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Senckenbergische Bibliothek

Adresse. Bockenheimer Landstraße 134-138, 6000 Frankfurt (Main) [Karte]
Telefon. (069) 798-2365, -3369
Telefax. 798-3147
Bibliothekssigel. <F 1>

Unterhaltsträger. Land Hessen, J.-W.-Goethe-Universität
Funktion. Universitätsbibliothek für Naturwissenschaften der J.-W.-Goethe-Universität.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Naturwissenschaften allgemein, Mathematik, Physik und Biophysik, Chemie und Biochemie, Pharmazie, Geowissenschaften, Geschichte der Medizin. 2. Besondere Sammelgebiete: Depot-Bibliothek für naturwissenschaftliche Vereine und Gesellschaften: (a) Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, (b) Senckenbergische Stiftung, (c) Physikalischer Verein, (d) Geographischer Verein, (e) Internationaler Entomologischer Verein. 3. Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft: SSG 12 Allgemeine Biologie; SSG 12,1 Botanik; SSG 12,2 Zoologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Auskunft: Montag bis Freitag 8.30 19 Uhr, Samstag 9-13 Uhr; Kataloge: Montag bis Freitag 8-20 Uhr, Samstag 9-18 Uhr; Ausleihe: Montag, Mittwoch, Freitag 10-16.30 Uhr, Dienstag und Donnerstag 10-20 Uhr; Lesesäle: Montag bis Freitag ab 8.30 Uhr, Samstag ab 9 Uhr. Leihverkehr: DLV; internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Fotostelle.
Gedruckte Informationen. Merkblätter (werden auf Wunsch zugesandt).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert (Bereitstellung der gewünschten Literatur möglich). Für die Benutzung der Nachlässe, des Senckenberg-Archivs und der Kartensammlung ist eine Anmeldung erforderlich. - Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten), vom Westbahnhof (ca. 10 Minuten) und von der Messe (ca. 10 Minuten). U- und S-Bahnverbindung vom Haupt- und Südbahnhof bis Konstablerwache oder Hauptwache (mehrere Linien), von dort Linien U 6 oder U 7 bis Haltestelle Bockenheimer Warte. S-Bahnverbindung vom Flughafen (Linie 14 zur Hauptwache, Linie 15 zum Hauptbahnhof). Von allen Autobahnen den Hinweisschildern " Messegelände" folgen. Parkmöglichkeiten kaum vorhanden (auf Anfrage Benutzung des hauseigenen Parkplatzes möglich).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Frankfurter Arzt Johann Christian Senckenberg (1707-1772) rief 1763 eine nach ihm benannte Stiftung ins Leben. Teil dieser Stiftung war die Senckenbergische Bibliothek; am 18. August 1988 bestand sie 225 Jahre.

1.2 Senckenberg, dessen Vater Arzt und Stadtphysikus in Frankfurt war, promovierte nach einem Studium der Medizin und der Naturwissenschaften 1735 in Göttingen und ließ sich 1745 in Frankfurt nieder, wo er 1755 ebenfalls Stadtphysikus wurde. Schon früh mit den medizinischen Problemen der Vaterstadt vertraut, wurde er nun auch von Amts wegen mit den Mängeln der medizinischen Versorgung der Bevölkerung konfrontiert. Nach seiner Niederlassung betrieb er neben seiner Praxis systematisch den Aufbau einer eigenen Bücherei, in die er regelmäßig einen erheblichen Teil seiner Einnahmen steckte. Senckenberg kaufte nicht nur alle wesentlichen Neuerscheinungen seiner Zeit, sondern erwarb auch antiquarisch in großem Umfang ältere Werke. Gegen Ende seines Lebens verfügte er über nahezu 10.000 Bde überwiegend medizinisch-naturwissenschaftlicher Literatur, aber auch über theologische und philosophische Werke in erheblichem Umfang. Eintragungen von seiner Hand lassen erkennen, daß die Bestände nach sachlichen Gesichtspunkten aufgestellt waren.

1.3 Zweck seiner Stiftung war in erster Linie die Verbesserung des Medizinalwesens in Frankfurt, insbesondere die Fortbildung der Frankfurter Ärzteschaft. Im Rahmen der Stiftung entstand ein " Medizinisches Institut", dem nach Senckenbergs Tod 1772 die Bibliothek zugeordnet wurde. Außerdem waren dem Institut eine Naturaliensammlung, ein botanischer Garten sowie ein anatomisches " Theater" und ein chemisches Laboratorium angeschlossen. Mildtätigen Zwecken diente das zur Stiftung gehörende und heute noch bestehende Bürgerhospital. Senckenberg hatte 1763 zu befürchten, daß die Stadt wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten nach dem Siebenjährigen Krieg versuchen würde, das Stiftungskapital anders als zum " heilsamen Endzweck der Stiftung" zu verwenden. Seine deshalb entsprechend ausgefeilten juristischen Bedingungen für die Stiftung sicherten diese bis in unsere Zeit.

1.4 Nach Senckenbergs Tod wurde der größte Teil der nichtmedizinischen und der nichtnaturwissenschaftlichen Literatur der Büchersammlung (ca. 6000 Bde) verkauft und mit dem erlösten Geld der medizinische Bestand systematisch ausgebaut. Durch umfangreiche Legate von Frankfurter Ärzten und Bürgern zugunsten der Stiftung war der Ausbau gesichert. Es wurde und blieb bis heute Tradition, der Bibliothek die Buchbestände der Frankfurter Ärzte und Naturwissenschaftler einzugliedern (s. u. 1.13 ff.).

1.5 Nach der napoleonischen Ära erfolgte die Gründung mehrerer wissenschaftlicher Vereine, die ihren Sitz überwiegend auf dem Stiftungsgelände hatten. 1825 begannen das Medizinische Institut der Senckenbergischen Stiftung und die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, ihre Buchbestände gemeinsam aufzustellen, 1840 entschloß sich der Physikalische Verein, seine Buchbestände ebenfalls einzugliedern. 1850 schloß die Stiftung mit den damals bestehenden Vereinen einen Vertrag über die gemeinsam zu führende Bibliothek, die nunmehr ihren heutigen Namen Senckenbergische Bibliothek erhielt. Damals wie heute gilt, daß die Bibliothek zwar Besitzerin der eingebrachten Bestände ist, diese aber im Eigentum der Vereine und der Stiftung bleiben.

1.6 1860 wurde die von Senckenberg noch selbst verfaßte Benutzungsordnung durch eine neue ersetzt. Der Grundsatz, daß die Bücher nur in der Bibliothek benutzt werden dürften, wurde durchbrochen. Es wurden erstmals Leihfristen eingeführt, ebenso feste Öffnungszeiten. Gleichzeitig wurde der gesamte Bestand nach dem Bibliographischen System der gesammten Wissenschaftskunde von A. A. E. Schleiermacher neu geordnet. Das System der Aufstellung gilt auch heute noch für den Altbestand von Monographien und den größten Teil des Zeitschriftenbestandes. Es wurde erst 1929 und 1947 durch einfachere Formen der Standortbezeichnung ergänzt, die die Neuerwerbungen seit diesen Jahren erfassen.

