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Bibliotheken in Slowenien

Das Gebiet des heutigen Slowenien liegt im südlichen Teil Zentraleuropas zwischen dem südöstlichen Alpenband, der östlichen Pannonischen Ebene, dem Dinara-Gebirge im Süden und dem Adriatischen Meer im Norden. Im Westen grenzt es an Italien, im Norden an Österreich, im Osten an Ungarn und im Süden an Kroatien. Dieses Gebiet war im Verlauf der Geschichte eine Brücke zwischen Zentraleuropa, dem Mittelmeer und dem Balkan, sowie zwischen Italien und der Pannonischen Ebene, und hatte einen ausgeprägten Durchgangscharakter sowie große strategische Bedeutung. Dies hatte über einen langen geschichtlichen Zeitraum einen verhängnisvollen Einfluß auf die Möglichkeit der Entwicklung einer selbständigen politischen Einheit auf diesem Territorium.

Ein selbständiger Staat der slawischen Bevölkerung ist zu Beginn des 7. Jahrhunderts belegt. Weniger als zwei Jahrhunderte später, am Ende des 8. Jahrhunderts, endete die Selbständigkeit mit der Eingliederung in das Fränkische bzw. später in das Heilige Römische Reich. Ab Ende des 13. Jahrhunderts gelangten die einzelnen Länder dieser Region unter die Herrschaft der Habsburger, und so blieb das Gebiet des heutigen Slowenien Teil der Habsburger Monarchie (außer in der kurzen Periode der Besetzung durch Napoleon, als die Illyrischen Provinzen gegründet wurden) bis zu deren Zerfall nach dem Ersten Weltkrieg. Die Slowenen schlossen sich nun mit Kroaten und Serben zum gemeinsamen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zusammen, dem späteren Königreich Jugoslawien. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Slowenien zu einer der sechs Republiken der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien. Mit einer Volksabstimmung haben sich die Slowenen schließlich 1990 für die Selbständigkeit entschieden und 1991 die unabhängige Republik Slowenien gegründet.

Das slowenische Volk hat sich durch seine wechselhafte Geschichte hindurch vor allem über seine Sprache identifiziert. Aus diesem Grund nehmen die slowenische Schriftkultur und das Schrifterbe einen besonderen Platz im Bewußtsein des Volkes wie auch in der politischen Entwicklung des Landes ein. Aus diesem Blickwinkel sind besonders wichtig das 16. Jahrhundert und die Reformationsbewegung, die den Druck der ersten Bücher in slowenischer Sprache anregte (darunter die vollständige Bibelübersetzung, 1584), sowie das 19. Jahrhundert, als die ersten Forderungen nach einem selbständigen Staat laut wurden und die slowenische Literatursprache eine erste Blüte erlebte.

Besiedlung und Schriftkultur bis zum 15. Jahrhundert

Archäologische Funde zeugen von der Besiedlung des heutigen Slowenien vor allem im Neolithikum, der älteren und der jüngeren Eisenzeit. Bereits aus dieser Zeit sind schriftliche Quellen und Münzen erhalten. Die Römer, die dieses Territorium später eroberten, bauten hier Legionärslager und vor allem Straßen, an denen Siedlungen wie Emona (Ljubljana), Celeia (Celje) und Poetovia (Ptuj) entstanden, die im Mittelalter zu Zentren von Bistümern wurden und noch heute fortbestehen. Über das Schrifttum auf slowenischem Territorium in der Antike können nur Vermutungen angestellt werden. Erhalten ist allein das Relief einer männlichen Gestalt mit einer Papyrusrolle in der Hand, auf einem Grabstein aus dem 3. Jahrhundert in Ajdovski gradec bei Sevnica.

In der Zeit der Völkerwanderung durchquerten zahlreiche barbarische Stämme (Visigoten, Hunnen, Ostrogoten) das slowenische Gebiet. Auch die Anwesenheit von Langobarden ist durch archäologische Funde belegt. Slawen gelangten schließlich im 6. Jahrhundert hierher. Die slawische Gesellschaft von Karantanien, dessen Kerngebiet das heutige österreichische Bundesland Kärnten war, entstand unter dem Einfluß der Bajuwaren und der Langobarden. Verbindungen bestanden auch zum Herrschaftsgebiet des Herzogs Samo in Böhmen und Mähren. Der Name Karantanien und die Karantanier sind die ersten Bezeichnungen für das heutige Slowenien und die Slowenen. Die Karantanier verloren bald ihre Selbständigkeit. Um sich vor den Angriffen der Awaren zu schützen, suchten sie die Hilfe der Bayern und nahmen deren Obergewalt an. Von Bayern her wurde in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts Karantanien kolonisiert, und durch Vermittlung irischer Missionare aus Salzburg christianisiert. Nachdem Bayern unter fränkische Herrschaft gelangt war, wurde auch Karantanien als selbständiges Herzogtum Teil des fränkischen Feudalsystems und bald danach Teil des Heiligen Römischen Reiches. Aus dieser Zeit stammt die erste erhaltene Niederschrift von Gebetsformeln in slowenischer Sprache, bekannt als Freisinger Denkmäler, die in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt werden.

Die ersten dokumentierten Vermittler mittelalterlicher Buchkultur in diesem Gebiet sind die benediktinischen Missionarpriorate nördlich der Drau (Maria Saal [Gospa Sveta], Sv. Peter v Lesu, Ad Udrimas) und das Benediktinerkloster in Sistiana (Štivan bei Duino [Devin, Tybein]), die bereits im 6. Jahrhundert handgeschriebene liturgische Bücher sammelten. Bezeugt für das 10. Jahrhundert ist eine reiche Büchergabe von 42 Kodizes an die Kirchenbibliothek der Urpfarre Maria Wörth [Otok] am Wörther See. Mit fundamentaler religiöser Literatur sollen im 11. Jahrhundert aber auch die erste Bischofskirche auf slowenischem Gebiet in Gurk [Krka, gegründet 1072] und ihre kanonischen Kapitel Eberndorf [Dobrla vas], Maria Saal und Maria Wörth ausgestattet gewesen sein. Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert gründeten die Benediktiner Klosterbibliotheken in Šent Jurij ob jezeru (1003 bzw. 1018), in Ossiach [Osoje, 1028], in Gurk (1043), bei St. Paul im Lavamündtal [Sveti Pavel v Labotski dolini, 1091] und in Kloster [Klošter, 1106], in Gornji Grad [Oberburg] im zentralen slowenischen Siedlungsgebiet sowie in seinem Randgebiet (Millstatt, Mozac, Rozac). Auch die Zisterzienser gründeten Bibliotheken in Sticna [Sittich, 1135], in Viktring [Vetrinje, 1142] sowie in Kostanjevica na Krki [Landstraß, 1234] und die Kartäuser in Zice [Seitz, 1164], in Jurklošter [Gairach, 1173 bzw. 1212], in Bistra [Freudenthal, 1260] bei Vrhnika [Oberlaibach] und später in Pleterje [Pleteriach, 1403]. In mehreren Orten folgten diesen Bibliotheken im 13. und 14. Jahrhundert Gründungen durch jüngere Orden (Kreuzherren, Dominikaner, Minoriten, Prämonstratenser, Augustiner, Klarissen) und Kircheneinrichtungen, wie der Diözese in St. Andrä [Šent Andraz, 1228] im Lavamündtal sowie bei den Archidiakonaten der Diözese Salzburg und des Patriarchats Aquileia [Oglej, Aquileja]. Die Bestände dieser Bibliotheken waren sehr unterschiedlich, die reichsten besaßen Kartäuser und Zisterzienser (z. B. mehr als 2000 Kodizes in Zice). In einigen Klöstern waren Skriptoren tätig, so in Sticna, Bistra, Viktring, Kostanjevica, Pleterje, Jurklošter, Zice, Gornji Grad, und sogar Skriptorenschulen (Zice und Sticna). Aus den mittelalterlichen Kloster- und Kirchenbibliotheken Sloweniens sind heute noch 159 Kodizes gut erhalten, darunter die erste Handschrift in slowenischer Sprache, die berühmte Sitticher Handschrift [Stiški rokopis].

