FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Kungliga Biblioteket

Königliche Bibliothek


Adresse. Humlegården, Box 5039, 102 41 Stockholm
Telefon. (08) 4 63 40 00
Telefax. (08) 4 63 40 04
e-mail. [kungl.biblioteket@kb.se]
Internet. http://www.kb.se
Telex. 19640 KBS S
Bibliothekssigel. <S>

Unterhaltsträger. Utbildningsdepartementet [Ministerium für Bildung und Wissenschaft]
Funktionen. Schwedische Nationalbibliothek, Spezialbibliothek für Geisteswissenschaften, Redaktion der schwedischen Nationalbibliographie und des nationalen Katalogs der Erwerbungen ausländischer Literatur der wissenschaftlichen Bibliotheken in Schweden, Redaktion für nationale Bibliotheksplanung und -koordination (BIBSAM).
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Gei- stes- und gesellschaftswissenschaftliche Literatur des In- und Auslandes. - 2. Besondere Sammelgebiete: Schwedische Literatur einschließlich der in schwedischer Sprache im Ausland gedruckten Literatur und Suecana.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Ausleihe nur bei neueren ausländischen Beständen. Nur zu Forschungszwecken werden historische Zeitungen, Rara, Spezialsammlungen, Kinder- und Schulbücher und die Literatur des Faches Magie bereitgestellt. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.45-20 Uhr, Samstag 8.45 -18 Uhr, Sonntag 11-17 Uhr (im Sommer eingeschränkte Öffnungszeiten). - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Computer-Terminals, Schreibmaschinen. Kopien aller Art müssen bei der Reproduktionsabteilung bestellt werden. In gewissem Umfang werden Datenbankrecherchen für Benutzer durchgeführt.
Gedruckte Informationen. Allgemein informierendes Faltblatt in verschiedenen Sprachen. Faltblätter in schwedischer Sprache (KB Fakta) informieren über einzelne Abteilungen und Bestandsgruppen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Wirtschafts- und naturwissenschaftliche Literatur, Dissertationen seit Mitte des 19. Jhs sowie Titel einiger anderer Bestandsgruppen wie Astronomie, Kriegs- und Seewesen, Chronologie, Sport und Unterrichtswesen müssen mindestens 24 Stunden vorher bestellt werden. - Vom Hauptbahnhof U-Bahnverbindung (Rote Linie) bis Station Östermalmtorg, Ausgang Stureplan oder Nybrogatan, von dort Fußwegnähe (ca. 5 Minuten); oder bis Station Hötorget, Ausgang Kungsgatan, von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). - Keine Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Königlichen Bibliothek beginnt in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Die ersten durch Kataloge oder Verzeichnisse sicher bezeugten Büchersammlungen schwedischer Könige finden sich bei den Söhnen Gustavs I., dem ersten Wasa-König. Der Katalog Eriks XIV. (1560-1568) aus dem Jahre 1568 verzeichnet 216 Bücher, die aber wie die in der Liste Johanns III. (reg. 1569-1592) aus dem Jahre 1571 verzeichneten 72 Bücher wahrscheinlich in privatem Besitz waren. Die Reste beider Sammlungen werden heute in der Universitätsbibliothek Uppsala [Uppsala Universitetsbiblioteket] aufbewahrt (s. Eintrag dort). Ein Indiz für den gewachsenen Umfang und die gesteigerte Bedeutung der königlichen Buchsammlungen stellt die 1611 erfolgte Ernennung eines ersten königlichen Bibliothekars dar. Doch auch der Titel eines Regiae Majestatis bibliothecae Custos setzt noch nicht zwangsläufig die Existenz einer Königlichen Bibliothek voraus, denn dessen Träger betreute nur die Bibliotheca regis, die private Bibliothek des Königs.

1.2 Im Jahre 1621 begann die lange Zeit der schwedischen Kriege im Ostseeraum, vor allem in Deutschland der Dreißigjährige Krieg und Kriege in Polen und Dänemark in der zweiten Hälfte des 17. Jhs. Die Eroberung Rigas im Jahre 1621 und die Überführung der Jesuitenbibliotheken aus Riga und Braniewo [Braunsberg] nach Schweden waren der Auftakt zu einer Reihe von Bestandsvermehrungen durch Kriegsbeute. 1634 begann die Ausstattung der Königlichen Bibliothek mit erbeuteter Literatur.

1.3 Als eigentliche Begründerin der Königlichen Bibliothek gilt heute Königin Christina (reg. 1644-1654). Unter ihrer Herrschaft entwickelte sich die Sammlung zu einer der großen europäischen Bibliotheken. Dazu trugen die im Krieg erbeuteten Bestände ebenso bei wie die in Christinas Auftrag durchgeführten Käufe von Büchersammlungen in ganz Europa. Obwohl auch Königin Christina die Königliche Bibliothek noch als ihre eigene Sammlung betrachtete, hatte diese doch einen Umfang und einen Wert erreicht, der weit über den einer privaten Bibliothek hinausging. Die mittlerweile sehr wertvollen Sammlungen wurden von gelehrten Bibliothekaren betreut. 1651 fertigte Isaac Vossius während der Neuaufstellung der Bibliothek einen Katalog an, dessen einzig erhaltener erster Teil zur Theologie 5276 Bücher verzeichnet (s. u. 3.4).

1.4 Von der schwedischen Beute aus den Jesuitenkollegien in Riga, Braunsberg und Frombork [Frauenburg] finden sich heute nur wenige Exemplare in der Bibliothek. Reichhaltigere Bestände stammen aus den 1642 im mährischen Olomouc [Olmütz], vor allem im Jesuitenkollegium (s. den Eintrag zur Staatlichen wissenschaftlichen Bibliothek in Olmütz), aber auch in den dortigen Kapuziner- und Bernhardinerklöstern, sowie aus den 1645 und 1648 im mährischen Mikulov [Nikolsburg] und in Prag eroberten Bibliotheken. Der Katalog der von Kardinal Franz Fürst von Dietrichstein (1570-1636) in Nikolsburg erheblich erweiterten Dietrichsteinschen Familienbibliothek verzeichnete etwa 10.000 gedruckte Bände und 200 Hss. Besonders wertvoll waren die erbeuteten Sammlungen der Kunst- und Wunderkammer Kaiser Rudolfs II. (reg. 1576-1612) und die mit dieser zusammen nach Schweden überführte Rosenbergsche Schloßbibliothek aus dem böhmischen Ceský Krumlov [Krumau] (s. Eintrag dort), begründet durch Petr Vok von Rosenberg (1539-1611). Der Hauptteil der ca. 11.000 Bde und der Katalog befinden sich heute in der Königlichen Bibliothek. Zur Kriegsbeute gehört auch die Bibliothek des Jacob Conrad Praetorius von Perlenberga (um 1555-um 1625) aus Brno [Brünn], deren Katalog erhalten ist. Sie wurde vermutlich von dem schwedischen Heerführer Lennart Torstensson erbeutet. Christinas Käufe umfaßten zwar vor allem Handschriften, aber auch die 1648 erworbene Bibliothek von Hugo Grotius (1583-1645) mit Handschriften und Drucken. In den Jahren 1650 und 1653 scheinen fast ausschließlich Handschriften erworben worden zu sein.

1.5 Schon 1653 begann Christina mit der Auswahl der Bücher, die sie nach ihrer Abdankung ins Ausland mitnahm. Unter den gedruckten Büchern wie unter den Handschriften waren vermutlich die wertvollsten Stücke der Königlichen Bibliothek. Gleichzeitig bezahlte sie einige ihrer Bibliotheksmitarbeiter, z. B. Vossius, mit Büchern. Insgesamt stellten die von ihr im Jahre 1654 beim Verlassen Schwedens mitgeführten etwa 3700 Drucke einen großen Verlust für die Bibliothek dar.

1.6 Trotzdem hatte die Königliche Bibliothek großes Ansehen erworben und war als Institution etabliert. Unter der auch weiterhin fortgesetzten bibliothekarischen Betreuung wurde der Bibliothek 1661 durch ein Gesetz das erste Pflichtexemplarrecht in Schweden zugebilligt, womit der Aufstieg zur Nationalbibliothek seinen Anfang nahm. Zu einem Bestandscharakteristikum bildete sich die Sammlung der schwedischen Drucke aber erst allmählich aus, da die Pflichtexemplare zu Anfang nicht regelmäßig abgeliefert wurden und das entsprechende Gesetz schon 1692 und 1698 erneuert werden mußte. Die umfangreichen schwedischen Bestände kamen vor allem später durch Übernahme der Privatbibliotheken von Suecana-Sammlern wie Olaus Olai Sparrman und Carl Albrecht Rosenadler in die Bibliothek (s. u. 1.7 und 1.13).

1.7 Bis zum Ende des 17. Jhs erweiterten sich die Sammlungen in größerem Umfang durch die in den Nordischen Kriegen erbeuteten Bibliotheken. In Polen wurden von Karl X. Gustav (reg. 1654-1660) die in Warszawa [Warschau] und Ujazd [Ujasdóv] aufgestellten Bibliotheken der polnischen Wasa-Könige Sigismund II. (reg. 1548-1572) und Sigismund III. (reg. 1587-1632) sowie seines Sohnes erbeutet und die wertvollen Bestände des 16. und 17. Jhs der Königlichen Bibliothek übergeben. Wie schon in den zwanziger Jahren in Preußen und im Baltikum, so wurden auch in Poznán [Posen] in den fünfziger Jahren die Jesuitenbibliotheken rigoros konfisziert. Aus Dänemark kam auf indirektem Wege zusammen mit der Bibliothek Corfitz Ulfeldts (1606-1664) um 1680/82 die große Bibliothek von Jørgen Seefeld (1594-1662) in die Königliche Bibliothek. Unter den Karl XI. und Karl XII. persönlich übereigneten, später aber der Königlichen Bibliothek übergebenen Privatsammlungen sind u. a. die an Ephemera und Gelegenheitsdrucken reiche Bibliothek Olaus Olai Sparrmans (1640-1690) und die Bücher Olof Falcks († um 1695). Beide Sammlungen sind heute jedoch zum überwiegenden Teil nicht mehr erhalten.

1.8 Die Ulfeldtsche Sammlung war eine der Adelsbibliotheken, die im Rahmen der Reduktion König Karls XI. (der Konfiszierung adliger Güter durch die Krone) in erheblichem Maße zur Erweiterung der Sammlungen beitrugen; ebenso die Bibliothek von Magnus Gabriel De la Gardie (1622-1686), aus der einige hundert gedruckte Bücher direkt in Folge der Reduktion in die Bibliothek gelangten und ein kleinerer Teil (etwa 50 Hss. sowie 95 Rara und Unikate) zusammen mit einem Teil des Antiquitätskollegs. Das Kolleg war eine Akademie zum Studium der schwedischen Frühgeschichte, deren Bestände 1780 für die Königliche Bibliothek erworben werden konnten. Ein weiterer Teil der Gardieschen Bibliothek gelangte in die Oxenstiernasche Bibliothek auf Tidö und mit dieser später in die Königliche Bibliothek (s. u. 1.13). Ferner wurden der Bibliothek die Sammlungen von Jacob Gyldenclou (†1692), Claes Tott (1630-1674) und Erik Lindschiöld (1634-1690) zugeführt. Bedeutender waren die Bibliotheken Nils Thuresson Bielkes (1644-1716) und Sten Nilsson Bielkes d. J. (1624-1684), deren Hauptteile in die Königliche Bibliothek gelangten.

1.9 Schon 1663 bis 1664 bezog die Bibliothek neue Räume im nordöstlichen Teil des Schlosses und wurde in ihrer dortigen Aufstellung um 1695 von Johan Jacob Jachesius (um 1650-17??) katalogisiert (s. u. 3.4). In dem neunbändigen, fast vollständig erhaltenen Realkatalog sind 24.558 Bücher verzeichnet, davon 23.172 Drucke und 1386 Hss. Einen großen Einschnitt in der Geschichte der Bibliothek stellt der Brand des königlichen Schlosses im Jahre 1697 dar, bei dem sie schwer beschädigt wurde. Von fast 30.000 Büchern konnten nur 6826 Drucke und 283 Hss. gerettet werden.

1.10 In den darauffolgenden fast 100 Jahren bis zur Vollendung des Bibliothekssaales im neuerbauten Schloß stagnierte die Entwicklung. Von 1697 bis 1768 waren die Bücher in ungeeigneten Räumlichkeiten in drei angemieteten Palästen und Häusern untergebracht. 1768 erfolgte der Umzug ins neue Schloß, doch der eigentliche Bibliothekssaal wurde erst 1796 fertiggestellt. Zwischen 1702 und 1720 kamen keinerlei Pflichtexemplare in die Bibliothek. Die Ablieferung begann erst wieder 1724 aufgrund der Bemühungen des neuen Bibliothekars Henrik Brenner (1669-1732). Durch die Kanzleiordnung von 1713 wurde die Königliche Bibliothek zu einer öffentlichen Bibliothek erklärt, deren Benutzbarkeit jedoch durch Raumnot und Büchermangel stark eingeschränkt war.

1.11 In die Königliche Bibliothek gelangte mit dem Ende der schwedischen Herrschaft über Estland auch die Bibliothek der 1710 aufgelösten Universität in Tartu [Dorpat; gegr. 1632] (s. Eintrag dort), die als älteste Schenkung (1643) auch die Sammlung des Rigaer Juristen Ludwig Hintelmann (1578-1643) einschloß. 1771 beklagte der Bibliothekar Anders Wilde (1725-1795) vor allem die Bestandslücken in Bezug auf ausländische Literatur. Abhilfe schafften die Schenkungen der Bibliotheken Gustavs III. (reg. 1771-1792; 14.500 Bde) und Carl Gustaf Tessins (1695-1770), die beide 1792 von Gustav IV. (reg. 1792-1809) der Königlichen Bibliothek übergeben wurden. Besonders durch Tessins Sammlung mit fast 10.000 Bdn ausländischer, vorwiegend französischer Literatur konnten viele der 1697 durch den Brand verlorengegangenen Kostbarkeiten ersetzt werden. Mit der zweiten Schenkung Gustavs IV., die aus seiner eigenen Bibliothek bestand, konnte 1796 der Bestand verdoppelt und zum ersten Mal nach dem Brand der vorherige Bestandsumfang übertroffen werden.

1.12 Die Bibliothek war trotz dieser ungünstigen Umstände im 18. Jh zu einer festen Institution in der schwedischen Gesellschaft geworden. Ein Mitarbeiter der Bibliothek, Carl Christopher Gjörwell (1731-1811), hatte schon am Ende des 18. Jhs den Gedanken einer Nationalbibliothek formuliert, der auch in der Erwerbungstätigkeit und den bibliographischen Arbeiten des leitenden Bibliothekars Carl Gustaf Warmholtz (1713-1785) zum Ausdruck kam. Verwirklicht wurde diese Idee jedoch erst im Zuge der romantisch-nationalen Strömungen des 19. Jhs, als die Lösung der Bibliothek aus dem Besitz und der direkten Verfügungsgewalt der schwedischen Könige vollzogen war und sie als Nationalbibliothek 1877 in einem eigenen Bibliotheksgebäude untergebracht wurde. Von 1865 bis 1890 betrieb der leitende Bibliothekar Gustaf Eduard Klemming (1823-1893) den Aufbau und Ausbau der Sammlungen schwedischer Literatur, vor allem älterer Werke, als eine unabdingbare Voraussetzung für die Erfüllung der neuen
Funktion.

1.13 Im 19. Jh stieg die Zahl der Neuerwerbungen schnell an. Die schwedische Literaturproduktion wurde nun vollständig gesammelt, die alten Sammlungen ausländischer Literatur und die Suecana vervollständigt. Darüber hinaus gelangten weitere wertvolle Einzelsammlungen in die Bibliothek: 1801 die Bibliothek König Karls XIII. (reg. 1809-1818), 1812 die Sammlung Peter Sohms (1751-1819) aus dem Musaeum typographicum als erste der Bibliothek geschenkte Spezialsammlung (s. u. 2.85), und als Depositum

 Schering Rosenhanes d. J. (1754-1812; s. u. 2.84) Sammlung von
Kleindrucken zur schwedischen Geschichte. Auch Carl Albrecht Rosenadlers (1717-1799) Suecana-Sammlung, 1780 der Königlichen Akademie der Wissenschaften gestiftet, kam als Depositum 1856 in die Bibliothek. Der Katalog aus dem Jahre 1801 verzeichnet 2961 Nummern, davon ca. 2000 Bde schwedische Literatur und Suecana. Käuflich erworben wurden 1857 Reste der schon 1732 zum großen Teil aufgelösten Oxenstiernaschen Bibliothek auf Tidö, begründet in der ersten Hälfte des 17. Jhs durch Axel (1583-1654) und Erik (1624-1656) Oxenstierna. Sie beinhaltete auch Teile der Bibliotheken Georg Ludwig Forstenheusers (1611-1694; s. u. 2.74) und Magnus Gabriel De la Gardies. Die Rokoko-Bibliothek Königin Louisa Ulricas (1720-1782), auf Schloß Drottningholm um 1747 eingerichtet und besonders reich an französischer Literatur des 18. Jhs, wurde 1863 Eigentum der Königlichen Bibliothek. Aus der Engeströmschen Bibliothek der Familien Benzelstierna und von Engeström (gegr. 1791) wurden 1864 ca. 14.000 Bde erworben.

1.14 Zwischen 1864 und 1878 erhielt die Bibliothek die letzten Schenkungen im traditionellen Sinne, d. h. solche, die wesentlich zur Erweiterung des älteren Bestandes beitrugen und keine Spezialsammlungen waren: 1864 Daniel Georg Neschers (1753-1827) Sammlung wertvoller Handschriften, Bücher, Karten und Stiche; 1866 die Bibliothek des königlichen Schlosses Gripsholm; 1868 Adam Horns (1717-1778) an schwedischer sowie magischer und alchemistischer Literatur reiche Bibliothek mit 5654 Bdn; 1878 die Sammlung Gustaf Claesson Rålambs (1675-1750), bestehend aus 1630 Nummern Suecana, unter denen auch wertvolle deutsche Bücher sind.

1.15 In den folgenden Jahren wurden einige weitere wertvolle Sammlungen angekauft. Aus der Bibliothek Germund Carl Cederhielms (1717-1789) erwarb die Königliche Bibliothek bei einigen Auktionen in den Jahren 1878 bis 1882 interessante Titel. Sowohl in Cederhielms als auch in Rålambs Sammlungen wurden Bücher der Provenienz Forstenheuser (s. o. 1.13) entdeckt. Etwa 10.000 verschiedene Titel umfaßt der 1886 von Nils Gabriel Djurklou (1829-1904) angekaufte Teil der Bibliothek des bibliophilen Fabrikanten Jacob Möhlman (1685-1761). Sie enthält Bücher aus dem Besitz der Jesuitenbibliothek in Braunsberg und der Dietrichsteinschen Bibliothek in Nikolsburg (s. o. 1.4), viele seltene Titel und in großer Zahl

Ephemera des 16. und 17. Jhs. Im Jahre 1886 übernahm die Königliche Bibliothek im Tausch gegen Dubletten vom Reichsarchiv [Riksarkivet] einen wertvollen Bestand historischer Zeitungen, der die schon um 1877 wegen ihres Bestandes alter deutscher Zeitungen wertvolle Periodikasammlung um einige hundert europäische Titel bereicherte.

