FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Seminárna kniznica

Seminarbibliothek


Adresse. Štátna vedecká kniznica, Lazovná 9, 974 01 Banská Bystrica
Telefon. (088) 41 75 46 51
Telefax. (088) 4 12 40 96
Bibliothekssigel. <Ms Ba BB>

Unterhaltsträger. Biskupský úrad [Bischofsamt] Banská Bystrica
Funktion. Geschlossener historischer Bibliotheksbestand.
Sammelgebiete. Theologie und Geschichte. - Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbenutzung in den Lesesälen der Wissenschaftlichen Staatsbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 8-12 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Bus- oder Bahnverbindungen von Bratislava und Martin; vom Haupt- und Busbahnhof Trolleybusverbindungen (Linien 1 und 3) bis Haltestelle Pamätnik SNP, von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). - Von Bratislava E 571 über Zvolen. Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek der Theologischen Hochschule in Banská Bystrica, die sogenannte Seminarbibliothek, unterstand der Verwaltung der Diözese in Banská Bystrica. Die Diözese war 1776 durch Ablösung von der Erzdiözese Esztergom [Gran] entstanden. Die Dotationsurkunde Maria Theresias stiftete das Herrengut in Svätý Kríz nad Hronom [Heiligenkreuz a. d. Gran] für das neue Bistum und ernannte auch erste Kanoniker für Banská Bystrica. Zum ersten Bischof wurde František Berchtold (1730-1793) ernannt. Sein Nachfolger Gabriel Serdaheli (1742-1813) gründete um 1800 das Theologische Seminar in Banská Bystrica und eine Bischöfliche Bibliothek in Svätý Kríz.

1.2 Die Bibliothek des Theologischen Seminars und späteren Theologischen Hochschule entstand 1802. Ihren Grundbestand bildeten Teile der Privatbibliothek Bischof Serdahelis und ein Teil der Bischöflichen Bibliothek in Sv"atý Kríz. Die meisten Bücher dieser Sammlung kennzeichnet ein rechteckiger Stempel mit der Inschrift Sigillum Bibliothecae Seminarii Episcopalis Neosoliensis. Neben diesem Stempel tragen manche Bücher Besitzvermerke der ehemaligen Jesuitenbibliothek in Banská Bystrica, der Piaristenbibliothek in Krupina [Karpfen] und der Bibliothek Sodalitas BMV Visit Tyrnaviae. Einige Bücher gelangten wahrscheinlich in den fünfziger Jahren nach der Verstaatlichung kirchlicher Besitztümer in die Bibliothek der Theologischen Fakultät der Komenský-Universität in Bratislava [Preßburg]. Der Hauptteil der Bibliothek kam nach der Verstaatlichung in die Matica slovenská in Martin. Hier wurde sie 1962 durch die Slowakische Nationalbibliothek bearbeitet und in einem Bandkatalog verzeichnet sowie nach Numerus currens geordnet. Am 21. Juli 1995 wurde die Bibliothek restituiert und dem Bischofsamt in Banská Bystrica übergeben. Heute ist der Bestand in der Wissenschaftlichen Staatsbibliothek [Štátna vedecká kniznica] aufgestellt und zugänglich.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Bestand der Seminarbibliothek beläuft sich heute auf 7783 Bde (6654 Titel). Die bis 1900 erschienenen Germanica umfassen 3411 Bde und bilden 43,8 Prozent des Bestandes. Aus dem 16. Jh liegen insgesamt 262 Bde vor, von denen 165 Germanica sind (63 Prozent). Das 17. Jh vertreten insgesamt 611 Bde, darunter 361 Bde (59 Prozent) Germanica. Von den insgesamt 3379 Bdn des 18. Jhs sind 1612 (47,7 Prozent) Germanica. Das 19. Jh ist mit 2720 Bdn vertreten, von denen 1273 (46,8 Prozent) auf die Germanica entfallen. Hinzu kommen 811 Bde aus dem 20. Jh.

