FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Fundamental'naja biblioteka Sankt-Peterburgskogo gosudarstvennogo medicinskogo universiteta im.akademika I. P. Pavlova

Zentralbibliothek der St. Petersburger Staatlichen Medizinischen I. P. Pavlov-Universität


Adresse. Ulica Lwa Tolstogo 7, 197098 Sankt-Peterburg
Telefon. (0812) 234 22 41
Telefax. (0812) 234 01 25

Unterhaltsträger. Sankt-Peterburgskij gosudarstvennyj medicinskij universitet imeni akademika I. P. Pavlova [St. Petersburger Staatliche Medizinische I. P. Pavlov-Universität]
Funktion. Lehr- und Forschungsbibliothek.
Sammelgebiete. Medizin und Naturwissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Abteilung für medizinisch-wissenschaftlichen Literatur und Lesesaal: Montag bis Freitag 12-19 Uhr, Samstag 12-17 Uhr; Ausleihabteilung für Lehr- und Fachliteratur: Montag bis Freitag 12-18 Uhr, Samstag 12-17 Uhr; Lesesaal: Montag bis Freitag 13-21 Uhr, Samstag 13-19 Uhr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Metrostation Petrogradskaja; Busverbindung (Linie 46) und Trolleybus (Linien 1 und 6) bis Haltestelle Platz Lwa Tolstogo, Fußwegnähe 5 Minuten; Straßenbahnverbindung (Linie 17) bis Haltestelle Medizinische Universität, Fußwegnähe 2 Minuten.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1897 wurde in St. Petersburg die erste medizinische Hochschule für Frauen eröffnet, die später in Erste Leningrader Medizinische I. P. Pavlov-Hochschule umbenannt wurde. Ihr heutiger Name lautet St. Petersburger Staatliche Medizinische I. P. Pavlov-Universität. Gegründet wurde diese Einrichtung auf Initiative und mit Unterstützung von Petersburger Wissenschaftlern, Industriellen und Beamten.

1.2 Im Zuge der Hochschulgründung wurde auch eine Bibliothek aufgebaut. Sie bestand bis 1920 aus zwei eigenständigen Abteilungen: der Bibliothek für Lehrkräfte und der Bibliothek für Studentinnen der Hochschule. Im Jahre 1920 wurden beide Bibliotheken vereinigt und in die Abteilung für Studienliteratur (Studienbibliothek) und die Abteilung für Lehrkräfte (wissenschaftliche Literatur zur Medizin und angrenzenden Gebieten sowie historische Drucke) gegliedert.

1.3 Die Bestände beider Bibliotheken wurden in den Anfangsjahren ausschließlich durch Spenden und Schenkungen von Privatpersonen (vorwiegend Professoren und Ärzte, u. a. der Medizinischen Militärakademie) und öffentlicher Einrichtungen aufgebaut. Erwähnung verdienen vor allem die Sammlung von 4000 Büchern und Zeitschriften, die Jurij Trofimovic Cudnovskij (1843-1896), Professor an der Medizinischen Militärakademie, der Bibliothek testamentarisch vermachte, die Sammlung Nikolaj Ignac Bakst (1843-1904), Professor für Physiologie, mit Werken zur Physiologie und Biochemie sowie die Schenkung von Lev Fedorovic Zmeev (1832-1901), Arzt, Bibliograph und Medizinhistoriker, mit Werken des 16. Jhs bis 19. Jhs.

1.4 Erst im Jahre 1905 genehmigte die Regierung einen jährlichen Ankaufsetat. Dieser Etat war aber so gering, daß sich die Anschaffungen vorwiegend auf Periodika beschränkten, während der Zuwachs im Bereich der historischen Buchbestände auch in der Folgezeit primär durch Schenkungen anderer St. Petersburger Bibliotheken oder von Privatpersonen erfolgte. Besonders verdient um den Bestandsaufbau machte sich Vladimir Georgievic Brasa (†1918), der die Bibliothek für Lehrkräfte von ihrer Eröffnung bis zu seinem Tode leitete.

