FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Museums für Kunsthandwerk

Adresse. Johannisplatz 5/11, 04103 Leipzig [Karte]
Telefon. (0341) 2142-180, -181
Telefax. (341) 2142-113
Bibliothekssigel. <L 38>

Unterhaltsträger. Stadt Leipzig
Funktion. Wissenschaftliche Fachbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Fachliteratur und historisches Schrifttum zum Kunsthandwerk, zu Architektur, Kunsttopographie, Kostümkunde, Mode, Kunst- und Kulturgeschichte und Grenzgebiete. Graphischer Bestand: Ornamentstiche, gebrauchsgraphische Arbeiten, Kostümblätter, Architekturwerke. Photographische Sammlung. 2. Besondere Sammelgebiete: Bucheinbände, historische und künstlerische Bücher und Buchobjekte, frühphotographische Objekte, Daguerreotypien, Ambrotypien u. a.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek, Ar- beitsraum mit 6 Plätzen. Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag 10-17.30 Uhr. Leihverkehr über die Universitätsbibliothek Leipzig.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 4, 6, 15, 20) bis Haltestelle Johannisplatz. Parkplätze im Täubchenweg unmittelbar am Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Juli 1868 wurde die von Albert von Zahn bereits 1859 angeregte und aus privaten Mitteln zusammengebrachte " Vorbildersammlung für Kunstgewerbe" eröffnet. Es handelte sich dabei um eine " systematisch nach Stilarten und kunstgewerblichen Arbeitszweigen geordnete Sammlung von Abbildungen aus dem Gebiete der Baukunst und des gesammten Kunstgewerbes, unterstützt durch Abgüsse plastischer Werke ornamentaler Kunst" ( s. u. 5, Erster Bericht). Diese Sammlung aus Photographien, Reproduktionen aus Mappen- und Tafelwerken, Druckgraphik, sonstigen graphischen Blättern und einer heute nicht mehr quantifizierbaren Zahl von kompletten Druckwerken machte den Urbestand der Bibliothek aus. Zugleich bildete sie den Kern des sie umgebenden Museums, das mit dieser Sammlung und einem kunstgewerblichen Ankaufskonvolut von der Wiener Weltausstellung 1873 am 25. Oktober 1874 eröffnet wurde.

1.2 Noch im Eröffnungsjahr wurde dem eher bescheiden zu nennenden Ausgangsbestand eine Erwerbung an die Seite gestellt, die bis zum heutigen Tag den kostbarsten Teil der Sammlungen ausmacht: die Ornamentstichsammlung des Leipziger Druckereibesitzers, Verlegers und Kunsthändlers Wilhelm Drugulin (1822-1879). Drugulin hatte diese Sammlung von dem passionierten Hamburger Kunsthistoriker und Initiator des dortigen Museums für Kunst und Gewerbe, Justus Brinckmann (1843-1915), übernommen. Der Bestand dieser Sammlung dürfte 1874 etwas weniger als 10.000 Bl. gezählt haben. Der gedruckte Katalog Edgar von Ubischs von 1889 umfaßt knapp 12.000 Bl., das zeitgleiche Inventar indes vermerkt bereits einige hundert Blätter mehr. Die dynamische Entwicklung des Bestandes läßt sich auch für die photographisch-reprographische Vorbildersammlung nachweisen.

1.3 Konzentrierte sich der klassische Bestand einer Ornamentstichsammlung vor allem auf die Zeit zwischen dem späten 15. und dem frühen 19. Jh, kamen bald auch diesen Rahmen sprengende Stiftungen und Ankäufe graphischer und druckgraphischer Arbeiten in Museumsbesitz. Der heutige druckgraphische und graphische Bestand umfaßt etwa 45.000 Bl. einschließlich kleinerer Sammlungen an japanischen Farbholzschnitten und persisch-indischen Miniaturen. Gesonderte Aufstellung erfuhr auch der Bestand an Arbeiten von Gertrud von Kunowski (1877-1960), Zeichnungen, Aquarelle etc., die das Ehepaar Kunowski 1911/12 dem Museum als Geschenk übergeben hatte.