2.2 In sprachlicher Hinsicht überwiegt im Gesamtbestand Latein mit 70 Prozent, gefolgt von Deutsch mit etwa 20 Prozent. Weitere Sprachen sind u. a. Französisch, Italienisch, Hebräisch und Ungarisch. Aus dem 16. Jh liegen 54 deutschsprachige Drucke vor (32,7 Prozent) und 111 (67,3 Prozent) lateinische Drucke, die im deutschen Sprachgebiet erschienen sind. Das 17. Jh repräsentieren 94 deutschsprachige (26 Prozent) und 264 (73,1 Prozent) lateinische Drucke des deutschen Sprachgebietes. Darüber hinaus erschienen 3 deutsche Drucke des 17. Jhs in der Slowakei. Von den Germanica des 18. Jhs wurden 749 (46,5 Prozent) deutschsprachige, 743 (45,9 Prozent) lateinische, 11 französischsprachige, 9 ungarischsprachige Drucke und je ein Druck in italienischer und in slowakischer Sprache im deutschen Sprachgebiet gedruckt. Ferner liegen 19 deutschsprachige Titel vor (1,2 Prozent), die in der Slowakei erschienen sind, 67 (4,1 Prozent) aus Tschechien, 9 aus Ungarn und je ein deutscher Druck aus England, Italien und Polen. Aus dem 19. Jh stammen 1012 (79,5 Prozent) deutsche, 151 (11,8 Prozent) lateinische, 2 französische, 12 ungarische, 4 slowakische Drucke und je ein serbischer und ein italienischer Druck, die im deutschen Sprachgebiet erschienen sind. Weitere 15 (1,2 Prozent) deutsche Drucke wurden in der Slowakei gedruckt, 21 (1,6 Prozent) in Tschechien, 52 (4 Prozent) in Ungarn und je einer in England und Italien.

Systematische Übersicht

2.3 Der Bestand der Seminarbibliothek war ursprünglich vermutlich in 33 Systemgruppen gegliedert. Dies legen Eintragungen im Bandkatalog nahe (s. u. 3.1). Jedoch war vermutlich keine der ursprünglichen Systemgruppen monothematisch. Manche Bücher gehörten in mehrere Gruppen, oder sie wurden falsch eingeordnet. Die Beschreibung des Materials erfolgt aufgrund einer Rekonstruktion der Originalklassifikation, die jedoch Fehler aufweisen kann. Entsprechend wurde der Bestand in 9 Hauptgruppen mit Untergruppen gegliedert: (I) Theologie, (II) Philosophie, (III) Geschichte, (IV) Sprachwissenschaft, (V) Pädagogik, (VI) Naturwissenschaften, (VII) Medizin, (VIII) Landwirtschaft, (IX) Geographie und Reisebeschreibungen.

2.4 Den Aufgaben und Lehrinhalten der Hochschule entsprechend überwiegen in der Bibliothek Werke zur Theologie (Gruppe I). Der breit gefächerte Bestand umfaßt Bibelausgaben und -kommentare, Praktische und Moraltheologie, Predigten, Kirchengeschichte, Hagiographien, Thesen oder Dissertationsschriften, Lehrbücher sowie polemische Werke einzelner Glaubensrichtungen und -lehren. Dieser Bestand schließt auch eine Reihe der kostbarsten und ältesten Titel der Seminarbibliothek ein: Johann Spangenberg, Postilla deutsch (Wittenberg 1543); Martin Chemnitz, Examinis Concilii Tridentini ...opus integrum (Frankfurt a. M. 1578) und Locorum theologicorum ...pars prima (Frankfurt 1591); Jacobus Heerbrandus, Compendium theologiae nunc passim auctum (Leipzig 1579); Biblia sacra. Verteutscht von Martin Luther (Frankfurt a. M. 1589) sowie Johann Pappus, Confessionis Augustanae et Augustinianae parallela (Frankfurt 1591).

