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Staatliche Bibliothek

Adresse. Michaeligasse 11, 94032 Passau [Karte]
Telefon. (0851) 2712
Telefax. (0851) 3 17 04
Bibliothekssigel. <154>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Regionalbibliothek für Niederbayern mit wissenschaftlichen, musealen und kulturellen Aufgaben.
Sammelgebiete. Alte Drucke des 15. bis 18. Jhs, Jesuitica, Emblembücher, Geschichte der Naturwissenschaften, Wissenschaftsgeschichte, Medizingeschichte, Austriaca, umfassende Dokumentation des niederbayerischen Raumes, Buch- und Bibliotheksgeschichte, Bibliophilie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Zwei Lesesäle. - Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-18 Uhr, Donnerstag 8-12 Uhr, Freitag 8-16 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer, Möglichkeiten der Anfertigung von Mikrofilmen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Voranmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 20 Minuten). Citybus-Verbindung zum Römerplatz, Haltestelle in unmittelbarer Nähe der Bibliothek. - Tiefgarage der Stadt Passau nebenan.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Erzherzog Leopold, der erste Habsburger auf dem Passauer Bischofsstuhl (1598-1625), gründete 1612 ein Jesuitenkolleg zur Förderung der allgemeinen Schulbildung, zur Festigung des katholischen Glaubens und vor allem zur Hebung der in der Diözese darniederliegenden Priesterbildung. Das dritte Ziel konnte erst 1638 unter seinem Nachfolger Leopold Wilhelm mit der Gründung des Jesuitenalumnats erreicht werden. Im frühesten Ausgabenverzeichnis des Kollegs, dem " Liber quotidianarum expensarum 1613-1614", sind bereits beträchtliche Mittel für Buchankäufe ausgewiesen. 1694 wurde der " Liber benefactorum et rationum Bibliothecae Collegii Passaviensis Societatis Jesu" angelegt, der die Schenkungen größerer Privatbibliotheken durch den Passauer Domherrn Johann Albert Freiherr von Oedt-Helfendorf (1665-1705), durch Herula Maria Katharina Fugger, Franz Mayr SJ, Georg Michael Stainer (1673-1729) und den Domherrn von Passau und Breslau, Graf Ignaz Franz von Kokorzowa (1688-1755), nachweist. Außerdem sind für die Jahre 1694 bis 1772 laufend die Bücher verzeichnet, die mit den Zinsen der durch Weihbischof Johann Maximus Stainer (ca. 1610-1692) geschenkten 2000 Taler erworben wurden.

1.2 Die Jesuitenbibliothek schwankte stets im Umfang zwischen 8000 und 10.000 Bdn, da man veraltete Literatur ständig aussonderte. Sie besaß reiche Sammlungen auf den Gebieten Hagiographie, Klassische Philologie, Neulateinische Literatur, Jesuitendramen, Apologetik, Moraltheologie, Katechetik, Missionsliteratur und Emblematik, aber auch zu den Naturwissenschaften, insbesondere eine kostbare alchemistische Sammlung, die unmittelbar nach der Aufhebung des Ordens entfremdet wurde und heute in Passau nicht mehr erhalten ist. Schwere, teils nahezu vollständige Buchverluste erlitt die Jesuitenbibliothek durch die beiden verheerenden Stadtbrände von 1662 und 1680. Die Kataloge der Jesuitenbibliothek, die sicher nach den " Regulae praefecti bibliothecae" geführt wurden, sind nicht erhalten.

1.3 Im Zuge der Sequestrierung der Kollegsliegenschaften wurde vom 10. Dezember 1774 bis zum 8. Februar 1775 durch den bischöflichen Schreiber Franz Adam Mayr eine Verzeichnung der Jesuitenbibliothek vorgenommen, die die alte Aufstellungsordnung und den genauen Inhalt der Bibliothek wiedergibt. Eine Besonderheit des Passauer Kollegs, die sowohl in der bayerischen als auch österreichischen Ordensprovinz so nicht gebräuchlich war, bildet der " Liber oeconomicus" von 1709, ein mit kolorierten Federzeichnungen ausgeschmücktes, detailliertes und exaktes Verwaltungshandbuch des Klosters, in dem nicht nur für alle Bereiche Ausgaben und Einnahmen verzeichnet sind, sondern wichtige Termine, Erlasse und Informationen für den Verwalter zusammengetragen sind.

1.4 Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 ging die Bibliothek in den Besitz des Hochstifts Passau über und diente als Akademische Bibliothek auch weiterhin dem " Episcopale et academicum Gymnasium", unter welcher Bezeichnung das ehemalige Jesuitengymnasium unter bischöflicher Regie fortgeführt wurde. Schon 1774 wurde das Josephino-Leopoldinische Seminar in die Räume des ehemaligen Jesuitenkollegs verlegt und die Alumnatsbibliothek von 5283 Bdn ( s. u. 3.3 Schwynier) mit der ehemaligen Jesuitenbibliothek vereinigt. Seit 1785 wurden in Passau neben philosophisch-theologischen und juristischen auch medizinische Vorlesungen eingerichtet und ein entsprechender Fonds an Literatur angeschafft. Ansonsten erfuhr die Akademische Bibliothek bis zur Säkularisation keine eingreifende Vermehrung.

1.5 Im Zuge der Säkularisation visitierte Johann Christoph Freiherr von Aretin die Passauer Bibliotheken selbst und akquirierte einige literarische Kostbarkeiten für München. Die Jesuitenbibliothek dürfte nach Voruntersuchungen anläßlich der Passauer Jesuitenausstellung des Jahres 1987 im Kern unangetastet geblieben sein. Durch die Säkularisation wurden die Passauer Bibliotheken, die Fürstbischöfliche Hofbibliothek, die Bibliothek des Augustinerchorherrenstiftes St. Nikola und die Bibliotheken des Kapuziner- und Franziskanerklosters de facto zerstört. Hss., Inkunabeln und wertvollere Drucke wurden weitgehend nach München abtransportiert, Restbestände mit der ehemaligen Jesuitenbibliothek vereint zur Kgl. Bayerischen Kreis- und Studienbibliothek. Zu den genannten innerstädtischen und geistlichen Bibliotheken kamen noch Restbestände der Benediktinerabtei Formbach, mit wertvollen Sammlungen des humanistisch gebildeten Abtes Angelus Rumpler (ca. 1460-1513) und seines Freundes, des Passauer Domherrn Johannes Staindl († 1518), sowie aus den Klöstern Asbach (Benediktiner), Aldersbach (Zisterzienser), Gars (Augustinerchorherren), Rott a. Inn (Benediktiner) und St. Salvator bei Griesbach (Prämonstratenser).

1.6 Durch die Säkularisation gelangten teilweise umfangreichere Restbestände größerer Passauer Privatbibliotheken in den Bestand. So sind derzeit ca. 182 Werke aus der Bibliothek Christoph Otto von Schallenbergs (1655-1733) nachweisbar, die 1734 durch Fürstbischof Joseph Dominikus von Lamberg (1680-1761) für 30.000 Taler angekauft worden war (ursprünglich 6000 bis 8000 Bde umfassend). Erwähnenswert sind Restsammlungen des Direktors des Passauer geistlichen Rates Maximilian Gandolph Steyerer von Rothenthurn (1668-1755), der eine umfangreiche historische und kirchenrechtliche Bibliothek von schätzungsweise 2000 Bdn besessen haben muß, deren größerer Teil in der Bischöflichen Bibliothek Passau erhalten ist.

1.7 Desgleichen sind umfangreichere Restbestände aus den Sammlungen Karl Freiherr von Firmian (1716-1782), Leopold Ernst von Firmian (1708-1783), Johann Valentin Heindl (1718-1786), des bayerischen Geschichtsforschers Wiguleus Hundt (1514-1588), des Passauer Domherrn Joachim Albrecht Freiherr von Leublfing, Rhain und Grafentrauppach († 1692) und des fürstbischöflichen Hofbibliothekars und späteren Pfarrers von Schöllnach Johann Aegidius Mayr (1700-1759) erhalten. Eine umfangreiche Sammlung vor allem von Juristica stammt aus dem Besitz des Niedernburger Hofrichters, Passauer Geistlichen Rates und Offizilats-Notars Adam Camerpaur († 1680). Im 19. Jh kamen 1396 Bde aus der Bibliothek des Stadtpfarrers Georg Holzner hinzu sowie die Bibliotheken von Robert Hanf und Bischof Josef Franz von Weckert (1822-1889).

1.8 Im 20. Jh sind größere Nachlaßbibliotheken erwähnenswert, so des Passauer Seminarpräfekten und Heimatschriftstellers Friedrich Oberneder (1891-1963; 1520 Bde), des Passauer Dogmatikers Alois Winklhofer (1907-1971; 3800 Bde), des Passauer Kirchenhistorikers Josef Oswald (1900-1984; 7916 Bde und hschr. Nachlaß) und von Eduard Raimund Hoenes (1900; 497 Bde, darunter wertvolle Erstausgaben, Widmungsexemplare, illustrierte Bücher und Mappenwerke Alfred Kubins mit umfangreicher Dokumentation zu Leben und Werk des Künstlers). Teilbestände sind vorhanden aus den Bibliotheken von Hans Carossa, Franz und Lo Schoenberner sowie von Reiner Kunze. Über Max Peinkofer gelangte die Bibliothek in den Besitz des Nachlasses der Bayerwalddichterin Emerenz Meier. In bescheidenerem Rahmen bestehen Autographensammlungen zu Schriftstellern und Künstlern der Region.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Angaben liegen Zählungen anhand der Standortkataloge und Schätzungen oder Hochrechnungen zugrunde. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 266.785 Bdn beträgt der historische Bestand 38.864 Bde. Davon sind 328 Inkunabeln; 3657 entfallen auf das 16. Jh, 10.924 auf das 17. Jh, 16.315 auf das 18. Jh und 7642 auf das 19. Jh.