Mit der Herrschaft Rudolfs I. von Habsburg (1273-1291) fielen die kaiserlichen Lehen, zu denen auch die Länder Koroška [Kärnten], Štajerska [Steiermark] und Kranjska [Krain] gehörten, den Habsburgern zu. Diese erlangten damit die Herrschaft über das gesamte Gebiet des heutigen Slowenien mit Ausnahme der Grafschaft Gorica [Görz] und erhoben Krain zum Herzogtum. Der Adel unterwarf sich den Habsburgern, nur die Grafen von Celje [Cilli] befreiten sich von der Feudalmacht der Habsburger. Sie wurden zu unmittelbaren Grafen des Heiligen Römischen Reiches und zu Landesfürsten. Nach dem Tod des letzten Grafen Ulrich II. ( †1456) verlor das Geschlecht der Cilli jedoch ebenfalls seinen Besitz an die Habsburger.

Einige weltliche Feudalherren, so etwa die Herzöge von Spanheim und die Herren von Višnja gora [Weichselburg], von Ptuj [Pettau] sowie die Grafen von Celje, unterstützten im Mittelalter die Gründung von Klöstern, und sie bezeugten ihr eigenes kulturelles Interesse auch durch den Aufbau von Privatbibliotheken. Die erste Schloßbibliothek gründete im 14. Jahrhundert die krainische Adelsfamilie Auersperg auf Schloß Turjak [Auersperg]. Im 15. Jahrhundert besaßen auch die Grafen von Celje eine Bibliothek, und zwar am Hofe von Ulrich II. und seiner Frau Katherine. Weitere Büchersammlungen bestanden in den Verwaltungssitzen der Feudaleigentümer der Diözesen Freising, Salzburg und Brixen sowie im 14. Jahrhundert in Škofja Loka [Bischoflack].

Städte und Marktflecken Sloweniens entwickelten sich im Mittelalter unter dem Einfluß der Kulturräume von Aquileia-Venedig und Süddeutschland. Zahlreiche damals erbaute Gebäude sind bis heute erhalten, darunter bemerkenswerte Burgen und Schlösser z. B. in Ptuj, Podsreda [Hörberg], Bled [Veldes] und Kamnik [Stein], sowie Kirchen in Koper, Sticna, Celje und Laško [Tüffer]. Wissenschaft, Kultur und Kunst der Region waren von europäischem Rang, so daß unter den bedeutenderen Wissenschaftlern der Zeit auch Slowenen waren, wie im 12. Jahrhundert z. B. Hermannus de Carinthia.

Nach der Erfindung des Buchdrucks wurden in den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts die slowenischen Bibliotheken auch durch Drucke (mindestens 1100 Inkunabeln) ergänzt, darunter seit Mitte des 16. Jahrhunderts auch slowenische Schriften. Die Zahl der Kirchen- und Klosterbibliotheken stieg im 15. Jahrhundert durch Gründungen der Franziskaner, Jesuiten und Kapuziner an, so daß Anfang des 18. Jahrhunderts in 40 Orten mindestens 70 solcher Bibliotheken bestanden, die neben religiöser zunehmend auch weltliche Literatur besaßen. Seit 1951 stehen einige als Kulturdenkmäler in situ unter Schutz, so die Kartäuserbibliothek in Pleterje, die Minoritenbibliothek in Ptuj, die Franziskanerbibliotheken in Ljubljana [Laibach], Kamnik, Kostanjevica bei Gorica, Novo mesto [Rudolfswerth] und Koper, die Kapuzinerbibliotheken in Krško [Gurkfeld] und Škofja Loka sowie die Diözesanbibliothek in Maribor [Marburg] und die Kapitelbibliothek in Novo mesto. Die Verbundenheit mit den Wissenschaften und den Büchern wurde seit dem 13. und besonders im 15. Jahrhundert gepflegt durch die Gründung von städtischen Schulen und durch Studienaufenthalte zahlreicher Studenten des slowenischen Gebiets an italienischen, deutschen und französischen Universitäten. Im 16. Jahrhundert gründeten vermehrt auch Adelsfamilien Bibliotheken (Gall, Rain), sowie kirchliche Würdenträger - Peter Seebach (Sepach, Sepacher; 1500-1568), Baltazar Radlic (1533-1579), Janez Tavcar (Tautscher, 1544-1597), Krištof Ravbar (1466-1536) - und weltliche Intellektuelle - Lenart Budina (1500-1573), Viljem Praunsperger ( †1589), Baltazar Rasp ( †1583), Janez Seebach (1546-1613), Gašper Zitnik (Sitnik, Sittnickh; 1535-1585) und die Familie Zaule.

Reformation und Humanismus

(1500 bis 1689)

Von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung des slowenischen Volkes und seines Schrifttums sind vor allem die Ereignisse des 16. Jahrhunderts. Auf slowenischem Gebiet gab es zu der Zeit viele Bauernaufstände und Türkenangriffe, gleichzeitig entfalteten aber auch der Humanismus und die protestantische Reformation ihre Wirkung.

Unter den Ende des 15. Jahrhunderts einsetzenden Bauernaufständen ist von großer Bedeutung der gesamtslowenische Aufstand, der im Frühling 1515 begann. Neben Krain erfaßte er auch Kras [Karst] und Štajerska [Steiermark]. Aus dieser Zeit sind auf einem deutschen Flugblatt die ersten gedruckten Wörter in slowenischer Sprache erhalten, die zum Leitspruch der Aufständler wurden: stara pravda [altes Recht] und leukhup, leukhup, woga gmaina [Ain Newes Lied Von den Kraynerischen Bauern]. Das Flugblatt ist in der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana und in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin erhalten.

Die Handelswege durch slowenisches Territorium einerseits und das Studium von Slowenen in deutschen und italienischen Bildungszentren andererseits förderten die Bekanntschaft und Vertrautheit mit Menschen, Sitten und Bräuchen der verschiedenen Regionen Europas. So konnten sich auf slowenischem Gebiet verschiedene Zivilisations- und Kultureinflüsse ausbreiten, darunter das Gedankengut von Humanismus und Renaissance. Diese Zeit brachte bedeutende Wissenschaftler hervor, wie den Diplomaten Sigismund (Ziga) Herberstein (1486-1562) aus Vipava [Wippach], dessen Moskauer Notizen (Rerum Moscoviticarum commentarii, 1549) in viele europäische Sprachen übersetzt wurden.

Für die kulturelle Entwicklung Sloweniens ist der Triester Bischof Pietro Bonomo (1502-1546) von Bedeutung. Nach seiner Tätigkeit am Wiener Hof hat er in Triest ein Zentrum zur Verbreitung von humanistischen und reformatorischen Ideen organisiert. Einen Teil seiner Ausbildung erhielt hier auch Primoz Trubar (Primus Truber), der als führender slowenischer Protestant und Autor der ersten slowenischen gedruckten Bücher zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte des Landes gehört. Er wurde 1508 in Rašica [Großlaschitz] geboren, studierte in Rijeka, Triest und Wien Theologie und wurde 1530 zum katholischen Priester geweiht. In Ljubljana verbreitete er die Lehren Luthers, Zwinglis, Pellikans und Bullingers, bis er im Zuge der Repressalien der Habsburger gegen die Protestanten des Landes verwiesen wurde. In Deutschland fand er Zuflucht und war als protestantischer Pastor in Nürnberg, Rothenburg, Kempten, Urach, Tübingen und Derendingen tätig. Im Sinne des Protestantismus wollte Trubar dem Volk seines Landes die Heilige Schrift in der eigenen Sprache zugänglich machen und beschloß daher, die notwendigen Grundlagenwerke vorzubereiten und drucken zu lassen. Die damalige slowenische Sprache war indessen noch nicht kodifiziert und daher auch noch nicht für den Buchdruck verwendet worden. Erst Primoz Trubar ließ das Abecedarium und den Kathekismus 1550 in Deutschland in slowenischer Sprache drucken. In seiner Ansprache Lube Slovenci [Liebe Slowenen] gebrauchte Trubar auch als erster die Bezeichnung ,,Slowenen`` für die Bevölkerung seiner Heimat. Weitere Veröffentlichungen Trubars waren u. a. die Übersetzung des Neuen Testaments (1577) und Cerkovna ordninga [Kirchenordnung, 1564].