2.5 Der älteste Titel des Bereichs Bibelwissenschaften, Henricus Mollerus' Enarrationes psalmorum Davidis (Genf 1502), ist zugleich der älteste Druck in der Bibliothek. Aus dem 16. Jh stammen ferner Martin Luther, In Esaiam prophetam scholia (Wittenberg 1532) und Erasmus' Novi testamenti editio postrema (Frankfurt 1560). Das 17. Jh repräsentieren Martin Zeiller, Die letzten 306 Episteln oder Sendschreiben von allerhand politischen, historischen und anderen Sachen (Marburg 1656), Johann Bergius, Brüderliche Eintrichtigkeit (Frankfurt 1635) und Das neue Testament (Köln 1656) in einer Übersetzung von Hieronymus Emser. Deutschsprachige Titel des 18. Jhs sind u. a. Die Heilige Schrift des Neuen Testaments (Wien 1796) übersetzt von D. von Brentano und Luthers Übersetzung Dies Alte Testament (Erfurt 1736). Aus dem 19. Jh sind die Titel Sveto pismo staroga i novoga uvita (Wien 1858) und Biblia Hebraica (Wien 1806) erwähnenswert. Die Hagiographie ist ausschließlich durch Werke aus dem 19. Jh vertreten, so u. a. Anna K. Emmerich, Das Leben unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi (Regensburg 1858-1860).

2.6 Die Untergruppe Praktische Theologie enthält Predigten, Erläuterungen zu Katechismen, Meditationen, Gebete, liturgische Handbücher und theologische Lehrbücher. Deutschsprachige Titel des 16. Jhs sind z. B. Johann Mathesius, Evangelien und Predigten (Wittenberg 1566) und Joachim von Hertzberg, Christliche Leichpredigt bey der Leichbegengnis ... des ...Fürstens und Herrn ...Johann Friedrichen ... (Wittenberg 1595). Aus dem 18. Jh stammen u. a. Friedrich Lumpens 34 Predigten über verschiedene Texte heiliger Schrift (Basel 1725) und Roberto Bellarminos Erhebungen des Gemüthes zu Gott (Wien 1756), aus dem 19. Jh Ignaz Schüchs Handbuch der Pastoral-Theologie (Linz 1882) und Franz Hunolts Christliche Sittenlehre über die evangelischen Wahrheiten (9 Bde, Grätz 1842-1843).

2.7 Einen bedeutenden Anteil am theologischen Schrifttum hat die Moraltheologie. Die Werke befassen sich mit der christlichen Ethik von Priestern und Laien. Es liegen Titel aus dem 17. bis 19. Jh vor, so z. B. Leopold Mancini, Viridarum morale principis Christiani (München 1671), Paul Laymann, Theologia moralis in V libros distributa (Bamberg 1699), Hermann Busenbaum, Medulla theologiae moralis (Münster 1651), Eliseus Sargar, Conferentiae theologico-morales ex materia septem sacramentorum (Augsburg 1728), Edmund Voit, Theologia moralis (Würzburg 1769) und Johannes Hirscher, Die christliche Moral als Lehre von der Verwirklichung des göttlichen Reiches in der Menschheit (Tübingen 1851).

2.8 Die polemischen Schriften der Sammlung stammen vor allem aus dem 17. Jh. Den überwiegend deutschsprachigen Bestand vertreten Titel wie Bonaventura Hoequard, Perspektiv der Lutheriner und Calvinisten (Wien 1650), Adamus Tanner, Dioptra fidei, das ist: Allgemeiner Katholischer und Gründlicher Religionsdiscurs ... (Ingolstadt 1617) sowie der Titel Probestrich der Glaubenslehren, welche zwischen denen Catolischen und Uncatolischen strittig seynd ... (Wien 1672). Die Kirchengeschichte betreffen u. a. Racines Kirchengeschichte (Wien 1785-1788), Claude Fleurys Historia ecclesiastica (Augsburg 1768) sowie Leopold Stolbergs Gechichte der Religion Jesu Christi (Wien und Mainz 1817-1827).