1.4 Mit dem Einzug in das neuerbaute erste Grassimuseum 1896 wurden Graphik- und Buchbestände getrennt aufgestellt. Besonderen Erwerbungsvorrang genossen zu dieser Zeit die Blattbestände, die im Sinne der Gründungsidee sowohl der Vorbildersammlung als auch der direkten praktischen Anschauung und Benutzung dienen konnten. Für 1896 war zunächst ein Buchbestand von nur 700 Titeln nachgewiesen. In diesem Jahr begann die Ägide Richard Grauls (1862-1944), der das Museumsprofil konzeptionell straffte, erwerbungs- und ausstellungspolitische Schwerpunkte setzte und den Forschungsaspekt des Museums betonte. 1904 kam es mit dem Übergang des Museums in städtische Verwaltung und der Zuweisung größerer Mittel auch zu einem großzügigen und systematischen Ausbau der Buchbestände. 1917 betrug der Bestand bereits 15.000 Bde. 1920 wurde die 600 Bde betragende Handbibliothek Philipp Walther Schulz' († 1920), Sammler und Erforscher persischer Kunst, als Geschenk in den Bestand aufgenommen. Aus seinem Besitz stammen auch zahlreiche Erwerbungen für die Sammlung der persisch-indischen Miniaturen und zahlreiche Objekte in fast allen kunstgewerblichen Sammlungsteilen des Museums. Ebenso konnten umfängliche Konvolute Archivmaterial und Photographien aus Schulz' Besitz bewahrt werden. Der Zugewinn für alle Bereiche der Bibliothek aus privaten Sammlungen oder Bibliotheken war bis in die späten dreißiger Jahre beträchtlich.

1.5 Die 1929 erfolgte Eröffnung des Neuen Grassimuseums bedeutete einen glanzvollen Höhepunkt der Museumsgeschichte. Nach 1933 brachen viele internationale Kontakte ab, die Devisenknappheit wirkte sich vor allem bei den aktuellen Erwerbungen im Zeitschriftenbestand aus. Wichtige internationale Kunstperiodika brachen in diesen Jahren ab und konnten auch nach dem Krieg unter anderen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht mehr aufgenommen werden. Die in der Kriegszeit ausgelagerten Bestände des Museums und der Bibliothek überstanden den Krieg weitgehend unbeschädigt. Dafür wurden viele Sammlungsteile, darunter auch der überwiegende Teil der graphischen und buchhistorischen Bestände, von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und in die UdSSR verbracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen und Kulturinstituten erhielt das Grassimuseum seine Sammlungen zum Ende der fünfziger Jahre wieder zurück.

1.6 Zu Beginn der fünfziger Jahre war eine umfangreiche Bestandszunahme zu verzeichnen. Mit der Auflösung der alten Leipziger Stadtbibliothek kam es zur Übernahme relevanter Bestandteile an historischen Buchbeständen und Druckgraphik in das nunmehrige Museum des Kunsthandwerks und seine Bibliothek. 1960 gelangte die Bibliothek in den Besitz einer einmaligen Kollektion von Musterzeichnungen aus der Werkstatt des Meißner Porzellanmalers Johann Gregor Höroldt (1696-1775), insgesamt 125 Blatt. Die Sammlung wurde aus dem Nachlaß des Sammlers Georg Wilhelm Schulz (1873-1945), eines Bruders von Wilhelm Walter Schulz, erworben. Private Zuwendungen gab es auch in politisch schwierigen und finanzschwachen Jahren. Nach 1989 erfuhr diese Erwerbungsart allerdings großen Aufschwung. Aus der Sammlung von Peter Neumann, Saarbrücken, einem Nachkommen Richard Grauls, gelangten nach 1989 zahlreiche Buchgeschenke in die Bibliothek. In Leipzig konnte ein umfangreicher Bestand aus dem Nachlaß Irmgard Rubardt (1907-1993) geschenkweise übernommen werden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßte 1994 bei einem Gesamtbestand von knapp 39.000 Bdn einen historischen Bestand von 6800 Bdn. Die Zahl wurde nach Auszählen von etwa zwei Dritteln des Bestandes hochgerechnet. Die Auszählung erfolgte nach dem Standortkatalog. Der Bestand gliedert sich in 2 Inkunabeln, 66 Titel des 16. Jhs, 180 des 17. Jhs, 450 des 18. Jhs und 6100 Titel des 19. Jhs. Eine Auszählung nach Sprachen wurde nicht vorgenommen. Vertreten sind die meisten europäischen Sprachen, geringen Anteil haben Latein, Griechisch, Arabisch, Persisch, Japanisch und Chinesisch.

