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Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars

Adresse. Collegienstr. 54, 06886 Lutherstadt Wittenberg [Karte]
Telefon. (03491) 40 21 96, 40 21 97
Telefax. (03491) 40 41 03
Bibliothekssigel. <Wb 1>; Kirchlicher Zentralkatalog Berlin <Sw 1>

Unterhaltsträger. Evangelische Kirche der Union
Funktion. . Ausbildungsbibliothek des Evangelischen Predigerseminars; öffentlich zugängliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Theologie, besonders evangelische. 2. Besondere Sammelgebiete: Reformationsgeschichte, Geschichte Wittenbergs, Predigt- und Andachtsliteratur.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand; Leseraum mit 2 Arbeitsplätzen). Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 15.30-16.30 Uhr; für auswärtige Benutzer und Benutzer des Leseraums: Montag bis Freitag 8-18 Uhr. Leihverkehr: DLV, kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät. Gedruckte Information. Faltblatt.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten stadteinwärts). A 9 (E 51), Ausfahrt Coswig, B 187. Parkmöglichkeit vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Königlich Preußische Predigerseminar wurde 1817 als Nachfolgeeinrichtung der Universität Wittenberg (1502-1817) gegründet, die 1816 mit der Hallenser Universität vereinigt worden war. Im Zuge der Übersiedlung nach Halle wurden etwa zwei Drittel ihrer ca. 45.000 Bde umfassenden Bibliothek in die Universitätsbibliothek Halle überführt. Zum Gebrauch für das zu errichtende Predigerseminar und das bereits vorhandene Lyzeum verblieben in Wittenberg gemäß Regulativ über die Vereinigung der Universitäten Wittenberg und Halle vom 12. April 1817, Paragraph 6, die theologischen und philologischen Teilbestände, ferner die in Halle bereits vorhandenen Werke der Wittenberger Universität im dortigen Augusteum, das die Universitätsbibliothek bereits seit 1598 beherbergt hatte. Die heutige Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars umfaßt die Hauptabteilungen Ehemalige Universitätsbibliothek bzw. UB-Abteilung ( s. u. 2.9-2.15), Heubner-Abteilung ( s. u. 2.16-2.17), Mittlere Abteilung der Anschaffungen von 1817 bis 1945 ( s. u. 2.18-2.20) und Neue Abteilung der Anschaffungen ab 1945 ( s. u. 2.21-2.23).

1.2 Die 1817 aufgelöste Universitätsbibliothek Wittenberg war bereits die zweite Bibliothek der Universität. Die 1505 von Kurfürst Friedrich III. dem Weisen (*1463; reg. 1484-1525) in Wittenberg gegründete Universitäts- und Kurfürstenbibliothek war nach der Niederlage der ernestinischen Kurfürsten im Sclkaldischen Krieg 1547 zunächst nach Weimar und 1558 als Grundstock zur Bibliothek der neuen Landesuniversität Thüringen nach Jena überführt worden. Die Universität Wittenberg blieb seinerzeit neben der Landesuniversität Leipzig bestehen, benötigte aber eine neue Bibliothek.

1.3 Dieser Neuaufbau der Universitätsbibliothek erfolgte nach 1547 wegen des geringen Erwerbungsetats hauptsächlich durch Schenkungen und Stiftungen, von denen sich einige in Teilen in der heutigen Predigerseminarbibliothek erhalten haben. Der Meißner Domherr Thammo Löser (zwischen 1450 und 1460-1503) hatte seine umfangreiche Bibliothek dem Wittenberger Franziskanerkloster vermacht. Davon befinden sich noch 70 Inkunabeln im Predigerseminar und weitere 50 in der Universitätsbibliothek Jena. In den letzten Jahren wurden Luther-Marginalien in Büchern entdeckt, die bereits in dem 1678 gedruckten Katalog verzeichnet sind. Möglicherweise gelangten diese Bände über Martin Luther jun. (1531-1565) in die Universitätsbibliothek. Luther jun. lebte in Wachsdorf bei Wittenberg, war Theologe und hatte ein Drittel der Bibliothek seines Vaters geerbt.

1.4 Erhalten sind weiterhin etwa 70 Bücher des Schweizer Medizinprofessors Claudius Textor (*1538 in Genf), der von 1564 bis 1573 in Wittenberg studierte. Andreas Jodocus († 1600), Theologieprofessor in Wittenberg und Propst zu Kemberg, vermachte 1600 seine Bibliothek der Universität. Etwa hundert Jahre später erhielt sie die nachgelassene Büchersammlung von Jeremias Deutscnn (1634-1704), Archidiakon an der Stadtkirche zu Wittenberg. Theodor Dassow (1648-1721), von 1678 bis 1699 Professor für Orientalistik in Wittenberg, ab 1699 Pastor und Professor in Kiel, zuletzt Generalsuperintendent in Holstein und Propst in Rendsburg, stiftete der Universität 1721 seine Bibliothek mit ca. 1600 Bdn, darunter insbesondere theologische und rabbinische Literatur, sowie seinen gesamten handschriftlichen Nachlaß. Aus dem Bestand der Universitätsbibliothek verblieben nach ihrer Aufteilung im Jahre 1817 in Wittenberg eine Sammlung von Dissertationen und Disputationen, die zum größeren Teil in Wittenberg entstanden sind, sowie eine umfangreiche Sammlung von Leichenpredigten.

