeldzug, dazu etwa Friedrich Franz Kosegarten, Darstellung des Französisch-Russischen Vernichtungskrieges 1812 (St. Petersburg 1814), die Feldzüge 1813 bis 1815, Fontainebleau, Elba, die 100 Tage und schließlich St. Helena.

2.455 Der Bestand zur Restauration (1814-1830) umfaßt Schriften über Ludwig XVIII., Karl X. und Ludwig Philippe (auch mit einer Sammlung von 121 Flugschriften). Unter den Drucken zur Februarrevolution 1848 ist auch ein Sammelband mit Flugblättern und Zeitungsnummern. Es folgen Publikationen zur Zweiten Republik, zum Staatsstreich von 1851 sowie zu Napoleon III. und zur Dritten Republik. Insgesamt umfaßt diese Bestandsgruppe 486 Titel.

2.456 Zur Staatsgeschichte zählt der Bestand 2691 Titel (16. Jh 54, 17. Jh 284, 18. Jh 505, 19. Jh 1848). Einzelgebiete sind Regierung, Verfassung (hier auch Déclaration des droits de l'homme et du citoyen, Paris 1790), Minister, Stände (hier auch Instruction sur les assemblées nationales depuis le commencement de la monarchie, Paris 1787 sowie Annales du Parlement français (Paris 1839-1848), Verwaltung und Verwaltungsrecht. Zum Rechtswesen finden sich u. a. Capitularia Regum Francorum (Paris 1677), Ordonances des Roys de France (Paris 1723-1849), Recueil général des anciennes lois françaises depuis l'an 420 jusqu'à la révolution de 1789 (Paris 1822-1833, fortgesetzt für 1791-1830, 1831-1937), Code civil des Français (deutsch Köln 1805) sowie Code Napoléon (Paris 1807).

2.457 Weitere Einzelgebiete sind das Finanzwesen und die übrige innere Verwaltung, die auswärtigen Verhältnisse und das Heer- und Kriegswesen. Zu nennen sind hier Henri de Jomini, Histoire critique et militaire des guerres de la Révolution (Paris 1819-1824) sowie die Memoiren einzelner Heerführer, etwa François de Bassompierre (1692), Charles Duc de Bourbon, Connetable de France (1696), Gaspard de Coligny (1665), Charles François Duperrier Dumouriez (1794), Maximilian Lamarque (1835-1836), Auguste Louis Frédéric Marmont (1857), Michel Ney (1833), Maréchal Henri Latour Comte de Turenne (1782) und Louis Claude Hector de Villars (1734-1736). Zum Kirchenwesen liegen ca. 400 Titel vor, darunter Elie Bénoist, Histoire de l'édit de Nantes (Delft 1693-1695) und 90 Titel zur Hugenottenbewegung; zum Schulwesen finden sich etwa 75 Titel.

2.458 Die Regionalgeschichte mit 1853 Titeln (16. Jh 62, 17. Jh 178, 18. Jh 229, 19. Jh 1394 Titel) enthält Texte zur Landeskunde, zur Geschichte einzelner Provinzen von Anjou bis Provence nach der politischen Einteilung des späten Mittelalters und der Departements nach der Einteilung in neuerer Zeit von Ain bis Yonne, ferner zur Geschichte der Kolonien und der Orte von Abbéville über Paris (ca. 360 Titel) bis zu Viviers.

Historia Italiae (56)

2.459 Die italienische Geschichte ist mit 4420 Titeln vertreten: 9 Inkunabeln, 429 Titel des 16. Jhs (17 deutsch, 328 lateinisch, 6 französisch, 78 italienisch), 609 des 17. Jhs (23 deutsch, 402 lateinisch, 13 französisch, 171 italienisch), 711 des 18. Jhs (92 deutsch, 273 lateinisch, 50 französisch, 2 englisch, 294 italienisch) und 2662 des 19. Jhs (673 deutsch, 201 lateinisch, 214 französisch, 53 englisch, 1521 italienisch).

2.460 In den allgemeinen Gruppen (372 Titel) finden sich Bibliographien, u. a. von Alfred Reumont (1836 und 1846) und die Rivista storica Italiana (Rom 1884 ff.), einleitende Schriften sowie Quellen wie der Codex Italiae diplomaticus (Frankfurt 1725-1735), das Archivio storico italiano (Florenz 1855 ff.), Italia illustrata (Frankfurt 1605) oder Rerum Italicarum scriptores (Mailand 1725-1751). Unter den Zeitschriften sind auch Bolletino dell'Istituto historico Italiano (Rom 1886 ff.) und Miscellanea di storia italiana (Turin 1862 ff.). Zu den geographischen Abhandlungen zählen u. a. Sempronius, De divisione Italiae (Paris 1510) und Flavius Blondus, Italia illustrata (Basel 1531), ferner Reisebeschreibungen u. a. von Leandro Alberti (1581), Heinrich Hase (1821), Andreas Schott (1629), Franz Schott (1600), Johann Jakob Volkmann (1770-1771) sowie Martin Zeillers Itinerarium Italiae (Frankfurt 1640). Einzelreisen werden u. a. beschrieben von Joseph Addison (1767), Charles de Bainville (1764-1767), Edmond und Jules de Goncourt (1864), Ferdinand Gregorovius (1864), Heinrich Hirzel (1823), Gustav Klemm (1839), August von Kotzebue (1805), Karl von Morgenstern (1813), Franz Palacky (1837), Karl Friedrich von Rumohr (1832), Johann Gottlieb Seume (1803), Tobias Smollett (1767) und Johann Georg Sulzer (1780). Schließlich ist zur Statistik die Statistica del regno d'Italia (Turin 1864 ff.) zu nennen.

2.461 Zur Landesgeschichte (ca. 270 Titel) finden sich allgemeine Darstellungen von Luigo Bossi (1819), Johann Friedrich Le Bret (1778) und Jean Charles Léonard Simonde de Simondi (1809) sowie Arbeiten zu einzelnen Epochen u. a. von Carlus Sigonis (1574) und Johannes Cochlaeus (1699). Leonardus Aretinus ist vertreten mit De bello italico contra Gothos (Venedig 1471, G 3293 u. ö.), De temporibus suis (Venedig 1485, G 3499) sowie Rerum suo tempore (Lyon 1539). Weitere Autoren sind Francesco Guicciardini (ab 1564), Pietro Giovanni Capriata (1641), Castruccio Bonamici (1748), Giovanni de Costra (1881), Hermann Reuchlin (1859) und Luigi Carlo Farini (1854).

2.462 Die Staatsgeschichte (ca. 200 Titel) ist gegliedert in Arbeiten zur Verwaltung, Wirtschaft, Kultur (hier auch Jacob Burckhardt, Die Cultur der Renaissance in Italien, Basel 1860), Auswärtiges, Militär (etwa Johann Anton Campanus, De vita et gestis Andrea Brachii Perusini, Basel 1545 oder die Authentische Geschichte des französischen Revolutionskrieges in Italien, Leipzig 1798) sowie Kirchen und Schule (z. B. Ferdinand Ughelli, Italia Sacra, Venedig 1717-1722).

2.463 Bedingt durch die historische Entwicklung Italiens nimmt der Bestand zur Regionalgeschichte mit 3470 Titeln (7 Inkunabeln, 16. Jh 376, 17. Jh 553, 18. Jh 495, 19. Jh 2039 Titel) den größten Anteil (fast 80 Prozent) der Sammlung ein. Aufgeführt sind die Provinzen und Stadtstaaten Sardinien, Genua, Savoyen und Piemont (350 Titel, z. B. Guillaume Paradin, Chronique de Savoye, Lyon 1532), Lombardei (250) und Venedig (320), u. a. Werke von Girolami Bardi (1584), Pietro Bembo (1551), Petrus Bizarus (1573), Flavius Blondus (1483, G 3682; 1484, G 3152), Giovanni Pietro Contarini (1572), Antonius Maria Gratianus (1680), Andreas Mocenici (1525) und Antonius Coccius Sabellicus (1487, G 3770). Es folgen Parma, Modena, Lucca, Florenz (200), San Marino, der Kirchenstaat sowie Neapel und Sizilien (530), dazu u. a. Pandolfo Collenuccio, Historiae Neapolitanae ... libri VI. (Basel 1572), Tommaso Fazello, Historia di Sicilia (Venedig 1574) oder Jean Houel, Reise durch Sizilien, Malta und die Liparischen Inseln (Gotha 1797). Den Abschluß bilden Korsika und Malta.

