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Bibliotheken in Lettland

Bereits im 13. Jahrhundert wurden in Lettland, dessen Gebiet damals weitgehend Teil des livländischen Ordensstaates war, die ersten Bibliotheken gegründet.[1] So unterhielten das Domkapitel der St. Marienkirche und die St. Jacobi Kirche in Riga sowie das Dominikanerkloster zu St. Johann und das Franziskanerkloster zu St. Katharinen eigene Bibliotheken. Weitere Bibliotheken besaßen zudem der livländische Deutsche Orden in Riga und Cesis Wenden] sowie die Rigaer Erzbischöfe, deren Bestände in den Schlössern in Koknese [Kokenhusen] und Rauna Ronneburg] gesammelt wurden. [2] Als das herausragende Schriftdenkmal dieser Zeit gilt die Bibel, die Papst Innozenz III. dem Rigaer Bischof Albert im Jahre 1203 aus Rom gesandt hatte. Sie wurde bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts in der Rigaer St. Marienkirche aufbewahrt. Ergänzt wurden die Bestände der ersten Bibliotheken auf dem Gebiet des heutigen Lettland vor allem durch Schenkungen von im Ausland studierenden Livländern. Der größte Teil der Bestände dieser frühen Bibliotheken ging indes in der Zeit der Reformation und während späterer Kriege verloren.

Im Jahre 1524 wurde auf der Grundlage säkularisierter Klosterbibliotheken als erste Öffentliche Bibliothek die Rigaer Stadtbibliothek - auch Bibliotheca Rigensis - gegründet. Sie ging in der heutigen Akademischen Bibliothek Lettlands [Latvijas Akademiska biblioteka] auf. Die aus aufgelösten Klöstern stammenden Bestände wurden im 17. Jahrhundert regelmäßig von Lehrern der Rigaer Domschule [Rigas Domskola] und des Akademischen Gymnasiums Akademiska gimnazija; gegründet 1631] durch Dissertationen ergänzt. Zudem vergrößerten Schenkungen aus privaten Sammlungen die Bestände der Bibliothek. Hervorzuheben sind besonders die Sammlungen der evangelischen Prediger Wenzeslaus Lemchen (†1571), Laurentius Lemchen (1552-1611), Georg Neuner (†1587), Gregorius Plinius (†1596) und Johann von Dahlen (†1611). Bemerkenswert sind zudem die Sammlungen des Dichters Daniel Hermann (1543-1601), des Arztes Johannes Bavarus (1575-1636) und des Landsknechtsführers Georg Farensbach.

Im 18. Jahrhundert wurden die Bestände der Rigaer Stadtbibliothek aufgrund enger Verbindungen mit der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg sowie durch weitere Schenkungen (u. a. von dem Arzt Nicolaus Himsel und den Verlegern Hartknoch) ergänzt. Im Jahre 1735 verfügte der Präsident der Russischen Akademie der Wissenschaften, Baron Johann Albrecht von Korff (1697-1766), Veröffentlichungen der Akademie auch der Stadtbibliothek zukommen zu lassen. Am Ende des 18. Jahrhunderts war der Bestand der Bibliothek auf ca. 12.000 Titel angewachsen. Er wurde im 19. Jahrhundert durch die Übernahme der Sammlung des Rechtsgelehrten Johann Christoph Schwarz (1722-1804) sowie durch den Erwerb der Sammlungen des Pädagogen und Historikers Johann Christoph Brotze (1742-1823), des Historikers Carl Eduard Napiersky (1793-1864, 5000 Bände) sowie des Arztes Karl Wilpert (1778-1839, 6000 Bände) ergänzt.