1.5 Die Bestandsvermehrung oblag ab 1817 dem preußischen Ministerium für Geistliche, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten. Für das Predigerseminar war ab 1850 der Evangelische Oberkirchenrat in Berlin verantwortlich. Das Ministerium war bestrebt, durch wenige, aber gezielte Anschaffungen das Niveau des in Wittenberg verbliebenen Teils der Universitätsbibliothek zu halten und schenkte der Bibliothek umfangreiche Fortsetzungswerke wie das Corpus reformatorum, das Corpus apologetarum Christianorum saeculi secundi, das Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum, aber auch die Gesamtausgabe der Werke von Heinrich Schütz (1585-1672) und die Denkmäler deutscher Tonkunst. Bis 1916 ist im Akzessionsbuch der Eintrag " Geschenk des Ministeriums" zu finden. Die Trennung von Staat und Kirche und der Wegfall der kirchlichen Schulaufsicht beendeten auch die Verbindung zum Unterrichtsministerium; ab 1918 wurden diese Fortsetzungswerke von dem Predigerseminar selbst angeschafft.

1.6 Das Ministerium für Geistliche, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten veranlaßte auch den Ankauf von zwei großen Bibliotheken mit Mitteln aus dem Privatvermögen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861; reg. 1840-1861). Dazu gehört die Bibliothek Heinrich Leonhard Heubners (1780-1853), eines der ersten Direktoren des Predigerseminars. Diese Sammlung umfaßte am Ende seines Lebens etwa 12.000 Bde und wurde für 3000 Taler angekauft. Sie enthält neben theologischen auch geographische, bibliographische und literarische Kostbarkeiten. Der zweite Ankauf galt der Luthersammlung des Oberdompredigers zu Halberstadt, Christian Friedrich Bernhard Augustin (1771-1856), die ebenfalls für 3000 Taler erworben und 1869 durch Ministerialbeschluß geteilt wurde. Das Predigerseminar erhielt davon 1021 reformationsgeschichtliche Drucke vom Ende des 16. Jhs bis zur Mitte des 19. Jhs. Mit dem anderen Teil der Sammlung, die Gemälde, Graphiken, Münzen, Autographen und Schriften der Lutherzeit enthielt, wurde 1883 das Luthermuseum in drei Räumen des Südflügels des Augusteums eröffnet, wo Luther und seine Familie gewohnt hatten.

1.7 Diesen wertvollen Zuwachs ergänzten zwei kleinere Stiftungen. Gottlieb Hermann Albert Hagemann (1616-1858), Diakon an der Nikolaikirche in Burg bei Magdeburg, vermachte dem Seminar 67 praktisch-theologische Bücher. Karl Schöne (1781-1869), Propst und Superintendent in Schlieben, schenkte 1863 bei seiner Emeritierung 288 kirchengeschichtliche und archäologische Bände.

1.8 Im Jahre 1985 wurde dem Predigerseminar der Hauptteil der Bibliothek des 1911 als Kirchliches Diasporaseminar der Evangelischen Kirche der Union in Soest gegründeten und von 1930 bis 1936 in Schloß Ilsenburg im Harz untergebrachten Kirchlichen Auslandsseminars übergeben. Ein kleinerer Teil verblieb beim Pastoralkolleg der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Gnadau. Alten Katalogen zufolge umfaßte der Bestand ursprünglich ca. 14.000 Bde. Nach Aussortierung der Dubletten übernahm die Bibliothek des Predigerseminars Wittenberg ca. 5500 Bde, von denen fast ein Drittel vor 1900 erschienen ist. Die " Ilsenburger Bibliothek" enthält eine theologische Studienbibliothek mit Literatur zur Auslandsausbildung von Theologen für deutsche evangelische Gemeinden in Südamerika. Ein zweiter Bestandteil ist die Bibliothek des Predigerseminars Frankfurt/Oder (1931-1939) mit bedeutenden Werken des 17. und 18. Jhs. Diese stammen z. T. aus der Bibliothek der Berliner Theologischen Gesellschaft (1879-um 1930), welche der Frankfurter Bibliothek als Grundstock übergeben worden war. Viele Bände dieser Provenienz tragen das Exlibris " Aus der Bibliothek von Theodor Hoßbach 1895", d. i. Benjamin Theodor Johannes Hoßbach (1834-1894), Pfarrer an der St. Andreas-Kirche zu Berlin.

1.9 Die Zahl der Zugänge stieg von etwa 50 Titeln in den Jahren nach 1918 bis auf gegenwärtig 500 bis 1000 Titel jährlich. Drucke aus der Zeit vor 1900 gelangen in der Gegenwart durch Nachlässe, Geschenke, seltener durch Ankauf in die Bibliothek. Sie werden in den Neuen Katalog eingearbeitet und in der Neuen Abteilung nach Numerus currens aufgestellt. Vor 1817 erschienene Drucke sind zusätzlich im Alphabetischen Katalog der UB-Abteilung verzeichnet.