2.9 Der Bestand zur Theologie schließt auch Nachschlagewerke und Lexika liturgischen und homiletischen Charakters ein. Erwähnenswerte deutschsprachige Titel sind hier Johann August Hermes, Handbuch der Religion (Frankfurt 1784), Franz Grundmayer, Liturgisches Lexikon (Augsburg 1822) und Claude François Nonnotte, Philosophisches Lexikon der Religion (Wien 1804). Das Kirchenrecht ist mit Anordnungen, Werken zur Rechtsbeziehung zwischen Kirche und Staat, Konzilsberichten, Auszügen aus dem Kanonischen Recht u. ä. vertreten. Zu den ältesten Drucken der Sammlung gehört der Tractatus de autonomia (München 1586). Das 18. Jh vertreten u. a. Ludovicus Engel, Jus canonicum (Wien 1761), Benedictus Oberhauser, Praelectiones canonicae (Salzburg 1785) und Franz Rudolph Grossing, Die Kirche und der Staat (Berlin 1784). Aus dem 19. Jh stammt beispielsweise Maurus von Schenkls Institutiones juris ecclesiastici Germaniae imprimis, et Bavariae accomodatae (Regensburg 1853). 2.8

2.10 Neben den umfangreicheren Teilbeständen finden sich in der Gruppe Theologie in geringerer Zahl auch Werke zu Kirchenphilosophie, Sakralliteratur, kirchlicher Literaturgeschichte, Sakralbaukunst u. a. Erwähnung verdienen Stephanus Wiest, Introductio in historiam litterariam theologiae (Ingolstadt 1794), Georgius Mayer, Compendium historiae litterariae theologiae (Wien 1788) und Georg Heckner, Praktisches Handbuch der kirchlichen Baukunst (Freiburg 1886).

2.11 Im Fach Philosophie (Gruppe II) finden sich Werke, die auf verschiedene Teilbereiche tfallen (z. B. Ästhetik, Logik und philosophische Thesen zu Dissertationen). Sie stammen vor allem aus dem 18. und 19. Jh, so Jakob Sigismund Becks Grundriss der critischen Philosophie (Halle 1796); Friedrich Christian Baumeisters Philosophia (Wittenberg 1735), Institutiones metaphysicae (Wittenberg 1744) und Philosophia recens controversa complexa definitiones theoremata (Leipzig 1741); Kants Critik der reinen Vernunft (Frankfurt 1794); Carolo Fricks Logica (Freiburg 1893) und Joseph Jungmanns Aesthetik (Freiburg 1886).

2.12 Die Geschichte (Gruppe III) ist mit Werken aus dem 16. bis 19. Jh verhältnismäßig stark vertreten. Es handelt sich vorwiegend um Monographien zur Weltgeschichte und zur europäischen Geschichte, sowie zur Geschichte einzelner Staaten und Epochen und um Biographien verschiedener Herrscher. Darüber hinaus finden sich Werke zu den Historischen Hilfswissenschaften. Aus dem 16. Jh stammt z. B. Caspar Peucerus, Quarta pars chronici Carionis a Friderico secundo usque ad Carolum quintum (Wittenberg 1580). Das 17. Jh ist vertreten durch Orbis politicus, imperiorum, regnorum, principatuum, rerumpublicarum (Frankfurt 1675), Tobias Pfanners Historia pacis Westphalicae (Gotha 1697) und Georg Horns Orbis imperans seu tractatus de XIII. orbis imperiis (Frankfurt 1653). Erwähnenswerte Germanica des 18. Jhs sind Claude François Millot, Universalhistorie alter, mittler und neuer Zeiten (Wien 1794), die Historische Sammlung von Staats-Schriften zur Erläuterung der neuesten Welt und Deutschen Geschichten ... (Frankfurt a. M. 1794-1795) und Edmund Pock, Historisch-chronologisch-geographische Tabellen (Augsburg 1750).

