FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Berlin

Hochschulbibliothek der Hochschule der Künste Abteilung Bildende Kunst und Architektur (HSB 1) und Abteilung Sammlung für Grafik und Fotografie (HSB 8)

Adresse. Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin (Charlottenburg) [Karte]
Telefon. (030) 3185-2721 (HSB 1); 3185-2762 (HSB 8)
Telefax. (030) 3185-2679 Weitere Angaben s. Haupteintrag.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bestände gehen zurück auf die Büchersammlung der ehemaligen Akademie der Künste (später Königliche Akademie, gegr. 1696), die die älteste der zahlreichen Vorgängerinstitutionen darstellt. Aus den anfangs kleinen Beständen entwickelte sich in der ersten Hälfte des 18. Jhs eine Sammlung von einigen 100 Bdn, die ausschließlich für den akademie-internen Gebrauch der Lehre bestimmt war.

1.2 Nach dem großen Brand des Akademiegebäudes von 1743 erfolgte im Jahre 1786 die Reorganisation der Akademie. Im Zuge dieser Neustrukturierung kam es zur ersten aktenmäßigen Erwähnung einer Bibliothek mit Kupferstichsammlung. In den Jahren 1809 bis 1824 erfolgte die Verbindung der Akademie der Künste mit der 1799 gegründeten Bauakademie. 1824 ging die Literatur, die mehr die ästhetische Seite der Baukunst behandelte, aus den Beständen der Bauakademie an die Akademie der Künste. Aus einem Teil der Akademie wurde 1875 die Königlich Akademische Hochschule für die bildenden Künste gebildet.

1.3 Die Zusammenlegung der Königlich Akademischen Hochschule mit der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zu den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst erfolgte 1924. Das Kunstgewerbemuseum geht dabei auf das 1867 gegründete Deutsche Gewerbemuseum zurück. 1941 schließlich kam es zur Umbenennung in Staatliche Hochschule für Bildende Künste. 1943 wurden 4900 ältere und besonders wertvolle Bände der Bibliothek nach Prümkenau/Schlesien sowie Originale und Erstdrucke in den Zoobunker ausgelagert. Diese Bestände müssen bis auf 55 im Jahre 1991 aus Polen zurückgekaufte Bände als verloren gelten. Die Staatliche Hochschule für Kunsterziehung, die auf die 1869 gegründete Königliche Kunstschule zurückgeht, wurde 1945 als Abteilung IV integriert. Im Jahre 1971 schließlich erfolgte die Vereinigung mit der Staatlichen Akademie für Werkkunst und Mode und der Staatlichen Akademie für Graphik, Druck und Werbung.

1.4 Die Bestände der Abteilung Bildende Kunst und Architektur haben im Verlauf ihrer wechselvollen Geschichte bedeutende Zugänge erfahren, vor allem aus den Bibliotheken der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums und der Bauakademie, aber auch schwere Verluste hinnehmen müssen. Trotzdem stehen heute noch viele alte und seltene Werke in der Abteilung, vor allem historische Abhandlungen zur Baukunst und Baugeschichte, zur Malerei und Graphik. Besonders wertvoll sind die z. T. illustrierten Werke aus dem Bereich der Kunsttopographie vor 1800 oder die illustrierten Kinderbücher des 19. Jhs. Aus der Tradition der ehemaligen Kunstgewerbeschule finden sich selten gewordene Bücher aus dem 18. und 19. Jh zur Textil-, Trachten- und Kostümgeschichte wie auch zur Waffen- und Uniformkunde. Darüber hinaus verfügt die Bibliothek über einen interessanten Altbestand zur Religionswissenschaft sowie zur Perspektive und Proportionslehre aus dem 16. und 17. Jh. Architektur

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Abteilung Bildende Kunst und Architektur (HSB 1)

