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Biblioteka Slovenske akademije znanosti in umetnosti

Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste


Adresse. Novi trg 5, 1000 Ljubljana;
Postanschrift: Postfach 332, 1001 Ljubljana
Telefon. (01) 425 60 68
Telefax. (01) 425 34 23
e-mail. [ILLSAZU@ZRC-SAZU.SI]

Unterhaltsträger. Slovenska akademija znanosti in umetnosti [Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste]
Funktion. Wissenschaftliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Fachliteratur für die Institute der Akademie sowie Literatur zu Archäologie, Biologie, Philosophie, Geographie, Emigration, slowenischer Sprache, Karstkunde, Medizin, Volkskunde, Musikologie, Orientalistik, Paläontologie, Kunstgeschichte und Geschichte sowie Schöne Literatur.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek für Mitglieder der Akademie und ihrer Institute. Zu Forschungszwecken auch für externe Benutzer zugänglich. - Öffnungszeiten: Lesesaal: Montag bis Freitag 8-15 Uhr; Ausleihe: Montag bis Freitag 9-12 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Computer-Terminals, Video-Terminals, Scanner.
Gedruckte Informationen. Romana Bernik-Gostic: Biblioteka SAZU [Die Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste]. Ljubljana 1995 [Faltblatt].
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bibliothek befindet sich in der Altstadt Ljubljanas. - Von Hauptbahnhof und Busbahnhof Fußwegnähe (ca. 20 Minuten) oder Busverbindungen (Linien 1, 3 und 6). - Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek spielt eine bedeutende und aktive Rolle in der Geschichte der Akademie. Sie wurde 1938, gleichzeitig mit der modernen Akademie der Wissenschaften und Künste [Akademija znanosti in umetnosti] in Ljubljana gegründet. Die Akademie der Wissenschaften und Künste hatte keine direkten Verbindungen zur alten Academia Operosorum Labacensium, die 1693 in Ljubljana gegründet wurde und bereits um das Jahr 1725 wieder erlosch. Für das Bibliothekswesen Sloweniens bedeutend ist aber Paragraph 8 des Regelwerks Apes academicae Operosorum (1701; in Übersetzung von P. Simoniti): Damit den Literaturfreunden allmählich die notwendige Einrichtung zur Verfügung stände, wird aus Freigebigkeit der Akademie eine öffentliche Bibliothek gegründet, die für jedermann den freien Zugang gewährleisten wird und in der ein Bibliothekar eingestellt wird. Dieser wird für Bücher Sorge tragen und dafür die Berechnung geben. Die so gegründete öffentliche wissenschaftliche Bibliothek wuchs stetig durch großzügige Schenkungen der Akademiemitglieder. Als die Akademie aufgelöst wurde, ging ihre Bibliothek in den Besitz der Diözese Ljubljana über und besteht als Seminarbibliothek [Semeniška knjiznica] bis heute (s. Eintrag dort).

1.2 Die zweite Akademie in Ljubljana (1781-1785) hat kaum Spuren hinterlassen. Nach ihrer Auflösung gab es lange Zeit Bemühungen um die Gründung einer neuen wissenschaftlichen Akademie. Einige wissenschaftliche Vereine, die auf slowenischem Gebiet Mitte des 19. Jhs entstanden (sogenannte Museal- oder Geschichtsvereine), hatten keinen slowenischen nationalen, sondern lediglich Regionalcharakter. Erst im Jahre 1864 entstand als nationaler Verein die sogenannte Slovenska matica, die die Entwicklung der slowenischen Wissenschaft fördern sollte. Die Matica war bis zum Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie die bedeutendste slowenische kulturelle Einrichtung, da ihr Engagement für die Organisation der wissenschaftlichen Tätigkeit breiter war als das anderer Fach- und Standesvereine.

1.3 Einen großen Aufschwung erlebte die Wissenschaft im damaligen Jugoslawien nach der Gründung der Universität in Ljubljana (1918). Sie versammelte die bisher an verschiedenen Universitäten und Institutionen in Europa tätigen Gelehrten slowenischer Herkunft. Auf Veranlassung der Professoren Ivan Prijatelj und Rajko Nahtigal wurde 1921 der Wissenschaftliche Verein für Humanistik [Znanstveno društvo za humanisticne vede] in Ljubljana gegründet. Die Tätigkeit des Vereins entsprach der von philosophisch-philologisch-historischen Klassen bei wissenschaftlichen Akademien. Die Tätigkeiten anderer Klassen wurden entsprechend von verschiedenen naturkundlichen Vereinen übernommen sowie vom Verein Pravnik [Jurist], vom Kunsthistorischen Verein u. a. Ljubljana [Laibach] 2

1.4 Der Wissenschaftliche Verein für Humanistik war als Grundlage für eine künftige Akademie konzipiert. Darum traf er auch organisatorische Vorbereitungen zu deren Gründung. Ab Herbst 1924 beteiligten sich daran auch die Slovenska matica, die Nationalgalerie (gegr. 1918) und der Verein Akademie der Wissenschaften und Künste in Ljubljana. Erfolg hatten die Bemühungen jedoch erst im Jahre 1938. Der Verein gab schon früh eigene Publikationen heraus, die gegen Veröffentlichungen verwandter europäischer Institutionen getauscht wurden. Für die Herausgabe der Publikationen benötigte man Sponsoren. Unter den bedeutenderen Wohltätern des Vereins waren Maks Pleteršnik, Erzbischof Anton B. Jeglic, Niko Zupanic und der Großindustrielle Vladimir Arko, der 12.500 Dinar spendete, sowie als Institutionen die Bauerndarlehenskasse für die Region Ljubljana und der Wirtschaftsbund [Gospodarska zveza]. Unterstützung bei der Veröffentlichung leisteten die Lehrerdruckerei [Uciteljska tiskarna] und die Buchhandlung von Fedor Bamberg (1817-1862). Im Juni 1948 beschloß der Verein auf einer Mitgliederversammlung seine Auflösung, da mit der vorangegangenen Gründung der Akademie der Wissenschaften und insbesondere mit der Entwicklung ihrer Institute seine Tätigkeit nicht mehr nötig war. Das gesamte Vereinsvermögen wurde der Akademie überlassen, darunter die Bibliothek (193 Titel in 939 Bdn) sowie der Bestand an noch unverkauften Vereinspublikationen.