Neben Trubar sind in dieser Zeit für die Entwicklung der slowenischen Sprache auch Jurij Dalmatin (1547-1589), Adam Bohoric ( †1598) und Sebastjan Krelj bedeutsam. Jurij Dalmatin hat 1584 die ganze Bibel in die slowenische Sprache übersetzt. Nur 30 Jahre nach Luthers deutscher Übersetzung geschah dies früher als bei manchem anderen europäischen Volk. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Slowenisch in einige komparatistische philologische Werke eingeschlossen wurde, wie z. B. in Hieronymus Megisers mehrsprachiges Wörterbuch, und in die sechssprachige Bibel von Hutter. Adam Bohoric verfaßte die erste Grammatik der slowenischen Sprache, Arcticae horulae succisivae (Wittenberg 1584). Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich die slowenische Sprache und Literatur, wie 60 Bücher beweisen, die in dieser Zeit veröffentlicht wurden. Die größte Zahl der ersten slowenischen Drucke besitzt heute die National- und Universitätsbibliothek [Narodna in univerzitetna knjiznica] in Ljubljana, der zweitgrößte Bestand findet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien, und an dritter Stelle folgt die Königliche Bibliothek [Det Kongelige Bibliotek] in Kopenhagen. Die meisten slowenischen protestantischen Bücher wurden in Deutschland gedruckt (Tübingen, Wittenberg), einige aber auch in Ljubljana, wo Janez Mandelc (Joannes Manlius, Johann Mannel) als Drucker arbeitete.

Die Reformationsbewegung regte die Gründung von Bibliotheken an. In Ljubljana schuf Primoz Trubar 1569 die Grundlagen für die Bibliothek der Landstände in Krain. Sie war als erste öffentliche Bücherei auf slowenischem Gebiet für die Lehrer der protestantischen Standesschule, für (slowenische und deutsche) Prediger und für andere Protestanten bestimmt. Ihr Grundstock, Trubars persönliche Bibliothek, wurde vor allem durch Schenkungen von Prädikanten, Schulleuten, Adeligen und Bürgern ergänzt, besonders von Jurij Dalmatin, Simplicij Jernej (Simplicius, †1594), Felicijan Trubar (*1555/6), Jurij Klement, Adam Bohoric, Lenart Budina, Sebastjan Krelj (1538-1567) und Matija Vlacic (Matthias Flacius Illyricus, 1520-1576). Sie entwickelte sich zur reichsten Sammlung religiöser und humanistischer weltlicher Literatur in Krain, mit mehr als 1500 Bänden in lateinischer, deutscher, italienischer, französischer und slowenischer Sprache. In der Zeit der Gegenreformation wurde sie in die Obhut der Jesuiten von Ljubljana gegeben (1604), gelangte dann in die Bibliothek der Bischöfe von Ljubljana in Gornji Grad bevor sie 1798 Teil des Grundbestandes der öffentlichen Studienbibliothek (heute National- und Universitätsbibliothek) in Ljubljana wurde.

Als Erzherzog Ferdinand 1598 den protestantischen Gottesdienst und Schulunterricht verbot, haben die Gegenreformationskommissionen die Prädikanten des Landes verwiesen und protestantische Bücher verbrannt. Damit begann ein einhundertjähriger Stillstand in der Entwicklung der slowenischen Schriftkultur und Sprache, der unermeßlichen Schaden verursachte. Sammelstelle für beschlagnahmtes protestantisches Schrifttum (verbrannt 1617) war das 1597 gegründete Jesuitenkollegium in Ljubljana. Dessen eigene Bibliothek war vor allem für das Studium am Gymnasium, für das Studium der Theologie (1619) und später auch für das Studium der Philosophie (1704) bestimmt. Ihr reicher Bestand wurde nach der Auflösung des Klosters (1773) bei einem Brand nahezu völlig vernichtet; der Rest von 637 Büchern bildete den Grundstock der neugegründeten Lyzealbibliothek in Ljubljana. Eine ähnliche Rolle in der mittleren und höheren Ausbildung hatten auch die Bibliotheken der Jesuitenkollegien in Klagenfurt [Celovec, gegründet 1605], Gorica (1615), Triest (1619) und später in Maribor (1757).

Während mittelalterliche städtische und andere Schulen sich lediglich der elementarsten Ausbildung widmeten und nur entsprechende Büchersammlungen besaßen, konnten im 16. Jahrhundert die Lehrer protestantischer ländlicher Standesschulen (Klagenfurt, gegründet 1552; Ljubljana, gegründet 1563) auf Literatur aus privaten und öffentlichen Standesbibliotheken zurückgreifen. Den im 17. und 18. Jahrhundert gegründeten Gymnasien, die von Jesuiten (Ljubljana, Klagenfurt, Gorica, Triest, Maribor) und von anderen Mönchsorden (z. B. in Koper und Novo mesto) geleitet wurden, standen besondere Bestände ihrer Klosterbibliotheken auch noch nach Einführung des öffentlichen Schulwesens (1774) zur Verfügung.

Volkserneuerung und Aufklärung

(1689 bis 1848)

Die Kultur- und Wissenschaftsentwicklung konzentrierte sich im 17. Jahrhundert vor allem auf Naturkunde und Geschichtsschreibung. Entsprechende Werke wurden in deutscher oder lateinischer Sprache verfaßt. Am wichtigsten für Slowenien war das naturkundliche, historiographische, ethnographische und topographische Werk Die Ehre des Herzogthums Crain (Laibach 1689) des Aristokraten Janez Vajkard (Johann Weikhard von) Valvasor (1641-1693), der auch Vollmitglied der Royal Academy in London war. Auf seinem Wohnsitz Schloß Bogenšperk [Wagensberg] entstand eine reiche Bibliothek, die 10.000 Bände wissenschaftlicher Werke und 10.000 graphische Blätter zählte und z. T. schließlich von der Metropolitan-Bibliothek in Zagreb gekauft wurde (s. Eintrag dort). Zu den Schloßbibliotheken adeliger Familien, die umfangreiche Bestände von Inkunabeln und Drucken des 16. und 17. Jahrhunderts umfaßten, gehörte auch die Bibliothek der Grafen von Auersperg (ab 1653 Fürsten). Mitte des 17. Jahrhunderts, als sie von Schloß Turjak in das neue Fürstenschloß nach Ljubljana überführt wurde, zählte sie etwa 7000 Bände (50 Inkunabeln), größtenteils profaner Wissenschaftsliteratur. Nach dem Erdbeben von 1895 wurde sie auf Schloß Losensteinleiten in Oberösterreich gebracht und später verkauft. Zur Schloßbibliothek der Grafen Erberg in Dol pri Ljubljani [Lustthal] gehörten ein bedeutender Bestand von Archivalien und Musealien des Landes Krain sowie heimische und fremde Druckschriften, insgesamt ungefähr 7000 Bände, die schließlich meistenteils auf das Landesmuseum für Krain [Dezelni muzej za Kranjsko; gegründet 1821] übergingen. Ebenfalls im 17. Jahrhundert entstanden die Bibliotheken der Barone Raigersfeld (Rakovec) in Ljubljana und der Grafen Barbo von Waxenstein in Rakovnik bei Šentrupert.

Das 17. Jahrhundert ist aus kulturhistorischer Sicht auch wegen der Gründung der Academia Operosorum Labacensium (1693) bedeutend. Als wissenschaftlicher Verein legte die Akademie in Ljubljana schon 1701 eine öffentliche Wissenschaftliche Bibliothek an. Diese wurde in einem Barocksaal untergebracht und durch Schenkungen aus Privatbibliotheken der Vereinsmitglieder zu einem umfangreichen Bestand ergänzt. Nach der Auflösung der Academia Operosorum ging deren Bibliothek 1721 in den Besitz der Diözese über und wurde Teil der Seminarbibliothek in Ljubljana (seit 1951 in situ als Kulturdenkmal unter Schutz). Die Idee einer öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek erneuerte der Verein für Landwirtschaft und angewandte Künste für Krain (gegründet 1767). Er sammelte Fachliteratur und plante den Erwerb der Schloßbibliothek von Turjak, der Klosterbibliothek der Jesuiten und auch den Bau eines entsprechenden Gebäudes. 1787 wurde der Verein jedoch aufgelöst, die Pläne wurden nicht realisiert und der Buchbestand des Vereins (2086 Bände) von der öffentlichen Studienbibliothek Ljubljana übernommen.

In den fünfziger Jahren des 18. Jahrhunderts begann Kaiserin Maria Theresia mit der Durchsetzung der Reform in der Staatsverwaltung, indem sie Landesregierungen und untergeordnete Verwaltungsinstanzen der Kreise einsetzte. Sie unterstützte die Verbesserung von Verkehrsverbindungen, vor allem derjenigen von Wien bis Triest durch slowenisches Gebiet, und hob die Zollgrenzen zwischen den Ländern des Reiches auf. Diese Maßnahmen hatten mittelbaren Einfluß auf die Bildung des Bewußtseins von einem einheitlichen slowenischen ethnischen Territorium. Ähnlich wirkte auch die Einführung der Grundschule - Trivialschule -, wo in der Volkssprache unterrichtet wurde. Ein Plan für die slowenische Grundschule wurde Maria Theresia schon 1772 von Blaz Kumerdej (1738-1805) vorgelegt. Somit ist auch die slowenische Grundschule zu einem bedeutenden Faktor der sogenannten Nationalen Erneuerung geworden.