1.16 Mit Andreas Ludwig Jacob Michelsens (1801-1881) Schenkungen in den Jahren 1878 und 1881 begann der bis heute andauernde Zugang von Spezialsammlungen. Seine Sammlung umfaßt annähernd 6500 fast ausschließlich deutsche Dissertationen vor allem des 17. und 18. Jhs (s. u. 2.80). Eine Schenkung aus dem Nachlaß Johann August Ahlstrands (1822-1896) führte 1896 der Bibliothek eine zwar zahlenmäßig kleinere, aber mit (Prä-)Robinsonaden aus dem 17. bis 19. Jh literaturgeschichtlich bedeutende Sammlung zu. Arthur Thesleffs (1871-1920) Schenkung aus dem Jahre 1914 umfaßt Literatur und ein umfangreiches Bildarchiv zum Thema Zigeuner (s. u. 2.87). Der Chefredakteur einer schwedischen Tageszeitung, Julius Frederik Vilhelm Vult von Steijern (1851-1919), schenkte der Bibliothek 1915 zwei wichtige Sammlungen: eine bedeutende Sammlung zum Werk und zur Person Goethes (s. u. 2.89 ) und eine Sammlung mit Werken von und über Richard Wagner (s. u. 2.90 ). Eine umfangreiche Sammlung von Erotica stammt aus dem Besitz Oskar Adolf Borgströms (1877-1945), die zunächst als Depositum in die Bibliothek kam und 1945 in eine testamentarische Schenkung umgewandelt wurde (s. u. 2.72). Von buchgeschichtlichem Interesse ist die große Sammlung von Elzevier-Drucken, die Gustaf Berghman (1836-1910) der Königlichen Bibliothek 1910 ebenfalls testamentarisch vermachte (s. u. 2.71). Die Stiftung von insgesamt 367 Inkunabeln in 24 Jahren (1911 bis 1935) durch Otto Smith (

†1935) gilt nicht als Spezialsammlung im eigentlichen Sinne, stellt aber wohl die umfangreichste Einzelsammlung dar, die auf diesem Gebiet in die Bibliothek gelangte.

1.17 Unter den seit 1950 erworbenen Sammlungen sind Carl Björnstiernas (1886-1982) Bibliothek aus Almare-Stäket, Teile der Huseby-Sammlung George Stephens (1813-1895; s. u. 2.77 ), die vorwiegend deutschsprachige Kinderbuchsammlung des späteren Königs Gustav VI. Adolf (reg. 1950-1973), die von Isak Collijn (1875-1949) zusammengetragene Literatur zur Hl. Birgitta (s. u. 2.73) und zu Olaus Magnus, Hans Andreas Olsens (1859-1951) Sammlung anthroposophischer Literatur (s. u. 2.82) sowie Arvid Berghmans (1897-1962) Heraldiksammlung (s. u. 2.70) und Bruno Bassis (1892-1957) Schachliteratursammlung. Kleinere deutschsprachige Bestände enthalten die Münchhausen-Sammlung Ernst Abramsons (1896-1979), die Anglica-Sammlung Arvid Gabrielsons (1879-1972; s. u. 2.75), die Sammlung von 21 Inkunabeln des schwedischen Arla Coldinu-Ordens und die unkatalogisierte Sammlung Erik Gjethwoldséns (1902-1985) für ein schwedisches Buchmuseum. Gunnar Tilanders (1894-1973) Sammlung von Jagdliteratur, ein Teil seiner 1973 testamentarisch der Königlichen Bibliothek geschenkten Bibliothek, umfaßt ebenfalls interessante Werke in deutscher Sprache (s. u. 2.88). Ausschließlich ältere, darunter umfangreiche geburtskundliche Literatur enthält die in die Alte Sammlung inkorporierte Schenkung medizinischer Bücher der Hebammenschule [Barnmorske Läroanstalten] in Stockholm. Die Bibelsammlung Eskil Hellmans (1890-1979) gilt als die bedeutendste neuere Spezialsammlung und ist mit ungefähr 3000 Bibeldrucken und einer gleichen Anzahl von Werken der Sekundärliteratur eine der umfangreichsten ihrer Art. Sie wird durch die wesentlich kleinere Bibelsammlung Karl Magnussons (1877-1961) ergänzt (s. u. 2.76).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Deutsches Schrifttum ist überwiegend im Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955 verzeichnet (s. u. 3.1). Von insgesamt 62 Fächern wurden 45 Fächer (annähernd 21 Prozent des Bestandes) vollständig ausgezählt. Die 17 Fächer, die mit ca. 79 Prozent den größten Teil der Ausländischen Sammlung ausmachen, wurden anhand einer ausgezählten Stichprobe von 10 Prozent ihres Kataloges hochgerechnet. In der Schwedischen Sammlung, zu der auch die in deutscher Sprache in Schweden und seinen Provinzen gedruckte Literatur gehört, wurde der historisch wichtigste Teilbestand, der im Realkatalog der Schwedischen Sammlung vor 1700 erfaßt ist (s. u. 3.1), vollständig ausgezählt. Zusätzlich wurden die Bibliographien von Isak Collijn zum 15. bis 17. Jh und von Gustaf Klemming zu den Kleinschriften und historischen Darstellungen vor allem aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ausgewertet (s. u. 3.3 und 5). Die Germanica der beiden anderen Abteilungen des Realkataloges der Schwedischen Sammlung (1700-1829 und 1830-1955) wurden hochgerechnet unter Einbeziehung der Datenbank SB17 (s. u. 3.1) für die Literatur von 1700 bis 1829 und der Nationalbibliographien für die Jahre 1830 bis 1900. Die Kataloge der Rara-Bestände und der mit ihnen zusammen aufgestellten Spezialsammlungen wurden vollständig ausgewertet. Sammlungen ohne Katalog wurden am Regal ausgezählt und auf Germanica hin durchgesehen. Aus der Dissertationssammlung in der Rara-Abteilung wurden nur diejenigen Konvolute durchgesehen, die Dissertationen deutscher Universitäten enthalten. Der restliche Teil sowie die im allgemeinen Magazin aufgestellten Dissertationen aus der Sammlung Michelsen wurden stichprobenartig ausgewertet.

2.2 Nach offiziellen Angaben besitzt die Königliche Bibliothek heute einen Gesamtbestand von ca. 3 bis 3,7 Millionen Bdn. Etwa ein Viertel davon nimmt die sogenannte Alte Sammlung bis 1955 ein mit hochgerechnet ca. 820.000 Titeln. Davon entfallen auf die Ausländische Sammlung ca. 310.000 Titel und auf die Schwedische Sammlung ca. 410.000 Titel. Hinzu kommen hochgerechnet 25.000 Titel aus der Schwedischen Sammlung, die nur über Spezialkataloge zu erschließen sind (Verser till och över skilda [Verse für und über einzelne Personen], Skillingtryck [Kleindrucke (von Gedichten und Liedern)] und Likpredikningar [Leichenpredigten]; s. u. 3.1). Die in einer Übersicht über Sammlungen und Kataloge erfaßten Spezialsammlungen umfassen (ohne Michelsens Dissertationssammlung) mehr als 45.000 Bde. Für einige dieser Spezialsammlungen liegen Auszählungen der Titel vor, für viele nur ungefähre Bandangaben oder Regalmeterzahlen. Die Sammlungen von Dissertationen lassen sich auf insgesamt etwa 30.000 Titel hochrechnen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.3 Insgesamt konnten mehr als 75.000 Titel Germanica aus der Zeit bis 1900 ermittelt werden, also annähernd 10 Prozent des historischen Gesamtbestandes. Da eine Reihe von Beständen nicht durch Kataloge erschlossen ist, liegt die Zahl der vorhandenen Germanica vermutlich noch höher. In der Ausländischen Sammlung wurden etwa 62.000 Titel (20 Prozent) ermittelt. In der Schwedischen Sammlung bestehen deutliche historische Unterschiede: In der Sammlung vor 1700 beträgt der Anteil deutschen Schrifttums 34,5 Prozent. Bei einigen Spezialsammlungen dieser Zeit, wie z. B. den Kleinschriften über Schwedens Kriege und Beziehungen zu ausländischen Mächten, wächst der Anteil der Titel deutscher Provenienz (fast ausschließlich deutschsprachig) stark an. Dagegen ändert sich im 18. Jh dieses Bild grundlegend: Der auf der Basis der Datenbank SB17 ermittelte Anteil der Germanica liegt mit 1200 Titeln nur noch bei knapp 3 Prozent. In der Zeit von 1830 bis 1900 erschienen etwa 1400 der in den nationalen Bibliographien verzeichneten deutschsprachigen Titel in Schweden, das sind 1,4 Prozent. Bei den Spezialsammlungen läßt sich einerseits eine stärkere Konzentration auf Schweden und andererseits eine größere Vielfalt der vertretenen Sprachen feststellen. Hier beträgt der Anteil des deutschen Schrifttums im Durchschnitt etwa 12 Prozent. Die Zahl der in Deutschland gedruckten Dissertationen beträgt etwa 5340 (21,8 Prozent).

2.4 Von den insgesamt 1481 Inkunabeln wurden 60 in deutscher Sprache in Deutschland gedruckt. Von den 1307 lateinischen Inkunabeln stammen 610 aus Deutschland. 114 Inkunabeln liegen in anderen Sprachen vor, darunter eine aus Prag in tschechischer Sprache. Mit Spezialsammlungen kamen 55 lateinische und 10 deutsche Inkunabeln in den Bestand. Einen Schwerpunkt bilden unter den deutschen Inkunabeln die Drucke in niederdeutscher Sprache. Das 16. Jh ist mit über 1220 deutschsprachigen Titeln aus Deutschland und Schweden sowie ca. 3270 nicht-deutschsprachigen Titeln deutscher Provenienz vertreten. Unter letzteren sind neben 3150 lateinischen auch fast 120 Titel in anderen Sprachen. Aus dem 17. Jh besitzt die Bibliothek etwa 7000 Titel in Deutsch und etwas weniger als 8100 anderssprachige Titel aus Deutschland. Die Zahl lateinischer Titel steigt auf über 7600 an. Daneben gibt es etwa 420 Titel in Französisch, Schwedisch, Italienisch und Griechisch. Im 18. Jh wächst die Zahl der deutschsprachigen Titel nur gering auf etwa 7900 an. Unter den mehr als 8040 fremdsprachigen Germanica sind wider Erwarten nur etwas mehr als 800 französische Titel. Weiterhin dominiert hier die lateinische Literatur mit etwa 7000 Titeln, ferner sind u. a. 120 schwedische und 40 italienische Titel zu verzeichnen; insgesamt etwa 1040 Titel in anderen Sprachen.

2.5 Im 19. Jh sinkt der Anteil nicht-deutschsprachiger Literatur aus Deutschland auf 4560 Titel. Mehr als die Hälfte (über 2840) wurde in lateinischer Sprache veröffentlicht und etwa 1720 Titel in anderen Sprachen, so ca. 600 in Englisch, ca. 500 in Französisch, über 250 in Schwedisch, ca. 200 Titel in Polnisch sowie je ca. 40 in Spanisch und Italienisch. Die zunehmende Kenntnis der deutschen Sprache in Schweden und vor allem ihre Rolle als Wissenschaftssprache im 19. Jh erklären den Bestand von über 34.850 deutschsprachigen Titeln. Vom deutschen historischen Bestand insgesamt entfallen fast 68 Prozent auf deutschsprachige Drucke, mehr als 27,5 Prozent auf lateinische und 2 Prozent auf französische sowie etwa je ein Prozent auf schwedische und englische. In der Ausländischen Sammlung (ohne Spezialsammlungen und Dissertationen) beträgt der Anteil der Drucke in deutscher Sprache 13 Prozent.

Systematische Übersicht

2.6 Die für die Aufstellung der bis 1955 erschienenen Literatur gültige Systematik wurde 1877 mit dem Umzug der Bibliothek in den Neubau im Humlegården eingeführt. Dabei wurde zwar der Bestand nach Fächern sowie nach einigen Publikationsgenres (Dissertationen, Zeitschriften, Zeitungen) und Formaten unterteilt; die Reihenfolge der Gruppen ist jedoch alphabetisch. Die Aufstellung nach Formaten wird im Katalog nur durch einen Signaturzusatz deutlich gemacht. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Schwedischen und der Ausländischen Sammlung spiegelt sich in der abweichenden Gliederung nach Fächern; z. B. gibt es für das Fach Klassische Autoren eine eigene Gruppe in der Ausländischen Sammlung, während die antiken Klassiker in der Schwedischen Sammlung im Fach Literatur zu finden sind. Die Kataloge unterscheiden innerhalb der Fächer nach den Stichworten Kongreß, Ausstellung, Gesellschaft, Institution, Museum, Zeitschrift, Sammlung, Urkunden und Broschüre. Im allgemeinen folgt danach die Reihe der Monographien. Etwa 21 Prozent der in der Alten Sammlung aufbewahrten Titel sind Broschüren.

Ausländische Sammlung bis 1955

2.7 Der Realkatalog der Ausländischen Sammlung umfaßt 62 Fächer mit insgesamt etwa 310.000 Titeln. Davon entfallen ca. 62.000 Titel auf Germanica des 16. bis 19. Jhs (20 Prozent des Bestandes vor 1900). In Deutschland erschienen fast 34.900 deutschsprachige Titel, in anderen Sprachen im gleichen Zeitraum mehr als 20.100 Titel. Im Ausland wurden mehr als 7000 Titel in deutscher Sprache gedruckt. Die Anzahl der deutschen Zeitungen und Zeitschriften aus dieser Zeit beträgt insgesamt mehr als 1600. Von den etwas mehr als 10.000 deutschen Dissertationen wurde die Mehrheit im 17. und 18. Jh in lateinischer Sprache gedruckt.

2.8 Im Fach Archäologie machen Germanica mit etwas mehr als 1600 Titeln einen Anteil von etwa 20 Prozent des Gesamtbestandes aus. Im geographisch geordneten Bestand ist die klassische deutsche Altertumswissenschaft, beginnend mit Johann Joachim Winckelmanns Geschichte der Kunst des Altertums (Dresden 1764), am reichhaltigsten vertreten. Auch die wichtigen Zeitschriften des 19. und 20. Jhs sind vertreten. In dieser Gruppe findet sich ferner der überwiegende Teil des deutschsprachigen Schrifttums zur Geschichte und den Anfängen der Archäologie des Klassischen Altertums vom Ende des 16. Jhs und aus dem 17. Jh. Zu den Rara gehören u. a. Petrus Ramus, De militia C. Iulii Caesaris (Basel um 1569) und Lorenzo Pignoria, De servis, et eorum apud veteres ministeriis commentarius (Augsburg 1613).

2.9 Das Fach Astronomie weist starke Überschneidungen mit den Fächern Chronologie, Magie und Astrologie auf. Es umfaßt insgesamt 770 Titel, die in der Mehrzahl aus dem 16. bis 18. Jh stammen. Der Anteil der Germanica beträgt 35 Prozent (270 Titel). Unter den lateinischen Titeln sind zahlreiche Ausgaben der Werke von Joannes de Sacro Bosco (10 Titel des 16. Jhs), Petrus Apianus (6), Johannes Kepler (12 aus dem 17. und 18. Jh) sowie von Georg Peurbach, Johann Schöner und Theodericus Sebastianus aus dem 16. Jh. Deutschsprachige Drucke sind ebenfalls vom Anfang des 16. Jhs an vertreten. Der hier erhaltene Computus ecclesiasticus vel astronomicus des Petrus Cracoviensis (Köln, zwischen 1483 und 1501) ist in den Katalogen der British Library, der Bibliothèque Nationale Paris und im GW nicht nachweisbar. Zu den Rara zählen außerdem Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium (Basel 1566), Sebastian Münsters Kalendarium Hebraicum (Basel 1527) und eine größere Zahl deutschsprachiger Titel des 16. und 17. Jhs zu Astronomie und Kometen.

2.10 Das Fach Bibliographie (ca. 10.000 Titel) enthält vor allem wissenschaftliche Bibliographien des 19. und 20. Jhs, nur wenige Werke des 16. und 17. Jhs sowie ca. 340 Titel des 18. Jhs. Von den ca. 13 Prozent Germanica (1300 Titel) entfällt mehr als die Hälfte auf deutschsprachige Drucke des 19. Jhs, von denen etwas weniger als 50 Prozent im Ausland erschienen. Als Rara werden nur 2 Titel aufbewahrt: ein Frankfurter Meßkatalog (1573) und der Katalog eines Baseler Druckers von 1571. Das Fach Biographie (ca. 1100 Germanica) vereinigt in geographischer Ordnung Biographien und biographische Schriften allgemeinen Inhalts, die sich nicht anderen Fächern (wie Geschichte, Genealogie, Kirchen- und Literaturgeschichte oder Philosophie) zuordnen ließen. Hierzu zählen auch Leichenpredigten, Trost- und Dedikationsschriften. Von Interesse ist eine Gruppe deutschsprachiger Schriften aus dem Baltikum vom Ende des 16. Jhs und aus dem 17. Jh. Zeitgenössische biographische Schriften über Personen wie Kaspar Hauser aus Deutschland oder Martin Guerre aus Frankreich sind ebenfalls vorhanden.

2.11 Im Fach Buchdruck findet sich ausschließlich Literatur seit dem 17. Jh mit einem Germanica-Anteil von 17 Prozent (200 Titel). Schwerpunkte sind die Jahrhundertfeiern der Erfindung des Buchdrucks 1640 und 1740. 1640 erschienen Bernhard von Malinckrodts De ortu ac progressu artis typographicae und Johann Adam Schrags Bericht von Erfindung der Buch-Truckerey in Strassburg. Kurz vor 1740 erschienen 8 lateinische und deutschsprachige Titel zur Geschichte und Kunst des Buchdrucks der Inkunabelzeit in Nürnberg und Altdorf, zum größten Teil als Hochschulschriften. Weitere 19 Titel in deutscher Sprache stammen aus der Zeit um 1740. Zu den Rara zählt die Anthologie Öffentliche Jubelzeugnisse, welche, bey dem Erneuerten Andenken der Buchdruckerkunst abgeleget worden (Halle 1741). Neben historischer Spezialliteratur (z. B. 7 Titel zur lokalen Buchdruckgeschichte Augsburgs aus dem 18. Jh) finden sich Werke über Druckerzeichen und Buchtypen sowie mit Stil- und Schriftproben, darunter überwiegend deutsche Titel Johann Thomas von Trattners aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Unter den allgemeineren Schriften sind 2 Ausgaben der Geschichte des Buchdrucks von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (Leipzig 1779 und 1780). Ein einzelner Kasten mit 280 Titeln, die bis auf einen aus dem 20. Jh und zu 90 Prozent aus Deutschland stammen, bildet die Gruppe Dissertationen. Die älteren Dissertationen des Faches finden sich dagegen unter den Spezialsammlungen in der Rara-Abteilung und sind nur zu einem geringen Teil katalogisiert (s. u. 2.79 ).

2.12 Das Fach Ökonomie umfaßt zwar nur an die 1000 Titel, davon etwa 23 Prozent Germanica, doch sind viele Spezialgebiete vertreten. Dazu zählen Haus-, Garten- und Feldwirtschaft, Landwirtschaft in juristischer, ökonomischer und verwaltungstechnischer Sicht, Obst-, Blumen- und Gemüseanbau, Kulturpflanzen, Haus- und landwirtschaftliche Nutztiere, Fischerei, Forstwirtschaft, Haushaltung, Lebensmittelwirtschaft, Kochkunst und Bauernkalender. Unter den wenigen Rara sind von Rochlitz' Giftjagendes Kunst und Hausbuch (o. O. 1592), Cassius Bassus' Buch über den Veldtbaw (Straßburg 1545) sowie einige lateinische Titel zum gleichen Thema. Zum Gartenbau sind 19 Titel des 17. und 18. Jhs in deutscher Sprache vorhanden, die meisten als Übersetzungen glischer Autoren. Bemerkenswert sind etwa 20 deutsche Verordnungen zum Jagdwesen und zur Holzwirtschaft, zeitgenössische Schriften zur ostdeutschen Koppelwirtschaft des 18. Jhs und mehrere landwirtschaftliche Kalender, die von Johann Colerus' Calendarium oeconomicum & perpetuum (Wittenberg 1592) bis zu dem in Tübingen erschienenen Taschenkalender auf das Jahr 1801 für Natur- und Gartenfreunde reichen. Den Großteil der Rara in dieser Abteilung bilden Kochbücher des 16. und 17. Jhs.