1.5 Die Gründung der Akademie der Wissenschaften und Künste in Ljubljana im Jahre 1938 war zugleich die eigentliche Geburtsstunde der Bibliothek. Deren Grundstock bildete die Bibliothek von Adolf Robida (5323 Bde), die von dessen Witwe gekauft wurde. Als Sammlung eines Bibliophilen umfaßt sie kostbare slowenische Drucke aller Epochen bis zum Ende des zweiten Jahrzehnts des 20. Jhs. Vollständig ist hier die slowenische Zeitschriftenliteratur vertreten. Besonders wertvoller Bestandteil der Sammlung sind drei Inkunabeln mit handschriftlichen slowenischen Randnotizen aus dem 16. Jh (s. u. 2.3-2.5). Schon ein Jahr nach ihrer Gründung begann die Akademie mit der Veröffentlichung und dem Tausch eigener Publikationen. Der Schriftentausch ist bis heute einer der wichtigsten Wege bei der Beschaffung der neuesten Literatur aus der ganzen Welt.

1.6 Schon der Wissenschaftliche Verein für Humanistik in Ljubljana nahm Tauschbeziehungen mit verwandten Institutionen weltweit auf. Die Akademie setzte diese Tradition fort. Anfang 1940 hat der damalige Generalsekretär, Professor Gregor Krek, die ersten Akademieveröffentlichungen an nahegelegene Akademien (in Zagreb, Belgrad, Sofija, Praha [Prag], Wien, München, Göttingen, Berlin) mit dem Angebot des Austausches geschickt. Die Akademie erhielt noch im selben Jahr die ersten Buchsendungen der neuesten Wissenschaftsliteratur. Während der Okkupation, besonders gegen deren Ende, stockte die publizistische Tätigkeit der Akademie. Die Kontakte mit italienischen Institutionen brachen im Herbst 1943 und die mit deutschen im Jahr 1945 ab. Die Wiederaufnahme und Ausdehnung der Publikationstätigkeit ermöglichten schon Ende 1947 wieder den Schriftentausch mit 34 heimischen (16 davon in Slowenien und 18 in anderen Republiken Jugoslawiens) und 56 fremden Akademien und wissenschaftlichen Institutionen. Den Austausch beeinflußten auch aktuelle politische Gegebenheiten. So wurden während des sogenannten Informbiro (nach 1948; Konflikte zwischen Jugoslawien und der Sowjetunion und anderen Ländern unter ihrem Einfluß) alle Kontakte mit sowjetischen Einrichtungen und mit Ländern unter dem Einfluß der Sowjetunion abgebrochen. Nach 1990 fielen auch jugoslawische Institutionen ab. Mit der Normalisierung der Verhältnisse mußten alle Verbindungen aufs Neue hergestellt werden. Zur Zeit bestehen Kontakte mit 111 Einrichtungen des Inlandes und mit 1493 in 81 anderen Ländern. Die wegen ungünstiger finanzieller Verhältnisse reduzierte akademische Publikationstätigkeit rief Kritik seitens einiger Partner hervor. Die Bedeutung des Schriftentausches für die Akademiebibliothek kann jedoch nicht genug betont werden. Sie erwirbt auf diesem Weg ausländische Materialien, deren Beschaffung sonst schwierig oder wegen Geldmangels gar unmöglich wäre.

1.7 Der Einkauf war trotz seines geringen Umfangs stets ein wichtiges Element des Bestandsaufbaus. Anfangs wurden viele Einheiten durch Einkauf bei Verlagen, bei ausländischen Händlern und insbesondere durch Einkäufe in Antiquariatsbuchhandlungen (Akademska zalozba, Štefan Tausig, Cankarjeva zalozba) erworben. Darüber hinaus wurden auch einzelne Nachlässe gekauft (z. B. von Ivan Andrej Perko, s. u. 2.10). In den letzten fünf Jahren machten Käufe 18 Prozent des Bestandszuwachses aus, 53 Prozent wurden durch Tausch erworben und 28 Prozent durch Schenkungen.

1.8 Seit ihrer Gründung erhielt die Akademiebibliothek sowohl Einzelpublikationen als auch umfangreiche Sammlungen aus Erbvermächtnis oder Nachlaß, darunter oft sehr kostbare Werke. Unter den Donatoren sind besonders erwähnenswert die Akademiemitglieder Emilijan Cevc, Dragotin Cvetko, Stane Gabrovec, Ivan Grafenauer, Jovan und Dušan Hadzi, Joze Krašovec, Niko Kuret, Franc K. Lukman, Joze Macek, Milko Maticetov, Rajko Nahtigal, Anton Peterlin, Ivan Rakovec, Primoz Ramovš und Maks Samec.