In den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts liegen die Anfänge der berühmten Bibliothek der Herzöge von Kurland, die sich zunächst in Kuldiga [Goldingen], später in Jelgava [Mitau] befand und die am Ende des 17. Jahrhunderts mehr als 3000 Bände umfaßte. Ihre Bestände wurden im Jahre 1714, während des Nordischen Krieges, auf Befehl Peters des Großen nach St. Petersburg verbracht und befinden sich noch heute in der dortigen Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften und in der Universitätsbibliothek in Helsinki. Bereits im Jahre 1622 waren die Bestände des ehemaligen Rigaer Jesuitenkollegiums (gegründet 1583) nach Schweden gebracht worden. Diese ca. 900 Drucke und 25 Handschriften befinden sich heute in der Universitätsbibliothek in Uppsala. [3]

Im Jahre 1775 wurde in Mitau durch den letzten Herzog Kurlands, Peter von Biron (1724-1800), das Akademische Gymnasium - Academia Petrina - gegründet. Bereits im Jahre 1800 verfügte die Bibliothek des Gymnasiums über einen Bestand von ca. 30.000 Bänden, der im Jahre 1915 auf über 42.000 Bände angewachsen war. Sie war damit die drittgrößte Bibliothek Lettlands zu dieser Zeit. Während des Ersten Weltkriegs ging diese Sammlung verloren.

Der Pastor Johann Andreas Grundt (1732-1802) gründete im Jahre 1777 in Liepaja [Libau] die Libausche Stadt- und Lesebibliothek. Unter der Bezeichnung Zentrale wissenschaftliche Stadtbibliothek Libau Liepajas Centrala Zinatniska biblioteka] umfaßt sie heute überwiegend deutschsprachige Bestände, darunter die Sammlungen des Bibliophilen August Fischer (1882-1954; 23.147 Titel, erworben 1936) und des Augenarztes Gottfried Karl Ischreyt (1868-1941). [4] Neben einer weiteren Öffentlichen Bibliothek, der Stadtbibliothek in Mitau (1785), wurden in Riga Gesellschaftsbibliotheken unter den Bezeichnungen ,,Musse`` (1787), ,,Ressource`` (1796) und ,,Euphonie`` (1797) gegründet. Zudem bestand in Mitau bereits seit 1771 die Bibliothek der Freimaurerloge Zu den drei gekrönten Schwertern. Nach ihrer Auflösung im Jahre 1796 wurden ca. 10.000 Bände dem Akademischen Gymnasium in Mitau übergeben. [5] In Lettgallen, dem polnischen Teil Livlands, gab es im 18. Jahrhundert Dominikanerbibliotheken in Aglona [Aglohn] und Pasiene Posin] sowie eine Jesuitenbibliothek in Daugavpils Dünaburg]. [6]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewannen die Bibliotheken der deutschbaltischen wissenschaftlichen Vereine in Riga und Mitau allmählich an Bedeutung. [7] Die wichtigsten Bibliotheken dieser Zeit besaßen die Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst (gegründet 1815), die Gesellschaft praktischer Ärzte in Riga (1822), die Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Rußlands in Riga (1834), die im Zuge der Umsiedlung der Deutschbalten in den Jahren 1939/40 von der damaligen Staatsbibliothek übernommen wurde, [8] sowie der Naturforscherverein in Riga (1845). Die Bestände dieser Bibliotheken wurden zumeist durch Ankäufe oder durch Schenkungen aus Privatbibliotheken ergänzt. So bildeten ca. 6000 Bände aus den Büchersammlungen von Johann Gotthard Schweder (1790-1833), Pastor in Ledurga [Loddiger] und Turaida Treiden], und von Gustav Bergmann (1749-1814), Pastor in Rujiena [Rujen], den Grundstock der Bibliothek der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Rußlands, die um 1930 bereits 70.000 Bände zählte. [9] Die Vermehrung der Bestände der Vereinsbibliotheken trug somit wesentlich zur Entwicklung von wissenschaftlichen Fachbibliotheken in Lettland bei.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auch die ersten Bibliotheken, die den Lesebedarf der lettischen ländlichen Bevölkerung decken sollten, so im Jahre 1810 in Drusti [Drostenhof], 1828 in Nereta [Nerft] und 1831 in Priekule [Preekuln]. Durch Schenkungen und Ankäufe gelangten in diese Bibliotheken lettischsprachige Titel, bei denen es sich überwiegend um Belletristik und religiöse Literatur aus lettischen Druckereien handelte. Im Jahre 1848 wurde in Edole Edwahlen] in Kurland die erste von Letten selbst organisierte Bibliothek gegründet. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden in Riga und Mitau Öffentliche Gouvernements-Bibliotheken gegründet, in denen hauptsächlich Literatur in russischer Sprache gesammelt wurde. Private Kommerzbibliotheken, die von Buchhändlern und Verlegern wie Julius Conrad Daniel Müller (1759-1830) in Riga und Gustav Adolph Reyer (1794-1864) in Mitau gegründet wurden, setzten sich die Versorgung eines breiten Lesepublikums zum Ziel. [10] Doch auch Organisationen und Vereine unterhielten eigene Bibliotheken. Darunter waren das Rigaer Börsenkomitee (gegründet 1836), das Statistische Komitee der Stadt Riga (1867), der Rigasche Gewerbeverein (1865) sowie der Rigaer Kaufmännische Verein (1882). Die meisten dieser Vereine bestanden bis zur Umsiedlung der Deutschbalten Ende der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts und sammelten beachtliche Bestände. So besaß die Bibliothek des Rigaschen Gewerbevereins im Jahre 1931 17.316 Bände und die des Rigaer Kaufmännischen Vereins 7766 Bände. Die Bibliothek des Technischen Vereins in Riga (gegründet 1858) stellte ihre Tätigkeit als selbständige Institution ebenso wie das Rigaer Manufaktur-Komitee bereits im Jahre 1862 wieder ein. Ihre Sammlungen (2700 Bände und 1000 Bände) wurden dem im gleichen Jahr gegründeten Rigaer Polytechnikum (seit 1896 Rigaer Polytechnisches Institut) eingegliedert. Im Jahre 1914 betrug der Bestand dieser Hochschulbibliothek bereits mehr als 62.000 Bände. Reste dieser Sammlung werden heute in der Universitätsbibliothek Lettlands [Latvijas Universitates biblioteka] aufbewahrt. [11]