2.464 Etwa 1500 Titel dokumentieren die Ortsgeschichte von Acqui bis Volterra. Hervorzuheben sind Florenz (75 Titel, darunter Niccolò Machiavelli, Historie Fiorentine, 1532), Mailand (70, u. a. Statuta Mediolani, Mailand 1480, G 1785, sowie Bernardino Corio, L'historia di Milano, Vinegia 1554), Monte Cassino (22), Neapel (40) und Rom. Unter den 350 Titel sind Flavius Blondus, Roma instaurata (Verona 1481-1482, G 3897), Wie Rom gepauet war (Nürnberg 1491, G 2163), Francesco de Albertini, Opusculus de mirabilius novae et veteris Romae (Rom 1510, Basel 1519), Jean Jacques Boissard, Romanae urbis topographiae (Frankfurt 1597-1598) und Paolo Aringhi, Roma subterranea (Paris 1669, deutsch 1668). Schließlich sind zu nennen Venedig (55 Titel) und Verona (40), darunter Torellus Sarayna, De origine et amplitudine civitatis Veronae (Verona 1540).

Historia Britanniae (57)

2.465 Zur Geschichte Großbritanniens und Irlands sind 5818 Titel vorhanden: 180 des 16. Jhs (16 deutsch, 91 lateinisch, 10 französisch, 58 englisch, 5 in sonstigen Sprachen), 716 des 17. Jhs (105 deutsch, 272 lateinisch, 78 französisch, 179 englisch, 82 in sonstigen Sprachen), 950 des 18. Jhs (206 deutsch, 172 lateinisch, 210 französisch, 335 englisch, 27 in sonstigen Sprachen) und 3972 des 19. Jhs (981 deutsch, 259 lateinisch, 320 französisch, 2343 englisch, 69 in sonstigen Sprachen).

2.466 In den allgemeinen Gruppen mit 605 Titeln (140 deutsch, 145 lateinisch, 255 englisch) finden sich Bibliographien, Einleitungen, Quellen- und Urkundenpublikationen, etwa Domesday-Book (London 1783) oder Calendar of state papers 1547 ff. (London 1856 ff.). Quellensammlungen sind vertreten mit der Chronologia Saxonica (Canterbury 1644), Galfridus Monemutensis (1508), Gildas (1568) und Matthaeus (1686). Zur Geographie finden sich allgemeine Landesbeschreibungen, u. a. William Camden, Britannia (London 1600), Das Neue Geharnischte Groß-Britannien (Nürnberg 1690), John Owen, Britannia descripta (London 1764) sowie Reisebeschreibungen, u. a. von Johann Wilhelm Archenholz (1787), Christian August Gottlieb Goede (1806), Pierre Marc Gaston Herzog von Levis (1815), Karl Philipp Moritz (1785), Andreas Riem (1798), Johann Jacob Volkmann (1781) und Arthur Young (1772). Zur Statistik sind zu nennen Thomas Smith, De republica Anglorum (Leiden 1625) und John Adolphus, The political state of the British Empire (London 1818).

2.467 Zur Landesgeschichte mit 2238 Titeln gehören allgemeine Darstellungen, u. a. von Winston Churchill (1675), Andreas Du Chesne (1666), Oliver Goldsmith (1776), David Hume (1763), Pierre Joseph d'Orléans (1695), Leopold Ranke (1859), Lambert Silvius (Sylvius; 1651) und Polydorus Vergilius (1546) sowie Vermischtes mit 270 Arbeiten zur Genealogie und Biographie. Hier finden sich die Biographia Britannica (London 1747-1766), Der Brittische Plutarch (Züllichau 1794), John Henry Emmert, The British Biography (Göttingen 1820) und alphabetisch geordnete Lebensbeschreibungen, die von George Aberdeen bis Thomas Woodcock reichen. Etwa 1800 Titel haben einzelne Epochen der Landesgeschichte in zeitgenössischen Schriften (u. a. 320 Flugschriften) und historischen Darstellungen zum Gegenstand, darunter Francis Bacon, Historia regni Henrici VII. (Leiden 1642 u. ö.) und William Camden, The history of ...Elizabeth (London 1675). Zu Cromwell und zur Zeit des Protektorats sind 80 Titel vorhanden.

2.468 Die Staatsgeschichte mit 1770 Titeln (16. Jh 85, 17. Jh 152, 18. Jh 223, 19. Jh 1310 Titel) umfaßt Literatur zu Verfassung und Regierung (75 Titel), u. a. Roger Acherley, The Britannic Constitution (London 1717), zum Staatsoberhaupt, zum Parlament, etwa Journals of the House of Commons 1547-1803 (London 1803-1825), zu den Behörden und zum Rechtswesen, z. B. John Reeves, History of the English Law (London 1814-1829). Einzelbestände betreffen hier die Rechtsquellen, Rechtsentscheidungen, z. B. Year-Books (London 1678-1680) oder Henry John Stephen, New Commentaries on the Law of England (London 1841-1845 u. ö.), die Rechtspflege und Rechtsverfahren sowie die einzelnen Teile des Rechts. Weitere Literatur findet sich zu den Finanzen, der übrigen inneren Verwaltung, den auswärtigen Verhältnissen, dem Heer- und Kriegswesen mit der Geschichte von Land- und Seekriegen sowie dem Kirchen- und Schulwesen, hierzu u. a. Beda Venerabilis, Historiae ecclesisticae gentis Anglorum (Canterbury 1644 u. ö.) oder Gilbert Burnet, The history of the reformation of the Church of England (London 1681-1715).

2.469 Die einzelnen Landesteile sind mit 177 Titeln, z. B. Wales mit 22 Titeln, nur gering vertreten; reichlicher ist die Literatur zu den einzelnen Orten von Aberconway über London (140 Titel) bis Woburn mit insgesamt 528 Titeln. Für das gesondert behandelte Schottland stehen 350 Titel zur Verfügung mit einleitenden Schriften wie den Proceedings of the Society of antiquaries of Scotland (Edinburgh 1852 ff.), Quellen, Reiseberichten, u. a. von George Anderson (1851), Thomas Garnett (1800), Johann Georg Kohl (1844), Thomas Pennant (1779) und James Macdonald (1808). Geschichtsdarstellungen stammen u. a. von George Buchanan (1582), Wilhelm Adolf Lindau (1826), Walter Scott (1830-1831), John Major (1521), James Browne (1839-1842), William Forbes Skene (1876-1880) und William Robertson (1788). Die 170 Titel zu Irland verteilen sich auf Reisebeschreibungen, u. a. von Karl Georg Küttner (1785), und historische Darstellungen, u. a. von Geoffrey Keating (1880), Thomas Leland (1773), Wilhelm Adolf Lindau (1829), William O'Connor Morris (1896), Francis Plowden (1803) und George Lewis Smyth (1844).

Historia Belgiae (58)

2.470 Zur Geschichte der Niederlande und Belgiens sind 2424 Titel gesammelt worden: 59 des 16. Jhs (11 deutsch, 40 lateinisch, 3 französisch, 5 niederländisch), 319 des 17. Jhs (30 deutsch, 180 lateinisch, 26 französisch, 83 niederländisch), 377 des 18. Jhs (54 deutsch, 145 lateinisch, 69 französisch, 2 englisch, 107 niederländisch) und 1669 des 19. Jhs (228 deutsch, 265 lateinisch, 642 französisch, 8 englisch, 526 niederländisch).