 Von den Institutionen
ist insbesondere die National- und Universitätsbibliothek [Narodna in univerzitetna knjiznica] in Ljubljana zu nennen. Einige umfangreichere Schenkungen haben den Bibliotheksbestand besonders bereichert, darunter der Nachlaß des slowenischen Architekten John Jager aus den USA mit vielen Plänen, Handschriften und kostbaren Büchern aus den Bereichen Architektur, Kunst, Geschichte, Linguistik und Etruskologie sowie einer sehr reichen Ethnographie- und Kunstsammlung (s. u. 2.12). Sowohl Drucke als auch Handschriften enthielten die Nachlässe der Akademiemitglieder Marja Boršnik, France Kidric (s. u. 2.9), Viktor Korošec, Franc und Milko Kos (s. u. 2.13 f.), Alfonz Paulin, Fran Ramovš, Ivan Regen, Ferdinand Seidl, France Stele (s. u. 2.16) u. a. Auch im vergangenen Jahrzehnt gelangten einzelne Rara durch Kauf oder Schenkungen in die Bibliothek. Das älteste in dieser Zeit gekaufte Buch ist Rudolphinus Rolandius, Summa artis notariae (Turin 1607). Die älteste geschenkte Publikation ist ein im Original zwar unvollständiges, jedoch restauriertes und ergänztes Buch in glagolitischer Schrift (Missale romanum slavonico idiomate iussu S.D.N., Rom 1631).

1.9 Bis zum Jahr 1945 gab es in der Bibliothek kein Stammpersonal. Erst mit dem 1. September 1945 hat die Akademie als ihren ersten Angestellten im festen Arbeitsverhältnis Primoz Ramovš angestellt, der zunächst als Archivar und später als Bibliothekar tätig war. Mitte 1949 wurde er von allen anderen Verpflichtungen befreit, um sich ganz der Bibliotheksarbeit widmen zu können. In dieser Zeit entstand auch das Gesetz über die Akademie, das u. a. die Grundzüge der Bibliothek und die wichtigsten Ziele für ihre Geschäftstätigkeit festlegte. Bis zum Jahr 1952 arbeitete die Bibliothek als Abteilung des Wissenschaftlichen Büros, am 7. Februar 1952 wurde sie zur selbständigen Organisationseinheit im Rahmen der Akademie mit Primoz Ramovš als Leiter. Ihre erfolgreiche Entwicklung in dieser Zeit beweist die Nützlichkeit der organisatorischen Veränderung, die der Bibliothek mehr Möglichkeiten für diesen schnellen Fortschritt eröffnete. 1954 erhielt die Bibliothek eine eigene Geschäftsordnung mit genau festgelegten Aufgaben. Demnach sollte sie bevorzugt aktuelle wissenschaftliche Literatur aller Fachgebiete aus der ganzen Welt sammeln. Insbesondere durch Tausch wurden viele kostbare Publikationen erworben, die zu einem großen Teil in Slowenien Unikate sind.

1.10 Im Verlauf der Jahre entstanden bei der Akademie zahlreiche Institute, von denen aber nur diejenigen naturkundlicher und humanistischer Ausrichtung bis heute bestehen. Mit der Gründung der Akademieinstitute ergaben sich für die Bibliothek neue Aufgaben. Die Institute, deren Ziel die Forschung innerhalb der Nationalwissenschaften ist, benötigen für ihre Arbeit entsprechende Literatur. Die Organisation der Akademiebibliothek sieht vor, daß alle Institutsbibliotheken mit der Zentralbibliothek eine Einheit bilden und selbst nur Handapparate der entsprechenden Fachgebiete darstellen. An die Institutsbibliotheken wird diejenige Literatur übergeben, die zu deren Arbeitsbereich gehört, d. h. nicht nur die durch die Institute bestellten Bücher, sondern auch die einschlägige durch den Schriftentausch erworbene Literatur. Der Bestand ist in allen Räumen auch außerhalb der Amtsstunden in Freihandaufstellung zugänglich, um die Magazine und vor allem die Ausleihe zu entlasten. Die rasche Entwicklung in den letzten Jahren ließ jedoch durch umfangreiche Zuwächse die ursprünglichen kleinen Handbibliotheken und ihre Magazine bis zur Überfüllung anwachsen. Raumnot sowie der Mangel an Fachpersonal lassen es sinnvoller erscheinen, die Teilbibliotheken wieder zu kleineren Handsammlungen zu machen, in denen nur die für das Institutspersonal notwendige Literatur aufbewahrt wird, und den übrigen Bestand der Zentralbibliothek zu überlassen. Ein solcher Schritt ist wegen des auch hier herrschenden Raummangels jedoch noch nicht möglich. Schon 1964 wurde der Grundstein für eine neue zentrale Akademiebibliothek gelegt. Ihr Standort sollte derselbe Platz sein, wo nach dem Erdbeben 1895 der alte Akademietrakt niedergerissen wurde. Es wurde jedoch nur das Fundament gebaut; die Weiterfinanzierung wurde wegen des Erdbebens in Skopje (Mazedonien) unterbrochen und das Fundament daraufhin verschüttet. Das Aufbewahrungsproblem wird seitdem immer nur vorübergehend für einige Jahre gelöst, und eine langfristige Lösung ist nicht in Sicht.

1.11 Die Zentralbibliothek koordiniert für alle Akademieinstitutsbibliotheken den Erwerb und führt die Inventarisierung, Katalogisierung und Sacherschließung durch. In den Räumen der Bibliothek befinden sich der Alphabetische Katalog und der Systematische Katalog (nach UDK), beide in Zettelform und als elektronische Datenbank. Die einheitlichen Monographien- und Periodika-Signaturen thalten eine alphabetische Kennzeichnung für jedes Institut und jede Sektion der Akademie. Die Bibliothek erstellt monatlich eine Liste der Neuerwerbungen und übergibt die jeweils fachbezogenen Bücher und Zeitschriften den Institutsbibliotheken. In der Zentralbibliothek bleiben Werke allgemeinen und lexikalischen Charakters, fachübergreifende Monographien und Periodika sowie Titel, die inhaltlich keinem Institut zugeordnet werden können. Sie bewahrt und verwaltet auch den gesamten Bestand der Publikationen des Akademieverlags. Ein ausgewählter Teil der Drucke und die Handschriftenabteilung sind in Tresoren gesichert.