1.10 Die beiden im Predigerseminar als Depositum aufbewahrten Kirchenbibliotheken Heringen und Nordhausen werden separat beschrieben (s. Wittenberg 1a und 1b).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den folgenden Bestandsangaben liegen Auszählungen von drei Abteilungen zugrunde. Für die Neue Abteilung stammen sie aus Hochrechnungen, die aus Teilzählungen gewonnen wurden. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Bestand bis 1900 umfaßt ca. 52.000 Titel. Das sind fast zwei Drittel des Gesamtbestandes der Predigerseminarbibliothek. Davon stehen in der UB-Abteilung 36.400, in der Heubner-Abteilung 7942, in der Mittleren Abteilung 2831 und in der Neuen Abteilung ca. 4500 Drucke. Neben 240 Inkunabeln liegen 8436 Titel (16 Prozent) aus dem 16. Jh vor, 22.185 (42 Prozent) aus dem 17. Jh, 12.292 (23 Prozent) aus dem 18. Jh und 9483 (18 Prozent) aus dem 19. Jh.

2.3 In der UB-Abteilung sind Inkunabeln mit 0,7 Prozent vertreten; 22 Prozent der Titel stammen aus dem 16. Jh, 58 Prozent aus dem 17. Jh, 18 Prozent aus dem 18. Jh und nur 0,2 Prozent aus dem 19. Jh. In der Heubner-Abteilung überwiegt der Bestand des 18. Jhs. Vier Prozent der Drucke erschienen im 16. Jh, 10 Prozent im 17. Jh, 60 Prozent im 18. Jh und 25 Prozent im 19. Jh. Der historische Bestand der Mittleren Abteilung stammt fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Die Drucke der Neuen Abteilung, zu der die Bücher der Ilsenburger Bibliothek zählen, erschienen zu 90 Prozent im 19. Jh (16. Jh ein Prozent, 17. Jh 2, 18. Jh 6). Von den 180 Zeitschriften stammen 35 aus dem 18. Jh und 145 aus dem 19. Jh.

2.4 Die im historischen Bestand vorherrschende Sprache ist Latein (55 Prozent). Zwei Prozent der Titel sind in Griechisch, in Hebräisch oder einer anderen altorientalischen Sprache abgefaßt; unter ihnen gibt es ca. 200 polyglotte Drucke. In Deutsch erschienen 40 Prozent der Bücher. In Französisch liegen 2 Prozent der Titel vor, in Englisch, Niederländisch, Spanisch, Sorbisch und in anderen europäischen Sprachen insgesamt ein Prozent.

2.5 Der größte Teil der lateinischen Titel befindet sich in der UB-Abteilung. Ihr Bestand weist 70 Prozent lateinische, 25 Prozent deutsche, 2 Prozent griechische und altorientalische sowie ein Prozent französische Drucke auf. 97 Prozent der Dissertationen wurden in Latein verfaßt, 1,5 Prozent in Deutsch und 1,5 Prozent in Griechisch sowie in altorientalischen Sprachen. Die Leichenpredigten sind zu ca. 15 Prozent lateinisch, der Rest ist deutschsprachig. In der um 100 Jahre jüngeren Heubner-Abteilung erschienen 62 Prozent der Drucke in Deutsch, 31 Prozent in Latein und mehr als 5 Prozent in Französisch. Die Mittlere Abteilung mit ihrem Schwerpunkt im 19. Jh weist fast nur deutschsprachige Titel auf. Lediglich 2 Prozent wurden in einer der alten Sprachen und ein Prozent in einer modernen europäischen Sprache verfaßt. In der Neuen Abteilung wurden 80 Prozent der Drucke vor 1900 in deutscher Sprache veröffentlicht, 12 Prozent in einer alten Sprache und jeweils 3 Prozent in Französisch und in einer anderen modernen Sprache. Systematische Übersicht

2.6 Zwei Drittel des historischen Bestandes entfallen auf Theologie; etwa ein Drittel auf Geschichte, Philosophie, Sprachwissenschaft, Naturwissenschaft, Biographien und Belletristik. Drei Abteilungen der Bibliothek sind nach einer groben Systematik aufgestellt. Nur in der Neuen Abteilung stehen die Bände nach Numerus currens. Auch die Bücher der Ilsenburger Bibliothek folgen einer systematischen Aufstellung.

2.7 Den höchsten Anteil am Bestand haben die Dissertationen und Disputationen mit über 10.000 Drucken. Hinzu kommen über 2000 andere Hochschulschriften wie Programme, Invitationen u. ä., die z. T. in Sammelbänden und etwa zur Hälfte als Einblattdrucke vorliegen. Sie betreffen überwiegend die Wittenberger Universität. Alle vier Abteilungen zusammen enthalten mehr als 4000 Leichenpredigten und andere Personalschriften.

