FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Sachsen A - K > Dresden
 Sachsen L - Z

SLUB Dresden Zweigbibliothek Architektur

Adresse. Zellescher Weg 17, Bürogebäude (rechter Eingang, Erdgeschoß), 01069 Dresden; [Karte]
Postanschrift: Mommsenstr. 13, 01062 Dresden
Telefon. (0351) 4 63 24 19
Bibliothekssigel. <88/18>

Unterhaltsträger. Freistaat Sachsen
Funktion. Fachbibliothek für Architektur.
Sammelgebiete. Bau- und Kunstgeschichte sowie Denkmalpflege, Gestaltungslehre, Baukonstruktionen und Tragwerkslehre, Bauökonomie und -technologie, Bauklimatik, Gebäudelehre und Entwurfslehre, Innenarchitektur, Städtebau und Regionalplanung, Landschaftsarchitektur und Raumplanung.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Präsenzbenutzung für historische Bestände. Öffnungszeiten: Ausleihe: Montag, Dienstag 9-15.30 Uhr, Mittwoch, Donnerstag 9-18 Uhr, Freitag 9-14 Uhr. Lesesaal: Montag bis Donnerstag 9-18 Uhr, Freitag 9-14 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät.
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsordnung der Universitätsbibliothek, Informationsblätter.
Hinweise für anreisende Benutzer. S- und Fernbahnhof Dresden-Hauptbahnhof. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 72 oder 76) bis Haltestelle Fritz-Foerster-Platz, (Linie 61) bis Haltestelle Räcknitzer Marktweg. - Keine Parkmöglichkeit in Bibliotheksnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek geht auf Handbibliotheken bei den Ordinarien der 1875 gegründeten Hochbau-Abteilung des Dresdner Polytechnikums zurück, wie Besitzstempel in einigen noch vorhandenen Büchern belegen. Die zunehmende Bedeutung der Baugeschichtsforschung an der Technischen Hochschule Dresden verdeutlichte die 1897 durch Prof. Cornelius Gurlitt (1850-1938) begründete Sammlung für Baukunst. Sie umfaßte bereits 1921 90.000 Blätter und Pläne. Teil dieser Sammlung war das Denkmalarchiv der Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler in Sachsen. 1928 wurde der bedeutende Bestand historischer Architekturzeichnungen Sachsens dem Archiv des Sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege übergeben, für das er noch heute ein Kernstück und eine wichtige Forschungsgrundlage darstellt. Die übrige Sammlung ist offensichtliche im Zweiten Weltkrieg weitgehend vernichtet worden. Unter den im August 1945 durch eine Rektorumfrage festgestellten 3000 nach Kriegsende verbliebenen Bänden an verschiedenen Lehrstühlen und Seminaren haben etwa 2400 bis 2500 Bde der Sammlung für Baukunst den Krieg überstanden. Ein großer Teil des historischen Bestandes der Fachbibliothek Architektur weist diesen Besitzstempel auf.

1.2 Bei der Wiedereröffnung der Technischen Hochschule Dresden 1947 wurden die erhalten gebliebenen Bücher der Hochbau-Abteilung und der Kunstgeschichtlichen Professur der Allgemeinen Abteilung vereinigt zur Bibliothek der Abteilung Architektur 1961 bis 1968 der Hauptfachrichtung Architektur und dem Institut für Kunstgeschichte und der Sammlung für Baukunst angegliedert. Mit dem Ziel, die baugeschichtliche Forschung und Lehre auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen, erfolgte ab 1947 ihr systematischer Ausbau durch Ankauf von Antiquariatsbeständen. 1963 zählte der Fundus bereits etwa 15.000 Bde. Neben Antiquariatsangeboten wurden in einz elnen Fällen auch Werke aus Nachlässen erworben, z. B. eine Sammlung Stübel (etwa 50 Bde), die Sammlung eines Kunstwissenschaftlers Graff (nähere Zuordnung nicht möglich) und die des Baurates Franz Hugo A. Borowski (*1868) sowie Bücher aus der aufgelösten Fürstenschule St. Afra in Meißen. Der umfangreichste Bestand wertvoller alter Literatur mit 965 Bdn wurde als Sammlung Bienert der Bibliothek leihweise zur Verfügung gestellt. Wegen fehlender Sicherungsmaßnahmen mußte sie 1966 an das Institut für Denkmalpflege abgegeben werden (s. Dresden, Bibliothek des Landesamtes für Denkmalpflege).

