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Bibliothek des Deutschen Bienenmuseums

Adresse. Ilmstraße 5, 99425 Weimar [Karte]
Telefon. (03643) 90 10 32
Telefax. (03643) 90 10 32

Unterhaltsträger. Stadt Weimar
Funktion. Spezialbibliothek. Sammelgebiet. Bienenliteratur.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Bahnhof Weimar Busverbindung (Linie 1) bis Haltestelle Plan-Oberweimar. A 4 (E 40), Ausfahrt Weimar, Richtung Oberweimar. Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das dem Stadtmuseum angeschlossene Bienenmuseum, das älteste seiner Art in Deutschland, wurde 1902 von dem Oßmannstedter Pfarrer und Bienenforscher Ferdinand Gerstung (1860-1925) angeregt und 1907 als Deutsches Reichs-Bienenzuchtmuseum des Deutschen Imkerbundes in der Residenzstadt Weimar gegründet. Bestandteil des Museumsprojektes war die Sammlung der Bienenzuchtschriften aus " der ganzen Welt, in allen Sprachen und aus allen Zeiten". Darüber hinaus sollten alle Neuerscheinungen auf dem Gebiet der modernen Bienenzucht in der permanenten Ausstellung zugänglich sein. Im Jahre 1910 wurde das Museum in den Räumen des Städtischen Naturhistorischen Museums im Poseckschen Haus eröffnet. 1953 wurde es dem neugegründeten Naturkundemuseum, 1955 dem Stadtmuseum angeschlossen. Die Bienenbibliothek bildete sich im Laufe heraus, doch erreichte sie nicht die von Gerstung angestrebte Dimension.

1.2 Seit 1957 waren die Sammlungen in dem ehemaligen Landgasthof Goldener Schwan in Oberweimar ausgestellt. 1975 erzwang der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes die Schließung des Museums. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Hauptgebäude mit dem Bibliotheksraum im Jahre 1990 wieder für Besucher geöffnet werden. Die Bibliothek enthält heute historische und aktuelle Bienenliteratur, darunter die wichtigsten Fachzeitschriften. Das Schrifttum gelangte durch Ankauf oder als Schenkung in den Bestand. Als Vorbesitzer sind der Imkerverein Weimar, der Imker-Verein für Stade und Umgegend, der Bienenzüchter-Verein zu Delitzsch und der Museumsgründer Ferdinand Gerstung zu nennen. Der Buch- und Zeitschriftenbestand wird durch eine Videothek ergänzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bienenbibliothek zählt etwa 2000 Bde. Davon gehören 204 Bde (10,2 Prozent) zum historischen Bestand (17. Jh 2; 18. Jh 19, 9,3 Prozent; 19. Jh 183, 89,7 Prozent), der ausschließlich deutschsprachig ist.

Systematische Übersicht

2.2 Die Schriften zur Bienenzucht umfassen 132 Bde (64,7 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 15, 19. Jh 115). Die beiden frühesten Titel stammen von Nicolaus Jacob (Die rechte Bienen-Kunst, Leipzig 1614) und Johann Brüwel (Brandenburgische Bewehrte Binen-Kunst, Cölln an der Spree 1696). Weiterhin seien erwähnt Johann Rudolph Schubart, Nützlich und gründliches Bienen-Buch (Leipzig 1747), Johann Ludwig Christ, Anweisung zur nützlichsten und angenehmsten Bienenzucht für alle Gegenden (Frankfurt und Leipzig 1780) und Bienencatechismus für das Landvolk (Frankfurt und Leipzig 1784), Christian Klopfleisch und Karl Kürschner, Die Biene und die Bienenzucht (Jena 1836), Gabriel Marton, Wirthschaftliche Bienenzucht (Pest 1818), Friedrich Jacob, Die rationelle Bienenzucht (Leipzig 1881), August von Berlepsch, Kurzer Abriß der Bienenzucht (Mannheim 1882), neu bearbeitet von Friedrich Wilhelm Vogel, sowie Max Kuchenmüller, Deutsche Bienenzucht in Wort und Bild (Schopfheim 1900).