1.7 1866 waren Maßnahmen zur Straßenverbreiterung vor dem Gelände der Stiftung Anlaß, für die Bibliothek erstmals ein eigenes Gebäude zu errichten. Es wurde im November 1867 anläßlich des fünfzigjährigen Stiftungsfestes der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft seiner Bestimmung übergeben. In diesem Gebäude blieb die Bibliothek bis zur Verlegung aller Institutionen in den Jahren 1905 bis 1908 in die Neubauten an der heutigen Senckenberganlage. Die neue Bibliothek wurde am 12. August 1907 zur Benutzung freigegeben. Sie war nun nicht nur die Bibliothek der Stiftung und der Vereine, sondern sie wurde fortan als " öffentliche, der Allgemeinheit dienende Bibliothek zur Förderung der Wissenschaften in der Stadt Frankfurt" betrieben. Seit 1910 beteiligte sich konsequenterweise die Stadt Frankfurt am Erwerbungshaushalt der Senckenbergischen Bibliothek.

1.8 Der Umzug der Bibliothek in den Neubau war mit einer vollständigen Reorganisation ihrer Verwaltung verbunden. Eine Revision und Zählung der Bestände ergab 74.836 Bde. 1908 wurde die Verwaltung der Bibliothek erstmals ausgebildeten Bibliothekaren übertragen und eine Neukatalogisierung des gesamten damaligen Bestandes begonnen. Sie konnte mangels ausreichender Personalausstattung bis heute nicht abgeschlossen werden.

1.9 Die heutige Bibliothek ist eine zentrale Einrichtung der Universität, die Rechte der alten Unterhaltsträger sind vertraglich gesichert. Die Eingliederung in die Universität erfolgte schrittweise: 1914 übernahm die Senckenbergische Bibliothek mit der Gründung der Stiftungsuniversität, an der auch die Senckenbergischen Institutionen und wissenschaftlichen Vereine beteiligt waren, die Funktion einer Universitätsbibliothek für die Medizinische und die Naturwissenschaftliche Fakultät. 1920 begannen die Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt und den Unterhaltsträgern der Senckenbergischen Bibliothek über die Vereinheitlichung des Frankfurter Bibliothekswesens hinsichtlich der wissenschaftlichen Bibliotheken zur Schaffung einer leistungsfähigen Universitätsbibliothek, in der alle bestehenden Bibliotheken aufgehen sollten (vgl. Bestandsgeschichte der Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek, 1.29-1.31). Diese Verschmelzung war jedoch für die Senckenbergische Bibliothek aufgrund der Bedingungen der Stiftung nicht möglich, da diese eine Vereinigung mit städtischen Einrichtungen unterbinden (s. o. 1.3).

1.10 Angesichts des wirtschaftlichen Niedergangs nach dem Ersten Weltkrieg konnten die bisherigen Unterhaltsträger der Bibliothek diese nicht mehr allein unterhalten. 1923 wurde die Bibliothek in den Etat der Hochschule übernommen. 1925 wurden die Mitarbeiter Universitätsbeamte. 1927 wurde die Stelle des Direktors der Städtischen und Universitätsbibliotheken als gemeinsame Generaldirektion für die Frankfurter wissenschaftlichen Bibliotheken geschaffen und die Senckenbergische Bibliothek in die fachliche Aufsicht eingebunden. Ein Meilenstein in der Entwicklung der Bibliothek war die 1928 einsetzende Förderung durch die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaft. Diese beauftragte die Bibliothek, zunächst alle in den deutschen Bibliotheken nicht vorhandenen naturwissenschaftlichen Zeitschriften möglichst auf dem Tauschwege zu beschaffen. Grundlage dieser Aufwertung war der umfangreiche, weltweite Schriftentausch der Bibliothek, der im wesentlichen auf dem Tausch der Veröffentlichungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft mit vergleichbaren Einrichtungen in anderen Ländern beruht. Auch heute noch bezieht die Bibliothek ein Drittel ihrer jährlichen Neuerwerbungen durch Tausch.

1.11 Der Zweite Weltkrieg brachte die Zerstörung des Bibliotheksgebäudes mit sich, war aber insofern kein Einschnitt in die Gesamtentwicklung, als durch rechtzeitige Auslagerung der Bestände keine übermäßigen Verluste eintraten. Nach der Auslagerung war nur noch die damals aktuelle Literatur im Gebäude verblieben und ging bei der Bombardierung teilweise zugrunde. Auch ausgeliehene Werke gingen bei den Benutzern verloren. Seit 1951 unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Bibliothek durch Zuwendungen für die von ihr bei der Bibliothek eingerichteten Sondersammelgebiete Allgemeine Biologie, Botanik und Zoologie. Durch den schwerpunktmäßigen Bestandsaufbau in diesen Fachgebieten war die Bibliothek seit der Vorkriegszeit gut vorbereitet. Bestandsentwicklung

1.12 Für eine ausführliche Beschreibung der Bestandsentwicklung fehlen wesentliche Quellen. Diese haben offensichtlich den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden. Die das 19. Jh erhellende Darstellung stammt von Philipp Steffan aus dem Jahre 1899 und wird ergänzt durch die Geschichte der Bibliothek von Walther Rauschenberger aus dem Jahre 1933 (s. u. 4).

1.13 Die Entwicklung der Senckenbergischen Bibliothek hängt in der Frühzeit eng zusammen mit der Entwicklung des Medizinischen Instituts der Dr. Senckenberg Stiftung. Der Grundbestand wurde von Johann Christian Senckenberg selbst zusammengetragen und ging nach seinem Tode an die Stiftung bzw. das Medizinische Institut. Den ersten wesentlichen Zuwachs erhielt die Bibliothek durch Johann Jakob Reichard, der bis zu seinem Tode 1782 Stiftsarzt war und die Flora Moeno-Francofurtana (1772-1778) verfaßte. Außer seinen Büchern vermachte er der Stiftung ein Kapital, von dessen Zinsen künftig botanische Werke gekauft wurden.

1.14 Der zweite Stiftsarzt und Nachfolger Reichards, Georg Philipp Lehr, schied aus dem ursprünglichen Bestand ca. 6000 Werke nichtnaturwissenschaftlichen und nichtmedizinischen Inhalts aus und ließ sie versteigern. Es handelte sich weitgehend um Schriften theologischen und philosophischen Inhalts. Ein Teil des zweibändigen Auktionskataloges hat sich erhalten; er erlaubt Rückschlüsse auf den ursprünglichen Bestand und vermerkt die erzielten Preise. Auch Lehr vermachte seine Bücher, eine Portraitsammlung und ein stattliches Kapital der Stiftung. Durch die napoleonischen Kriege verarmte die Stiftung. Soweit Kapital der Stiftung zuging, mußte es zweckgebunden für das Bürgerhospital verwendet werden. Die Bibliothek litt Not.

1.15 Erst die Zusammenführung der Buchbestände der Senckenbergischen Stiftung, der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, des Physikalischen Vereins, des Geographischen Vereins und des Ärztlichen Vereins in den Jahren 1824 bis 1840 schuf die Voraussetzungen für eine funktionierende Bibliothek, deren Bestand auch von den Vereinen systematisch ergänzt wurde. Im Jahre 1845 erhielt die Senckenbergische Stiftung eine Kapitalstiftung zum Ausbau des Bestandes naturhistorischer Werke nichtbotanischen Inhalts aus dem Vermächtnis von Heinrich Mylius. 1849 flossen aus dem Vermächtnis des letzten Stiftsarztes Christian Ernst Neef letztmalig dem Medizinischen Institut und damit der Bibliothek umfangreiche Mittel zu.