2.13 Einen relativ großen Anteil haben die Germanica am Fach Enzyklopädie mit 30 Prozent von insgesamt 224 Titeln. Von diesen erschienen im 16. Jh 4 in lateinischer Sprache, darunter Gregorius Reischs Margarita Philosophica nova in Straßburger Ausgaben von 1512 und 1515 sowie 2 Auflagen des Polydorus Vergilius aus Straßburg und Basel. Im 17. Jh erschienen 17 und im 18. Jh 5 lateinische Titel. Die ältesten deutschen Titel beginnen mit 3 Werken aus dem 17. und 20 aus dem 18. Jh und schließen mit 14 Titeln aus dem 19. Jh. In französischer Sprache erschien u. a. die Bearbeitung des Lexikons von Pierre Bayle, Extrait du Dictionnaire historique et critique de Bayle (Berlin 1765).

2.14 Im Fach Ästhetik sind die Rhetoriken des 16. und die Poetiken des 17. Jhs unter den insgesamt 230 Germanica gut dokumentiert. Ein hoher Anteil des Bestandes gehört ferner zur allgemeinen literarischen Kritik, Stilistik, Theorie der Kunst- und Musikwissenschaft und Musikästhetik. Aus dem 16. Jh sind einige Ausgaben der Inventione dialectica libri tres von Rudolf Agricola (Köln 1523, 1535 und 1538) zu nennen, aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs J. G. Sulzers Nouvelle théorie des plaisiers (o. O. 1767) sowie die Schriften Kants und Lessings, welche zum hohen Anteil der deutschen Ästhetik beigetragen (ca. 34 Prozent).

2.15 Das Fach Ethnographie und Anthropologie umfaßt mehr als 2700 Titel aus dem Gebiet der Völkerkunde, davon 11 Prozent Germanica. Der Anteil fremdsprachiger Literatur aus Deutschland ist mit etwa 5 Prozent vergleichsweise gering. Von Interesse sind die frühen ethnographischen Schriften, darunter die Briefe von Johann Meletius über Russen und Preußen (1582 und 1597) und Wilhelm Rabottus Salenius' Oratio de gente et lingua francica (Wittenberg 1572). Aus St. Petersburg stammt eine Beschreibung aller Nationen des Rußischen Reichs von Johann Gottlieb Georgi (1776-1777). Beachtenswert ist die im letzten Viertel des 19. Jhs in einer größeren Zahl erworbene deutschsprachige Literatur aus Leiden.

2.16 Von mehr als 7000 Titeln im Fach Philosophie haben Germanica einen Anteil von 18 Prozent. Im 15. und 16. Jh überwiegt das lateinische, danach ebenso deutlich das deutschsprachige Schrifttum. Etwas weniger als die Hälfte des Gesamtbestandes stammt aus dem 19. Jh. Stark vertreten ist die deutsche Philosophie des 18. Jhs mit Schriften Kants und Fichtes. Unter den lateinischen Werken des 16. Jhs sind Albertus Magnus, Philosophia naturalis isagoge (Wien 1514), Giordano Bruno, De triplici minimo et mensura (Frankfurt 1591), und Melanchthons Erotemata dialectices (Wittenberg 1563). Aus dem 16. Jh stammt eine deutsche Übersetzung Petrarcas mit dem Titel Das Erst Buch Francisci Petrarche Von der Artzney des Gutten Glücks (Augsburg 1532). Zum Fach Philosophie zählt auch die im Katalog getrennt erfaßte Literatur zur Psychologie. Mit knapp 5 Prozent ist ein geringer Germanica-Anteil zu verzeichnen. Von den 101 Titeln erschien nur Guillaume Lambert Godarts La physique de l'âme humaine (Berlin 1755) vor dem 19. Jh.

2.17 Eine der bedeutendsten Sammlungen findet sich im Fach Volksliteratur und Folklore (mehr als 700 Germanica). Im Mittelpunkt stehen zeitgenössische Ausgaben und moderne Sammlungen der europäischen Volksliteratur, unterteilt in Lieder, Balladen und Gedichte, Sagen und Märchen, Sprichwörter und Rätsel sowie Volksbücher. In großer Zahl liegen in Rostock und Lübeck zwischen 1591 und 1597 gedruckte Volksbücher in dänischer und schwedischer Sprache vor, darunter Unikate und Rara. In den einschlägigen Bibliographien sind einige Titel nicht nachgewiesen, so z. B. En suptilio Historia bescreffuen om Sigismunda Tancredi Daatter (Rostock 1591) und Historie om Evriolo oc Lucretia (Rostock 1594). Ebenfalls zahlreich sind deutschsprachige Volksbücher, darunter seltene Drucke des 16. Jhs. Diese Sammlung beginnt zeitlich mit Der Pauren Practick und Regel (Straßburg, um 1512) und einer Äsop-Ausgabe aus Freiburg i. Br. (1535). Die meisten der Volksbücher erschienen um 1550. Zu den Stoffen zählen Reineke Fuchs (2 dänische Ausgaben aus Lübeck 1555, deutsche Ausgaben aus Frankfurt a. M. 1562 und 1575, Hamburg 1660, Rostock 1650 und 1662, Wolfenbüttel 1711), Doktor Faust (Frankfurt a. M. 1587, Hamburg 1599) und zahlreiche Rittererzählungen wie Herr Tristrant (o. O. 1555), Von adelischen mannlichen Tugenten Erbarkeyt onnd Zucht Ritter Pontus in einer illustrierten Ausgabe (o. O. 1548) und Ein schöne und kurtzweilige Historey vom Keiser Octaviano (Frankfurt a. M. 1564). Einige dieser Ausgaben sind ebenfalls bisher bibliographisch nicht nachgewiesen. Aus dem 16. Jh stammen außerdem einige Sammlungen deutscher Sprichwörter. Unter den Liedern finden sich auch Spezialsammlungen, z. B. mit Liedern aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Als Rara gelten zwei Sammlungen aus dem 19. Jh: Klaus Groths Voer de goern (Leipzig 1858) und Johann Karl August Musäus' Volksmärchen in einer Prachtausgabe (Leipzig 1842).

2.18 Das Fach Gefängniswesen umfaßt 268 Titel; die 35 deutschen Titel stammen fast ausschließlich aus den letzten Jahren des 19. Jhs. Im Fach Genealogie (ca. 1900 Titel) haben Germanica einen Anteil von etwa 23 Prozent. Der Bestand reicht von der Beschreibung einzelner Familien (vor allem im 19. Jh) über die Genealogie regierender Geschlechter bis zu umfassenden Darstellungen der adligen Familien eines Landes oder Reiches. Zu den Rara zählen Hieronymus Henninges' Genealogiae aliquot familiarum nobilium in Saxonia (Hamburg 1590) und Elias Reusners Opus genealogicum catholicum (Frankfurt a. M. 1592).

2.19 Die Geographie bildet mit etwa 7500 Titeln eine Systemgruppe mittlerer Größe mit nur 11 Prozent Germanica. Zahlreicher ist die übrige fremdsprachige europäische Literatur, wobei sich Überschneidungen mit den Fächern Ethnographie und Reisen ergeben (s. o. 2.15, s. u. 2.47). Am Anfang des Faches stehen allgemeine Werke und die Literatur zur historischen Erdbeschreibung. Erwähnenswert ist die Darstellung der Welt der Bibel in Heinrich Büntings Itinerarium Sacrae Scripturae (Magdeburg 1600-1601). Rara des 16. Jhs sind Jonas Koldings Daniae descriptio nova (Frankfurt a. M. 1594), Martin Cromers Polonia (Köln 1578) und Sebastian Münsters Cosmographia in Latein und Deutsch. Aus dem 17. Jh sind einige deutsche Titel erwähnenswert, z. B. Martin Zeillers deutschsprachige Topographia Helvetiae, Rhetiae et Valesiae (Frankfurt a. M. 1642), Georg Reinhold Curickens' Der Stadt Dantzig historische Beschreibung (1687) sowie Arnoldus Montanus' Die unbekante Neue Welt oder Beschreibung des Welt-teils Amerika und des Sud-Landes (Amsterdam 1673) und Philipp Baldäus' Wahrhaftige ausführliche Beschreibung der berühmten Ost-Indischen Küsten (Amsterdam 1672). Zur Geographie zählen auch die ersten modernen Städtebeschreibungen, wie etwa Friedrich Thaarups Kopenhagen mit der Umgegend (Kopenhagen 1828).

2.20 Zum Fach Handel ist wiederum eine Vielzahl von Untergruppen zusammengefaßt: Handelslehre und Warenkunde, Buchhaltung, Wechselgeschäfte und Währungskunde, Geschichte des Welthandels und der Schiffahrt sowie Handel in aller Welt. Als Lehrbücher des kaufmännischen Wissens kamen im 17. Jh Titel auf wie Georg Niclaus Schurtz' Neu-eingerichtete Material-Kammer (Nürnberg 1672) und seine General Instruction des Buchhaltens (Nürnberg 1662) sowie Jakob Savarys Der vollkommene Kauff- und Handelsmann (Genf 1676). Stellvertretend für die im 18. Jh verbreiteten Nachschlagewerke steht das Compendieuse Lexicon exoticorum & materialium Valentin Kräutermanns (Arnstadt 1730).

2.21 Der Bestand des Faches Heraldik (s. u. Arvid Berghmans Heraldiksammlung, 2.70) ist zwar insgesamt recht umfangreich, doch beträgt die Zahl der historischen ausländischen Titel nur 449. Davon sind 158 Germanica (35 Prozent). Vertreten sind die historischen und einige moderne Standardwerke, beginnend mit der Zusammenstellung der Wapen dess heyligen Römischen Reichs Teutscher Nation (Frankfurt a. M. 1579), Paul Hector Mairs Bericht und antzaigen der loblichen Stadt Augspurg aller Herren Geschlecht (Augsburg 1550) und Philip Lonicers Insignia sacrae Caesarae maiestatis familiarum (Frankfurt a. M. 1579). Aus dem 17. Jh ist Georg Andreas Böcklers deutsche Ars Heraldica (Nürnberg 1687) zu nennen. Johann Siebmachers New Wappenbuch, begonnen 1605, ist in Ausgaben des 17. bis 20. Jhs vorhanden. Der heraldischen Literatur schließen sich einige kleinere Spezialbestände zu Sphragistik, Flaggenkunde und Zeremonialwesen an. Diese enthalten fast ausschließlich Literatur des 19. und 20. Jhs.

2.22 Das umfangreichste Fach des Realkatalogs der Ausländischen Sammlung, Geschichte, zählt mehr als 53.000 Titel. Zwar macht der deutsche historische Bestand davon nur etwas mehr als 17 Prozent aus (ca. 10.000 Titel), doch umfaßt die Sammlung umfangreiche Bestände zur Geschichte aller deutschen Staaten. Besonders gut vertreten sind regional- und landesgeschichtliche Chroniken des 16. und 17. Jhs, Zeitschriften und Urkundensammlungen des 19. Jhs sowie Klein- und Gelegenheitsschriften des 16. bis 18. Jhs zur deutschen Geschichte. Schriften, die auch Schweden betreffen, sind in der Schwedischen Sammlung zu finden. Zahlreich sind Weltgeschichten des 16. und 17. Jhs in lateinischer und deutscher Sprache.

So ist Johann Carions Chronicon in 11 lateinischen Ausgaben, 4 deutschen und je einer französischen und dänischen Ausgabe zwischen 1546 und 1624 vorhanden, die meisten aus Wittenberg. Viele deutsche Titel liegen zur Geschichte Rußlands vor. Hier spannt sich der Bogen von Darstellungen des 16. Jhs, wie Reinholt Heydensteins Warhaffte ...Beschreibung des Krieges, welchen ... Stephan Batori ...wider ...Iwan Wasilowitzen geführet (Görlitz 1590) und Sigmund von Herbersteins Moscouiter wunderbare Historien (Basel 1567; auch in 3 lateinischen Ausgaben), bis zu Zeitungen, offiziellen Publikationen und Gelegenheitsschriften des 17. und 19. Jhs, wie die Berliner Relation von 1721 oder Garlieb H. Merkels Aufruf Ein Bewohner Moskwa's an seine Landsleute (Riga 1812). Unter diesen finden sich auch zahlreiche deutschsprachige Texte aus St. Petersburg und dem Baltikum.

2.23 Das Internationale Recht (2400 Titel) ist mit Literatur seit dem 17. Jh vertreten. Unter den 330 Germanica des Faches fällt der mit ca. 41 Prozent hohe Anteil fremdsprachiger Literatur auf, der auf die zahlreichen lateinischen Werke des 17. und 18. Jhs und auf die in Deutschland gedruckten französischen Publikationen des 19. Jhs zurückzuführen ist. Zu den Urkundensammlungen zählen 3 französische Werke des 18. und 19. Jhs und ein lateinisches Werk in 3 Ausgaben des 17. Jhs. Neben einzelnen Arbeiten vor allem zu See- und Kriegsrecht und zur Frage der Neutralität von Staaten enthält der Bestand auch eine große Sammlung von internationalen Friedensschlüssen und Abkommen. Den Anfang und zugleich den größten Teilbestand bilden Werke des 17. Jhs zum Westfälischen Frieden. Unter den einzelnen Autoren sind Samuel Pufendorf mit 5 und Hugo Grotius mit 9 Ausgaben aus dem 17. und 18. Jh am stärksten repräsentiert.

2.24 Das Fach Rechtswissenschaft umfaßt mehr als 16.000 Titel, von denen etwa ein Viertel den Germanica zuzurechnen ist. Ein Anteil von 29 Prozent fremdsprachiger Drucke aus Deutschland geht fast ausschließlich auf lateinische Schriften zurück. Mehr als 900 Broschüren und etwa 550 Dissertationen bilden einen bemerkenswerten Bestand an Kleinschrifttum. Deutsches Recht wird unter den allgemeinen Rechtskategorien (u. a. Zivilrecht, Prozeßrecht) verzeichnet sowie regional in den Untergruppen zu 18 deutschen Staaten. Unter den älteren Schriften sind einige Landesrechte, so Des Herzogthumbs Crain ... Lanntgerichtss-Ordnung (Wien 1535) und Unser von Gottes gnaden Johann Adolffen ...Landt Recht (Schleswig 1591), Gerichts- und Verfahrensordnungen wie Des allerdurchleuchtigsten ...Keyser Karls des Fünfften ...peinliche Gerichtsordnung (Frankfurt a. M. 1563) sowie als eine der frühesten hier vertretenen Veröffentlichungen zum Bürgerlichen Recht Ulrich Tenglers Der neü Layenspiegel (Straßburg 1518). Es sind alle Rechtsgebiete repräsentiert, vom Kirchenrecht (Formulare instrumentorum, Köln 1504) über das Zivilrecht (Jacov de San Georgio, De feudis, Köln 1574) bis zum Römischen Recht.

2.25 Von besonderem Interesse ist das Fach Klassische Autoren, da von etwas über 7000 Titeln mehr als 2200 (knapp 32 Prozent) zum historischen deutschen Bestand gehören. Davon sind jedoch 89 Prozent in lateinischer Sprache. Neben ca. 300 Schulausgaben fällt die Menge an Ausgaben aus dem 16. und 17. Jh auf (mehr als ein Viertel des Faches). Vertreten sind Werk- und Einzelausgaben, Kommentare und aus dem 19. Jh Sekundärliteratur, ebenfalls vornehmlich in lateinischer Sprache. Der Bestand an Dissertationen beträgt mehr als 350 Titel. Unter den ca. 360 Ausgaben des 16. Jhs (allein aus Basel kommen noch weitere 270 lateinische Drucke dazu) finden sich zahlreiche Rara. Nur einige Übersetzungen ins Deutsche können genannt werden: eine Caesar-Übersetzung (Frankfurt a. M. 1565) und 2 Exemplare von Ciceros Officia (Augsburg 1540). Mit mehreren deutschen Ausgaben ist Livius' Römische Geschichte (beginnend mit der Mainzer Ausgabe von 1504) vertreten.

2.26 Unter der Bezeichnung Kommunikationsanstalten sind 660 Titel zum allgemeinen Kommunikationswesen, zur Post, zum Telegraphen- und Eisenbahnwesen sowie zum Wasser- und Luftverkehr zusammengefaßt. Deutsche Drucke (110 Titel) sind innerhalb dieses sehr kleinen Faches erst ab dem 18. Jh zu finden. Seltenheitswert besitzt die Abbildung eines sonderbaren Lufft-Schiffes, oder Kunst zu fliegen (Wien 1709).

2.27 Das Fach Kriegswesen umfaßt etwa 1500 Titel mit 23 Prozent Germanica. Von diesen wurden 30 Prozent außerhalb Deutschlands in deutscher Sprache gedruckt. Aus dem 19. Jh stammen 8 Spezialzeitschriften. Zum allgemeinen Teil gehören Darstellungen des Kriegswesens und der Kriegskunst sowie zahlreiche Schriften zur militärischen Ausbildung von Offizieren und Soldaten aus dem 17. und 18. Jh. Aus dem 16. Jh ist Leonhard Fronsperger mit 3 Titeln zu nennen. In den Untergruppen Kriegswissenschaft und Ingenieurskunst finden sich Werke zu Infanterie und Kavallerie, zu See- und Landkriegen, daneben Unterrichtsliteratur zu Artillerie und Fortifikation. Dabei sind etwa gleich viele deutsch- und französischsprachige Titel aus dem 18. Jh in die Sammlung eingegangen. Eine weitere Untergruppe vereinigt Reglements aus dem 17. und 18. Jh, zu denen auch deutschsprachige Titel aus Dänemark, den Niederlanden und dem Russischen Reich zählen. Nahezu ganz auf das 17. Jh beschränkt ist Literatur zur Büchsenmeisterei. Militärhistorische Titel liegen fast ausschließlich aus dem 19. Jh vor.

2.28 Das Fach Chronologie vereinigt Literatur zu den Gebieten Zeitrechnung, Synchronistische Geschichtsschreibung, Bibelzeitrechnung und Astrologie sowie Kalendarien, Almanache, Astronomische Tafeln, Wetterbeobachtungen und -prognosen. Von 469 Titeln sind 46 Prozent Germanica. Am stärksten vertreten sind Monographien in lateinischer Sprache aus dem 16. und 17. Jh, darunter 4 Titel Johannes Keplers. Unter den Kalendern und Almanachen in deutscher Sprache bilden die Ausgaben des 17. und 18. Jhs die Mehrheit. Dazu gehören 7 Nürnberger Almanache aus dem Jahr 1639 sowie 12 norddeutsche Titel aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs. Aus dem 18. Jh sind Riga, Warschau, Stockholm und Wien, aus dem 19. Jh Riga, Reval und Moskau mit je einem Titel zu nennen.

