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Centralna biblioteka na Balgarskata akademija na naukite

Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften


Adresse. ul. 15 Noemvri 1, 1040 Sofija
Telefon. (02) 87 89 66
Telefax. (02) 80 31 27
e-mail. [banlib@bgcict.bas.bg]; [exch1@cl.bas.bg]
Internet. http://www.cl.bas.bg
Bibliothekssigel. < ZB BAN >

Unterhaltsträger. Balgarska akademija na naukite [Bulgarische Akademie der Wissenschaften]
Funktionen. Zentrale wissenschaftliche Bibliothek mit breitem Erwerbungsprofil und mit Verantwortung für den Aufbau des nationalen Bibliotheksbestandes; Bibliotheksinformationsdienst für Wissenschaftler; Pflichtexemplarbibliothek; öffentlich zugängliche Akademiebibliothek; Zentralbibliothek für das Netz von 49 Fachbibliotheken bei Instituten der Akademie der Wissenschaften (zuständig für Erwerbung, Katalogisierung, internationalen Schriftentausch, bibliographische Verzeichnung); bibliothekswissenschaftliche Forschungseinrichtung; Publikationstätigkeit (Bibliographien, Handbücher).
Sammelgebiete. Bulgarische und ausländische wissenschaftliche Literatur auf den Gebieten der Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Technik, Geowissenschaften, Geisteswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Die Bibliothek ist für wissenschaftliche Benutzer allgemein zugänglich. - Öffnungszeiten: Kataloge, Auskunft, Buchbestellung: Montag bis Freitag 8-16.30 Uhr; Lesesaal (Nachschlagewerke, laufende Periodika, Publikationen der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften): Montag bis Freitag 9-18 Uhr. Die Bibliothek bleibt an gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Besondere Öffnungszeiten werden mindestens zwei Wochen vorher bekanntgegeben. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen. Kopiergeräte (nur für neuere Literatur), Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, PC-Network mit 25 Arbeitsplätzen,
Internet.
Gedruckte Informationen. Marija Argirova u. a. (Hrsg.): Bibliotekite na Balgarskata akademija na naukite. Spravocnik [Die Bibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Handbuch]. Sofija 1999.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Flughafen Autobusverbindung (Linie 84) bis Haltestelle Sofijski universitet; vom Kulturpalast [Dvorec na kulturata] Trolleybusverbindung (Linien 1, 2 und 7) bis Haltestelle Sofijski universitet, von dort Fußwegnähe (2 Minuten). - Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand im Jahre 1869 als Buchsammlung der Bulgarischen gelehrten Gesellschaft [Balgarsko knizovno druzestvo; gegr. 1869] im rumänischen Braila. Nach der Gründung des unabhängigen Fürstentums Bulgarien (1878) erhielten die Gesellschaft und ihre Bibliothek 1879 ihren Sitz in Sofia. 1911 entstand aus der Gesellschaft die Bulgarische Akademie der Wissenschaften. In Sofia wurde die Bibliothek mit einem Bestand von 4026 Bdn zunächst in verschiedenen angemieteten Räumlichkeiten untergebracht, bevor sie 1929 ihr jetziges Gebäude beziehen konnte. Im Jahre 1935 wurde ein moderner Lesesaal für Wissenschaftler und Studenten eröffnet. Die Gründung der ersten Zweigbibliothek erfolgte 1942. Während des Zweiten Weltkriegs verwüstete ein Bombentreffer das Gebäude der Akademie der Wissenschaften. Der Bibliotheksbestand erlitt jedoch keine Verluste, da er bereits ausgelagert war. 1945 kehrten die ausgelagerten 55.289 Bde vollzählig zurück in die Bibliothek, die Ende des Jahres wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Die Bibliothek erhielt 1947 das Pflichtexemplarrecht und im Jahr darauf den Status der Zentralbibliothek für das akademische Fachbibliotheksnetz Bulgariens. Seit 1992 ist sie außerdem Pflichtexemplarbibliothek für die Veröffentlichungen der Weltbank.

1.2 Die Bestände der Zentralbibliothek und der Fachbibliotheken der Akademie der Wissenschaften werden überwiegend durch den bereits 1870 aufgenommenen Schriftentausch mit anderen Akademien und Gelehrten Gesellschaften in aller Welt, durch Bücherkauf, Abonnement, Schenkungen von Privatpersonen und Institutionen sowie durch die Pflichtexemplarabgabe ergänzt.

1.3 Von Beginn an wurde in der Bibliothek eine breit angelegte Sammlung auf den Gebieten der Naturwissenschaften, Mathematik, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften zusammengetragen. Darüber hinaus umfaßt der Bestand zahlreiche Sondersammlungen unterschiedlichen Umfangs und Ursprungs. Als Academica werden die Publikationen ausländischer Akademien der Wissenschaften zusammengefaßt. Die Sammlung Wissenschaft umfaßt Schriften zur Geschichte, Organisation, Ökonomie und Entwicklung der Wissenschaften, zur wissenschaftlichen Prognostik, zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft, zur Wissenschaftspolitik und zur Methodik und Technik wissenschaftlicher Forschungsarbeit. Die Veröffentlichungen der Weltbank betreffen Weltwirtschaft, Umweltschutz, Demographie, Soziologie u. a. Eine weitere Sondersammlung bilden die Publikationen der Vereinten Nationen.

1.4 Die Rara-Sammlungen der Zentralbibliothek umfassen eine Sammlung Alter Drucke (3000 altbulgarische und ausländische Monographien und Periodika vor 1878) und die sogenannte Sinai-Sammlung mit verfilmten Handschriften der Bibliothek des Klosters der Hl. Ekaterina in Sinai (5000 Mikrofilme). Eine weitere Mikrofilmsammlung vereint Handschriften altbulgarischer und slawischer Schriftdenkmäler (6000 Titel). Darüber hinaus gibt es eine Slawistische Sammlung (3289 Titel).

1.5 Weitere 35 Sondersammlungen entstanden aus den Privatbibliotheken verschiedener Schriftsteller, Wissenschaftler u. a., die von den Besitzern selbst oder von deren Erben geschenkt wurden. Bis 1945 gelangten 18 Privatsammlungen in die Zentralbibliothek, so u. a. 1929 die Sammlung des Dozenten für Bulgarische Geschichte und Geschichte des Balkans an der Universität Sofia, Nikola Milev (1881-1925), die 822 Bde zu seinen Forschungsbereichen umfaßte, sowie aus dem Besitz von Marko Balabanov (1837-1921), Professor für Griechische Sprache und Literatur und für Römisches und Byzantinisches Recht (ca. 1100 Bde, überwiegend in Griechisch zu Theologie und Klassischer Literatur, ferner bulgarische Alte Drucke). Im Jahre 1930 konnte die Bibliothek des ungarischen Ethnographen, Geographen und Archäologen Felix Kanitz (1829-1904) übernommen werden (783 Titel zu Ethnographie, Geschichte und Folklore der Balkanvölker), 1934 die umfangreiche Sammlung des Ökonomen Nikola Sakarov (1881-1943; 6291 Bde) zu Wirtschaftswissenschaften, Geschichte und Soziologie. 1.4

1.6 In der Zeitspanne von 1946 bis 1970 wurden die Bestände der Bibliothek um fünf Schenkungen bereichert. Von besonderer Bedeutung ist die Privatbibliothek von Vasil D. Stojanov (1839-1910), der einer der Begründer der Bulgarischen gelehrten Gesellschaft war; sie enthält 612 Titel zur Geschichte. 1948 wurde die Bibliothek der bulgarischen königlichen Familie übernommen, die sich aus den Sammlungen der Herrscher des Dritten bulgarischen Königreichs zusammensetzt: Fürst Alexander I. von Battenberg (1857-1893), Fürst Ferdinand I. von Sachsen-Coburg-Gotha (1861-1948) und König Boris III. (1894-1943). Die 3000 Monographien und Periodika dieser Sammlung (in Bulgarisch und anderen Sprachen) betreffen Geschichte, Ethnographie, Kunst und Schöne Literatur. Seit 1970 erhielt die Bibliothek weitere 11 Privatbibliotheken durch Schenkungen; darunter die des Dichters, Satirikers und Politikers Stojan Mihajlovski (1856-1927) mit 1860 Titeln zu Schöner Literatur, Politik, Geschichte und Philosophie; ferner die Sammlung des Mathematikers und Vorsitzenden der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Blagovest Sendov, mit mehr als 1000 fremdsprachlichen wissenschaftlichen Publikationen zur Mathematik.