2.2 Angesichts der erheblichen Breite der Aufstellungssystematik und der zu allen Zeiten rigiden finanziellen Beschränkungen konnten nur die wichtigsten der einschlägigen Publikationen erworben werden. Bis in die zwanziger Jahre wurden die kunsthandwerklich-materialspezifischen Bestandteile, gruppiert um den baukünstlerisch-innenarchitektonischen Bestand, bevorzugt ausgebaut. Die Erwerbungen konzentrierten sich besonders stark auf die Sachgruppe Baukunst, Innenarchitektur, Gartenkunst (Signatur G, 504 Titel), aber auch auf die Gruppen Allgemeines Kunsthandwerk (Signatur C, 225 Titel), Möbel, Holzbearbeitung (Signatur L, 267 Titel), Keramik (Signatur M, 285 Titel), Glas (Signatur N, 72 Titel), Metall (Signatur O, 229 Titel), Textilkunde (Signatur P, 398 Titel) und Museumskunde, Veröffentlichungen von Museen (Signatur U, Bestandskataloge).

2.3 Die Gruppe Baukunst, Innenarchitektur und Gartenkunst enthält den größten Teil der Ausgaben des 16. bis 18. Jhs. Die bedeutende Gruppe der Architekturbücher wird eröffnet mit Francesco Colonnas Hypnerotomachia Poliphili (Venedig 1499, heute in der Universitätsbibliothek Leipzig). Der kleine (offensichtlich durch Diebstahl in den zwanziger und dreißiger Jahren dezimierte) Bestand des 16. Jhs wird angeführt von Jacques Androuet Ducerceau, Les plus excellents bastiments de France (Bd 1, 1576). Unter den Werken des 17. Jhs fallen verschiedene Schriften Joseph Futtenbachs ins Auge, u. a. die Architectura Civilis (1628), sowie Daniel Mayers Architectura (1612) oder Giovanni Battista Costagutis Werk über St. Peter in Rom (1684). Der umfangreiche Bestand aus dem 18. Jh enthält u. a. Johann Bernhard Fischer von Erlachs Entwurf einer historischen Architektur (1725), Matthäus Daniel Pöppelmanns umfassendes Werk über den Dresdner Zwinger (1729) oder Giuseppe Galli Bibienas Architettura e Prospettive (1740). Außerdem finden sich Namen wie Ottavio Bertotti-Scamozzi (Les bétimens et les desseins d'André Palladio ..., Vicenza 1786), Jean-Augustin Renard (Etudes de fragments d'architecture, 1783), Vater und Sohn Cuvilliés (mit einem umfangreichen Sammelband von ca. 1770), Carlo Fontana (L'Anfiteatro Flavio, 1725), Paulus Decker (Fürstlicher Baumeister, 1711), William Chambers (Beschreibung der Gärten und Bauten von Kew, 1763) oder Charles Louis Clérisseau.

2.4 Besonders bemerkenswert ist das Werk von Giovanni Battista Piranesi, das nahezu komplett vorliegt, sowohl in zeitgenössischen Ausgaben als auch in Ausgaben des 19. Jhs. Letztere stammen vorwiegend aus dem Bestand der aufgelösten Stadtbibliothek. Hervorhebung verdienen die Antichità Romane (4 Bde, 1756) sowie die Opere Varie di Architettura (1750, vorhanden in einer Ausgabe der sechziger Jahre des 18. Jhs), das sein bekanntestes Werk, die Carceri d'invenzione, enthält. Aus dem 19. Jh fallen insbesondere die Sammlungen architektonischer Entwürfe von Carl Friedrich Schinkel und Leo von Klenze (1819 und 1847) auf. Architekturwerke der Jahrhundertwende sind, wenn auch nicht sehr zahlreich, vorhanden; genannt sei hier Josef Maria Olbricht (1901). Auch Werke zur Gartenkunst sind in großem Umfang vertreten, insbesondere aus dem ausgehenden 18. und frühen 19. Jh. Namen wie Jacques François Blondel, Alexandre Jean Baptiste Le Blond, I. F. Blotz (i. e. Friedrich Christian Touchy), Johann Christian August Gronn oder Christian Cajus L. Hirschfeld verdienen hier Erwähnung.