2.29 In den Beständen des Faches Kulturgeschichte sind so verschiedene Gebiete eingeordnet wie Handwerk, Gesellschaft, Kultur, Ehe und Familie, Feste und Sitten, Hexenprozesse und Aberglaube, Leibeigenschaft, Verkehr und Wirtschaft, Komik und Erotik. Deshalb können keine größeren einheitlichen Themenbereiche beschrieben werden. Von den annähernd 4000 Titeln entfallen auf die Germanica etwa 12 Prozent (davon 81 Prozent aus dem 19. Jh). Historisch interessant sind 5 deutschsprachige Gelegenheitsdrucke zu Erdbeben, die um das Jahr 1582 erschienen. Hinzu kommen 4 Turnierbücher aus der Zeit zwischen 1532 und 1566. Unter den deutschen Titeln des 17. Jhs sind zwei Pamphlete gegen Ludwig XIV. und eine Schrift gegen die französische Mode. Aus dem 18. Jh liegen mehrere Schriften über Hinrichtungen und Handwerkerzeremonielle vor. Aus dem 19. Jh stammen 18 deutschsprachige Titel aus dem Baltikum zu dessen Geschichte, zu bestimmten Familien, Sitten und Wirtschaftsformen sowie zur Bierherstellung. Das Schrifttum zur deutschen Kultur stammt überwiegend aus dem 19. Jh. Vor allem geht es darin um Volkssitten, Hexen und Hexenprozesse. Zum Fach gehört auch die Chronica unnd Beschreibung der Türckey verteytscht. Mit eyner Vorrhed Martini Lutheri (Nürnberg 1530). Zu den Rara des Faches gehört der Titel Das Römische Carneval (Berlin, Weimar und Gotha 1789).

2.30 Das Fach Kirchengeschichte zeichnet sich wie die säkulare Geschichte durch die Berücksichtigung aller historischer deutscher Staaten und freien Städte in seinen Beständen aus. So entfällt von insgesamt mehr als 10.500 Titeln allein auf das historische deutsche Schrifttum ein Anteil von 25 Prozent (ca. 2700 Titel). Etwa 210 Titel sind dem 16. Jh, ca. 270 dem 17. Jh, 540 dem 18. Jh und mehr als 1640 dem 19. Jh zuzurechnen. Nach den allgemeinen Zeitschriften (8 Titel, darunter die einzigen aus dem 18. Jh) sowie der allgemeinen und einführenden Literatur folgen Darstellungen christlicher archäologischer Forschung, fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Den ersten nennenswerten Bestand älterer Drucke bilden Acta und Darstellungen zur Geschichte der Konzilien, neben einigen wenigen Ausgaben des 16. Jhs vornehmlich aus dem 17. und 18. Jh. Diesen Bestand ergänzt eine separate Sammlung von Literatur über die katholischen Konzilien nach der Reformation. Die Literatur zur Reformation bildet erwartungsgemäß den größten Teilbestand. Neben einer Vielzahl neuerer kirchengeschichtlicher Arbeiten aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs enthalten die Untergruppen Luther und Luther. Samtl Skrifter. (Kronol.) [Luther. Sämtliche Schriften. (Chronologisch)] vorwiegend deutschsprachige Schriften von Reformatoren und ihren katholischen Gegnern (ca. 200 Titel fast ausschließlich aus dem 16. Jh), dagegen nur wenige Werke von Luther selbst. In der Untergruppe Allgemeine Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der einzelnen europäischen Staaten und der übrigen Erdteile findet sich vor allem ältere deutsche Literatur zur Geschichte einzelner deutscher Länder. Beispiele sind Streitschriften aus Hamburg um 1693/94, aus Schlesien um 1707/08 sowie deutsche und französische Titel der Jahre 1770 bis 1790 aus Preußen. Zur Kirchengeschichte Asiens liegen einige lateinische Drucke aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs und aus dem 17. Jh über die jesuitische Mission in Japan vor. Die Heiligenliteratur umfaßt einige Werke vor allem aus dem 16. Jh in niederdeutscher und in lateinischer Sprache; bei der Sektenliteratur finden sich einige zeitgenössische Titel über die Wiedertäufer im 16. Jh und die Herrnhuter im 18. Jh. Die ältere Literatur zur Ordensgeschichte ist gering vertreten (einige wenige Schriften auch unter Ordensgeschichte, s. u. 2.42). Im Bereich der biographischen Literatur sind neben einigen wenigen Leichenpredigten des 16. und 17. Jhs gut 100 Titel über Luther zu nennen.

2.31 Mehr als 28.000 Titel umfaßt die Gruppe Literatur, in der die Germanica etwa 13 Prozent ausmachen. Von diesen sind allerdings 36 Prozent in Deutschland in anderen Sprachen erschienen. Beachtenswert ist die große Menge englischer Literatur, vor allem in Ausgaben des Leipziger Tauchnitz-Verlags aus dem 19. Jh. Dagegen stammen nur wenige der vielen französischen Titel des 18. Jhs aus Deutschland. Erwähnenswert sind die Sammlungen neulateinischer Literatur des 16. und 17. Jhs sowie polnischer Literatur des 19. Jhs. Der deutschsprachige Teil umfaßt neben den Autoren der Klassik und Romantik auch Volksbücher sofern sie einen Verfassernamen tragen, so z. B. Melchior Pfintzing, Theuerdank (Nürnberg 1517 und Frankfurt a. M. 1553) und Marx Treitzsaurwein, Der weiss Kunig (Wien 1775). Zur Untergruppe Deutsche Literatur, Drama gehört ein Sammelband mit 58 Inhaltsangaben von Jesuitendramen, die in den süddeutschen und tschechischen Jesuitengymnasien zwischen 1628 und 1689 aufgeführt wurden. Einige dieser Texte und Aufführungen scheinen bislang unbekannt zu sein.

2.32 Nahezu 18.500 Titel zählt die Sammlung zur Literaturgeschichte. Unter den nur etwa 8 Prozent Germanica finden sich mehr als 300 Dissertationen. Der Bestand des Faches stammt fast ausschließlich aus dem 19. Jh und umfaßt Werke wie Leopold Rankes Zur Kritik neuerer Geschichtsschreiber (Leipzig und Berlin 1824).

2.33 Literatur zu Spielen aller Art wurde zu einem eigenen Fach, Spiele, zusammengefaßt (760 Titel). Der Anteil der Germanica liegt bei ca. 100 Titeln. Hier finden sich einige Werke des 17. Jhs zum Schachspiel, darunter Christoph Weickhmanns New-erfundenes grosses Königs-Spiel ... Mit angehencktem und darauß gezogenem Staats- und Kriegs-Rath (Ulm 1664).

2.34 Das Fach Gelehrte Gesellschaften vereinigt die Mitteilungen, Zeitschriften und Schriftenreihen gelehrter, naturforschender, literarischer und künstlerischer Gesellschaften in lateinischer, französischer und deutscher Sprache (ca. 500 Titel). Dabei sind das Baltikum mit 11, Österreich-Ungarn mit 4 Titeln und Polen mit einem Titel vertreten. Aus Deutschland stammen die Schriften von 13 Gesellschaften aus dem 18. und 11 Gesellschaften aus dem 19. Jh. Insgesamt stellen diese aber nur 8 Prozent aller Titel.

2.35 Im Fach Magie gibt es dagegen unter den 900 Titeln 598 Germanica (gut 66 Prozent). Mehr als ein Viertel davon ist in anderen Sprachen gedruckt, vornehmlich in Latein. Die meisten Titel stammen aus dem 17. und 18. Jh. In einer ersten Untergruppe finden sich Schriften zur Kabbala (Johannes Reuchlins De arte cabalistica in 6 Ausgaben), zu Mystik, Wunderheilungen (Johannes Trithemius, Wunder-Buch, Passau 1506) und Aberglauben. Es folgen Berichte von Visionen, Besessenheit und Dämonen, Vampir- und Hexenwesen. Besonders wertvoll ist die Sammlung alchemistischer Literatur mit mehreren Ausgaben von Paracelsus, Philaletes (Thomas Vaughan), Raimundus Lullus und Basilius Valentinus sowie zahlreichen Ephemera. Wie im Fach Astronomie findet sich eine Reihe von Kometenbeschreibungen, hier jedoch eindeutig astrologischer Art. Weitere Themengebiete sind Wahr- und Weissagung, Handlesen und Handschriftendeutung, Traumdeutung und Prophezeiung, darunter Werke wie die Chyromancia doctoris Andree Henrici (o. O. um 1514) und das Loossbuch von Paul Pambst (Straßburg 1546).

2.36 An den Beständen des Faches Mathematik (ca. 680 Titel) ist deutlich die Bestandsentwicklung der Bibliothek zu erkennen. Aus dem 16. und 17. Jh ist jeweils mehr Literatur vorhanden als aus dem 19. Jh. Es wurden im 19. Jh nur noch wenige ausgewählte Titel erworben, während mit den Bibliotheken einzelner Sammler aus dem 17. und 18. Jh wesentlich mehr ältere Literatur in die Bibliothek kam. 37 Prozent (ca. 250 Titel) des Faches sind deutsche Drucke, davon über 60 Prozent in Latein. Johannes Kepler, Bartholomäus Pitiscus, Joachim Schelenius und Christian Clavius sind jeweils mit 4 oder mehr Arbeiten vertreten. Die meisten geometrischen und algebraischen Veröffentlichungen stammen aus Wittenberg, Nürnberg und Frankfurt a. M. Unter den deutschsprachigen Drucken des nicht-deutschen Sprachgebiets sind Friedrich Wedemejers New wolgegründetes Rigisches Rechenbuch (1647 und 1703) sowie 9 Drucke des 19. Jhs aus Helsinki, Oslo und Kopenhagen. Einige Titel des 17. Jhs beschäftigen sich mit dem kaufmännischen Rechnen.

2.37 Die im Fach Literatur des Mittelalters registrierten Bestände (3800 Titel; ca. 1080 Germanica) sind zu 90 Prozent Ausgaben und Sammlungen des 19. Jhs. Die meisten Textausgaben liegen in den Originalsprachen vor und sind mit deutschen Einleitungen, Kommentaren und Fußnoten versehen. Zusätzlich werden 168 deutsche Dissertationen verzeichnet.

2.38 Das Fach Medizin ist mit etwa 2300 Titeln nicht sehr umfangreich. 36 Prozent beträgt der Anteil des deutschen historischen Bestandes, von dem wiederum fast 47 Prozent in anderen Sprachen, die meisten in Latein, erschienen sind. Die allgemeinmedizinische Literatur ist durch die Schenkung der Hebammenschule Stockholm im Jahre 1970 besonders reich an Titeln zur Geburtsmedizin, darunter 6 Ausgaben des Albertus Magnus. Die meiste Literatur liegt zu Anatomie und Pathologie vor. Hierzu zählt Schrifttum über Hysterie, epidemische Krankheiten, Arzneikunde (z. B. Johann Tollat, Ein gut Ertzney buchlein, Augsburg 1502) und zur Diagnostik. Unter Chirurgie ist die Wundarznei und die Kriegschirurgie aufgeführt, unter Hygiene die öffentliche und individuelle Gesundheitsvorsorge sowie Literatur über Sexualität und Suchtmittel. Zu beiden Untergruppen liegen einige Titel in deutscher Sprache aus dem 16. Jh vor. Arzneikunde und medizinische Chemie sind mit zahlreichen Titeln des 16. und 17. Jhs in Latein und Deutsch vertreten, z. B. Tituli sive Nomenclaturae omnium medicaminum quatenus (Würzburg 1549). Zum Gesundheitswesen zählt Paracelsus' Schreiben von warmen oder Mildbäderen (Basel 1576), zur Veterinärmedizin gehören zwei Vieharzneibüchlein aus Riga (1673 und 1687). Den Bestand ergänzen Werke der Rechtsmedizin. Insgesamt ist Paracelsus mit 14 Titeln von allen Autoren am besten vertreten.

2.39 Der Germanica-Bestand im Fach Musik ist nicht sehr umfangreich (knapp 680 Titel von insgesamt 2800), thält jedoch einige Rara und Unikate. Die Musikliteratur stammt fast ausschließlich aus dem 19. Jh. Erst bei den Musikdrucken tauchen einige bemerkenswerte Titel des 16. bis 18. Jhs auf, so z. B. Orlando di Lassos Cantionum quae mutetas vocant opus novum. Prima pars (München 1573) und eine Anzahl Freimaurerlieder. Eine kleine Sammlung seltener Musikdrucke vom Ende des 18. Jhs umfaßt z. B. Mozarts KV 476 in den Notenblättern zur musikalischen Korrespondenz der teutschen Filharmonischen Gesellschaft (Speyer 1790; s. u. 5 Stellan Mörners Aufsatz) und Hermann Friedrich Voltmars Geistliches Singspiel (Kopenhagen 1765).

2.40 Die Gruppe Naturwissenschaft (2800 Titel) mit über 720 Germanica umfaßt Zoologie, Botanik, Geologie, Chemie, Physik und Meteorologie. Auch hier ist die Literatur des 18. Jhs zahlreicher als die des 19. Jhs. Im Bestand zur allgemeinen Naturwissenschaft findet sich vor allem Literatur zur Geschichte der Erde und der Natur, über Entwicklungs- und Vererbungslehre sowie über Naturwunder (deutschsprachig aus dem 18. und 19. Jh, lateinisch aus dem 16. und 17. Jh). Albertus Magnus ist mit 3 Titeln aus dem 16. Jh vertreten. Auch im Bereich der Zoologie gehören die meisten Titel zur Naturgeschichte. Conrad Gesner ist mit 4 Tierbüchern von 1578 bis 1589 repräsentiert, Jan Jonston mit 7 Drucken aus dem 17. und 18. Jh. In allen Untergruppen ist ein relativ hoher Anteil von Drucken aus Oslo, Helsinki und St. Petersburg festzustellen. Die meisten Titel zur Botanik stammen aus dem 18. und 19. Jh, jedoch sind 2 ältere Herbarien erwähnenswert: Mikulas Klaudyans Knieha lekarska kteraz slowe herbarz (Nürnberg 1517) und Peter Uffenbachs Ausgabe des Kreuterbuch von Adam Lonicer (Frankfurt a. M. 1630). Die Bibliothek bewahrt die meisten botanischen und zoologischen Titel des 16. und 17. Jhs wegen ihrer reichen Illustrationen in der Rara-Abteilung auf. Die Geologie umfaßt vor allem Literatur zu Fossilien, Mineralen und Vulkanen, darunter auch einige Titel zu deutschen Regionen, wie Albrecht Ritters Beschreibungen des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, die zwischen 1731 und 1748 erschienen. Von historischem Interesse sind in der chemischen, physikalischen und meteorologischen Literatur einige kleinere, eher zufällig zusammengekommene Bestände von Klein- und Gelegenheitsschriften, so u. a. 6 Texte über die zugefrorene Donau im Winter 1783/84.

2.41 Relativ reich an Germanica und insbesondere an regionalen Darstellungen ist das Fach Numismatik. Von insgesamt 1013 Titeln sind 45 Prozent Germanica. Themen sind die Münzenkunde und das staatliche Münzwesen im 18. Jh und vor allem die Numismatik der Antike. Letztere betreffen illustrierte Abhandlungen des 17. und 18. Jhs, z. B. eine Reihe von Arbeiten Laurentius Begers, die um 1700 in Berlin gedruckt wurden. Sehr viele Titel des 18. Jhs beschäftigen sich mit dem Münzwesen in den deutschen Staaten und mit fürstlichen Münzsammlungen. Hier sind etwa Wilhelm Ernst Tentzels Beschreibungen herzoglich- wie auch kurfürstlich-sächsischer Gedächtnismünzen zu nennen (11 Titel, Jena 1697-1700). Ferner sind aus dem 18. und 19. Jh etwa 40 Auktionskataloge von Sammlungsverkäufen hauptsächlich aus Hamburg in die Bibliothek gelangt.

2.42 Die Literatur zur Ordensgeschichte (200 Germanica, 42 Prozent des Gesamtbestandes) verzeichnet im allgemeinen Teil einige Werke zu Mönchsorden, vor allem aber zu militärischen Orden, Ritterorden und Auszeichnungen. Die Literatur zu besonderen Orden befaßt sich mit den Johannitern (auch unter Kirchengeschichte, s. o. 2.30) und Tempelherren, mit adligen Ritterorden, staatlichen Orden als Auszeichnungsgegenstand, vor allem aber mit Geheimgesellschaften, darunter die Illuminaten und Rosenkreuzer sowie in einer eigenen Abteilung (135 Titel) die Freimaurer. Die wertvolle Sammlung umfaßt 16 Originalschriften der Rosenkreuzer aus dem ersten Viertel des 17. Jhs und über 40 Texte der Illuminaten in deutscher und französischer Sprache aus den achtziger und neunziger Jahren des 18. Jhs.

2.43 Das Fach Paläographie (370 Titel) enthält 130 Germanica, hauptsächlich Literatur des 19. Jhs, vor allem in der Untergruppe Stenographie. Unter den Titeln zu Kryptographie, Handschriften- und Schriftenkunde sind Johann Muslers Ars notandi (o. O., o. J.) und 6 Titel von Johann Trithemius aus dem 16. und 17. Jh zu nennen. Den Bestand ergänzen 24 Faksimiles vom Ende des 19. Jhs.

2.44 Das Fach Politische Ökonomie umfaßt nationalwirtschaftliche, aber auch soziologische Literatur, die sich inhaltlich gliedert in Finanz-, Steuer- und Zollwesen, Münz-, Bank- und Kreditwesen, Versicherungswesen, Arbeiterbewegung, Armut und Wohlstand und Nüchternheitsbewegung. Die geographisch geordnete Literatur ist entsprechend weiter unterteilt. Von insgesamt ca. 11.000 Titeln entfallen auf die Germanica ca. 13 Prozent; davon erschienen fast 89 Prozent im 19. Jh. Der Bestand weist keine Besonderheiten auf.

2.45 Unter der Bezeichnung Polygrafer [Schriften vermischten Inhalts] sind Werkausgaben vor allem des 16. und 17. Jhs sowie Schriftenreihen allgemeinen und vermischten Inhalts vor allem aus dem 19. Jh zusammengefaßt. Unter den älteren Titeln sind die Opera Beda Venerabilis zu nennen (Basel 1563) sowie Raimundus Lullus, Mercuriorum liber (Köln 1567), Henricus Porsius, Itineris Byzantini libri III (Frankfurt a. M. 1583) und 4 Titel Johann Christoph Wagenseils zwischen 1687 und 1719. Unter den Drucken des 19. Jhs finden sich Fest- und Gelegenheitsschriften mit Texten mehrerer Autoren. Insgesamt enthält dieses Fach 150 Germanica.

2.46 Im Fach Religionswissenschaft sind unter den mehr als 660 Germanica das 16. bis 18. Jh gegenüber dem 19. Jh weniger stark vertreten. Aus dem 19. Jh stammen u. a. 57 deutsche Dissertationen. Im Bestand der allgemeinen religionswissenschaftlichen Literatur dominieren bis zum 18. Jh Werke zur jüdischen und christlichen Religion sowie zur Mythologie des klassischen Altertums. Ungefähr seit der Mitte des 17. Jhs nehmen die Darstellungen der Religionen aller Völker und vergleichende religionswissenschaftliche Schriften zu. Den größten Anteil an Titeln aus dem 16. bis 18. Jh weist die Literatur zum Judentum auf, darunter viele Darstellungen des jüdischen Glaubens aus dem 16. und 17. Jh. Aus Wittenberg sind 7 Dissertationen in lateinischer Sprache gesondert nachgewiesen. Aus dem 17. Jh stammen die ersten antisemitischen Schriften. Die übrigen historischen Bestände sind gering. Unter den wenigen Rara des Faches ist Johann Herolds Heydenweldt (Basel 1554).