2.3 Johann Anton Scopolis Abhandlung von den Bienen und ihrer Pflege ( Wien und Leipzig 1787) ist im Bestand, ferner Christian Ludwig Sprengels Das entdeckte Geheimniß der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen (Berlin 1893, Faksimile-Druck), Ferdinand Wilhelm Gundelachs Naturgeschichte der Honigbiene (Kassel 1842) sowie Friedrich Wilhelm Vogels (Bearb.) Die Honigbiene (Mannheim 1880).

2.4 Unter den Lehrbüchern finden sich Michael Kurella, Die praktische Bienenzucht (Mitau, Hasenpoth und Leipzig 1773), Christian Friedrich Strube, Practische Anweisung zur Bienenzucht (Hannover 1797), Johann Christian Gotthard, Vollständiger Unterricht in der Bienenzucht (Erfurt 1805), Gustav Dathe, Lehrbuch der Bienenzucht (Bensheim 1871), Christoph Johann Heinrich Gravenhorst, Der praktische Imker (Braunschweig 1878) sowie Nepomuk Oettls Volks- und Lehrbuch Klaus, der Bienenvater aus Böhmen (Prag 1862).

2.5 Als Nachschlagewerke seien angeführt Gottlieb Kirsten (Hrsg.), Vollständiges Wörterbuch der Bienenkunde und Bienenzucht (Weimar 1858) und Vollständiges Handbuch der Bienzucht (Weimar 1880) sowie J. G. Beßler, Geschichte der Bienenzucht (Stuttgart 1886). Vorhanden sind außerdem Franz Oberthürs Johann Klöx, ein merkwürdiger Landmann in Franken (Sulzbach 1818) und der Fest-Bericht über das Fünfundzwanzigjährige Jubiläum des Bienenzüchtervereins zu Weimar ... (Crimmitschau 1883). Von Ferdinand Gerstung liegen u. a. vor Das Grundgesetz der Brut- und Volksentwicklung des Biens (Bremen 1890), Der rechte Weg zur Erlernung und Ausbreitung rationeller Bienenzucht (Freiburg i. Br. und Leipzig 1895) und Immenleben Imkerzucht (Bremen 1890).

2.6 Vorhanden sind 67 Bde Zeitschriften (35,3 Prozent; 18. Jh 4, 19. Jh 63), darunter die Abhandlungen und Erfahrungen der Oeconomischen Bienengesellschaft in Oberlausitz (1766), die Abhandlungen und Erfahrungen der fränkisch-physicalisch-ökonomischen Bienengesellschaft (1771), das Journal für Bienenfreunde (1799-1800), hrsg. von Johann Ludwig Büsching und Carl Friedrich Kaiser, Deutscher Bienenfreund (1867-1889; unvollständig), die Deutsche illustrierte Bienenzeitung (1884-1936; unvollständig), Bienenwirtschaftliches Centralblatt (1885-1936; unvollständig) sowie der Jahresbericht des Bienenwirtschaftlichen Hauptvereins " Thüringen" (Eisenach 1887). Erwähnt seien auch die 1893 von Ferdinand Gerstung gegründete Zeitschrift Die Deutsche Bienenzucht in Theorie und Praxis (1903-1939/40; unvollständig) und ein Praktischer Wegweiser für Bienenzüchter (1898-1943; unvollständig).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Standortkatalog [in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Gerstung, Ferdinand: Plan des Reichs-Bienenzuchtmuseums des Deutschen Imkerbundes in der Residenzstadt Weimar im Städtischen Museum. Oßmannstedt [1907]

Wagner, Rainer: Rekonstruktion des Bienenmuseums auch Anliegen aller Imker. Das Gerstung'sche Museumsprojekt. In: Garten und Kleintierzucht, Ausg. C 26 (1987) Heft 1, S. 8-9

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Kruspe, Peter: Historische Bibliothek: Die rechte Bienen-Kunst [von]

Nicolaus Jacob (Leipzig 1614). In: Garten und Kleintierzucht, Ausg. C 28 (1989) Heft 1, S. 16

Kruspe, Peter: Historische Bibliothek: Anweisung zur nützlichsten und angenehmsten Bienzucht [von]

J. L. Christ (Frankfurt und Leipzig 1780). In: Garten und Kleintierzucht, Ausg. C 28 (1989) Heft 2, S. 12

Stand: September 1998

Christa Graeve

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.