1.5 Heute beträgt der historische Bestand, der größtenteils in der Zeit vor 1917 in die Bibliothek gelangte, über 30.000 Bde. Erfaßt wird er in zwei Zettelkatalogen (s. u. 3). Der weitere Ausbau erfolgt heute ausschließlich durch Schenkungen von Universitätsmitarbeitern, Privatpersonen und anderen St. Petersburger Bibliotheken.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand beider Bibliotheksabteilungen betrug am 1. Januar 1996 insgesamt 938.000 bibliographische Einheiten, davon 450.000 bibliographische Einheiten in der Abteilung für Lehrkräfte. Diese Abteilung thält 9084 Titel historische Germanica, die die Grundlage für die folgende Analyse bilden.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die historischen Germanica gliedern sich in 92 Zeitschriftentitel (2504 Bde) sowie 8992 Monographien. Davon stammen 8 Titel aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh (in Deutsch und Latein), 557 aus dem 18. Jh (6,4 Prozent) sowie 8392 aus dem 19. Jh.

2.3 Das älteste Werk ist Johann Sporisch, Idea medici (Frankfurt a. M. 1582). Die Druckorte verteilen sich auf 49 Städte Deutschlands und anderer deutschsprachiger Länder. Die meisten Ausgaben wurden in Berlin, Leipzig, Stuttgart und Wien gedruckt. Von den 880 Titeln Leipzig, Stuttgart und Wien gedruckt. Von den 880 Titeln nicht-deutscher Provenienz wurden 732 Titel in Rußland und im Baltikum, insbesondere in Dorpat und in St. Petersburg, publiziert. Sprachlich überwiegt Deutsch. An zweiter Stelle steht Latein, gefolgt von Französisch.

Systematische Übersicht

2.4 Der historische Bestand beider Bibliotheksabteilungen ist in zwei Zettelkatalogen erfaßt: in einem Alphabetischen Katalog und einem zweiteiligen Systematischen Katalog, der sich in seiner Systematik jedoch nicht an den einzelnen Beständen der beiden Abteilungen orientiert, sondern abteilungsübergreifend angelegt ist. Teil I verzeichnet alle Bestände zu den nicht-medizinischen Wissenschaften (Enzyklopädien, Nachschlagewerke, Wörterbücher zur Psychologie, Naturwissenschaft, Botanik, Zoologie, Biologie, Physik, Chemie u. a.), während Teil II, der Hauptteil des Kataloges, nur die medizinische Fachliteratur enthält. Unabhängig von der Katalogaufteilung bezieht sich die nachfolgende Beschreibung auf die Bestände der Abteilung für Lehrkräfte.

2.5 Der inhaltliche Schwerpunkt der medizinischen Wissenschaften liegt zum einen auf den theoretischen Disziplinen Anatomie und Histologie, Physiologie, Biochemie, pathologische Anatomie und pathologische Physiologie. Zum anderen werden die praktischen Disziplinen abgedeckt, wie Innere Medizin, Infektionskrankheiten, Chirurgie und Anästhesie, Gynäkologie und Hebammenkunde sowie Hygiene und Gesundheitswesen. Es liegen Monographien, Hand- und Lehrbücher, allgemeine Nachschlagewerke sowie Dissertationen und Tagungsberichte vor.

2.6 Zur Anatomie vorhanden sind z. B. Jakob Henle, Handbuch der systematischen Anatomie des Menschen (Braunschweig 1855-1871); Carl E. Hoffmann, Lehrbuch der Anatomie des Menschen (Erlangen 1877); Lion Hollstein, Lehrbuch der Anatomie des Menschen (Berlin 1852); Conrad Johann Martin Langenbeck, Knochen-, Bänder- und Knorpellehre mit Hinweisung auf die Icones osteologicae (Göttingen 1842); Wilhelm Krause, Die motorischen Endplatten der quergestreiften Muskelfasern (Hannover 1869) sowie Ludwig Edinger, Zehn Vorlesungen über den Bau der nervösen Centralorgane. Für Ärzte und Studierende (Leipzig 1885).