Im Rahmen der Nationalen Erneuerung wirkte ein starker Kreis Geistlicher, darunter Marko Pohlin mit der Krajnska gramatika [Krainische Grammatik, 1768] sowie Jurij Japelj und Blaz Kumerdej mit einer neuen Übersetzung der Heiligen Schrift (1784-1802). Daneben war ein bürgerlicher Kreis tätig, der sich vor allem um den Wissenschaftler, Mineralogen und Mäzen Sigismund (Ziga) Zois Freiherr von Edelstein (1747-1819) sammelte, dessen bedeutende Bibliothek mit naturkundlicher und humanistischer (besonders slawistischer) Literatur mehr als 4000 Bände umfaßte. Die Bibliothek stand einem breiteren Kreis slowenischer aufklärerischer Schriftsteller zur Verfügung und wurde später der öffentlichen Studienbibliothek in Ljubljana zugewiesen.

Die prominentesten Vertreter des Zois-Kreises waren der Geistliche und Dichter Valentin Vodnik (1758-1819), der Jurist, Historiker und Dramatiker Anton Tomaz Linhart (1756-1795), der französische Arzt und Botaniker Balthasar Hacquet (1739-1815). Vodnik gründete 1797 die erste slowenische Zeitung Lublanske Novice [Laibacher Nachrichten]. Linhart verfaßte die erste wissenschaftliche Geschichte der Slowenen (Versuch einer Geschichte von Krain und den übrigen Ländern der südlichen Slaven Österreichs, 1788), in der er für die Slowenen zwar noch den Ausdruck ,,Krainer`` verwendet, jedoch die Einheit des slowenischen Volkes betont. Dieselbe Auffassung vertrat auch Bartholomäus (Jernej) Kopitar (1780-1844), der Sprachwissenschaftler und Erste Kustos der Hofbibliothek in Wien, in seiner berühmten Grammatik der slawischen Sprache in Krain, Kärnten und Steyermark [Slovnica slovenskega jezika na Kranjskem, Koroškem in Štajerskem, 1808]. Bedeutsam war Linhart auch für die Entwicklung der modernen slowenischen Dramatik als Verfasser der ersten slowenischen Komödien Zupanova Micka [Die Bürgermeister-Mitzi] und Maticek se zeni [Die Hochzeit von Maticek], die noch heute aufgeführt werden. Das Ende des 18. Jahrhunderts ist überdies für die Entwicklung der slowenischen weltlichen Poesie wichtig.

Mit der Gründung von Schulen verbanden sich Bestrebungen, öffentliche Wissenschaftliche Bibliotheken zu gründen, die sich in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts verwirklichen ließen. Jede österreichische Landesverwaltungseinheit bekam in ihrer Hauptstadt neben höheren oder akademischen Bildungsanstalten auch eine Landesstudienbibliothek. Deren Gründung war in Ljubljana 1774 mit dem Erlaß Maria Theresias verbunden, der die 637 aus dem verbrannten Jesuitenkollegium geretteten Bücher ,,zum allgemeinen Gebrauch`` der Bibliothek des neugegründeten Lyzeums von Ljubljana zuteilte. Dieser Grundstock der Lyzealbibliothek wurde zunächst durch Schenkungen von Privatleuten ergänzt (insgesamt etwa 2750 Bände). Von wesentlicher Bedeutung war aber der Zufluß aus den Bibliotheken der in Krain im Zuge der Josephinischen Reformen verstaatlichten Klöster. Obwohl die Wiener Hofbibliothek das Vorrecht der Auswahl aus deren Beständen hatte, wurden in die Lyzealbibliothek zwischen 1782 und 1790 umfangreiche und kostbare Büchersammlungen mit insgesamt 13.719 Bänden aufgenommen, darunter die Sammlungen der Zisterzienser aus Sticna (2523 Bände), der Kartäuser aus Bistra (1153 Bände) und Kostanjevica na Krki (2486 Bände), der Augustiner (3190 Bände) und der Diskalzeaten (3265) aus Ljubljana sowie der Serviten aus Duino (1102 Bände). 1787 wurden ihr überdies die Bibliothek des Vereins für Landwirtschaft und andere angewandte Künste für Krain (286 Bde) angeschlossen und 1798 ein Teil der Bibliothek der protestantischen Landstände sowie einige private Büchersammlungen. Der Bestand für die neue Bibliothek wurde im Gebäude der Stadtredute gesammelt und sein erster Betreuer war Baron Innozenz Taufferer. Der erste Kustos, Lyzealprofessor Franz Wilde, hat bei der ersten Inventaraufnahme 13.333 Werke in 19.415 Bänden und 5050 Dubletten gezählt. Für den Lyzeumsbedarf war die Bibliothek 1791 zugänglich und für die Öffentlichkeit ab 1794. Im Jahre 1807 erhielt sie das Recht auf Pflichtexemplare aus Krain und wurde somit zur Landesbibliothek. In der Zeit der Illyrischen Provinzen (1809-1813) hatte sie das Recht auf Pflichtexemplare aus dem ganzen Provinzgebiet.

Besondere Schulbibliotheken gründete man an Gymnasien in den Orten ohne Lyzeum erst nach 1925; seit 1849 wurden aber an allen Mittelschulen (Gymnasien, Realschulen) obligatorisch Bibliotheken für Professoren und Schüler gegründet, so z. B. in Celje, Klagenfurt, Gorica, Idrija [Idria], Kocevje [Gottschee], Ljubljana, Maribor, Novo mesto und Triest. Ab 1869 wurden in jedem Schulkreis Lehrfachbibliotheken und Bibliotheken an den Lehrerbildungsanstalten (Maribor, Klagenfurt, Ljubljana, Gorica, Koper, Triest), zunehmend aber auch an den Grundschulen eingerichtet.

Nach seinem dritten Sieg über Österreich gründete Napoleon die kurzlebigen Illyrischen Provinzen (1809-1813). Dieser antikisierende Name bezeichnete einige slowenische Länder (Westkärnten, Krain, Görzland, Triest und Istrien) und einige kroatische Gebiete südlich der Save und der Donau. Auf diesem Gebiet lebten sowohl Slowenen als auch Kroaten und Italiener. Die Illyrischen Provinzen waren mit Frankreich durch Italien verbunden. Ihr Verwaltungssitz wurde Ljubljana, geltendes Gesetz war der Code civil. Mit der Gründung der Illyrischen Provinzen schnitt Napoleon Österreich völlig vom Zugang zur Adria ab. Diese Grenzsperre und Abgeschnittenheit von Österreich schädigte in den slowenischen Ländern vor allem Wirtschaft und Handel. Deutlich besser war die Lage auf dem Gebiet von Kultur und Schulwesen. Die Ausbildung in slowenischer Sprache, parallel mit dem Französischen und Italienischen, wurde eingeführt, und es entstanden slowenische Lehrbücher für die Grundschule. Die Franzosen führten in der Normalschule Slowenisch anstelle des Deutschen als Unterrichtssprache ein und versuchten, in den höheren Klassen Französisch und Italienisch zu fördern.

Das volkspolitische Programm Zedinjena Slovenija

[Vereintes Slowenien] (1848-1920)

Nach der Niederlage Napoleons wurde in Slowenien die österreichische Verwaltung wiederhergestellt. In der Zeit des Metternichschen Absolutismus, der sich gegen nationalpolitische Bewegungen innerhalb der Monarchie stellte, gelang es den Slowenen dennoch, ihre Kultur zu festigen. Die bedeutendsten Namen dieser Zeit sind die konservativer Slowenen wie der Sprachwissenschaftler Jernej (Bartholomäus) Kopitar; Anton Martin Slomšek, Bischof und Schriftsteller (1800-1862, beatifiziert 1999); der Dichter Jovan Vesel-Koseski (1798-1884) und Janez Bleiweis (1808-1881), Professor der Veterinär- und Gerichtsmedizin und Redakteur der Zeitung Kmetijske in rokodelske novice [Nachrichten für Landwirte und Handwerker, seit 1843]. Bleiweis war die zentrale Persönlichkeit der konservativen ,,Altslowenen`` und hatte einen wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung von Wirtschaft, Medizin und Allgemeinbildung einerseits sowie auf die Entwicklung des Nationalbewußtseins andererseits. Unter den liberalen ,,Jungslowenen`` sind von Bedeutung vor allem Andrej Smole (1800-1840), Verleger und Sammler von Volksgedichten, sowie France Prešeren (1800-1849), ,,der größte slowenische Dichter aller Zeiten``, der mit seiner romantischen Poesie ins Zentrum der europäischen Literatur vorstieß. Seine Sammlung Poezije [Poesien, 1847] wurde in alle europäischen und einige außereuropäische Sprachen übersetzt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielten die Slowenen auch ihre erste echte weltliche Erzählung, in seiner zweiten Hälfte etablierte sich die slowenische Kunstprosa endgültig mit Josip Jurcic (1844-1881) und Fran Levstik (1831-1887), während sich die Dramatik im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mit Ivan Cankar konstituierte. Von Bedeutung ist in diesem Kontext nationalen Erwachens außerdem der Geograph Peter Kozler (1824-1879), der eine genaue statistisch-geographische Studie über die slowenische ethnische Grenze unternahm. Das Werk ist einschließlich einer Landkarte 1853 erschienen.