2.471 In den allgemeinen Gruppen (274 Titel) steht Literatur zur Bibliographie, darunter Catalogue de livres concernant l'histoire et la topographie des Pays-Bas (Amsterdam 1859), Bijdragen tot en Nederlandsche Bibliographie (Amsterdam 1884-1894), sowie zur Einleitung. Bei den Quellen finden sich auch Verzeichnisse, so der Codex diplomaticus Neerlandicus (Utrecht 1848-1862), Urkundensammlungen (17 Titel), Chroniken wie die Collection des Chroniques Belges (Brüssel 1839-1899) und Texte einzelner Schriftsteller von Aegidius de Roya bis Lodwijk van Velthem. Die Geographie ist vertreten mit Arbeiten von Johann Valentin Andreae (1623), Menso Alting (1657), Marcus Johannes Boxhorn (1663), Lodovico Guicciardini (1652), Johannes de Laet (1630) sowie dem Schau-Platz deß Niederlandes (Wien 1673). Reisebeschreibungen stammen u. a. von Robert Addison (1843), Franz Dinglstedt (1847), Thomas Fliedner (1831), Therese Huber (1811), Guillaume René Le Febure (1782) und Hebelius Potter (1811); zu nennen ist auch Le Voyageur en Hollande (Amsterdam 1807).

2.472 Zur Landesgeschichte sind 245 Titeln vorhanden, darunter allgemeine Darstellungen wie die Annales sive historiae rerum Belgicarum (Frankfurt 1580) oder Bénique Dujardin und Godefroy Sellius, Histoire générale des provinces unies (Paris 1757-1770), Gerhard Geldenhauer (Gerardus Noviomagus; 1530, 1580, 1609) und Johann Wagenaar (1756-1767). Im einzelnen findet sich Literatur zur ältesten Geschichte (20 Titel), zur Geschichte Burgunds (25) und zum Niederländischen Befreiungskrieg (175). Diese verteilt sich wiederum auf allgemeine Darstellungen, u. a. von Guido Bentivoglio (1702), Richard Dinoth (1586), Franciscus Hottomannus (François Hotman; 1641), Le Jean (1754), Bernardino de Mendoca (1592), Emanuel von Meteren (1597 und 1614), Johannes Meursius (1614), Eberhard van Reyd (1616), Friedrich Schiller (1801), Famian Strada (1648), Gaspar Scioppius (1658) und Peter Valckenier (1677-1680), sowie auf Schriften zu einzelnen Ereignissen.

2.473 Die Staatsgeschichte mit 778 Titeln (16. Jh 12, 17. Jh 106, 18. Jh 99, 19. Jh 561 Titel) umfaßt Literatur zur Verfassung, z. B. Consideration over den Toestand der tegenwoordige Staats-Zaken van Nederlandt (1684), zum Regierenden Haus, zu den Behörden und Staatsbeamten, z. B. Jean de Witt, Mémoires (Regensburg 1709), zum Rechtswesen (ca. 360 Titel, darunter zahlreiche Dissertationen) mit Rechtsquellen, Rechtsgeschichte und Lehrbüchern, u. a. von Paulus Merula (1619), Hugo Grotius (1654) und Simon van Leeuwen (1652). Es folgen Schriften zu den Finanzen, der übrigen inneren Verwaltung, z. B. Lenglet du Fresnoy, Défense de la nation Hollandaise (Den Haag 1730), Paul J. Bitaubé, Les Bataves (Paris 1797) und zu den auswärtigen Verhältnissen (70 Titel). Hier sind zu nennen Lettres entre Jean de Witt ...1652-1669 (Amsterdam 1725), Utrechtisches Friedens-Diarium (Frankfurt 1712-1713) und The history of the treaty of Utrecht (London 1712). Zum Heer- und Kriegswesen liegen 50 Titel vor, darunter Geeraert Brandt, Het Lever van Michael de Ruiter (Amsterdam 1687, auch deutsch 1687). Geeraert Brandt ist auch beim Kirchen- und Schulwesen vertreten mit seiner Historie de Reformatie (Amsterdam 1674-1704).

2.474 Die wechselvolle Geschichte einzelner Landesteile wird in 1107 Titeln deutlich (16. Jh 21, 17. Jh 129, 18. Jh 212, 19. Jh 745 Titel). Abgehandelt werden nach der mittelalterlichen Einteilung die Provinzen Antwerpen, z. B. Jan van Gorp, Origines Antwerpianae (Antwerpen 1569); Artois; Brabant, z. B. Franciscus Haraeus, Annales Ducum et Principum Brabantiae totiusque Belgii (Antwerpen 1623); Flandern, z. B. Anton Sander, Flandria illustrata (Köln 1641-1644); Friesland, z. B. Ubbo Emmius, De Frisia (Emden 1619); Geldern, z. B. Johann Isaac Pontanus, Historiae Gelricae (Harderwijk 1639); Groningen; Hennegau; Holland (60 Titel), z. B. Hadrianus Barlandus, Hollandiae historia (Frankfurt 1585) oder Gerhard van Loon, Hollandsche Histori (Den Haag 1734); Limburg; Lüttich; Luxemburg, z. B. Karl Josef Paquet, Geschichte des Luxemburger Landes (Luxemburg 1842); Mecheln; Namur; Overyssel sowie Utrecht.

2.475 In der Einteilung nach den späteren politischen Veränderungen findet sich Literatur zu den 7 vereinigten Provinzen der freien Niederlande, z. B. Louis Aubery, Mémoires pour servir a l'histoire de Hollande (Paris 1687); zum katholischen Belgien, z. B. Adolphe Borgnet, Histoire des Belges (Brüssel 1844); zur Batavischen Republik und dem Königreich Holland, z. B. Louis Bonaparte, Documens historiques (Paris 1820); zum Königreich der Niederlande, u. a. Etienne Constantine de Gerlache, Histoire du royaume des Pays-Bas 1814-1830 (Brüssel 1839), und zum Königreich Belgien, so Adolphe Bartels, Documens historiques sur la révolution belge (Brüssel 1836). Es folgt die Literatur zur Ortsgeschichte von Amsterdam bis Zwolle.

Deutsche Geschichte (59)

2.476 Der Bestand zur Geschichte Deutschlands umfaßt, ohne die sich anschließende Literatur zur Geschichte der deutschen Länder sowie Österreichs und der Schweiz, 7565 Titel: 10 Inkunabeln, 290 Titel des 16. Jhs (146 deutsch, 137 lateinisch, einer französisch, 6 in sonstigen Sprachen), 1073 des 17. Jhs (737 deutsch, 312 lateinisch, 9 französisch, 15 in sonstigen Sprachen), 1162 des 18. Jhs (649 deutsch, 462 lateinisch, 44 französisch, 5 englisch, 2 in sonstigen Sprachen) und 5030 des 19. Jhs (4583 deutsch, 273 lateinisch, 123 französisch, 19 englisch, 32 in sonstigen Sprachen).

2.477 In den allgemeinen Gruppen mit 296 Titeln ist für die Bibliographie neben älteren Arbeiten von Michael Hertz (1679, 1693), Johann Georg Eccard (1737), Johannes Paul Finck (1737) und Bernhard Friedrich Hummel (1787) auch Friedrich Christoph Dahlmanns Quellenkunde der deutschen Geschichte (Göttingen 1830 und alle folgenden Auflagen) vorhanden. Es folgen Texte zur Einführung sowie zur Historiographie, u. a. von Ottokar Lorenz (1870), Hermann Dietrich Maibom (1701), Caspar Sagittarius (1675), Hans Scherrer (1886) und Wilhelm Wattenbach (ab 1858). Unter den 25 Zeitschriften sind zu nennen Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde (Frankfurt 1820-1874), Patriotisches Archiv (Frankfurt und Leipzig 1784-1790), Deutsche Blätter (Leipzig 1813-1816), Germania (Leipzig 1851-1852), Magazin für deutsche Geschichte (Leipzig 1784), Deutsches Museum für Geschichte (Jena 1842-1843), Christian Friedrich Daniel Schubarts Vaterlandschronik (Stuttgart 1789/90) sowie Taschenbuch zur Beförderung der Vaterlandsliebe (Schnepfenthal 1801).