2.47 Die Reise- und Entdeckungsliteratur im Fach Reisen ist deutlich vom 19. Jh geprägt. So stammen von 1400 Germanica (20 Prozent des Gesamtbestandes) mehr als 70 Prozent aus diesem Jahrhundert. Die Titel des 16. Jhs beschreiben außereuropäische Länder, wobei die eigentliche Reiseliteratur schwer zu trennen ist von ethnographischen oder geographischen Werken, die lediglich Quellen auswerten. Beispiele hierfür sind Filippo Pigafettas Vera descriptio regni africani (Frankfurt a. M. 1598) sowie die Icones und Indiae orientalis partes (Frankfurt a. M. 1598/99-1619). Zur eigentlichen Reiseliteratur zählen dagegen Franciscus Alvares, Warhafftiger Bericht von den Landen auch Geistlichem und Weltlichem Regiment des Mechtigen Königs in Ethiopien (Eisleben 1566) und Johann Albrecht von Mandelslo, Morgenländische Reyse-Beschreibung (Schleswig 1658). Im kleinen Fach Seewesen (480 Titel) ist kaum deutsches Schrifttum vorhanden.

2.48 Die Bildende Kunst ist von allen Fächern am stärksten untergliedert. Hier finden sich in der allgemeinen Abteilung Schriften zu Kunstästhetik, Emblematik und Technik, d. h. Proportions- und Perspektivlehre. Es folgen Baukunst und Städtebau, Malerei und Mosaik, Skulptur, Dekorative Kunst mit Schreibkunst, Schmiede- und Waffenhandwerk, Keramik, Gartenbau, Textilien und Mode. Historisch interessant ist die Literatur zu einzelnen Festen und zum Fest allgemein. Den Abschluß bilden die Untergruppen Graphik, Portrait und Kunstlandschaft (Museen, Sammlungen, Ausstellungen und Verkaufskataloge). Die mit ca. 1800 Titeln nicht allzu große Zahl deutscher Drucke vor 1900 (10 Prozent des Gesamtbestandes) konzentriert sich weitgehend auf das 19. Jh. Bemerkenswert ist eine große Gruppe von mehr als 80 emblematischen Texten des 17. und 18. Jhs, darunter 6 Titel Johann Arndts zwischen 1678 und 1854, verschiedene Ausgaben von Joachim Camerarius' Symbolorum & emblematum centuriae (1590-1697), Holbeins Todten Dantz (Lyon 1538), eine mit emblematischen Darstellungen versehene Ausgabe von Ovids Metamorphosen (Köln, um 1606) sowie 9 deutschsprachige Werke von Johann Lassenius, die zwischen 1692 und 1719 meist in Kopenhagen erschienen. In der Abteilung Malerei findet sich u. a. Dürers Underweysung der messung mit dem zirckel (1525). Der Rara-Bestand umfaßt eine große Zahl illustrierter Bücher aus verschiedenen Ländern. Die Reihe der Festbeschreibungen beginnt mit einem Turnierbuch um 1549 und endet in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Besonders zahlreich sind die Beschreibungen der Hof- und Staatsfeste des Barock.

2.49 Das Fach Sport (340 Titel) gliedert sich in die Untergruppen Gymnastik und Schwimmen, Reiten sowie die Jagd. Die erste Untergruppe enthält 8 deutsche Fechtbücher und Anleitungen zum Ringen sowie zum Armbrust- und Büchsenschießen aus dem 16. bis 18. Jh. In der zweiten Untergruppe finden sich 21 Germanica, vornehmlich in deutscher Sprache aus dem 17. und 18. Jh. Zum Jagdwesen sind 33 deutschsprachige Titel verzeichnet, über Vogelfang, Falkenjagd und die Jagd allgemein, darunter Johann Täntzers Der Dianen hohe und niedere Jagd-Geheimnüsse (Kopenhagen 1686-1699 und Leipzig 1734).

2.50 Der Bestand zur Sprachwissenschaft umfaßt insgesamt mehr als 13.000 Titel, davon knapp 3000 Germanica. Überwiegend ist hier Literatur des 19. Jhs zu finden (mehr als 2200 Titel, darunter zahlreiche Dissertationen, Programme und Sonderdrucke). Hinzu kommen ca. 110 Titel aus dem 16. Jh, 240 aus dem 17. Jh und 340 aus dem 18. Jh. Arbeiten des 16. und 17. Jhs zu den klassischen antiken und biblischen Sprachen liegen nur in geringer Zahl vor, darunter 17 griechische und gut 70 lateinische Wörterbücher, Grammatiken usw. (Verglichen mit der Universitätsbibliothek Uppsala ist in der Königlichen Bibliothek nur ein kleiner Teil der im Laufe der Zeit erworbenen älteren Unterrichtsliteratur, vor allem in den klassischen Sprachen, erhalten.) Bei den modernen Sprachen sind einzelne ältere französische, italienische oder englische Wörterbücher aus dem 17. und 18. Jh zu nennen. Die Abteilung für die deutsche Sprache umfaßt 20 Zeitschriften zur allgemeinen Sprachwissenschaft (18. Jh 1 Titel, 19. Jh 19 Titel) und weit über 100 Wörterbücher und Grammatiken seit dem 17. Jh, darunter Werke Johann Gottfried Herders, Wilhelm von Humboldts und Jacob Grimms. Hinzu kommen Darstellungen und Sprachlehren des Jiddischen sowie des Hoch- und Niederdeutschen vor allem aus dem 19. Jh. Die neueren Titel sind überwiegend Dissertationen aus dem letzten Viertel des 19. Jhs. Zu den übrigen Sprachen finden sich neben Schriften des 19. Jhs nur einzelne ältere Titel, z. B. Arbeiten des 17. und 18. Jhs zur lettischen, tschechischen, syrischen und zu arabischen Sprachen.

2.51 Die historischen deutschen Bestände (330 Titel) im Fach Statistik (1870 Titel) umfassen aus dem 16. bis 18. Jh überwiegend genealogische Tabellen und einfache Übersichten über Bevölkerung, Geographie und Regierungen einzelner Staaten. Erst im 19. Jh, aus dem der Hauptteil des Bestandes stammt, finden sich auch andere Arbeiten. Dabei handelt es sich überwiegend um deutschsprachige staatliche statistische Nachschlagewerke oder um Spezialstudien aus Deutschland und Osteuropa.

2.52 Einen Anteil zwischen 25 und 32 Prozent hat der deutsche historische Bestand an insgesamt etwa 4000 Titeln in den Fächern Staatslehre, Staatsrecht und Staatswissenschaft. Unter den mehr als 1200 Germanica sind ca. 100 Dissertationen vornehmlich des 18. und 19. Jhs sowie 8 Zeitschriften. Die Arbeiten zur Staatslehre beschäftigen sich mit den Themen Staatsformen und staatliche Institutionen, Gesetze und Gesetzgebung sowie Rechts- und Staatsphilosophien. In den sogenannten Regentenbüchern des 16. und 17. Jhs werden Anleitungen zur Staats- und Regierungskunst gegeben. Hierzu gehören Titel wie Georg Lauterbeck, Regentenbuch (Wittenberg 1572) und Georg E. von Löhneys, Hof- und Staats- und Regier-Kunst (Frankfurt a. M. 1679). Darüber hinaus findet sich eine Sammlung machiavellistischer (21 Titel) und anti-machiavellistischer Literatur (8). Drei Werke Samuel Pufendorfs sind in 21 Ausgaben vorhanden.

2.53 Der Bestand zum Staatsrecht weist im allgemeinen Teil Überschneidungen mit der Staatslehre auf: Verfassungs- und Staatsformen, Staatsverwaltung und -regierung und Stände. Ein frühes Bestandsbeispiel ist Cyriacus Spangenbergs Adels-Spiegel (Schmalkalden 1591). Inhaltliche Schwerpunkte des Faches sind Darstellungen des Heiligen Römischen Reiches aus dem 17. und 18. Jh, deutsche Gesetzessammlungen, die deutschen Staaten und ihre Staatsverfassungen, Ämter, Verordnungen und Diplomata sowie die Grundlagen von Herrschaft und Souveränität. Bei den Dissertationen ist vor allem eine Reihe deutschsprachiger Titel des 18. Jhs aus Greifswald zu nennen. Unter den Staatstheoretikern ist Samuel Pufendorf mit 11 Ausgaben aus dem 17. bis 20. Jh vertreten, ferner Johann Stephan Pütter mit 7 Göttinger Arbeiten aus den achtziger Jahren des 18. Jhs, Johann Jakob Moser mit 10 deutschsprachigen Titeln zwischen 1732 und 1791 und Veit Ludwig von Seckendorff mit dem Titel Teutscher Fürsten Stat in 5 Ausgaben von 1656 bis 1737. Die Staatswissenschaft umfaßt Literatur zu den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft und Politische Sozialwissenschaft. Interessant ist hier eine Gruppe von politischen Wörterbüchern und Lexika aus dem 18. und 19. Jh.

2.54 In der Sammlung des Faches Theater sind weder bedeutende deutsche Bestände vor 1800 noch besondere Bestandsgruppen aus dem 19. Jh vorhanden. Das Fach Technologie thält unter mehr als 200 Germanica mehr Literatur des 18. als des 19. Jhs. Es vereinigt eine Vielzahl von Spezialgebieten. Obwohl der Bestand nicht systematisch aufgebaut wurde, hat das Fach einige Rara aufzuweisen. Zum Bergbau und zum Schmelz- und Hüttenwesen finden sich u. a. 4 Ausgaben Georg Agricolas und einige andere Germanica aus dem 16. und 17. Jh. Zum Thema Maschinen steht eine größere Anzahl von illustrierten Drucken des 17. und 18. Jhs im Rara-Bestand. Daneben finden sich Arbeiten zur theoretischen und zur angewandten Chemie, so u. a. zur Wein- und Bierherstellung. In der Untergruppe Holz und Papier sind aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs einige der Arbeiten Jacob Christian Schäffers zur Papierherstellung vorhanden. Die Fächer Bau- und Wärmetechnik schließlich weisen kleinere Sammlungen von Titeln des 18. Jhs auf zum Zimmermannshandwerk, Brunnenbau oder zu holzsparenden Öfen.

2.55 Den größten deutschen Einfluß zeigt das Fach Theologie, in dem von insgesamt mehr als 14.200 Titeln knapp 5800 (41 Prozent) zu den Germanica vor 1900 zu rechnen sind. Aus dem 16. und 20. Jh sind etwa gleich viele Titel vorhanden; der überwiegende Teil der Germanica stammt aus dem 17. Jh. Zum Fach gehören etwa 530 Dissertationen; hier liegt der Schwerpunkt auf dem 18. Jh. Die Systematik nennt folgende Untergruppen des Faches: Bibeln und apokryphe Schriften, Bibelgeschich-

te, -kritik, -konkordanzen und -archäologie. Es folgt eine zum größeren Teil aus Kriegsbeute stammende Sammlung von Ausgaben der Kirchenväter, danach die Reformationstheologie, Bekenntnisschriften, Sektengeschichte. Umfangreichere Germanica-Bestände finden sich vor allem zu Katechese, Dogmatik, Homiletik und Hymnologie, Moral- und Pastoraltheologie sowie bei der Erbauungsliteratur. Eine der umfangreichsten Teilsammlungen bilden die Werke Luthers mit mehr als 15 Gesamtausgaben und etwa 325 zu Luthers Lebzeiten gedruckten Schriften. Daneben finden sich auch die Werke anderer Wittenberger Theologen seit dem 16. Jh in großer Anzahl. Weitere Untergruppen umfassen Bibelübersetzungen, sowohl ins Deutsche als auch in andere europäische und asiatische Sprachen, sowie deutsche und deutschsprachige Predigten. Interessant ist die Sammlung polemischer Schriften im Rahmen der Auseinandersetzungen der lutherischen mit der katholischen und mit anderen protestantischen Kirchen aus dem 16. bis 18. Jh. Durch die als Kriegsbeute aus Mitteleuropa mitgebrachten katholischen Bibliotheken, vor allem der Jesuiten, gelangte die Königliche Bibliothek in den Besitz umfangreicher katholischer theologischer Literatur sowie von Bibeln und Meßbüchern.

2.56 Die Bibliothek ist für ihre reichhaltige Sammlung historischer Zeitschriften und Zeitungen bekannt. In den Fächern Zeitungen und Zeitschriften sind insgesamt fast 2000 Titel verzeichnet, von denen mehr als 560 Germanica sind. Von diesen erschienen 133 im 17. Jh, 176 im 18. Jh und 198 im 19. Jh. Zu den Rara zählen Exemplare der ersten deutschen Zeitungen, z. B. der Aviso Relation oder Zeitung (Wolfenbüttel 1609), der Relation aus Straßburg, ebenfalls seit 1609 bekannt, einer Zeitung mit wechselndem Titel aus der Umgebung von Köln (1610) sowie der ersten Tageszeitung, der Einkommenden Zeitungen (Leipzig 1650). Unter den Zeitschriften sind zahlreiche deutsche Drucke des 17. und 18. Jhs verzeichnet. In französischer Sprache erschienen in Deutschland im 18. Jh 18 Zeitungen und Zeitschriften. Daneben finden sich einzelne Zeitschriften in dänischer und englischer Sprache. 68 deutschsprachige Zeitschriften erschienen - vor allem seit dem 18. Jh - in Nord- und Osteuropa, z. B. im Baltikum, in St. Petersburg, Polen und Dänemark.

2.57 Das Schrifttum zu Unterrichts-, Erziehungs-, Schul- und Universitätswesen ist im Fach Unterricht verzeichnet (3800 Titel insgesamt, 720 Germanica). Hier ist nur wenig Literatur aus dem 16. und 17. Jh vorhanden. Zu den Rara gehören u. a. Johannes Ludwig Vives' Von undterweisung ainer Christlichen Frawen (Frankfurt a. M. 1566) und Johann Siegmund Stoys Bilder-Akademie für die Jugend (Nürnberg 1784).

2.58 Utsikter [Aussichten] ist die Sammelbezeichnung für touristische und unterhaltende Reiseliteratur des 18. und 19. Jhs, z. B. Johann Rudolph Schellenbergs Ein duzend Schweizerprospecten (Winterthur 1779). Der einzige Titel deutscher Provenienz aus dem 16. Jh ist Georg Brauns Civitatis orbis terrarum (Köln 1523). Die Ausländische Sammlung bis 1955 beschließt das Fach Ausstellungen, das etwa 200 Ausstellungskataloge des 19. Jhs vereinigt, von denen 19 in Deutschland erschienen sind. Die einzige inhaltlich zusammenhängende Gruppe bilden 5 Titel zur Pariser Weltausstellung im Jahre 1867.

Schwedische Sammlung bis 1955

Schwedische Sammlung vor 1700

2.59 Die Bibliothek besitzt die umfangreichste Sammlung vor 1700 gedruckten schwedischen Schrifttums. Von diesem auch inhaltlich bedeutenden Bestand mit ca. 6330 Titeln entfällt auf Germanica mit 34 Prozent ein sehr hoher Anteil (ca. 2150 Titel, darunter 17 Inkunabeln). Die häufigsten Druckorte sind die Ostseestädte und Wittenberg. Etwas mehr als die Hälfte dieser Titel wurde nicht in Deutsch veröffentlicht: in Latein 45 Prozent, in Schwedisch 7 Prozent, in anderen Sprachen ein Prozent. Die deutschsprachigen und in Deutschland gedruckten Titel erreichen 31 Prozent der Germanica, aus Schweden stammen 14 Prozent, aus dem Baltikum ein Prozent und aus dem übrigen Europa (z. B. Kopenhagen, Amsterdam, Paris) ein Prozent deutschsprachige Titel.

2.60 Die Theologie, ähnlich gegliedert wie im Realkatalog der Ausländischen Sammlung, aber um Predigten und Birgitta-Literatur erweitert, schließt mehr als 17 Prozent aller Titel ein. Innerhalb dieses Bestandes ist vor allem eine Sammlung von Predigten bedeutend, die überwiegend während der ersten Jahre des Dreißigjährigen Krieges gedruckt wurden, und zwar zu mehr als 43 Prozent in Stockholm. Bei der Birgitta-Literatur beträgt der Germanica-Anteil 40 Prozent, darunter 6 deutsche und 2 lateinische Inkunabeln. In den Fächern Unterricht und Sprachwissenschaft gibt es kaum deutsche Drucke.

2.61 Die umfangreichste Teilsammlung (904 Titel) bilden Gelegenheitsgedichte und -lieder auf die schwedischen Könige in Einblattdrucken, Broschüren und Sammelbänden. 118 lateinische und 181 deutsche Germanica stammen hier vorwiegend aus dem 17. Jh, geographisch aus Stockholm und Greifswald, und betreffen im wesentlichen die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Der Germanica-Bestand wird durch den größeren Teil der Sammlung historischer Lieder (128 deutsche und 39 lateinische Titel) noch erweitert. Ohne unmittelbaren historischen Bezug sind kleinere Gruppen von deutschsprachigen Titeln aus Stockholm, die Ballette, Komödien und allegorische Dramen sowie Prosaliteratur umfassen. Umfangreich vertreten sind unter den Germanica lateinische Texte in der Rubrik neulateinische Reden. Es handelt sich um Universitätsreden über Themen aus allen wissenschaftlichen Fächern. Mehr als die Hälfte der insgesamt 612 Titel stammt aus den baltischen Städten; Greifswald ist wider Erwarten hier kaum vertreten.

2.62 Deutlich wird der Einfluß der politischen Geschichte auf die Literaturproduktion in den Untergruppen des Faches Geschichte: So wurde die Mehrheit der Werke zur schwedischen Geschichte, z. B. zeitgenössische Berichte über königliche Einzüge und Begräbnisse, Huldigungen und Kriegsereignisse, in deutscher Sprache in Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges veröffentlicht. Dazu kommen Texte zum Westfälischen Frieden des Jahres 1648, zu Königin Christinas Abdankung und Übertritt zum katholischen Glauben sowie einige Chroniken anderer Kriege. Zu den ältesten Titeln zählt eine Ausgabe des Saxo Grammaticus in niederdeutscher Sprache (vermutlich Lübeck 1502), Dyt is de denscke kroneke ... in dat dudesck ghesettet. Der Tod Gustavs II. Adolf im Jahre 1633 ist Gegenstand der meisten der 74 deutschsprachigen Leichenpredigten. Einen weiteren, etwas umfangreicheren Germanica-Bestand enthält nur noch das Fach Rechtswissenschaft. Die hier verzeichneten Texte stammen meist aus den deutschen Provinzen Schwedens im 17. Jh. Kleine Gruppen von Germanica finden sich außerdem in den Fächern Ökonomie und Technologie, Kriegswesen und Seefahrt, Mathematik und Astronomie sowie Naturwissenschaft und Medizin.

Schwedische Sammlung 1700-1829

2.63 Von geschätzten 125.000 schwedischen Druk- ken, die zwischen 1700 und 1829 erschienen, wurden bisher etwa 42.000 Titel, zum überwiegenden Teil aus den Beständen der Königlichen Bibliothek, in die Datenbank SB17 aufgenommen. Der gesamte Inhalt des Kataloges der Schwedischen Sammlung 1700-1829 sowie ein gewisser Teil der unkatalogisierten Bestände der Bibliothek sind erfaßt, so daß die Auszählungsergebnisse als repräsentativ angesehen werden können. Durch die etwa 2000 zusätzlichen Titel der Universitätsbibliothek Uppsala und anderer Bibliotheken werden die Proportionen nicht entscheidend beeinflußt. Von 42.000 verzeichneten Titeln sind gut 1200 Germanica, also nur knapp 3 Prozent. In deutscher Sprache erschienen 865 Titel, davon 805 in Schweden und 60 in Deutschland. In Deutschland erschienen 69 französische, 19 lateinische und 285 schwedische Titel sowie ein Titel in griechischer Sprache.