1.3 Mit Gründung der Sektionen im Jahre 1968 wurde die Bibliothek Teil des Wissenschaftlichen Informationszentrums der Sektion Architektur. Die Handbestände der Lehrstühle und Institute der vormaligen Abteilung Architektur gingen in die neugebildete Fachbibliothek ein. Das kunst- und architekturtheoretische und baugeschichtliche Profil dieses Bestandes wurde durch andere Gebiete der Architektur erweitert - wie Landwirtschaftsbau, Gebietsplanung, Städtebau, Rekonstruktion, Hochbaukonstruktion, Industriebau, Tragsysteme, Bauklimatik, Gesellschaftsbau, Raumgestaltung und Formgebung sowie Grundlagen der Gestaltung und Komplexer Wohnungsbau. Mit der Übernahme des Institutes für Freiflächen- und Landschaftsgestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin 1968 in die Sektion gelangte auch dessen Literaturbestand in die Fachbibliothek. Andererseits finden sich Protokolle über die Abgabe von 745 Bdn (offensichtlich Dubletten) an die Bibliothek des damaligen Instituts für Kunstwissenschaft der TU, später Sektion Philosophie und Kulturwissenschaften, heute Zweigbibliothek Geistes- und Sozialwissenschaften, im Jahre 1967. 1976 wurde die Bibliothek als Zweigbibliothek der Universitätsbibliothek angeschlossen, seitdem erfolgen Erwerbung und Katalogisierung zentral.

1.4 Seit 1989 trägt die Bibliothek den Namen Fachbibliothek Architektur. Großzügige Stiftungsmittel erlaubten es in den letzten Jahren, die während der DDR-Zeit entstandenen großen Lücken an deutscher und internationaler architektonischer Literatur auch durch Antiquariatskäufe zu schließen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der historische Bestand der Fachbibliothek ist Teil des Gesamtmagazinbestandes, der bis zum Anschaffungsjahr 1969 in Sachgruppen aufgestellt wurde. Werke im Folio-Format, etwa ein Drittel des historischen Besitzes, stehen gesondert. Im Zuge der unmittelbar bevorstehenden baulichen Veränderungen und der Umstellung des neuen Bestandes auf Freihand ist eine Rara-Abteilung geplant, die den historischen Bestand in gesonderten Räumen zusammenfassen soll. Zur Ermittlung von Umfang und Zusammensetzung wurden die Titelkarten der Literatur vor 1900 dem zeitlich geordneten Sachkatalog entnommen, kopiert und rechentechnisch aufbereitet.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 45.000 Bdn beträgt der Anteil historischer Literatur 1113 Titel in ca. 1700 Bdn. Hinzu kommen 25 Zeitschriften mit ca. 795 Bdn. Mit 306 Titeln ist die Anzahl der undatierten Ausgaben relativ hoch. 14 Titel stammen aus dem 17. Jh und 69 aus dem 18. Jh. Schwerpunkt ist das 19. Jh mit 749 Werken.

2.3 Die deutsche Sprache ist mit 970 Titeln am stärksten vertreten; es folgen 75 Titel in Französisch, 51 in Englisch, 33 in Italienisch und 3 in Latein; 6 Titel erschienen in anderen europäischen Sprachen.

Systematische Übersicht

2.4 Die Sachgruppengliederung folgt der in den fünfziger Jahren von Wissenschaftlern der Abteilung Architektur aufgestellten, vorwiegend an der Bau- und Kunstgeschichte orientierten Systematik. Die zunächst den Gruppen zugeordneten Zeitschriften erhielten später einen gesonderten Standort. Für die Zugänge ab 1970 gilt eine dem erweiterten Bestandsprofil Rechnung tragende Katalogsystematik.

2.5 Die Gruppen Bibliographien, Lexika, Enzyklopädien, Wörterbücher, Atlanten enthalten 48 historische Titel. Bemerkenswert sind die Nachschlagewerke von Christoph Johann Gottfried Haymann, Dresdens theils neuerlich verstorbene theils jetzt lebende Schriftsteller und Künstler wissenschaftlich classificiert ... (Dresden 1809), und von Johann Gottlieb August Kläbe, Neuestes gelehrtes Dresden oder Nachrichten von jetzt lebenden Dresdner Gelehrten ... (Leipzig 1796).

2.6 In den Gruppen Kunsttheorie und Ästhetik finden sich 31 historische Titel, darunter 19 von Alfred Lichtwark (1852-1914). Die Gruppen Kunstgeschichte, Vorgeschichte, Archäologie enthalten 101 Titel, darunter Johann Joachim Winckelmanns (1717-1768) Geschichte der Kunst des Althertums ( Wien 1776) und eine französische Vitruv-Ausgabe, Les dix livres d'architecture (Paris 1684).