1.12 1981 wurden die bisherigen Akademieinstitute zum Wissenschafts- und Forschungszentrum [Znanstveno raziskovalni center] als selbständiges Netzwerk aus 17 Forschungseinheiten vereint. Über wissenschaftliche Institutsräte und die Bibliothek hält es jedoch die Verbindungen mit der Akademie aufrecht. Die wissenschaftliche Tätigkeit der Akademie teilen sich seither die unmittelbaren Akademiemitglieder und die Klassen der Akademie mit den Instituten des Wissenschafts- und Forschungszentrums.

 Eine
der fundamentalen Aufgaben des Zentrums ist das Sammeln, Zusammenfassen und Publizieren von Quellen und Interpretationen für das Programm Natur- und Kulturerbe des slowenischen Volkes, das die Institute in Zusammenarbeit mit der Akademie durchführen. Nach der Gründung des Wissenschaftszentrums stellte sich die Frage der Eigentumsrechte am älteren Bestand der Bibliothek. Der Vorstand der Akademie faßte daher am 4. April 1995 folgenden Beschluß: Der Bibliotheksbestand, den die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften und Künste bis zum Jahr 1994 erhielt und fachbezogen erschlossen hat, ist Eigentum der Akademie der Wissenschaften und Künste, ungeachtet, wo der Bestand zur Zeit aufbewahrt wird. Der Bestand, den das Wissenschafts- und Forschungszentrum der Akademie der Wissenschaften und Künste ... nach dem 5. August 1994 erworben hat, ist dessen Eigentum, jedoch wird der gesamte Bestand weiterhin in der Akademiebibliothek erschlossen. Der Bestand muß allen Benutzern zugänglich sein, sei es durch den externen Leihverkehr oder im Lesesaal der Zentralbibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Ende 1998 belief sich der Bestand der Akademiebibliothek auf 442.613 Einheiten, darunter 428.239 Einheiten Monographien und Periodika, 114 Einheiten Handschriften, 3699 Einheiten Landkarten sowie 10.561 Einheiten audio-visuellen Materials. Mehr als 80 Prozent des Gesamtbestandes sind ausländische Publikationen, die überwiegend im Tausch erworben wurden. Nach Schätzungen stammen mehr als 95 Prozent des Bestandes aus dem 20. Jh (vor allem nach 1945). Älteres Material gelangt durch Käufe in Antiquariaten in den Bestand sowie vor allem durch Nachlässe und Schenkungen.

2.2 Die Bibliothek besitzt zahlreiche Nachlässe und Schenkungen, die als Sondersammlungen aufbewahrt werden und im wesentlichen den historischen Bestand einschließlich der deutschen historischen Drucke umfassen. Es werden im folgenden nur umfangreiche Sammlungen und Nachlässe beschrieben, die für die Zentralbibliothek bzw. die Institutsbibliotheken geschenkt oder für sie gekauft wurden, vor allem diejenigen, die älteres Material beinhalten.

Robida-Bibliothek

2.3 Professor Adolf Robida (1885-1928), Slawist, Germanist, Schriftsteller, Sänger und Regisseur, war ein bedeutender Bibliophiler. Er sammelte eine große und kostbare Bibliothek, die viele slowenische Rara einschließt und zu den größten und vollständigsten Privatbibliotheken des Landes gehört. Den Nachlaß Robidas erwarben die Verwaltung des Banats Drau, die Stadthauptmannschaft Ljubljana, die Sparkasse des Banats Drau und die Städtische Sparkasse Ljubljana von der Witwe des Verstorbenen, Ivanka Robida, für 125.000 Dinar und schenkten ihn am 20. Juni 1938 dem Verein der Akademie der Wissenschaften und Künste in Ljubljana. Der Nachlaß wurde im sogenannten Nationalhaus [Narodni dom] aufbewahrt. Anläßlich der Gründung der Akademie im Herbst 1938 hat der Verein diesen Nachlaß der Akademie der Wissenschaften und Künste übergeben.

2.4 Robidas Bibliothek thält Inkunabeln, protestantische Literatur und wichtige Slovenica aller Zeiten bis zum Tode des Bibliophilen. Die Katalogisierung und Aufstellung der Bibliothek wurde Zvonko Bizjak anvertraut. Dieser begann mit der Erstellung des Alphabetischen Zettelkatalogs. Die Sammlung umfaßt 3492 Titel (5323 Bde) und wird als corpus separatum (mit Signaturnummern von 1 bis 5323) aufbewahrt. Die Bücher und Zeitschriften wurden den einzelnen Akademieinstituten übergeben, mehrheitlich dem Institut für Literatur (3670 Bde, 69 Prozent); in der Zentralbibliothek verblieben neben allgemeinen Monographien und Zeitschriften auch die Rara und kostbaren Bücher der Sammlung. Die Inkunabeln, fremde Drucke bis Anfang des 17. Jhs und Slovenica bis Anfang des 18. Jhs werden in Tresoren aufbewahrt. Zur Sammlung gehören 121 mehrbändige Titel (Periodika und Monographien), die zusammen 1831 Bde oder Jahrgänge umfassen. Der Bestand ist überwiegend in slowenischer Sprache (89 Prozent; 16. Jh ein Band, 17. Jh 5, 18. Jh 56, 19. Jh 1792 und 20. Jh 2889). In deutscher Sprache sind 8,5 Prozent der Sammlung (ein Band aus dem 16. Jh, 11 aus dem 17. Jh, 299 aus dem 18. Jh und 142 aus dem 20. Jh); 42 Bde sind in Latein und der Rest in anderen Sprachen (Tschechisch 8, Französisch 5, Kroatisch 50, Italienisch 4, Norwegisch einer, Russisch 3 und Serbisch 13).