2.478 Es folgen Schriften von Historischen Vereinen und Gesellschaften, von Archiven und zu wissenschaftlichen Reisen. Bei den Quellen finden sich vollständig die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit (1848 ff.) und die Monumenta Germaniae historica (1826 ff.), aber auch Sammlungen von Johann Michael Heineccius (1707), Johann Wilhelm Hoffmann (1736), Georg Christian Joannis (1724), Leibniz (1698 und 1710-1711), Heinrich Maibom (1688), Johann Burchard Mencken (1728), Christian Franciscus Paullini (1693), Johannes Pistorius (1583), Justus Reuber (1587), Simon Schardius (1574), Christian Urstisius (1670), Georg Wilhelm Zapf (1755) sowie Einzelausgaben, darunter Annalen und Chroniken. Hinzu kommen Regestenwerke (24 Titel), Schriften zur Quellenkritik, zur Urkundenlehre (16) und Urkundensammlungen.

2.479 Die Landeskunde ist mit 457 Titeln, überwiegend deutsche Arbeiten des 19. Jhs, vertreten. Vorhanden sind Bibliographien wie Paul Emil Richters Bibliotheca geographica Germanica (Leipzig 1896), Einführungen, Zeitschriften, Atlanten wie Gerhard Mercators Atlas minor (Arnheim 1621) oder das Repertorium aller Oerter von Teutschland (Weimar 1813-1814), ferner geographische Handbücher, z. B. Das malerische und romantische Deutschland (Leipzig 1840), und Reisehandbücher, so Karl Baedeckers Werk in allen Ausgaben (1842 ff.) oder Ludwig Wilhelm Gilbert, Handbuch für Reisende durch Deutschland (Leipzig 1791-1795). Von Einzelreisen berichten u. a. Joachim Heinrich Campe (1806), Jacques Antoine Hyppolyte de Guibert (1802), Gottlieb Wilhelm Heinse (1810), Adolph von Knigge (1793), Friedrich de La Motte Fouqué (1823), Friedrich Nicolai (1783), Charles Patin (1670), Julius Heinrich Gottlob Schlegel (1807) sowie Martin Zeillers Itinerarium Germaniae (Frankfurt 1674). Es folgen Schriften über landschaftliche Regionen (Gebirge, Gewässer, Ströme, Meere) sowie zur historischen Geographie. Hier ist Aeneas Silvius vertreten mit De ritu, situ, moribus et conditione Theutoniae descriptio (Leipzig 1496, G 1528) und seiner Germania (Straßburg 1515). Unter den 13 Ortslexika ist auch ein Reise-, Post- und Zeitungs Lexicon (Jena 1756). Zur Statistik finden sich 8 Zeitschriften, allgemeine Darstellungen wie August Friedrich Wilhelm Cromes Geographisch-statistische Darstellung der Staatskräfte von den sämmtlichen zum deutschen Staatenbunde gehörigen Ländern (Leipzig 1820-1828), Literatur zur Bevölkerung und zu einzelnen Gegenständen.

2.480 138 Titel, vorwiegend des 19. Jhs, behandeln deutsche Altertümer. Neben Bibliographien und Zeitschriften, z. B. dem Archiv für alte Geographie (Leipzig 1822) finden sich Vereinsschriften wie die Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft in Leipzig (1856 ff.) oder die Mitteilungen, Monatsblätter und Jahresberichte des Sächsisch-Thüringischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums (1824 ff.). Es folgen Lexika, darunter Gustav Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde (Dresden 1836), sowie Darstellungen, die mit Franciscus Irenicus (1518) und Beatus Rhenanus (1693) einsetzen; den Abschluß bildet eine Reihe von Fundberichten.

2.481 Zur Landesgeschichte sind 3350 Titel vorhanden (9 Inkunabeln, 16. Jh 223, 17. Jh 198, 18. Jh 569, 19. Jh 2630 Titel). Der Bestand gliedert sich in Gesamtdarstellungen mit älteren Texten u. a. von Hermann Conring (1654), Georg Fabricius (1609) oder Sebastian Franck (1539) und weiteren Arbeiten bis zu Karl Lamprecht (1891), dann in die Abschnitte allgemeine Stammesgeschichte, Herrscher und Herrschergeschlechter sowie Landschaften und Landesherren. Diese Gruppe ist z. B. bestimmt durch Gabriel Bucelin, Germania Topo-chrono-stemmato-graphica (Augsburg, Ulm, Frankfurt 1655-1678) oder Jacob Wilhelm Imhoff, Notitia Germanici imperii (Tübingen 1678). Bei den Biographien (80 Titel) finden sich Namen wie Julie von Albedyll-Alten über Götz von Berlichingen (10 Titel) und Franz von Sickingen (9 Titel) bis zu Ferdinand von Zeppelin.

2.482 Die zeitliche Gliederung beginnt mit dem Zeitraum von der Urgeschichte bis zur vorrömischen Zeit (149 Titel). Neben Darstellungen wie Jakob Karl Speners Notitia germaniae antiquae (Magdeburg 1717) oder Franz Nikolaus Titzes Vorgeschichte der Teutschen (Prag 1820) sind Arbeiten zu Ursprung und Abstammung der Deutschen sowie zu den Nachbarvölkern vertreten. Zu Land und Leuten sind etwa Conrad Peutinger, De mirandis Germaniae antiquitatibus (Straßburg 1506, 1530) oder Willibald Pirckheimer, Germania (Nürnberg 1532) zu nennen, ferner Beatus Rhenanus, Rerum Germanicarum (Basel 1531) und 9 Kommentare zu Tacitus seit 1536. Es folgen Titel zur Stammeskunde von Friesen und Sachsen, Franken, Alamannen und Sueben, Markomannen, Boiern, Hermunduren, Kimbern und Teutonen, darunter Erpold Lindenbruch (Lindenbrog), Chronica (Hamburg 1580). Die Römerzeit behandeln 137 Titel, vor allem zu Arminius (10 Titel, darunter Georg Spalatin, Von dem thewern Fürsten Arminio, Wittenberg 1575) und zur Varusschlacht (40 Titel).

2.483 Die deutsche Kaiserzeit wird in 34 allgemeinen Werken dargestellt, u. a. von Wilhelm von Giesebrecht (1867), Johann Jacob Mascovius (1757), Louis Maimbourg (1686), Joachim Palatius (1671) und Georg Waitz (um 1860). Speziell zu den Karolingern liegen 239 Titel vor, darunter Quellenwerke wie Johann Friedrich Böhmer, Regesta chronologica diplomatica Carolum (Frankfurt 1833) und 150 Titel zu Karl dem Großen. Hier ist hervorzuheben Einhardus' Vita et res gesta Caroli Magni, hrsg. von Hermann de Nuenare (Köln 1521 u. ö.). Für die Sächsischen Kaiser wurden 122 Titel gezählt, darunter Quellenwerke wie Widukind, Saxonis rerum (Basel 1532) und Annales Widukindi (Frankfurt 1577). Unter den Darstellungen finden sich auch Werke von Johannes Conrad Dieterich (1666), Joachim Palatius (1673) und Leopold Ranke (1837-1840). Größere Bestände finden sich zu Heinrich I. (18 Titel), Otto I. (27) und Heinrich II. (20). Die Salischen Kaiser sind Gegenstand von 176 Titeln, darunter Quellen wie Lambertus Hersfeldensis, Annales (Tübingen 1525 u. ö.), Bischof Walram, De unitate ecclesiae (Mainz 1520), Vita Heinrici IV. (Augsburg 1518 u. ö.) und größere Bestände zu Konrad II. (15 Titel) sowie Heinrich IV. (50).