2.3 Von den 328 Inkunabeln sind 314 lateinisch und 14 deutschsprachig. Aus dem 16. Jh besitzt die Bibliothek 426 deutschsprachige Drucke (12 Prozent), 2976 lateinische (83,4 Prozent), 25 französische (0,7 Prozent) und 142 sonstige (4 Prozent). Im 17. Jh verändert sich das Verhältnis nur unwesentlich, die Zahl der lateinischen Drucke nimmt nur leicht zugunsten der deutschen und der französischen ab. Insgesamt sind 1449 deutsche Drucke (13,7 Prozent), 8020 lateinische (75,8 Prozent), 612 französische (5,8 Prozent), 2 englische und 505 sonstige (4,8 Prozent) vorhanden. Im 18. Jh tritt eine kräftige Verschiebung des Verhältnisses zugunsten der deutschsprachigen Drucke auf; aber auch die französischen Drucke erleben noch eine deutliche Zunahme. 5775 deutschen Drucken (37,5 Prozent) stehen 7896 lateinische Drucke (51,2 Prozent) und 1357 französische (8,8 Prozent), ein englischer und 380 sonstige (22,5 Prozent) gegenüber. Im 19. Jh sinkt der Anteil der lateinischen Drucke, aber auch die übrigen fremdsprachigen Texte beschränken sich auf bescheidene Anteile. 6180 deutsche Texte (87,6 Prozent) dominieren vor 561 lateinischen (8 Prozent), 127 französischen (1,8 Prozent), 8 englischen und 183 sonstigen (2,6 Prozent). Wegen der verschiedenen Bibliotheksprovenienzen und der teilweisen Zerstörung der Vorgängerbibliotheken ergibt die sprachliche Zusammensetzung ein eher zufälliges Bild. Immerhin läßt die Tatsache, daß sich unter den sonstigen Sprachen hauptsächlich italienische Texte finden, noch auf die geistigen Beziehungen des alten Fürstbistums schließen.

Systematische Übersicht

2.4 Die Bibliothek ist nach einer Gruppenaufstellung geordnet. Die Signaturen bestehen aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie dem Numerus currens. Autorenpositionen oder bestimmte Themen können durch eine Fixposition innerhalb der Numerus-currens-Zahlen bestimmt werden. Die Formate sind geteilt in Folio-, Quart- und Oktavbände. Die Gruppenaufstellung ist vor der Ausstattung der Bibliothek mit bibliothekarischem Fachpersonal von neben- und ehrenamtlichen Laien erstellt worden und daher inhomogen.

2.5 Bei den 328 Inkunabeln sind an ausländischen Druckorten vertreten Venedig mit 28, Straßburg mit 13, Basel mit 11, Lyon mit 9, Paris und Pavia mit 4, Mailand, Rom und Wien mit 3, Turin mit 2 Drucken, Antwerpen, Brescia, Mantua, Tarvis, Verona und Zürich mit je einem Druck. Bedeutende deutsche Drucker sind Anton Koberger mit 28 Inkunabeln, Melchior Lotter mit 4, Peter Drach mit 3, Erhard Ratdolt mit 3, Johann Schönsperger mit 2, Günter und Johann Zainer mit jeweils 2, Peter Schöffer mit einer. Passauer Inkunabeln sind vertreten durch Drucke von Johann Alakraw, Benedikt Mair und Johann Petri. Die meisten heute vorhandenen Passauer Wiegendrucke mußten auf dem Antiquariatsmarkt in den letzten Jahren wiederbeschafft werden. Die wertvollsten stammen aus dem Kloster Formbach, wo es bis in die Inkunabelzeit eine heute noch nicht erforschte Malschule gegeben hat. An selteneren Inkunabeln hat sich als Folge der Säkularisation (zugunsten der Bayerischen Staatsbibliothek) wenig erhalten. Zu nennen sind Bernhard von Breidenbach, Peregrinatio in terram sanctam (Mainz: Erhard Reuwich 1486); das Speculum Quadruplex des Vincenz von Beauvais mit teilweise prächtig ausgeführtem Fleuronné (Straßburg 1476, Nürnberg 1485) und das Unikat Johann von Glogau, Iuditio stellarum (1499). 1926 wurden zum Preis von 5000 RM 72 der wertvollsten Inkunabeln, darunter Ptolemäus' Cosmographia, in die Bayerische Staatsbibliothek abtransportiert. Dabei war auch die Passauer fürstbischöfliche Münzsammlung, die aufgelöst und der Bayerischen Staatlichen Münzsammlung integriert wurde, ohne daß das Verzeichnis der altehrwürdigen Sammlung bewahrt worden wäre.

2.6 Die Klassischen Altertumswissenschaften (A) sind mit 2816 Drucken vertreten. Den Schwerpunkt der Sammlung bildet die lateinische Literatur, wobei die Sammelintensität auch noch in der Lyzealzeit im 19. Jh fast ungeschmälert anhielt. Den Hauptteil stellen Klassikerausgaben, wobei griechische Autoren schon von Anfang an meist in lateinischen Übersetzungen beschafft wurden. Unter den Editionen finden sich zahlreiche für den Gebrauch der Jugend gereinigte Schulausgaben der Jesuiten. Umfangreich ist der Bestand an Grammatiken und Sprachlehren, aber auch an realkundlichen Büchern, so der 13 Foliobände umfassende Thesaurus Graecorum antiquitatum (Lyon 1697-1702) des Jacob Gronovius und der Thesaurus antiquitatum Romanorum mit dem Novus thesaurus antiquitatum Romanorum des Georg Graevius. Das Autorenspektrum umfaßt Dichter, Historiker, Naturwissenschaftler, Mediziner, Techniker und Philosophen. Gut vertreten sind die Rezeptionsgeschichte Aristoteles' und Platons, wobei auch die wichtigsten Werke des Florentiner Platonismus vorliegen.

2.7 Die Patristik (B) umfaßt 538 Titel, mit Schwerpunkt im 17. und 18. Jh und auf lateinischen Ausgaben (90 Prozent). Auffällig sind zahlreiche Augustinus-Ausgaben, so die Mauriner-Ausgabe und die Ausgabe des Erasmus von Rotterdam (Basel 1528-1529). Der Grund hierfür liegt in den spätjansenistischen Tendenzen unter den Bischöfen Joseph Maria Graf von Thun und Hohenstein (1761-1763) und Leopold Ernst Graf von Firmian (1763-1783). So kam es zu umfangreichen Schenkungen jansenistischer Literatur durch Graf Gabriel du Pac de Bellegarde, die dieser nach dem Verbot des Jansenismus 1765 in Frankreich zu günstigen Preisen aufgekauft und an die Passauer und Brünner Priesterseminare weiterverschenkt hatte.

2.8 Die Theologie allgemein (C) ist lediglich in " Sammelwerke", " Mittelalterliche und vortridentinische Theologie", " Theologie der Neuzeit bis zur Aufklärung" und " Aufklärung und 19. Jahrhundert" untergliedert, obwohl das Fach mit 2414 Titeln zu den umfangreicheren Sachgruppen gehört. Hier steht auch die theologische Literaturgeschichte von Louis Ellies Du Pin. Hervorragend repräsentiert sind Ausgaben mittelalterlicher Theologen, in erster Linie Bernhard von Clairvaux, Thomas von Aquin, Duns Scotus, Bonaventura u. a., sowie die Spätscholastik und unter der nachtridentinischen Theologie die jesuitische Neuscholastik. Bemerkenswerte Bestände an protestantischer und reformierter Theologie haben sich ebenfalls erhalten. So stehen die erste Gesamtausgabe Luthers und Schriften von Melanchthon, Calvin u. a. neben Johannes Eck und Ausgaben der mittelalterlichen Theologie. Es finden sich auch Ausgaben der Werke von Erasmus, Marsilio Ficino, Pico della Mirandola und Juan Luis Vives. Reiche Bestände liegen zu Polemik und Apologetik der Zeit vor. Die Theologie vor der Aufklärung wird weitgehend durch Jesuitentheologen bestritten, aber auch Jansenisten sind mit zahlreichen Schriften vertreten. Auf Grund eines weitgefaßten Theologiebegriffs finden sich hier auch die bei Blaeu in Amsterdam erschienene Werkausgabe des Gerhard Johann Voss (1695) und die Plantin-Moretus-Ausgabe der Werke des Justus Lipsius (Antwerpen 1637). Gute Bestände zur Aufklärungstheologie, vor allem polemisches Kleinschrifttum, sind ebenfalls vorhanden.

2.9 Geistliche Theologie (Aszese und Mystik, Sign. D) ist mit 330 Drucken vertreten. Erhalten sind Werke von Ignatius von Loyola, Thomas a Kempis, Katharina von Siena, Franz von Sales, Theresia von Jesu, Eusebius Amort und Ludwig da Ponte, während sich die eigentliche Mystik auf Johannes Tauler und Jan Ruysbroek beschränkt.

2.10 Die Gruppe Moraltheologie (E) enthält 694 Titel. Hier sind die Moraltheologie der Jesuiten und das wichtigste Schrifttum zur Kasuistik und zum Probabilismusstreit vertreten. An Autoren finden sich Paul Laymann, Antonius Escobar y Mendoza, Antonius Diana, Georg Gobat, Paul Gabriel Antoine, Thomas Sanchez, aber auch Eusebius Amort und Alphons de Liguori.