Für die nationalpolitische Entwicklung in Slowenien sind die Ereignisse des Jahres 1848 wichtig, besonders die Märzrevolution, die den Absolutismus Metternichs beendete. In dieser Zeit wurden - von Slowenen in Wien und von dem Klagenfurter Domkaplan Matija Mayer (Majar)-Ziljski (1809-1892) - zwei fast identische Programme vorgestellt, die den Zusammenschluß aller slowenischen Länder zu einem vereinigten Slowenien forderten, in dem das Slowenische als Unterrichts- und Amtssprache eingesetzt werden sollte. Slowenien sollte zwar Teil des Österreichischen Kaisertums bleiben, jedoch mit nationaler Autonomie und seinem eigenen Landtag. Die österreichische deutschsprachige Bourgeoisie lehnte aus politischen und wirtschaftlichen Gründen, insbesondere wegen des Besitzes und der Zugänglichkeit des Seehafens Triest, diese Forderungen ab. Erst mit dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg erlangten die Slowenen ihre ethnische Individualität, ihren Namen und territoriale Integrität.

Auch die unmittelbaren Veränderungen, die mit der Märzrevolution 1848 eintraten, wie die Einführung der Verfassung und der politischen Demokratie in Österreich, die Verteilung der Verwaltung auf Gemeinden und Kreise in den slowenischen Ländern, die industrielle Entwicklung und die Fertigstellung der Südeisenbahn von Wien über Celje und Ljubljana nach Triest, hatten einen wesentlichen Einfluß auf das nationalpolitische Bewußtsein. In allen slowenischen Ländern fanden in dieser Zeit große Volksversammlungen statt, an denen bis zu 30.000 Menschen teilnahmen. Diese wurden oft zu einem Instrument des politischen Drucks für die Durchsetzung eines autonomen Vereinten Slowenien [Zedinjena Slovenija]. Andere Folgen waren die Forderungen nach Einführung des Slowenischen als allgemeine Unterrichts- und Amtssprache und nach der Gründung einer Universität.

Politische und kulturelle Ereignisse regten die Gründung von neuen öffentlichen Studienbibliotheken sowie von regionalkundlichen, Fach-, Schul- und Allgemeinbibliotheken an. Die Gründung öffentlicher Allgemeinbibliotheken für den Bedarf der Land- und Stadtbevölkerung war eine Auswirkung der Aufklärungsbewegung am Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach ausländischem Vorbild schlossen sich Theologen zunächst in Lesevereinen an den Priesterseminaren zusammen und gründeten später als Priester in ihren Pfarrhäusern Lesehallen und Lesevereine, z. B. in Radgona [Radkersburg, 1830], Limbuš [Lembach, 1847], Št. Jakob v Rozu (1847) und Fram [Frauheim, 1849]. Der volkspolitische Slowenische Verein in Ljubljana gründete Vereinsbibliotheken u. a. in Klagenfurt, Triest, Gorica, Kropa [Kropp], Dobrova [Dobrawa] bei Ljubljana und in Sodrazica [Soderschitz] sowie für Slowenen in Wien und in Graz. 1849 entstand die Idee, auf dem Lande Gemeindebibliotheken zu organisieren. Es wurden Pfarrbibliotheken gegründet, die sich später mit Hilfe der Bibliothek der Katholischen Gesellschaft für Krain [Katoliška druzba za Kranjsko, gegründet 1869] besonders stark entwickelten, als die Slowenische christlich-soziale Union [Slovenska kršcanska socialna zveza, gegründet 1897] die Sorge für das Volksbibliothekswesen übernahm. 1912 gab es 450 solcher Bibliotheken mit etwa 122.000 Büchern.

Die Tätigkeit der volkspolitischen Vereinsbibliotheken wurde besonders durch die slowenische Kulturvereinsbewegung angeregt. Im Jahre 1861 entstanden slowenische Kulturvereine in Maribor, Ljubljana, Triest und Celje. 1869 gab es auf slowenischem Gebiet 58 Kulturvereine, u. a. in Tolmin [Tolmein], Gorica, Škofja Loka, Ptuj, Kranj, Klagenfurt, Ajdovšcina [Haidenschaft], Ilirska Bistrica [Illyrisch Feistritz], Vipava, Planina bei Postojna [Adelsberg], Metlika [Möttling], Sevnica [Lichtenwald], Novo mesto, Šentvid [St. Veit] bei Ljubljana, Idrija, Jelšane [Jelschane], Solkan, Crnice und Branik [Reifenberg]. Die Lesehallen der Kulturvereine sammelten für ihre Mitglieder vor allem slowenische politische, belletristische und wissenschaftliche Zeitungen, sowie Bücher und Publikationen anderer slawischer Völker. Um die Jahrhundertwende wurden die Lesehallen der Kulturvereine in größeren und entwickelteren Orten von Öffentlichen (Gemeinde-) Bibliotheken übernommen, andernorts von der Organisation Juzni sokol [Südfalke, gegründet 1863]; kleinere Einrichtungen wurden aufgelöst. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden schließlich im Rahmen der katholisch, liberal oder sozialistisch ausgerichteten Arbeiter- und Standesorganisationen auch Arbeiterbibliotheken tätig (in Ljubljana, Celje, Maribor, Ptuj, Klagenfurt, Triest, Prevalje, Ravne na Koroškem [Gutenstein], Idrija).

Bei dem 1821 gegründeten Landesmuseum für Krain [Dezelni muzej za Kranjsko] entstand in den Jahren 1821 bis 1826 eine fachliche und regionalkundliche Museumsbibliothek, die bis zum Ersten Weltkrieg als zweitbedeutendste Bibliothek auf slowenischem Gebiet galt und später zur Bibliothek des Nationalmuseums Sloweniens [Narodni muzej Slovenije] in Ljubljana wurde. Ähnliche Museums-, Fach- und Landesbibliotheken mit regionalkundlichem Charakter wurden auch in anderen slowenischen kulturgeschichtlichen Zentren gegründet, so in Celje (1882) und in Ptuj (1893). Die Lyzealbibliothek in Ljubljana, die Pflichtexemplare aller Druckschriften aus Krain bezog, wurde 1859 offiziell in Studienbibliothek für Krain umbenannt. 1901 nahm im Rahmen des Stadtarchivs von Ljubljana die Fachbibliothek der Stadtverwaltung ihre Tätigkeit auf. Zunächst wurde hier Rechts- und Verwaltungsliteratur sowie Literatur über Ljubljana gesammelt, ab 1904 aber auch alle slowenischen Zeitungen und seit 1906 alle Drucke slowenischer Verlage, so daß bis 1910 der Bestand auf etwa 2000 Bände wuchs. Von 1939 an gelangten in die Bibliothek zahlreiche Schenkungen tschechischer, slowakischer, sorbischer, polnischer und bulgarischer Literatur, so daß 1946 diese spezialisierte Studienbibliothek in Slawische Bibliothek [Slovanska knjiznica] umbenannt wurde. In Maribor sammelte der Historische Verein für Slowenisch Steiermark [Zgodovinsko društvo za Slovensko Štajersko, gegründet 1903] in seiner Vereinsbibliothek vor allem historische Literatur und Druckschriften, die von steirischen Slowenen und ihrer Tätigkeit zeugten (bis 1918 erwarb die Bibliothek etwa 3700 Bände). Als städtische Einrichtung entwickelte sie sich ab 1922 zur zweitbedeutendsten allgemeinen wissenschaftlichen Bibliothek in Slowenien. Vor allem in Ljubljana entstanden auch wissenschaftliche Spezialbibliotheken in Museumsanstalten und anderwärts, so beim Slowenischen ethnographischen Museum [Slovenski etnografski muzej, 1923], dem Slowenischen Schulmuseum [Slovenski šolski muzej, 1938] und dem Slowenischen Museum für Naturkunde [Prirodoslovni muzej Slovenije, 1944].