1.7 Im Fachbibliotheksnetz der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften werden Bestände auf den Gebieten der Fundamentalwissenschaften, der Gesellschafts- und Geisteswissenschaften sowie der Angewandten Wissenschaften aufgebaut. Auch in den Fachbibliotheken finden sich deren Sammelschwerpunkten entsprechende Sondersammlungen und als Sondersammlungen aufgestellte Privatbibliotheken (so u. a. Publikationen des Kernforschungsinstituts in Dubna; Flora und Fauna Bulgariens und der Balkanhalbinsel; Pflanzentaxonomie; Paläobotanik; Ornithologie; Regionalfauna; Geologie; Atlanten, Stern-, Boden-, Meteorologie-, Hydrologie- und Agrometeorologiekarten; meteorologische, hydrologische, agrometeorologische Mitteilungsblätter; Stadtgeschichte; Nationale Wiedergeburt/Bulgarische Renaissance Anfang des 18. Jhs bis 1878; bulgarische Periodika; Alte Drucke; antike Autoren; Neumen; Numismatik; Epigraphik; Trachten und Kleidung; Holzschnittkunst). Unter 65 inkorporierten geschenkten Privatbibliotheken sind die des Sprachwissenschaftlers, Literaturhistorikers und Bibliographen Aleksandar Balan (1859-1959), des Biologen und Genetikers Donco Kostov (1897-1949), des Physikers Georgi Nadzakov (1896-1981), des Sprachwissenschaftlers Stefan Mladenov (1880-1963), des Dichters und Übersetzers Nikolaj Liliev (1885-1960), des Botanikers Daki Jordanov (1893-1978) sowie des Biologen und Cytologen Metodi Popov (1881-1954), der auch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina war.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Zentralbibliothek und ihrer Fachbibliotheken beträgt 1.850.203 Einheiten, darunter 1.030.598 Bde Monographien und 794.331 Bde Periodika (Stand von August 1996). Der historische Gesamtbestand (vor 1900) ist nicht quantifizierbar. Der Anteil des deutschen historischen Bestandes liegt bei 3177 Titeln in 4884 Bdn, darunter 98,7 Prozent Monographien (3137 Titel in 4728 Bdn). Hinzu kommen 29 Titel Periodika in 145 Bdn (0,9 Prozent) und 11 Titel Kartenwerke (0,3 Prozent). In Deutschland wurden 2197 Titel (69,1 Prozent) gedruckt, in Österreich 629 Titel (19,8 Prozent), in der Schweiz 45 Titel (1,4 Prozent) und in anderen europäischen Ländern 306 Titel (9,6 Prozent; Rußland 108 Titel, Ungarn 44, Norwegen 27, Polen 25, Schweden 20 u. a.).

2.2 Der deutsche historische Bestand wird nicht gesondert aufbewahrt, sondern verteilt sich auf den Gesamtbestand. 870 Titel (1207 Bde) finden sich in 16 Privatbibliotheken, vor allem in der Königlichen Bibliothek (350 Titel) und in der Bibliothek Felix Kanitz (317), ferner in den Bibliotheken Marko Balabanov (38), Nikola Sakarov (38) und Petar Mutafciev (25 Titel). Der deutsche historische Bestand stellt 0,5 Prozent aller ausländischen Bücher. Für die Ermittlung der Bestandszahlen wurden die Titel mit Erscheinungsjahr vor 1900 anhand des Alphabetischen Zentralkatalogs und der Standortkataloge der Privatbibliotheken ausgezählt. Fortsetzungswerke wurden nur unter dem Titel gezählt, desgleichen Zeitschriften und z. T. auch Schriftenreihen mit Monographien.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.3 Aus dem 17. und 18. Jh stammen 51 Titel (79 Bde; 1,6 Prozent) des deutschen historischen Bestandes; davon wurden 38 Titel in Deutschland (74 Prozent), 11 in Österreich (22 Prozent) sowie je ein Titel in der Schweiz und in Riga gedruckt. Das 19. Jh vertreten 3126 Titel (4805 Bde; 98,4 Prozent); davon stammen aus Deutschland 2159 Titel (69,1 Prozent), aus Österreich 618 Titel (ca. 20 Prozent) aus der Schweiz 44 (1,4 Prozent) und aus anderen europäischen Ländern 305 (9,7 Prozent).

2.4 2993 Titel (94,2) Prozent des deutschen historischen Bestandes liegen in deutscher Sprache vor, 116 Titel (3,6 Prozent) in lateinischer Sprache, 40 Titel (1,3 Prozent) in französischer Sprache und 28 Titel in anderen Sprachen (Polnisch, Ukrainisch, Italienisch, Ungarisch, Türkisch). Drucke vor 1800 liegen ausschließlich in deutscher Sprache (76 Prozent) und in lateinischer Sprache (24 Prozent) vor. Die Werke des 19. Jhs sind ebenfalls überwiegend in deutscher Sprache (2954 Titel; 94,4 Prozent); in Latein sind nur 104 Titel (3,3 Prozent), in Französisch 40 Titel (1,3 Prozent) und in anderen Sprachen 28 Titel.

Systematische Übersicht

2.5 Der deutsche historische Bestand verteilt sich auf 9 Fachgruppen, die, der Universellen Dezimalklassifikation folgend, 17 Untergruppen haben: (0) Allgemeines; (1) Philosophie; (2) Religion, Theologie; (3) Gesellschaftswissenschaften; (5) Mathematik, Naturwissenschaften; (6) Angewandte Wissenschaften; (7) Kunst; (8) Philologie; (9) Geographie, Geschichte.

2.6 Zum Fach Allgemeines (Gruppe 0) gehören 78 Titel (2,5 Prozent) des deutschen historischen Bestandes, die sich überwiegend aus Werken zu allgemeinen Fragen der Wissenschaft, Enzyklopädien, Katalogen und Handschriften des 19. Jhs zusammensetzen. Darunter sind J. Tikkanen, Eine illustrierte Klimax-Handschrift der Vatikanischen Bibliothek (Helsinki 1893), A. Hübl, Catalogus codicum manuscriptorum qui in Bibliotheca Monasterii B.M.V. ad Scotos Vindobonae servantur (Wien 1899) und die Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1868). Hinzu kommen mehrbändige Lexika, wie Deutsches Staats-Wörterbuch (11 Bde, Stuttgart 1857-1870) und Neues Konversations-Lexicon (Hildburghausen 1869-1870). In der Königlichen Bibliothek finden sich weitere Werke dieses Faches, so A. Bastian, Allerlei aus Volks- und Menschenkunde (Berlin 1888) und das Staats-, Hof- und Kommunal Handbuch (Eisenach 1894). Zur Sammlung Felix Kanitz gehören außerdem M. Hörnes, Dinarische Wanderungen (Wien 1888) und A. Kremer, Semitische Culturentlehnungen aus dem Pflanzen- und Thierreich (Stuttgart 1875).

2.7 Die Philosophie (Gruppe 1) ist mit 166 deutschen historischen Titeln (5,3 Prozent) vertreten. Sie betreffen Probleme der Philosophiegeschichte, antike Philosophie, die Philosophie des 17. bis 19. Jhs, Metaphysik, die Grundgesetze der Natur, die philosophischen Systeme, Logik, Ethik und Ästhetik sowie die Psychologie. Als Autoren erscheinen u. a. Aristoteles, Theophrast, Kant, Mirabeau, Marx, Engels, Mill, Nietzsche und Leibniz. Der einzige Titel des 18. Jhs ist Kants Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (Riga 1783). Zu erwähnen sind überdies Ch. W. Snell, Erste Grundlinien der Metaphysik (Gießen 1819), Ch. W. Snell und F. W. Snell, Handbuch der Philosophie für Liebhaber (Bde 5-8, Gießen 1819), J. Wilhelmi, Philosophie und Offenbarung, Witz und Wahrheit (Bremen 1834), J.-B. Mirabeau, System der Natur (Leipzig 1841), H. Lotze, Geschichte der Ästhetik in Deutschland (München 1868) und E. Zeller, Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Leipzig 1869).