2.11 Bei der Dogmatik (F) stehen 685 Titel, im Vordergrund Jesuitendogmatiker wie Johannes de Ulloa, Johannes Weyer, Dionys Petau, Didacus Avendano, Johann Anton Velazquez, Carlo Sardagna, Giuseppe Zanchi, Sigismund Pusch, Antonius Erber, Franz Kolbe, Gregor de Valentia, Petrus Thyraeus, aber auch Ludovico Antonio Muratori, Jacques Bénigne Bossuet, der Benediktiner Hermann Scholliner, der Kartäuser Dionysius van Ryckel sowie die für Passau und Aldersbach wichtigen Sebastian Minderer und Stephan Wiest. Hierher gehört auch eine kleine Gruppe Kontroverstheologie mit Schriften von Johann Nikolaus Weisslinger.

2.12 Die Praktische Theologie (G) mit 2493 Drucken umfaßt Schriften zu Pastoraltheologie, Homiletik, Liturgik, Katechetik, religiös erbauliche Literatur und Gebetbücher. Bei den Predigten überwiegen durchaus nicht die Jesuiten. Es findet sich manches volkskundlich interessante Material. Zahlreich vertreten sind die französischen und italienischen Kanzelredner wie Bourdaloue, Bernhardin von Siena oder Francesco Maria d'Arezzo. Hier stehen auch die wichtigsten Werke Abraham a Sancta Claras einschließlich der in Passau gedruckten ersten Gesamtausgabe. Ein Schwerpunkt liegt bei der Predigttheorie und Lehre der Hl. Eloquenz, repräsentiert durch Autoren wie Ignaz Weitenauer, Nikolaus Caussin, Blasius Gisbert, David Fordyce, Jean Gaichiès und Heinrich Braun. Es finden sich auch zahlreiche Musterpredigten und Mustergrabreden, Jubelpredigten und Predigten zur Belehrung der niederen Stände, so von Jakob Schmid und Placidus Taller.

2.13 81 Titel liegen zur Liturgietheorie vor. Hinzu kommen 120 Missalien, Rituale, Agenden, Caeremoniale, Breviere, Hymnare und sonstige liturgische Texte. 26 Titel befassen sich mit der Theorie der Katechetik; außerdem sind 60 Katechismen vorhanden.

2.14 Bei den 383 Titeln der religiös-erbaulichen Literatur herrschen französische und italienische Autoren vor wie Jean-Eli Avrillon, Matthieu Beuvelet, Jean Busée, Vincent Caraffa, Jean Crasset, Claude La Colombière, Jean Girard de Villethierry, Giacomo Bonaretti, Giuseppe Antonio Bordoni, Buonsignore Cacciaguerra, Alessandro Calamato und Carlo Ambrogio Cattaneo. Die Grenzen zur Exempla-Literatur, Homiletik und Dogmatik sind dabei nicht immer genau eingehalten. Zahlreiche Trostbetrachtungen am Krankenbett, Sterbspiegel und Erbauungsgespräche für die Unterschichten wie Richard Baxters Armer Leute Hausbuch (Frankfurt 1694) sind in dieser Gruppe enthalten. Unter den 64 Gebetbüchern finden sich zahlreiche Andachts- und Hausbücher.

2.15 Zur Philosophie (H) liegen 1540 Titel vor, darunter beachtliche Bestände zur Philosophiegeschichte. Die Philosophie der Antike ist nur mit einigen wenigen älteren Darstellungen berücksichtigt, während die Originaltexte mitsamt ihren Erläuterungsschriften bei der Klassischen Altertumswissenschaft stehen. Dasselbe gilt für die mittelalterliche Philosophie, deren Autoren bei der historischen Theologie eingereiht sind. Gute Bestände gibt es zur Philosophie der Neuzeit mit besonderer Berücksichtigung der Aufklärung, die durch den engagiertesten Bischof Passaus auf diesem Gebiet, Joseph Franz Anton Graf von Auersperg (1783-1795), den Berater Josephs II., bis zur Französischen Revolution intensiv gefördert wurde. Er zog z. B. Radikalreformer wie den Hofbibliothekar Ignaz Schmid und Joseph Milbiller zeitweilig an den Hof. Das Exemplar der Zweibrückener Rousseau-Ausgabe trägt sein Wappensupralibros, und auch die 4 Voltaire-Ausgaben (darunter die Zweibrückener von 1791-1792), die Helvetius- und Holbach-Ausgabe dürften aus seinem Umfeld stammen. Zahlreiche Erstausgaben der Werke Kants, Karl Leonhard Reinholds, Fichtes, Humes, Lockes, Moses Mendelssohns, Spinozas und Christian Garves runden, trotz der Säkularisationsverluste, das Bild einer intensiven Pflege der Philosophie ab.

2.16 Die vorkantische Philosophie ist neben dem jesuitischen Thomismus und Aristotelismus vertreten durch Pierre Gassendi, Descartes und vor allem Christian Thomasius sowie Christian Wolff. In der sich anschließenden Systematischen Philosophie mit 119 Titeln dominiert die Peripatetik der Jesuiten. Dasselbe gilt für Logik (60 Titel), Erkenntnistheorie und Metaphysik. Weniger bedeutend sind die Bestände zur Ethik (52 Titel) und Psychologie (56 Titel), wo viel zu Somnambulismus, Geistererscheinungen und Visionen eingeordnet ist. Scle Bestände zur Ästhetik, Religionsphilosophie, Staatsphilosophie und Naturphilosophie, teilweise auch in andere Systemstellen eingereiht, sind nicht nennenswert.

2.17 Die Pädagogik (I) enthält mit 177 Titeln vor allem Schulgeschichte, pädagogische Reformvorschläge und -programme, insbesondere zu Christian Gotthilf Salzmanns Schnepfenthaler Projekt, sowie die 1819 bis 1826 bei Cotta erschienene Ausgabe der Werke Pestalozzis.

2.18 Die Gruppe Neulateinische Literatur (K, 789 Titel) enthält neulateinische Dichter in heterogener Auswahl, eine beachtliche Sammlung Jesuitendramen und Jesuitendichtung, für den Schulunterricht von Jesuiten zusammengestellte Anthologien, Fürstenpanegyrik, Leichenreden und vor allem eine gute Sammlung lateinischer Rhetoriken, Grammatiken und Poetiken.

2.19 Die Literatur (L) gehört mit 2272 Titeln zu den umfangreicheren Gruppen. Sie gliedert sich in die jeweiligen Nationalliteraturen, danach in Primärquellen und Sekundärliteratur. Vorhanden ist einiges zur Barockliteratur Deutschlands, reichere Sammlungen zur Klassik und Romantik sowie umfangreiche und teils seltene Ausgaben von Trivialliteratur aller Epochen, wovon mehrere Texte als Unikate in öffentlichem Besitz gelten. Die englische Literatur ist mit 135 Werkausgaben, die italienische mit 127, die spanische und portugiesische mit 84 Werken vertreten.

2.20 Die Geschichte (M) umfaßt 4441 Titel. Es handelt sich um einen vergleichsweise gut gegliederten Bestand, beginnend mit den Spezialdisziplinen der Historischen Hilfswissenschaften und Quelleneditionen. Darauf folgen die Darstellungen der Ländergeschichte, Kriegsgeschichte und Universitätsgeschichte. Die Formalkategorien Biographien, Memoiren und Briefe sind hier eingeschoben. In einer eigenen Untergruppe sind Regionale Drucke zusammengefaßt sowie Heimat- und Bayerische Geschichte. Erwähnenswert sind Quellensammlungen von Lucas d'Achery (Spicilegium, 1723) oder Edmond Martène und Ursin Durand (Thesaurus novus anecdotorum, Paris 1717), den Brüdern Pez, von Philipp Labbé, Heinrich Canisius, Johann Pistor (Scriptores rerum Germanicarum in mehreren Ausgaben), Albert Krantz, Marquard Freher, Melchior Goldast, Heinrich Meibom, Johann Christian Lünig, Johann Georg Eckhart, Johann Burchard Mencke, Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Friedrich Schannat und vielen anderen, ohne geographische Einschränkung.

2.21 Reich ist der Bestand an Chroniken einzelner Territorien, Städte und Länder, so Christophorus Brower, Antiquitatum et annalium Trevirensium libri XXV (Lüttich 1670 und 1671), Martin Crusius, Schwäbische Chronik (lateinisch, Frankfurt 1595, und deutsch, Frankfurt 1733), Johann Daniel Schoepflin, Alsatia illustrata (Colmar 1751) und seine Historia Zaringo-Badensis (Karlsruhe 1763-1766), Johann Micraelius und Johann Bugenhagen, Pommerische Chroniken (Alten Stettin 1639-1654), David Chytraeus, Saxonia (Leipzig 1611), außerdem seine Sylva chronici Saxoniae (Straßburg 1591), Caspar Sagittarius, Historia Gothana (Jena 1700) und Wolffgang de Bethlen, Historia de rebus Transsylvanicis (Hermannstadt 1782-1793). Das Theatrum Europaeum sowie Schriften von Hiob Ludolf und Antonio Foresti sind vorhanden, ebenso die Res-publica-Reihe in Duodez des Elzevir-Verlages.