2.64 Eine Besonderheit bilden insgesamt 237 Drucke aus der Werkstatt von Peter Sohm, der zu Beginn des 19. Jhs die Felddruckerei des schwedischen Heeres in Deutschland betrieb. In ihr wurden vor allem Bulletins, Heeresberichte, Verlautbarungen und Reglements in schwedischer Sprache vervielfältigt. In der Datenbank erscheinen diese Publikationen im Fach Geschichte, das damit etwa 221 in Deutschland veröffentlichte Titel umfaßt, davon 210 aus dem 19. Jh. Es folgen die Fächer Theologie, Militärwesen und Sprachwissenschaft mit jeweils etwa 30 bis 40 Titeln, Literaturwissenschaft (26) und Rechtswissenschaft (15); andere Fächer umfassen insgesamt 34 Titel.

2.65 Die in Schweden publizierten deutschsprachigen Drucke des 18. Jhs gehören vor allem zur Literaturwissenschaft (194 Titel), gefolgt von der Theologie (115) und der Geschichte (98). Weitere Fächer verzeichnen deutlich geringere Bestände: Sprachwissenschaft 36 Titel, Biographie 25, Rechtswissenschaft 17, Bibliographie 13 und Unterricht 11 Titel. Die übrigen 14 Fächer umfassen insgesamt 35 Titel. In den ersten 29 Jahren des 19. Jhs erschienen 91 literatur- und 52 sprachwissenschaftliche Titel. Im Fach Bibliographie wurden 42, zur Theologie 23 und zur Geschichte 10 Titel veröffentlicht. Die anderen 17 Fächer umfassen zusammen 60 Titel. Vom Anfang des 18. Jhs sind einige Kleinschriften zu den letzten Kriegen der Schweden in ihrer Großmachtzeit und aus der Zeit Königin Ulrica Eleonoras, der Schwester Friedrichs II. von Preußen, zu verzeichnen. Erwähnenswert ist ferner die Bibliothek der deutschen Klassiker (etwa 80 Bde), die in Schweden wie auch im übrigen Skandinavien, im Baltikum und in Norddeutschland verkauft wurde.

Schwedische Sammlung 1829-1955

2.66 Eine Beschreibung dieses Bestandes kann sich für die Zeit bis 1900 auf die vorhandenen nationalbibliographischen Arbeiten stützen, da nahezu die gesamte in Schweden in allen Sprachen sowie die in Deutschland und Finnland erschienene Literatur über Schweden oder von schwedischen Autoren in der Königlichen Bibliothek vorhanden ist. So werden im Svensk Boklexikon (Åren 1830-1865) [Schwedisches Buchlexikon für die Jahre 1830 bis 1865] etwa 46.000, im Svensk Bok-Katalog [Schwedischer Buchkatalog] für die Jahre 1866 bis 1900 etwa 31.000 Titel verzeichnet. In deutscher Sprache erschienen in dieser Zeit in Schweden 197, in Deutschland in schwedischer, deutscher und lateinischer Sprache 68 und in Finnland und Rußland in deutscher Sprache 52 Titel. Weitere 20.000 Titel der Sammlung sind in den Nationalbibliographien nicht erfaßt.

2.67 Unter den insgesamt etwa 97.000 Titeln der Zeit zwischen 1830 und 1900 sind knapp 1400 Germanica (also 1,4 Prozent). Am stärksten vertreten sind Sprachlehrwerke und Wörterbücher: Im Zeitraum bis 1865 erschienen insgesamt 89, zwischen 1866 und 1900 insgesamt 232 deutsch-schwedische Lehrbücher. In den gleichen Zeiträumen erschienen 30 und 50 deutsche Titel der Schönen Literatur. In den naturwissenschaftlichen Disziplinen nimmt die Zahl der Publikationen in deutscher Sprache noch stärker zu. Bis 1865 sind die Erscheinungszahlen sehr gering. Im Fach Mathematik erschienen zwischen 1866 und 1875 ein Titel, 1876 bis 1885 17, 1886 bis 1895 44 und von 1896 bis 1900 allein 25 Titel. In den gleichen Zeiträumen sind für die Astronomie 6, 10, 26 und 31 Titel, für Physik und Chemie 4, 21, 57 und 59 Titel, für Mineralogie und Geologie 2, 10, 24 und 10 Titel, für Botanik und Zoologie 8, 42, 94 und 88 Titel und für Medizin 5, 6, 20 und 8 Titel zu verzeichnen. In allen anderen Fächern erschienen entweder nur einige wenige oder überhaupt keine deutschen Titel.

Sondersammlungen

2.68 Die meisten der von der Bibliothek erworbenen Privatbibliotheken des 17. und 18. Jhs sind nicht als historische Einheiten erhalten geblieben. Sie wurden auf die Fächer der Alten Sammlung verteilt und sind allenfalls durch Einbandgestaltung oder Besitzvermerke im Buch als Teile der ursprünglichen Bibliotheken zu erkennen. Einige wenige besonders bemerkenswerte Teilsammlungen werden als Sondersammlungen aufbewahrt. Andere machen charakteristische Teile der Bestandsgruppen der Alten Sammlung aus, so z. B. Adam Horns Bücher im Fach Magie (s. o. 1.14 und 2.35). Die in neuerer Zeit erworbenen Bibliotheken wurden dagegen überwiegend separat aufgestellt und bilden den Hauptteil der Sondersammlungen. Die maschinenschriftliche Übersicht mit dem Titel ÖSK. Översikt över samlingar och kataloger [Übersicht über Sammlungen und Kataloge] (s. u. 3.2) nennt 89 Sondersammlungen. Es handelt sich sowohl um fachliche Sammlungen, die aus den Beständen der Bibliothek gebildet wurden, als auch um die Bibliotheken einzelner Sammler, die als Schenkungen oder durch Kauf in die Königliche Bibliothek gelangt sind. Die meisten von ihnen sind in der Rara-Abteilung aufgestellt. Im folgenden finden nur diejenigen Sammlungen Erwähnung, die interessante Germanica-Bestände enthalten.

2.69 Robinsonaden. In der Sammlung von Robinsonaden gehören von 130 Titeln etwa 40 zu den Germanica. Den Anfang machen 2 Prä-Robinsonaden, Übersetzungen aus dem Englischen vom Ende des 17. Jhs, und Übersetzungen des Defoeschen Werkes. Weitere Bestandsbeispiele sind Joachim Heinrich Campe, Robinson der Jüngere (9 deutsche, französische, lateinische und italienische Ausgaben zwischen 1779 und 1813), Johann David Wyss, Der schweizerische Robinson (3 deutsche Ausgaben aus Deutschland und der Schweiz 1821-1881) und der anonyme Titel Gustav Landcron (Nürnberg 1727). Drei Titel in deutscher Sprache, als Pseudo-Robinsonaden bezeichnet, sind in Deutschland gedruckte satirische Schriften aus dem 18. Jh.

2.70 Heraldik. Die Heraldik-Sammlung Arvid Berghmans hat die entsprechenden Bestände der Königlichen Bibliothek bedeutend erweitert. Obwohl sie überwiegend Literatur aus dem 20. Jh enthält, sind auch das 16. bis 19. Jh teils durch Originalwerke, teils durch Nachdrucke oder Faksimiles mit den wichtigsten Arbeiten vertreten, wobei englische Drucke im Vordergrund stehen. Die deutschen Drucke entsprechen in Umfang und Bedeutung den Beständen in der Ausländischen Sammlung.

2.71 Elzeviere. Aus dem Besitz Gustaf Berghmans stammt die vielleicht größte bestehende Einzelsammlung von Elzevier-Drucken. Insgesamt umfaßt sie 2470 Nummern. Die wenigen deutschsprachigen Drucke bilden eine Ausnahme im ansonsten französischsprachigen Verlagsprogramm. Die meisten der 22 Titel aus den Elzevier-Druckereien in Amsterdam und Leiden gelten als Rara.

2.72 Erotica. Die als abgeschlossen behandelte Sammlung von Erotica aus dem Besitz Oskar Adolf Borgströms umfaßt etwa 1000 Titel in verschiedenen Sprachen mit Originalwerken, Bibliographien und Monographien aus der Zeit vom 16. bis zum 20. Jh. Darin enthalten sind 327 Titel aus Deutschland und Österreich. Die Originalschriften stammen nahezu ausnahmslos aus dem 19. Jh. Unter den Bibliographien ist Hugo Hayn und Alfred Gotendorfs Bibliotheca Germanorum erotica (München 1912-1929).

2.73 Hl. Birgitta. Eine kleine Sammlung von Literatur über die Hl. Birgitta von Schweden und aus ihrem Orden wurde von Isak Collijn zusammengetragen. Unter 351 Bdn finden sich 31 deutsche Titel. Die Spannbreite reicht von einem Psalterium aus Straubing (1725) bis zu einem Sammelband mit 8 anläßlich des Kirchenfestes im Maria-Alto-Münster in München gedruckten Predigten und geistlichen Lobreden. Ferner schließt die Sammlung einige deutschsprachige Biographien aus dem 19. und 20. Jh ein.

2.74 Bibliothek Georg Ludwig Forstenheuser. Die in der Rara-Abteilung wieder zusammengeführten Bücher aus der Bibliothek Forstenheusers (s. o. 1.13) bilden keine inhaltliche Spezialsammlung, sondern vermitteln einen Eindruck, welche Literatur - auch aus Deutschland - in schwedischen Privatbibliotheken des 17. Jhs gesammelt wurde. Ihre Größe ist nur summarisch mit 2,2 Regalmetern angegeben.

2.75 Bibliothek Arvid Gabrielson. Aus dieser Sammlung (s. o. 1.17) wurden der Königlichen Bibliothek 1969 65 Titel anglistischer Literatur geschenkt. Unter den 16 deutschen Drucken sind 4 Grammatiken und Wörterbücher der glischen Sprache aus dem 16. Jh sowie eine Grammatik aus dem 17. Jh, alle in lateinischer Sprache verfaßt. Die restlichen 11 Titel stammen aus dem 18. Jh und sind in deutscher und englischer Sprache verfaßt.

2.76 Bibelsammlung Eskil Hellman. Als eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sondersammlungen der Bibliothek umfaßt Hellmans Sammlung etwa 3000 Bibeln, 3000 Titel Sekundärliteratur und eine große Zahl handschriftlicher Notizen und Briefe. Unter den Bibeln sind deutschsprachige oder in den verschiedensten Sprachen in Deutschland gedruckte Teil- oder Gesamtausgaben des 15. bis 20. Jhs. Diese Sammlung wird in bescheidenem Maße durch die Bibelsammlung Karl Magnussons erweitert. Sie umfaßt 88 Bibeln, darunter je eine schwedische, griechische und hebräische sowie 8 deutsche Ausgaben.

2.77 Huseby-Sammlung. Die sogenannte Huseby-Sammlung, von George Stephens im 19. Jh zusammengetragen, kam zu einem kleinen Teil 1980 in die Bibliothek. Erworben wurden 39 Inkunabeln sowie etwa 230 Bücher und 300 Broschüren aus dem 16. bis 18. Jh, darunter 25 Germanica des 16. und 14 des 17. Jhs. Der vorwiegend geisteswissenschaftliche Bestand weist interessante Einzelstücke in lateinischer, deutscher, schwedischer und dänischer Sprache auf.

2.78 Schriften Carl von Linné. Aus dem allgemeinen Bestand der Bibliothek wurden die Schriften Carl von Linnés weitgehend vollständig zusammengestellt. Unter den 311 Titeln der Sammlung finden sich 91 deutsche Drucke, davon 57 deutschsprachige und 34 lateinische Originalausgaben sowie Übersetzungen aus dem 18. bis 20. Jh.

2.79 Martin Luther. Anläßlich des 400. Jahrestages der Veröffentlichung seiner 95 Thesen wurde aus den Beständen der Königlichen Bibliothek eine Ausstellung der Werke Martin Luthers zusammengestellt. Im Anschluß an diese Ausstellung

 wurde eine Sammlung von
Originaldrucken der Werke Martin Luthers aufgebaut. Sie umfaßt gegenwärtig ca. 325 Drucke aus den Jahren 1517 bis 1546.

2.80 Dissertationen. Die Bibliothek besitzt mindestens 30.000 Dissertationen. Die Mehrzahl der unkatalogisierten Arbeiten ist in der Rara-Abteilung aufgestellt. Es handelt sich vornehmlich um Dissertationen der schwedischen Universitäten, wozu auch die baltischen sowie die im 17. und 18. Jh schwedische Universität Greifswald gezählt werden. Darüber hinaus enthält dieser Bestand Dissertationen, die von schwedischen Akademikern an ausländischen Universitäten verteidigt wurden. Der weitaus größere Teil der Dissertationen, die von Andreas Ludwig Jacob Michelsen gesammelt wurden (s. o. 1.16 ), steht dagegen bei der Ausländischen Sammlung bis 1955 im Magazin. Unter den etwa 6500 Titeln seiner Sammlung finden sich nicht nur Dissertationen, sondern auch Programme, Reden und Gelegenheitsschriften anläßlich von Promotionsfeiern. Bei den Dissertationen handelt es sich fast ausschließlich um deutsche Arbeiten in lateinischer Sprache. Es sind alle Fächer vertreten. Die Sammlung ist nicht katalogisiert.

2.81 Strindberg-Sammlung. Die Sammlung umfaßt insgesamt 570 Nummern. Darunter sind 28 Originalschriften und Übersetzungen vom Ende des 19. Jhs und dem Beginn des 20. Jhs in deutscher Sprache.

2.82 Anthroposophische Literatur. Auf eine Schenkung (s. o. 1.17) gehen die etwa 350 Nummern anthroposophischer Literatur von 1886 bis 1950 zurück. Den deutschen historischen Bestand der Sammlung bilden nur wenige Titel.

2.83 Suecana-Sammlung Carl Albrecht Rosenadler. Aus dieser Privatbibliothek des 18. Jhs sind 4 Grammatiken und Wörterbücher der deutschen Sprache zu erwähnen sowie ein polyglottes Wörterbuch, erschienen zwischen 1730 und 1774.

2.84 Sammlung Rosenhane. Die Sammlung aus dem Besitz Schering Rosenhanes d. J. umfaßt Kleinschriften in 47 Sammelbänden. Sie ist eine Schenkung der Königlichen Akademie für Schöne Literatur, Geschichte und Altertumskunde [Vitterhetsakademi] und bildet den Hauptteil der in zwei Bibliographien von Gustaf Edvard Klemming (s. u. 3.3 ) verzeichneten Schriften im Bestand der Bibliothek über Schwedens Beziehungen zu fremden Mächten.

2.85 Musaeum typographicum Sohmianum. Die Sammlung des schwedischen Buchdruckers Peter Sohm enthält Literatur zur Geschichte und Technik des Buchdrucks sowie Stilproben, Kataloge und biographische Kleinschriften des 15. bis zum Beginn des 19. Jhs. Von etwa 147 Nummern stammen die meisten aus Deutschland.

2.86 Textil- und Seidendrucke. Die kleine Sammlung wurde aus eigenen Beständen der Königlichen Bibliothek gebildet. Von insgesamt 119 Titeln wurden in Deutschland 19 in deutscher und einer in lateinischer Sprache gedruckt.

2.87 Sammlung Arthur Thesleff. Die Sammlung enthält Literatur von und über Zigeuner. Unter 632 Werken finden sich Germanica aus dem 16. bis 20. Jh. Der Bestand umfaßt Zeitschriften, Dissertationen und Broschüren, wissenschaftliche (ethnologische, sprach- und literaturwissenschaftliche) Werke und Belletristik, darunter eine Anzahl seltener Werke.

2.88 Jagdliteratur. Aus Gunnar Tilanders Bibliothek stammt die in der Rara-Abteilung aufgestellte Sammlung von Jagdliteratur. Sie zählt etwa 660 Titel und besteht vorwiegend aus französischem Schrifttum. In Deutschland oder in deutscher Sprache ist nur etwas mehr als ein Zehntel des Bestandes erschienen. Die Sammlung enthält literarische und juristische Werke sowie Bücher zu einzelnen Jagdtechniken.

2.89 Goethe-Sammlung. Julius F. V. Vult von Steijerns Sammlungen haben die Bibliothek auf dem Gebiet der deutschen Literatur erheblich bereichert. Besonders hervorhebenswert ist seine Goethe-Sammlung, die mit 3487 Nummern in mehr als 3800 Bdn zu den bedeutendsten ihrer Art zählt und seltene Ausgaben enthält. Unter den gesammelten Werken ist die rare Schweizer Werkausgabe (1776-1778). Daneben finden sich zahlreiche deutsche und fremdsprachige Ausgaben einzelner Werke, z. B. 40 deutsche Werther-Ausgaben (von insgesamt fast 300). Abgerundet wird die Sammlung durch Bibliographien, Sekundärliteratur und biographisches Material.

2.90 Wagner-Sammlung. Diese Sammlung aus dem Besitz von Steijerns umfaßt 620 Bde deutsch- und fremdsprachiger Literatur (Monographien, Zeitungsausschnitte und Broschüren). Sie beinhaltet keine Partituren oder andere Musikalien.

2.91 Karten- und Bilderabteilung. In dieser Sammlung werden die umfangreichen Bestände an topographischen, historischen und künstlerischen Druckgraphiken, gemalten und gedruckten Portraits, handgemalten und gedruckten Karten in einer Schwedischen und einer Ausländischen Abteilung aufbewahrt. Die wertvollsten Beiträge zu den deutschen Beständen stammen aus den Bibliotheken Magnus Gabriel De la Gardies und Lars von Engeströms (s. o. 1.13). In der Schwedischen Abteilung finden sich auch ausländische Drucke mit Bezug zu Schweden. Zu dieser Abteilung zählt ferner neben der Portraitsammlung (insgesamt mehr als 40.000 Blätter) sowie der Ansichten- und Kartensammlung vor allem der Bestand an historischen graphischen Darstellungen (insgesamt ca. 11.000 Blätter), darunter z. B. mehr als 1000 historische oder militärische Bilder und Karten seit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die umfangreiche Portraitsammlung der Ausländischen Abteilung (ca. 34.000 Blätter) umfaßt zahlreiche künstlerisch wertvolle Stiche des 16. bis 18. Jhs; der Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten des 17. Jhs (seit dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges). Die Kartensammlung enthält nur einen kleinen Bestand deutscher gedruckter Karten seit dem zweiten Viertel des 16. Jhs. Bedeutende ältere deutsche Drucke enthalten vor allem die aus dem Besitz Magnus Gabriel De la Gardies stammende Sammlung alter Stadtansichten aus dem 16. und frühen 17. Jh (insgesamt 200 Blätter; Katalog s. u. 3.5) sowie seine Ornamentstichsammlung von insgesamt 1280 Blättern in einem Band mit Stichen aus der Zeit zwischen etwa 1530 und 1616.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog des Altbestandes bis 1955

[nach Hausregeln; in doppelter Ausführung: als alter Kapsel- sowie als neuer Zettelkatalog, der eine unvollständige Abschrift des alten Kataloges darstellt]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform; Schlagwort- und Literaturauswahl aus dem Alphabetischen Katalog bis 1955]

Katalog der Ausländischen Sammlung bis 1955

[Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955 in Kapselform]

Katalog der Schwedischen Sammlung bis 1955

[Realkataloge der Schwedischen Sammlung mit den Teilen Vor 1700, 1700-1829 und 1830-1955, Verse für und über einzelne Personen, Kleindrucke (von Gedichten und Liedern), Leichenpredigten, alle in Kapselform]

Katalog der Lesesaalbestände

[in Zettelform]

[Alle Kataloge wurden in den achtziger Jahren des 19. Jhs angelegt.]