2.8 Zur Gruppe Religion und Theologie (2) gehören 88 deutsche historische Titel (2,8 Prozent), die Fragen der Religionsgeschichte (Christentum, Katholizismus, Reformation, Morgenländische Religion, Sekten), der Judaistik, der griechischen und römischen Mythologie, der russischen Kirche, der Bibel, der Praktischen Theologie, Kirchenarchitektur u. a. betreffen. Aus dem 18. Jh stammen V. Löscher, Vollständige Reformations-Acta und Documenta oder umständliche Vorstellung des evangelischen Reformationswerks (Leipzig 1720-1723), J. Binghas, Origines sive antiquitates ecclesiasticae (1724-1725) und A. Kollarius, De Originibus et usu perpetuo potestatis legislatoriae circa sacra apostolicorum regum Ungariae (Wien 1767). Zur Bibliothek der königlichen Familie gehören die Physiognomischen Fragmente (Leipzig 1777) von J. Lavater. Die meisten Titel der Gruppe stammen aus dem 19. Jh, darunter F. Creuzer, Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen (Leipzig 1810), L. Preller, Griechische Mythologie (Leipzig 1854) und Römische Mythologie (Berlin 1865) sowie E. Kurtz, Zwei griechische Texte über die Hl. Theophano (St. Petersburg 1898). In der Sammlung Felix Kanitz findet sich ferner das Euchologion der orthodox-katholischen Kirche (Wien 1861-1862) von M. Rajewsky.

2.9 Gut verteten ist die Gruppe Gesellschaftswissenschaften (3) mit 331 Titeln (23,3 Prozent), die sich verteilen auf die Untergruppen Wirtschaftswissenschaften, Militärwesen, Volkskunde, Pädagogik, Soziologie und Rechtswissenschaft. Werke zu den Wirtschaftswissenschaften bilden mit 85 Titeln (2,7 Prozent) den größten Teilbestand des deutschen historischen Bestandes. Sie betreffen überwiegend die preußische, österreichische und japanische Handelsgeschichte, die Handelskorrespondenz, die Ökonomie Deutschlands, Rußlands und Bulgariens, Kredit- und Finanzwesen, Monopolbildung, Statistik, Außenhandel, politische Ökonomie u. a. Erwähnenswerte Titel sind G. Heimbach, Die Lehre von dem Creditum nach den gemeinen in Deutschland geltenden Rechten (Leipzig 1849), A. Wagner, Finanzwissenschaft (Leipzig 1883-1890), E. Dühring, Kritische Geschichte der Nationalökonomie und des Socialismus (Leipzig 1879) und J. Kutscheit, Strassen-, Industrie- und Verkehrskarte Central-Europa (Berlin 1846). In der Königlichen Bibliothek finden sich ferner die Grundsätze der Volkswirthschaftslehre von C. Menger (Wien 1871) und das Verzeichniss der Inhaber von Giro-Conten der Reichsbank (Berlin 1893). Erwähnenswerte Titel gehören auch zur Bibliothek Nikola Sakarov, so A. Smith, Natur und Ursachen des Volkswohlstandes (Berlin 1879) und F. List, Die Theorie des nationalen Systems der politischen Ökonomie (Stuttgart 1877).

2.10 Zur Untergruppe Militärwesen liegen 74 Titel (2,3 Prozent) vor, vor allem Werke zur Militärgeschichte (Kriege zwischen Österreich und Frankreich sowie Frankreich und Deutschland, die Russisch-türkischen Kriege u. a.), zur Ballistik, zur Artillerie und zu den Seeschlachten. Als Titel aus dem 18. Jh von Interesse ist das Theatrum belli, complectens Partem Poloniae et Imperii Russici nec non Tatariam, Moldoviam, Walachiam, Bulgariam, Romaniam, Natoliam, Macedoniam (Hamburg 1774). Die übrigen Monographien stammen meist aus dem 19. Jh. Zu erwähnen sind E. Büffer, Die Strategen und die Strategie der neuesten Zeit (Prag 1869), R. König, Der grosse Krieg gegen Frankreich im Jahre 1870 (Bielefeld 1871), H. v. Moltke, Der russisch-türkische Feldzug in der europäischen Türkei (Berlin 1877) und M. Zimmermann, Illustrirte Geschichte des orientalischen Krieges von 1876-1878 (Wien 1878). In den Privatbibliotheken von Petar Darvingov und Felix Kanitz sowie in der Bibliothek der königlichen Familie sind 20, 15 und 18 Titel der Untergruppe vorhanden, vor allem Werke zu Militärgeschichte, Kriegsstrategie und Taktik.

2.11 Die Rechtswissenschaft vertreten 66 Titel (2,1 Prozent). Sie betreffen Griechisches und Römisches Recht, deutsches Handelsrecht, deutsches Strafrecht, Patentrecht, Zivilprozeßverfahren, Strafrecht, Rechtsphilosophie, Landesgesetzblätter (Elsaß-Lothringen) u. a. Erwähnenswert ist die Juristische Encyclopädie von A. Merkel (Berlin 1885). Weitere Titel sind C. de Martens und F. de Cussy, Recueil manuel et pratique de traités, conventions et autres actes diplomatiques (Leipzig 1845-1857), ein Allgemeines österreichisches bürgerliches Gesetzbuch, kundgemacht in dem Grossfürstenthume Siebenbürgen (Wien 1853), L. Stein, Die Verwaltungslehre (Stuttgart 1869) und B. Windschein, Lehrbuch des Pandektenrechts (Frankfurt 1887). Im Bestand finden sich darüber hinaus Handbücher wie P. Lehmann, Polizei-Handlexikon (Berlin 1896) und C. de Martens, Le guide diplomatique (Leipzig 1866).

2.12 Von den Werken der Untergruppe Volkskunde zählen 1,6 Prozent (49 Titel) zum deutschen historischen Bestand. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet die Literatur zur Ethnographie einzelner Völker (slawische, romanische, germanische, türkische u. a.), zur historischen Volkskunde, zu Trachten und zur Volkskunst. Von Interesse sind F. Fliegner, Bilder aus Constantinopel (Breslau 1853), F. Lay, Ornamente südslavischer nationaler Haus- und Kunstindustrie (Agram 1875-1884) und A. Strauß, Die Bulgaren (Leipzig 1898). In der Sammlung Felix Kanitz und in der Königlichen Bibliothek finden sich weitere 27 Titel dieser Untergruppen, so G. Fritsch, Die Eingeborenen Süd-Africa's (Breslau 1872), F. Hellwald, Die Welt der Slawen (Berlin 1890), L. Steub, Zur Ethnologie der deutschen Alpen (Salzburg 1887) und I. Kohl, Skizzen aus Natur- und Völkerleben (Dresden 1851).

2.13 Auf die Untergruppe Pädagogik tfallen 44 Titel (1,4 Prozent) des deutschen historischen Bestandes. Die Werke betreffen Geschichte, Theorie und Praxis der Pädagogik; Bildungs- und Erziehungssysteme; die Unterstufe, die Grundschule und die Hauptschule; Schulen für Blinde u. a. Zur Sammlung von Felix Kanitz gehört J. Campes Theophron, oder der Erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend (Wien 1787). Weitere Publikationen stammen aus dem 19. Jh, darunter F. Scherer, Die Zukunft der Blinden (München 1888) und P. Natorp, Herbart, Pestalozzi und die heutigen Aufgaben der Erziehungslehre (Stuttgart 1899).