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 75.000 Bdn wurde durch Auszählen des Systematischen Bandkatalogs ( s. u. 3.2) ein Altbestand von 8193 Titeln ermittelt. Für die Gruppen Philosophie, Geschichte, Kunstgewerbe, Formen- und Farbenlehre sowie Bilderkreise mußte auf den Standortkatalog ( s. u. 3.2) zurückgegriffen werden, da hier der Systematische Katalog nicht mehr vorhanden ist. Die Bestände zur Textil-, Trachten- und Kostümgeschichte sowie zur Waffen- und Uniformkunde mußten anhand des Standortkatalogs ( s. u. 3.2) ermittelt werden. Da der Schwerpunkt des Bestandes im 19. Jh liegt, wird bei der systematischen Übersicht nur auf Titel aus früheren Jahrhunderten verwiesen. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Bestand gliedert sich in 7331 Titel (knapp 90 Prozent) aus dem 19. Jh, 607 aus dem 18. Jh, 94 aus dem 17. Jh und 61 aus dem 16. Jh. 23 Werke der Inkunabelzeit sind ausschließlich in Faksimiledrucken vorhanden. Bei 73 Titeln konnte das Erscheinungsjahr nicht festgestellt werden, 4 Titel liegen als Ms. vor.

2.3 Deutsch überwiegt mit 6010 Titeln (73 Prozent). Es folgen Französisch mit 1180 Titeln, Englisch mit 409, Italienisch mit 393, Latein mit 124 und sonstige Fremdsprachen (überwiegend Niederländisch und Spanisch) mit 77. Neben Deutsch ist Französisch, bei Werken bis ins 17. Jh auch Latein, die häufigste Sprache. Die Mehrzahl der Werke aus dem 18. und 19. Jh liegt in diesen beiden Sprachen vor. Dabei spielt eine Rolle, daß im 18. Jh oft auch deutsche Autoren Französisch bevorzugten und deutsche Verlage französischsprachige Titel verlegten. Die übrigen fremdsprachigen Titel beziehen sich meist auch inhaltlich auf die entsprechenden Länder, besonders bei holländischen und spanischen Werken; nur selten betreffen sie allgemeinere Themen. Relativ viele Titel zur Archäologie und zur antiken Kunst liegen in Italienisch vor, viele Werke zur außereuropäischen Kunst und Architektur des 19. Jhs in Englisch.

Systematische Übersicht

2.4 Eine Zusammenstellung aller dem Aufbau der Bibliothek zugrundeliegenden Systematiken fehlt. Die Beschreibung folgt der teilweise veralteten Systematik des Bandkatalogs ( s. u. 3.2), die in den zentralen Gruppen Malerei und Architektur überarbeitet worden ist. Ende der siebziger Jahre wurde die Systemgruppe Trachten, Wappen, Waffen, Portraits und Medaillen aufgelöst und ihre ca. 1000 Bde in die bestehende Systematik integriert, wie dies schon zuvor mit der Gruppe Antike Schriftsteller und Geschichte geschehen ist. Die Aufstellung erfolgt ebenfalls systematisch, getrennt nach Formaten. Ein Teil der Bestände steht in einem Ausweicgazin. Seit 1992 wurde die alte Systematik für Freihandbestände durch eine moderne ersetzt.

2.5 Nach den Signaturen lassen sich die Gruppen Kunst und Baugeschichte unterscheiden (insgesamt 2976 Titel), unterteilt in Kunstzeitschriften und Kunstgeschichte (334 Titel), Religionswissenschaft und Symbolik (194 Titel), Ornamentik und Farbenlehre (162 Titel), Kunst und Künstler (165 Titel), Hilfswissenschaften (574 Titel), " Bilderkreise" (214 Titel), Kunstgewerbe (332 Titel) und Baukunst (1001 Titel). Die restlichen Bestandsgruppen betreffen die Bereiche Malerei und " Zeichnende Künste" (2213 Titel), Kunstpflege und Bildungswesen (1039 Titel), Bildhauerei (428 Titel), Topographie und Kunsttopographie (524 Titel) sowie Varia (1013 Titel).

2.6 In der Systemgruppe Kunst und Baugeschichte mit insgesamt 2976 Titeln bilden die erste Untergruppe die Kunstzeitschriften (136 Titel) und die Kunstgeschichte (198 Titel). Die Kunstzeitschriften decken inhaltlich einen weitgesteckten Rahmen ab; darunter sind 18 Zeitschriften aus dem 18. Jh. Bei den archäologischen Zeitschriften und Veröffentlichungen überwiegt als Sprache Italienisch. Bei der Kunstgeschichte nach Epochen dominieren Gesamtdarstellungen (41, davon 2 aus dem 17. Jh und 6 aus dem 18. Jh). Bei der Kunstgeschichte nach Ländern überwiegt Deutschland (52), gefolgt von Italien (27) und Frankreich (10), der Rest verteilt sich auf das übrige Europa. Zu dieser Gruppe gehört ein interessanter Bestand an religionswissenschaftlichen Werken (194 Titel), zur Religion des Altertums (62), zu nordischer und deutscher Mythologie (13), zur christlichen (86) und hebräischen Religion (2) sowie zur Symbolik (31). Sechs dieser Werke stammen aus dem 16. Jh, 17 aus dem 17. Jh und 28 aus dem 18. Jh (darunter 23 lateinische Titel).