2.7 Den Grundstock zur Physiologie und physiologischen Chemie bilden die Werke aus der Bibliothek von Nikolaj Ignac Bakst (s. o. 1.3). Vorhanden sind neben Lehrwerken u. a. Monographien zur Ernährungsphysiologie, zur Physiologie des Nervensystems und der Sinnesorgane sowie zur vergleichenden Physiologie, darunter Julius Bernstein, Lehrbuch der Physiologie des thierischen Organismus, im speziellen des Menschen (Stuttgart 1894); Ernst Brücke, Vorlesungen über Physiologie (Wien 1873-1874); das Handbuch der Physiologie, bearb. von H. Aubert (Leipzig 1879-1881) und Carl Gottfried Lehmann, Lehrbuch der physiologischen Chemie (Leipzig 1853).

2.8 Zur Physiologie der Ernährung und des Stoffwechsels liegen u. a. vor Joseph Seegen, Die Zuckerbildung im Thier-Körper, ihr Umfang und ihre Bedeutung (Berlin 1890) sowie Theodor Ludwig Wilhelm Bischoff, Der Harnstoff als Maß des Stoffwechsels (Gießen 1853); zur Physiologie des Nervensystems C. Eckhard, Grundzüge der Physiologie des Nervensystems (Gießen 1854); zur vergleichenden Physiologie Adolf Fick, Der Kreislauf des Bluts (Berlin 1872); Carl Wegele, Über die centrale Natur reflectorischer Athmungshemmung (Würzburg 1882); Julius Kollmann, Mechanik des menschlichen Körpers (München 1874); Alexander Rollett, Beiträge zur Physiologie der Muskeln (Wien 1887) sowie Albert von Bezold, Untersuchungen über die Innervation des Herzens (Leipzig 1863).

2.9 Den größten Raum unter den klinischen Disziplinen nimmt der Bestand zur Inneren Medizin ein. Vertreten sind z. B. Otto Dornblüth, Kompendium der inneren Medizin. Für Studierende und Ärzte (Leipzig 1892); Richard Fleischer, Lehrbuch der inneren Medizin. Für Studierende und Ärzte (Wiesbaden 1888-1896) und Reinhold Köhler, Handbuch der speziellen Therapie einschließlich der Behandlung der Vergiftungen (Tübingen 1859). In den Bereichen Diagnostik sowie klinische und chemische Forschungsmethoden sei hingewiesen auf Carl Ernst Bock, Medizinische Diagnostik (Leipzig 1861); August Siebert, Diagnostik der Krankheiten des Unterleibes (Erlangen 1855); Karl Gerhardt, Lehrbuch der Auscultation und Percussion (Tübingen 1866) und Arthur Lippe, Die Grenzen des normalen Bronchialathmens am Rücken (Dorpat 1871).

2.10 Zu Herz- und Gefäßkrankheiten, Krankheiten der Atemwege, des Verdauungssystems sowie zu Infektionskrankheiten liegen sowohl allgemeine Werke als auch Titel zu Diagnostik und Therapie einzelner Erkrankungen vor, darunter z. B. Henry William Fullers Die Krankheiten des Herzens und der grossen Gefässe (Berlin 1864); William Stokes' Die Krankheiten des Herzens und der Aorta (Würzburg 1855); Leonard Landois' Die Lehre vom Arterienpuls nach eigenen Versuchen und Beobachtungen dargestellt (Berlin 1872); Heinrich Bambergers Lehrbuch der Krankheiten des Herzens (Wien 1857); Johannes Seitz' Die Ueberanstrengung des Herzens: Abhandlungen (Berlin 1875); Hermann Leberts Krankheiten der Blut- und Lymphgefässe (Erlangen 1855) sowie zur Theraphie der Herz- und Gefäßkrankheiten Max Josef Oertels Allgemeine Therapie der Kreislauf-Störungen (Leipzig 1891).