2.8 Unter den Drucken vor 1900 gibt es 365 Gesamt- und Teilausgaben der Bibel (9 Inkunabeln, 16. Jh 91, 17. Jh 64, 18. Jh 92, 19. Jh 109). Wegen der dekorativen Buclerei sei die Biblia cum glossa ordinaria Walafridi Strabonis (4 Bde, Straßburg 1481, von Adolf Rusch gedruckt für Anton Koberger) erwähnt. Die Sprachübersicht zeigt 38 polyglotte Ausgaben, 49 hebräische, 58 lateinische, 66 griechische, 92 deutsche und 62 in weiteren 19 Sprachen. In Französisch liegen 12 Bibeldrucke des 16. bis 19. Jhs vor. In Niederländisch gibt es 9, in Englisch 7, in Syrisch 6, in Niederdeutsch und Italienisch je 5, in Polnisch 3 und in Chinesisch, Dänisch und Gotisch je 2 Bibeldrucke. Nur je ein Druck ist in Lettisch, Litauisch, Sorbisch, Tschechisch, Ungarisch, Jiddisch, Spanisch und Portugiesisch vorhanden. Neben der UB-Abteilung enthält die Ilsenburger Bibliothek die interessantesten Bibelausgaben. UB-Abteilung

2.9 Die gültige Systematik der UB-Abteilung stammt aus der Zeit nach 1820. Nach der Auslagerung während der Befreiungskriege (1813), als Wittenberg Festung war, wurden die Bücher in anderen Sachgruppen aufgestellt, die von dem bisher geltenden Katalog von 1744 abwichen. Innerhalb der einzelnen Gruppen sind die Bücher nach dem Format geordnet. Jede Gruppe hat zu allen drei Formaten weitere Untergruppen, wobei die Aufstellung der chronologischen Anordnung folgt. Abweichende Betrachtungsweisen bei der Klassifizierung führten zur Einordnung gleicher Titel oder Schriftengattungen in verschiedene Sachgruppen. So stehen Personalschriften in den Fächern Geschichte, Praktische Theologie, Sprachwissenschaften oder in der Dissertationsabteilung. Streitschriften zu bestimmten theologischen Auseinandersetzungen sind in zwei oder mehreren Bestandsgruppen zu finden. Von den für Wittenberg besonders wichtigen Lehrbüchern wurden die Exemplare der verschiedenen Vorbesitzer mit ihren individuellen Einbänden und Benutzungsspuren zusammengeführt; z. B. steht Johann Carions Chronica in 29 Ausgaben der Jahre 1531 bis 1601 an einer Stelle zur Verfügung. Besonders zahlreich vorhanden sind die Bücher und Dissertationen von Wittenberger Professoren, die die im 17. Jh vorherrschende lutherische Orthodoxie repräsentieren. Die Weigeliana (Valentin Weigel, 1533-1588) und Schwenckfeldiana (Caspar von Schwenckfeld, 1490-1561) wurden dagegen in verschlossenen Repositorien aufbewahrt.

2.10 Der Realkatalog der UB zugleich Standortkatalog verzeichnet 1172 Titel zum Fach Exegetische Theologie. Darunter befindet sich eine kleine Anzahl von Büchern aus dem Besitz Luthers, z. T. mit Marginalien des Reformators. Das Fach Historische Theologie (1707 Titel) enthält die meisten der in der Bibliothek vorhandenen Inkunabeln, die teilweise aus der Bibliothek des seit 1258 nachgewiesenen Franziskanerklosters und dem Nachlaß Thammo Lösers ( s. o. 1.3), in geringerer Zahl auch von den Augustinereremiten überliefert sind. Dazu gehören u. a. 6 Titel des Thomas von Aquin, 5 Titel des " letzten Scholastikers" Gabriel Biel (eigentlich Byhel 1430-1495), ein Liber bibliae moralis (Straßburg: C. W., d. i. Clas Wencker 1474) von Petrus Berchorius (oder Berthorius, † 1362), ferner Antonius Florentinus' (1398-1459) Summa theologica (Teil 1-4, Straßburg: Grüninger 1490 und Teil 4, Straßburg: Flach 1503) sowie sein Chronicon (Basel: Kessel 1491-1502). Von Augustinus sind die Expositio evangelii secundum Johannem (Basel: Amerbach, nicht nach 1491) sowie die Opuscula (Straßburg: Flach 1491) im Bestand.

2.11 Das Fach Systematische Theologie enthält 1449 Werke zu den theologischen Lehrmeinungen und über die Religionsstreitigkeiten, z. B. die Auseinandersetzungen mit dem Pietismus und den Terminismusstreit. Im Fach Praktische Theologie (1756 Titel) gibt es Agenden, Katechismen, umfangreiche Predigtsammlungen sowie z. T. seltene Erbauungsliteratur, die auch in fremden Sprachen, teilweise wertvollen Einbänden sowie mit Spuren häufiger Benutzung vorliegt. Aus Thammo Lösers Besitz stammt De laudibus Mariae (Straßburg: Flach 1493) des Albertus Magnus (zwischen 1193 und 1207-1280). Das Gebetbuch des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich (1503-1554; reg. 1532-1547) liegt in acht verschiedenen Ausgaben zwischen 1557 und 1600 vor. Ein Teil der 105 unter Theologische Literatur eingeordneten Titel sind Bibliographien.

2.12 Als " Libri compacti" (Sammelbände) liegen 6206 hauptsächlich theologische Drucke aus dem 16. und 17. Jh vor, darunter Flugschriften und Erstdrucke der Wittenberger Reformatoren. Die Leichenpredigten (Funeralien, 3140 Titel) stammen aus dem mitteldeutschen Raum, zumeist aus Wittenberg, Dresden, Leipzig und Jena. 10.684 Dissertationen, darunter auch Disputationen und andere Hochschulschriften, befinden sich in 208 Sammelbänden. Die meisten Bände enthalten theologische und altphilologische Schriften. 43 haben philosophische, 3 historische, 4 medizinische und 7 juristische Themen zum Inhalt. Die Drucke stammen aus fast allen mitteleuropäischen Universitätsstädten, die meisten aus Wittenberg, sehr viele aus Leipzig, Straßburg, Helmstedt, Frankfurt/Oder und Jena. Wenige erschienen in Leiden, Antwerpen, Basel, Genf und Venedig. Dissertationsbände sind auch in fast allen anderen Abteilungen zu finden.