2.7 In einer weiteren Gruppe finden sich 70 Werke zur Ornamentik und 92 Werke zur Farbenlehre (davon 2 Titel aus dem 17. Jh und 18 aus dem 18. Jh). Die anschließende Gruppe (165 Titel) besteht vor allem aus Lexika (57) sowie Bibliographien und Katalogen von Bibliotheken verschiedener Kunstanstalten (33). Die restlichen Titel sind Künstlerbiographien oder Varia (75, davon 6 Titel aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh).

2.8 Die Gruppe " Hilfskenntnisse der Kunst" (574 Titel) besteht aus Werken zur Mythologie (45 Titel, davon je 2 aus dem 16. und 17. Jh und 12 aus dem 18. Jh), zu Perspektive, Proportionen und Anatomie (197). Der Schwerpunkt liegt mit 63 Titeln bei der Lehre vom menschlichen Körper. Zu Perspektive, Anatomie und Proportionslehre sind Werke des 16. Jhs (3), 17. Jhs (3) und 18. Jhs (16) vorhanden. Mehrere Photobücher zur Anatomie aus dem 19. Jh sind für den Themenkomplex Photographie und Kunst aufschlußreich. Als " Kulturgeschichtliche Illustrationswerke" sind 89 Titel verzeichnet (einer aus dem 16. Jh, je 3 aus dem 17. und 18. Jh) mit den Schwerpunkten Sitten, Trachten, Feste, Zeremonien und Turniere. Die übrigen Werke verteilen sich auf die Bereiche Ästhetik (60 Titel, davon 12 aus dem 18. Jh), Heraldik (47), allgemeine Stillehre (27) sowie geistliche und weltliche Orden (12). Bei den Hilfswissenschaften war ursprünglich ein Bestand von 71 Werken zur Textil-, Trachten- und Kostümgeschichte (4 Titel aus dem 18. Jh) sowie 20 Werken zur Waffen- und Uniformkunde untergebracht, der auf die Tradition der ehemaligen Kunst- und Gewerbeschule zurückgeht. Dieser Bestand ist bislang noch nicht in die Systematik integriert.

2.9 Unter der Rubrik " Bilderkreise" sind 214 Titel verzeichnet. Es handelt sich hier zum einen um 107 Werke zur christlichen Ikonographie, von denen 9 Titel aus dem 18. Jh und je einer aus dem 16. und 17. Jh stammen. Die zweite Gruppe innerhalb dieser Rubrik sind die " Bilderkreise der Geisteswelt" (96 Titel). Es sind dies Illustrationswerke zur Kulturgeschichte, von denen ein Titel aus dem 17. Jh stammt, 5 aus dem 18. Jh. Die Bilderkreise zu Technik und Verkehr bilden mit 11 Titeln eine eigene Gruppe. Zum Kunstgewerbe sind 332 Titel vorhanden, davon 20 Titel aus dem 18. Jh. Es überwiegen die Bereiche Textilkunst und Kunsttöpferei (jeweils 49 Titel) sowie Metallarbeiten (46 Titel) und Möbel und Holzarbeiten (36 Titel). Die übrigen Werke betreffen allgemeine Themen (62) oder einzelne Zeiten und Länder.