2.5 Bei den drei Inkunabeln der Sammlung handelt es sich um Bernardus Claravallensis, Sermones de tempore et de sanctis una cum homiliis et epistolis (Venedig 1495) sowie Johannes de Verdena, Sermones dominicales, cum expositionibus evangeliorum (Nürnberg: Anton Koberger 1486) mit den beigebundenen Sermones dormi secure de sanctis (Nürnberg: Georg Stuchs 1489). Das älteste deutschsprachige Werk ist Ambrosius Edmers Drei Bücher Officiorum (Straßburg 1534). Robida sammelte vor allem regionales Schrifttum, so daß auch die deutschen Bücher überwiegend aus Ljubljana, Maribor [Marburg], Klagenfurt und Celje [Cilli] stammen, darunter Johann Weikhard von Valvasors Die Ehre des Herzogthums Crain (Laibach 1689). Ein bedeutender älterer Druck ist auch Marko Marulic, Bene vivendi instituta (Basel 1513). Das älteste slowenischsprachige Buch ist Jurij Dalmatins Bibelübersetzung Biblia, tu je, vse Svetu Pismu, Stariga inu Noviga testamenta (Wittenberg 1584). Von den Titeln des 18. Jhs sind erwähnenswert Hieronymus Megiser, Dictionarium quatuorum linguarum (Klagenfurt 1744), Anton Tomaz Linhart, Blumen aus Krain (Laibach 1781) und Oswald Gutsmann, Deutsch-windisches Wörterbuch (Klagenfurt 1789).

Bibliothek der Landwirtschaftlichen Gesellschaft für Krain

2.6 Die erneuerte Landwirtschaftliche Gesellschaft für Krain (1804-1945) begann nach 1820 mit dem Aufbau der neuen Bibliothek. Als die Gesellschaft 1945 aufgelöst und ihre Bibliothek verteilt wurde, übernahm die Akademie ausgewählte 1393 Titel in 2891 Bdn. Die Literatur wurde von der Akademiebibliothek (nach der Erschließung) auf die Institutsbibliotheken verteilt, den größten Teil (84 Prozent; 1190 Titel in 2440 Bdn) erhielt dabei die Bibliothek des Historischen Instituts Milko Kos (s. u. 2.13). Die Sammlung ist überwiegend in deutscher Sprache (72 Prozent), und die Mehrheit der Titel stammt aus dem 18. Jh (52 Prozent). Darüber hinaus finden sich Titel in Slowenisch, Serbisch, Kroatisch, Italienisch, Französisch, Tschechisch, Latein, Polnisch, Englisch und Slowakisch. Der älteste Druck ist Catos De re rustica (Leiden 1537). Zu erwähnen sind ferner Gabriel Bucelinus, Germania topo-chrono-stemmato-graphica sacra et profana (Ulm 1655); Johann Ludwig Schönleben, Carniolia antiqua et nova (Laibach 1681) und Aemona vindicata sive Labaco metropoli Carnioliae (Salzburg 1674); Janez Vajkard (Johann Weikhard von) Valvasor, Topographia archiducatus Carinthiae (Nürnberg 1688) und Die Ehre des Herzogthums Crain (Laibach 1689); Balthasar Hacquet, Oryctographia Carniolica (Leipzig 1778-1789) und Michael Caspar Lundorp, Der Römischen Kayserlichen Majestät und Deß Heiligen Römischen Reichs Geist- und Weltlicher Stände ... (Frankfurt a. M. 1668-1708). Anderen Institutsbibliotheken und der Zentralbibliothek wurden die übrigen 16 Prozent der Sammlung zugeteilt (103 Titel, 451 Bde), darunter Castore Durante, Herbario nuovo (Venedig 1636) sowie Pietro Andrea Mattiolis Opera quae extant omnia (Basel 1674) und Apologia (Basel 1674). Bibliothek des Wissenschaftlichen Vereins für Humanistik in Ljubljana

2.7 Der Wissenschaftliche Verein für Humanistik [Znanstveno društvo za humanisticne vede, 1921-1948] sammelte als unmittelbarer Vorgänger der Akademie durch Schenkungen und Tausch 193 vor allem zeitgenössische Werke in 939 Bdn. Bibliothek des Istituto speleologico italiano, Postojna

2.8 Die Bibliothek dieser Institution, die von 1928 bis 1945 bestand, wurde 1951 für das Institut für Karstforschung [Inštitut za raziskovanje krasa] in Postojna gekauft. Sie umfaßt 823 Titel in 1800 Bdn zur Speläologie. Die Mehrheit des aus dem 19. und 20. Jh stammenden Bestandes ist in italienischer Sprache, aber auch in Deutsch, Französisch und Kroatisch. Das älteste Werk ist Georges Louis Leclerc Buffons Le opere (40 Bde, Venedig 1820).

Kidric-Nachlaß

2.9 Der Akademiker und Literaturhistoriker Professor France Kidric (1880-1950) sammelte gemeinsam mit seinem Sohn, dem Politiker Boris Kidric (1912-1953), eine Bibliothek mit 2695 Bdn, die nach dem Tod der beiden von Boris' Witwe Zdenka Kidric der Akademie geschenkt wurde. Es handelt sich vor allem um literarische, geschichtliche und politische Werke, darunter Handschriften und ältere Drucke (Praxis cathechistica, o. O., o. J.; Anastasius Grün, Volkslieder aus Krain, Leipzig 1850; Benedict Franz Herrmann, Ueber die Frage: Wie sind die verschiedenen Arten von Mergel ...am sichersten zu erkennen, Wien 1787). Der größte Teil des Bestandes stammt vom Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jhs. In den von France Kidric benutzten Werken finden sich häufig umfangreiche Anmerkungen und interessante handschriftliche Zusätze. Der handschriftliche Nachlaß, der vor allem Skripte und Materialien zur Prešeren-Forschung enthält, wurde dem Institut für slowenische Literatur und Literaturwissenschaften übergeben.