2.5 Ebenfalls wertvoll ist der Bestand zur Ornamentik. Abgesehen von einigen älteren Drucken handelt es sich um Werke des 19. Jhs, so um Auguste Racinets Polychromes Ornament (1875 und 1888), Owen Jones' Grammar of ornament (1868), Ernst Haeckels Kunstformen der Natur (1899) oder um einzelthematische Untersuchungen wie Carl Krumbholz' Schrift Das Vegetabile Ornament (1879), Adolphe Picards Ornamentation fleurie (1877) oder Georg Böttichers Originalkompositionen zu Flachmustern (1877).

2.6 Ebenfalls nennenswert ist der Bestand an Musterbüchern, zur Kostümgeschichte, an Reisebeschreibungen und zur Kunsttopographie. Besondere Bedeutung kommt den Illustrierten Büchern im Sinne der Literatur-Illustration zu. Während der Bestand des 16. bis 18. Jhs nicht sehr umfangreich ist, kann der des 19. Jhs als eigene Sondersammlung betrachtet werden. Er umfaßt zahlreiche Prachtwerke und Bildfolgen im Geist der Zeit. Erwähnt seien die illustrierten Ausgaben zu Apuleius' Amor und Psyche, darunter die von Max Klinger (1880), sowie illustrierte Ausgaben von Genelli, Richter, Retzsch, Preller u. a.

2.7 Die Jahrhundertwende ist mit vorzüglichen illustrierten Ausgaben vertreten. Namen wie Heinrich Lefler, Joseph Urban, Emil Orlik, Heinrich Vogeler und Félix Valloton bestimmen das Bild, gemeinsam mit Zeitschriften wie Pan, Die Insel und Jugend, die die Buchillustration wesentlich mitgeprägt haben. Quantitativ eher unauffällig, dafür von hoher künstlerischer Qualität sind die Beispiele der Buchkunst der Jahrhundertwende aus dem nicht-deutschsprachigen Raum. Von William Nicholson, Theodor van Hoytema, Charles Dana Gibson, Pierre Louys, Carl Larsson, Walter Crane und Henri Toulouse-Lautrec finden sich teils hervorragende Illustrationswerke im Bestand. Illustrationen und Zeitschriftenbeilagen-Graphik des frühen 20. Jhs liegen u. a. vor von Alastair (d. i. Hans Henning O. H. Baron von Voigt), Frans Masereel, Olaf Gulbransson, Erich Klossowski, Marcus Behmer, Curt Hoelloff-Hasenohr und Karl Schmidt-Rottluff.

2.8 Der Zeitschriftenbestand ist umfangreich, da auch in Zeiten finanzieller Einschränkungen der Erwerbung von Periodika besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dies spiegelt sich nicht nur quantitativ in den Beständen sondern auch in der Breite des Erwerbungsspektrums. Es findet sich eine große Zahl deutschsprachiger Periodika, z. B. Gewerbehalle (1863 ff.), Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses (1863 ff.), Die Insel (1899 ff.), Jugend (1896 ff.), Deutsche Konkurrenzen (1892 ff.), Liebhaberkünste (1892 ff.), Allgemeine Moden-Zeitung (unvollständig, ab 1807 ff. im Bestand), Pan (1895 ff.), Ver sacrum (1898 ff.) und Zeitschrift für christliche Kunst (1888 ff.). Daneben finden sich englischsprachige Zeitschriften wie Archaeologia (1770 ff.), The Burlington Magazine (1903 ff.), The Connoisseur (1901 ff.), The Poster (1898 ff.), The Studio (1893 ff.) und französische Zeitschriften wie Art et décoration (1897 ff.), L'art pour tous (1896 ff., mit Lücken), Le bibliophile français (1868 ff.) und Gazette des beaux-arts (1859 ff.). Vereinzelt liegen auch einschlägige Publikationen aus Italien, Holland, Rußland, Skandinavien und Ungarn vor sowie aus Japan und China.