1.16 Seit 1849 oblag die Weiterentwicklung der Bibliothek wissenschaftlichen Bibliothekaren aus dem Kreis der Wissenschaftler der Trägervereine. In dieser Zeit bildete sich die Tradition aus, daß Frankfurter Naturwissenschaftler und Mediziner gegen Lebensende ihre Bücher den Vereinen und damit der Bibliothek schenkten oder testamentarisch vermachten. Als einzige Sonderbestände sind noch die Bibliothek Schmidt und die Sammlung Lorey (s. u. 2.26, 2.27) als geschlossener Bestand vorhanden. Alle anderen Schenkungen wurden in den Bestand integriert. Anhand der Standortkataloge ist zwar für jedes Buch die Herkunft feststellbar, nicht jedoch der Gesamtumfang einzelner Zuwendungen. So befinden sich in der Bibliothek u. a. umfangreiche Bestände der Bibliothek Paul Ehrlich, die nur anhand der Exlibris erkennbar sind.

1.17 Die Bibliothek besitzt folgende Nachlässe, deren Buchbestände, soweit mitgeliefert, ebenfalls eingearbeitet sind: Hermann Braus (1868-1929), Mediziner; Otto Braus (1835-1907), Mediziner; Max Fürbringer (1846-1920), Mediziner, Zoologe; Wilhelm Lorey (1873-1955), Mathematiker; Christian Ernst Neef (1782-1842), Mediziner; Rudolf Oehler (1859-1926), Mediziner; Richard Prigge (1896-967), Mediziner; Johann Christian Senckenberg (1707-1772), Mediziner; Samuel Thomas Soemmerring (1755-1830), Mediziner, Naturforscher; Hans Spemann (1869-1941), Zoologe. Eine Reihe kleiner Nachlässe ist noch unbearbeitet, dazugehörige Buchbestände wurden aber schon vor Jahrzehnten eingearbeitet.

1.18 Vermutlich im Juni 1941 wurde die Sammlung Rudolf Bedau aus Magdeburg nach Frankfurt verlagert zur Begründung einer land- und gartenbauwirtschaftlichen Bibliothek. Die umfangreiche Einzelblatt- und die Büchersammlung überlebte im Palmengarten der Stadt Frankfurt den Krieg unerkannt als einheitlicher Komplex. Der größte Teil der wertvollen historischen Bestände, die auch Tafelwerke barocker Gartenanlagen enthalten, ist im Lauf der letzten zwanzig Jahre nach und nach an die Bibliothek abgegeben und in den Bestand eingearbeitet worden.

1.19 1947 und seit 1980 erhielt die Bibliothek wertvolle Altbestände medizinischer und naturwissenschaftlicher Literatur aus den Nachlässen der Mediziner Carl von Mettenheimer (1867-1944) und seines Sohnes Heinrich, die deutliche Lücken im Bestand geschlossen haben. Es handelt sich offensichtlich um Literatur, die Carl von Mettenheimer im Bestand der Bibliothek vermißte und sich selbst beschafft hatte. 1984 erbte die Bibliothek den gesamten ophthalmologischen Buchbestand des Frankfurter Ordinarius Rudolf Thiel. Dadurch konnte eine Bestandslücke für das 19. und 20. Jh geschlossen werden. Durch Vermittlung des Leiters der Vogelwarte Radolfzell bekam die Bibliothek 1988 aus dem Besitz von Frau Marianne Sunkel ca. 100 Bde wertvoller vogelkundlicher Literatur des 18. bis 20. Jhs, die sogenannte " Vogelfang-Bibliothek Werner Sunkel Thann/Rhön".

1.20 Als die Bibliothek 1908 die Funktion einer Universitätsbibliothek für Naturwissenschaften übernahm, verfügte sie über einen Bestand von ca. 75.000 Bdn. Dank der Förderung durch die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaften wuchs der Bestand bis 1938 auf gut 304.000 Bde an. Das weitere Anwachsen der Bestände nach dem Zweiten Weltkrieg um ca. 700.000 Bde ist in hohem Maße auf die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft zurückzuführen, die im Zusammenspiel mit der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und der Universität erfolgte. Die Entwicklung der Senckenbergischen Bibliothek verlief parallel zu der Entwicklung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seit der zweiten Hälfte des 18. Jhs, und ihr Bestand ist in weiten Bereichen ein Spiegel dieser Entwicklung. Heute wird die naturwissenschaftliche Literaturversorgung ganz überwiegend durch Zeitschriften abgedeckt. Die Senckenbergische Bibliothek bezieht derzeit ca. 7200 Zeitschriften, von denen allein 3750 in die Sondersammelgebiete fallen.

Helmut Burkhardt

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Im Jahre 1987 wurde eine Zählung des historischen Bestands der Senckenbergischen Bibliothek durchgeführt. Ihr liegen die im sogenannten Schleiermacher-Katalog erfaßten Titel zugrunde. Dieser Katalog geht in seinen Anfängen auf die Mitte des vorigen Jhs zurück, ist aber als Standortkatalog kontinuierlich weitergeführt worden und enthält mit Ausnahme der Sammlung Lorey, der Zeitschriften und einem Korpus von etwa 300.000 Dissertationen den gesamten Bestand. Alle im folgenden genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders angegeben nur auf den historischen Buchbestand. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Bibliothek besitzt heute über eine Million Titel, davon sind gut 45.000 Titel historischer Bestand. Zu 26 Inkunabeln kommen aus dem 16. Jh 861 Titel, aus dem 17. Jh 2450, aus dem 18. Jh 7400 und aus dem 19. Jh 34.416. Prozentual verteilt sich der historische Bestand zu rund 76 Prozent auf das 19. Jh, 16 Prozent auf das 18. Jh, 5 Prozent auf das 17. Jh und 2 Prozent auf das 16. Jh. Der Anteil des historischen Bestands am Gesamtbestand beträgt rund 4,5 Prozent.

2.3 Unter den Inkunabeln ist eine deutsche Ausgabe des Hortus sanitatis, die anderen sind lateinisch. Auch im 16. und 17. Jh dominiert Latein, so daß der Anteil der übrigen Sprachen unter 3 Prozent liegt. Im 18. und 19. Jh sind rund 62 Prozent des historischen Bestandes (ca. 28.000 Titel) deutschsprachig, 14 Prozent lateinisch (ca. 6400) und 13 Prozent französisch (ca. 5900). Nennenswert ist noch der Anteil englischer Titel mit gut 7 Prozent (ca. 3300), während die italienischen mit 2 Prozent (ca. 900) im Verhältnis zum gesamten historischen Bestand unbedeutend vertreten sind, ebenso wie andere Sprachen. Systematische Übersicht

2.4 Die Sachgruppen werden nach der Schleiermacher-Systematik beschrieben, wobei auch die Untergruppen gesondert erscheinen. Kleinere Gruppen und solche ohne Besonderheiten werden pauschal beschrieben. Für die systematische Übersicht ist eine kurze Überblicksbetrachtung aufschlußreich. Die Schleiermachersche Systematik ist in 25 Sachgruppen gegliedert, die nach einem numerischen System weiter unterteilt sind. In den vier naturwissenschaftlichen Sachgruppen " Mathematische und physicalische Wissenschaften", " Naturgeschichte", " Medicin" und " Specielle Pathologie und Therapie" sind rund 80 Prozent des historischen Bestandes enthalten, ein Verhältnis, das die Fortführung des Konzeptes des Stifters belegt. Daneben spielt noch eine Sachgruppe " Encyclopädie, Literärgeschichte und Bibliographie" sowie eine technisch und eine pädagogisch ausgerichtete (" Industrie, oder öconomische Forst- und Jagd-Wissenschaften, Technologie, Handel und Schiffahrt, Militärwissenschaften" und " Philosophie, Pädagogik") eine Rolle. Auffallend schwach vertreten sind, wie sich aus der Bestandsgeschichte erklärt (s. o. 1.4 und 1.14), Schöne Wissenschaften und Künste, Religion, Theologie und Recht.

