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Pfarr- und ehemalige Dekanatsbibliothek St. Magdalena

Adresse. Oberer Markt 79, 8410 Wildon [Karte]
Telefon. (03182) 32 24

Unterhaltsträger. Römisch-katholische Pfarre Sankt Magdalena zu Wildon
Funktion. Historische Pfarr- und Dekanatsbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Homiletik, Kirchenrecht, Geistes- und Naturwissenschaften, Pastoral, Kirchengeschichte, Philosophie. - Der Bestand wird nicht vermehrt.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Benützung nach Voranmeldung im Pfarrhof. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benützer. Bahnverbindung Graz-Wildon; Fußwegnähe vom Bahnhof. Ab Graz auch Busse des Bundesdienstes bis Wildon. - A 9 (Pyhrnautobahn), Abfahrt Wildon.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand seit dem 17. Jh durch Zusammenfassung planmäßig erworbener Bücher vornehmlich zu Pfarrseelsorge, Homiletik und Kirchenrecht, sofern diese für den täglichen Dienst in einer Landpfarre notwendig waren, und nachgelassener Werke auch anderen Inhalts aus dem Besitz verstorbener Pfarrer und Kapläne.

1.2 1785 wurde die bereits im 13. Jh genannte Pfarre St. Magdalena im Zuge der josephinischen Kirchenreform zur Dekanatspfarre erhoben und bestand als solche bis 1971. Die Bibliothek ist gemeinsam mit dem Pfarrarchiv in einem Raum im Pfarrhof untergebracht. Ein historischer Bibliothekskatalog existiert nicht, die Bände tragen auch keinerlei alte Signaturen. Im Zuge der Erhebungsarbeiten für den vorliegenden Beitrag wurde die Bibliothek in der zweiten Jahreshälfte 1994 einer grundlegenden Titelaufnahme und provisorischen Signierung unterzogen (s. u. 3).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt einen Bestand von 497 Titeln (935 Bde bzw. Einheiten). Daneben besteht eine Büchersammlung, die ausnahmslos Druckwerke jüngeren Datums enthält. 9 Titel erschienen zwischen 1501 und 1600, 32 Bde zwischen 1601 und 1700, 586 zwischen 1701 und 1800, 302 zwischen 1801 und 1900, 6 im 20. Jh. Die Zahlenangaben beruhen auf Autopsie der einzelnen Werke.

2.2 Mit 247 Titeln überwiegt die deutsche Sprache, gefolgt von Latein mit 226 Titeln. 9 Titel sind in slo- wenischer, 8 in italienischer und 3 in französischer Sprache verfaßt, 4 Titel sind lateinisch-griechisch.

2.3 Der durch die tägliche Seelsorgepraxis und Pfarrverwaltung motivierte Bücherbedarf wird in der Verteilung nach Sachgebieten deutlich. So überwiegen die homiletischen Werke bei weitem (88 Titel, darunter Jacob Feuchts Postilla Catholica, Köln 1597), gefolgt von Titeln zur allgemeinen Theologie (55) und zu den Geistes- und Naturwissenschaften (45). Dazu finden sich u. a. Aquilin Julius Caesars Standardwerk Annales ducatus Styriae Tomus I (Graz 1768) und Joseph Freiherr von Hormayrs Österreichischer Plutarch (Wien 1807). Pfarr- und ehemalige Dekanatsbibliothek St. Magdalena

2.4 Der Bestand an Bibelausgaben samt exegetischer Literatur beläuft sich auf 44 Titel, Elias Hutters Psalterium Ebraice, Graece, Latine & Germanice (Nürnberg 1602) gehört zu den ältesten. Auf Erbauungsliteratur tfallen 43 Titel, auf Kirchengeschichte 32 (z. B. Claude Fleurys Historia Ecclesiastica, Augsburg, Innsbruck 1768-1775, nicht vollständig). Ebenfalls 32 Titel sind zum (Kirchen-) Recht vorhanden, 24 zur Liturgie. Die Moraltheologie ist mit 26 Titeln vertreten, die Philosophie mit 21. Pastoraler Inhalt ist bei 14 Werken gegeben, 23 widmen sich der Katechetik und dem Schulwesen.

2.5 Neben 27 Wörterbüchern, Enzyklopädien und Sprachlehren (u. a. Adam Friedrich Kirschs Cornucopiae Linguae Latinae, Regensburg 1764) gibt es 8 Werke der Literatur und das Fragment eines Homann-Atlasses aus der ersten Hälfte des 18. Jhs. Der Rest entfällt auf Varia, darunter Wolf Helmhard von Hohbergs Georgica Curiosa oder ...Adelichen Land- und Feld-Lebens Anderer Theil (Nürnberg 1687), Andreas Alciatus' Emblematum libri duo (Lyon 1547) und David Friedrich Megerlins erste deutsche Koranübersetzung (Frankfurt a. Main 1772). Außerdem liegt eine zwischen 1742 und 1775 verfaßte Hs. mit der Vita della serva di Dio Maria Felicita Zungin, einer Grazer Dominikanerin, vor.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[1994 erstellte Datenbank (Name des Autors, Ordensbezeichnung, Titel des Werks, Bandzahl, Auflage, Erscheinungsort, Verleger, Erscheinungsjahr, Signatur); liegt auch als Computerausdruck vor]

Stand: Jänner 1995

Gernot Peter Obersteiner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.