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Bibliothek des Bertholdgymnasiums

Adresse. Hirzbergstr. 12, 79102 Freiburg (Breisgau) [Karte]
Telefon. (0761) 216-3471

Unterhaltsträger. Stadt Freiburg
Funktion. Präsenzbibliothek für Lehrer und Schüler des Bertholdgymnasiums.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Für Nicht-Schulangehörige nur in Ausnahmefällen und nach vorheriger schriftlicher oder telefonischer Anmeldung. Leihverkehr: nicht angeschlossen. Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung unbedingt erforderlich. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 1) bis Haltestelle Stadthalle.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahr 1572 richtete die Freiburger Universität zur Vorbereitung der Studenten ein Pädagogium ein, aus dem im 18. Jh das Freiburger Gymnasium hervorging. Das Gymnasium blieb zunächst eng mit der Universität verbunden und nutzte die Bestände der Universitätsbibliothek. Nach der Trennung von Universität und Gymnasium im Jahr 1792 übernahm der Benediktinerorden die Leitung und Verwaltung des Gymnasiums. Dem Wunsch des Gymnasiums, eine eigene Bibliothek unabhängig von der Universitätsbibliothek einzurichten, konnte der Orden aus finanziellen Gründen nicht nachkommen. 1806 kam Freiburg an Baden und die Klöster wurden aufgehoben. Der neue Schulträger, das Großherzogtum Baden, und das Gymnasium initiierten nunmehr die Einrichtung einer Gymnasiumsbibliothek. 1816 wurde der Grundstock für diese Bibliothek aus einem 110 Bde umfassenden Dublettenbestand der Universitätsbibliothek gelegt. Dabei handelte es sich vorwiegend um Schrifttum, das von der Universitätsbibliothek aus aufgehobenen Klöstern übernommen worden war. Dazu kamen Erwerbungen aus Mitteln des Großherzogtums und Schenkungen, deren bedeutendste die des Freiburger Professors Franz K. Grieshaber war. Sie umfaßte allein 2373 Bde.

1.2 Bis 1900 wuchs der Bestand auf ca. 10.000 Bde an. Entsprechend dem Charakter des Gymnasiums bildeten Theologie, Klassische Philologie, Germanistik und Geschichte die Schwerpunkte der Sammlung. Nach einem Luftangriff auf Freiburg 1944 verbrannte annähernd der gesamte Bestand. Einige wenige der wertvollsten Bände konnten gerettet werden. Insgesamt sind 227 Bde erhalten, davon 13 Inkunabeln und 107 Bde aus dem 16. Jh.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestandsbeschreibung liegt die Auszählung des Katalogs der Lehrerbibliothek des Großherzoglichen Gymnasiums Freiburg aus dem Jahr 1894 zugrunde. Die noch erhaltenen Bände sind im Katalog entsprechend vermerkt. Erhalten sind 210 Titel in 227 Bdn, die vor 1900 erschienen sind. Auf das 15. Jh entfallen 13 Titel, auf das 16. Jh 104 Titel, das 17. Jh ist mit 33 Titeln vertreten, das 18. Jh mit 39 Titeln und das 19. Jh mit 16 Titeln. 3 Bde enthalten keine Angaben über das Erscheinungsjahr. 121 Werke sind in Latein verfaßt, 85 in Deutsch. Dazu kommen eine französisch- und 3 englischsprachige Ausgaben.

2.2 Mit 65 Titeln ist die Germanistik am stärksten vertreten. Darunter finden sich 8 Titel aus dem 16. Jh (J. Fischart, Geiler von Kaisersberg) und 20 Titel aus dem 17. Jh (Abraham a St. Clara). 51 Werke gehören in die Klassische Philologie, davon stammen 43 aus dem 16. Jh. Zu erwähnen ist eine Vergil-Ausgabe von 1492. Die Theologie ist mit insgesamt 42 Titeln vertreten, darunter finden sich 11 Inkunabeln und 24 Werke aus dem 16. Jh. Nennenswert ist noch das Fach Geschichte mit einem Altbestand von 27 Titeln, von denen 16 auf das 16. Jh entfallen.

3. KATALOGE

Katalog der Lehrerbibliothek des Großherzoglichen Gymnasiums zu Freiburg i. Br. Freiburg i. Br. 1894

Sack, Vera: Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau. Teil 1-3. Wiesbaden 1985 (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau Bd 2)

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Mayer, Hermann: Geschichte der Freiburger Gymnasiumsbibliothek. Freiburg i. Br. 1901

Mayer, Hermann: Kurzer Überblick über die Geschichte des Bertholdgymnasiums zu Freiburg. Freiburg i. Br. 1934

Stand: März 1988

Frieder Künzel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.