2.484 Zu den Staufischen Kaisern sind 232 Titel vorhanden, mit älteren Quellenausgaben wie Guntherus (Parisiensis) Ligurinus, De gestis Friderici primi (1507, Tübingen 1598 u. ö.), Otto von Freising, De gestis Friderici (Straßburg 1515), Burchardus Urspergensis, Historia Friderici I. (Augsburg o. J., G 146), Petrus de Vincis, Querimonia Friderici II. (Hagenau 1529) und dessen Epistolarum (Basel 1566). Darstellungen stammen u. a. von Joachim Palatius (1679), Friedrich von Raumer (1823-1825) und Wilhelm Zimmermann (1838-1839); unter den genealogischen Arbeiten ist auch Johann David Koeler, Genealogia familiae Augustae Stauffensis (Altdorf 1721). Bei den einzelnen Kaisern sind 57 Titel zu Friedrich I. nennen, darunter Eine warhafftige historii von dem Kayser Friederich (Augsburg 1519), Conrad Peutinger, De ortu genere et posteris imp. Caes. Friderici I. (Augsburg 1507) sowie 14 Titel zu Heinrich VI. und 40 Titel zu Friedrich II. Für das Interregnum liegen 21 Titel vor, für das späte Mittelalter 351, mit größeren Beständen zu Rudolf von Habsburg (50), Adolf von Nassau (18), Heinrich VIII. (28), Ludwig dem Bayern (55), Karl IV. (40), Wenzel (22), Siegmund (30) und Friedrich III. (60).

2.485 Der Abschnitt Reformationszeit umfaßt die Regierung von Maximilian I. bis zu Matthias mit 453 Titeln, darunter auch Quellen wie die Nuntiaturberichte aus Deutschland (Gotha 1892 ff.) sowie allgemeine Darstellungen u. a. von Leopold Ranke (1839-1847), Ludwig Häusser (1868), Johannes Janssen (1876) und Moritz Ritter (1887-1890). Ein größerer Bestand ist Maximilian I. gewidmet (66 Titel) mit Pandulphus Collenucius (Oratio ad Maximilianum, Rom o. J., G 2380), Hieronymus Nogarolus (1509), Justus Gobler (1566), Jacob Balde (1679), Dietrich Hermann Hegewisch (1782-1783), Karl Haltaus (1850) und Melanchthons Oratio funebris dicta divo Maximiliano Caesari (Wittenberg 1519). Herausragend ist der Bestand zu Karl V. mit 258 Titeln (121 des 16. Jhs), u. a. Darstellungen von Johann Michael Brutus (1555), Jacobus Masenius (1672) und Prudenc de Sandoval (1675) sowie Drucken zu einzelnen Ereignissen, z. B. 4 zeitgenössische Flugschriften zur Krönung in Bologna und 15 zum Schmalkaldischen Krieg. Weitere Bestände finden sich zu Ferdinand I. (15 Titel), Maximilian II. (25), Rudolf II. (32, u. a. Jacobus Tybotius, Epistolae ad ordines imperii, Halle 1598; Johannes Sturm, De bello adversus Turcas, Jena 1598) und zu Matthias (10 Titel).

2.486 Für das 17. Jh sind hier 111 Titel verzeichnet ohne die Literatur zum Dreißigjährigen Krieg (s. u. 2.501). Neben allgemeinen Darstellungen, u. a. von Christian Gottfried Hofmann (1720), Johann Peter Lotichius (1646) und Karl Heinrich Ludwig Pölitz (1829) gibt es 21 Titel zu Ferdinand II., u. a. von Franz Christoph Khevenhiller (1721 u. ö.), 14 zu Ferdinand III., darunter Galleazzo Gualdo Priorato, Historia di Ferdinando terzo (Wien 1672), 65 zu Leopold I., u. a. von Christian Juncker (1697) und Johann Burchard Mencken (1707). 15 zeitgenössische Flugschriften betreffen den Türkenkrieg.

2.487 Für das 18. Jh sind 135 Titel vorhanden mit Texten zu Joseph I. (6 Titel), Karl VI. (29, u. a. von Pierre André La Lande, 1743, und Pierre Massuet, 1741), zu Karl VII. (13, auch von Johann Jacob Moser, 1743-1744, und Gottlieb Schumann, 1745), Franz I. (13), Joseph II. (25) und Leopold I. (6). Die 20 Schriften zu Franz II. wurden u. a. von Ludwig Häusser (1881-1887), Karl Theodor Heigel (1811), Clemens Theodor Perthes (1862) und Friedrich Steger (1861) verfaßt.

2.488 Das 19. Jh ist nach allgemeinen Darstellungen wie Heinrich von Treitschkes Deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts (Leipzig 1879-1894) gegliedert in Literatur zur Napoleonischen Herrschaft 1806-1813 (ca. 50 Titel) und zu Deutschlands Erhebung 1813 (ebenfalls ca. 50, darunter Das neue Deutschland, Berlin 1813-1814) und zahlreiche Flugschriften. Verfasser sind Ernst Moritz Arndt (10 Titel), u. a. Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann (1813) und Der Rhein Deutschlands Strom aber nicht Teutschlands Gränze (Leipzig 1813), Friedrich von Gentz (1813), Karl August Haase (1813), Andreas Sebastian Stumpf (1813) und Ludwig Adolf Peter Graf von Wittgenstein (1813). Für den Deutschen Bund sind 373 Titel verzeichnet, davon etwa 75 zu den Deutschen Burschenschaften 1815-1820, u. a. von Johann Josef Görres (1819), Joachim Leopold Haupt (1820), Staatsrat Hohnhorst (1820), Robert Keil (1883), Wilhelm Traugott Krug (1819) und Karl Ludwig Sand (1821).

2.489 Die Revolution von 1848 behandeln ca. 200 Titel, darunter Darstellungen von Bruno Bauer (1849), Hans Blum (1898), Alfred von Eberstein (1899) und Saint-René Taillander (1853) sowie Flugschriften u. a. von Ernst Moritz Arndt (1848), Alexander Heinrich von Arnim (1848), Karl Biedermann (1848), Alexander Heinrich Fick (1848), Robert Graf von der Goltz (1848), Karl Gutzkow (1848), Friedrich Hundshagen (1848), Friedrich Ludwig Jahn (1848), Leopold von Morgenstern (1848), Friedrich von Raumer (1848), Karl von Steinbach (1848) und Heinrich Wuttke (1848). Zur Reaktion und Restauration finden sich rund 100 Titel für die Jahre 1850 bis 1865, darunter auch Der Nationalverein, seine Entstehung und bisherige Wirksamkeit (Coburg 1861) sowie seine Verhandlungen (1860-1865), Beschlüsse (1860-1863), seine Flugblätter (1861 ff.), seine Wochenschrift (1860-1865, lückenhaft) und sein Wochenblatt (1865-1866, lückenhaft).

2.490 Die Gründung des Deutschen Reiches dokumentieren 62 Titel, u. a. von Karl Klüpfel (1872-1873), Oswald Marbach (1871), Wilhelm Maurenbrecher (1892), Hermann Petersdorff (1896), Heinrich von Sybel (1889) und Heinrich von Treitschke (1879); zum Norddeutschen Bund ist zu erwähnen Der Norddeutsche Bund in seiner bisherigen Entwicklung und die Bündnißverträge Preußens mit den süddeutschen Staaten (Berlin 1867). Zum Deutschen Reich liegen 266 Titel vor, davon 120 zu Wilhelm I., z. B. Politische Correspondenz Kaiser Wilhelm I. (Berlin 1890), Louis Schneider, Aus dem Leben Kaiser Wilhelms 1849-1873 (Berlin 1888) sowie Darstellungen von Bernhard Kugler (1893), Erich Marcks (1897) und Wilhelm Oncken (1890). 30 Titel befassen sich mit Friedrich III., so Rennell Rodd, Friedrich III. als Kronprinz und Kaiser (Berlin 1888), 65 Schriften mit Wilhelm II., u. a. von Franz Ayme (1898), Fritz Friedmann (1896), Georg Hinzpeter (1888), Friedrich Meister (1894), Hans Meyer (1892) und Ernst von Redern (1891).