2.14 Zur Soziologie gehören 13 Titel, überwiegend die allgemeine Soziologie, Differenzierungsprozesse, die Frauenfrage und den Antisemitismus betreffend. Erwähnenswerte Titel der Untergruppe sind W. Riehl, Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Socialpolitik (Stuttgart 1855), A. Bebel, Die Frau und der Sozialismus (Stuttgart 1897) und G. Simmel, Über sociale Differenzierung (Leipzig 1890).

2.15 Die Naturwissenschaften (Gruppe 5) umfassen die Untergruppen Mathematik, Astronomie, Physik, Chemie, Geologie, Biologie, Botanik und Zoologie. Den deutschen historischen Bestand bilden insgesamt 167 Titel (5,3 Prozent), darunter Werke zur Physik, Mathematik und Astronomie (mehr als 65 Titel des 19. Jhs). Erwähnenswert sind u. a. A. von Humboldt, Kosmos (Stuttgart 1869), E. Weitz, Bilder-Atlas der Sternwelt (Stuttgart 1888), R. Falb, Von den Umwälzungen im Weltall (Hartleben 1890), die Bonner Sternkarten (Bonn 1887), F. Argelander, Atlas des Nördlichen gestirnten Himmels für den Anfang des Jahres 1855 (Bonn 1863), E. Mascart, Handbuch der statischen Elektricität (Wien 1886), Ostwald's Klassiker der exacten Wissenschaften (Leipzig 1889) und K. Dukas, Praktiki arithmitiki (Wien 1820). In der Königlichen Bibliothek finden sich 15 Titel zu Astronomie und Mechanik. Hervorzuheben sind die Sämtlichen Werke des französischen Astronomen und Physikers F. Arago (Leipzig 1854-1860). Zur Chemie liegen 12 Titel (0,4 Prozent) vor, darunter der Grundriss der theoretischen Chemie (Göttingen 1808) von F. Stromeyer und die Elektrochemie (Leipzig 1896) von W. Oswald.

2.16 Bei der Geologie und Geophysik beläuft sich der deutsche historische Bestand auf knapp 100 Titel (3,1 Prozent) zur Regionalgeologie, zur historischen Geologie, zu Petrologie und Petrographie, Meteorologie, Klimaforschung, Paleogeographie, zum Erdmagnetismus und zu den Minerallagerstätten. Aus dem 18. Jh stammt E. Esper, Die Pflanzenthiere in Abbildungen nach der Natur (Nürnberg 1791-1794). Erwähnenswerte Ausgaben des 19. Jhs sind C. Stahl, Grundriss der Combinationslehre nebst Anwendung derselben auf die Analysis (Jena 1800), Friedrich August Quenstedt, Atlas zu den Cephalopoden (Tübingen 1849) und Der Jura (Tübingen 1858), F. Pfaff, Grundriss der Geologie (Leipzig 1876) und R. Hörnes, Erdbebenkunde (Leipzig 1893). Wichtig sind die Grundlagenwerke von Franz Toula, Geologische Untersuchungen im Centralen Balkan (Wien 1889-1890), Geologische Untersuchungen im Östlichen Balkan (Wien 1890-1896) sowie Reisen und geologische Untersuchungen in Bulgarien (Wien 1890). In der Sammlung Felix Kanitz sind 25 Titel zu Hydrologie, Meteorologie, Stratigraphie und Topographie vorhanden, so O. Peschel, Neue Probleme der vergleichenden Erdkunde als Versuch einer Morphologie der Erdoberfläche (Leipzig 1870) und E. Süss, Die Entstehung der Alpen (Wien 1875).

2.17 Auf die Biologie entfallen 317 Titel (10,1 Prozent). Damit liegt hier einer der umfangreichsten Teilbestände deutscher historischer Drucke vor. Den Schwerpunkt bilden die Werke zur Zoologie mit mehr als 280 Monographien, Handbüchern, Atlanten, Alben und Bestimmungsbüchern zur geographischen Verbreitung von Tierarten (Säugetiere 50 Titel, Vögel 84 Titel, Insekten 58 Titel usw.). Auch diese Gruppe umfaßt eine Anzahl von im 18. Jh erschienenen Titeln, so J. Klein, Historie der Vögel (Danzig 1760); Erste Fortsetzung des angenehmen und lehrreichen Geschenkes für die Jugend, oder Weitere Versuche zu einem allgemeinen nicht nur les- sondern auch sichtbaren general Register Theils aus der Naturgeschichte ... (Augsburg 1783-1785); Die Welt in Bildern vorzüglich zum Vergnügen und Unterricht der Jugend (Wien 1788-1790); Neue Einrichtung der k. k. Naturalien Sammlung zu Wien (Wien 1793). Der überwiegende Teil des Bestandes stammt aus dem 19. Jh, so auch Titel wie Marie François Xavier Bichat, Physiologische Untersuchungen über Leben und Tod, in einen vollständigen Auszug gebracht von J. D. Herholdt und C. G. Rafn (Kopenhagen 1802), C. W. Hahn, Vögel aus Asien, Africa, America und Neuholland (Nürnberg 1850), J. Neumann, Naturgeschichte der Land- und Wasser-Vögel des nördlichen Deutschlands und angrenzenden Länder nach eignen Erfahrungen tworfen und nach dem Leben gezeichnet (Köthen 1797-1811), J. Bechstein, Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands nach allen drei Reichen (Leipzig 1801-1809), F. Ochsenheimer und F. Freitschke, Die Schmetterlinge von Europa (Leipzig 1807-1835) sowie die Curculionidae (Bd 1, Schaffhausen 1883).

2.18 In der Königlichen Bibliothek finden sich interessante und wertvolle Ausgaben mit Exlibris der Könige Ferdinand I. und Boris III., mit reicher Einbandgestaltung und Farbillustrationen, darunter Atlanten zu Vögeln, Reptilien und Schmetterlingen sowie Enzyklopädien. Erwähnenswert sind u. a. A. Meyer, Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abarten (mit Atlas; Wien 1887), L. Fitzinger, Bilder-Atlas zur wissenschaftlich-populären Naturgeschichte der Vögel in ihren sämmtlichen Hauptformen (Wien 1864) und H. Nehrling, Die Nord-Amerikanische Vogelwelt (Leipzig 1891). Von A. Meyer, dem Direktor des Königlichen Dresdner Zoomuseums, finden sich ferner die Notizen über die antropomorphen Affen des Dresdner Museums (o. O., o. J.) und von E. Schäff das Album der Jagdtrophäen, Steinböcke und Wildziegen (Leipzig, o. J.). Ein großer Teil der Werke ist handkoloriert.

2.19 Die 25 Titel (0,8 Prozent) zur Botanik stammen aus dem 19. Jh und behandeln Probleme der Geobotanik, Paläobotanik, Phytogeographie und der Flora Deutschlands. Als Publikation der Botanischen Gesellschaft in Brandenburg liegen die Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg (1873 ff.) vor. Ebenfalls im Bestand ist die Reihe Flora von Deutschland (30 Bde, Gera 1880-1888). Weiterhin findet sich die Fauna und Flora des Golfes von Neapel und der angrenzenden Meeres-Abschnitte (14 Bde, Leipzig 1882-1926). Die meisten Werke der Sammlung gehören zur Königlichen Bibliothek. Alle tragen das Exlibris von König Ferdinand I., sind in Leder oder Seide gebunden und mit Goldschnitt sowie Farbillustrationen ausgestattet. Weitere Beispiele sind G. Kunze, Die Farnkräuter in kolorirten Abbildungen (Leipzig 1840-1847), J. Reinke, Atlas deutscher Meeresalgen (Berlin 1889) und S. Vilmorin, Blumengärtnerei (Berlin 1896).