2.22 Gute Bestände gibt es zur Geschichte Österreichs, Ungarns und Böhmens mit den wichtigsten Werken von Adrian Rauch, Wolfgang Lazius, Gerard de Roo, Johann Ludwig von Schönleben, Johann Jakob Fugger, Marquard Herrgott, Franz Christoph Khevenhiller, Franz Wagner, Hieronymus Megiser, Johann Weikhard Valvasor, Julius Aquilinus Caesar, Gottfried Bessel, Philibert Hueber, Valentin Preuenhuber, Paul Wilhelm von Hörnigk, Franz Guillimann, Franz Kurz und anderen. Für Böhmen und Mähren stehen Johann Dubravius, Wenzel Hajeck, Bohuslav Balbinus, Jaroslav Schaller und Gregor Wolny. Zu nennen sind außerdem die Byzantinae historiae scriptores (Venedig 1729-1733). Lediglich ein Streubestand findet sich zur englischen und französischen Geschichte sowie zur Geschichte der übrigen romanischen Länder, wobei Italien am häufigsten vertreten ist. Erwähnenswert sind hier Ludovico Antonio Muratori, Rerum Italicarum scriptores (Mailand 1723-1751) sowie Johann Georg Graevius, Thesaurus antiquitatum et historiarum Italiae (Leiden 1704-1725) und Thesaurus antiquitatum et historiarum Siciliae (1723-1725). Andererseits ist aus naheliegenden Gründen der Bestand zur türkischen Geschichte und den Türkenkriegen um ein Vielfaches interessanter als die nur mit wenigen Titeln vertretene Geschichte der Schweiz oder der skandinavischen Länder. Die Kriegsgeschichte enthält neben den Schriften zur " Architectura militaris" die üblichen Handbücher für Offiziere, Lehrbücher der Strategie und Taktik, Schriften zur Waffenkunde, Geschichte der Truppengattungen, Heeresgeschichte und Kriegsgeschichte allgemein, aber auch Texte von Friedensschlüssen und Gesandtschaftsberichten. Hier liegt der Schwerpunkt auf Publikationen des 19. Jhs, mit besonderer Berücksichtigung der Koalitions- und Befreiungskriege.

2.23 Die heterogene Gruppe Kulturgeschichte mit 51 Titeln enthält Literatur über Zeremonienwesen, Kostümkunde, eine Geschichte des Bartes, Johann Burchard Menckes Werk über die Scharlatanerie der Gelehrten, Sammelbände über Kabbala, Astrologie und Alchemie, Fürstenspiegel, eine Geschichte der Hofnarren und der Masken, Benimmbücher für Damen ( z. B. die von Richard Steele herausgegebene Bibliothèque des dames, Amsterdam 1719) sowie Schriften zum Hochzeits- und Begräbniszeremoniell.

2.24 Die Gruppe Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte umfaßt 50 Titel, darunter die Histoire de l'Académie Royale des sciences (Paris 1702-1751), Universitätsgeschichten von Wien, Thyrnau, Bologna, Ingolstadt, Salzburg, Mainz, Breslau, die Vollständige Historie der Gelahrtheit (Frankfurt und Leipzig 1734-1736) von Nicolaus Hieronymus Gundling und Gottlieb Stolle sowie vergleichbares Material.

2.25 153 Biographien, Autobiographien und biographische Sammelwerke enthalten willkürlich zusammengetragenes Material aus allen Bereichen (besonders zahlreich vertreten sind französische Persönlichkeiten). Daneben finden sich 103 Briefsammlungen mit fingierten Briefen und Briefen mit Bezug zum Tagesgeschehen, aber auch einige Briefsteller.

2.26 Die Volkskunde enthält nur 15 Titel, darunter einige Sagen- und Liedersammlungen und Johann Scheibles Kloster (Stuttgart 1845-1849) sowie sein Schaltjahr (Stuttgart 1846-1847).

2.27 Das Fach Kirchengeschichte (N) mit 2704 Werken ist gut gegliedert. Kompendien und Gesamtdarstellungen mit Werken von Caesar Baronius (Annales ecclesiastici, Köln 1624-1733), Alexander Natalis, Cornelius Hazart, Claude Fleury, François Morenas, Antoine Godeau und Etienne Baluze bilden eine Untergruppe von 120 Titeln. Bei den Quellen zur Kirchengeschichte stehen neben dem Magnum Bullarium Romanum (Lyon 1692-1697) fast nur Ausgaben der Werke von Benedikt XIV. und Clemens XI. Dafür ist die Ordensgeschichte mit 290 Titeln gut vertreten. Neben Werken von Augustinus Sartorius, Angelo Burgen Manrique, Georg Stengel, Magnoald Ziegelbauer, Jean Mabillon und Lucas Holstenius ist hinzuweisen auf die umfangreiche Ordenshistoriographie der Jesuiten, aber auch auf die Polemik um den Orden.

2.28 In der Gruppe Hagiographie (312 Titel) sind die wichtigsten hagiographischen Sammlungen von Laurentius Surius, Petrus Ribadeneira, Wilhelm Gumppenberg und Matthäus Rader vorhanden, außerdem die Acta Sanctorum (Antwerpen 1643 ff.) und Adrian Baillet, Les vies des Saints (Paris 1715-1716). Daneben sind zahlreiche Einzelbiographien, wieder mit besonderem Schwerpunkt auf dem Jesuitenorden, im Bestand.

2.29 Religiöse Volkskunde (59 Titel) umfaßt neben Luthers Haus-Postille (Nürnberg 1589) ähnliche Literatur aus dem katholischen Bereich, aber auch Zacharias Rivanders Promptuarium exemplorum (Frankfurt 1587), Giovanni Battista Matthiolis Selva historiale del diversi essempli (Venedig 1691), Aegidius Albertinus' Himmlisch Frawenzimmer (München 1621) und Literatur, die den Gebet- und Betrachtungsbüchern oder der Hagiographie zuzuordnen ist.

2.30 In der Gruppe Kirchengeschichte verschiedener Länder (172 Titel) liegen Schriften, vorwiegend zu deutschen Städten und Ländern, vor, so zu Schulpforta von Justinus Bertuch, zu den Klöstern Kremsmünster, Melk, Garsten, Mondsee, Reichersberg, St. Peter in Salzburg, Verden, St. Maximin in Trier, Gandersheim, Corvey, Lilienfeld, Zwettl, Charonne, Montecassino und St. Justin in Padua, sowie Geschichten der Bistümer, Erzbistümer oder Metropolen Aquileja, Salzburg, Seckau, Mainz, Fulda, Magdeburg, Meißen, Speyer, Eichstätt, Regensburg, Säben, Straßburg, Trier, Köln, Worms, Mecheln, d'Alet, Pamiers, Reims und Konstantinopel. Außerdem findet sich Material zur Kirchengeschichte von Böhmen, der Steiermark, Pommern, Sachsen, Thüringen, Preußen, der Pfalz, Pannonien, Belgien, Brabant, England, Ungarn, dem Piemont, dem Königreich Sizilien und Neapel, zu Byzanz und anderen Ländern. Daneben sind die großen Sammelwerke der Gallia Christiana und der Gallia sacra vorhanden sowie die Annales ecclesiastici des Sigismund Calles ( Wien 1756-1769). Hier steht auch Literatur zu einzelnen Ketzerbewegungen und zum Protestantismus (s. auch 2.31), wie etwa Bernhard Raupachs Evangelisches Österreich (Hamburg 1738-1740), oder Biographien einzelner Äbte und Bischöfe sowie Mirakel- und Wallfahrtsbücher.

2.31 In der Gruppe Monographien zur allgemeinen Kirchengeschichte (153 Titel) stehen Geschichten des Protestantismus, Calvinismus, Zwinglianismus und der Ketzerbewegungen, der Freimaurer und Illuminaten, der Kreuzzüge, der Inquisition, des Flagellantismus, der Schismen, aber auch die Germania sacra des Marcus Hansiz und Biographien einzelner Kirchenpersönlichkeiten sowie Fürstenspiegel und Betrachtungsbücher.

2.32 Die Papstgeschichte ist mit 87 Titeln vertreten. Die 70 Titel zur Konziliengeschichte umfassen die Quellensammlungen von Philipp Labbé und Gabriel Cossart, Ludwig Bail, Johann Friedrich Schannat und Joseph Hartzheim sowie Johann Dominicus Mansi, Sacrorum Conciliorum nova et amplissima collectio (Florenz u. a. 1759-1798). Ansonsten finden sich Akten und Darstellungen zu einzelnen Konzilien mit besonderem Schwerpunkt auf dem Tridentinum. Zur Missionsgeschichte liegen 27 Titel vor, darunter Joseph Stöckleins Neuer Welt-Bott (Augsburg 1726-1736, unvollständig), hauptsächlich Literatur zu den Jesuitenmissionen in Paraguay und China.

2.33 Die Gruppe Kunstgeschichte (Oa-Of, 209 Titel) enthält zahlreiche kunsttheoretische Werke sowie Schriften zur " Architectura civilis", " Architectura navalis" und zur " Architectura practica". Es finden sich Säulenordnungen, Schriften zur Bauornamentik und Stilkunde, Anton Franziskus Gorus' und Johann Baptist Passerius' Thesaurus der Konsulardiptychen (Florenz 1759) sowie Christoph Gottlieb von Murrs Kupferwerk über die Altertümer Herculaneums (Augsburg 1777-1794). Außerdem sind vorhanden Ikonographien von Gabriel Paleotti, Johann Wilhelm Baur, Joachim Sandrart u. a., die Bilderakademie Chodowieckis, Lichtenbergs Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche, Topographien vor allem Roms, Christian Friedrich Mylius' Malerische Fussreise durch das Südliche Frankreich (Karlsruhe 1818-1819) und vergleichbare Schriften.

2.34 Bei der Musik (Ol, 46 Bde) sind hervorzuheben die erste Gesamtausgabe der Werke Orlando di Lassos (München 1604), Johannes Joseph Fux' Gradus ad Parnassum ( Wien 1725), Athanasius Kirchers Musurgia universalis (Rom 1650), Leopold Mozarts Violinschule und Johann Baptist Sambers Manuductio ad organum (Salzburg 1704-1707). Außerdem finden sich Harmonielehren und einige wenige italienische und französische Opernlibretti.