EDV-Katalog:

Datenbank SB17

[Als gedrucktes Verzeichnis der schwedischen Literatur von 1700 bis 1829 auf der Basis der Bestände der Königlichen Bibliothek konzipiert, wurde die Bibliographie in den achtziger Jahren um die Bestände der Universitätsbibliothek Uppsala und weiterer schwedischer Bibliotheken erweitert und in eine Datenbank umgewandelt; bei Beständen der Königlichen Bibliothek gibt es keinen Provenienzhinweis.]

Zentrale Nachweise:

Sveriges offentliga bibliotek Accessions-katalog [Neuerwerbungskatalog der öffentlichen (wissenschaftlichen) Bibliotheken in Schweden]. Bd 1 (1886)-. Stockholm 1887 ff.

[gedruckter Katalog der Neuerwerbungen ausländischer Literatur; Erwerbungen vor etwa 1880 nicht angezeigt; mit Jahrgang 1975 zuerst als Mikrofiche-Katalog weitergeführt, seit Mitte der achtziger Jahre ersetzt durch die LIBRIS-Datenbank]

LIBRIS

[Datenbank der öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken in Schweden; enthält hauptsächlich Titeleinträge moderner Literatur; ältere Titel werden, im Rahmen der Möglichkeiten der einzelnen Bibliotheken, sukzessiv retrospektiv eingearbeitet]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Zeitungskatalog

[in Zettelform; verzeichnet Zeitungen des 18. bis 20. Jhs]

Olsson, Lars: ÖSK. Översikt över samlingar och kataloger. Kungliga Biblioteket - Specialsamlingar [Übersicht über Sammlungen und Kataloge. Königliche Bibliothek - Spezialsammlungen]. Stockholm 1993

[mschr. Verzeichnis aller in der Rara-Abteilung aufgestellten Sammlungen und der Sondersammlungen mit Sachregister sowie Kurzbeschreibungen: Name der Sammlung, biographische Anmerkungen, Signatur, Aufstellungsort, Zeit und Art der Erwerbung, Inhalt, zeitlicher Umfang der enthaltenen Literatur, Kataloge und Darstellungen]

Anglica-Sammlung Arvid Gabrielsons

[mschr. Verzeichnis von 1964 in der Referenzabteilung; verzeichnet die in den Bestand der Königlichen Bibliothek (wie auch anderer schwedischer Bibliotheken) übergegangenen Titel aus dieser Sammlung]

Katalog der Anthroposophischen Literatur

[in Zettelform; Teil 1: Rudolf Steiners eigene Schriften, Teil 2: übrige anthroposophische Autoren]

Bibelsammlung Eskil Hellmans

[in Zettelform; systematisch geordnet; in der Rara-Abteilung]

Bibelsammlung Karl Magnussons

[mschr. Verzeichnis in der Referenzabteilung]

Bibliothek Carl Björnstiernas aus Almare-Stäket

[hschr. Verzeichnis bei der Sammlung im Hörsaal der Königlichen Bibliothek]

Erotica-Sammlung Oskar Adolf Borgströms

[in Zettelform bei der Sammlung sowie eine mschr. Abschrift in Bandform im Informationssaal]

Goethe-Sammlung Vult von Steijerns

[in Zettelform; systematisch geordnet; beim Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955]

Heraldik-Sammlung Arvid Berghmans

[in Zettelform; systematisch geordnet; beim Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955; bei der Sammlung ein alphabetischer und ein weiterer systematischer Zettelkatalog sowie ein systematischer Neuerwerbungskatalog] 3.2

Kinderbuchsammlung Gustavs VI. Adolf

[mschr. Verzeichnis in der Referenzabteilung]

Schriften Carl von Linnés

[Katalog in Nummernfolge der Bücher als Titelblattkopien in der Rara-Abteilung]

Barnmorske Läroanstalten i Stockholm: Katalog över medicinska böcker skänkta till Kungl. biblioteket 1970 [Hebammen-Schule in Stockholm: Katalog der der Königlichen Bibliothek 1970 geschenkten medizinischen Bücher].

[Kopie der Katalogkarten in Bandform in der Referenzabteilung; beigefügt sind Anmerkungen zur Provenienz der Bücher; der Originalkatalog ist nicht auffindbar]

Verzeichnis der Münchhausen-Ausgaben

[mschr. Verzeichnis bei der Sammlung in der Rara-Abteilung; verzeichnet 3 Ausgaben, die vermutlich aus dem 19. Jh stammen]

Sammlung für ein schwedisches Buchmuseum

[mschr. Verzeichnis in der Referenzabteilung; nur Kapseltitel ohne inhaltliche Angaben]

Museaeum typographicum Sohmianum

[hschr. systematisches Inhaltsverzeichnis von Sten G. Lindberg aus dem Jahre 1951; s. auch den gedruckten Katalog unter 3.3]

Textil- und Seidendrucke

[in Zettelform; alphabetisch geordnet; in der Referenzabteilung]

Wagner-Sammlung Vult von Steijerns

[in Zettelform; systematisch geordnet; beim Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955]

Zigeunerliteratur Arthur Thesleffs

[in Zettelform; systematisch geordnet; beim Realkatalog der Ausländischen Sammlung bis 1955]

3.3 Gedruckte Sonderkataloge

Berghman, G[ustaf] S.: Catalogue raisonné des impressions Elzeviriennes. Stockholm 1911

[Systematischer Katalog mit bibliographischen und historischen Anmerkungen zu 2388 Titeln]

Collijn, Isak: Katalog der Inkunabeln der Königlichen Bibliothek in Stockholm. Stockholm 1914

[verzeichnet 1122 Nummern und wird als Hauptkatalog für die Inkunabeln betrachtet]

Collijn, Isak: Magnus Gabriel De la Gardies samling af äldre stadsvyer och historiska planscher i Kungliga biblioteket [Magnus Gabriel De la Gardies Sammlung älterer Stadtansichten und historischer Darstellungen in der Königlichen Bibliothek]. Stockholm 1915

[beschreibt 187 Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen von 1519 bis 1621 zuerst als Sammlung gemeinsam, dann einzeln detailliert]

Collijn, Isak: Katalog öfver Kungl. Bibliotekets i Stockholm Inkunabelsamling; nyförvärv 1915-1939 jämte tillägg till huvudkatalogen 1914 [Katalog der Inkunabel-Sammlung der Königlichen Bibliothek in Stockholm; Neuerwerbungen 1915 bis 1939 sowie Zusätze zum Hauptkatalog von 1914]. Stockholm 1940

[Neuerwerbungen seit 1940 werden in einem hschr. Nachtrag verzeichnet.]

Klemming, Gustaf E.: Samtida skrifter rörande Sveriges förhållanden till fremmande magter [Zeitgenössische Schriften über Schwedens Beziehungen zu fremden Mächten]. 3 Bde. Stockholm 1881-1883. Supplemente: 1 (1892), 2 (1901), 3 (1918)

[Gelegenheits- und Kleinschriften aus Schwedens Geschichte 1483 bis 1814; interfoliiertes Exemplar im Katalogsaal mit hschr. Signaturen verzeichnet auch die späteren Erwerbungen bis 1974; Titel von 1700 bis 1829 sind in die Datenbank SB17 (s. o. 3.1) aufgenommen]

Klemming, Gustaf E.: Förteckning öfver Kungl. bibliotekets samling af samtida berättelser om Sveriges krig [Verzeichnis der Sammlung zeitgenössischer Darstellungen der Kriege Schwedens in der Königlichen Bibliothek]. 3 Bde. Stockholm 1867-1891. Supplemente: 1 (1892), 2 (1902/03), 3 (1918)

[Gelegenheits- und Kleinschriften aus Schwedens Geschichte 1564 bis 1814; verzeichnet umfangreiche Bestände deutschsprachiger Literatur; interfoliiertes Exemplar im Katalogsaal verzeichnet auch die späteren Erwerbungen bis 1972; Titel von 1700 bis 1829 sind in die Datenbank SB17 (s. o. 3.1) aufgenommen]

Snoilsky, Carl: Svenska historiska planscher [Schwedische historische Bildwerke]. Stockholm 1893

[verzeichnet die Bestände der Königlichen Bibliothek an zeitgenössischen historischen Darstellungen von 1499 bis 1891, insgesamt etwa 1100 Nummern, darunter eine wertvolle Sammlung deutscher Kupferstiche aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges]

[Sohm, Peter]: Musaeum typographicum Sohmianum eller Förteckning på de böcker och skrifter on boktryckeri-konsten och dess historia, jemte porträtter af namnkunnige botryckare samt medailler i samma ämne som blifvit samlade af Peter Sohm [Das Sohmsche Museum der Buchdruckerkunst, oder Verzeichnis der Bücher und Schriften zur Buchdruckerkunst und ihrer Geschichte sowie Portraits bekannter Buchdrucker und Medaillen, die zum gleichen Zweck von Peter Sohm gesammelt wurden]. Stockholm 1812

3.4 Historische allgemeine Kataloge

Bibliothecae Christinianae Catalogus

[Cod. Holm. U202: 1-2; 1651-1652; erster Gesamtkatalog der Königlichen Bibliothek; nur 2 Bde Theologie mit den Signaturen A-F erhalten]

Bibliothecae Regiae Catalogus. [Februar 1695]

[Cod. Holm. U118: 1-10; wahrscheinlich schon vor 1695 erstellt; Realkatalog der Königlichen Bibliothek; verzeichnet fast 17.300 Drucke und 1386 Hss.; von insgesamt 10 Folio-Bdn fehlt nur Bd 5]

[Jachesius, Johan Jacob]: Jachesii katalog öfver Kongl. Biblioteket i Stockholm [Katalog Johan Jacob Jachesius' über die Königliche Bibliothek in Stockholm].

[Cod. Holm. U119: 1-18; nach 1695; Alphabetischer Katalog; weniger vollständig als der Realkatalog vor 1695]

Nominal-Catalog öfver Quarter, Oktaver och Duodecer i Kongl. Biblioteket [Alphabetischer Katalog der Bücher in der Königlichen Bibliothek im Quart-, Oktav- und Duodezformat].

[Cod. Holm. U121; vermutlich um 1695; die hier in Formatklassen und darunter in alphabetischer Folge verzeichneten Arbeiten scheinen in den vorhergehenden drei Katalogen nicht verzeichnet zu sein]

Register, so nach dem Klägl. grossen Brande über die geretteten und in grosser Confusion gewesene Bücher eiligst gemacht, aber folgends in rechten Schick müssen gebracht werden, Verfertiget von mihr Johann Jacob Jaches. Scripsi d. 2. Sept. 1698

[Cod. Holm. U122; Verzeichnis von 6826 Drucken und 283 Hss., die 1697 während des Schloßbrandes gerettet werden konnten]

Real-Katalog öfver K. Riks-Biblioteket [Realkatalog der Königlichen Bibliothek]. 1720-1730

[Cod. Holm. U124: 1-4; 4 Bde; Systematischer Katalog der in den Abteilungen Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie vorhandenen Monographien; im Katalog der Handschriftenabteilung zitiert als 1743 års katalog]

Wilde, Anders: Nominalkatalog öfver Kongl. Biblioteket [Alphabetischer Katalog der Königlichen Bibliothek].

[Cod. Holm. U126: 1-53; vor 1795; unterscheidet in zwei großen Abteilungen Verfasserschriften und Anonyma]

Realkatalog öfver Kongl. Biblioteket [Realkatalog der Königlichen Bibliothek].

[Cod. Holm. U132: 1-9; um 1840 begonnen; eher ein Inventar- oder Standortkatalog; spiegelt die zuvor erfolgte Neuordnung der Bestände wider]

Nominalkatalog öfver Kongl. Biblioteket [Alphabetischer Katalog der Königlichen Bibliothek].

[Cod. Holm. U134; zum großen Teil nach 1840; 72 Bde in Folio; Signaturen fehlen bei den meisten Titeln; auch als Hallencreutzscher Katalog bezeichnet; in der Referenzabteilung]

3.5 Historische Sonderkataloge

Catalogus Bibliothecae Math. Benzelstiernae

[Cod. Holm. U279; Alphabetischer Katalog der Sammlung Benzelstierna in einem Folioband]

Catalogus librorum Bibliothecae Benzelstjierna-von Engeströmianae alphabeticus a Stenone Engebrechto Hallencreutz compilatus & scriptus

[Cod. Holm. U298: 1-8; 8 Bde in Folio]

Förteckningar öfver böcker, som tillhört riksskattmästaren Sten Bjelke [Verzeichnis der Bücher, die Reichsschatzmeister Sten Bielke gehört haben].

[Cod. Holm. U285; ein Band in Folio]

Förteckning på G. F. Creutz' boksamling [Verzeichnis der Bibliothek von C. F. Creutz].

[Cod. Holm. U287a; ein Band in Folio; enthält auch die 1774 erworbene Sammlung Daniel Tils]

Catalog öfver Tidö äldre bibliothek upprättad af G. W. Austrin Junii 1842 [Katalog der älteren Bibliothek auf Tidö, aufgezeichnet von G. W. Austrin im Juni 1842].

[Cod. Holm. U335; ein Band in Folio aus der Blomstedtschen Sammlung; verzeichnet die 1857 von der Königlichen Bibliothek erworbene Sammlung Magnus Gabriel De la Gardies]

Catalogus Liberalis Classium sive thecarum huius Bibliotheque Nikols-Burgensis

[Cod. Holm. U377; 170 Blätter in Folio; Verzeichnis der Schriften zu den Artes Liberales aus der Dietrichsteinschen Bibliothek]

[Katalog öfver] Kongl. Biblioteket på Drottningholm [Katalog der Königlichen Bibliothek auf Schloß Drottningholm].

[Cod. Holm. U236: 1-2; 1777; 2 Bde in Folio; diese Sammlung wurde zum größeren Teil 1849 der AdW überlassen, der Rest kam 1866/67 in die Königliche Bibliothek]

Bibliotheca Numismatica Johannis Elers. Pars II, -1750

[Cod. Holm. U296; ein Band in Folio mit 424 Titeln; verzeichnet die als Schenkung eingegangene Sammlung Johannis Elers]

Hallencreutz, Steno Engebrecht: Förteckning öfver den del af Engeströmska-samlingen, som förvarades i Raritets-skåpet i Stora Salongen [Verzeichnis des Teils der von Engeströmschen Bibliothek, der im Rara-Schrank im Großen Salon aufbewahrt wird].

[Cod. Holm. U300; vor 1884; ein Band in Quart-Format; verzeichnet die Rara der Sammlung]

Förteckning på Boksamlingen vid Gripsholms Slott [Verzeichnis der Büchersammlung auf Schloß Gripsholm]. 1831

[Cod. Holm U239; ein Band in Quarto; die Sammlung von etwa 80 Bdn kam 1866/67 in die Königliche Bibliothek]

[Wilde, Anders]: Förteckning på Högst Salig Hans Mayts Konung Gustaf den 3dies Boksamling som war upstäld uti Konungens rum på Kongl. Slottet här i Staden och sedermera blifvit flyttad till Stora Kongl. Bibliothequet [Verzeichnis der Büchersammlung Seiner höchst seligen Majestät König Gustavs III., die in den Zimmern des Königs im Königlichen Schloß hier in der Stadt aufgestellt war und nunmehr in die große Königliche Bibliothek überführt worden ist].

[Cod. Holm. U214; ein Band in Folio mit insgesamt 14.565 Nummern, davon 14.277 Monographien, 237 Hss. und 51 Karten]

Wilde, Anders: Förteckning öfver K. Gustaf IV Adolphs Handbibliothek [Verzeichnis der Handbibliothek König Gustavs IV. Adolf]. [um 1794-1796]

[Cod. Holm. U215; 3 Bde in Folio mit insgesamt 7570 Nummern; am 21. Dezember 1796 der Königlichen Bibliothek übergeben]

Hufvud-Catalog öfver Fogelviks Bibliotheque sådant som det af Hand Excellence Riks Stallmästaren Överste Marschalken Riddaren och Commendeuren af Seraphimer Orden Högvälborne Grefve Herr Adam Horn blifvit inrättad och till större delen af Honum sjelf samladt. År 1799 tilhopa skrifvit af Andreas Dahlgren [Hauptkatalog der Bibliothek auf Fogelvik in der Gestalt, in der sie von Seiner Exzellenz Reichsstallmeister, obersten Marschall, Ritter und Kommandeur des Seraphimer-Ordens hochwohlgeborenen Grafen Herrn Adam Horn eingerichtet und zum größeren Teil von ihm selbst gesammelt wurde. Im Jahr 1799 aufgeschrieben von Andreas Dahlgren].

[Cod. Holm. U310; ein Band in Folio; ein kleiner Teil der in diesem Katalog angezeigten 5654 Monographien gelangte 1868 in die Königliche Bibliothek]

Horn, Adam: Catalogue öfver mine musicalier, börjad år 1772 [Katalog meiner Musikalien, begonnen im Jahr 1772].

[Cod. Holm. U311; ein Band in Folio]

Catalogue des Livres Imprimées & Manuscrits, des Notes de Musique, Cartes Géographiques, Gravures et Esquisses. 1818

[Cod. Holm. U224; verzeichnet die Bibliothek Karls XIII., aus der verschiedene Hss. und Kleindrucke nach 1849 in die Königliche Bibliothek kamen]

Genealogisk litteratur förvärvad från greve Adam Lewenhaupt 1954 [Genealogische Literatur, 1954 erworben aus der Bibliothek des Grafen Adam Lewenhaupt].

[Cod. Holm. U188; ein Bd in Folio; Verzeichnis nach dem alten Zettelkatalog der Königlichen Bibliothek]

Catalogue öfver framledne Herr J. N. Lindahls Bibliothek i Norrköping [Katalog der Bibliothek des verstorbenen Herrn J. N. Lindahl].

[Cod. Holm. U318; nach 1808; ein Band in Folio mit 8207 Nummern, etwa 6000-7000 Titeln; die Sammlung gelangte 1848 in die Königliche Bibliothek]

Alphabetisk Förteckning öfver Medicinska arbeten i Kongl. Riks-Biblioteket. Uprättad efter år 1755 [Alphabetisches Verzeichnis medizinischer Arbeiten in der Königlichen Bibliothek. Aufgezeichnet nach 1755].

[Cod. Holm. U125c; ein Band in Folio]

Förteckning öfver K. Biblioteketsamling af musik till 1884 [Verzeichnis der Musiksammlung der Königlichen Bibliothek bis zum Jahr 1884].

[Cod. Holm U147: 1-2; 2 Bde in Folio]

Vetenskaplig förteckning öfver Daniel G. Neschers Samling af Böcker, Handskrifter, Kartor m. m. hörande till Sveriges Geographi och Historia [Wissenschaftliches Verzeichnis über Daniel G. Neschers Sammlung von Büchern, Hss., Karten und anderem, das zur Geographie und Geschichte Schwedens gehört].

[Cod. Holm. U333: 1-6; 6 Bde in Folio mit insgesamt 6583 Nummern]

Eichhorn, Christopher: Kongl. Bibliotekets samling af utländska porträtt [Die Sammlung ausländischer Portraits der Königlichen Bibliothek]. 1887

[Cod. Holm. U153; kein Katalog im eigentlichen Sinn, sondern eine Beschreibung der in diese große Sammlung eingegangenen Teilsammlungen, z. B. von Magnus Gabriel De la Gardie]

Librorum Catalogus Jacobi Conradi Praetorii de Perlenberga ... scriptus Brunnae Marcomannorum Anno MDCXVI et XII Die Junii completus

[Cod. Holm. U374; in der Königlichen Bibliothek in zwei Ausführungen aufbewahrt]

[Brezan, W(enzel)]: Bibliotheca Rosenbergica (1602-1613)

[Cod. Holm. U378: 1-4; die erbeutete Rosenbergsche Bibliothek verbrannte zum größten Teil 1697]

Katalog öfver det Rosenhaneska biblioteket, uprättad omkring år 1800 [Katalog der Rosenhanschen Bibliothek, aufgezeichnet um 1800].