2.20 Bei den Angewandten Wissenschaften (Gruppe 6) sind zur Untergruppe Medizin 148 deutsche historische Titel (4,7 Prozent) vorhanden. Die Werke betreffen Probleme der Anatomie, Physiologie, Pharmazie, Toxikologie und Pathoanatomie, die klinische Medizin, verschiedene Krankheiten, die Gynäkologie sowie die Veterinärmedizin. Zahlreiche Werke liegen zur Chirurgie vor (Forschungen, Grundkurse, Handbücher), aber auch zur Cholera und zu den Mikroskopiertechniken. Zwei Drucke stammen aus dem 18. Jh: Friedrich Börner, Nachrichten von den vornehmsten Lebenszuständen und Schriften jetztlebender berühmter Ärtze und Naturforscher in und um Deutschland (Bd 2, Wolfenbüttel 1752) und Onomatologia medica completa seu Onomatologia historiae naturalis (Ulm 1758-1777). Nennenswerte Titel des 19. Jhs sind J. Saissy, Über die Krankheiten des inneren Ohres (Göttingen 1829), L. Böhm, Das Schielen und der Sehnenschnitt in seinen Wirkungen auf Stellung und Sehkraft der Augen (Berlin 1845), M. Chelius, Handbuch der Chirurgie (Heidelberg 1851-1852) und F. Barth, Die Cholera mit Berücksichtigung der speciellen Pathologie und Therapie nebst einem Anhange (Breslau 1893).

2.21 In der Untergruppe Technik finden sich 71 Titel (2,3 Prozent). Sie betreffen Bergbau, elektrische Maschinen, Verkehrswesen, Militärtechnik, Hydrotechnik, Tunnel- und Brückenbau, Flugzeugbau u. a. Fast alle Drucke stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Repräsentativ sind E. Winkler, Vorträge über Brückenbau, gehalten an den technischen Hochschulen in Prag, Wien und Berlin (Wien 1887), J. Schütz, Hartguss-Panzerungen und Minimalscharten-Laffeten, System Gruson (Magdeburg 1890), C. Borchardt, Die Remscheider Stauweiheranlage sowie Beschreibung von 450 Stauweiheranlagen (München 1897) und E. Manfai, Die Flugmaschine des dynamischen Flugprincipes in ihrer Ausführung und Verwendung (Wien 1898). Aus der Königlichen Bibliothek stammen ca. 15 Titel zu diesem Themenkomplex, darunter A. Schweiger-Lerchenfeld, Vom rollenden Flügelrad (Wien 1894) und J. Ratzeburg, Forstnaturwissenschaftliche Reisen durch verschiedene Gegenden Deutschlands (Berlin 1842).

2.22 Nur 15 ausschließlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs stammende Titel (0,5 Prozent) gehören zur Untergruppe Landwirtschaft. Sie betreffen u. a. Weinbau, Gartenbau, Forstwissenschaft, Jagd, Tierzucht und Pflanzenschutz. Erwähnt seien F. Mohr, Der Weinstock und der Wein (Koblenz 1864), M. Maltzan, Düngerwirtschaft (Berlin 1893), J. Kühn, Die zweckmässigste Ernährung des Rindviehes vom wissenschaftlichen und praktischen Gesichtspunkte (Dresden 1897) und T. Goltz, Vorlesungen über Agrarwesen und Agrarpolitik (Jena 1899).

2.23 Zur Architektur liegen 29 Titel vor. Auch sie stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und behandeln Probleme der mittelalterlichen Architektur, Kirchenarchitektur, Architektur von Burgen, Schlössern und öffentlichen Gebäuden sowie die Architektur deutscher Städte. Unter ihnen finden sich Oscar Mothes, Illustrirtes Bau-Lexicon (Bde 1-4, Leipzig 1874-1877) sowie die Reihen Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens (Jena 1888-1917), Entwerfen, Anlage und Einrichtung der Gebäude (Stuttgart 1893-1898) und Die Baustile (Darmstadt 1892-1896).

2.24 Die Gruppe Kunst (7) ist mit einem historischen deutschen Bestand von 103 Titeln (3,3 Prozent) vertreten, die ausschließlich aus dem 19. Jh stammen und vorwiegend in Deutschland gedruckt wurden. Die Bestandsgruppe umfaßt Werke zu Kunstgeschichte (altgriechische, antike, römische, mittelalterliche und christliche Kunst, Renaissance), Malerei, Wandmalerei, Bildhauerei, Gravur, Glasmalerei, kunstgewerblicher Holzverarbeitung und zum Email. Nennenswerte Beispiele sind F. Piper, Mythologie der christlichen Kunst (Weimar 1847-1851), B. Dudik, Neuentdeckte Fresken aus dem Leben der Heil. Apostel Cyrill und Method in Rom (Wien 1869), J. Passavant, Le peintre-graveur (Leipzig 1860-1864), F. Reber, Kunstgeschichte des Mittelalters (Leipzig 1886), H. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler (Stuttgart 1889) und G. Schmoranz, Altorientalische Glas Gefäße (Wien 1898). Darüber hinaus finden sich 15 Verzeichnisse, Kataloge und Kunstlexika, so das Verzeichnis der antiken Skulpturen (Berlin 1885) und der Catalogue des monuments et inscriptions de l'Egypte antique (Wien 1895-1902). In der Sammlung Felix Kanitz und in der Königlichen Bibliothek sind 31 Titel zur Kunst vorhanden. Erwähnenswert sind die Meisterwerke der Holzschneidekunst aus dem Gebiete der Architektur, Skulptur und Malerei (Leipzig 1882), ein reich illustriertes Album mit Ledereinband, Seide und vergoldeten Floralmotiven, Musendarstellungen aus der antiken Mythologie sowie Königswappen; und schließlich Max Rooses, Rubens Leben und Werke (Stuttgart 1890), ein Album mit handgearbeitetem Samteinband, Goldschnitt und Aquarellmalerei.

2.25 Die Untergruppe Musik enthält 31 Titel, darunter einen Titel aus dem 18. Jh: B. Paumgartner, Dr. Charles Burney's musikalische Reise durch das alte Österreich (Wien 1722). Die übrigen Titel stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und betreffen die Musiktheorie, Kirchenmusik, Musik für einzelne Musikinstrumente sowie Vokal- und Instrumentalmusik. Altgriechische Texte und Noten enthält J. Schmidts Die Kunstformen der griechischen Poesie und ihre Bedeutung (Leipzig 1868-1872). Von Interesse sind auch E. Richter, Die praktischen Studien zur Theorie der Musik (Leipzig 1888-1889), J. Schmidt, Die antike Compositionslehre (Leipzig 1869) und M. Lussy, Die Kunst des musikalischen Vortrags (Leipzig 1886). Im Bestand finden sich außerdem Werke berühmter Komponisten, so E. T. A. Hoffmann, Prinzessin Brambilla (Breslau 1821), R. Wagner, Die Walküre (Berlin 1870) und Das Rheingold (Mainz 1876) sowie P. Sarasate, Zigeunerweisen (Berlin 1898). Das letzte Werk trägt das Exlibris der Fürstin Eudokia. Weitere 8 Titel tragen das Exlibris der bulgarischen Herrscherfamilie und stammen aus dem Besitz des Fürsten Ferdinand und seiner Töchter, den Fürstinnen Nadeschda und Eudokia, darunter auch Schumanns Werke für Pianoforte solo (Leipzig o. J.).