2.11 In der Gruppe Infektionskrankheiten mit den Rubriken Diphtherie, Typhus, Pest, Cholera und Scharlach ist der Bestand zur Cholera besonders umfangreich. Vorhanden sind 111 Titel, 76 davon in deutscher Sprache, darunter Monographien, Dissertationen, Handbücher, Tagungsberichte sowie Einzelstudien zu Choleraepidemien und ihrer Verbreitung. Genannt seien Max Edmund Rudolph Bruberger, Studien über Cholera-Ausscheidungen (Berlin 1867); Friedrich Küchenmeister, Handbuch der Lehre von der Verbreitung der Cholera und von den Schutzmaßregeln gegen sie (Erlangen 1872); Jeremias Rudolf Lichtenstadt, Die asiatische Cholera in Rußland in den Jahren 1829 und 1830 (Berlin 1831) und Die asiatische Cholera in Rußland in den Jahren 1830 und 1831 (Berlin 1832) sowie Max von Pettenkofer, Untersuchungen und Beobachtungen über die Verbreitungen der Cholera (München 1855).

2.12 Der Bestand zur Chirurgie umfaßt insgesamt 110 Rubriken und Unterrubriken. Gesammelt wurde Literatur zu Diagnostik, topographischer Anatomie und operativer Chirurgie, Anästhesie, Traumatologie sowie zu Orthopädie und Neurochirurgie, darunter Maximilian Joseph von Chelius, Handbuch der Chirurgie zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen (Heidelberg, Leipzig und Wien 1833); Carl Emmert, Lehrbuch der Chirurgie (Stuttgart 1850-1852); Friedrich Theodor Frerichs, Klinik der Leberkrankheiten (Braunschweig 1858-1861); Carl Langenbuch, Der Leberechinococcus und seine Chirurgie (Stuttgart 1890); Johann G. Berstein, Praktisches Handbuch für Wundärzte und Geburtshelfer (Leipzig 1790) sowie Johann W. Gründer, Geschichte der Chirurgie: von der Urzeiten bis zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts (Breslau 1859).

2.13 Zur Anästhesie seien genannt Otto Kappler, Anaesthesia (Stuttgart 1880); Paul Moritz Kersten, De chloroformii inhalatione (Leipzig 1859); [Stahmann], Die Anwendung des Chloroforms und der Chloroformtod (Halle 1866); Eduard Tauber, Die Anaesthetica. Eine Monographie mit besonderer Berücksichtigung von zwei neuen anästhetischen Mitteln (Berlin 1881) sowie Hermann Köhler, Die lokale Anaesthesirung durch Saponin. Experimental-pharmakologische Studien (Halle 1873).

2.14 Hinzu kommen Bestände zu Gynäkologie und Hebammenkunde (370 Titel, u. a. Werke von Ernst Bumm und Albert Doderlein), Ophthalmologie (240 Titel), Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (170 Titel), Urologie (102 Titel), Neurologie und Psychiatrie (Ernst Bumke und H. Oppenheim) und Pädiatrie. Außerdem finden sich Werke zur Zahnheilkunde, z. B. Joseph J. von Plenk, Lehre von den Krankheiten der Zähne und des Zahnfleisches (Wien 1779) und Anton Buzer, Handbuch der Zahnheilkunde (Berlin 1867), sowie zur Onkologie, z. B. Rudolf Virchow, Die krankhaften Geschwülste (Berlin 1863).

2.15 Zur Hygiene (Boden-, Wasser-, Wohnungs-, Arbeits- und Schulhygiene sowie zum Kriegssanitätswesen) sind zahlreiche Titel vorhanden, z. B. Max von Pettenkofer, Handbuch der Hygiene und der Gewerbekrankheiten (Leipzig 1882-1891); Robert Wilhelm Bunsen, Anleitung zur Analyse der Aschen und Mineralwasser (Heidelberg 1874); F. S. Wolffsheim, Über Bordelle in medizinisch-polizeilicher Hinsicht (Hamburg 1845); Leonhard Ludwig Finke, Versuch einer allgemeinen medizinisch-praktischen Geographie (Leipzig 1792); Albert Magnus, Ueber das Flusswasser und die Cloaquen grösserer Städte in medicinisch-polizeilicher Hinsicht (Berlin 1841); Joseph Fuchs, Die Gesundheits-Commissionen und hygienische Studien auf dem Lande (München 1876); Hermann Eulenberg, Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens (Berlin 1881-1882); Karl Lebrecht Scheffler, Abhandlung von der Gesundheit der Bergleute (Chemnitz 1770) sowie Johann C. Ackermann, Handbuch der ausübenden Arzneywissenschaft und Wundarzneykunst bey Armeen im Felde (Leipzig 1797).