[Cod. Holm U344: 1-3; 3 Bde in Folio]

[Sparrman, Olai]: Pen Librorum Sveo-Gothicorum Eller Swea och Göthamåls Book-För-Rådh [Der schwedischen und der gotischen Sprache Büchervorrat]. 1688

[Cod. Holm. U348; Katalog der 1691 der Königlichen Bibliothek geschenkten Sammlung von etwa 1000 Bdn Literatur in schwedischer Sprache, in dem aber auch einige deutsche Titel des 16. und 17. Jhs verzeichnet sind; die Sammlung verbrannte 1697 größtenteils]

Stockholmiske Catalogue Kg. Ulrica Eleonoras: I. Catalogus derer Teutschen und Schwedschen Bücher so auf Drottningholm zu finden sind. Anno 1727 den 20 Septembris; II. Specification über Ihro Königl. Maytt Bücher, Welche auf Carlsberg, in Dero Cabinet, oder Gebeth-Cammer, zu finden sind. Den 22 Julii Anno 1728 een montag; III. Catalogus auf Ihro Königl. Meijtten so woll Teutsche, als Schwedsche, Französche, und Italiensche Bücher die auf dem Königl. Palais in Stockholm zu finden sind den 19 Oktobris Anno 1728 öm Sonabend

[Cod. Holm. U233; die drei Kataloge verzeichnen insgesamt 115 Bücher verschiedenen Formats]

Förteckning på Hennes högst sahl. Kongl. Mijtts drottning Ulricae Eleonorae böcker, inventerade i Stockholm år 1743, och till Kongl. Bibliothequet därsammastädes aflewererade d. 19 Aug. 1745 [Verzeichnis der Bücher Ihrer höchst seligen Königlichen Majestät Königin Ulrica Eleonora, inventarisiert in Stockholm im Jahr 1743 und der Königlichen Bibliothek am selben Ort am 19. August 1745 übergeben].

[Cod. Holm. U209; ein Band in Folio, 11 S.]

Inwentering 1801 C. G. Sjösten. Inventering år 1819 I. W. Dalman [Inventarisierung 1801 C. G. Sjösten. Inventarisierung des Jahres 1819 I. W. Dahlman].

[Cod. Holm. U343: 2; Inventar der der Königlichen Bibliothek 1856 von der AdW überlassenen Sammlung]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Klemming, Gustaf Edvard: Anteckningar och handlingar rörande komplettering af Kungl. Bibliotekets samlingar [Anmerkungen und Akten zur Vervollständigung der Sammlungen der Königlichen Bibliothek].

[Cod. Holm. U20: 1-2] 4.1

[Gahm, Siegfried Lorens]: Innehåller Handlingar rörande Kungliga Biblioteket, däribland handl. rörande inlösen af grefve Jacob Cronstedt och C. G. Tessins bibliotek [Akten der Königlichen Bibliothek, darunter solche, die die Erwerbung der Bibliotheken des Grafen Jacob Cronstedt und Carl Gustaf Tessins berühren].

[Cod. Holm. U87]

Lundstedt, Bernhard Wilhelm: Anteckningar till Kungliga bibliotekets historia [Anmerkungen zur Geschichte der Königlichen Bibliothek].

[Cod. Holm. U115; lose Blätter im Quart-Format]

[Wilde, Anders]: Catalog öfver böcker i Gamla Litteraturen [Katalog von Büchern der alten Literatur].

[Cod. Holm. U125f; ein Heft in Folio; zweite Hälfte des 18. Jhs; alphabetisches Verzeichnis der in der Königlichen Bibliothek fehlenden Ausgaben und Übersetzungen der griechisch-römischen Klassiker, versehen mit Preisen oder der Bemerkung gekauft]

Liljeblad, Gustaf Peringer: Förteckning öfver böcker, inköpte till Kongl. Riks-Bibliotheket, åren 1703; 1704 och 1705 [Verzeichnis der von der Königlichen Bibliothek in den Jahren 1703, 1704 und 1705 gekauften Bücher].

[Cod. Holm. U170a; ein Band in Folio]

[Liljeblad, Gustaf Peringer]: Augustissima Bibliotheca Regia Stockholmensis Felicibus Auspiciis Gloriosissimorum Regum instaurata; Multiplici deinceps Incremento adaucta ...

 [Cod.
Holm. U171; 280 gezählte Seiten in Folio; Verzeichnis der 1703 bis 1708 gekauften Bücher]

Catalogus Librorum ab Henrico Brennero Asscess. Coll. Antiqu. et Bibliothecario regis in Bibliothecam Regiam ab anno MDCCXXIII justo pretio comparatorum

[Cod. Holm. U172; ein Band in Folio; Akzessionskatalog für die Jahre 1723 bis 1728]

Benzelstierna, Gustaf: Förteckning på de till Kongl. Bibliothequet inköpte böcker år 1733 och 1734 [Verzeichnis der für die Königliche Bibliothek in den Jahren 1733 und 1734 gekauften Bücher].

[Cod. Holm. U173; ein Band in Folio]

Förähringar till Kongl. Biblioteket i Stockholm, ifrån början af Hans Majt Konung Gustaf IV Adolphs Regering [Schenkungen an die Königliche Bibliothek in Stockholm, seit Beginn der Regierung Seiner Majestät König Gustav IV. Adolf].

[Cod. Holm. U174; ein Band in Großfolio; Schenkungen aus den Jahren 1796 bis 1845]

Förteckningar öfver till Kongl. Biblioteket inköpte böcker. Inskrifvna alfabetiskt [Verzeichnis der von der Königlichen Bibliothek gekauften Bücher. Alphabetisch aufgeschrieben].

[Cod. Holm. U179: 1-6; 6 Bde; Verzeichnis der Erwerbungen aus den Jahren 1834 bis 1877]

Bagge, Lars B.: Kongl. Bibliotekets accessioner 1871-1877; titlarne för hvarje år ordnade kronologiskt. Utdrag ur Accessionskatalogen for dessa år [Erwerbungen der Königlichen Bibliothek 1871-1877; die Titel jedes Jahres sind zeitlich geordnet. Auszug aus dem Erwerbungskatalog dieser Jahre].

[Cod. Holm. U180; ein Heft in Folio]

Kongl. Bibliotekets Accessions-Katalog för utlendska afdelningen och den inköpta litteraturen å Svenska afdelningen 1878- [Erwerbungskatalog der Ausländischen Abteilung der Königlichen Bibliothek und der von der Schwedischen Abteilung der Königlichen Bibliothek gekauften Literatur 1878-].

[Cod. Holm. U181: 1-4; 1878-1887 chronologisch mit durchlaufender Numerierung (1-14.625); Akzession seit 1888 jahrweise gezählt]

4.2 Darstellungen

Celsius, Magnus O.: Bibliothecae regiae Stockholmensis historia brevis et succincta [Kurze Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Stockholm]. Stockholm 1751; repr. in schwedischer Sprache, Stockholm 1961 (Acta Bibliothecae Regiae Stockholmensis 1)

Dudik, Beda: Forschungen in Schweden für Mährens Geschichte. Brünn 1852

[Nachforschungen über die während des Dreißigjährigen Krieges in Mähren erbeuteten Sammlungen]

Wieselgren, Harald: Drottning Kristinas bibliotek och bibliotekarier före hennes bosättning i Rom jemte en Öfverblick öfver de kungl. biblioteken i Sverige före hennes regeringstid [Königin Christinas Bibliothek und ihre Bibliothekare vor ihrer Übersiedlung nach Rom sowie ein Überblick über die königlichen Bibliotheken in Schweden vor ihrer Regierungszeit]. Stockholm 1901 (Kungl. Vitterhets historie och antikvitetsakademiens handlingar, N. F. 13, Teil 2)

Walde, Otto: Till Kristinabibliotekets historia [Zur Geschichte der Bibliothek Königin Christinas]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen [Nordische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen] 2 (1915) S. 122-132 [behandelt den Katalog aus dem Jahre 1651]

Walde, Otto: Storhetstidens litterära krigsbyten. En kulturhistorisk-bibliografisk studie [Die literarische Kriegsbeute der Großmachtzeit. Eine kulturgeschichtlich-bibliographische Studie]. 2 Bde. Uppsala und Stockholm 1916-1920 [über Beuteliteratur aus Deutschland, Dänemark und Osteuropa, ihre Herkunft und Verbreitung in den schwedischen Bibliotheken]

Rydqvist, J[ohan] E[rik]: Bidrag till Kungl. bibliotekets historia under min tjenstetid [Ein Beitrag zur Geschichte der Königlichen Bibliothek während meiner Amtszeit]. Stockholm 1928 (Kungl. bibliotekets handlingar 41)

Walde, Otto: De svenska bibliotekens historia. Kungliga Biblioteket [Die Geschichte der Schwedischen Bibliotheken. Die Königliche Bibliothek]. In: Samuel E. Bring (Hrsg.): Svend Dahls bibliotekshandbok [Svend Dahls Bibliothekshandbuch] Bd 2. Stockholm 1931, S. 134-161

Lindberg, Sten G.: Givarna gjorde biblioteket; några 1600- och 1700-talssamlingar som bildar huvuddelen av Kungl. bibliotekets äldre litteratur [Privatsammler bestimmten das Bild der Bibliothek; einige Sammlungen des 17. und 18. Jhs, die den Hauptteil der älteren Literatur der Königlichen Bibliothek ausmachen]. In: Biblis (1976) S. 54-131 [historische und buchgeschichtliche Beschreibung von zehn großen Sammlungen des 17. und 18. Jhs, die vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jhs von der Königlichen Bibliothek erworben wurden]

Callmer, Christian: Schweden. In: Christian Callmer, Torben Nielsen (Hrsg.): Bibliotheken der nordischen Länder in Vergangenheit und Gegenwart. Wiesbaden 1983, S. 163-225 (Elemente des Buch- und Bibliothekswesens 9) [zur Königlichen Bibliothek S. 176-181]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Björkbom, Carl: Kungl. fältbokttryckaren Peter Sohm och den Sohmska samlingen på Kungl. biblioteket [Der Königliche Feldbuchdrucker Peter Sohm und die Sohmsche Sammlung in der Königlichen Bibliothek]. In: Nordisk Boktryckarkonst [Nordische Buchdruckerkunst] 31 (1930) S. 149-151

Bohrn, Harald: Borgströmska samlingen av erotisk litteratur i Kungliga biblioteket; några ord om dess bestånd och dess skapare [Die Borgströmsche Sammlung erotischer Literatur in der Königlichen Bibliothek; einige Worte zu ihrem Bestand und ihrem Urheber]. In: Bibliotek och historia. Festskrift till Uno Willers [Bibliothek und Geschichte. Festschrift für Uno Willers]. Stockholm 1971, S. 12-25 (Acta Bibliothecae Regiae Stockholmensis 12)

Collijn, Isak: Det Rosenbergska biblioteket och dess exlibris; en bibliotekshistorisk studie [Die Rosenbergsche Bibliothek und ihre Exlibris; eine bibliotheksgeschichtliche Untersuchung]. Stockholm 1907

ders.: Nya bidrag till det Rosenbergska biblioteket [Neue Anmerkungen zur Rosenbergschen Bibliothek]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen [Nordische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen] 13 (1926) S. 63-71

ders.: Den äldsta bokdonationen till Dorpats universitetsbibliotek [Die älteste Buchschenkung an die Universitätsbibliothek Dorpat]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 19 (1932) S. 154-219 [beinhaltet eine Besprechung der Schenkung Ludwig Hintelmans (s. o. 1.11) anhand erhaltener Verzeichnisse, den kommentierten Abdruck des Katalogs der Universitätsbibliothek von 1688 sowie eines Teils des Inventars der 1717 in der Königlichen Bibliothek aufgestellten Sammlung sowie ein alphabetisches Titel- und Autorenregister]

Dahl, Folke: Die Anfänge der europäischen Presse; eine Ausstellung der Königlichen Bibliothek Stockholm. Aachen 1956 [Katalog einer Ausstellung im Internationalen Zeitungsmuseum Aachen]

Dahlgren, Erik Wilhelm: Gamla tyska kartor i Kungl. biblioteket [Alte deutsche Karten in der Königlichen Bibliothek]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 1 (1914) S. 103-132

Dahlgren, E[rik] W[ilhelm]: Den de la Gardieska samlingen af stadsvyer och historiska planscher [Die Sammlung von Stadtansichten und historischen Darstellungen aus der Bibliothek Magnus Gabriel De la Gardies]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 7 (1920) S. 33-36

Dahlmann, P. R.: Om Nils Gabriel Djurklous boksamling och dess öde [Über die Büchersammlung Nils Gabriel Djurklous und ihr Schicksal]. In: Samfundet Örebro Stads- och Länsbiblioteks vänner. Meddelande [Gesellschaft der Freunde der Stadt- und Regionalbibliothek Örebro. Mitteilungen] 4 (1933) S. 29-42

Fredrik Vult von Steijerns Goethe- och Wagner-samling till Kungl. biblioteket [Die Goethe- und Wagnersammlung Fredrik Vult von Steijerns in der Königlichen Bibliothek]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 2 (1915) S. 367-375

Heynowski, Adam: Arvid Berghmans heraldiska samling i Kungliga biblioteket [Arvid Berghmans Sammlung heraldischer Literatur in der Königlichen Bibliothek]. In: Biblis (1963/64) S. 169-190

Hildebrand, Sune: Några anteckningar om det von Engeströmska biblioteket [Einige Anmerkungen zur von Engeströmschen Bibliothek]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 6 (1919) S. 80-102

Hoffman, Margit: The J. A. Ahlstrand Collection of Robinsonades at the Royal Library in Stockholm. In: Otium et negotium. Studies in onomatology and library science presented to Olof von Feilitzen. Stockholm 1973, S. 142-150

Järv, Harry: Fredrik Vult von Steijerns Goethesamling [Fredrik Vult von Steijerns Goethe-Sammlung]. In: Bibliotek och historia. Festskrift till Uno Willers. Stockholm 1971, S. 184-192 (Acta Bibliothecae Regiae Stockholmensis 12)

Lindberg, Sten G.: Olof Falck, en karolinsk bibliofil och storsamlare av Svecana [Olof Falck, ein Bibliophiler und großer Sammler von Suecana in der karolinischen Zeit]. In: Bokvännen [Der Bücherfreund] 11 (1956) S. 815-818

ders.: Tryck på siden [Der Druck auf Seide]. In: Boken i vårt hjärta [Das Buch in unserem Herzen]. Nils Nordqvist (Red.). Stockholm 1969, S. 74-107 [Darstellung des Drucks auf Seide in Europa und Schweden seit 1611 und Liste schwedischer Seidendrucke mit den Signaturen der Bestände der Königlichen Bibliothek]

ders.: De karolinska boksamlarna Sparrman och Falck [(Olaus Olai) Sparrman und (Olof) Falck, zwei Büchersammler aus der karolinischen Zeit]. In: Notiser från riksbibliotekarien [Notizen des Reichsbibliothekars] 8 (1975) Heft 2, S. 56-58

ders.: Eskil Hellmans bibelsamling [Eskil Hellmans Bibelsammlung]. In: Biblis (1980) S. 8-111

ders.: Erik Gjethwoldséns samling till ett svenskt bokmuseum [Erik Gjethwoldséns Sammlung für ein schwedisches Buchmuseum]. In: Biblis (1985) S. 143-157

Stellan Mörner, C.-G.: Rariteter ur en okatalogisierad notsamling i Kungl. biblioteket i Stockholm [Rara aus einer unkatalogisierten Notensammlung in der Königlichen Bibliothek in Stockholm]. In: Svensk tidskrift för musikforskning [Schwedische Zeitschrift für Musikforschung] 43 (1961) S. 273-281 [eine Sammlung in 23 Bdn von bislang unbekannten und heute einmaligen oder seltenen Musikdrucken vornehmlich vom Ende des 18. Jhs aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Frankreich, Estland und Dänemark in deutscher, französischer und italienischer Sprache]

Walde, Otto: Bielkeättens insatser i svensk bibliofili [Leistungen des Geschlechts Bielke auf dem Gebiet der schwedischen Bibliophilie]. In: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 27 (1940) S. 1-45

Wieslander, Henning: En bokvän från frihetstiden; Jacob Möhlmans biblioteket och dess öden [Ein Bücherliebhaber aus der Freiheitszeit (etwa 1727-1777); Jacob Möhlmans Bibliothek und ihr Schicksal]. In: Bokvännen 14 (1959) S. 235-240. Auch in: Thure Nyman (Hrsg.): Svenska boksamlare [Schwedische Buchsammler]. Stockholm 1976, S. 17-38

Überwiegend Bestände der Königlichen Bibliothek verzeichnende Bibliographien

Collijn, Isak: Sveriges bibliografi intill år 1600 [Schwedens Nationalbibliographie des 17. Jhs; ein Beitrag zu einem bibliographischen Verzeichnis]. Uppsala 1942-1946 [auf der Grundlage der Schwedischen Sammlung vor 1700; Exemplar in der Referenzabteilung mit Signaturen]

Eneström, Gustaf Hjalmar: Svenska almanachor och kalendrier 1748-1879 [Schwedische Almanache und Kalendarien 1748-1879]. Stockholm 1879 [Exemplar im Katalogsaal mit hschr. Signaturen]

Höppener, Johan Peter: Förtekning uppå alla Kongl. Placater, Förordningar Påbud Resolutioner; Privilegier, Manifester, Freds-Fördrager, Relationer, Domar och andre Allmenne Handlingar som Infrån år 1522. till och med år 1750. på Kongl. befallning af trycket serskilt utgångne äro [Verzeichnis aller königlichen Anschläge, Verordnungen und Resolutionen, Privilegien, Manifeste, Friedensverträge, politischen Verträge, Gerichtsurteile und anderen allgemeinen Akten, die von 1522 bis 1750 auf königlichen Befehl in Druck gegeben worden sind]. Stockholm 1754 [in der Referenzabteilung befindliches Exemplar mit hschr. Signaturen]

Klemming, G[ustaf] E.; Eneström, Gustaf Hjalmar: Svenska almanachor, kalendra och kalendariska skrifter intill 1749 [Schwedische Almanache, Kalender und kalenderartige Schriften bis zum Jahr 1749]. Stockholm 1878 [Exemplar im Katalogsaal mit hschr. Signaturen]

Rudbeck, Gustaf: Skrifter till Sveriges historia, tryckta före år 1600 [Schriften zur Geschichte Schwedens, gedruckt vor 1600]. Uppsala 1919 [Literaturverzeichnis mit Bestandshinweisen bis zum Jahr 1622; mehr als zwei Drittel der ausländischen Literatur stammen aus Deutschland]

Wurmholtz, Carl Gustaf: Bibliotheca historia sueco-gothica; eller förteckning uppå så väl tryckte, som handskrifne böcker, tractater och skrifter, hvilka handla om svenska historien, eller därutinnan kunna gifna ljus; med critiska och historiska anmärkningar [Historische schwedisch-gothische Bibliothek, oder Verzeichnis über gedruckte und handgeschriebene Bücher, Abhandlungen und Schriften, die die schwedische Geschichte behandeln oder darüber Auskunft geben können; mit kritischen und historischen Anmerkungen]. Carl Gustaf Gjörwell und Pehr F. Aurivillius (Hrsg.). Stockholm und Uppsala 1782-1817 [aus der Arbeit an der Königlichen Bibliothek und auf der Grundlage ihrer Bestände entstandene Bibliographie; dient heute in der Bibliothek, mit Signaturen versehen, als Katalog]

Stand: März 1994

Wolfgang Undorf


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.