2.10 Die Gruppe Baukunst umfaßt 1001 Titel, davon 88 aus dem 18. Jh, 8 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 16. Jh. Unter den allgemeinen Werken zur Geschichte der Baukunst (209 Titel) bildet der Bereich " Baukünstler und Theoretiker der Baukunst" einen Schwerpunkt (90 Titel, davon 8 aus dem 18. Jh). Weitere Schwerpunkte sind Ästhetik, Theorie und Stilkunde (33 Titel) sowie Baukunde (25, davon 7 aus dem 18. Jh), allgemeine Geschichte und Formenlehre (18) und architektonische Zeichnungen (16). Bei der Geschichte der Baukunst nach Zeiten (82) sind vor allem das Altertum (59, davon 8 aus dem 18. Jh) und das Mittelalter (11) vertreten. Bei der Unterteilung nach Ländern (149) steht Europa mit Deutschland (55) und Italien (37) im Vordergrund. Zum Thema Wohnbauten sind 90 Werke verzeichnet, von denen 78 unter dem Oberbegriff Schlösser, Burgen und Befestigungen stehen (10 aus dem 18. Jh und 2 aus dem 17. Jh). Zu Industriebauten, öffentlichen Bauwerken und Anlagen sind 315 Werke vorhanden, die meisten zum Kirchenbau (213 Titel), davon 16 zusammenfassende Werke zum christlichen Kirchenbau. Bei der inhaltlichen Unterteilung nach Ländern sind Deutschland mit 103, Italien mit 33 und Frankreich mit 12 Titeln vertreten, das übrige Europa mit 31 Titeln. Unter der Bezeichnung " Das Ornament in der Anwendung" besitzt die Bibliothek 83 Vorlagenwerke, überwiegend aus dem 19. Jh. Jeweils 19 Werke betreffen die Gartenkunst (davon 13 aus dem 18. Jh, eines aus dem 17. Jh), einzelne Bauteile sowie Bauweisen und Kunstformen für besondere Baustoffe.

2.11 Die Systemgruppe zur Malerei und den " Zeichnenden Künsten" umfaßt 2213 Titel. Theorie und Technik werden in 73 Werken behandelt (30 zur Theorie, 43 zur Technik), vor allem aus dem 19. Jh (6 aus dem 18. Jh, eines aus dem 17. Jh). Zu besonderen Gattungen der Malerei und den zeichnerischen Künsten liegen 178 Werke vor, besonders zur Wandmalerei (13), Glasmalerei und zum Aquarell (jeweils 11; zum Aquarell 2 aus dem 17. Jh und eines aus dem 18. Jh) sowie zur Mosaiktechnik (6). Die Bildnismalerei ist mit 28 Titeln vertreten, die restlichen Gattungen mit 17. Manueller Bilddruck und Handzeichnung werden in 65 bzw. 16 Werken behandelt, davon je 7 aus dem 18. Jh. Die Geschichte mehrerer und einzelner Zeiten betreffen 68 Werke, die Geschichte einzelner Länder und die dort tätigen Maler und Graphiker 1692 Werke. Die deutschsprachigen Länder sind mit 955 Titeln vertreten. Davon sind 11 Titel im 16. Jh, 286 im 17. Jh und 60 im 18. Jh erschienen. Zum Thema Buchillustration sind 67 Titel vorhanden (die 20 Inkunabeln und 27 Titel des 16. Jhs sind durchweg Faksimileausgaben).

2.12 Die Malerei Frankreichs und der französischen Schweiz behandeln 190 Werke; mit 102 Titeln liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf dem 19. Jh. Vor 1700 sind 16 Titel verzeichnet, für das 18. Jh sind es 40. Italien und die italienische Schweiz haben 272 Werke zum Gegenstand. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt hier mit 178 Titeln beim 15. und 16. Jh (12 Werke stammen aus dem 17. Jh und 10 aus dem 18. Jh). Die Kunstliteratur des 17. und 18. Jhs ist mit jeweils 11 Titeln vertreten, bis zum 17. Jh sind es 9, für das 19. Jh 6 Titel. Die Malerei der Niederlande (insgesamt 123 Titel) hat ihren Schwerpunkt im 17. und 18. Jh (66 Titel, davon 4 aus dem 17. Jh und 2 aus dem 18. Jh); 20 Werke behandeln den Zeitraum bis zum 16. Jh, 12 das 19. Jh. Großbritannien betreffen 99 Werke, das restliche Europa 36. Die Außereuropäische Malerei ist mit 17 Titeln vertreten, die Glasmalerei mit 41, Schrift mit 38, Buchdruck und Buchkunst mit 29, Buclerei mit 24, Karikatur mit 16, Photographie mit 15, Bilddruck mit 13 und Gebrauchsgraphik mit 11 Titeln.