2.35 Im Fach Philologie (P, 278 Titel) sind teilweise seltene deutsche, englische, französische und italienische Grammatiken enthalten, außerdem einzelne alte Lehrbücher des Arabischen, Äthiopischen und Syrischen, ferner Briefsteller, vor allem aus dem 17. und 18. Jh (darunter der sehr seltene von Johann Leonhard Rost). Es finden sich auch Titularbücher und einige wenige Schreibmeisterbücher.

2.36 Die Abteilung Bibel und Bibelwissenschaft (R, 1371 Titel) enthält in Untergruppen geordnete Konkordanzen, Vulgata-Ausgaben, Grammatiken, Wörterbücher und allgemeine Untersuchungen zur Bibel sowie Bibelkommentare und Bibelausgaben. Darunter finden sich die wichtigsten Bibelübersetzungen und Ausgaben von Erasmus und Luther sowie die katholischen Übersetzungen von Hieronymus Emser und Johann Dietenberger, die Übersetzung des Neuen Testaments durch den Passauer Bischof Joseph Maria von Thun und Hohenstein, die Kurfürstenbibel, die Plantin-Polyglotte und die Brian-Walton-Polyglotte.

2.37 Von den 3880 Titeln der Gruppe Naturwissenschaften (S) liegen 105 Titel zur Astronomie vor. Neben Johann Bayers Uranometrie (Augsburg 1603), Julius Schillers Coelum stellatum christianum (Augsburg 1627), Tycho Brahes und Johannes Keplers Tabulae Rudolphinae (Ulm 1627), Christoph Scheiners Rosa ursina (Bracciano 1626-1630) und John Wilkins' Verteidigung des Kopernikus (Leipzig 1703) ist die Editio Princeps von Nicolaus Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium (Nürnberg: Petreius 1543) wohl das wertvollste Stück. Abgesehen von der strengeren Astronomie und Ephemeriden finden sich hier auch Arbeiten über Astrolabien, Erd- und Himmelsgloben, Sonnenuhren, Kometen und Theorien der Kalendererstellung.

2.38 Die Geologie ist mit 25 Titeln vertreten, meist mineralogischen Handbüchern des 18. Jhs, aber auch mit Friedrich Christian Lessers Lithotheologie (Hamburg 1751). 983 Titel zur allgemeinen Geographie und Länderkunde umfassen zahlreiche Arbeiten zur Meteorologie, Länderkunde, verschiedene Ausgaben von Sebastian Münsters Kosmographie, die Merian-Topographien, Werke von Braun-Hogenberg, Schriften von Martin Zeiller und Sigmund von Birkens Neu-vermehrter Donaustrand (Nürnberg 1688). Außerdem finden sich Arbeiten Olfert Dappers, Bernhard Varenius', Philipp Cluvers und Heinrich Scherers, die Gesandtschaftsberichte Jan Nieuhofs, Jesuitenreiseberichte, vor allem nach China, sowie zahlreiche sonstige Reiseberichte, die Erdbeschreibung Anton Friedrich Büschings und verwandte Titel.

2.39 Mit 47 Titeln bildet die Heimatkunde eine eigene Gruppe für ganz Bayern, mit dem Hortus Eystettensis (Nürnberg 1613), Franz von Paula Schranks Flora Monacensis (München 1811-1818), dem Pilzbuch Jacob Christian Schäffers (Regensburg 1780), dem Bayerischen Reiseatlas Adrian von Riedls (München 1796), den Wening-Topographien, Statistiken, Landeskunden, Reisebeschreibungen zu Bayern und Österreich sowie dem Gebiet Passau im besonderen.

2.40 Die Allgemeinen Naturwissenschaften sind mit 213 Titeln vertreten, darunter die Lyoner Gesamtausgabe des Hieronymus Cardanus (1663), die wichtigsten Arbeiten von Athanasius Kircher, Kurioses und Halbkurioses von Franciscus Tertius de Lana, Johannes Zahn und Michael Bernhard Valentini, Caspar Schotts Physica curiosa, Johann Baptist Portas Magia naturalis (Lyon 1561 und Frankfurt 1597), eigenartigerweise auch Martin Delrios Disquisitio magicarum libri VI (Mainz 1603). Es finden sich Werke zur Physikotheologie, " Mirabilia mundi", Aegidius Albertinus' Der Welt Tummel- und Schaw-Platz (München 1612), aber auch Werke von Isaac Newton, die Naturgeschichte Buffons und Gottlieb Tobias Wilhelms Unterhaltungen aus der Naturgeschichte (Augsburg 1794-1828).

2.41 Die Botanik weist 94 Titel auf, darunter den ersten Band von Alexander von Humboldts und Amatus Bonplands Plantae aequinoctiales (Paris 1805-1808), die wichtigsten Kräuterbücher Adam Lonicers, Peter Andreas Matthiolus', Johann Theodor de Brys, Hieronymus Bocks und Theodor Tabernaemontanus' sowie die Nürnberger Hesperiden Johann Christoph Volkamers (Nürnberg 1714). Unter den zahlreichen Regionalfloren und Naturgeschichten des Pflanzenbereichs ragen außerdem die Arbeiten Jacob Christian Schäffers hervor.

2.42 Die Zoologie umfaßt 95 Titel, darunter Conrad Gesners Tierbuch in der lateinischen Ausgabe (Frankfurt 1669) und in der deutschen Übersetzung von Cunrat Forer (Zürich 1563), Johannes Jonstons Historia naturalis de piscibus et cetis (Frankfurt 1650) und seine Historia naturalis de exanguibus aquaticis (Frankfurt 1650) sowie Marcus Elieser Blochs Werk über deutsche und ausländische Fische. Des weiteren finden sich einige Arbeiten von Ulysses Aldrovandi, Entomologica von Jacob Christian Schäffer, Michael Denis' Systematisches Verzeichnis der Schmetterlinge der Wienergegend ( Wien 1776) sowie August Johann Rösel von Rosenhofs Insecten-Belustigung (Nürnberg 1746-1761).

2.43 Den Schwerpunkt im Bereich Physik (132 Titel) bilden die aristotelische Physik der Jesuiten sowie Lehr- und Handbücher des 18. und 19. Jhs. Analoges gilt für die 109 Titel der Chemie, mit einigen wenigen alchemistischen und spagyrischen Texten, z. B. von Johann Kunckel von Löwenstern, Anton Johann Kirchweger und Johann Joachim Becher.

2.44 Gute Bestände finden sich zur Mathematik mit 312 Titeln. Neben Witelo- und Euklid-Ausgaben sind vertreten Autoren wie Christoph Clavius, Caspar Schott, Jacques Ozanam, René Descartes, Johann Christoph Sturm, Allain Manesson Mallet, Georg Heinrich Paricius, Christian Wolff (mit zahlreichen Schriften), Nicolaus Bion, Johann Bernoulli, Maximilian Hell, Abraham Gotthelf Kästner, Maurus Mangold, Johann Tobias Mayer, Martin Ohm und Joseph Louis Lagrange.

2.45 Der Bestand zur Haus-, Land- und Forstwirtschaft umfaßt 102 Titel, vor allem Hausväterliteratur. Darunter finden sich Werke von Johann Coler, Wolfgang Helmhard von Hohbergs Georgica curiosa (Nürnberg 1695 und 1715-1716), Schriften von Johann Christoph Thiemen und die seltene Kluge und Wohlerfahrene Haus-Mutter Amalia Friederica von Mellingdorfs (Nürnberg 1712). Landwirtschaftliche Aufklärungsliteratur wie Hans Caspar Hirzel, Die Wirtschaft eines philosophischen Bauern (Zürich 1761) oder Johannes Erasmus Wegeners seltene Oeconomia Bohemi Austriaca (Prag 1666), Garten- und Jagdliteratur, Literatur zu Agrikulturchemie, Weinbau, Seidenzucht, Brauwesen, Landwirtschaftlichem Gewerbe und Kochbücher sind ebenfalls in dieser Gruppe verzeichnet.

2.46 Die Untergruppe Technik, Gewerbe und Industrie ist mit 146 Titeln vertreten, darunter Schrifttum zur " Architectura civilis" wie Leonhard Christoph Sturms Civilbaukunst (Augsburg 1718) wegen der hier dargebotenen Industrie- und Gewerbebauten. Analog beschäftigt sich Georg Andreas Böcklers Architectura curiosa nova (Nürnberg 1664) mit der sogenannten Wasserbaukunst, mit Wasserrädern und Wasserspielen, wie auch sein Theatrum machinarum novum (Nürnberg 1673). Vorhanden sind die verschiedenen Theatren Jacob Leupolds, Heinrich Zeisings Theatrum machinarum (Leipzig 1673) und Bernard Forest de Bélidors Architectura hydraulica (Augsburg 1740-1771) sowie Johann Heinrich Gottlob von Justis Schauplatz der Künste und Handwerke (Berlin 1762-1765). Des weiteren finden sich Bergwerksbücher, Bücher über die Kunst des Legierens, über Glasmacherei und Dampfmaschinen, Christoff Weigels Ständebuch (Regensburg 1698), William Lewis' seltene Geschichte des Goldes (Graz 1771), frühe Arbeiten zum Daguerreotypieren sowie eine Reihe von Technologie- und Mechaniklehrbüchern des 19. Jhs.