2.491 Der große Abschnitt zur Staatsgeschichte mit 3315 Titeln (eine Inkunabel, 16. Jh 63, 17. Jh 838, 18. Jh 435, 19. Jh 1978 Titel) umfaßt zu Verfassung und Regierung Gesamtdarstellungen wie Wilhelm Wachsmuth, Geschichte deutscher Nationalität (Braunschweig 1760-1762), außerdem Untersuchungen zum Römischen Reich deutscher Nation von James Bryce (1873), Hermann Gößler (1869) sowie als frühes Werk Res publica et status Imperii Romano Germanici (Leiden 1634-1640). Es folgt Literatur zum Rheinbund, zum Deutschen Bund, zum Frankfurter Parlament und zum Deutschen Reich (ca. 150 Titel) mit Schriften zum Reichstag (z. B. Hermann Robolsky, Der deutsche Reichstag 1867-1892, Berlin 1897), zur Parteiengeschichte und zu einzelnen Parteien (Konservative, Deutschnationale, Nationalliberale, Liberale, Sozialdemokraten, Zentrum). Ein kleiner Bestand findet sich hier zum Rechts- und Finanzwesen (55 Titel), z. B. Karl Dietrich Hüllmann, Deutsche Finanzgeschichte des Mittelalters (Berlin 1803).

2.492 Die Literatur zu den wirtschaftlichen Verhältnissen des Staates (739 Titel) umfaßt 19 Titel zur Wirtschaftsgeschichte, darunter Heinrich August Fischer, Versuch einer Beschreibung des alten deutschen Ökonomiewesens (Leipzig 1775) und Karl Gottlob Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie-, Polizei- und Cameralwissenschaft seit dem 16. Jh (Leipzig 1781-1782).

2.493 Die 172 Titel zum Handel umfassen das Handels-Archiv (Berlin 1847 ff.) und historische Darstellungen u. a. von Johannes Friedrich Gottlob Falke (1859-1860), Friedrich Christoph Johannes Fischer (1785-1792), Johann Georg Meusel (1780), Karl Kökel (1881) und Alfred Zimmermann (1892). Es liegen vor 70 Titel zum Zollverein und 8 Sammelbände mit Drucksachen des Zollvereins 1834-1872, außerdem Publikationen zu Zolltarifen, zur Handelsentwicklung, zum Außenhandel (25 Titel), zu Messen und Märkten und zum Beruf des Kaufmanns, darunter Schriften des Verbandes deutscher Handlungsgehilfen (Leipzig 1884 ff.).

2.494 Unter den 54 Titeln der Gruppe Industrie findet sich zur Industriegeschichte u. a. H. A. Mascher, Das deutsche Gewerbewesen von der frühesten Zeit bis auf die Gegenwart (Potsdam 1866), zum Handwerk J. F. H. Dannenberg, Das deutsche Handwerk und die soziale Frage (Leipzig 1871), zur Industrie Alexander Lips, Deutschlands Retorsions-Princip in seiner siegenden Kraft als unfehlbares Heilmittel deutscher Industrie (Erlangen 1820) und zum Bergbau Karl Friedrich Mosch, Versuch einer Geschichte des ältesten Bergbaus in Deutschland (Liegnitz 1825). Der Bestand zum Verkehrswesen (60 Titel) umfaßt Titel wie Friedrich Hermann Heller, Die Handelswege Innerdeutschlands im 16., 17., 18. Jh (Dresden 1884), Ernst Gasner, Zum deutschen Straßenwesen (Leipzig 1889), Julius Michaelis, Deutschlands Eisenbahnen (Leipzig 1854), Beiträge zur Kenntnis des deutschen Postwesens (Leipzig 1847-1850) oder Heinrich Stephan, Geschichte der preußischen Post (Berlin 1859).

2.495 Zur Landwirtschaft (196 Titel) sind historische Darstellungen zu nennen wie Karl Gottlob Anton, Geschichte der teutschen Landwirtschaft von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts (Görlitz 1799-1802), ferner Literatur über Besiedelung und innere Kolonisation, über die Organisation des Grundbesitzes, darunter Georg Ludwig von Maurer, Zur Geschichte der Mark-, Dorf- und Stadtverfassung (München 1854), über das Dorf, den landwirtschaftlichen Betrieb, die Bauern und das Bauerntum. Hier ist der Bauernkrieg dokumentiert (75 Titel), u. a. mit Schriften wie Die gründtlichen und rechten Hauptartikel aller Bauerschaft (1525) oder Handlung, Artikel und Instruction so fürgenommen sein worden von allen Rotten und Hauffen der Bawren (1525), ferner mit zeitgenössischen Streitschriften, u. a. von Melanchthon (1531), Johannes Cochlaeus (1527), Johannes Eberlin von Günzburg (1573), Peter Gnodalius (1573), Luther (15 Titel, auch Widder die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren, 1525). Es folgen Darstellungen u. a. von August Bebel (1876), Heinrich Wilhelm Bensen (1848), Eduard Burckhardt (1838), Albin Czerny (1882), Karl Hartfelder (1884), Otto Merx (1889), Ferdinand Friedrich Oechsle (1844), Georg Friedrich Christoph Sartorius (1795) und Wilhelm Zimmermann (1847). Weitere Bestände betreffen die Landarbeiter, landwirtschaftliche Verbände, Forst, Jagd und Fischerei mit Autoren wie Karl Friedrich Baur (1842), August Bernhardt (1872), Hermann Hoffmann (1877), Christian Peter Laurop (1843), Karl Roth (1879), Friedrich Ulrich Stisser (1754) und Friedrich Ludwig Walther (1816).

2.496 Zu den sozialen Verhältnissen sind 238 Titel verzeichnet, so zum Adel Darstellungen u. a. von Nicodemus Frischlin (1585), Conrad Maurer (1846), Johann Stephan Pütter (1795), Johann Michael Seuffert (1790) und Karl Friedrich Ferdinand von Stranz (1853); zum Städtewesen die Chroniken deutscher Städte vom 14. bis 16. Jh (Leipzig 1862 ff.), ferner Friedrich Wilhelm Barthold, Geschichte der deutschen Städte (Leipzig 1850-1852) und Georg Ludwig von Maurer, Geschichte der Städteverfassung (Erlangen 1869-1871). Die 45 Titel zur Hanse umfassen Hansische Geschichtsquellen (Halle 1875 ff.), das Hansische Urkundenbuch (Halle 1876 ff.), Hansische Geschichtsblätter (Leipzig 1872 ff.) sowie Friedrich Wilhelm Barthold, Geschichte der deutschen Hanse (Leipzig 1854) und Curt von Schlözer, Untergang und Verfall der Hanse (Berlin 1853).

2.497 Weitere Einzelthemen sind das Bürgertum (15 Titel), die Arbeiter (35) mit J. P. Schmit, Deutscher Arbeiter-Katechismus (Leipzig 1848) und Hermann Schulze-Delitzsch, Die nationale Bedeutung der deutschen Genossenschaften (Berlin 1865), ferner Nichtseßhafte, dazu Friedrich Christian Benedict Avé-Lallement, Geschichte des deutschen Gaunerthums (Leipzig 1858-1864), und Minderheiten. Hier wurden auch die 75 Titel zum Judentum eingeordnet, darunter Moritz Stern, Quellenkunde zur Geschichte der Juden in Deutschland (Kiel 1892), Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland (Braunschweig 1887-1926), Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland (Berlin 1888-1898) sowie Darstellungen und Flugschriften von Alexander de Nevo (Consilia contra Judaeos fenerantes, Nürnberg 1479, G 1951), Saul Asher (1788), Johann August Franckenstein (1722), Johann Sigismund Thiel (1790) und von Autoren des 19. Jhs.