2.13 Zur Sprachwissenschaft (Gruppe IV) finden sich vor allem Grammatiken, Wörterbücher und Schriften zu Stilistik und Rhetorik. Reich vertreten sind die hebräische und die griechische Sprachwissenschaft. Schriften hierzu stammen vor allem aus dem 18. und 19. Jh, wie z. B. Johann Jahn, Elementarbuch der hebräischen Sprache (Wien 1799), Joannes Danz, Paradigmata nominum simplicium ac verborum integra linguae hebraeae (Jena 1751), Christianus Reineccius, Grammatica Hebraeo-chaldaica (Wien 1778) und Compendaria graecae grammaticae institutio in usum seminarii Patavanii (Regensburg 1754). Weitere Bestandsbeispiele sind Joannes Nepomuk Dertsik, Institutiones linguae Arabicae (Wien 1817) und Johann Henricus Ursini, Accera philologica (Frankfurt 1670). Den Bereich Stilistik und Rhetorik betreffen Alphonsus, Rhetorica ad mentem selectiorum authorum praecipue vero Cypriani Soarii (Wien 1717); Gerardus Joannes Vossius, Rhetorices contractae, sive partitionum oratoriarum libri quinque (Leipzig 1647) sowie Matthias Heimbach, Rhetorica christiana (Köln 1730).

2.14 Die Sammlung zur Pädagogik (Gruppe V) umfaßt Handbücher zu Methodik und Didaktik ebenso wie solche, die psychologische Aspekte der Lehre und der Kindererziehung behandeln. Vertreten sind vor allem Werke des 18. und des 19. Jhs, so das Methodenbuch für Lehrer der deutschen Schulen (Wien 1776), Ales Parízek, Über Lehrmethode in Volksschulen für Präparanden, Katecheten und Lehrer (Prag 1796), Johann Bernard Basedow, Das Basedowische Elementarwerk (Leipzig 1785) und Matthaeus Cornelius Münch, Universal-Lexikon der Erziehungs- und Unterrichtslehre (Augsburg 1860).

2.15 Auch der Bereich der Naturwissenschaften (Gruppe VI) ist umfangreich vertreten. Die Sammlung schließt neben Werken zu Mathematik, Physik und Chemie auch solche zu Alchemie, Geologie, Paläontologie, Meteorologie, Botanik, Zoologie und Astronomie ein. Sie stammen vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh, nur selten finden sich auch ältere Werke. Die Allgemeine Naturwissenschaft betreffen Johann Beckmanns Anfangsgründe der Naturhistorie (Frankfurt 1777) und Buffons Naturgeschichte der vierfüssigen Thiere (Brünn, Wien und Troppau 1785-1790). Nennenswerte Titel zur Botanik sind Carl von Linnés Systema vegetabilium (Göttingen 1784) und Giovanni A. Scopolis Flora carnioloca (Wien 1772). Zur Mathematik finden sich Franz Mocniks, Lehrbuch der Geometrie (Wien 1858) und Karl Koppes, Die Arithmetik und Algebra für den Schul- und Selbst-Unterricht (Essen 1849); zu Physik und Chemie u. a. Die Chemie des täglichen Lebens (Leipzig 1878), Franz Lorinser, Physik in Beziehung zur Theodicee (Regensburg 1880), Christianus Vater, Physica experimentalis systematica in usum studiosa iuventutis (Wittenberg 1727) und Lavoisiers Physikalisch-chemische Schriften (Greifswald 1785). Aus dem Bereich der Mineralogie seien genannt Johann Gottschalk Wallerius, Mineralogie oder Mineralbuch (Berlin 1763), F. Leypold, Mineralogische Tafeln (Stuttgart 1878) und Friedrich August Quenstedt, Handbuch der Mineralogie (Tübingen 1863). Zur Untergruppe Astronomie gehören Die Wunder des Himmels (Stuttgart 1834-1844) von Johann Joseph von Littrow. Das älteste Werk der gesamten Gruppe ist Eirenaeus Philoponus Philalethes, Kern der Alchymie (Leipzig 1685).