2.9 Die graphische Sammlung geht auf eine Ornamentstichsammlung von Wilhelm Drugulin zurück ( s. o. 1.2). Die 1889 knapp 12.000 Bl. betragende Sammlung setzte sich aus Kupferstichen, Radierungen, Holzschnitten, Lithographien sowie aus Handzeichnungen, Aquarellen und Initialen vom späten 15. Jh bis zum frühen 19. Jh zusammen. Die Sammlung wurde später auf Materialien des 19. und 20. Jhs ausgedehnt. In den fünfziger Jahren des 20. Jhs kamen wertvolle druckgraphische Konvolute aus der alten Leipziger Stadtbibliothek hinzu. Kernbestand ist die Ornamentstichsammlung, die sich aus druckgraphischen und gezeichneten oder gemalten Mustervorlagen für alle kunstgewerblichen Zwecke sowie für Zwecke der Baukunst und Innendekoration zusammensetzt. Vertreten sind folgende Bereiche: Möbel, Gold- und Scedekunst, Textilien, Bekleidung, Keramik für Gefäße aller Art, Ofenkacheln, Fliesen und Waffen. Arbeiten mit architektonischen Details sind ebenso vertreten wie freie ornamentale Entwürfe. Ergänzt wird die Sammlung durch zahlreiche Beispiele der sogenannten freien Graphik. Herausragende Blätter oder Blattfolgen im Bestand stammen von Nikolaus Alexander Mair von Landshut, Martin Schongauer, Dürer, Heinrich Aldegrever (und anderen Kleinmeistern), Agostino Veneziano, Enea Vico, Giovanni Battista Tiepolo, Giovanni Battista Falda, Giuseppe Zocchi, Jacques Callot, Wenzel Hollar, Jean und Daniel Marot, Antoine Watteau, Jean Pillement u. a. Die graphische Sammlung wird punktuell erweitert, wobei den Randgebieten Dekorative Papiere, Papiermuster, Tapeten und Gebrauchsgraphische Entwürfe besondere Beachtung geschenkt wird.

2.10 Der Schwerpunkt der Photographischen Sammlung liegt in der Erschließung und der punktuellen Erweiterung der Bereiche Architekturphotographie, Mode und Kulturgeschichte sowie in ihrer konservatorischen Sicherung. Bedeutende photographische Objekte finden sich in der Vorbildersammlung, u. a. Reise- und kulturhistorische Photographie, Architekturphotographie nach 1860.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach RAK, mit PI-Resten; der alte alphabetische Bandkatalog wurde in den Zettelkatalog übernommen]

Sachkatalog

[als Schlagwortkatalog bis 1960 als Bandkatalog, danach in Zettelform]

Standortkatalog

Alphabetischer Katalog des graphischen Bestandes

Systematischer Katalog der Ornamentstichsammlung

Katalog der Originalgraphik im Buch- und Zeitschriftenbestand

Sachkatalog der Vorbildersammlung [in Bandform]

Archivkartei

[Zettelkatalog der im Museumsarchiv zusammengefaßten Bestände; nicht frei zugänglich]

Kartei der Künstlerdokumentation

3.2 Historische gedruckte Kataloge

Katalog der Bibliothek des Städtischen Kunstgewerbemuseums zu Leipzig. Im Auftrag der Direktion bearb. von Otto Pelka. Leipzig 1908

Schlagwörterbuch zum Katalog der Bibliothek ... bearb. von O. Pelka. Leipzig 1908

Katalog der Ornamentstichsammlung. Hrsg. von Edgar von Ubisch. Leipzig 1889

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Eine umfassende Bibliographie der Veröffentlichungen zum Museum für Kunsthandwerk findet sich in der Bibliographie zur Geschichte der Stadt Leipzig. Sonderband 3: die Kunst. Weimar 1964

Behrends, Rainer: Das Meissner Musterbuch für Höroldt-Chinoiserien: Musterblätter aus der Malstube der Meissener Porzellanmanufaktur (Schulz-Codex). Kommentar von R. B. 3 Bde. Leipzig 1978

Erster Bericht über die Vorbildersammlung für Kunstgewerbe zu Leipzig, erstattet von A[lbert] von Zahn. Leipzig 1868 [bes. S. 3] Mitteilungen des städtischen Museums des Kunsthandwerks [ab Heft 3: für Kunsthandwerk] zu Leipzig/Grassimuseum und seines Freundes- und Förderkreises e. V. Hrsg. von der Direktion des Museums ... Leipzig 1992 ff.

Giovanni Battista Piranesi: Faszination und Ausstrahlung. Ausstellungskatalog bearb. von Eberhard Patzig und Olaf Thormann. 2 Bde. Leipzig 1994

Stand: Juli 1997

Eberhard Patzig


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.