2.498 Zu den staatlichen Bindungen von Kultur und Kirche sind 387 Titel vorhanden: zur Kulturgeschichte nach Bibliographien und Quellen allgemeine Darstellungen, u. a. von Karl Biedermann (1871), Gustav Freytag (ab 1859), Dietrich Hermann Hegewisch (1788), Franz von Löhr (1891-1894) und Johannes Scherr (ab 1852) sowie Texte zu einzelnen Zeiträumen. Es folgen für das 18. Jh Schriften von Karl Biedermann (1854-1880), Georg Ludwig Kriegk (1814), Eleazer de Mauvillon (1740), Garlieb Merkel (1887) und Theodor Thiemann (1885). Zum geistigen Leben (ca. 25 Titel) ist als ältester Beitrag Johannes Philipp Slevogt, De ingeniis Germanorum (Jena 1694) zu nennen. Unter Sittlichkeit, Religion und Kirche (ca. 180 Titel) finden sich allgemeine Darstellungen zur Kirchengeschichte Deutschlands u. a. von Sigismund Calles (1756-1769) und Albert Hauck (1887 ff.). Die Organisation der katholischen Kirche wird behandelt in Karl Julius Boettchers Germania sacra (Leipzig 1874) und in Arbeiten von Caspar Bruschius (ab 1549), Johann Christoph Gatterer (1752), Johann Jacob Mascov (1729) und Aemilian Ussermann (1790). Weitere Bestände betreffen die protestantische Kirche, z. B. Christlieb Gotthold Hottinger, Die evangelischen Geistlichen des deutschen Reiches (Berlin 1880), einzelne Vorgänge der Kirchengeschichte und schließlich das Privatleben (ca. 60 Titel).

2.499 Zu den Auswärtigen Beziehungen sind 52 Titel überwiegend des 19. Jhs vorhanden, unter den allgemeinen Darstellungen auch Wilhelm Schulz, Denkschrift über die internationale Politik Deutschands (Darmstadt 1848). Im einzelnen finden sich z. B. 20 Titel zu Frankreich, u. a. Hieronymus Gebwiler, Libertas Germaniae, qua Germanos Gallis, nominem vero Gallum a Christiano natali Germanis imperasse probatur (Straßburg 1519), 43 Titel zu Elsaß-Lothringen und 74 zu deutschen Siedlungsgebieten im Ausland und zu den deutschen Kolonien.

2.500 Die Literatur zum Kriegs- und Militärwesen mit 118 Titeln (überwiegend 19. Jh) wird gekennzeichnet u. a. durch Hanns Friedrich Fleming, Der vollkommene Teutsche Soldat (Leipzig 1726), Ernst Moritz Arndt, Grundlinien einer teutschen Kriegsordnung (1813), oder August von Loen, Die Kriegsverfassung des deutschen Reiches und des deutschen Bundes (Dessau 1870). Hinzu kommen 72 Titel des 19. Jhs zum Seewesen und ein umfangreicher Bestand zur Kriegsgeschichte, so zum Schmalkaldischen Krieg (1546-1547) 55 Titel, davon 27 des 16. Jhs und 7 des 17. Jhs. Beispiele sind Lambertus Hortensius (De bello Germanico, Basel 1560), Pedro de Salazar (1552), Girolamo Falceti (1552), Johannes Pedioneus (1547) und Philipp von Hessen (Gründtlicher Bericht, 1547).

2.501 Zum Dreißigjährigen Krieg wurden 946 Titel gezählt (17. Jh 785, 18. Jh 38, 19. Jh 123). Zu nennen sind Darstellungen wie Johannes Riccius, De bellis Germanicis (Venedig 1649). Zur ersten Hauptperiode findet sich Bellum Bohemo-Germanico-Suecium ...ab Anno Christo 1617 usque anni 1632 (Frankfurt 1632), zur zweiten Hauptperiode Philippus Arlanibaeus (Johann Philipp Abelin), Arma Suecica (Frankfurt 1631 ff.), Petrus Baptista Burgus, De bello Suecico (Lüttich 1633 und 1639) und zur dritten Hauptperiode Friedrich Wilhelm Barthold, Geschichte des großen deutschen Krieges vom Tode Gustav Adolfs ab (Stuttgart 1842-1843). Zeitgenössische Texte zum chronologischen Ablauf behandeln den Ursprung des Krieges, z. B. Ludovicus Camerarius, Consideratio causarum huius belli quod a.d. 1618 in Bohemia exortum (1647). Darauf folgen Berichte von den Schlachten am Weißen Berge (30), bei Breitenfeld (75), bei Lützen (30) bis zur Schilderung des Westfälischen Friedens.

2.502 Zum Siebenjährigen Krieg (1756-1763) liegen 264 Titel vor, davon 211 des 18. Jhs, mit Quellen, Darstellungen, darunter Johann Wilhelm von Archenholz, Geschichte des siebenjährigen Krieges (Berlin 1793) oder Johann Gottlieb Tielcke, Beyträge zur Kriegskunst und Geschichte des Krieges 1756-1763 (Freyberg 1775-1786), vermischten Schriften und Drucken zu einzelnen Ereignissen mit zahlreichen zeitgenössischen Flugschriften. Unter den 24 Titeln zu den Freiheitskriegen ist auch Johannes Sporschil, Die Freiheitskriege der Deutschen in den Jahren 1813, 1814, 1815 (Braunschweig 1845-1846). Unter den 48 Titeln zum Krieg von 1866 finden sich Der Feldzug von 1866 in Deutschland. Redigiert von der kriegsgeschichtlichen Abteilung des großen Generalstabes (Berlin 1867) sowie Theodor Fontane, Der deutsche Krieg von 1866 (Berlin 1870-1871). Zum Krieg von 1870/71 liegen 194 Titel vor mit Bibliographien, Darstellungen, Tagebüchern, Erinnerungen, Schriften über Kriegsschauplätze, einzelne Kriegsereignisse und den Friedensschluß sowie mit Verlustlisten.

Historia Austriae (60)

2.503 Der in den Jahren 1920 bis 1924 umgearbeitete Katalog zur österreichischen Geschichte umfaßt 3740 Titel: 5 Inkunabeln, 97 Titel des 16. Jhs (57 deutsch, 34 lateinisch, 6 in sonstigen Sprachen), 260 des 17. Jhs (156 deutsch, 84 lateinisch, 4 französisch, 16 in sonstigen Sprachen), 538 des 18. Jhs (274 deutsch, 228 lateinisch, 19 französisch, 17 in sonstigen Sprachen) und 2840 des 19. Jhs (2245 deutsch, 245 lateinisch, 67 französisch, 15 englisch, 268 in sonstigen Sprachen). Eine Besonderheit bildet das Verzeichnis der beschriebenen Städte, Dörfer, Klöster, Schlösser, Gaue, Berge, Täler, Flüsse, Seen usw. (528 Namen).

2.504 In den allgemeinen Gruppen (243 Titel, überwiegend 19. Jh) finden sich Arbeiten zur Enzyklopädie, so die Oesterreichische National-Enzyklopädie (Wien 1835-1837), zur Historiographie und zu den Archiven, 12 Zeitschriften, u. a. Staatsanzeigen (Wien 1784), Taschenbuch für vaterländische Geschichte (Wien 1811-1814) und Malerisches Taschenbuch für Freunde interessanter Gegenden ...der österreichischen Monarchie (Wien 1812 ff.), ferner Literatur zu Vereinen sowie zu den Quellen, u. a. Archiv für die Kunde österreichischer Geschichtsquellen (Wien 1848 ff.) und Fontes rerum Austriacarum (Wien 1849 ff.). Zur Geographie enthält der Bestand ältere Darstellungen von Karl Granelli (1701), Benedikt Franz Hermann (1782), Magnus Klein (1781) und Robertus Papafava (1635) sowie Reiseberichte des 19. Jhs, zur Statistik u. a. Christian Crusius, Topographisches Postlexicon (Wien 1798-1822). Hinzu kommen Schriften zur Völkerkunde des Vielvölkerstaates (41 Titel) und zu den Altertümern.