2.16 Die inhaltlich breit gefächerte Gruppe Medizin (VII) thält vor allem Schriften zu theoretischen Disziplinen und zu speziellen Bereichen der klinischen Medizin. Ferner finden sich Titel zu Volksmedizin, Diätetik und Prophylaxe sowie Handbücher zur Volksaufklärung. Erwähnenswert sind Urbanus Rhegius, Seelenertznay für die Gesunden und Krancken in Tods nöten (Nürnberg 1571), Johann G. Greisel, Tractatus medicus de cura lactis in arthritide (Wien 1670), Joseph Wattmann, Handbuch der Chirurgie (Wien 1829-1838), Frans Cornelis Donders, Physiologie des Menschen (Leipzig 1856) und Michal Petöcz, Kaffeeh ist Gift, oder die Schädlichkeit des Kaffeehtrinkens (Preßburg 1837).

2.17 Das Fach Landwirtschaft (Gruppe VIII) umfaßt Monographien und Handbücher, die allgemein der Landwirtschaft sowie im speziellen der Bodenwirtschaft, der Tierzucht und der Ernährungswissenschaft gewidmet sind. Erwähnenswert ist hier das Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute, oder lehrreiche Freuden- und Trauergeschichte des Dorfes Mildheim (Wien 1789). Deutschsprachige Titel des 19. Jhs sind J. G. Salzmann, Allgemeines deutsches Gartenbuch (Eger 1821), William Löbe, Handbuch der rationellen Landwirtschaft für praktische Landwirte und Oeconomieverwalter (Leipzig 1856), Oskar Egloffstein, Fischerei und Fischzucht (Weimar 1884) sowie Hermann Klencke, Illustriertes Lexikon der Verfälschungen der Nahrungsmittel und Getränke (Leipzig 1879).

2.18 Den Bestand zu Geographie und Reisebeschreibungen (Gruppe IX) repräsentieren im wesentlichen Reihen wie die Sammlung der besten Reisebeschreibungen (Troppau und Brünn 1784-1789) und Joachim Heinrich Äcks Taschen-Bibliothek der wichtigsten und interessantesten See- und Landreisen (Grätz 1831-1833). Überdies finden sich in der Bibliothek vereinzelte Titel weiterer Wissensgebiete, so allgemeine Lexika und Enzyklopädien, Werke zu Kunst und Kunstgeschichte sowie Gelegenheitsdrucke unterschiedlichen Charakters. Die Schöne Literatur vertreten Gesamtausgaben der Werke Schillers, Goethes, Dantes, Dumas' und Shakespeares aus dem 19. Jh. Die Periodikasammlung der Bibliothek bilden Werke, die im 20. Jh in Budapest erschienen sind.

3. KATALOGE

3.1 Moderner Katalog

Katalóg Seminárnej kniznice v Banskej Bystrici [Katalog der Seminarbibliothek in Banská Bystrica]

[in Bandform; 1962 durch die Nationalbibliothek in Martin zusammengestellt; 6654 Einträge]

3.2 Historischer Katalog

Index Primus Libros Bibliothecae Vener. Seminarii Neosoliensis in Scientiarum Ordinus distributos exhibens [hschr., in Bandform; verzeichnet Neuzugänge von 1807 bis 1839, gegliedert in 10 thematische Gruppen; die Einträge berücksichtigen die Rubriken Autor, Kurztitel, Erscheinungsort und -jahr, Signatur; von 1839 bis 1846 wurden Neuzugänge nur noch in Form eines Zugangsverzeichnisses erfaßt; unvollstän-

dig]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Katolícke Slovensko 833-1933 [Die Katholische Slowakei 833-1933]. Trnava 1933

Kuzmík, Jozef: Historické kniznice na Slovensku spravované Maticou slovenskou [Von der Matica slovenská verwaltete historische Bibliotheken in der Slowakei]. In: Kniznicný zborník [Bibliothekssammelband] 1 (1968) S. 49-73

Sabov, Peter: Historické knizné fondy v správe SNK Matice slovenskej [Historische Buchbestände unter der Verwaltung der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. In: Historické kniznicné fondy na Slovensku [Historische Bibliotheksbestände in der Slowakei]. mschr., Martin 1988, S. 33-47

Stand: Juli 1997

Eva Augustínová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.