2.5 Das Inkunabelverzeichnis der Senckenbergischen Bibliothek enthält 26 Titel in 17 Bdn, allerdings sind Erscheinungsort und -jahr mancl ungesichert. Die meisten stammen aus venezianischen Druckereien (11 Titel), aber auch Mainz, Straßburg und Padua sind mehrfach vertreten. Der weitaus größte Teil (15 Titel) ist, wie der deutschsprachige Hortus sanitatis, der Heilkunde zuzurechnen, wobei medizinische Theorie und Praxis sowie Pharmazie gleichmäßig vertreten sind. Zum weiteren Umfeld der Medizin gehören Werke über die Beschaffenheit der Materie und über die menschliche Natur. Hier ist auch der Berührungspunkt mit kontemplativ-religiöser Literatur. Als enzyklopädisches Werk ist das Speculum naturale von Vincent von Beauvais (13. Jh) zu nennen (Straßburg, Adolf Rusch, vor 1478).

2.6 Die Gruppe " Encyclopädie, Literärgeschichte und Bibliographie" enthält im wesentlichen allgemeine und spezielle Nachschlagewerke, deren historischer Bestand (ca. 900 Titel) zu etwa drei Vierteln aus dem 19. Jh stammt, ein Viertel ist älter. Seine Zusammensetzung spiegelt den Gesamtbestand der Senckenberg-Bibliothek insofern wider, als neben den allgemeinen Nachschlagewerken vor allem die Abteilungen mit medizinischen, botanischen und zoologischen Nachschlagewerken dominieren. Auch einige technische Enzyklopädien gehören zu den ältesten ihrer Art. Sehr umfangreich ist auch die Abteilung mit Biographien bedeutender Wissenschaftler dieser Disziplinen (darunter mehrere aus dem 16. Jh) und die bibliographische Abteilung mit wertvollen alten Verlagsverzeichnissen und Verzeichnissen von öffentlichen und privaten Bibliotheken (bis zurück ins 17. Jh).

2.7 Die Gruppe " Vermischte Schriften" ist verhältnismäßig klein (ca. 300 Titel) und enthält offensichtlich Titel, deren Zuordnung zu anderen Gruppen schwierig war. Der Anteil der Bücher vor 1800 ist überraschend groß; ihre thematische Ausrichtung ist überwiegend medizinisch-naturkundlich.

2.8 Den Hauptanteil der Gruppe " Sprachen- und Schriftkunde, Philologie" (insgesamt ca. 300 Titel Altbestand) bilden Wörterbücher, wobei alle wichtigen europäischen und einige außereuropäische Sprachen vertreten sind. Beachtlich ist eine Gruppe von Büchern, die man dem modernen Begriff " Nachrichtentechnik" unterordnen könnte, die aber neben einer Reihe von frühen Veröffentlichungen zum Rundfunk- und Telegraphiewesen auch Werke des 17. und 18. Jhs zur Schreibkunst enthält.

2.9 Die Gruppen " Griechische und Lateinische Literatur" und " Schöne Wissenschaften in den neueren und orientalischen Sprachen" (insgesamt ca. 100 Titel) gehören zu den am schwächsten repräsentierten. Trotzdem enthalten sie zahlreiche alte Ausgaben antiker Autoren (Plinius, Varro) und neuerer Autoren und haben einen hohen Anteil an historischem Bestand. An fremdsprachiger Literatur überwiegt die französische. Orientalische Sprachen sind gar nicht vertreten. Inhaltlich ist auch hier die medizinisch-naturkundliche Ausrichtung erkennbar (z. B. Briefwechsel Theodor Billroth, 1829-1894).

2.10 Auch die Gruppe " Schöne Künste" gehört ihrem Umfange nach zu den unbedeutenden (ca. 90 Titel), enthält aber eine Reihe von grundlegenden Werken zu bildenden Künsten. Deutlich ist auch hier wiederum der medizinisch-therapeutische Hintergrund, der sich in Werken über die Heilwirkung von Musik, Tanz, Gymnastik, Zeichnen und sogar des Go-Spiels zeigt.

2.11 Innerhalb der Gesamtgruppe " Historische Wissenschaften", die viele heterogene Unterabteilungen umfaßt, sind die geographischen Werke an erster Stelle zu nennen (über 3000 Titel). Sie gliedern sich in eine umfangreiche Abteilung mit allgemeinen Nachschlagewerken aus dem 16. bis 19. Jh in nahezu allen europäischen Sprachen, eine ebenso umfangreiche Sammlung von separaten Karten und Plänen, Werke über das Reisen und über Pilgerreisen, ethnologische Werke (wobei das Hauptaugenmerk mehrfach auf der Heilkunde bei den verschiedenen Völkern liegt), und geographische Statistik von europäischen Ländern, oft auch hier im Hinblick auf das Gesundheitswesen. Eine weitere umfangreiche Gruppe bildet die Reiseliteratur und die Literatur zur Landeskunde. Auch diese umfaßt zeitlich das 16. bis 19. Jh und thematisch den gesamten Erdball. Schwerpunkte sind Europa und hier vor allem Deutschland mit seinen Einzellandschaften einschließlich der deutsch besiedelten Gebiete im Ausland und der Kolonien. Auch die mediterranen Gebiete und Frankreich werden bevorzugt behandelt. Umfangreich ist aber auch die Literatur zu außereuropäischen Ländern. Auch hier sind neben rund 1000 Werken des 19. Jhs 85 des 18. und 17. Jhs anzutreffen. Von den nicht-geographischen Werken dieser Gesamtgruppe sind noch einige zur Altertumskunde (ca. 40) und zur Genealogie (ca. 50) zu erwähnen. Außerdem ist die gesamte Gruppe der Religionsgeschichte hier enthalten, die aber zahlenmäßig klein ist (14 Titel) und keine Besonderheiten aufweist. Sie enthält weniger Bücher des 19. Jhs als der früheren Jahrhunderte.

2.12 Die Gruppe " Mathematische und physicalische Wissenschaften" ist eine der vier großen Hauptgruppen (über 4200 Titel). Die Bezeichnung " physicalische Wissenschaften" ist umfassender, als sie heute gewöhnlich verstanden wird, so daß hier neben der Astronomie und der Astrologie auch die gesamte Chemie, Alchemie, Meteorologie, physische Geographie und ein Teil des Ingenieur- und Bauwesens enthalten ist. Auch der rein technische Aspekt der Medizin fällt unter diesen Begriff. Dies wird in der umfassendsten Untergruppe " Mathematische und physikalische Wissenschaften im allgemeinen" deutlich (ca. 540 Titel), wo neben mathematischen und physikalischen Grundlagenwerken und Enzyklopädien auch schon medizinische und physiologische Werke erscheinen. Die Grenzen zwischen den Einzeldisziplinen verschwinden besonders bei den in großer Zahl vorhandenen Werken des 16. und 17. Jhs. Die mathematischen Untergruppen enthalten wenig spezielle Literatur, sondern eher Werke für die Praxis, insbesondere die medizinische, z. B. Tafelwerke und Umrechnungstabellen. Es dominiert die Literatur des 19. Jhs, der Anteil an älterer Literatur ist demgegenüber verhältnismäßig gering. Dies gilt auch für die Untergruppe " Physik im allgemeinen" und deren Unterabteilungen, die sich mit speziellen physikalischen Phänomenen wie Elektrizität, Magnetismus, Licht, Wärme oder Schall befassen. Sie enthalten nur vereinzelt ältere Literatur vor dem 19. Jh, während diese in großer Zahl vorhanden ist. Auch hier steht die medizinische Anwendung in Form von Röntgenstrahlen, Wärmebestrahlung oder der Mikroskopie oft im Vordergrund.