Die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren zwar Jahrzehnte industrieller Aufwärtsentwicklung, aber auch der wirtschaftlichen Krise, die eine große Auswanderung von Slowenen in andere europäische Länder und nach Amerika verursachte. Es ist dennoch auch eine Zeit des Fortschritts im Bereich von Bildung und Kultur, so daß am Ende des Jahrhunderts auf slowenischem Gebiet eine Vielzahl von Grundschulen entstand. In der Schreibkundigkeit standen die Slowenen in der Monarchie gleich hinter den Deutschen und den Tschechen. In den staatlichen Mittelschulen mußten sie für die Einsetzung der slowenischen Sprache kämpfen. Da man diese nur allmählich einführte, existierten lange keine vollständig slowenischen Gymnasien. Erst 1904 wurde das slowenische Bischöfliche Privatgymnasium [Knezoškofijska privata gimnazija] in Ljubljana gegründet. Slowenische Dichter und Schriftsteller folgten in dieser Zeit den künstlerischen Strömungen Westeuropas. Es wurden erste Werke der slowenischen Moderne veröffentlicht, die Ivan Cankar (1876-1918) als größter slowenischer Dramatiker und Schriftsteller vertritt. Neben ihm waren Josip Murn (1879-1901), Dragotin Kette (1876-1899) sowie Oton Zupancic (1878-1949) bedeutende Autoren. Die realistische Malerei hatte ihre Vertreter in den Brüdern Šubic. Noch bekannter ist Anton Azbe (1862-1905), der in München eine Schule mit berühmten Schülern wie Kandinsky unterhielt. Die erfolgreichsten slowenischen Maler waren Vertreter des Impressionismus.

Die Loslösung von der Österreichischen Monarchie

(1918 bis 1945)

Das frühe 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg stellten die Slowenen vor die schicksalhafte Entscheidung, wie sie ihre Selbständigkeit gestalten und mit welchen Völkern sie sich in einem gemeinsamen Staat verbinden sollten. Kaiser Karl sprach sich 1918 gegen ein vereintes Slowenien aus. Trotzdem fiel gegen Ende desselben Jahres sowohl in Zagreb als auch in Ljubljana die Entscheidung für einen selbständigen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben. In diesem Staat waren jedoch nur drei Viertel des slowenischen Gebietes inbegriffen, ein Viertel wurde nach den Friedensabkommen Italien (der westliche Teil) und Österreich (ein Teil Kärntens nach dem Plebiszit 1920) zugeteilt.

Das Bibliotheksnetz (vor allem die Volksbibliotheken) organisierte sich in dieser Periode im Schutz der politischen Parteien und deren Bildungsorganisationen, darunter der liberale Verband der Kulturvereine [Zveza kulturnih društev], der katholische Bildungsverband [Prosvetna zveza] und die arbeiterbezogene Freiheit bzw. Gegenseitigkeit [Svoboda bzw. Vzajemnost], die 1927 zusammen 415 Bibliotheken mit einem Gesamtbestand von 249.000 Büchern unterhielten. Einige Volksbibliotheken unterstanden anderen Institutionen oder der Obhut der lokalen Verwaltungsbehörden (Städte und Gemeinden); vor allem in kleineren Ortschaften waren Bibliotheken auch an den Grundschulen organisiert. Am weitesten verbreitet und am umfangreichsten waren die Volksbüchereien der Gebiete von Maribor, Ljubljana, Ptuj, Celje und Kranj [Krainburg]. Besonders zeichneten sich die zentralen Stadtbibliotheken in Ljubljana, Maribor und Celje aus (Oton Zupancic-Bibliothek [Knjiznica Otona Zupancica], Bibliothek Maribor [Mariborska knjiznica], Zentralbibliothek Celje [Osrednja knjiznica Celje]). Im Jahre 1940 gab es in Slowenien 855 Volksbibliotheken mit einem Gesamtbestand von 580.000 Büchern.

Neben den anderen Bibliotheken haben sich in den Jahrzehnten zwischen den beiden Weltkriegen auch die bisherigen Schulbibliotheken organisatorisch dem veränderten Ausbildungssystem angepaßt. Die regionalkundlichen Bibliotheken (Studienbibliotheken) und die Fachbibliotheken (u. a. bei Museen) entwickelten sich inhaltlich und fachlich fort; überdies entstanden neue Privatbibliotheken. Während ältere Privatbibliotheken oft in öffentliche Sammlungen übergingen, blieben Kloster- und Kirchenbibliotheken in ihrer Funktion erhalten. Zu größeren Veränderungen kam es bei den wissenschaftlichen Bibliotheken. 1919 wurde in Ljubljana die Slowenische Universität gegründet. Daraufhin wurde die Studienbibliothek für Krain zur Staatlichen Studienbibliothek [Drzavna študijska knjiznica] und einige Jahre später zur Universitätsbibliothek. Sie übernahm die Aufgaben einer zentralen Universitätsbibliothek. Mit der Gründung der Fakultäten und deren Abteilungen entstanden außerdem Hochschulbibliotheken an der Philosophischen, Juristischen, Technischen, Medizinischen und Theologischen Fakultät. Noch 1938 wurde in Ljubljana die Akademie der Wissenschaften und Künste und mit ihr die Akademiebibliothek gegründet. Ihre Tätigkeit nahm sie jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf.

Der Zweite Weltkrieg (1941-1945)

Mit der Unterzeichnung des Dreimächtepaktes im Frühling 1941 trat auch Jugoslawien in den Krieg ein. Da die kroatischen Ustašas den Unabhängigen Staat Kroatien proklamierten, der zu italienisch-deutschem Protektorat wurde, war Slowenien völlig von den anderen Teilen Jugoslawiens abgeschnitten. Noch im Frühling 1941 wurde das slowenische Gebiet von drei Besatzungsmächten okkupiert: Deutschland besetzte die slowenische Steiermark [Štajerska], Oberkrain [Gorenjska], den nördlichen Teil Unterkrains [Dolenjska] und das Mezica Tal; Ungarn bemächtigte sich des größeren Teils von Prekmurje und Italien eines Teils von Innerkrain [Notranjska], Unterkrain und der Stadt Ljubljana. Alle Besatzungsmächte haben ihr politisches und rechtliches System eingeführt, wollten sich diese Gebiete für immer aneignen und die nationale Identität der Slowenen zerschlagen. Während die italienischen Behörden den Slowenen Kulturautonomie und eigene Lokalverwaltung zugestanden, hoben die deutschen und ungarischen Besatzer sofort slowenische Schulen, Verwaltungen und alle Volksorganisationen auf. Die Deutschen begannen mit der planmäßigen Umsiedlung und Vertreibung slowenischer Intellektueller und Nationalisten. Die meisten wurden nach Serbien, Kroatien und in deutsche Länder verbannt. In gleicher Weise behandelten sie die Bevölkerung in Kärnten, das sie von slowenischer Bevölkerung frei machen wollten. Da den Italienern der größere Teil von Unterkrain gehörte, wo die deutschen Gottscheer lebten, vereinbarten Italien und Deutschland, die Gottscheer in das von Deutschland besetzte Gebiet, nach Posavje und Posotelje im Savegebiet umzusiedeln, aus dem wiederum alle slowenischen Einwohner ausgesiedelt wurden. Mit dieser Politik der Vertreibung und der Auflösung slowenischer Einrichtungen wurden auch die slowenische Kultur sowie slowenische Bücher und Bibliotheken zerstört. Es kam schon zum zweiten Mal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Umlagerung und Vernichtung slowenischer Büchersammlungen, die hier durch mehrere Jahrhunderte entstanden waren.

Die Entwicklung des Bibliotheksnetzes

von 1945 bis 1991

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Slowenien als Republik wieder ein Teil Jugoslawiens, das sich in Föderative Volksrepublik Jugoslawien umbenannte. Jugoslawien setzte sich aus sechs Republiken zusammen, in denen fünf Völker lebten. Hier wurden vier verschiedene Sprachen gesprochen und zwei Schriften eingesetzt, es gab drei verschiedene Religionen und keine einheitliche Amtssprache. Die Republiken hatten eigene Gesetze, die die Entwicklung des Schulwesens, der Wissenschaft und Kultur regulierten. Deswegen und wegen der verschiedenen Nationalsprachen entwickelte sich in jeder Republik eine eigene publizistische Tätigkeit.