2.505 Zur allgemeinen Landesgeschichte sind 353 Titel verzeichnet (16. Jh 11, 17. Jh 24, 18. Jh 58, 19. Jh 260), darunter ältere Gesamtdarstellungen von Franz Dischendorffer (1783), Johann Georg August Galletti (1820), Matthias Koch (1846), Eduard Maria Fürst Lichnowsky (1836-1844), Johann Graf Mailßth (1834-1850), Phosphorus Austriacus (1665), Karl Heinrich Ludwig Pölitz (1817), Johann Paul Reinhard (1752), Julius Franz Schneller (1817-1819), Georg Ferdinand von Schrötter (1779-1781) und Friedrich August Wilhelm Wencke (1782), außerdem Schriften zu den Herrschergeschlechtern. Für die Babenberger sind 9, für die Habsburger 50 Titel nachgewiesen. Hinzu kommt Literatur zu einzelnen Zeiträumen und Ereignissen, u. a. zur Zeit Maria Theresias (20 Titel) und Josef II. (27) sowie zu den Revolutionsjahren 1848/49 (18).

2.506 Die 485 Titel zur Staatsgeschichte (16. Jh 3, 17. Jh 21, 18. Jh 71, 19. Jh 390) betreffen die Verwaltung, auch einzelne Staatsmänner wie Fürst Metternich (7 Titel), die Finanzen, das Wirtschaftsleben, die Stände, die Kultur, das Heer- und Kriegswesen, z. B. Türckische und Ungarische Chronica (Nürnberg 1663), Politisches, doch unvorgriffliches Bedenken über den bevorstehenden Türken-Krieg (1683), Christoph Boethius, Ruhmbelorberter Kriegs-Helm wider den Türckischen Tulband (Nürnberg 1686-1698), und einzelne Heerführer, darunter Prinz Eugen (19 Titel), Loudon (6), Radetzky (6) oder Wallenstein (50).

2.507 Die einzelnen Kronländer (Erzherzogtum Österreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein, Kärnten, Steiermark, Krain und Friaul, Görz und Gradisca, Triest, Istrien, Dalmatien) sind mit insgesamt 965 Titeln vertreten (16. Jh 17, 17. Jh 30, 18. Jh 133, 19. Jh 785).

2.508 Für Böhmen und Mähren liegen 609 Titel vor (3 Inkunabeln, 16. Jh 25, 17. Jh 115, 18. Jh 91, 19. Jh 375). In den einleitenden Gruppen finden sich zu Böhmen auch 8 Zeitschriften, u. a. Archiv cesky (Prag 1840 ff.), Archiv der Geschichte und Statistik insbesondere von Böhmen (Dresden 1792), Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen (Prag 1862 ff.), Monatsschrift der Gesellschaft des vaterländischen Museums von Böhmen (Prag 1827-1829), ferner Literatur zu Vereinen und zu den Quellen, u. a. Gelasius Dobner, Monumenta historica Boemiae (Prag 1764-1785) oder Fontes rerum Bohemicarum (Prag 1873-1884). Die Landeskunde setzt ein mit Paul Stransky, Respublica Bohemiae descripta (Leiden 1634). Zu nennen sind außerdem Reisebeschreibungen und zur Topographie Martin Zeiller, Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (Frankfurt 1650). Weitere Bestände betreffen die Völker des Siedlungsraumes und die Altertümer.

2.509 In der böhmischen Landesgeschichte finden sich ältere Darstellungen u. a. von Aeneas Sylvius (Historia bohemica, Basel vor 1500, G 249b, und Köln 1524), Albert Krantz (1523), Johannes Dubravius (1552), Hieronymus Balbus (1560), Georg Beatus (1604), Aubertus Miraeus (1621), Johann Georg Hahn (1676), Bohuslav Balbinus (1677) und Heinrich Roch (1687) sowie 60 Titel zum Dreißigjährigen Krieg. Bei der Staatsgeschichte sind zu Verfassung und Verwaltung auch Landtagsbeschlüsse des Königreichs Böhmen (Prag 1500, G 2330a) vorhanden sowie Die Artikel so auff dem Gemeinen Landtag zu Prag 1543 beschlossen sind (Prag 1543). Hinzu kommen Texte zur Wirtschaft, Kultur und Kirche, z. B. Historia persecutionum ecclesiae Bohemiae anno 894 ad anno usque 1632 (o. O. 1648) oder Majestätsbrief der römischen Kayserlichen Majestät allen zur Böheimischen Confession bekennenden Ständen gegeben 1600 (o. O. 1618), und zu den Orten (60 Titel für Prag).

2.510 Zu Mähren sind hervorzuheben bei den Zeitschriften Gregor Wolny, Taschenbuch für die Geschichte Mährens und Schlesiens (Brünn 1826-1827) und die Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens (Brünn 1897 ff.); bei der Geschichte u. a. Beda Dudik, Mährens allgemeine Geschichte (Brünn 1860-1888) und bei den Ortsbeschreibungen Brünn mit 12 Titeln. Für die Länder Schlesien, Galizien und Bukowina sind 70 Titel, überwiegend des 19. Jhs, vorhanden.

2.511 Das Königreich Ungarn behandeln 670 Titel (2 Inkunabeln, 16. Jh 34, 17. Jh 43, 18. Jh 127, 19. Jh 464), darunter 7 Zeitschriften, z. B. Ungarisches Magazin (Preßburg 1781-1788), Magyar történelmi Tßr (Pest 1855-1877) oder Zeitschrift von und für Ungarn (Pest 1802). Zu den Quellen ist der Codex diplomaticus Hungariae (Pest 1829-1844) zu erwähnen, zur Landeskunde u. a. Casimir Freschot, Idea generale del regno d'Ungheria (Venedig 1684). Ältere Darstellungen der Landesgeschichte sind u. a. Johannes Rewa Graf von Thuroz, Chronica Hungarorum (Buda-Pest 1473, G 558, und Brünn 1488, G 553) und Werke von Nicolaus Isthvanfius (Miklos Istvanffy; 1622), Franciscus de Nadasd (1661) und Conrad Samuel Schurtzfleisch (1672). 14 Titel finden sich zu Matthias Corvinus und 23 Titel zum Revolutionsjahr 1848/49. Die Staatsgeschichte umfaßt Texte zu Verfassung und Volksvertretung, u. a. Acta comitialia Hungarica (1681), ferner zu Recht, Wirtschaft, Kultur, Heer und Kriegen, so Dye Abschrift so der Turck sampt den König von Cathey und Persien allen christlichen stenden geschrieben habe (1526) und New Zeytung: Die Schlacht des Turckischen Keysers (1526), zur Kirche und zu einzelnen Orten (28 Titel für Budapest).

2.512 Für Siebenbürgen sind 264 Titel vorhanden (16. Jh 4, 17. Jh 20, 18. Jh 33, 19. Jh 207), darunter 10 Zeitschriften, so das Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde (Hermannstadt 1872 ff.), das Correspondenzblatt des Vereins (1878 ff.) und die Siebenbürgischen Provinzialblätter (Hermannstadt 1804-1805); zur Landeskunde auch Georg Jeremias Haner, Das königliche Siebenbürgen (Erlangen 1673); zur Landesgeschichte u. a. Wolfgang von Bethlen, Historia de rebus Transylvanicis (Wien 1782 ff.) sowie 17 Titel zu den Siebenbürger Sachsen. Hinzu kommen Texte zur Staatsgeschichte und zu einzelnen Orten (12 Titel für Hermannstadt, 22 für Kronstadt). Die Länder Kroatien, Slawonien und Fiume sind lediglich mit 81 Titeln vertreten.


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.