2.26 Zur Gruppe Philologie (8) gehören 90 Titel (2,9 Prozent), die Literaturwissenschaft, Schöne Literatur und Sprachwissenschaft umfassen. Zwei Titel wurden in der ersten Hälfte des 18. Jhs gedruckt: A. von Nettesheim, De incertitudine et vanitate omnium scientiarum et artium liber (Frankfurt 1714) und T. Eckhard, De templo Cappadociae Comano (Quedlinburg 1721). Die übrigen, aus dem 19. Jh stammenden Titel betreffen die Literaturtheorie, Literaturgeschichte, Literaturphilosophie und Literaturästhetik, Literaturschulen und Rhetorik. Erwähnenswerte Beispiele sind K. Krumbacher, Geschichte der byzantinischen Litteratur von Justinian bis zum Ende des oströmischen Reiches. 527-1453 (München 1891), C. Bruchmann, Epitheta deorum quae apud poetas Graecos leguntur (Leipzig 1893) und H. Brunnhofer, Homerische Rätsel (Leipzig 1898). Mehr als 50 Titel behandeln die Literatur Deutschlands, Rußlands und anderer slawischer Länder, Albaniens, Ungarns, Frankreichs, Italiens, Finnlands, der Türkei u. a. Beispiele sind Gödekes Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung (Dresden 1884-1905), Gregor Krek, Einleitung in die slavische Literaturgeschichte und Darstellung ihrer älteren Perioden (Graz 1874) und W. Radloff, Das Kudaktu Bilik des Jysuf Chass-Hadschib aus Bälasagun (St. Petersburg 1891). Erwähnenswert sind auch Werke zur altbulgarischen Literatur, wie F. Miklosich, Vita S. Clementis, episcopi Bulgarorum (Wien 1847) und J. Ginzel, Geschichte der Slawenapostel Cyrill und Method, und der slawischen Liturgie (Leitmeritz und Leipzig 1857)

2.27 Die Sprachwissenschaft gehört mit 261 Titeln (8,3 Prozent) zu den umfangreichsten Beständen. Die deutschen Drucke finden sich sowohl im Allgemeinbestand als auch in den Sammlungen von Stefan Mladenov, Vasil Stojanov und Aleksandar Balan. Die Drucke stammen überwiegend aus dem 19. Jh.; es finden sich aber auch einige ältere Ausgaben, wie F. Mesgnien Meninski, Institutiones linguae Turcicae, cum rudimentis parallelis linguarum Arabicae et Persicae (Wien 1756) und Reineke de Voss. Mit eener Vorklarung dden Sassischen Worde (Eutin 1798). Mehr als 120 Titel des Bestandes betreffen Probleme der vergleichenden und historischen Grammatik, Etymologie, Morphologie sowie die Syntax einzelner Sprachen (Altgriechisch, Latein, semitische und hamitische, germanische, romanische, slawische Sprachen, Türkisch u. a.). Beispiele sind die A.P.I. Grammatiki latiniki (Wien 1834), Boethius, Althochdeutsche, dem Anfange des 11-ten Jahrhunderts angehörige, Übersetzung und Erläuterung der von Boethius verfassten 5 Bücher (Berlin 1837), A. Pott, Etymologische Forschungen auf dem Gebiete der Indo-germanischen Sprachen (Lemgo 1839-1871), F. Erdmann, Muhammed's Geburt und Abraham's Untergang (Kasan 1843), F. Milcovic, Vergleichende Grammatik der Slavischen Sprachen (Wien 1868-1879) und K. Faulmann, Illustrierte Geschichte der Schrift (Wien 1880). Im Bestand sind auch 17 Titel zur bulgarischen Sprache, so A. und D. Cankov, Grammatik der bulgarischen Sprache (Wien 1852) und Pavel Josef Šafarík, Über den Ursprung und die Heimath des Glagolitismus (Prag 1858). Zwei- und dreisprachige Wörterbücher (Deutsch, Griechisch, Latein, Tschechisch, Englisch, Französisch, Türkisch, irische Dialekte, semitische Sprachen) sind mit etwa 100 Titeln stark vertreten: Grimms Deutsches Wörterbuch (Leipzig 1854-1862), F. Riemer, Griechisch-deutsches Hand-Wörterbuch (Wien 1819), J. Schmidt, Nouveau dictionnaire complet Français-Grec moderne-Allemand (Leipzig 1837). Die Abteilung umfaßt auch Handbücher und enzyklopädische Wörterbücher (12 Titel). Zu nennen sind A. Leskien, Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache. Grammatik. Texte. Glossar (Weimar 1898) und O. Eichert, Vollständiges Wörterbuch zu den Schriftwerken des Cajus Julius Cäsar und seiner Fortsetzer (Hannover 1880).

2.28 Einen umfangreichen Teilbestand bildet die Weltliteratur mit 304 Titeln (9,8 Prozent). Hier finden sich Werke der altgriechischen Dichter, Schriftsteller, Historiker und Philosophen, wie Herodot, Plutarch, Plato, Aischylos, Homer und Euripides (65 Titel). Zu erwähnen sind eine Thukydides-Ausgabe (Bde 3-10, Wien 1805-1806), Plutarchs Vitae (Leipzig 1826-1829) und Platos Dialogi (Leipzig 1873-1879). Die römischen Historiker, Schriftsteller, Philosophen, Oratoren und Politiker sind mit 48 Titeln vertreten (Seneca, Cicero, Cäsar, Vergil, Livius, Ovid, Plinius und Tacitus). Erwähnenswerte Beispiele dieses ausschließlich aus dem 19. Jh stammenden Bestandes sind Vergils Gedichte (Berlin 1859-1860) sowie die Opera

 Ovids (Wien 1805) und Senecas
(Leipzig 1852). Mit mehr als 120 Titeln sind die Werke deutscher Dichter und Schriftsteller vertreten (Goethe, Schiller, Heine, Hoffmann, Lessing u. a.). Darunter sind Werkausgaben von Goethe (18 Bde, Leipzig 1832) und Schiller (12 Bde, Stuttgart 1867). Etwa 40 Titel entfallen auf Autoren anderer europäischer Länder und Amerikas, so u. a. Shakespeare, Puškin, Anderson, Rilke, Shelley, Beranger, Scott, Dickens, Thackeray und Beecher Stowe (nahezu ausschließlich aus der ersten Hälfte des 19. Jhs). Beispiele dafür sind W. Scott, Sämmtliche Werke (Stuttgart 1828), Shakespeare, The complete works (Leipzig 1837), H. Anderson, Umrisse einer Reise von Copenhagen nach dem Harze, der Sächsischen Schweiz und über Berlin zurück (Berlin 1839) sowie W. Thackeray, Vanity fair (Leipzig 1848).

2.29 Die Systemgruppe Geographie und Geschichte (9) umfaßt auch die Untergruppen Archäologie und Biographie. Zur Archäologie sind 118 Titel (3,8 Prozent) vorhanden, davon 35 in der Sammlung Felix Kanitz. Sie betreffen die antike Archäologie, die Archäologie von Rom, Byzanz, Deutschland, Österreich und der Balkanhalbinsel. Zu erwähnen sind Leon de Waxel, Recueil de quelques antiquités trouvées sur les bords de la Mer noire (Berlin 1803); Corpus scriptorum historiae Byzantinae (Bonn 1829-1830); F. Streber, Die ältesten burggräflich nürnbergischen Münzen (Halle 1846); A. Furtwängler, Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium (Berlin 1883-1885); Städte Pamphyliens und Pisidiens (Prag 1890-1892).

2.30 Zur Geographie liegen 228 Titel (7,3 Prozent) vor. Ein Drittel (72 Titel) gehört zur Sammlung Felix Kanitz und zur Königlichen Bibliothek. Aus dem 18. Jh stammen 14 Titel, darunter J. Spons, Reisen durch Italien, Dalmatien, Griechenland und die Morgenländer (Nürnberg 1713), J. Homann, Ukraina quae et terra Cosaccorum cum vicinis Walachiae, Moldaviae, Minorisque (Nürnberg 1737), J. Keyssler, Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lotharingen (Hannover 1776) und A. Büsching, Erdbeschreibung (Hamburg 1788). Der Hauptteil des Bestandes setzt sich aus Drucken der zweiten Hälfe des 19. Jhs zusammen; sie betreffen die Erforschung der europäischen Länder, Reisen und Expeditionen, die Geschichte der Entdeckungsfahrten, die Geographie der Alten Welt (Altgriechenland und Rom) sowie die geographische Beschreibung von Europa, Asien, Afrika und Amerika. Beispiele sind L. Pouqueville, Reise durch Griechenland (Meiningen 1824); Süd-Russland und die türkischen Donauländer in Reiseschilderungen (Leipzig 1854); G. Spietz, Die preussische Expedition nach Ostasien während der Jahre 1860-1862 (Berlin 1864); R. Zöllner, Der Schwarze Erdtheil und seine Erforscher (Bielefeld und Leipzig 1874); E. Hesse-Wartegg, Mexico (Wien 1890); F. von Balberg, Palästina (Würzburg 1892); E. Haeckel, Indische Reisebriefe (Berlin 1893). In dieser Gruppe verfügt die Bibliothek auch über verschiedene Nachschlagewerke, so z. B. W. Obermüller, Deutsch-Keltisches, geschichtlich-geographisches Wörterbuch (Leipzig 1886) und K. Ritter, Geographisch-statistisches Lexikon über die Erdtheile, Länder, Meere, Buchten, Hafen (Leipzig 1874). Ami Boué ist mit einigen Werken über die europäische Türkei vertreten, darunter Recueil d'itinéraires dans la Turquie d'Europe (Wien 1854).