2.13 In der Untergruppe Alchemie verteilen sich die 180 historischen Titel auf das 16., 17. und 18. Jh. Diese Werke sowie die ältesten der Untergruppe Chemie, die zum großen Teil schon auf Deutsch vorliegen (39 aus dem 18. Jh) lassen die Entwicklung der chemischen Fachsprache über einen beträchtlichen Zeitraum hinweg erkennen. Weniger bedeutend sind die kleineren Untergruppen " Dynamik, Statik und Mechanik" (rund 60 Titel), " Aerologie" (die heutige Benennung wäre " Physik der Gase"; rund 100 Titel), " Hydrologie, Hydrodynamik, Hydrostatik und Hydraulik" (etwa 20 Titel), " Maschinenlehre" (etwa 50 Titel) und " Wasser-, Straßen- und Brückenbau" (25 Titel), auch diese enthalten einzelne bis ins 17. Jh zurückreichende Werke. Die Untergruppe " Cosmologie, Astronomie" ist wieder verhältnismäßig umfangreich (ca. 300 Titel), wenn auch nicht sehr spezialisiert und weist einige wichtige Werke des 16. Jhs auf. Die kleine Untergruppe Astrologie zeichnet sich wiederum durch ihren Altbestand aus dem 16., 17. und 18. Jh aus, der aber innerhalb seiner Gattung keine Besonderheiten aufweist. Die Untergruppe " Mathematische und Physische Geographie" ist mit knapp 500 Titeln die zweitgrößte und ergänzt in gewissem Sinne die geographischen Abteilungen der Gruppe " Historische Wissenschaften". Auch hier sind neben antiken und mittelalterlichen Theorien über geographische und geologische Phänomene Landes- und Landschaftsbeschreibungen aus allen Weltgegenden zu finden. Der Anteil auch an älterer Literatur ist relativ groß, und es zeigt sich hier wie in der gesamten Gruppe unter den fremdsprachigen Büchern ein deutliches Übergewicht an französischer Literatur als eine Folge des wissenschaftlichen Aufschwungs in Frankreich während des 18. und 19. Jhs.

2.14 Im Gegensatz zu der Gruppe " Mathematische und physicalische Wissenschaften" umfaßt die Gruppe " Naturgeschichte" diejenigen naturwissenschaftlichen Disziplinen, die mit der Entstehung der Erde und des Lebens zusammenhängen und die sich mit der Natur in ihrer entwicklungsgeschichtlichen Veränderung befassen. Es sind dies im wesentlichen Geologie, Mineralogie, Botanik und Zoologie. In einer allgemeinen Untergruppe " Naturgeschichte im allgemeinen" (über 1100 Titel) sind auch hier zunächst grundlegende Werke und Nachschlagewerke vereinigt, darunter in zahlreichen auch deutschen Ausgaben die Werke von Linné und Darwin, sodann die vielbändigen französischen Nachschlagewerke von Buffon, aber auch Goethe, Lamarck und Haeckel, so daß die gesamte naturhistorische Diskussion des 18. und 19. Jhs repräsentiert ist. Die Untergruppe " Geologie, Mineralogie, Berg- und Hüttenkunde" (über 1800 Titel) enthält zahlreiche Bücher zur Vulkanologie und Paläontologie, darunter viele des 18. Jhs, das noch den Begriff " Petrefaktenkunde" verwendete. Die Literatur zur Mineralogie ist auch hier überwiegend französisch. Der weit überwiegende Teil der Bücher besteht aber aus geologischen Beschreibungen spezieller geographischer Regionen in und außerhalb von Europa. Die letzteren sind in der Regel Bestandteil von wissenschaftlichen Expeditionsberichten. Zur Berg- und Hüttenkunde sowie zur industriellen Verwendung der Mineralien ist ebenfalls eine kleine Anzahl von Werken des 19. Jhs vorhanden, die aber diese Sachgebiete nur facettenartig berühren.

2.15 Sehr umfangreich sind dagegen mit jeweils ca. 2100 Titeln die Untergruppen Botanik und Zoologie, die ebenfalls Schwerpunkte in der Bibliothek darstellen. Die botanische Literatur aller Jahrhunderte ist in Ausgaben ab dem 16. Jh gut vertreten, und besonderes Gewicht liegt auf der Entwicklung der Pflanzensystematik, der Flora verschiedener Regionen, insbesondere Deutschlands, und der Pflanzenanatomie. Auch die Mykologie als Spezialgebiet der Botanik ist umfangreich vertreten, was bei ihrer Bedeutung für die Medizin und Pharmazie nicht verwundert. Eine ähnliche innere Gliederung weist auch die Untergruppe Zoologie auf. Hier ist in zahlreichen Ausgaben vom 16. Jh an die zoologische Literatur sehr gut repräsentiert. Die Entwicklung der Systematik nimmt einen ebenso großen Raum ein wie die Beschreibungen der Fauna einzelner Regionen. Tieranatomie und Fortpflanzungslehre sind weitere umfangreiche Sachgruppen, aber auch enzyklopädische Werke mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Grundauffassungen fehlen nicht. Spezialgebiete der Zoologie sind auch hier dann besonders gut vertreten, wenn sie Berührungspunkte mit der Medizin besitzen. Das ist einerseits bei den Mikroorganismen, andererseits bei Insekten und Parasiten der Fall. Der historische Bestand der Gruppe " Naturgeschichte", insbesondere der ältere Teil davon, ist nicht nur wegen der darin enthaltenen wissenschaftlichen Auffassungen von besonderem Wert, sondern auch wegen der Art und Weise ihrer Präsentation (Illustrationen von künstlerischem Wert). Ein großer Teil der Werke dieser Gruppe ist unter diesem Gesichtspunkt zusammengetragen worden. Das Material an naturwissenschaftlichen Abbildungen wird ergänzt durch eine Sammlung naturwissenschaftlicher Abbildungen in ungebundener Form.

2.16 Der medizinische Teil der Bibliothek ist nach Zusammensetzung wie nach Umfang des Altbestandes mit knapp 10.000 Bdn der bedeutendste. Die Gruppe ist entsprechend den medizinischen Spezialgebieten stark aufgefächert, und beinahe alle Untergruppen sind von beträchtlicher Größe. In der Beschreibung werden deshalb des öfteren Sachgruppen zusammengefaßt, doch gilt grundsätzlich, daß auch zu entlegenen Spezialgebieten historische Literatur vorhanden ist. Eine erste Untergruppe " Von der Medicin und dem ärztlichen Personal im allgemeinen" enthält Nachschlagewerke aus mehreren Epochen, daneben Werke zum Selbstverständnis von Arzt und Pflegepersonal, Betrachtungen über die Medizin als Wissenschaft und ihr Verhältnis zu anderen Wissenschaften, auch zur Theologie. Der historische Bestand umfaßt ca. 400 Titel, die sich ziemlich gleichmäßig auf das 18. und 19. Jh verteilen, aber auch ältere Werke sind zahlreich vorhanden. Zwei weitere Untergruppen " Medicinische Schriften der Alten und des Mittelalters" und " Medicinische Schriften vermischten Inhalts der Neueren" zeichnen sich durch besonders großen Altbestand aus. Allein aus dem 16. Jh stammen über 200 Werke, wobei manche in mehreren Ausgaben vorliegen. Unter den neueren Autoren sind die des 18. Jhs kaum schwächer vertreten als die des 19. Jhs. Eine Reihe von frühen medizinischen Fallsammlungen enthält aufschlußreiche Behandlungsbeispiele.