Perko-Nachlaß

2.10 Ivan Andrej Perko (Giovanni Andrea Perco, 1876-1941) war der erste professionelle slowenische Speläologe. Seine Bibliothek wurde 1961 vom Institut für Karstforschung in Postojna erworben. Seither ist sie als corpus separatum Teil der Institutsbibliothek. Nach Verlust von 54 Bdn umfaßt sie 1031 Titel in 1366 Bdn, vor allem speläologischer Thematik. 737 Bde (54 Prozent) sind in deutscher, 327 (24 Prozent) in italienischer Sprache, die übrigen 302 (22 Prozent) in anderen Sprachen (Französisch, Englisch, Ungarisch, Tschechisch, Spanisch, Kroatisch und Slowenisch). Das älteste Werk der Sammlung ist Girolamo Agapitos Le grotte di Adelsberg ...il lago di Cirknitz (Wien 1823).

Trinko-Nachlaß

2.11 Ivan Trinko-Zamejski (1863-1954) war Priester, Dichter und Schriftsteller. 1965 hat die Akademiebibliothek einen Teil seiner Privatbibliothek erhalten. Von 259 Titeln (439 Bdn) ist der größte Teil in italienischer Sprache (26 Prozent), 20 Prozent sind in Russisch, 15 Prozent in Slowenisch und 11 Prozent in Ukrainisch. Die übrigen Drucke sind in Tschechisch, Polnisch, Kroatisch, Deutsch, Serbisch, Französisch, Latein, Slowakisch und Friaulisch. Das älteste Buch ist Johann Ludwig Schönlebens Evangelia inu Lystuvi, V Nem skim Gradzu [Evangelien und Blätter, Graz 1672].

Jager-Nachlaß

2.12 Ivan (John) Jager (1871-1959) war Architekt und Urbanist. Ende 1967 gelangte sein umfangreicher und kostbarer Nachlaß aus Minneapolis als Geschenk seiner Witwe in die Akademie. Der Nachlaß umfaßt eine Bibliothek, Mappen mit biographischem Material, Studien, Pläne, wissenschaftliches Material und Korrespondenz sowie eine Kunst- und Ethnographiesammlung. Jager sammelte sein Leben lang Bücher, Archivalien und Museumsobjekte. Die weltweite Wirtschaftskrise hat in seiner Sammlung ihre Spuren hinterlassen, da er gezwungen war, Teile davon zu verkaufen. Trotzdem wurde nach seinem Tode die zum Nachlaß gehörende Bibliothek als one of the best private libraries in the United States bezeichnet. Sie thält 1469 Inventareinheiten (insgesamt 1064 Titel). Von 176 Titeln in Deutsch (16,5 Prozent) entfallen auf das 16. Jh einer, auf das 17. Jh 4, auf das 18. Jh 16, auf das 19. Jh 90 und auf das 20. Jh 65. Das älteste Buch der Sammlung ist Johannes Stumpfs Helvetische Chronik (Zürich 1564). Weitere Alte Drucke sind Giovanni Andrea Anguillara, Delle metamorfosi d'Ovidio (Venedig 1561); Philipp Clüver, Germania antiqua cum Vindelicia et Norico (Wolfenbüttel 1663); Laktanz, Opera (Basel 1568); Plutarch, Ethicorum sive moralium (Basel 1590) und die unvollständige Ausgabe von Sebastian Münsters Cosmographia aus dem Jahr 1600.

Kos-Nachlaß

2.13 Der umfangreiche Nachlaß von Franc Kos (1853-1924) und seinem Sohn Milko Kos (1892-1972) gelangte 1973 in die Bibliothek. Die Sammlung der beiden Historiker umfaßt 2676 Titel und entstand seit den Gymnasialjahren von Franc Kos bis zum Jahr 1971. Franc Kos unterrichtete an der Lehrerbildungsanstalt in Gorica [Görz], verzog 1915 nach Wien und kam 1918 nach Ljubljana. Der größte Teil der Fachbibliothek ging nach dem Tode von Milko Kos in den Besitz des nach ihm benannten Historischen Instituts Milko Kos [Zgodovinski inštitut Milko Kos] bei der Akademie der Wissenschaften und Künste über. Einige mit Exlibris versehene Bücher gelangten aber auch in Antiquariate.

2.14 Die Sammlung setzt sich zusammen aus 731 Titeln (27,3 Prozent) in Deutsch (17. Jh 2, 18. Jh 4, 19. Jh 270 und 20. Jh 455), 600 Titeln (22,4 Prozent) in Slowenisch, 415 in Serbisch, 325 in Kroatisch, 159 in Italienisch, 79 in Tschechisch, 75 in Lateinisch, 35 in Polnisch, 35 in Englisch, 33 in Russisch, 20 in Bulgarisch, 6 in Slowakisch, 5 in Mazedonisch, 3 in Ungarisch und einem in Türkisch. Das älteste Buch im Nachlaß, Pius II., In Europam (Memmingen 1491), erwarb Franc Kos in Deutschland. Beispiele des ältesten Bestandes sind ferner Gregorio Amaso, Il sacco d'Udine, Patritio Udinese (1511); Bernardino Scardeone, De antiquitate urbis Patavii (Basel 1560) und Samuel Pitiscus, Lexicon antiquitatum romanorum (um 1600). Herausragende Werke aus dem 17. Jh sind Annalium Carinthiae (Leipzig 1611); Hieronymus Megiser, Chronica des löblichen Erzherzogthums Khärndten (Leipzig 1612); Wiguleus Hund, Metropolis Salisburgensis (München 1620); Simone Rettenpacher, Historica Norica (Salzburg 1677); die Land-Gerichts-Ordnung des löblichen Herzogthums Crain (Laibach 1685); und das Corpus juris canonici Gregorii XIII. (Paris 1695).