2.31 In der Untergruppe Biographien finden sich 30 deutsche historische Titel, darunter Biographien von Nikolaus Kopernikus und Alexander von Humboldt sowie biographische Enzyklopädien. Weitere Bestandsbeispiele sind Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken (Leipzig 1816-1841), J. Poggendorff, Biologisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863) und E. Öttinger, Moniteur des Dates, contenant ...de renseignements biographiques, généalogiques et historiques (Leipzig 1866-1882). Zwei Drucke aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs sind das Diarium der Römisch-Königlichen Wahl und Kaiserlichen Krönung ihrer jetzt allerglorwürdigstregierenden Kaiserlichen Majestät Franz des Zweiten (Frankfurt a. M. 1798) und D. Hartard, Die Hoheit des Deutschen Reichs-Adels (Bamberg 1751).

2.32 Das Fach Geschichte verzeichnet mit 591 Titeln (18,8 Prozent) den größten Bestand an deutschen historischen Drucken. In der Sammlung Felix Kanitz finden sich 69 Titel, in der Königlichen Bibliothek 64, in der Sammlung Petar Mutaftciev 19. Insgesamt 30 Titel stammen aus dem 18. Jh, darunter Der wahrest- und neuesten Abbildung des Türkischen Hofes ... (Nürnberg 1721), H. Senckenberg, Senckenbergische Sammlung von ungedruckt- und raren Schriften, zu Erläuterung derer Rechte und Geschichten von Deutschland (Frankfurt a. M. 1745-1751), J. Reinhard, Vollständige Geschichte des Königreichs Cypern (Erlangen und Leipzig 1766-1768), L. Gebhardi, Geschichte des Reichs Bulgarien (Brünn 1788) und C. Millot, Universalhistorie alter, mittler und neuer Zeiten (Wien 1793). Zur Geschichte Altgriechenlands und Roms gehören 98 Titel, so E. Filleul, Das Zeitalter des Perikles (Leipzig 1874-1875), L. Friedländer, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms in der Zeit von August bis zum Ausgang der Antonine (Leipzig 1867-1869), Th. Preuss, Kaiser Diocletian und seine Zeit (Leipzig 1869) und Th. Keim, Rom und das Christenthum (Berlin 1881). In der Untergruppe zur Geschichte von Byzanz finden sich 36 Titel, überwiegend aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Erwähnenswert sind Constantinus Porphyrogenitus (Bonn 1829-1840), L. Chalkokondyless, Atheniensis historiarum (Bonn 1834), C. Georgius, Ioannis Scylitze operae ab Immanuele Bekkero suppletus et emend. (Bonn 1838-1839) und P. Krug, Britischer Versuch zur Aufklärung der Byzantischen Chronologie mit besonderer Rücksicht auf die frühere Geschichte Russlands (St. Petersburg 1810).

2.33 Zur deutschen Geschichte sind mehr als 100 Titel vorhanden, so u. a. die Scriptores rerum Germanicarum von G. H. Pertz (Hannover 1839-1876), Liudprandus, Opera omnia (Hannover 1839), K. Pölitz, Die Geschichte Preussens, von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage (Dresden 1827) und T. Flathe, Das Zeitalter der Restauration und Revolution 1815-1851 (Berlin 1883). Auf die Geschichte der Balkanländer und der Türkei entfallen 60 Titel, darunter E. Thal, Serbiens Neuzeit (Leipzig 1840), J. von Hammer, Geschichte des Osmanischen Reiches (Pest 1834-1835), G. Grote, Geschichte Griechenlands (Berlin 1880), R. Cyprian, Die Slaven der Türkei oder die Montenegriner, Serben, Bosniaken, Albanesen und Bulgaren, ihre Kräfte und Mittel, ihr Streben und ihr politischer Fortschritt (Dresden 1847) sowie C. Nicolaïdes, La Macédoine (Berlin 1899).

2.34 Die Literatur zur Geschichte Rußlands umfaßt einige Dutzend Titel. Zur Weltgeschichte und Geschichte Frankreichs, Italiens, Ungarns, Englands, Rumäniens, Ägyptens u. a. sind weitere 150 Titel vorhanden. Hier finden sich Titel wie die Umfassende Geschichte des Kaisers Napoleon mit vollständiger Sammlung seiner Werke für gebildete Leser (Stuttgart 1837), K. Becker, Weltgeschichte (Berlin 1841), F. Löner, Die Magyaren und andere Ungarn (Leipzig 1874), G. Weitbrecht, Von der Blockhütte zum Präsidentenpalast (Stuttgart 1884), A. Thiers, Die ägyptische Expedition der Franzosen 1798-1801 (Moers 1863) und H. Sternberg, Geschichte der Juden in Polen unter den Piasten und den Jagiellonen (Leipzig 1878). Von Bedeutung sind 25 Titel zur Geschichte Bulgariens, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs stammen, darunter A. Koch, Fürst Alexander von Bulgarien (Darmstadt 1887) sowie die Titel Steht in Bulgarien eine Catastrophe bevor? (Berlin 1890) und Antike Inschriften aus Bulgarien (o. O. 1892).

2.35 Zum historischen deutschen Bestand gehören 11 geographische, topographische, archäologische und historische Karten, darunter eine aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs (Mappa Geographica Graeciae Septentrionalis hodiernae sive Provinciarum Macedoniae, Nürnberg 1770). Überdies sind erwähnenswert K. Spruner, Historisch-geographischer Hand-Atlas zur Geschichte der Staaten Europa's (Gotha 1846) und der Bilder-Atlas zur Weltgeschichte (Stuttgart 1881). Im Bestand sind auch Anleitungen zum Ausarbeiten verschiedener Karten zu finden, so M. Dolls Anleitung zum Zeichnen und Ausarbeiten topographischer Karten und geometrischer Pläne (Karlsruhe 1862).

2.36 Einen interessanten Teilbestand bilden schließlich 29 deutschsprachige Schriftenreihen. Erwähnenswert sind insbesondere 6 Titel, die seit Beginn ihres Erscheinens in der zweiten Hälfte des 19. Jhs lückenlos vorhanden sind: Sitzungsberichte. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse (seit 1854), Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (seit 1862), Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts (seit 1886), Zoologische Jahrbücher (Jena, seit 1886), Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (seit 1895), Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien (seit 1862). Die Erwerbung dieser Reihen erfolgt in erster Linie durch Schriftentausch mit den tsprechenden Institutionen. Es finden sich überdies zwei Periodika zur Jagd: Der Weidmann. Blätter für Jäger und Jagdfreunde (Leipzig 1870-1905) und Weidmanns Heil. Illustrierte Zeitschrift für Jagd-, Fischerei- und Schützenwesen in den Österreichischen Alpenländern (Klagenfurt 1881-1902). Diese sind Bestandteil der Königlichen Bibliothek und tragen das Exlibris der bulgarischen Herrscherfamilie. Fast alle genannten Titel sind Unikate in Bulgarien.

Die nachstehend aufgeführten Kataloge erschließen den deutschen historischen Bestand.

