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Amtsbibliothek des Archivs des Bistums Passau

Adresse. Luragogasse 4, 94032 Passau [Karte]
Telefon. (0851) 393-386
Telefax. (0851) 393-440

Unterhaltsträger. Diözese Passau
Funktion. Öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geschichte einschließlich Historische Hilfswissenschaften mit Schwerpunkt Bayerisch-Österreichische Kirchengeschichte. 2. Besonderes Sammelgebiet: Musikalien.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek, Ausleihe eingeschränkt. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8.30-12 Uhr und 13.30-16 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr, Freitag 8.30-12 Uhr. Schließung während der zweiten Augusthälfte und von Weihnachten bis Dreikönig. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Führer durch die Bistumsarchive der katholischen Kirche in Deutschland. 2. Aufl. Siegburg 1991, S. 194-203.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). Citybus-Verbindung bis Haltestelle Landratsamt. - Parkmöglichkeiten nur in gebührenpflichtigen Parkhäusern und Parkplätzen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Amtsbibliothek des Archivs des Bistums geht auf das Ordinariatsarchiv Passau zurück, das 1980 in eine wissenschaftlich geführte Archiveinrichtung umgewandelt wurde. Schon das seit dem Mittelalter bestehende Ordinariatsarchiv besaß eine Reihe früher Drucke, die vor allem seinen Gegenstandsbereich, die Kirchengeschichte des Bistums Passau, abdeckten, während die historischen Buchbestände der Passauer Kirche sich im wesentlichen in der Bischöflichen Bibliothek Passau befinden. Durch die Übernahme von Pfarrarchiven kamen gelegentlich auch Splitter von pfarrlichen Bibliotheken in das Haus, meist Bücher aus dem späten 18. und dem 19. Jh. Aus den säkularisierten Klöstern sind auf direktem Weg keine Werke in die Bibliothek des Archivs gelangt. Auf dem Umweg über das eine oder andere Pfarrarchiv (vor allem vom Ort des früheren Klosters) dürfte dies aber für eine Reihe von Büchern doch zutreffen. Hinzu kamen alte Drucke aus vereinzelten Priesternachlässen.

1.2 Die Bibliothek wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Aufgrund des geringen Alters dieser Dienstbibliothek sind die Buchbestände noch relativ beschränkt und entstammen vor allem dem 20. Jh.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt ca. 10.000 Bde. Zum historischen Buchbestand sind genaue Angaben nicht möglich, weil die bisherigen Erschließungsarbeiten des Archivs sich auf die Archivalien konzentrieren. Die folgenden Angaben beruhen daher auf Schätzungen. Insgesamt dürfte der historische Bestand weniger als 3000 Bde umfassen, darunter einige Inkunabeln und wenige Titel des 16. und 17. Jhs. Der weitaus größte Teil des Bestandes stammt aus dem 18. und 19. Jh. Neben Lateinisch, das bis zum 18. Jh überwiegt, und Deutsch treten kaum andere Sprachen auf.

2.2 An Inkunabeln sind zu nennen die Statuta Provincialia [Salisburgensis] (Passau: Johann Petri 1490) und Michael Locier, Parrochiale curatorum ... (Nürnberg: Friedrich Creussner, nicht vor 1493). Von den Drucken des 16. Jhs sei erwähnt Actus Sacerdotalis sive brevis eorum informatio, quae circa divina officia et sacramentorum administrationem versantur, ad ecclesiae Patauiensis ritum accommodata (Passau 1587). Zur Geschichte des Bistums liegen vor Caspar Bruschius, De Laureaco, veteri admodumque celebri olim in Norico civitate, & de Patavio Germanico, libri duo (Basel o. J. [1553]) oder Marcus Hansiz, Germaniae sacrae tomus I: Metropolis Lauriacensis cum episcopatu Pataviensi chronologice proposita (Augsburg 1727). Eine weitgehend geschlossene Sammlung der Passauer Schematismen seit dem späten 18. Jh sowie der Passauer Hofkalender dieser Epoche gehören ebenfalls dazu.

2.3 Aufgrund des Sprengels des sogenannten Großbistums Passau, der bis in das 18. Jh Ober- und Niederösterreich umfaßte, sind die österreichische Geschichte und Kirchengeschichte Schwerpunkte der Sammlung. Ortsgeschichtliche Darstellungen zu den Orten des heutigen Sprengels sind in großer Zahl vorhanden.

2.4 Zahlreich sind liturgische Drucke seit dem späten 17. Jh vertreten, z. B. das dreiteilige Proprium sanctorum dioeceseos Passaviensis cum approbatione sedis apostolicae ad usum breviarii Romani (Passau 1696) oder das Proprium sanctorum exemtae ecclesiae et dioeceseos Passaviensis ad normam breviarii Romani auctum et locupletatum (Passau 1770). Erwähnenswert ist die Musikaliensammlung mit zahlreichen Drucken, die das gesamte Spektrum der geistlichen Musik des 18. und 19. Jhs in Süddeutschland umfassen.

2.5 Die aus Pfarrarchiven, Pfarrbibliotheken oder Priesternachlässen stammenden Bücher berühren im wesentlichen die Aufgabenbereiche eines Pfarrers und haben ihren Schwerpunkt in der Praktischen Theologie sowie bei Themen wie Schulwesen, Armenpflege, Gemeindeverwaltung, vereinzelt auch Recht und Wirtschaft. Zu nennen sind u. a. Johann Nepomuk Waltpauer, Synopsis theologiae dogmaticae, moralis, practicae ... (Passau 1766), Elia Schluderpacher, Interpretatio theologica in casus reservatos dioecesis Passaviensis (Passau 1772) sowie ein Katechismus (Passau 1770).

3. KATALOGE

EDV-Katalog

[in Anlehnung an RAK; systematische Anlage]

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Wurster, Herbert Wilhelm: Am Passauer Beispiel: Zum Verhältnis zwischen Archiven und öffentlichen Bibliotheken. In: Bücherei aktuell. Mitteilungsblatt des Sankt Michaelsbundes 1993, Heft 1, S. 22-26

Stand: Oktober 1995

Herbert W. Wurster


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.