2.13 Werke zu Kunstpflege und Bildungswesen bilden mit 1039 Titeln eine eigene Gruppe. Die meisten Werke zur Kunstpflege betreffen das Museums- und Sammelwesen (718 Titel). Hier wiederum liegt überwiegend Literatur zu Museen und öffentlichen Sammlungen in Deutschland (187), Italien (59) und Frankreich (46) vor. Zu Ausstellungen sind 236 Titel verzeichnet (124 für Deutschland), zu Privatsammlungen 96 Titel, darüber hinaus 11 Versteigerungskataloge (6 aus dem 18. Jh). Neben dem Museums- und Sammelwesen sind die thematischen Schwerpunkte die Akademien und Kunstlehranstalten (109 Titel, davon betreffen 55 Deutschland), die Kunsterziehung (50 Titel, 8 aus dem 18. Jh) sowie die Künstler- und Kunstvereine (33 Titel). Das allgemeine Bildungswesen ist mit 85 Titeln vertreten, die sich im wesentlichen auf das Erziehungs- und Unterrichtswesen (53) sowie das Buch- und Schriftwesen (28) verteilen.

2.14 Die Bildhauerei umfaßt 428 Titel, davon stammen 400 aus dem 19. Jh. Bei der Unterteilung nach Gattungen dominieren Werke zu den Themen Denkmal und Grabmalsplastik (51 Titel), bei der chronologischen Unterteilung das Altertum mit 82 Titeln (davon je 4 aus dem 17. und dem 18. Jh). Die deutschsprachigen Länder überwiegen bei der territorialen Einteilung (120 Titel) mit einem deutlichen Schwerpunkt beim 19. Jh. Bei Italien (62 Titel) liegt das Schwergewicht bei den Bildhauern bis zum 18. Jh (51 Titel). Neben Frankreich (20 Titel) ist noch Skandinavien mit 17 Titeln angemessen vertreten, die allerdings fast nur Bertel Thorvaldsen betreffen.

2.15 In der Systemgruppe Topographie und Kunsttopographie sind 524 Titel verzeichnet, wobei der Schwerpunkt mit 400 Titeln bei Europa liegt. An der Spitze stehen die deutschsprachigen Länder mit 147 Titeln, gefolgt von Italien und Frankreich mit 83 und 21 Titeln. Die 149 Werke für die übrigen europäischen Länder haben einen Schwerpunkt beim klassischen Griechenland. Neben 21 Sammelwerken und 21 Publikationen über Reisen in mehrere Erdteile sind 82 Titel zu den außereuropäischen Ländern vorhanden, davon allein 36 Titel über Afrika; mit Asien beschäftigen sich 27, mit Amerika 16, mit Australien 3 Titel. Die z. T. illustrierten Werke aus dem Bereich der Topographie und Kunsttopographie vor 1800 (108 Titel aus dem 18. Jh, 8 aus dem 17. Jh und einer aus dem 16. Jh) sind selten und wertvoll.

2.16 Aus der Tradition des " studium generale" stammen 1013 Werke vorwiegend wissenschaftlichen Charakters. Die größte Gruppe bildet die Politische Geschichte und Kulturgeschichte (409 Titel) mit Deutschland als Schwerpunkt (156 Titel, 6 aus dem 18. Jh). Allgemeine und größere Zeiträume werden von 63 Werken abgedeckt (10 aus dem 18. Jh). Zur Literaturgeschichte sind einschließlich literarischer Werke 371 Titel verzeichnet, zu den deutschsprachigen Ländern 243, zu den romanischen 57. Theatergeschichte (31, davon 3 aus dem 18. Jh), Musikgeschichte (17, davon 2 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 18. Jh) und Geschichte der Tanzkunst (2) sind ebenso vertreten wie die Philosophie mit 33 Titeln (davon 8 aus dem 18. Jh). Für die Bereiche Mathematik, Physik und Chemie sind 28 Werke verzeichnet, zu Mythologie, Fabeln und Religionswesen 15 (4 aus dem 18. Jh). Die übrigen Wissenschaftsgebiete (Staatsverfassung, Volkswirtschaft, Rechtswissenschaft, Medizinische Wissenschaft, Arznei- und Nahrungsmittelkunde sowie Technik) sind relativ gleichwertig mit insgesamt 102 Titeln vertreten.