Die Bibliothek der Livländischen Ritterschaft wurde 1853 in Riga gegründet und umfaßte einen Teil der ursprünglich Dr. Liborius Bergmann (1754-1823), Pastor der St. Petrikirche in Riga, gehörenden Baltica-Sammlung. 1918 ging die Ritterschaftsbibliothek (ca. 9000 Bände) in den Bestand der Bibliothek des Historischen Staatsarchivs Lettlands [Latvijas Valsts Vestures arhivs] über, einer Vorgängerinstitution der im Jahre 1984 in Riga gegründeten Spezialbibliothek des Archivwesens Lettlands Valsts arhivu Speciala biblioteka]. [12] Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründeten Gemeindeverwaltungen und Vereine vermehrt Volksbibliotheken. [13] Als Privatbibliothek gründete 1885 der bedeutende lettische Bibliophile und Bibliograph Janis Misinš (1862-1945) seine Sammlung in der Gemeinde Tirza [Tirsen] in Livland. Diese Bibliothek setzte sich die vollständige Sammlung des lettischen Schrifttums zum Ziel und wurde zu einer der umfassendsten lettischen Bibliotheken.

Im Jahre 1906 wurde die erste von der Stadt Riga unterhaltene Öffentliche Bibliothek eröffnet, deren Bestand lettische, deutsche und russische Werke umfaßte. Zu Beginn des Jahres 1917 unterhielt die Stadt bereits vier Öffentliche Bibliotheken mit einem Bestand von mehr als 26.000 Bänden, darunter 7000 in deutscher Sprache. Insgesamt wurden bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Lettland ca. 300 Öffentliche Bibliotheken gegründet, von denen der größte Teil während des Krieges zerstört wurde.