2.13 Die Gruppe Varia umfaßt 3239 theologische und philosophische Schriften, Hochschul- und Schulprogramme, akademische Reden, Glückwunsch-, Trauer- und Hochzeitsgedichte, Carmina sacra, Einladungen und andere Drucke von Rektoren und Dekanen der verschiedenen Fakultäten, zumeist der Universität Wittenberg, aber auch anderer Universitäten und Schulen.

2.14 Die Gruppe Allgemeine Literatur (679 Titel) setzt sich zusammen aus Nachschlagewerken, Zeitschriften mit zahlreichen Jahrgängen sowie Literatur der Universitäten und gelehrten Gesellschaften. 754 Titel entfallen auf Philosophie, darunter neben deutsch- und lateinischsprachigen auch im 18. Jh erschienene Werke in Französisch. In diese Gruppe wurden einige seltene Notendrucke sowie musiktheoretische Schriften eingeordnet. Das Fach Sprachwissenschaften umfaßt 3224 Titel, zumeist aus dem 16. und 17. Jh. Wegen des figurenreichen Titelholzschnitts, aber auch des Melanchthonautographen auf dem vorderen Innendeckel sei auf Conrad Gesners Lexicon Graeco-Latinum (Basel: Petri 1550) hingewiesen. Neben Rhetoriken und Grammatiken liegen Werkausgaben vor, z. B. von Herodot, Platon, Homer, sowie Briefsammlungen, u. a. von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). Die 819 Titel zur Geschichte einschließlich Numismatica und dem Großteil der Geographica stammen vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh.

2.15 Das Fach " Juristica" enthält nur 9 Titel. Im Bereich der Naturwissenschaften (337 Titel) finden sich u. a. seltene Rechenbücher des 16. Jhs sowie astronomische Drucke, z. B. Johannes Hevelius' (1611-1687) Machina coelestis (Danzig 1673). 122 Titel sind Miscellanea aus den verschiedensten Gebieten. Das Fach " Rara und Manuskripte" enthält 378 Titel des 14. bis 19. Jhs, darunter 290 lateinische, deutsche, französische und arabische Hss. Hinzu kommen 16 große Mappen mit Kupfer- und Stahlstichen der Porträts, zumeist von Theologen, aber auch von anderen Persönlichkeiten des 17. und 18. Jhs. Heubner-Abteilung

2.16 Die für das Predigerseminar erworbene Bibliothek des lutherischen Pietisten Heinrich Leonhard Heubner ( s. o. 1.6) enthält zu 70 Prozent (5714 Titel) Werke zur Theologie. Dazu gehören 22 theologische Enzyklopädien, 581 Titel Gesammelte Schriften und Abhandlungen zu verschiedenen theologischen Wissenschaften und 770 Titel zur Exegese aus der geistlichen Praxis des als Seelsorger (Diakon, Archidiakon, Superintendent) in Wittenberg wirkenden " Vaters Heubner". Dem Bestand zur Systematischen Theologie (1416 Titel) sind zusätzlich 346 Werke von und über Mystiker, Theosophen und Freidenker angefügt. Der Bestand zur Historischen Theologie gliedert sich in 223 Titel zur Allgemeinen Geschichte der Religionen einschließlich Nachschlagewerke und 793 Titel zur Geschichte christlicher Kirchen, darunter auch pietistische Literatur. Die Praktische Theologie (1432 Titel) ist u. a. mit pietistischer Erbauungsliteratur vertreten. Eine weitere Gruppe umfaßt 231 Werke, zumeist von katholischen Verfassern.

2.17 Der nicht-theologische Bestand umfaßt 473 philologische Titel, darunter Werkausgaben der lateinischen und griechischen Schriftsteller sowie 246 Titel zur Philosophie. Das Fach Geschichte ist mit 243 Titeln, z. T. umfangreichen Gesamtdarstellungen, vertreten; hinzu kommen 542 Biographien. Unter den Miscellanea (144 Titel) befinden sich über 80 Reise- und Erdbeschreibungen, ergänzt durch Werke aus Mathematik, den Naturwissenschaften, Medizin und Musik. Unter Allgemeiner Literatur wurden 278 Titel der deutschen, englischen, italienischen, spanischen und französischen Literatur eingeordnet, darunter einige bibliophile Werkausgaben. In der Gruppe " Geschichte der Wissenschaften und Journale" liegen 139 wissenschaftliche Zeitschriften sowie Bibliographien vor. Als " Nachtrag" gibt es weitere 151 Titel, vorrangig Wörterbücher und Wittenbergensia. 12 Bde umfassen den handschriftlichen Nachlaß Heubners, darunter mehrere Arbeiten, die posthum veröffentlicht wurden. Mittlere Abteilung

2.18 Die größte Gruppe innerhalb der nach 1817 angelegten Mittleren Abteilung (2831 Titel) ist die der Historischen Theologie mit 772 Titeln. Darunter befinden sich die umfangreichen, vom Preußischen Unterrichtsministerium geschenkten Reihen Corpus reformatorum (Halle 1834-1853; Braunschweig 1853-1899; Berlin 1900-1904) mit den Werken der Reformatoren Melanchthon, Calvin und Zwingli, das Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum (Bd 1-65, Wien 1860-1916) sowie das Corpus apologetarum Christianorum saeculi secundi (Jena 1851-1881). Auf Praktische Theologie entfallen 668 Titel, auf Exegetische Theologie 554 und auf Systematische Theologie 256.