2.16 Die Sachgruppe Allgemeine Medizin umfaßt Titel zur Medizingeschichte, zum öffentlichen Gesundheitswesen und zur medizinischen Ausbildung, Literatur zu Volksmedizin, Homöopathie, Hausmedizin und populären Medizin sowie zur Krankenpflege. Hinzu kommen Nachschlagewerke, Enzyklopädien und terminologische Wörterbücher. Genannt seien Johann Hermann Baas, Leitfaden der Geschichte der Medicin (Stuttgart 1880); Heinrich Haeser, Lehrbuch der Geschichte der Medicin (Jena 1853); Otto Roth, Klinische Terminologie (Erlangen 1884); Georg Friedrich Most, Enzyklopädie der gesammten medizinischen und chirurgischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe, der Augenheilkunde und der Operativchirurgie (Leipzig 1836-1837); Johann Peter Frank, Grundsätze über die Behandlung der Krankheiten des Menschen zu akademischen Vorlesungen bestimmt (Mannheim 1794) sowie Hermann Eichhorst, Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie für praktische Ärzte und Studierende (Wien und Leipzig 1884-1885).

2.17 Zur Homöopathie liegen 39 Titel in deutscher Sprache vor, darunter Samuel Hahnemann, Organon der Heilkunst (Dresden und Leipzig 1829 und 1833); eine Vorlesung von Eduard Hirschfeld, Ueber das Athmen und dessen gesundheitsgemäße Bedingungen und über Homöopathie (Bremen 1842) sowie Gottlieb Heinrich Georg Jahr, Handbuch der Hauptanzeigen für die richtige Wahl der homöopatischen Heilmittel (Düsseldorf 1835). Zur Medizinalstatistik finden sich 20 Titel (davon 7 in deutscher Sprache), darunter Johann Ludwig Casper, Beiträge zur medizinischen Statistik und Staatsarzneikunde (Berlin 1825-1835) und Friedrich Oesterlen, Handbuch der medizinischen Statistik (Tübingen 1874).

2.18 Die Gruppe Naturwissenschaften umfaßt

Schriften zur Geschichte der Naturwissenschaft, zu Astronomie, Mathematik, Chemie, Geographie, Geologie, Meteorologie, Mineralogie und Paläontologie. Von 8 Werken zur Astronomie sind 7 in deutscher Sprache, darunter Julius Robert von Mayer, Beiträge zur Dynamik des Himmels in populärer Darstellungen (Heilbronn 1848). Zur Mathematik sind 4 Titel in deutscher Sprache vorhanden, u. a. Hermann Hankel, Die Entwickelung der Mathematik in den letzten Jahrhunderten (Tübingen 1869). Die Sachgruppe Botanik (66 Titel in Deutsch und Latein) ist u. a. mit Titeln zur Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Pflanzenkrankheiten sowie mit allgemeinen Hand- und Lehrbüchern vertreten, so Karl Müller, Das Buch der Pflanzenwelt. Botanische Reise um die Welt (Leipzig 1857) und Moritz Seubert, Naturgeschichte des Pflanzenreichs (Stuttgart 1855).

2.19 Zur Chemie liegen 150 Titel in Deutsch vor. Den Grundstock bilden die Bibliotheken von Nikolaj Ignac Bakst und A. S. Ginsberg (1870-1937). Vorhanden sind Titel zur allgemeinen Chemie, physikalischen, analytischen, organischen und anorganischen Chemie, zu chemischen Technologien und zur Geschichte der Chemie, darunter Monographien, Lehrbücher, Handbücher, Nachschlagewerke, Dissertationen sowie populärwissenschaftliche Schriften. Genannt seien z. B. Hermann Kopp, Geschichte der Chemie (Braunschweig 1843-1847); Victor Regnault, Kurzes Lehrbuch der Chemie (Braunschweig 1853); Walter Ostwald, Grundriss der allgemeinen Chemie (Leipzig 1899) und Albert Ladenburg, Handwörterbuch der Chemie (Breslau 1882-1887).