2.47 In der Gruppe Medizin (493 Titel) ist die Anatomie nur schwach vertreten. Hier sind die Kupferwerke offensichtlich allesamt nach München abgewandert, mit Ausnahme der Anatomie Gottfried Bidloos (Amsterdam 1685) und seines Plagiators William Cowper (Leiden 1739) sowie Justus Christian Loders Tabulae anatomicae (1803). Außerdem ist Literatur zur Veterinärmedizin, obwohl schon bei der Landwirtschaft untergebracht, auch hier zu finden, etwa Georg Simon Winters Hippiater expertus (Nürnberg 1671) oder Johann Fayser d. J., Hippiatria (Augsburg 1576). Der Schwerpunkt liegt auf Literatur zu Chirurgie und Wundarznei, Innerer Medizin, Gynäkologie, Pathologie, Urinbeschau, Balneologie, Diätetik und Forensischer Medizin. Auch einige Pest- und Syphilis-Traktate sind vorhanden. Eine ebenso wichtige Rolle spielen das Podagra, Verteidigungsschriften für den Tee- und Kaffeegenuß sowie eine medizinische Würdigung des Bieres. Es finden sich auch Traktate über den Scheintod und seine Verhinderung sowie Friedrich Benjamin Osianders Schrift über den Selbstmord (1813). Außerdem gibt es Onanie-Traktate, z. B. von Simon-André Tissot, der auch mit seinen übrigen Arbeiten gut vertreten ist.

2.48 Galen, Avicenna, Dioskurides und Paulus von Aegina vertreten die antike und byzantinische Medizin mit den einschlägigen Kommentaren, vor allem zu Hippokrates. Zahlreiche Klassiker wie Daniel Sennert, Lazarus Riverius, Albrecht von Haller, Valerius Cordus, Johannes Curio, Johannes Crato von Kraftheim, Pieter van Foreest und Richard Morton seien hier erwähnt. Vorhanden sind pharmazeutische Werke wie Pierre Pomets Histoire générale des drogues (Paris 1694), Johann Christoph Sommerhoffs Pharmazeutisches Wörterbuch (Nürnberg 1701) oder Nicolas Lemerys Arzneimittellexikon (Vollständiges Materialien-Lexicon, Leipzig 1721) sowie zahlreiche Pharmakopöen. Madame de Fouquets Sehr nützliches Artzney-Buch (Dresden 1708) gehört zu den Rara. Hier findet sich auch eine weitere Lonicer-Ausgabe, obwohl Kräuterbücher sonst bei der Botanik stehen.

2.49 Es folgen spagyrisch-magische Werke, so Levinus Lemnius, De miraculis occultis naturae libri IIII (Frankfurt 1596), Johann Baptist van Helmont, Ortus medicinae (Amsterdam 1652) und Johann Pharamundus Rhumels Medicina spagyrica (Frankfurt 1662). Anton Joseph Kirchweger ist hier vertreten mit seinem Microscopium Basilii Valentini (Berlin 1790) sowie der Vielschreiber Christian Friedrich Garmann mit seinem voluminösen Werk über Leichenphänomene, De miraculis mortuorum libri tres (Dresden 1709). Außerdem finden sich anekdotisch aufgezogene Sammlungen kurioser medizinischer Fälle wie Conrad Ludwig Walthers Thesaurus medico-chirurgicarum observationum curiosarum (Leipzig 1715). Mit der medizinischen Anwendung des tierischen Magnetismus beschäftigt sich Arnold Wienholt, und von Anton Mesmer selbst ist das seltene Schreiben über die Magnetkur (1772) vorhanden.

2.50 Einen hervorragenden Bestand weist die mit 6671 Bdn größte Gruppe Rechtswissenschaften (T) auf. Auffallend sind die umfangreichen Sammlungen protestantischen Kirchenrechts, vor allem von Autoren aus dem norddeutschen Raum. Für die gegebenen Verhältnisse ist das Fach gut untergliedert, beginnend zunächst mit allgemeiner Literatur und Handbüchern zum Kirchenrecht. Darauf folgen Kirchliche Rechtsquellen mit den Decisiones Rotae Romanae, dem Basilikon des Carolus Annibal Fabrotus (Paris 1647), Gratian-Ausgaben und Ausgaben der Dekretalen Gregors IX. und mehrerer anderer Päpste. Vorhanden sind außerdem Ausgaben des Corpus iuris canonici und die Constitutiones pontificae et Romanorum congregationum decisiones, hrsg. von Giovanni Battista Pittoni (Venedig 1711-1722). Es folgen 214 Monographien allgemein zum Kirchenrecht, Monographien zum Kirchenrecht vor dem Corpus iuris canonici, zum Eherecht, zu Kirche und Staat sowie Enzykliken und Hirtenbriefe, die eher zu den Quellentexten zu rechnen sind.

2.51 Das Weltliche Recht beginnt mit einer 224 Titel umfassenden Sammlung von Literatur zur allgemeinen Rechtswissenschaft. Es folgen Rechtsgeschichte und Rechtspflege mit Johann Christian Lünigs Theatrum Caeremoniale (Leipzig 1719-1720), Sammlungen von Akten zum Westfälischen Frieden und sonstigen Friedensschlüssen und Verträgen, Reichsabschiede, aber auch Verhandlungen des geheimen Conseils Ludwigs XIV. Anekdotisch aufbereitete Sammlungen " seltsamer Gerichtshändel" stehen neben Briefstellern und Formularbüchern für den Verwaltungsbeamten. Auf Robotgesetze für Böhmen und Mähren, Kommentare zur Goldenen Bulle und Rechtsgeschichten im engeren Sinn folgt der umfangreiche Bestand zum Römischen Recht mit 487 Titeln, mit zahlreichen Digesten- und Pandektenkommentaren, Editionen des Corpus iuris civilis, des Codex Theodosianus und Darstellungen von Einzelproblemen.

2.52 Eigens ausgegliedert ist deutsches und österreichisches Recht mit 197 Titeln, darunter Ulrich Tenglers Layenspiegel (Straßburg 1538), Georg Lauterbecks Regentenbuch (Leipzig 1556), Kammergerichtsordnungen, Abhandlungen zu Teilproblemen des öffentlichen und Lehnsrechts, Formularbücher und Kanzleivorschriften, frühe Ausgaben des Sachsenspiegels und der übrigen Volksrechte. Es finden sich die Quellensammlungen Melchior Goldasts von Haimingsfeld, die wichtigsten Texte Johann Benedict Carpzovs, die Sammlung der Acta publica des Kaisers und der Reichsstände von 1668 bis 1721 von Michael Caspar Londorp sowie Caspar Stielers Teutscher Advocat (Nürnberg 1685). Lehnsrechtssammlungen, weitere Reichsabschiede und Landgerichtsordnungen runden den Bestand ab.

2.53 Staats-, Verwaltungs- und Kriegsrecht umfassen 427 Titel. Hier finden sich Arbeiten zum Lehnsrecht, zum Insignien- und Wappenrecht und Prärogativen. Im einzelnen seien erwähnt Matthias Flacius Illyricus, De translatione imperii Romani ad Germanos (Basel 1566), Balthasar von Castiglione, Il Cortegiano (Dillingen 1593), Veit Ludwig von Seckendorffs Teutscher Fürsten-Stat (Frankfurt 1660 und 1711) sowie die wichtigsten Arbeiten von Herman Conring. Es schließen sich an Wahlkapitulationen deutscher Kaiser und Könige, Caspar Stielers Teutsche Secretariat Kunst (Nürnberg 1681), erneut die Goldene Bulle nebst Kommentaren, Bücher über die Reichsritterschaft und das Turnierwesen, Reichshofratsbeschlüsse, Hugo Grotius' De jure belli ac pacis in mehreren Ausgaben, Vorschriften über das Paßwesen und ähnliches.

2.54 300 Titel zählen das Straf-, Prozeßrecht und Gerichtswesen. Auch hier steht, allerdings in bescheidenem Ausmaß, Literatur zum Hexenprozeß und Hexenglauben mit 2 Hexenhammer-Ausgaben, Johann Georg Godelmanns Tractatus de magis, veneficis et lamiis (Nürnberg 1676) und einer Cautio criminalis Friedrich von Spees (Augsburg 1731). Ferner liegen vor Ausgaben und Kommentare zur Karolina und anderen Peinlichen Halsgerichtsordnungen sowie Literatur zu Theorie und Praxis des Inquisitionsprozesses.

2.55 Es folgen 142 Werke zum Bürgerlichen Recht, 171 Werke zum Schuld- und Sachenrecht und 31 Titel zu außerbairischen Territorialrechten, wobei am häufigsten Sachsen, Schwaben, Elsaß, Magdeburg, Nassau-Siegen, Hessen, Bremen und Brandenburg, Erfurt und Halberstadt vertreten sind. Das Bayerische Recht ist mit 86 Titeln repräsentiert, die sich in Allgemeines, Landrecht, Straf- und Prozeßrecht sowie Privatrecht gliedern.

2.56 46 Titel zum Völker- und Naturrecht umfassen das umfangreiche Werk Jean du Monts, Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz, mehrere Hugo-Grotius-Ausgaben sowie einschlägige Erläuterungsschriften, außerdem Werke von Samuel Pufendorf, Christian Wolff und Johann Gottlieb Heineccius.

2.57 118 Titel sind zum Recht außerdeutscher Staaten vorhanden, sowohl von Ländern als auch Regionen oder Städten, z. B. zu Paris, Portugal, Spanien, Belgien, Neapel, Messina, Fivizzano, Sizilien, Italien, Mantua, Piemont, Burgund, Florenz, Aragon, Parma, Piacenza, Kastilien, Litauen, Lucca, Bologna, Savoyen, Padua, Kapitanata und Apulien, Bordeaux, Frankreich, Katalonien, Brabant, Dole, Venedig, Böhmen, England, Ungarn, Toulouse und Pommern in dieser ungeordneten Abfolge. Es finden sich außerdem Schriften zum Recht der Hebräer und zum Recht des Orients, so Juan de Solorzano Pereyras Disputationes de Indarum iure (Madrid 1629-1639).