Für die Entwicklung der Bibliotheken der unabhängigen Republik Lettland waren in den zwanziger und dreißiger Jahren insbesondere die drei größten wissenschaftlichen Bibliotheken von Bedeutung: die 1919 gegründete Staatsbibliothek Lettlands [Latvijas Valsts biblioteka], die Rigaer Stadtbibliothek und die Universitätsbibliothek Lettlands. Die Staatsbibliothek und die Rigaer Stadtbibliothek erhielten im Jahre 1920 das Pflichtexemplarrecht auf alle in Lettland erscheinenden Drucke. Darüber hinaus wurden in die Staatsbibliothek Sammlungen verschiedener Rigaer Gymnasien inkorporiert, darunter die des 1675 gegründeten Gouvernements-Gymnasiums [Rigas gubernas gimnazija], sowie die Sammlungen des Rigaschen Seminars der Russisch-Orthodoxen Kirche [Rigas garigais seminars; gegründet 1846; ca. 18.000 Bände] und der Verlagsbuchhandlung Nikolai Kymmel (ca. 11.000 Bände).

In dieser Zeit staatlicher Unabhängigkeit und kulturellen Aufschwungs wurden außerdem mehrere Fachbibliotheken gegründet, so u. a. 1935 die Zentrale Notenbibliothek [Centrala nošu biblioteka] und 1940 die Zentrale Pädagogische Bibliothek [Centrala pedagogiska biblioteka] in Riga. Die größten Ministerial-Bibliotheken waren indes die des Kriegsministeriums (ca. 218.000 Bände), des Justizministeriums (ca. 56.000 Bände) sowie des Bildungsministeriums (ca. 38.000 Bände). Zudem reorganisierte der lettische Kulturfonds mit ca. 800 Volksbibliotheken und ca. 2000 Schulbibliotheken das Netz der Öffentlichen Bibliotheken. Im Jahre 1925 erwarb die Stadt Riga die Bibliothek von Janis Misinš, die seit ihrer Gründung im Jahre 1885 zur vollständigsten privaten Sammlung lettischer Drucke mit ca. 28.000 Bänden geworden war, darunter 17.000 Bände in lettischer und 9000 Bände in deutscher Sprache. Die Stadt verpflichtete sich, die Bibliothek aufzustellen und zu unterhalten. Im Jahre 1928 konnte sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, 1932 erhielt sie das Pflichtexemplarrecht. [14]

Von den im Jahre 1938 registrierten 905 Öffentlichen Bibliotheken (353 in den Städten und 552 auf dem Lande) befand sich nur die Staatsbibliothek unter staatlicher Verwaltung; 651 Sammlungen wurden von gesellschaftlichen Organisationen verwaltet, 174 von Gemeinden und 79 wurden von Privatpersonen getragen. In Riga gab es im Jahre 1939 zehn von der Stadt getragene Bibliotheken [15] mit einem Bestand von mehr als 364.000 Bänden, davon ca. 36.000 Bände in deutscher Sprache.

Werke in deutscher Sprache wurden von ortsgebundenen Bibliotheken und von Wanderbibliotheken des Deutschen Vereins in Livland (gegründet 1906 in Riga) und des Vereins der Deutschen in Kurland (gegründet 1906 in Mitau) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Bibliothek in Mitau besaß im Jahre 1913 bereits 2800 Bände, die in Riga sogar 9600 Bände. Als gemeinsames Institut des Deutschen Elternverbandes (gegründet 1920), des Deutschbaltischen Lehrerverbandes (1917) und der Literarisch-praktischen Bürgerverbindung (1802) wurde im Jahre 1921 in Riga die Deutsche Lesehalle gegründet. Neben der Bibliothek der Deutschbaltischen Arbeitsgemeinschaft in Mitau (gegründet 1928; 1937 ca. 2800 Bände) diente diese Institution der Versorgung eines großen Teils Lettlands mit deutschsprachiger Literatur. Zur Koordination der Arbeit der einzelnen Bibliotheken und zur Einrichtung einer Landes-Wanderbibliothek wurde im Jahre 1930 in Riga schließlich die Bücherzentrale der Deutschbaltischen Volksgemeinschaft in Lettland gegründet. Weitere von Deutschen getragene Institutionen waren die Bibliotheken des Deutschen Elternverbandes und des Deutschen Frauenbundes in Riga. Sie wurden in den Jahren 1939 und 1940 in die Bestände der Staatsbibliothek inkorporiert.