2.20 Im Bestand zur anorganischen Chemie sind neben Monographien (Gustav Dachauer, Ozon, München 1864) auch Dissertationen vorhanden, so Wilhelm Reuss, Beiträge zur Kenntniss der salpetersauren Quecksilberoxydulsalze (Mercuronitrate) (Freiburg 1886), und Eduard Klassohn, Ueber das fünffache Schwefelantimon und seine Verbindung mit Schwefelnatrium (Dorpat 1855). Zu chemischen Technologien sind 7 Titel vorhanden, darunter Ferdinand Fischer, Die chemische Technologie des Wassers (Braunschweig 1880).

2.21 Zur Geschichte der Philosophie liegen ca. 40 Titel vor (25 Titel in Deutsch), darunter Kants Sammlung einiger bisher unbekannt gebliebener kleiner Schriften (Königsberg 1800) und eine Ausgabe seiner Critik der reinen Vernnuft (Leipzig 1828) sowie Johann Christoph Hoffbauers Anfangsgründe der Moralphilosophie und insbesondere der Sittenlehre nebst einer allgemeinen Geschichte derselben (Halle 1798). Der Bestand zur Psychologie ist in 16 Rubriken unterteilt, darunter Titel zur Psychologie des Kindes (11 Titel, 4 in Deutsch), z. B. William Preyer, Die Seele des Kindes. Beobachtungen über die geistige Entwicklung des Menschen in den ersten Lebensjahren (Leipzig 1890).

2.22 Zur Geschichte liegen 6 Titel vor, darunter Friedrich Schlegel, Ueber die neuere Geschichte (Uppsala 1813) und Der Entwicklungsgang der Menschheitshumanität (Leipzig 1871). Zur Kunst finden sich 4 Titel, z. B. Ernst W. Brücke, Bruchstücke aus der Theorie der bildenden Künste (Leipzig 1877) und Wilhelm von Bezold, Die Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe (Braunschweig 1874). Zur Literatur sind 3 Titel von August Antonius Rauber vorhanden, Die Don-Juan-Sage im Lichte biologischer Forschung (Leipzig 1899), Die Lehren von Victor Hugo, Leo Tolstoj und Emile Zola über die Ausgaben des Lebens vom biologischen Standpunkte aus betrachtet ... (Leipzig 1896) sowie Die Medea des Euripides im Lichte biologischer Forschung (Leipzig 1899).

2.23 Der Zeitschriftenbestand umfaßt 92 Titel (2496 Bde), aus dem 18. Jh (6 Titel; 86 Bde) und 19. Jh (86 Titel; 2410 Bde). Von den 86 Bdn des 18. Jhs seien erwähnt Die Römisch-Kaiserliche Academie und Der Naturforscher: Auserlesene medizinische, chirurgische, anatomische, chemische und botanische Abhandlungen (Nürnberg 1771-1775), Medizinisches Wochenblatt für Aerzte, Wundärzte und Apotheker (Frankfurt a. M. 1790-1799), Journal für die Chirurgie, Geburtshilfe und gerichtliche Arzneykunde (1797-1799) sowie das Archiv für die Physiologie (Halle 1797-1815).

2.24 An deutschen Ausgaben des 19. Jhs liegen vor Archiv für Augen- und Ohrenheilkunde (Wiesbaden 1869-1900); Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten (Berlin 1868-1898); Deutsches Archiv für klinische Medizin (Leipzig 1866-1900); Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin (Berlin 1849-1900); Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie (Stuttgart 1877-1900) und Zentralblatt für die medizinischen Wissenschaften (Berlin 1863-1890). Unter den in Rußland und im Baltikum erschienenen Zeitschriften (6 Titel; 110 Bde) sind erwähnenswert Historische Studien aus dem Pharmakologischen Institut der Kaiserlichen Universität Dorpat (1889-1895), die Pharmazeutische Zeitschrift für Rußland (St. Petersburg 1862-1897) sowie die St. Petersburger medizinische Wochenschrift (St. Petersburg 1861-1914).

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; chronologische Erfassung bis 1917]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; chronologische Erfassung bis 1917]

Stand: Dezember 1999

Ljudmila A. Noskova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.