Jede jugoslawische Teilrepublik erhielt 1945 ihre eigene Nationalbibliothek, durch Umbenennung der jeweils größten Universitätsbibliothek in National- und Universitätsbibliothek. Sie versicherten ihre Dienstleistungen der universitären Sphäre und übten zugleich alle Funktionen einer Nationalbibliothek aus. Sie gaben die Nationalbibliographien heraus, sorgten für die Entwicklung des Bibliotheksnetzes auf dem Gebiet der Republik und erarbeiteten verschiedene Nationalkataloge. Es gab also in Jugoslawien keine einheitliche Nationalbibliothek, und so wurde im Jugoslawischen Bibliographischen Institut in Belgrad die Jugoslawische Bibliographie vorbereitet und veröffentlicht. Die Daten wurden aus den verschiedenen Nationalbibliographien zusammengestellt. Der Verband der Nationalbibliotheken Jugoslawiens forderte 1985 die Computervernetzung der Mitgliedsbibliotheken und der größeren Volksbibliotheken auf jugoslawischem Gebiet. So begann man 1988 mit dem Aufbau des gemeinsamen computergestützten Bibliotheksinformationssystems COBISS. Host und Software-Entwickler wurde das Rechenzentrum der Universität Maribor. Das System wirkte bis zur Auflösung Jugoslawiens im Jahre 1991 auf dem ganzen jugoslawischen Gebiet, seit 1991 besteht COBISS nur als Computersystem der slowenischen Bibliotheken fort.

Nach 1945 entwickelte sich das slowenische Bibliothekswesen sowohl organisatorisch als auch fachlich weiter. Es bestanden Vorschriften über Bibliothekstypen sowie über das Bibliotheksfachpersonal, und das erste slowenische Bibliotheksgesetz wurde 1961 verabschiedet (1965 die verbesserte Fassung). Aufgrund der langfristigen gesellschaftlichen Zielrichtungen begann für das slowenische Bibliothekswesen 1971 eine Periode der Modernisierung, die in Übereinstimmung mit internationalen Grundsätzen verlief und 1982 in einem neuen Gesetz über das Bibliothekswesen mündete. In ganz Slowenien wurden 1945 öffentliche Volksbibliotheken organisiert, die vorerst als ,,Laienbibliotheken`` der Vereine in verschiedenen Orten wirkten. In größeren Städten und Gemeindezentren gingen sie in professionelle Kulturanstalten über (1950: 845). Ihre Tätigkeit wurde durch Gewerkschaftsbibliotheken in den Unternehmen ergänzt (1950: 378).

Als eine neue Art der öffentlichen allgemeinen wissenschaftlichen Bibliothek wurden in Landeszentren Sloweniens von 1945 bis 1956 Studienbibliotheken organisiert: die Universitätsbibliothek Maribor, die Miran Jarc-Studienbibliothek in Novo mesto, die Zentralbibliothek in Celje, die Volks- und Studienbibliothek in Ptuj, die France Bevk-Bibliothek in Nova Gorica, die Kärntner Zentralbibliothek Dr. Franc Sušnik in Ravne na Koroškem, die Zentralbibliothek Kranj, die Zentralbibliothek Vilhar Srecko in Koper, die Regional- und Studienbibliothek in Murska Sobota, die (inzwischen aufgehobene) Bibliothek in Postojna sowie in Ljubljana 5 Gemeindebibliotheken und die Slawische Bibliothek. Nach 1971 kam es zur Vereinigung der Volks- und Studienbibliotheken zu allgemeinbildenden Bibliotheken, die als eine moderne Form des allgemeinen öffentlichen Bibliothekswesens in allen Gemeinden organisiert wurden (als Zentralbibliothek mit einem Netz von Zweigbibliotheken und aufeinander bezogenen Betriebsbibliotheken sowie Leihstellen der Wanderbibliothek). Es wurde auch die Verbindung mit den beiden slowenischen Zentralbibliotheken im Grenzland hergestellt: mit der National- und Studienbibliothek in Triest (gegründet 1947) und mit der Slowenischen Studienbibliothek in Klagenfurt (1927 gegründet, 1938 zerstört und 1965 wiedereröffnet), die sich später mit dem Slowenischen wissenschaftlichen Institut (seit 1975) verband.

Eine beträchtliche Entwicklung erfuhren die Hochschulbibliotheken. In Ljubljana entstanden weitere Bibliotheken bei den neuen Abteilungen der schon bestehenden Fakultäten sowie an den neuen Fakultäten für Ökonomie, für Naturkunde und Technologie, für Bauwesen, Architektur und Geodäsie, für Elektrotechnik, für Biotechnik, für Soziologie und Journalismus, für Rechtswissenschaften und für Sport. Bei der inzwischen aufgelösten Technischen Hochschule wurde 1949 die Zentrale technische Bibliothek [Centralna tehniška knjiznica] gegründet. Parallel dazu entstanden Bibliotheken an den Hoch- und höheren Schulen, die später der Universität Ljubljana angeschlossen wurden, und zwar an den Akademien für Musik, für Theater, Radio, Film und Fernsehen, für Bildende Künste und an der Pädagogischen Akademie, an den Fachhochschulen für Sozialarbeit und für Gesundheitswesen, an der Höheren Schule für Seewesen in Piran, sowie auch an zahlreichen universitären Forschungsinstituten. Bei der Organisierung des Hochschulwesens bzw. der Universität in Maribor (1959-1975) hat die Studienbibliothek Maribor alle Funktionen der zentralen Universitätsbibliothek übernommen. Daneben wurden auch hier Hochschulbibliotheken an den neuen Hoch- und Fachhochschulen bzw. Fakultäten gegründet.

Die Tätigkeit der Schulbibliotheken in Grund- und Mittelschulen sowie in Berufsschulen (dreijährig) und Berufsfachschulen (vierjährig) wurde erneuert, erweitert und schrittweise modernisiert. Erst nach 1945 gewannen Fach- und spezielle wissenschaftliche Bibliotheken an Bedeutung; sie wurden im Laufe der Zeit in moderne Spezialbibliotheken umgewandelt, die den Bedarf an fachlicher und wissenschaftlicher Information und Literatur decken sollten. Vornehmlich entstanden diese bei Staatsbehörden, in Verwaltungs-, Justiz-, Kultur- und Forschungsanstalten sowie bei Industriebetrieben. Die Bibliotheken arbeiten nach den organisatorischen und inhaltlichen Vorgaben des Bibliotheksgesetzes (1982), nach entsprechenden Regelungen der Gesetze über die Grund-, Mittel- und Hochschulausbildung, über Forschungsarbeit und über die Pflichtexemplare. Sie richten sich nach den Vorschriften über fachliche und technische Voraussetzungen für die Gründung einer Bibliothek, über das Bibliothekenregister, über die Fernleihe, über die Informations-, Dokumentations- und Erschließungstätigkeit, über die Referententätigkeit und über die Bedingungen für die Ausübung der Betreuungsarbeit. Sie berücksichtigen fachliche Standards für allgemeinbildende Bibliotheken, Schul-, Hochschul- und Spezialbibliotheken, für die internationale bibliographische Deskription verschiedener Arten von Publikationen (ISBD) und für das einheitliche internationale Format der Computerbearbeitung des Bibliotheksmaterials (UNIMARC). Es wird die slowenische Version des Formats COMARC gebraucht, jedoch ist die Slowenische Bibliographie seit 1988 auf CD-ROM auch im UNIMARC-Format abrufbar.

Auf der Basis internationaler Standards und des Gesetzes von 1982 sind die Bibliotheken in allgemeinbildende, Schul-, Hochschul- bzw. Universitätsbibliotheken, Spezialbibliotheken und die Nationalbibliothek aufgeteilt. Allgemeinbildende Bibliotheken sind nach dem Territorialprinzip organisiert: es gibt 60 zentrale Gemeindebibliotheken, 299 Zweigbibliotheken, und 8 Hauptbibliotheken organisieren den Leihverkehr in 343 Wanderbibliotheken. Es stehen etwa 6,7 Millionen Bestandseinheiten zur Verfügung. In den Bibliotheken ist größtenteils Fachpersonal tätig. Die Allgemeinbibliotheken sind in jeder Gemeinde an das Bibliotheksinformationssystem Sloweniens angeschlossen.

Bei den Grund- und Mittelschulen sind etwa 1200 Schulbibliotheken eingerichtet. In den Grundschulen stellen sie 5,5 Millionen Bestandseinheiten zur Verfügung, in den Mittelschulen etwa 2 Millionen Einheiten. Die Schulbibliotheken sind untereinander verbunden und darüber hinaus dem Bibliotheksinformationssystem Sloweniens angeschlossen.