Tavcar-Nachlaß

2.15 Der Nachlaß des Schriftstellers, Politikers und ehemaligen Bürgermeisters von Ljubljana, Ivan Tavcar (1851-1923), umfaßt eine Bibliothek, einige Archivalien und Handschriften sowie stilvolle Bücherregale. Es handelt sich um die Bibliothek eines dem deutschen Kulturkreis verbundenen Intellektuellen, die 1218 Titel umfaßt, davon in Deutsch 768 (63 Prozent; 18. Jh 3 Titel, 19. Jh 317 und 20. Jh 447), in Slowenisch 311 (25 Prozent; 19. Jh 43, 20. Jh 268), in Kroatisch 49, in Englisch 21, in Französisch 21, in Serbisch 20, in Italienisch 10, in Russisch 7, in Tschechisch 6, je 2 in Bulgarisch und Latein. Zu den ältesten Titeln gehören Formae comparandi, inflectendique nomina adiectiva per omnes casus ... collectae (Laibach 1728); Salutazioni alla gloriosa Sant'Anna (Udine 1751); Franz Neumayr, Vita reflexa (Salzburg 1761) und Johann M. Savius, Kurzer Auszug von der Lebensbeschreibung und den Wundern des Seligen Bernard von Offida (Laibach 1796). In dem unvollständigen Nachlaß fehlen bedeutende Werke der slowenischen Literatur und auch des Schriftstellers selbst. Die Mehrheit des Bestandes stellt deutsche Schöne Literatur des 19. Jhs (z. B. Goethes Werke in 36 Bdn und die Bibliothek der deutschen Klassiker, 25 Bde, Hildburghausen 1861-1864). Daneben finden sich Reisebeschreibungen, Werke aus den Bereichen Bergsteigen, Rechtswissenschaft und Jägerei. Bücher aus dem Besitz Tavcars finden sich auch in der Bibliothek des Museums von Škofja Loka (s. Eintrag dort).

Stele-Nachlaß

2.16 Das Akademiemitglied France Stele (1886-1972) war Kunsthistoriker. Sein Nachlaß gelangte teils durch Schenkung, teils durch Kauf in die Akademie und befindet sich beim Kunsthistorischen Institut. Seine noch ungeordnete Bibliothek umfaßt im bisher katalogisierten Teil 1252 Titel des 19. und 20. Jhs. Es handelt sich zumeist um deutschsprachige Werke (379 Titel, 30 Prozent; 23 Titel 19. Jh und 356 Titel 20. Jh), gefolgt von slowenischen (275, 22 Prozent) und italienischen (203, 16 Prozent); der Rest verteilt sich auf weitere Sprachen.

Janko Lavrin-Bibliothek

2.17 Janko Lavrin (1887-1986), Professor für neuere russische Literatur an der Universität in Nottingham und korrespondierendes Mitglied der Akademie, schenkte der Bibliothek eine kostbare Sammlung alter Bücher und Erstdrucke vom 16. bis 19. Jh aus dem Gebiet der europäischen Literatur und Kulturgeschichte (869 Titel in 1264 Bdn), die die Akademiebibliothek als corpus separatum aufbewahrt. 656 Titel gehören inhaltlich zur Literatur, 97 Titel zur Philosophie, 67 zur Geschichte, 18 zur Kunstgeschichte, 12 zur Religion, je 5 zu Soziologie und Philologie, 4 zur Naturkunde und 5 sind allgemeine Publikationen. Es sind 19 Sprachen vertreten, vor allem Englisch (356 Titel), gefolgt von Französisch (195 Titel), Deutsch (106), Russisch (75), Italienisch (46), Latein (38) u. a. Verfaßt wurden die Werke von glischen Autoren (299 Titel) Franzosen (183), Deutschen (113), Russen (80), Italienern (44), Griechen (31), Spaniern (12) u. a. Lavrin hat der Akademiebibliothek den antiquarischen, bibliophilen Teil seiner Bibliothek geschenkt. Aus dem 16. Jh stammen 16 Titel, 36 stammen aus dem 17. Jh, 127 aus dem 18. Jh, 188 aus dem 19. Jh und der Rest aus dem 20. Jh. Titel des 16. Jhs sind Plinius, Epistolarum, libri X (Paris 1529); Teofilo Folengo, Opus Macaronicorum poema (Venedig 1555); Thukydides, De bello Peloponnesiaco (Basel 1564); Tragoediae selectae Aeschyli, Sophoclis, Euripidis (o. O., Typogr. Huldrich Fugger 1567); Carmina Illustrium poetarum italorum (Paris 1577); Ovid, Heroidum Epistolae (Venedig 1578); Augustinus, De Civitate Dei: libri XXII (Leiden 1579, Genf 1590); Platon, Tu theiu Platonos apanta ta sozomena = Divini Platonis opera omnia quae extant (Leiden 1590); Tacitus, Annalium (Leiden 1591); Philip Sidney, The Countesse of Pembrokes Arcadia (London 1598) und Pindar, Olympia, Pythia, Nemea, Isthmia ([Genf] 1599).