2.19 Zur Philosophie liegen 334 Titel vor, zur Geschichte 118. Die Untergruppe Biographien umfaßt 26 Titel. Zu den 45 Titeln zur Musik gehören die Sämtlichen Werke von Heinrich Schütz (18 Bde, Leipzig 1885-1894; 1927) und die ebenfalls vom Unterrichtsministerium gestifteten Denkmäler deutscher Tonkunst (Teil 1-64, Leipzig 1892-1931). Teil des Bestandes sind ferner 35 Lexika, 14 Titel zur Psychologie, 6 zur Literaturgeschichte sowie je 3 zu Kunst und Literatur, u. a. Werkausgaben von Goethe und Jean Paul.

2.20 Zu den im 19. Jh erworbenen Beständen der Mittleren Abteilung gehören ferner drei gesondert aufgestellte Sammlungen: Von Karl Schöne liegen 328 Titel (in 288 Bdn) zur Kirchengeschichte und Archäologie vor. 67 Bücher theologisch-praktischen Inhalts hatte der Diakon Gottlieb Hermann Albert Hagemann dem Predigerseminar vererbt. Beide Sammlungen wurden im Alphabetischen Katalog der UB-Abteilung erfaßt. Die von Friedrich Wilhelm IV. angekauften und dem Predigerseminar überlassenen 1021 Titel (16. Jh bis Mitte des 19. Jhs) aus dem Besitz von Christian Friedrich Bernhard Augustin ( s. o. 1.6) zur Reformationsgeschichte enthalten insbesondere Luther-Erinnerungen und -Literatur. Diese Werke befinden sich in der Lutherhalle (s. Eintrag dort, 1.1). Neue Abteilung

2.21 Unter den nach 1945 erworbenen historischen Titeln in der Neuen Abteilung gelten ca. 40 Prozent der Praktischen Theologie, da die Bibliothek des Predigerseminars zahlreiche Bestände an Predigt- und Erbauungsliteratur aus anderen Kirchenbibliotheken übernommen hat. 35 Prozent betreffen andere Gebiete der Theologie, wobei die Historische Theologie mit zahlreichen reformationsgeschichtlichen Drucken einen höheren Anteil hat. Die restlichen 25 Prozent der Werke sind den Gruppen Literatur, Geschichte, Philosophie, Pädagogik, Psychologie, Kunst und Musik zuzuordnen, in geringem Maße auch der Rechtswissenschaft und den Naturwissenschaften.

2.22 Als Sonderbestand aufgestellt und nachgewiesen ist die sogenannte " Ilsenburger Bibliothek". Von den 1985 nach Wittenberg überführten Beständen des Kirchlichen Auslandsseminars, des Evangelischen Predigerseminars Frankfurt/Oder und der Berliner Theologischen Gesellschaft mit ca. 10.000 Bdn verblieben nach Weitergabe der Dubletten an andere kirchliche Bibliotheken noch 50 Prozent im Predigerseminar Wittenberg. Die tiefgegliederte Bibliothek des ehemaligen Kirchlichen Auslandsseminars weist 654 Titel auf. Dazu gehören u. a. 104 Titel zur Bibelwissenschaft mit Altem (41) und Neuem Testament (54 Titel), 141 Titel zur Kirchen- und Dogmengeschichte sowie 64 Titel zur Systematischen Theologie. Das Fach Praktische Theologie (222 Titel) enthält zahlreiche Predigtdrucke. Zum Fach Philosophie gehören 40, zur Geschichte 60 Titel. Ein kleiner Bestand an Schulbüchern (15 Titel) enthält vorrangig Materialien für den Sprachunterricht in Portugiesisch.

2.23 Die verbliebenen Bestände der Frankfurter Predigerseminarbibliothek (1931-1939), die auf der Basis der übernommenen Bibliothek der Berliner Theologischen Gesellschaft aufgebaut worden war ( s. o. 1.8), enthalten etwa zur Hälfte historische Werke (5 Titel aus dem 16. Jh, 17 aus dem 17. Jh, 115 aus dem 18. Jh und 871 aus dem 19. Jh). In der Gruppe Allgemeines befinden sich Nachschlagewerke, Zeitschriften, Grammatiken und Einführungen (116 Titel). Zum Alten Testament sind 74 Titel vorhanden, zum Neuen Testament 165 und zur Kirchengeschichte 129, darunter 35 Biographien. Das Fach Systematische Theologie enthält 128 Titel, das Fach Praktische Theologie 261, darunter zahlreiche Predigten. Zum Kirchenrecht liegen 33 Werke vor, zu Missionsfragen einschließlich der Inneren Mission 20. Ein Titel gilt der Pädagogik. Das Fach Philosophie ist mit 43 Titeln vertreten. Die Gruppe Verschiedenes enthält 38, z. T. belletristische Titel.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetische Kataloge:

Alphabetischer Katalog der UB-Abteilung 1854

[3 hschr. Foliobände mit nachträglichen Eintragungen der vor 1817 erschienenen Neuzugänge; außerdem verzeichnet sind die kleinen Abteilungen Schöne und Hagemann.]