Jürgen Raible

Sammlung für Grafik und Fotografie (HSB 8)

2.17 Die Sammlung für Grafik und Fotografie, früher in die Abteilung Bildende Kunst und Architektur integriert, geht in ihren Ursprüngen auf eine Kupferstichsammlung der ehemaligen Akademie der Künste zurück und wurde im Verlauf ihrer langen Geschichte systematisch aufgebaut. Die Werke berühmter Künstler oder Editionen bekannter Institutionen wurden seit dem 18. Jh erworben, so beispielsweise Stücke aus dem OEuvre von Gottfried Schadow und Daniel Chodowiecki. Auslagerungen und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg haben empfindliche Lücken hinterlassen.

2.18 Die Sammlung für Grafik und Fotografie weist etwa 110.000 Bl. auf. Ihr Inhalt ist bestimmt durch die verschiedenen Disziplinen, die an den zahlreichen Vorgängerinstitutionen gelehrt wurden: an der Akademie der Künste, der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums oder der Staatlichen Akademie für Graphik, Druck und Werbung. So ist kein einheitlicher Bestand im Sinn einer geschlossenen Sammlung entstanden. Vielmehr handelt es sich primär um Blätter, die als Anschauungsmaterialien für die einzelnen Unterrichtssparten benötigt wurden. Damit ist sie eine wertvolle Dokumentation zur Erforschung des akademischen und des Hochschulunterrichts.

2.19 Unter den drei Bestandsgruppen in der Sammlung nimmt die Druckgraphik den größten Raum ein (ca. 70.000 Bl.). Sie spiegelt die wechselvolle Genese wider. Aus der ehemaligen Akademie der Künste stammen selten gewordene Sammelmappen wie Charles Louis Fleury Panckouckes Description de l'Egypte (1820-1830) oder Karl Friedrich Schinkels Theaterentwürfe von 1819 und 1847, außerdem zahlreiche Jahrgänge des Vereins für Original-Radierung zu Berlin wie auch des Vereins für Original-Radierung Karlsruhe mit Werken von Hans Thoma, Lovis Corinth und Heinrich Vogeler. Aus der Tradition der Akademie für Graphik, Druck und Werbung kommen wertvolle Standardwerke der Schriftkunst und Buchkultur, insbesondere bibliophile Ausgaben aus der Zeit des Jugendstils wie Editionen von John Ruskin und William Morris.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

[seit 1984 nach RAK; bis 1991 in Zettelform, seit 1992 auf Mikrofiche]

Schlagwortkatalog

[mit Künstlerkatalog und Topographischem Katalog; bis 1991 in Zettelform, seit 1992 auf Mikrofiche]

Systematischer Katalog [Lesesaal-Bestand]

Standortkatalog

Hochschulgesamtkatalog

[verfichter Zettelkatalog der Bestände bis 1991]

Die Bestände sind im Berliner Gesamtkatalog und seit 1992 online im Berliner Bibliotheksverbund (BBV) sowie in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog; bis 1970 geführt; in historischem Format]

Systematischer Bandkatalog

[Die Gruppen Philosophie, Geschichte, Kunstgewerbe, Formen- und Farbenlehre sowie Bilderkreise sind verlorengegangen.]

Standortkatalog

[mschr. Standortlisten in Klemmappen; ohne die Malerei, da für diese Gruppe bis 1991 ein Systematischer Standortkatalog als Bandkatalog geführt wurde]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die HSB 1 verfügt mit ihren Vorgängerinstitutionen über einen reichen Aktenbestand. Dieser reicht bis in das Gründungsjahr der Bibliothek. Für die Zeit vor dem großen Brand von 1743 ist allerdings nur bruchstückhaft Material vorhanden. Bibliotheksakten sind ab ca. 1825 überliefert, bis zum Jahre 1899 überwiegend in der Akademie der Künste, für die Zeit ab 1900 in der Hochschule der Künste (Standort: Hochschularchiv).

S. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 30-31 [dort auch Verzeichnung von Archivalien im Landesarchiv Berlin und im Zentralen Staatsarchiv Merseburg]

4.2 Darstellungen

Gronn, Wilhelm: Zur Geschichte der Bibliothek. In: Katalog der Bibliothek der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. Berlin 1893, S. 2-13

Müller, Hans: Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin 1696-1896. Berlin 1896

Sarrazin, Otto; Schultze, Friedrich: Der Neubau der akademischen Hochschulen für die bildenden Künste und für Musik in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung 22 (1902) S. 529-534, 541-547, 565-570

Zur Jubelfeier 1696-1896. Königlich Akademische Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin. Berlin 1896

Stand: Mai 1994

Barbara Tiemann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.