2.58 Es folgen 207 juristische Dissertationen zum weltlichen Recht und Kirchenrecht sowie unwesentliche Bestände zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

2.59 Gut ausgebaut und untergliedert ist der Bestand an Lexika und Wörterbüchern (U) mit 1585 Bdn. Er beginnt mit allgemeinen Nachschlagewerken wie Theodor Zwingers Theatrum vitae humanae (Basel 1565), Johann Heinrich Alsteds Encyclopaedia (Herborn 1630) und dem Universallexikon Zedlers; es folgen die Enzyklopädie von Ersch und Gruber sowie die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert (Paris 1751-1777). Neben den Lexika von Benjamin Hederich und Johann Hübner finden sich Gottlieb Siegmund Corvinus' Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon (Frankfurt u. a. 1739), Melissantes' Gemüths vergnügendes Historisches Hand-Buch für Bürger und Bauern (Frankfurt u. a. 1744) oder Georg Paul Hönns Betrugs-Lexicon (Coburg 1753). Es folgen Fachlexika entsprechend der oben aufgeführten Gruppenaufstellung, wobei der Schwerpunkt auf philosophischen, historischen, kirchenhistorischen und biographischen Lexika liegt. Auch hier ist keine konsequente Ordnung eingehalten. Fachlexika wie Samuel Bocharts Hierozoikon (Frankfurt 1675) oder seine Geographia sacra (Caen 1651), Petrus Berchorius' Reductorium morale (Köln 1692) oder Hieronymus Lauretus' Silva allegoriarum (Köln 1681) sind der jeweiligen Fachgruppe zugeordnet.

2.60 Der Bestand an Sprachwörterbüchern umfaßt 233 Titel, darunter seltene Werke wie Giacomo Pergamino da Fossombrones Il memoriale della lingua Italiana (Venedig 1617) oder Franciscus Serras Synonymorum apparatus (Venedig 1672). 57 Florilegien, Zitatensammlungen, Sprichwörterlexika und Witzbücher beschließen die Sachgruppe.

2.61 Die Gruppe Buch- und Bibliothekswesen (Y, 449 Bde) enthält bibliothekstheoretische Literatur, z. B. Jean-Henri-Samuel Formey, Conseils pour former une bibliothèque peu nombreuse, mais choisie (1755) oder Immanuel Vertraugott Rothe, Die Kunst, sich eine Bibliothek zu sammeln (1798). Außerdem finden sich die buchkundlichen Arbeiten von Michael Denis, Arbeiten zur Druckgeschichte, zur Druckkunst sowie zur Buchbinderei. Eine umfangreichere Untergruppe umfaßt ältere, gedruckte Bibliothekskataloge von Johann Michael Francke, Bernard de Montfaucon, Zacharias Conrad von Uffenbach (aus dessen Bibliothek einzelne Bände in die Staatliche Bibliothek gekommen sind), Peter Lambeck (Katalog der Wiener Hofbibliothek), Heinrich Leonhard Schurzfleisch, Sebastian Seemiller, Anton Reiser u. a. Getrennt von den Bibliothekskatalogen stehen Bibliographien von Antonio Possevino, Conrad Gesner, Martin Lipenius, Johann Fabricius, Johann Nikolaus von Vogel u. a. Allerdings finden sich hier auch der Katalog der Bibliotheca Burmannia und vergleichbare Werke. Im Aufbau begriffen ist eine " Reserve" mit mittlerweile 88 Titeln, die in öffentlichem Besitz meist nur noch in vorliegendem Exemplar nachweisbar oder bis maximal in drei Exemplaren erhalten sind.

2.62 Der Bestand an Zeitschriften (Z) umfaßt 286 Titel, davon 14 aus dem 17. Jh, 147 aus dem 18. Jh und 125 aus dem 19. Jh. 250 sind deutschsprachig, 15 lateinisch, 20 französisch und eine italienisch. Vorhanden sind relativ wenige theologische Zeitschriften. Unter der Rubrik " Philosophische Zeitschriften" finden sich das Gnothi Sauton. Magazin zur Erfahrungsseelenkunde von Karl Philipp Moritz (Berlin 1783-1793), das Athenäum (Berlin 1798-1800) und die von Schlegel herausgegebene Europa (Frankfurt 1803). Hervorzuheben sind die Allgemeine deutsche Bibliothek (1766-1796), die Leipziger Acta eruditorum (1682-1731, Supplement 1692-1734) sowie Johann Jost Anton von Hagens Gelehrte Zeitung für das Frauenzimmer (Halle 1774). Für die regionale Geschichte wichtig sind die von Johann Evangelist Fürst herausgegebenen Titel Bauernzeitung (Frauendorf 1819-1830), Vereinigte Frauendorfer Blätter (Passau 1844-1863) und Allgemeine deutsche Gartenzeitung (Passau 1823-1827). Relativ umfangreich ist der Bestand an naturwissenschaftlichen Zeitschriften, darunter das von Lichtenberg herausgegebene Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte (Gotha 1781-1796).

2.63 Der Schwerpunkt in der Gruppe Karten und Atlanten (Cart.) mit 97 Titeln liegt bei den deutschsprachigen Atlanten mit 72 Titeln, gefolgt von 12 lateinischen und 11 französischen. Unter sonstigen Sprachen ist nur ein italienischer Atlas, Giovanni Battista Nicolosis Dell' Hercole e studio Geografico (1660), vorhanden. Das 16. Jh ist mit der einzigen Antwerpener Ausgabe von Abraham Ortelius' Theatrum orbis terrarum (1574) vertreten, das 17. Jh mit 17 Atlanten und Kartenwerken, darunter Gerhard Mercators Atlas sive cosmographica meditationes (Amsterdam 1608), Johann Janssons Novus atlas (Amsterdam 1647) und Andreas Cellarius' Harmonia macrocosmica (Amsterdam 1661). Aus dem 18. Jh besitzt die Bibliothek 17 Titel, darunter Andreas Cellarius' Atlas coelestis (Amsterdam 1708) und Johann Baptist Homanns Großer Atlas über die gantze Welt (Nürnberg 1737). Aus dem 19. Jh sind 62 Titel vorhanden. Sondersammlungen

2.64 Regionalliteratur. Vor 1900 hat sich die Bibliothek entsprechend ihrer Ausrichtung auf die Priesterbildung und später auf das Lyzeum sowie wegen ihrer knappen Etatisierung kaum um eine systematische Erwerbung von Regionalliteratur bemüht. Dies änderte sich erst nach 1945 und insbesondere mit der Neufassung des bayerischen Pflichtexemplarrechts. Seitdem kann ein hohes Maß an Vollständigkeit erwartet werden. Die Bibliothek versucht zudem, systematisch auf dem Antiquariatsmarkt die aus der Vergangenheit überkommenen Lücken zu verringern. Zahlenmäßig verteilen sich die 356 Drucke auf 12 des 16. Jhs, 55 des 17. Jhs, 200 des 18. Jhs und 89 des 19. Jhs. Gut vertreten sind wieder die Jesuiten, vor allem mit den " Xenien" der Sodalitates, mit Liturgica und Erbauungsliteratur. Den größten Anteil bilden spezielle Passauer Drucke, die in einer eigenen Gruppe (Mlh) chronologisch geordnet sind, wieder mit Schwerpunkt auf Liturgica, Predigtsammlungen ( z. B. Prokop von Templin), Pastoraltheologie, aber auch historischen Quellenwerken wie Johann Georg Adam von Hohenecks Stände deß Ertz-Herzogthumbs Oesterreich ob der Ennß (1727-1747) oder Kuriositäten wie Stephan Prahers Podagraischer Fliegenwadel (1614-1615). Die sprachliche Gliederung beschränkt sich ausschließlich auf Deutsch und Latein, wobei die deutschsprachigen Werke erst im 19. Jh das Übergewicht gegenüber den lateinischen erhalten.

2.65 Altbestand des Hans-Carossa-Gymnasiums

Landshut. Mit kultusministeriellem Erlaß vom 16. Mai 1962 wurden die Altbestände niederbayerischer Gymnasien an die zugehörige Regionalbibliothek überstellt. Wegen der Bedeutung des Bestandes für Straubing wurde die umfangreiche Bibliothek am Johannes-Thurmair-Gymnasium in Straubing als Dauerleihgabe der Staatlichen Bibliothek belassen (s. Eintrag dort). Überführt wurden stattdessen die Altbestände der Oberrealschule Straubing ( s. u. 2.66) und des Hans-Carossa-Gymnasiums Landshut. Letztere Bestände umfassen 851 Bde. Davon entfallen 48 auf das 16. Jh, 69 auf das 17. Jh, 569 auf das 18. Jh und 165 auf das 19. Jh. Von der Sprachverteilung her ergibt sich das übliche Bild: wachsendes Übergewicht der deutschsprachigen Drucke im 18. und 19. Jh und Überzahl der lateinischen Drucke im 16. und 17. Jh. Die Bibliothek ist nicht gewachsen oder systematisch erworben worden, sondern stellt ein Zufallsprodukt aus der großen Konkursmasse der Säkularisation dar. Dies zeigen schon die nachweisbaren Besitzvermerke, die hinweisen auf Baumburg (Augustinerchorherren), Chiemsee (Benediktiner), Gars am Inn (Augustinerchorherren), das Ingolstädter Jesuitenkolleg, Polling (Augustinerchorherren), Raitenhaslach (Zisterzienser), Scheyern (Benediktiner), Seeon (Benediktiner), Steingaden (Prämonstratenser) und Wessobrunn (Benediktiner). Auch Bände aus der Passauer Schallenberg-Bibliothek (s. Eintrag Passau, Bischöfliche Bibliothek, 1.3) finden sich hier. Der Bestand ist fachlich ungeordnet: Werke zur bayerischen Geschichte, Architekturtheorie, Textausgaben der griechischen und römischen Literatur, Schriften von Leonhard Euler, daneben Anekdoten und Witzsammlungen, Fénelons Telemach (Leipzig 1727-1739), Schriften des Barockautors Heinrich Anselm von Ziegler und Kliphausen neben den Leipziger Acta eruditorum (1682-1731, Supplement 1692-1734) und der Allgemeinen deutschen Bibliothek (1766-1796). Außerdem finden sich Werke des Jesuitenmathematikers und -physikers Roger Joseph Boscovich und Carl von Linnés Vollständiges Natursystem in mehreren unvollständigen deutschen Ausgaben des 18. Jhs sowie Joseph Priestleys Versuche und Beobachtungen über verschiedene Gattungen der Luft (1778-1787).