2.17 Zu den kleineren Untergruppen gehören " Von der Medicin einzelner Zeiten, den medicinischen Secten und besonderen Systemen oder Ansichten" (ca. 400 Titel) und " Medicinische Geographie und Statistik" (ca. 220 Titel). Auch sie enthalten wichtige historische Literatur zu Homöopathie und anderen speziellen Therapieformen, zu Tropenkrankheiten und allgemein klimaabhängigen Krankheitsformen. Eine weitere Untergruppe " Naturgeschichte des Menschen, Anatomie und Physiologie im allgemeinen" (rund 1000 Titel) enthält u. a. historische Literatur zur Entstehung der Rassenlehre, Anleitungen zur Herstellung von Präparaten und frühe Werke zur Physiologie des Menschen. Eine große Zahl von Untergruppen behandelt die spezielle Anatomie und Physiologie einzelner Organe, der Gefäße und Drüsen, der Nerven, des Fötus. Der Bestand an Literatur vor dem 19. Jh ist oft erstaunlich groß. Eine weitere Kategorie von Untergruppen behandelt allgemeinere Phänomene wie Lebensalter, Tod, Diätetik, Ätiologie, vorbeugende Medizin und Hygiene. Die ältere Literatur läßt hierbei eine Klassifizierung nach Ständen erkennen. Das gilt auch bei Fragen der körperlichen Konstitution, Kleidung, Nahrung, Witterung. " Von den Giften und schädlichen Thieren" ist eine eigene, knapp 100 Titel umfassende Untergruppe, " Von den Seelenthätigkeiten" (rund 20 Titel) ebenfalls. Hier findet sich eine medizinisch begründete Seelsorge, die bis ins 17. Jh zurückgeht. Einige Untergruppen zur allgemeinen und operativen Chirurgie, zur Pathologie, zum Krankenhauswesen, zur Symptomatologie und zu Arzneimitteln vervollständigen die Gruppe " Medicin". Einen besonders hohen Anteil an historischem Bestand weist die chirurgische und die pharmazeutische Literatur auf.

2.18 Mit der Gruppe " Specielle Pathologie und Therapie" (über 6400 Titel) wird die medizinische Literatur durch die eigentliche Lehre von den Krankheiten fortgesetzt. Die detaillierten Untergruppen weisen aber bis auf einige Ausnahmen einen verhältnismäßig kleinen historischen Bestand auf; viele sind insgesamt von geringem Umfang. Der größte Teil des historischen Bestandes (über 1500 Bde) befindet sich in der Untergruppe " Von den Krankheiten der Alter, der Geschlechter und Geschlechtsverhältnisse, Geburtshülfe", und die meisten Werke behandeln das Säuglings- und Kleinkindalter, Schwangerschaft und Geburtshilfe. Besonders zur Geburtshilfe ist eine umfangreiche Hebammenliteratur vorhanden, die auch in den ältesten Werken des 16. Jhs oft schon nicht-lateinisch vorliegt, hier in mehreren deutschen, französischen und holländischen Ausgaben. Weitere Untergruppen mit reichem historischem Bestand sind " Von den Fiebern und pestartigen Krankheiten" (rund 320 Titel), " Von den Entzündungen" (rund 250 Titel), " Cachexieen" (rund 570 Titel), " Von den Krankheiten der Ernährung, der Ab- und Aussonderung, und der Organe derselben" (rund 650 Titel) und " Von den Krankheiten des Nervensystems, den Schmerzen, den Störungen und der Unterdrückung des Empfindungsvermögens und der Geistesthätigkeiten" (rund 850 Titel). Dagegen ist der Altbestand der zahlreichen Untergruppen zu den organischen Erkrankungen im engeren Sinne überwiegend aus dem 19. Jh. Erwähnenswert sind noch die Untergruppen " Staats- und gerichtliche Arzneikunde" (knapp 400 Titel) und " Thierarzneikunde" (etwa 130 Titel), deren Altbestand ebenfalls zu einem beachtlichen Teil über das 19. Jh zurückreicht. In den beiden Gruppen " Medicin" und " Specielle Pathologie und Therapie" finden sich, wie bei der Naturgeschichte, zahlreiche illustrierte Werke aus dem 17. und 18. Jh. Ein großer Teil des historischen Bestandes ist auch in diesen beiden Hauptgruppen nicht zuletzt wegen seiner Illustrationen von besonderem Interesse.

2.19 Die in sich etwas inhomogene Sachgruppe " Industrie, oder öconomische Forst- und Jagd-Wissenschaften, Technologie, Handel und Schiffahrt; Militärwissenschaften" enthält den wesentlichen Teil ihres historischen Bestandes von rund 1000 Titeln in den Untergruppen zu Gartenbau, Obst- und Weinbau, Imkerei und Hauswirtschaft. Die Jagd- und Fischereiliteratur ist überraschend schwach besetzt, ebenso die Literatur zu Handel und Schiffahrt, doch ist hier eine kleine Gruppe von Büchern aus dem 19. Jh zur Kriegführung auf See erwähnenswert, die sachlich in die besser besetzte Unterguppe Militärwissenschaften (etwa 20 Titel) gehören müßte. Die zahlreichen Untergruppen mit technologischer Ausrichtung, wie z. B. Gewinnung und Verarbeitung von Getreide, Holz, Textilien, Zucker, Leder, Sprengstoffen, Alkohol, Metallen, Baustoffen, Farbstoffen etc. enthalten beinahe nur Altbestand des 19. Jhs. Älteren Bestand in nennenswertem Umfang enthalten die Untergruppen Forstwissenschaft (ca. 80 Titel) und Militärwissenschaften.

2.20 Auch in der Gruppe " Philosophie, Pädagogik" ist der Altbestand von insgesamt über 500 Titeln auf wenige Untergruppen konzentriert. Die wichtigste davon ist die Philosophie (ca. 210 Titel), die mit einer großen Anzahl deutschsprachiger Werke des 18. und 19. Jhs und mit nahezu ebensovielen lateinischen Werken vom 16. bis 18. Jh die philosophischen Strömungen aller Epochen gut abdeckt. Überwiegend älterer Bestand befindet sich in der Untergruppe " Geheime Wissenschaften, Theosophie" (ca. 130 Titel). Die pädagogischen Untergruppen sind von geringem Umfang, enthalten aber eine Reihe von frühen Werken zur Theorie des Unterrichts und der Erziehung sowie eine kleine Sammlung alter Lehrbücher vorwiegend naturkundlichen Inhalts. Ein beachtlicher Teil der Gruppe besteht aus Verzeichnissen und Beschreibungen von Lehranstalten der verschiedensten Art. Hier sind vor allem einige aus dem 17. Jh stammende Verzeichnisse von öffentlichen Schulen und zahlreiche, sowohl alte als auch jüngere Verzeichnisse von Universitäten zu nennen.