Die Hochschul- oder Universitätsbibliotheken sind im Rahmen der Universitäten von Ljubljana und Maribor organisiert. Bei den Hochschuleinrichtungen gibt es 70 unselbständige Hochschulbibliotheken und drei selbständige Universitätsbibliotheken: in Ljubljana sind es 57 Hochschulbibliotheken sowie die National- und Universitätsbibliothek und die Zentrale technische Bibliothek, in Maribor 12 Hochschulbibliotheken und die Universitätsbibliothek. Die Slowenischen Hochschul- oder Universitätsbibliotheken besitzen (ohne National- und Universitätsbibliothek) etwa 6,1 Millionen Bestandseinheiten (Jahreszuwachs 163.000 Bücher und 20.000 Jahrgänge laufende Fach- und Wissenschaftsperiodika). Die Spezialbibliotheken sind in etwa 144 (bis Mitte der neunziger Jahre 230) Fach- und Forschungseinrichtungen tätig und verfügen über etwa 2,9 Millionen Einheiten. Sie alle sind dem Bibliotheksinformationssystem Sloweniens angeschlossen.

An der Spitze des Bibliotheksnetzes und des Bibliotheksinformationssystems steht die Slowenische Nationalbibliothek, deren Aufgaben die National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana wahrnimmt. Sie ist Nachfolgerin der Lyzealbibliothek (gegründet 1774), die, nachdem sie zur Universitätsbibliothek geworden war, im Jahre 1945 auch die Funktion der Nationalbibliothek übernahm. Die National- und Universitätsbibliothek hat neben den üblichen Bibliotheksaufgaben auch die Aufgaben des nationalbibliographischen Zentrums und staatlichen Zentrums für die Entwicklung des Bibliotheksnetzes auf dem Gebiet Sloweniens; sie sorgt für die fachliche Aus- und Weiterbildung slowenischer Bibliothekare; sie entwickelt die Bibliotheks- und Informationstätigkeit; sie sorgt für Erhaltung und Restaurierung von Bibliotheksmaterialien; sie ermöglicht den Zugang zu verschiedenen heimischen und fremden Informationsquellen im Internet und auf CD-ROM; sie veröffentlicht in Übersetzungen die internationalen Regeln für die Erfassung des Bibliotheksmaterials; sie veröffentlicht verschiedene Nachschlagewerke und andere periodische Publikationen; und sie hat Anteil an der Entwicklung des automatisierten Bibliotheksinformationssystems Sloweniens. Im Rahmen der Bibliothek bestehen spezialisierte Sammlungen wie die Handschriftensammlung, die Karten- und die Bildersammlung, die Musiksammlung, die Sammlung von AV-Materialien und Periodika, sowie die Sammlung von Regierungspublikationen und Amtsdrucksachen. Die National- und Universitätsbibliothek besitzt heute etwa 2,4 Millionen Bestandseinheiten bei einem Jahreszuwachs von ungefähr 100.000 Einheiten, darunter 2400 Titel heimischer und fremder Zeitungen und Zeitschriften. Von jährlich etwa 200.000 Lesern werden mehr als 170.000 Einheiten entliehen. Die Bibliothek ermöglicht den Benutzern die internationale Fernleihe und den Zugang zu elektronischen Publikationen im Internet.

An der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana wurde 1987 die Abteilung für Bibliothekswesen gegründet und damit das Studium des Bibliothekswesens ermöglicht. Zuvor bestand nur die Möglichkeit eines viersemestrigen Studiums mit Hochschulabschluß an der Akademie für Pädagogik [Pedagoška akademija] in Ljubljana.

Die Nationale Eigenständigkeit (seit 1991)

Die Vereinigung der jugoslawischen Republiken mit ihrer unterschiedlichen Geschichte, Kultur, Religion und Sprache zu einem Staat erwies sich als eine Lösung, die von den Mitgliedern große Anstrengungen sowie Bereitschaft zur Harmonisierung und zu Kompromissen verlangte. Die Einheit des Staates wurde gelegentlich mit Gewalt oder Repression gegen einzelne ausgeprägtere nationale Tendenzen durchgesetzt. Die Spannungen zwischen den Völkern haben sich vor allem in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts verstärkt, so daß die einzelnen jugoslawischen Republiken ihren eigenen Weg aus der Krise suchten. Slowenien war die entwickeltste Republik. Daher waren seine Bedürfnisse und Forderungen nach einer stärkeren Demokratisierung der jugoslawischen Gesellschaft stets besonders stark. Es sah den Ausweg aus der Krise vorwiegend in der Formierung einer aufgelockerten Föderation, und es bemühte sich um die Berücksichtigung größerer Souveränität bei den Nationalrepubliken und um die Modernisierung der Wirtschaft. Demgegenüber befürwortete Serbien eine stärkere Zentralisierung und Vereinheitlichung des Staates. Dies unterstützten serbische Intellektuelle mit der Veröffentlichung des nationalistischen großserbischen Programms für einen gemeinsamen Staat. Zunehmende Mißverständnisse und wesentliche Divergenzen zwischen den Republiken führten zur Bildung neuer politischer Machtkonstellationen und zur politischen Opposition zunächst in Slowenien. Es wurden Änderungen der slowenischen Verfassung vorgeschlagen, die politischen Pluralismus, ökonomische Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht gewährleisten sollten. Es folgten die Ereignisse, die zur Autonomie Sloweniens führten: das Plebiszit über die Selbständigkeit und Unabhängigkeit Sloweniens im Dezember 1990 und schließlich die Erklärung der Selbständigkeit Sloweniens im Juni 1991.

Das slowenische Bibliotheksnetz hat sich nach der Erlangung der Selbständigkeit nicht wesentlich verändert. Die größten Veränderungen betrafen die Nationalbibliothek, den Zufluß des Bibliotheksmaterials (Ausbleiben der Pflichtexemplare aus anderen Republiken) und die Tätigkeit des Rechenzentrums des Bibliotheksinformationssystems COBISS. Die National- und Universitätsbibliothek wurde zur Nationalbibliothek des selbständigen Staates und übernahm daher einige Aufgaben, die zuvor Institutionen auf der Bundesebene ausgeführt hatten. So hat die Bibliothek im Rahmen ihrer Tätigkeit die Slowenische Agentur für ISBN, die Slowenische Agentur für ISMN und das ISSN-Zentrum Slowenien gegründet, die alle dafür sorgen, daß die Daten über die slowenische Verlagsproduktion und die slowenischen Verleger in internationale Identifikationssysteme eingebracht werden. Außerdem werden bibliographische Daten von slowenischen Übersetzungen aus fremden Sprachen in den Index translationum der UNESCO weitergeleitet. Die National- und Universitätsbibliothek beteiligt sich als aktives Mitglied internationaler Fachvereinigungen an der Durchführung internationaler Projekte. Die Autonomie Sloweniens beendete den Bezug von Pflichtexemplaren, die bis dahin der Bibliothek die gesamte jugoslawische Verlagsproduktion von 1919 bis 1991 zugeführt hatten. Weil sich der Host des computergestützten Bibliothekssystems Jugoslawiens in Maribor befand, konnten slowenische Bibliotheken auch nach dem Jahr 1991 das COBISS-System einsetzen. Diesem sind heute über 200 Bibliotheken angeschlossen. Die in der Nationalbibliothek vorbereitete slowenische Bibliographie ist in Druckform, auf CD-ROM und online im Rahmen des COBISS-Systems zugänglich. Die bibliographische Beschreibung umfaßt alle Arten von Bibliotheksmaterial, und es wird auch eine Bibliographie der in slowenischen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichten Artikel erstellt.

Die National- und Universitätsbibliothek kooperiert mit dem Computerzentrum OCLC in Ohio, so daß die Daten der slowenischen Bibliographie (für Verlagsproduktion ab 1988) in den größten internationalen Katalog (WORLDCAT) eingebracht werden. Auch die bibliographischen Daten über ältere Druckschriften (1450-1900), die den Charakter von Slovenica haben, sind in die internationale bibliographische Datenbank integriert. Diese wird von dem Zusammenschluß der europäischen Forschungsbibliotheken (CERL) mit dem Host der Research Library Group in Kalifornien zusammengestellt.

Vilenka Jakac-Bizjak

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Prunk, Janko: Kratka zgodovina Slovenije [Kurze Geschichte Sloweniens]. Ljubljana 1998


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.