2.66 Bibliothek der Ludwigsoberrealschule Straubing (GL). Sie umfaßt heute 1118 Bde. Es handelt sich fast ausschließlich um deutschsprachige Literatur des 19. Jhs mit dem Schwerpunkt auf neusprachlicher, geschichtswissenschaftlicher und naturwissenschaftlich-technischer Literatur.

2.67 Emblemata-Sammlung (Yge). Sie umfaßt derzeit 340 gesondert aufgestellte Bände. Der tatsächliche Bestand dürfte geringfügig größer sein, da sich unter den anderen alten Drucken gelegentlich noch bisher nicht bekannte Emblembücher finden. Der Emblem-Begriff ist weit gefaßt, so daß hier auch Impre sen-, Devisen- und Rebusbücher sowie einige Grenzfälle zu finden sind. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden spezifische Jesuitenemblematik und religiös ausgerichtete Erbauungsemblematik. Daher erklärt es sich auch, daß das 16. Jh nur mit 27 Drucken vertreten ist und das 17. Jh mit 194 Bdn den Hauptanteil stellt. Aus dem 18. Jh stammen 117 Bde, das 19. Jh ist nur noch mit zwei kuriosen Ausläufern vertreten. Sprachlich überwiegen die lateinischen Emblembücher mit 233 Bdn gegenüber 65 deutschen, 14 französischen, 3 englischen und 25 in sonstigen Sprachen, darunter auffällig viele niederländische sowie einige wenige italienische. Weitere Besonderheiten der Sammlung sind eine Alciato-Ausgabe (Paris 1608), die gleichzeitig als Liber amicorum fungiert, oder ein emblematisch aufbereitetes Lehrbuch des römischen Rechts, Johannes Bunos Memoriale juris civilis Romani (Hamburg 1673), ein Album mit 26 lavierten emblematischen Federzeichnungen.

2.68 Bibliothek Friedrich Oberneder (FO). Der Passauer Seminarpräfekt und Schriftsteller Friedrich Oberneder vererbte der Bibliothek seine umfangreiche und gut sortierte wissenschaftliche Sammlung von großer thematischer Spannweite. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt bei Werken des 20. Jhs. An alten Drucken sind lediglich 66 Titel vorhanden, 2 aus dem 18. Jh und 64 aus dem 19. Jh. 48 deutsche, 7 lateinische, 6 französische, 3 englische und 2 italienische Texte verteilen sich auf Kunstgeschichte, Klassikerausgaben, Geschichte und Theologie.

2.69 Bibliothek Josef Oswald (Yoa-Yok). Die Erben des Passauer Kirchenhistorikers Josef Oswald schenkten seine Bibliothek von 7016 Bdn der Staatlichen Bibliothek. Der Schwerpunkt der Bibliothek liegt naturgemäß auf der Kirchengeschichte, mit besonderer Berücksichtigung niederbayerischer und Passauer Regionalliteratur, allgemeiner Geschichte, der Theologie, aber auch der Belletristik und Kunstgeschichte. Die Drucke des 16. bis 19. Jhs stellen nur einen verschwindenden Anteil von 151 Bdn: ein Titel des 17. Jhs, 3 des 18. Jhs und 147 des 19. Jhs, 148 deutschsprachige, 2 lateinische und ein italienischer.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge [mschr.]

2 Autorenkataloge

[in Zettelform; nach der Münchner Katalogisierungsordnung (MKO); ein Dienstkatalog, ein Publikumskatalog bis Erscheinungsjahr 1982, ab 1983 Mikrofichekatalog nach RAK-WB]

Schlagwortkatalog [in Zettelform]

Standortkatalog [in mehreren Ordnern]

Lesesaalkatalog [in Zettelform]

3.2 Moderne Sonderkataloge [mschr.]

Handschriftenverzeichnis [in Buchform]

Alphabetisches Inkunabelverzeichnis [ein Ordner]

Verzeichnis der Literatur des 16. Jhs [ein Ordner]

Die Bestände sind im Bayerischen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Sie werden sukzessive in den Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB-KAT) eingearbeitet.

3.3 Historische Kataloge

Bibliotheksinventar der fürstbischöflichen Bibliothek Passau 1561

[Hochstiftsliterale Nr. 852, HStA München; Kopie]

Mayr, Franz Adam: Verzeichnis der Bücher der Bibliothec der ehemaligen Gesellschaft Jesu zu Passau. 1774/75

[Bayerisches HStA, HL Passau 1629/II; Kopie]

Schwynier, Georg de: Catalogus librorum in alumnatu episcopali Passaviensi existentium. 1763 [Hs.]

Prauer, Xaverius: Catalogus librorum bibliothecae canoniae regularis S. Augustini ad Sanct. Nicolaum extra muros Patavii: concinnatus. 1784. Vol. 1-4 [Hs.]

Schmid, Ignaz: Catalogus raisonné über die griechischen und lateinischen Classiker. 1790 [Hs.]

ders.: Standrepertorium der akademischen Bibliothek Passau [ca. 1790; Hs.]

ders.: Catalogus alphabeticus bibliothecae academicae Passaviensis [ca. 1790; Hs.]

[ders.]: Catalogus humanistarum [bibliothecae academicae Passaviensis] [ca. 1790; Hs.]

ders.: Italiänische Litteratur. Systematisches Verzeichniß der Italiänischen Bücher, welche in der hochfürstl. Hof-Bibliothek in Paßau zu sehen sind. 1793 [Hs.]

Durach, Johann Baptist: Catalogi bibliothecae regiae Passaviensis. 1810-1843. Tom. 1-[9] [Hs.]

Standortkatalog der K. Kreis- und Studienbibliothek Passau [Hs.]

Verzeichnis der Doubletten in der Koenigl. Kreis- und Studienbibliothek zu Passau [Hs.]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Liber benefactorum et rationum bibliothecae collegii Passaviensis Societatis Jesu ab anno 1694 [Hs.]

Liber oeconomicus collegii Passaviensis Societatis Jesu Ordinatione superiorum erectus. Passau 1709 [Hs.]

Liber quotidianarum expensarum 1613-1614 [Hs.] Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 104

4.2 Darstellungen

Hoffmann, Karl: Kurzer Bericht über die Geschichte und den dermaligen Zustand der k. Kreis- und Studienbibliothek daselbst. Passau [1873] (Jahres-Bericht über das k. Lyceum zu Passau für das Studienjahr 1872/73)

Schuster, Franz Xaver: Die ehemalige fürstbischöflich-passauische Hofbibliothek. In: Ostbairische Grenzmarken 13 (1924) S. 33-37

Aign, Albrecht: Geschichte des Gymnasiums Passau. Passau 1962, S. 100-102 [über den alten Bibliothekssaal]

Oswald, Josef: Die Staatliche Bibliothek Passau. Passau 1973 (Neue Veröffentlichung des Instituts für Ostbairische Heimatforschung 32)

Oswald, Josef: Die Staatliche Bibliothek Passau. In: Ostbairische Grenzmarken 16 (1974) S. 196-213

Kastner, Jörg: Cimelia pataviensia. Kostbare Handschriften aus Passau 9.-15. Jahrhundert. Passau 1980 [auch über Bibliotheksgeschichte]

Kastner, Jörg: Die Staatliche Bibliothek Passau. In: Bibliotheksforum Bayern 11 (1983) Heft 2, S. 177-190

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Douwe, Carl van: Die Landkartensammlungen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert in der Kreis- und Studienbibliothek Passau. In: Heimatglocken (1927) S. 3-4

Jährliche Mitteilungen. In: Jahresbericht über das k. Lyceum zu Passau 1875/76-1919/20

Kastner, Jörg: Geistliche Rüstkammer. Wissenschaften im Spiegel der Passauer Jesuitenbibliothek. Passau 1987

Kastner, Jörg: Salvatoris liber: die Bibel und ihre Welt mit besonderer Berücksichtigung Niederbayerns; Handschriften und seltene Drucke vom 9. bis 18. Jahrhundert. Ausstellung in der Staatlichen Bibliothek Passau vom 4. bis 23. Dezember 1992. Passau 1992

Lenn, Paul: Staindel-Funde (Sonderdruck aus: Historische Zeitschrift 111, 1913) [über die aus Vornbach stammenden Wiegen- und Frühdrucke] Pfandl, Ludwig: Graf Schallenberg (1655-1733) als Sammler spanischer Dramen. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 36 (1919) S. 97-108

Stand: Januar 1994

Jörg Kastner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.