2.21 Mit ihrem Gesamtbestand von knapp 80 historischen Titeln gehört die Gruppe Theologie zu den Randgruppen. Der vorhandene historische Bestand, der fast zur Hälfte vor das 19. Jh zurückreicht, ist der Restbestand einer ursprünglich größeren theologischen Abteilung (s. o. 1.4). Seine Zusammensetzung ist daher zufällig und läßt sich bequem nur wenigen theologischen Leitbegriffen zuordnen wie Dogmatik, Mystik und jüdische Theologie.

2.22 Auch die Gruppe " Jurisprudenz und Staatswissenschaften" insgesamt von vergleichsweise geringem Umfang ist aus fachlicher Sicht höchst lückenhaft. Die meisten der in der Schleiermacher-Systematik vorgesehenen Untergruppen fehlen. Der Altbestand ist zwar mit etwa 200 Titeln anteilmäßig nicht unbedeutend, geht aber nur in der Untergruppe " Privat- und Lehenrecht" nennenswert vor das 19. Jh zurück.

2.23 Über alle wichtigen Sachgruppen verteilt besitzt die Bibliothek in großer Zahl Atlanten im weitesten Sinne. Bei den z. T. sehr alten Werken handelt es sich also nicht nur um geographische Kartenwerke, sondern auch um Werke, die die weltweite Verbreitung beispielsweise von Pflanzen, Tieren oder Mineralien darstellen, oder auch um anatomische Atlanten. Die Kartensammlung wurde nicht ausgezählt, und es liegen nur grobe inhaltliche Angaben vor. Der Gesamtbestand liegt in der Größenordnung von 15.000-30.000 Titeln bzw. Einzelblättern. Der Bestand bis etwa 1850 macht davon einen Anteil von (geschätzt) 3000 Titeln aus. Von dem jüngeren Bestand läßt sich weder der Gesamtumfang noch der vor 1900 gedruckte Anteil zuverlässig angeben. Die Kartensammlung enthält neben topographischen Karten hauptsächlich geographische, aber auch geologische, astronomische und meteorologische Karten neben Tafeln aller Art zur Veranschaulichung naturwissenschaftlicher Vorgänge und statistischen Übersichten sowie botanischen, zoologischen und anatomischen Schautafeln und Wandkarten.

2.24 Ebenfalls nicht von der Bestandszählung erfaßt ist der Zeitschriftenbestand. Die hier vorliegenden Angaben sind J. P. Thorn, Die Periodischen Schriften der Senckenbergischen Bibliothek zu Frankfurt am Main (1903) entnommen (s. u. 3.3). Darin sind insgesamt 2105 Titel enthalten, von denen 2 dem 17. Jh, 139 dem 18. Jh und 1952 Titel dem 19. Jh angehören. Bei denen des 18. Jhs dominieren mit 115 die deutschen, gefolgt von 12 lateinischen und 8 französischen Zeitschriften und je einer in Englisch, Schwedisch und Spanisch. Die zwei Periodika des 17. Jhs sind die Miscellanea medico-physica (Leipzig 1670) und die Acta philosophica societatis regis in Anglia (1665). Inhaltlich gehören über 600 Titel zu einer allgemein naturwissenschaftlichen Gruppe, etwa 550 verteilen sich auf Mathematik, Astronomie, Physik, Chemie, die Geowissenschaften, Botanik und Zoologie. Die größte Gruppe bilden hier wie im gesamten historischen Bestand mit knapp 600 Titeln die medizinischen Zeitschriften zu allen Spezialgebieten. Anthropologie, Ethnologie und die historischen, ökonomischen und technischen Disziplinen umfassen insgesamt etwa 250 Titel. Da die Kriegsverluste dieses historischen Zeitschriftenbestandes wieder aufgefüllt und weitere historische Zeitschriften erworben werden konnten, ist der heutige Bestand jedoch größer. Die qualitative Zusammensetzung dürfte sich nicht wesentlich verändert haben. Sondersammlungen

2.25 Soemmerring-Nachlaß. Einen kleinen historischen Bestand von 75 Titeln stellt der im Besitz der Bibliothek befindliche Teil des Nachlasses von Samuel Thomas von Soemmerring (1755-1830) dar. Es sind fast sämtlich seine eigenen Werke zu verschiedenen medizinischen, aber auch paläontologischen Fragen. Außerdem ist ein kleiner Bestand von Werken seines Zeitgenossen Franz Joseph Gall (1758-1828) vorhanden, darunter einige zu der von diesem begründeten Schädellehre (56 überwiegend deutsche Titel des 19. Jhs und 19 ebenfalls meist deutsche Titel des 18. Jhs).

2.26 Bibliothek Schmidt. Die ehemalige Privatbibliothek des Gründers und langjährigen Vorsitzenden des Frankfurter Mikroskopischen Vereins, Johann Adolph Schmidt (1806-1889), ist ausschließlich auf Anatomie, Physiologie und Erkrankungen der Luftwege spezialisiert. Der historische Bestand umfaßt 439 Titel des 19. Jhs und einen aus dem 18. Jh bei einem Gesamtbestand von ca. 500 Bdn. Neben 279 deutschen, 90 französischen und 57 englischen Titeln sind andere Sprachen nur unwesentlich vertreten.

2.27 Bei der Sammlung Lorey handelt es sich um die ehemalige Privatbibliothek des in Frankfurt lebenden Mathematikers Wilhelm Lorey (1873-1955). Sie wurde bei der Zählung des historischen Bestandes nicht mit erfaßt, so daß hier nur auf Stichproben basierende, geschätzte Angaben gemacht werden können. Es sind rund 1500 hauptsächlich mathematische, aber auch technische und physikalische Werke zu relativ jungen Teilgebieten dieser Wissenschaften. Die mathematischen Werke sind größtenteils der reinen Mathematik zuzurechnen, darüber hinaus sind aber auch zahlreiche Werke zur Versicherungsmathematik und Sozialstatistik vorhanden. Der Anteil an historischem Bestand beträgt schätzungsweise ein Viertel. Diese stammen mit wenigen Ausnahmen aus dem 19. Jh, als sich die entsprechenden Spezialgebiete herauszubilden begannen. Nur wenige Werke des historischen Bestandes sind lateinisch oder in anderen Fremdsprachen.

2.28 Auch die Dissertationen, die derzeit die Zahl von 300.000 schon überschritten haben, wurden von der historischen Bestandszählung nicht erfaßt. Nach einer groben Schätzung sind etwa 15.000 aus dem 17. bis 19. Jh. Diese behandeln zu einem großen Teil medizinische Themen. Die an den Universitäten Halle und Göttingen entstandenen Dissertationen dieses Zeitraums sind nahezu vollzählig vorhanden.

Detlev Jordan

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetische Kataloge:

Alter Alphabetischer Katalog, 1897-1910

[Kapselkatalog, nach Hausregeln. Vorlage waren die Aufnahmen des Systematischen Schleiermacher-Katalogs (s. u.), die alphabetisch geordnet wurden. Bibliographische Angaben z. T. unvollständig, Ordnungswörter unterschiedlich, sowohl Verfasser als auch Sachtitel. Dieser Katalog ist noch nicht vollständig umgeschrieben.]