Unterschiedlich gestaltete sich während des Zweiten Weltkriegs das Schicksal der Bibliotheken der wissenschaftlichen Vereine. So wurde die Bibliothek des Naturforschervereins in Riga (ca. 60.000 Bände) im Jahre 1940 der Fakultät für Biologie der Universität Lettlands übergeben. Die Bibliothek der 1824 auf Initiative deutscher Pastoren gegründeten Lettisch-literärischen Gesellschaft hingegen wurde 1940 in den Bestand der zu dieser Zeit noch selbständigen Janis-Misinš-Bibliothek inkorporiert, die so mehr als 3000 Bände überwiegend lettischsprachiger Drucke hinzugewann. Die Rigaer Stadtbibliothek, deren Sammlung inzwischen mehr als 400.000 Bibliothekseinheiten umfaßte, brannte im Jahre 1941 nahezu vollständig ab. Im ersten Jahr der Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion (1940/41) und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bibliotheken schließlich nach dem sowjetischen Modell ausgebaut. Die Bestände wurden daher vor allem unter ideologischen Gesichtspunkten ergänzt. Literatur, die nicht der Sowjetideologie entsprach, blieb nicht in den allgemein zugänglichen Beständen der Bibliotheken, sondern wurde in sogenannten ,,Sondermagazinen`` verwahrt, für die nur sehr eingeschränkte Benutzungsmöglichkeiten bestanden.

In den vierziger und fünfziger Jahren, als Lettland als sozialistische Republik ein Teil der Sowjetunion geworden war, wurden verschiedene Fach- und Hochschulbibliotheken gegründet, so u. a. die Wissenschaftliche Medizin-Bibliothek Lettlands (1945), die Technische Patent-Bibliothek Lettlands (1950) sowie die Bibliotheken der Pädagogischen Universitäten in Libau und Dünaburg (beide 1945). 1954 wurde die Janis-Misinš-Bibliothek der als Fundamentalbibliothek der Akademie der Wissenschaften [Zinatnu akademijas fundamentala biblioteka] 1946 wiederbegründeten ehemaligen Rigaer Stadtbibliothek eingegliedert. [16] Im Jahre 1996 gab es in Lettland 1009 Öffentliche Bibliotheken. 176 Wissenschaftliche und Fachbibliotheken konzentrieren sich in der Hauptstadt Riga.

Viesturs Zanders

Anmerkungen

[1] ] Zur Bibliotheksgeschichte Lettlands s. die folgenden allgemeinen Übersichten: Teodors Liventals: Latviju biblioteku kustibas attistibas gaita Die Entwicklung der lettischen Bibliotheken]. In: Latvijas biblioteku padomes gada gramata [Jahrbuch des Bibliothekenrates Lettlands]. Riga 1926, S. 5-35; May Redlich: Riga im Spiegel seiner Bibliotheken. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums 23: 1976. Lüneburg 1975, S. 77-80; Janis Turlajs: Bibliotheken Lettlands im Kontext der europäischen Kulturintegration. In: Jörg Fligge und Robert Schweitzer (Hrsg.): Bibliotheca Baltica. Symposium vom 15. bis 17. Juni 1992 in der Bibliothek der Hansestadt Lübeck im Rahmen der Initiative ARS BALTICA. München, New Providence, London und Paris 1994, S. 130-139 (Beiträge zur Bibliothekstheorie und Bibliotheksgeschichte 10)