Alphabetischer Katalog der Heubner-Bibliothek

[hschr. Folioband, nach 1853 angelegt]

Catalog der Augustinschen Bibliothek 1879

[soweit sie dem Predigerseminar gehört; hschr.; in einem Folioheft]

Alphabetischer Katalog der Mittleren Abteilung

[in Zettelform; nach PI; z. T. hschr, z. T. mschr.; verzeichnet Anschaffungen 1817-1945]

Alphabetischer Katalog der Neuen Abteilung

[in Zettelform; nach PI; mschr.; verzeichnet Anschaffungen nach 1945]

Systematische Kataloge:

Realkatalog der UB-Abteilung 1832

[3 hschr. Foliobände]

Realkatalog der Heubner-Bibliothek

[hschr. Folioband, nach 1853 angelegt]

Verzeichnis der Schöne'schen Bibliothek [Karl Schöne]

[hschr.; in einem Oktavheft, angelegt um 1860]

Systematischer Katalog der Mittleren und Neuen Abteilung

[in Zettelform; mschr.]

Standortkataloge:

Verzeichnis der einzelnen Nummern der in der Heubnerschen Bibliothek enthaltenen Werke. Nach der Aufstellung in der Bibliothek geordnet. [hschr.; in einem Oktavheft, um 1850]

Standkatalog über die Leichenpredigten 1856

[hschr. Folioband]

Standkatalog über die Libri Compacti 1856

[hschr. Folioband]

Standkatalog der Hagemannschen Sammlung 1879

[hschr.; in einem Folioheft]

Standortkatalog der Augustinschen Bibliothek, soweit sie dem Predigerseminar gehört, 1970

[mschr.; in Listenform]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände der Mittleren und Neuen Abteilung sowie die des Dissertationskatalogs sind im Kirchlichen Zentralkatalog Berlin (Mikroficheausgabe 1997) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Alphabetischer Katalog der Leichenpredigten

[hschr. Folioband, angelegt etwa 1850 mit drei Abteilungen: (1) betroffene Person; (2) Prediger; (3) Textstelle der Predigt aus Bibel oder Gesangbuch]

Verzeichnis der in dem Glasschrank des großen Bibliothekssaals befindlichen Raritäten, Hand- und Druckschriften. 1910

[hschr.; in einem Oktavheft]

Verzeichnis der auf dem Glasschrank des großen Bibliothekssaals befindlichen Manuskripte. 1910

[hschr.; in einem Oktavheft nebst zwei Nachträgen: (1) Manuskripte, die in Büchern anderer Abteilungen eingebunden worden oder zu einem späteren Zeitpunkt in die Bibliothek gekommen sind; (2) Verzeichnis der Manuskripte der Heubner-Abteilung]

Alphabetischer Katalog der Dissertationen

[in Zettelform; teils hschr., teils mschr.; nach PI; etwa 1935 angelegt]

3.3 Historische Kataloge

Sennert, Andreas: Bibliotheca Academia Wittenbergensis publica. Wittenberg 1678

Catalogus alphabeticus Bibliothecae Academiae Vitembergensis. 1744

[hschr.; 2 Foliobände]

Systematischer Katalog des Predigerseminars Frankfurt/O.

[ z. T. eingeklebte mschr. Zettel, z. T. hschr.; drei Foliobände, um 1933]

Systematischer Katalog des Diasporaseminars der Evangelischen Kirche der Union

[hschr.; acht großformatige Ordner, vor 1930]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Archiv des Evangelischen Predigerseminars zu Wittenberg: Statuta bibliotheca Wittebergensis. 1622-1766 Akte Nr. 2-25 und mehrere noch nicht numerierte Akten betreffend die Bibliothek 1691-1929

Wittenberger Universitätsarchiv im Universitätsarchiv Halle: bes. Kap. XXXV-XXXVII und Anh. A Evangelisches Zentralarchiv Berlin: Bestand 7, Nr. 8794: Die Bibliothek des Predigerseminars Wittenberg 1851-1938

Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars: Akte 2.1.: Zur Geschichte der Bibliothek ab 1930

4.2 Darstellungen

Hirsching, Friedrich Karl Gottlob: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands. Erlangen 1786-91 [zur Bibliothek Bd 1, S. 251-259; Bd 4, S. 450-451]

Gronn, Johann Christian August: Annalen der Universität zu Wittenberg. Meißen 1801-02 [Repr. Osnabrück 1969; zur Bibliothek Teil 1, S. 90-100; Teil 2, S. 98-102; Teil 3, S. 38-44]

Leopold, Friedrich Heinrich Ludwig: Ueber den gegenwärtigen Zustand der akademischen Bibliothek. In: Johann Christian August Gronn: Annalen der Universität zu Wittenberg. Teil 3. Meißen 1802, S. 200-252