2.7 Die umfangreichste und am stärksten untergliederte Gruppe Architektur weist 276 historische Titel auf, davon 10 aus dem 17. Jh und 22 aus dem 18. Jh. Die Untergliederungsstufen folgen geographischen, zeitlichen und bauspezifischen Gesichtspunkten. Weitere Untergruppen sind Moderne Architektur, Städtebau, Siedlungswesen und Raumkunst sowie Gartenkunst. Hinzuweisen ist auf Andrea Palladios (1508-1580) Dell'architettura (Venedig 1642), Christian C. L. Hirschfelds Theorie der Gartenkunst (Leipzig 1779-1785), das Album der Rittergüter und Schlösser des Königreichs Sachsen Sect. 1-5 (Leipzig, 1854-1856) von G. H. Poenicke und F. Heise sowie das Handbuch der Architektur (Darmstadt 1894 ff.) und Das Reichstagsgebäude in Berlin (Leipzig 1897) von Paul Wallot (1841-1912).

2.8 Die Gruppen Malerei, Graphik, Plastik, Ornamentik, Kunstgewerbe, Volkskunst und Ikonographie umfassen insgesamt 74 Titel. Die Gruppe Ländertopographie (91 Titel in 314 Bdn) enthält u. a. die umfangreichen Inventarbände der Bau- und Kunstdenkmäler deutscher Länder und Provinzen (begründet von Cornelius Gurlitt) und Sachsens Kirchen-Galerie (Dresden 1835-1845). Zum Bestand der Gruppe Städtetopographie mit 206 Titeln gehören in größerer Anzahl ältere Werke über Dresden, wie Anton Wecks Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib: und Vorstellung (Nürnberg 1679), Jean Louis Sponsels Die Frauenkirche zu Dresden (Dresden 1893), die Chronik des Sächsischen Königshauses und seiner Residenzstadt: Von 1853-1878 (Dresden 1878) und die Goldene Chronik der Wettiner (Leipzig 1889). Die Gruppe " Künstler und Architekten" weist 158 Titel auf, u. a. 12 von und über Carl Friedrich Schinkel (1781-1841). In die Gruppen Kataloge, Denkmalpflege, Theologie, Geschichte, Kulturwissenschaft und Kulturgeschichte gehören 31 Titel. Von den 7 im Numerus-currens-Bestand befindlichen Titeln entfallen 4 auf Landschaftsarchitektur, 3 auf Architektur oder Bauingenieurwesen. Sondersammlung

2.9 Der Bestand Landschaftsarchitektur ist gesondert aufgestellt. Er wurde nach 1968 als kompletter Institutsbestand in die Bibliothek eingestellt und enthält 77 historische Titel. Unter den separat magazinierten Dissertationen (Gesamtbestand 1697 Titel) befinden sich 10 vor 1900 erschienene Arbeiten, die überwiegend an der Leipziger Universität entstanden sind. Im historischen Zeitschriftenbestand (25 Titel) verdienen die Allgemeine Bauzeitung (Jg. 1-59, 1836-1894) und die Zeitschrift für Bauwesen (Jg. 1-70, 1851-1920) mit ihren Tafel- und Atlasbänden besondere Beachtung.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[nach RAK, z. T. PI-Aufnahmen, Dienst- und Benutzerkatalog]

Sachkatalog

[nach hauseigener Systematik, Dienst- und Benutzerkatalog]

Standortkatalog

[Dienstkatalog für Altsignaturen]

Standortkatalog (ab 01.01.1990)

[Dienstkatalog]

Standortkatalog mit einheitlicher UB-Zugangsnummer (ab 01.01.1991) [Dienstkatalog]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Zeitschriftenkatalog

[nach RAK, z. T. PI-Aufnahmen, Dienst- und Benutzerkatalog]

Alphabetischer Katalog der Dissertationen der Fachrichtung Architektur

[Dienst- und Benutzerkatalog]

Standortkatalog der Dissertationen der Fachrichtung Architektur [Dienstkatalog]

Standortkatalog der Bestände des Außenmagazins [Dienstkatalog]

Standortkatalog der Bestände der Handbibliotheken der alten Institute [Dienstkatalog]

3.3 Historische Kataloge

Alphabetischer Katalog und Schlagwortregister von Seminararbeiten der Fachrichtung Architektur der Jahre etwa ab 1950 bis 1970

[Dienst- und Benutzerkatalog]

Alphabetischer Katalog von Praktikumsarbeiten der Fachrichtung Architektur der Jahre etwa von 1960 bis 1970 [Dienst- und Benutzerkatalog]

[alle Kataloge in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Zugangsbuch Altbestand Zugangsbücher 1951-1989

4.2 Darstellungen

Technische Universität [Dresden]/Sektion Architektur (Hrsg.): Beiträge der Sektion Architektur in Lehre und Forschung bei der Aneignung des baulichen Erbes. Dresden 1984 [zur Bibliothek S. 3-7]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Neuerwerbungsverzeichnisse 1989. 1990 [nur für den internen Gebrauch der Abteilung Architektur]

Stand: Dezember 1993

Eva Eberlein


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.