Werke der Akademiemitglieder (Dela akademikov)

2.18 Schon Ende 1942 faßte man den Entschluß, eine Sondersammlung einzurichten, die die Gesamtwerke aller Akademiemitglieder, sowohl ordentlicher als auch außerordentlicher und korrespondierender, umfassen sollte. Am 13. April 1944 wurde das erste Buch eingetragen. Seither wurde durch Schenkungen und Käufe eine umfangreiche Sammlung von Monographien und Separata zusammengestellt.

3. KATALOGE

Inventarbücher für Tauschexemplare, Ankäufe,

Schenkungen, Pflichtexemplare, Nachlässe und besondere Bestände

Signaturenkatalog

[nach Numerus currens]

Alphabetischer Verfasserkatalog

Systematischer Katalog

[nach UDK]

Zugangskatalog

EDV-Katalog (COBISS)

[eingeführt 1991; verzeichnete Ende 1998 30.259 Einheiten; Sacherschließung mit slowenischen und englischen Deskriptoren]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Coraduzzi, Joannes Rudolphus: Apes aCaDeMICae operosorum Labacensium. Laibach 1701 [Faksimile und Übersetzung von Primoz Simoniti, Laibach

1988]

Izvestje Znanstvenega društva za humanisticne vede v Ljubljani za poslovni leti 1921-23 [Mitteilungen des Wissenschaftlichen Vereins für Humanistik in Ljubljana für die Geschäftsjahre 1921-1923]. Ljubljana 1923

Letopis Slovenske akademija znanosti in umetnosti (SAZU) [Jahrbuch der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste] 1, 1938-1942 (1943) - 49, 1998 (1999)

Ramovš, Primoz: Historiat in ustroj Biblioteke Slovenske akademije znanosti in umetnosti [Die Entstehungsgeschichte und Struktur der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste]. Ljubljana 1951

Ramovš, Primoz: Biblioteka in publikacije Slovenske akademije znanosti in umetnosti v letih 1938-1951 [Die Bibliothek und die Publikationen der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste in den Jahren 1938 bis 1951]. Ljubljana 1952

Novo poslopje Knjiznice Slovenske akademije znanosti in umetnosti [Das neue Gebäude der Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste]. In: Delo [Tageszeitung] 5 (20. Dezember 1964) S. 7

Kratko porocilo o delu Biblioteke SAZU v letu [Jährlicher Kurzbericht über die Tätigkeit der Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste]. Ljubljana 1966-1998

Klemencic, Marija: Biblioteka in publicacije SAZU v letih 1952-1971 [Die Bibliothek und die Publikationen der SAZU in den Jahren 1952-1971]. Ljubljana

1973

Ramovš, Primoz: Biblioteka Slovenske akademije znanosti in umetnosti: historiat - ustroj - razvoj. The library of the Slovene academy of sciences and arts: Its history - organisation - development. Ljubljana

1975

Ramovš, Primoz: Die Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste, ihre Geschichte und Struktur. In: Biblos 24 (1975)

S. 288-299

Ramovš, Primoz: Biblioteka SAZU [Die Bibliothek der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste]. In: Enciklopedija Slovenije [Slowenische Enzyklopädie]. Bd 1. Ljubljana 1987, S. 266

Njatin, Lela B. (Hrsg.): Znanstvenoraziskovalni center SAZU: generacije znanosti [Das Wissenschafts- und Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste: Generationen der Wissenschaft]. Ljubljana 1996

Pleterski, Andrej: Inštitut za arheologijo polstoletnik [Das fünfzigjährige Jubiläum des Instituts für Archäologie]. Ljubljana 1997

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Capuder, Majda: Knjiznica Janka Lavrina: zapušc [Die Bibliothek von Janko Lavrin: Nachlaß]. Ljubljana 1989 (Objave 10)

Koblar-Horetzky, Ana: Ureditev Jagrove zapušcine [Die Erschließung des Jager-Nachlasses]. Ljubljana 1976

dies.: Zapušcina Ivana Jagra. 1: Knjiznica [Der Ivan Jager-Nachlaß. 1: Die Bibliothek]. Ljubljana 1977 (Objave 2)

dies.: Zapušcina Ivana Jagra. 2: Biografsko gradivo [Der Ivan Jager-Nachlaß. 2: Biographisches Material]. Ljubljana 1981 (Objave 4)

dies.: Zapušcina Ivana Jagra. 3: Kazalo osebnih imen k Biografskemu gradivu [Der Ivan Jager-Nachlaß. 3: Personenverzeichnis zum biographischen Material]. Ljubljana 1981 (Objave 5)

dies.: Zapušcina Ivana Jagra. 4: Gradivo muzejske zbirke [Der Ivan Jager-Nachlaß. 4: Materialien der Musealsammlung]. Ljubljana 1982 (Objave 6)

dies.: Korespondenca Frana Ramovša 1: Izpisi pisem dopisnikov [Die Korrespondenz von Fran Ramovš. 1: Briefauszüge der Briefpartner]. Ljubljana 1985 (Objave 7)

dies.: Korespondenca Frana Ramovša. 2: Kazala [Register]. Ljubljana 1985 (Objave 8)

Kranjc, Andrej; Kranjc, Maja: Perkova knjiznica [Die Perko-Bibliothek]. In: Naše jame [Unsere Höhlen] 19 (1977) S. 37-41

Popis Trinkove knjiznice [Die Inventarisierung der Trinko-Bibliothek]. Ljubljana 1965

Pivec-Stele, Melita: Biblioteka Kmetijske druzbe za Kranjsko (Slovenijo) [Die Bibliothek der Landwirtschaftlichen Gesellschaft für Krain (Slowenien)] 1820-1945. In: Razprave SAZU I [Abhandlungen der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Klasse I]. Bd 5. Ljubljana 1966, S. 357-388

Stand: September 2000

Drago Samec


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.