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Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften

Adresse. Franckeplatz 1, Haus 31, 06099 Halle (Saale) [Karte]
Telefon. (0345) 5 52 20 82
Telefax. (0345) 5 52 71 72
Bibliothekssigel. <Ha 44>

Unterhaltsträger. Land Sachsen-Anhalt
Funktion. Fachbereichsbibliothek.
Sammelgebiete. Pädagogik und Randgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-18 Uhr, Freitag 8-16 Uhr. In den Semesterferien Montag bis Freitag 8-16 Uhr. Leihverkehr: DLV über ULB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät, PC (OPAC), Möglichkeit zur Literaturrecherche (online und offline).
Hinweise für anreisende Benutzer. Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof (Linie 6) Richtung Südstadt bis Haltestelle Franckeplatz. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). - Parkplätze Nähe Franckeplatz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Pädagogische Fakultät war eine der jüngsten Nachkriegs-Neugründungen, die die traditionellen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ergänzten. Der von der sowjetischen Militäradministration für Deutschland (SMAD) als Präsident der Provinz Sachsen von 1945 bis 1946 eingesetzte parteilose Prof. Erhard Hübener (1881-1958; Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt bis 1949) hatte bereits am 2. Dezember 1945 die Verordnung zur Errichtung der neuen Fakultät erlassen, die jedoch erst im Wintersemester 1946/47 unter dem Dekanat von Prof. Hans Ahrbeck (1890-1981) erfolgte.

1.2 Der Grundstock der im Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen seit 1948 untergebrachten Fakultätsbibliothek entstammte den Beständen des ehemaligen Pädagogischen Seminars der Philosophischen Fakultät. Von dort wurden 1947 4325 Bücher übernommen. 1948 war der Bestand schon auf 20.115 Bde angewachsen. Nachdem die Pädagogische Fakultät als Pädagogisches Institut in die Philosophische Fakultät eingegliedert worden war, wurde sie 1968 im Zuge der 3. Hochschulreform der DDR (Bildung von 19 Sektionen an der hallischen Universität) organisatorisch in die Sektion Erziehungswissenschaften umgewandelt.

1.3 Die Sektionsbibliothek wurde 1969 zur Zweigbibliothek der ULB und 1972 deren zentralem Geschäftsgang angeschlossen. 1988 wurden die Bestände des Institutes für Rehabilitationspädagogik (Ha 79) und 1993 des Instituts für Pädagogische Psychologie (Ha 39) übernommen. Im Juli 1993 zog die Bibliothek in das Gebäude der ehemaligen Arbeiter-und-Bauern-Fakultät (Haus 31) der Franckeschen Stiftungen um. Gleichzeitig erhielt sie die umfangreichen Bestände der Bibliothek der in die Martin-Luther-Universität integrierten Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen (Ha 122). Aus dem im Oktober 1997 aus der Pädagogischen Hochschule Köthen nach Halle verlegten Institut für Grundschulpädagogik kamen im September 1998 weitere 35.000 Bde hinzu. Ende 1998 wies die Bibliothek einen Gesamtbestand von 220.000 Bdn auf, darunter 219 laufend bezogene Zeitschriften.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Auszählung ergab einen historischen Bestand von 1977 Titeln. Vorhanden sind 6 Titel aus dem 17. Jh, 257 aus dem 18. Jh und 1714 aus dem 19. Jh. Dieser Bestand umfaßt 1897 Titel in Deutsch, 20 in Latein, 53 in Französisch und 7 in Englisch.

2.2 Hervorzuheben sind die Sammlung zur Geschichte und Theorie der Pädagogik, die Bestände an Schulbüchern aus dem 18. und 19. Jh und 81 ebenfalls ältere Zeitschriftentitel vorwiegend pädagogischen Inhalts. Die deutschsprachigen Elementar-Lehrbücher für Schüler und die methodischen Unterrichtshilfen für Lehrer beziehen alle schulischen Fächer ein, wie Deutsch, Geschichte, Religion, Erd- und Naturkunde und Mathematik. Darunter befinden sich die 4 Anfangs-Exemplare des Bilderbuches für Kinder (1792-1802) des Weimarer Verlegers und Buchhändlers Friedrich Justin Bertuch (1747-1822).

2.3 Neben Pädagogik-Zeitschriften und Jahrbüchern für Lehrer ist u. a. auf die von Joachim Heinrich Campe (1746-1818) herausgegebene Allgemeine Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens (Hamburg, Wolfenbüttel, Braunschweig und Wien 1785-1792) hinzuweisen. Eine Seltenheit aus dem Pädagogischen Seminar der Universität Halle ist die von Justus Gotthard Rabener, Christian Schöttgen und Johann Georg Walch veröffentlichte Deutsche Acta Eruditorum, oder Geschichte der Gelehrten / welche den gegenwärtigen Zustand der Litteratur in Europa begreifen (Leipzig 1712-1730, Teil 1-156 der 1739 mit Teil 240 abgeschlossenen Ausgabe), fortgesetzt ab 1740 als Zuverlässige Nachrichten.

2.4 Darüber hinaus ist die Historische Abteilung gut mit allgemeinen Nachschlagewerken ausgestattet, darunter ein vierteiliges Allgemeines historisches Lexicon (Leipzig 1730-1732). Zedlers Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste (Halle und Leipzig 1732-1754) ist mit allen Ergänzungen in 68 Bdn vorhanden. In 6 Bdn liegt die 2. Auflage (Paris 1733) des zuerst in Lyon 1674 erschienenen Grand Dictionnaire historique ou le mélange curieux de l'histoire sacrée et profane von Louis Moréri (1643-1680) vor. Diderots und d'Alemberts Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (Paris 1751-1772) ist ebenfalls vollständig erhalten, während Le Grand Dictionnaire de L'Académie françoise (Paris 1695) Lücken aufweist.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog bis 1974

[in Zettelform; Anlage nach PI]

Alphabetischer Katalog ab 1975

[in Zettelform; Anlage nach RAK]

Systematischer Katalog bis 1995

[in Zettelform; zugleich Standortkatalog]

Der Bestand ist bis 1990 im Zentralkatalog Sachsen-Anhalt nachgewiesen; ab 1991 im OPAC der ULB und im Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV). Retrospektive Erfassung ist geplant.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Ahrbeck, Hans: Die Entwicklung der Pädagogischen Fakultät seit 1945. In: 450 Jahre Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bd 3: Halle-Wittenberg 1945-1952. Halle (Saale) 1952, S. 15-17

Stand: Januar 1999

Haide Höpfner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.