[2] Vgl. Leonids Arbuzovs: Livonijas bibliotekas [Die Bibliotheken Livlands]. In: Latviešu konversacijas vardnica Lettisches Konversations-Lexikon]. Ansis Gulbis (Hrsg.). Bd 12. Riga 1935, Sp. 23874-23883

[3] Siehe den Handbucheintrag; wenige Bände finden sich auch im Bestand der Königlichen Bibliothek in Stockholm.

[4] Siehe den Handbucheintrag

[5] Francis Rancans: Apgaismibas ideju ietekme Latvijas biblioteku attistiba 18. gs. otraja un 19. gs. pirmaja puse [Der Einfluß der Aufklärungsideen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Entwicklung der Bibliotheken Lettlands]. In: Latvijas PSR biblioteku vestures jautajumi [Fragen der Bibliotheksgeschichte der Lettischen SSR]. V. Laca Latvijas PSR Valsts biblioteka (Hrsg.). Riga 1986, S. 5-34

[6] Boleslavs Brezgo: Klusteru bibliotekas [Die Klosterbibliotheken]. In: Latgolas pagotne [Die Vergangenheit Lettgallens]. Bd 1. Daugavpils 1943, S. 24-36

[7] Viesturs Zanders: Zinatnisko biedribu bibliotekas Latvija 19. gs. [Die Bibliotheken der wissenschaft- lichen Vereine in Lettland im 19. Jahrhundert]. In: Nota bene 3 (1993) S. 3-6

[8] Siehe den Handbucheintrag Riga, Nationalbibliothek Lettlands

[9] Albert Bauer: Die Bibliothek der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga. In: Baltische Monatshefte (1934) Heft 10, S. 498-502

[10] Brigita Brigere: Rigas bibliotekas 18. gs. otraja un 19. gs. pirmaja puse [Die Rigaer Bibliotheken in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts]. In: Latvijas PSR zinatnu akademijas vestis [Nachrichten der Akademie der Wissenschaften der Lettischen SSR] (1980) Heft 11, S. 58-70

[11] Siehe den Handbucheintrag

[12] Siehe den Handbucheintrag

[13] Janis Viška: Latviešu biblioteku dibinašanas nacionalas kustibas sakumposms [Die Anfangsperiode der nationalen Bewegung für die Gründung der lettischen Bibliotheken]. In: Gramata latviešu sabiedriba 1856-1870. Das Buch in der lettischen Gesellschaft 1856-1870. Riga 1987, S. 91-101; Francis Rancans: Biblioteku progresiva loma kulturas un sabiedriski politiskaja dzive Latvija (19. gs.-1919. g.) [Die kulturelle und gesellschaftspolitische Tätigkeit der lettischen Bibliotheken (19. Jahrhundert bis 1919)]. In: Vila Laca Latvijas PSR Valsts bibliotekas raksti [Schriften der V. Lacis-Staatsbibliothek der Lettischen SSR] 2/3 (1970) S. 99-155

[14] Siehe hierzu Karlis Egle: Rigas pilsetas Misinš biblioteka 1885-1935 [Rigas städtische Misinš-Bibliothek 1885 bis 1935]. Riga 1935; Francis Rancans: Janis Misinš un vina biblioteka [Janis Misinš und seine Bibliothek]. Riga 1963

[15] Aris Purinš: Centralizacijas elementi Rigas pilsetas masu biblioteku darba 1925.-1941. gada Zentralisierungselemente in der Arbeit der Rigaer Öffentlichen Bibliotheken von 1925 bis 1941]. In: Biblioteku zinatnes aspekti. Aspects of librarianship. Bd 3 Riga 1979, S. 78-92

[16] Siehe den Handbucheintrag Riga, Akademische Bibliothek Lettlands


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.