3. KATALOGE

3.1 Alphabetische Kataloge

Zentralkatalog der Bücher in lateinischer Schrift in der Zentralbibliothek und in den akademischen Fachbibliotheken [angelegt 1948]

Zentralkatalog der Zeitschriften in der Zentralbibliothek und in den akademischen Fachbibliotheken [angelegt 1948]

Geographisch-alphabetischer Zentralkatalog der Schriftenreihen in der Zentralbibliothek und in den akademischen Fachbibliotheken [angelegt 1948]

Kataloge der Privatbibliotheken:

Sammlung Marko Balabanov

Sammlung Petar Darvingov

Sammlung Felix Kanitz

Sammlung Nikola Milev

Sammlung Stefan Mladenov

Sammlung Petar Mutafciev

Sammlung Nikola Sakarov

Sammlung Vasil Stojanov

Königliche Bibliothek [Carska biblioteka]

3.2 Systematischer Katalog

Zentralkatalog der Bücher in der Zentralbibliothek und in den akademischen Fachbibliotheken [angelegt 1948]

3.3 Standortkataloge

Katalog der Zentralbibliothek [angelegt 1941]

Katalog der akademischen Fachbibliotheken [angelegt 1946]

Katalog der Privatbibliotheken

[alle Kataloge mschr.; in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Otceti na Centralnata biblioteka na Balgarskata akademija na naukite 1947-1995 g. [Tätigkeitsberichte der Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften 1947-1995]

4.2 Darstellungen

Malceva, Todorka; Pancev, Aleksandar: Prinos kam istorijata na bibliotekata pri BAN. 1. Razvoj na bibliotekata do 9 septembri 1944 g. [Beitrag zur Geschichte der Bibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. 1. Die Entwicklung der Bibliothek bis zum 9. September 1944]. In: Izvestija na CB pri BAN [Mitteilungen der Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften] 1 (1959)

S. 5-22

Raleva, Olga; Radoslavova, Marija: Prinos kam istorijata na bibliotekata pri BAN. 2. Bibliotekata pri BAN sled 9 septembri 1944 g. [Beitrag zur Geschichte der Bibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. 2. Die Bibliothek nach dem 9. September 1944]. In: Izvestija na CB pri BAN 1 (1959) S. 22-40

Ganev, Todor: Bibliotecnata mreza pri BAN i nejnite perspekivi za razvitie [Das Bibliotheksnetz der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und die Perspektiven für die Entwicklung]. In: Izvestija na CB pri BAN 5 (1969) S. 5-36

Savova, Elena: Bibliotecnata sistema na BAN. Problemi. Sastojanie. Perspektivi [Das Bibliothekssystem der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Probleme. Zustand. Perspektiven]. Marija Kadankova-Radoslavova und Hristo Hadzihristov (Red.). Sofija 1977

Stajkova, Cvetana; Kazanski, Nikola: Bibliotekata na Balgarskata akademija na naukite - parvata naucna biblioteka v Balgarija [Die Bibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften - die erste wissenschaftliche Bibliothek in Bulgarien]. In: Biblioteka [Die Bibliothek] 6 (1994) S. 20-25

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Argirova, Marija u. a. (Hrsg.): Bibliotekite na Balgarskata akademija na naukite. Spravocnik 1994 [Die Bibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Handbuch 1994]. Sofija 1995

Savova, Elena; Pejceva, Radka; Argirova, Marija: Istorija na bibliotekite na Balgarskata akademija na naukite [Die Geschichte der Bibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. [Ms. im Staatsarchiv Nr. 1087/92]

Argirova, Marija u. a. (Hrsg.): Mezdunaroden knigoobmen na Balgarskata akademija na naukite. 1980 [Der internationale Schriftentausch der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften 1980]. Sofija 1980

Argirova, Marija: Darenijata v bibliotekite ot sistemata na Balgarskata akademija na naukite [Die Schenkungen der Bibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar [Der Bibliothekar] (1985) Heft 9, S. 21-23

dies.: Bibliotecnijat fond - sistema [Der Bibliotheksbestand - das System]. In: Bibliotekar (1991) Heft 6, S. 2-6 [zum System der von der Bulgarischen AdW geleiteten Fachbibliotheken]

dies.: Njakoi aktualni problemi v dejnostta na Centralnata biblioteka pri izgrazdane na edinnija fond na Balgarskata akademija na naukite [Einige aktuelle Probleme der Tätigkeit der Zentralbibliothek beim Aufbau des einheitlichen Bibliotheksbestandes der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1991) Heft 2, S. 7-12

dies.: Carskata sbirka v edinnija bibliotecen fond na Balgarskata akademija na naukite [Die königliche Sammlung im Gesamtbestand der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1991) Heft 7/8, S. 82-84

dies.: Profil za komplektuvane na akademicnija bibliotecen fond [Das Erwerbungsprofil des akademischen Bibliotheksbestandes]. In: Problemi na specialnite biblioteki 1992 [Probleme der Spezialbibliotheken 1992]. Sofija 1992, S. 83-103

dies.: Bibliotekite na Balgarskata akademija na naukite i znacenieto im za izgrazdane na nacionalnija bibliotecen fond [Die Bibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und ihre Bedeutung für den Aufbau des nationalen Bibliotheksbestandes]. In: Izvestija na Narodna biblioteka Sv. Sv. Kiril i Metodij [Mitteilungen der Nationalbibliothek] 21 (1993) S. 57-68

dies.: Darenija na uceni i obštestvenici v bibliotekata na Balgarskoto knizovno druzestvo i Balgarskata akademija na naukite [Die Schenkungen verschiedener Wissenschaftler und Persönlichkeiten an die Bibliothek der Bulgarischen gelehrten Gesellschaft und die Bulgarische Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1994) Heft 7/8, S. 53-57

dies.: Da zapazim mezdunarodnija knigoobmen [Mögen wir den internationalen Schriftentausch aufrechterhalten]. In: Problemi na specialnite biblioteki 1994. Sofija 1995, S. 51-58

Argirova, Marija; Bezlova, Jordanka: Mezdunarodni vrazki i satrudnicestvo na Centralnata biblioteka na BAN [Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit der Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1984) Heft 9, S. 23-25

Argirova, Marija; Bezlova, Jordanka: Knigoobmenat na Centralnata biblioteka na BAN [Der Schriftentausch der Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1991) Heft 3, S. 16-20

Argirova, Marija; Bezlova, Jordanka: Satrudnicestvo na švejcarskite biblioteki s balgarskite akademicni biblioteki [Die Zusammenarbeit der schweizerischen Bibliotheken mit den bulgarischen akademischen Bibliotheken]. In: Problemi na specialnite biblioteki 1992. Sofija 1992, S. 124-130

Argirova, Marija; Pejceva, Radka: Akademicnijat bibliotecen fond. 1869-1945 [Der akademische Bibliotheksbestand 1869-1945]. In: Bibliotekoznanie, bibliografija, knigoznanie [Bibliothekswissenschaft, Bibliographie, Buchwesen] 5 (1994) S. 43-48

Argirova, Marija; Pejceva, Radka: Cenni sbirki v akademicnija bibliotecen fond [Wertvolle Sammlungen im akademischen Bibliotheksbestand]. In: Spisanie na BAN [Zeitschrift der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften] 1 (1994) S. 92-97

Argirova-Gerasimova, Marija: Mezdunarodnijat obmen s balkanskite strani - iztocnik za izgrazdane na fonda po balkanistika v BAN [Der internationale Tausch mit den Balkanländern - Quelle für den Aufbau des Bestandes zur Balkanistik in der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften]. In: Bibliotekar (1990) Heft 6, S. 5-9

Argirova-Gerasimova, Marija; Bezlova, Jordanka: 80 godini mezdunaroden knigoobmen mezdu Centralnata biblioteka na Balgarskata akademija na naukite i naucnite biblioteki v SAŠT [80 Jahre internationaler Schriftentausch zwischen der Zentralbibliothek der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und den wissenschaftlichen Bibliotheken der USA]. In: Bibliotekar (1989) Heft 8, S. 14-18

Kadankova, Marija; Argirova, Marija: Kniznite fondove na specialnite biblioteki na BAN. Analiz i problemi [Die Buchbestände der Fachbibliotheken der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Analysen und Probleme]. In: Problemi na specialnite biblioteki 1977. Sofija 1978, S. 48-149

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Stand: Juni 1999

Marija Argirova-Gerasimova

und Mitarbeiter der Zentralbibliothek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.