Lange, W. F. (d. i. Gerlach, Gottlieb Wilhelm): Die Rettung der Wittenberger Universitätsbibliothek durch deren ersten Custos M. Gottlieb Wilhelm Gerlach. Halle (Saale) 1859

Horn, E.: Die Wittenberger Seminarbibliothek. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 13 (1896) Heft 10/11, S. 517-518

Friedensburg, Walter: Geschichte der Universität Wittenberg. Halle (Saale) 1917 [zur Bibliothek S. 78-79; 153-154; 237-239; 341; 384-386; 536-537; 621; 626]

Weißenborn, Bernhard: Die Wittenberger Universitätsbibliothek (1517-1817). In: 450 Jahre Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bd 1. Halle (Saale) 1952, S. 355-376

Herricht, Hildegard: Zur Geschichte der Universitätsbibliothek Wittenberg. Halle (Saale) 1977 (Schriften zum Bibliotheks- und Büchereiwesen in Sachsen-Anhalt 44)

Schulz, Erika: Die Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg. In: Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Heft 82 (1992) S. 60-63

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bubenheimer, Ulrich: Unbekannte Luthertexte. Analecta aus der Erforschung der Handschrift im gedruckten Buch. In: Lutherjahrbuch 57 (1990) S. 220-237 [Luthermarginalien in der Hieronymus-Werkausgabe der Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars, ehemals aus der Bibliothek des Wittenberger Augustinereremiten-Klosters stammend]

Delius, Hans Ulrich: Die Quellen von Martin Luthers Genesisvorlesung. München 1992, S. 62 (Beiträge zur evangelischen Theologie 111) [betr. als Quelle Gabriel Biels Collectorium super quattuor libros sententiarum (Lyon 1514); Exemplar der Bibliothek des evangelischen Predigerseminars mit zahlreichen Luthermarginalien, ehemals aus der Bibliothek des Augustinereremiten-Klosters stammend]

Evangelisches Predigerseminar Wittenberg. In: Karin Tietz; Rolf-Jürgen Wegener: Kostbarkeiten in Bibliotheken Sachsen-Anhalts. Magdeburg 1994, S. 56-59 (Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 92; Sonderheft)

Hasse, Hans-Peter: " Gelassenheit ist besser denn Haben". Die Motive " Gelassenheit", " Kreuz" und " Leiden" in der Theologie des Andreas Bodenstein von Karlstadt. Theol. Diss. Leipzig 1991 [mschr.; betr. zahlreiche Eintragungen Bodensteins im Predigtband Taulers aus dem Bibliotheksbestand des Predigerseminars Wittenberg]

Krügel, Hans: Die Wittenbergensia in der Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars. Sachlich geordnete Bibliographie mit Annotationen [und mschr. Zettelkatalog]. Berlin 1987 (Prüfungsarbeit zum Bibliothekar i. kirchl. Dienst, Berlin)

Kühn, Heinrich: Die Bibliothek des letzten Professors der Universität Wittenberg [Heinrich Leonhard Heubner 1780-1853]. In: Marginalien Heft 70 (1978) S. 52-56

Laminski, Adolf: Die Berliner Theologische Gesellschaft und ihre Bibliothek. In: Matthias Köckert (Hrsg.): Der Wahrheit Gottes verpflichtet. Berlin 1993, S. 172-181 Lange, Stephan: Die Drucke aus dem Raritätenschrank, 1493-1821. Berlin 1989 (Bibliothekswissenschaftliche Arbeit f. kirchl. Dienst, Berlin) [mschr.]

Lange, Stephan: Theodor Dassow Nachlaß und Bibliothek [1721 dem Predigerseminar vermacht]. Berlin 1993 (Bibliothekswissenschaftliche Arbeit f. kirchl. Dienst, Berlin) [mschr.]

Melchersmann, Claudia M.; Steinmetz, Anke: Heubner & Wittenberg lutherische Festungen im Zeitalter der Aufklärung. Der handschriftliche Nachlaß Heinrich Leonhard Heubners (1780-1853) im Wittenberger Predigerseminar. Hannover 1993 (Diplomarbeit Fachhochschule, Abt. Bibliotheksausbildung, Hannover) [mschr.]

Otto, Wolfgang: Die Inkunabeln aus dem Besitz Dr. Thammo Lösers. Die Bibliothek eines Meißner Domherrn des Spätmittelalters. Berlin 1973 (Bibliothekswissenschaftliche Arbeit f. kirchl. Dienst, Berlin) [mschr.]

Rabenau, Konrad von: Einbandkunst in der Reformationszeit [mit Beschreibungen von Einbänden der Bibliothek]. In: Kunst der Reformationszeit. Ausstellung im Alten Museum. Berlin 1983, S. 344-355

Richter, Barbara: Aufnahme geographischer Karten aus der Geschichtsabteilung der Universitätsbibliothek im Evangelischen Predigerseminar Wittenberg [mit mschr. Zettelkatalog]. Berlin 1990 (Prüfungsarbeit zum Bibliothekar i. kirchl. Dienst, Berlin)

Schulz, Erika: Bücher aus den beiden Wittenberger Klosterbibliotheken in der Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg. In: 700 Jahre Wittenberg. Stadt, Universität, Reformation. Weimar 1995, S. 519-534

Stand: Juli 1997

Erika Schulz

Bearb.: Waltraut Guth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.