Alphabetischer Katalog, 1911-1985

[zunächst Kapselkatalog, 1964 in Zettelkatalog umgewandelt, nach PI; enthält Monographien, Inkunabeln, Hss., Karten, gekaufte Dissertationen, Teile des alten hschr. Kataloges, wenn es sich z. B. um Verfasser handelt, die auch nach 1911 verzeichnet sind, und Titel zum Fachbereich Chemie seit 1973]

Alphabetischer Katalog der Stadt- und Universitätsbibliothek und der Senckenbergischen Bibliothek

[gemeinsamer Zettelkatalog in der Informationshalle des Gesamtgebäudes]

Katalog der Dissertationen, 1911-1985

[enthält die durch Tausch oder Ablieferungspflicht erlangten Dissertationen; erst seit 1964 auch im Alphabetischen Katalog enthalten]

Katalog der Zeitschriften, Reihen und Serien, 1929-1985 [nach dem Zweiten Weltkrieg nach GAZS-Regeln (dem Gesamtverzeichnis ausländischer Zeitschriften und Serien zugrundeliegend) umgearbeitet]

Alphabetischer Katalog ab 1986 im hessischen Verbundsystem HEBIS-KAT (Hessisches Bibliotheks- und Informationssystem-Katalogisierung)

[regelmäßig aktualisierte Mikrofiche-Edition, nach RAK-WB; enthält auch Zeitschriften und Serien sowie Dissertationen; umfaßt gemeinsamen Bestand der Stadt- und Universitätsbibliothek und der Senckenbergischen Bibliothek]

Systematische Kataloge:

Alter Systematischer Katalog " Schleiermacher-Katalog" [geführt von ca. 1860 bis heute; Zettelkatalog; hschr. Standortkatalog]

Systematischer Katalog

[ab 1964, nach Methode Eppelsheimer]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Hessischen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Bestände ab 1986 sind im Verbundsystem HEBIS-KAT verzeichnet.

3.2 Sonderkataloge

Zeitschriftenverzeichnisse:

Senckenbergische Bibliothek Frankfurt am Main, Zeitschriftenverzeichnis. Stand: 1. Mai 1972. Frankfurt a. M. 1972

[Gesamtverzeichnis der Zeitschriften ohne Serien, Anlage alphabetisch nach GAZS-Regeln. Der Altbestand bis 1971 ist vollständig enthalten.]

Senckenbergische Bibliothek Frankfurt am Main. Zeitschriftenverzeichnis Biologie. Bestände der Sondersammelgebietsbibliothek. Stand: 1.5.1980. Frankfurt am Main

[fachliches Verzeichnis aller Zeitschriften und Serien, Anlage alphabetisch nach RAK. Der Altbestand ist enthalten soweit bis 1980 durch EDV erfaßt.]

Senckenbergische Bibliothek. Schlagwortkatalog der Monographien und Periodika bis Erwerbungsjahr 1964. München, New York 1983

[Mikrofiche-Verzeichnis aller vorhandenen Schriften, einschließlich Zeitschriften und Serien, ohne Dissertationen; Anlage: freies Schlagwort, ohne SW-Register; Regelwerk PI; Altbestand enthalten soweit vor 1964 erworben]

Senckenbergische Bibliothek Frankfurt am Main.

Zeitschriftenverzeichnis bis Erwerbungszeitpunkt

März 1985. Alphabetischer Katalog der Zeitschriften und Serien. München 1985

[Mikrofiche-Gesamtverzeichnis aller Zeitschriften und Serien; Anlage alphabetisch, nach PI; Stand März 1985]

3.3 Historische Kataloge

Verzeichnis derer Bücher, welche sich in der weyland Herrn Hoffraths wie auch D. med. et phys. Ordin. Francof. Johann Christian Senckenberg hinterlaßenen Bibliothec befinden

[1773; hschr. Bandkatalog; fachliche Grobgliederung, innerhalb der Gruppen nicht alphabetisch, kein Register]

Catalogus librorum bibliothecae instituti medici Senkenbergiani. Tom 1. (A-L)

[1784; hschr. Bandkatalog mit Nachträgen; alphabetische Gliederung, vorhanden nur noch der Teil A-L]

Brönner, Heinrich Ludwig: Verzeichnis einer in alle Theile der Gelehrsamkeit einschlagenden Büchersammlung, welche zu Frankfurt am Mayn in dem D. Senckenbergischen Stifts-Hauß auf der großen Eschenheimergaße den 2ten May und folgende Tage 1785 versteigert werden soll. Frankfurt am Mayn 1785 [Auktionskatalog; Auflistung nach Formaten, keine fachliche oder alphabetische Gliederung, kein Register]

Lehr, Georg Philipp: Catalogus iconum medicorum. Tom. 1-3 [1807; alphabetischer Bandkatalog; hschr.]

Alphabetisches Verzeichnis der Büchersammlung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und des naturwissenschaftlichen Theiles der Frankfurter Stadtbibliothek entworfen im Jahre 1822 und fortgeführt bis ... vom Sekretär der Gesellschaft med. Dr. Johann Michael Mappes, vom Jahre 1830 an fortgeführt von Med. Dr. Georg Fresenius. Tom. I (A-K); Tom. II (L-Z)

[1822; hschr. Bandkatalog mit Nachträgen bis 1898/99]

Verzeichnis der geographischen Abtheilung der Dr. Senckenbergischen Bibliothek zu Frankfurt a. M.; o. O. 1852

[fachliche und regionale Gliederung, Karten, Verfasserregister für Monographien und Karten]

Catalog des botanischen Theiles der Dr. Senckenberg'schen Bibliothek. Frankfurt a. M. 1853

[fachliche und alphabetische Gliederung für Monographien, für die Zeitschriften alphabetisch; alphabetisches Sach- und alphabetisches Namensregister]

Thorn, Johann Philipp: Die periodischen Schriften der Senckenbergischen Bibliothek zu Frankfurt am Main. Frankfurt a. M. 1903

[fachliche Gliederung, alphabetisches Orts- und alphabetisches Gesamtregister]

Verzeichnis der laufenden Zeitschriften. Senckenbergische Bibliothek Frankfurt am Main. Hrsg. von Walther Rauschenberger. Stand vom 1. April 1914. Borna-Leipzig 1914

[fachliche Gliederung, alphabetisches Orts- und alphabetisches Gesamtregister]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

de Bary, August: Geschichte der Dr. Senckenbergischen Stiftung 1763-1938. Frankfurt 1938

Hodes, Franz; Berninger, Ernst: Ad Bibliothecam Joh. Christian Senckenberg, Med. Doct. Francofort. Frankfurt 1968

Naujoks, Horst: Daten zur Geschichte der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Frankfurt 1988 Rauschenberger, Walther: Geschichte der Senckenbergischen Bibliothek. In: 25.-26.

Bericht der Senckenbergischen Bibliothek zu Frankfurt am Main über die Zeit vom 1. April 1931 31. März 1933. Frankfurt am Main 1933, S. 1-44

Schäfer, Wilhelm; Kramer, Waldemar: Geschichte des Senckenberg-Museums im Grundriß. Chronik der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 1817-1966. Frankfurt am Main 1967 (Senckenberg-Buch 46)

Senckenbergische Bibliothek der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Jahresberichte 1971 ff.

Steffan, Philipp: Die Senckenberg'sche Bibliothek und ihre Entwicklung in der neueren Zeit. In: Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main, Jg. 1899, S. 119-134

Stand: April 1991

Helmut Burkhardt


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.