FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin
Impressum
 Home > Deutschland > Nordrhein-Westfalen A - D > Aachen
 NRW E - L    NRW M - Z

Bibliothek des Domarchivs

Adresse. Ritter-Chorus-Straße 7, 5100 Aachen [Karte]
Telefon. (0241) 47 70 90

Unterhaltsträger. Domkapitel Aachen
Funktion. . Hand- und Dienstbibliothek des Domarchivs.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach vorheriger Absprache. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Zentrale Lage am Dom. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten). Parkhaus Jesuitenstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Aachener Domarchiv verfügt über einen überschaubaren historischen Bestand, der sich aus unterschiedlichen Quellen zusammensetzt. Die meisten Bücher entstammen den Nachlässen von Geistlichen, die am Dom tätig gewesen sind, oder vereinzelten Schenkungen; bei den liturgischen Schriften handelt es sich in der Regel um ehemalige Dienstexemplare. Eine geringe Anzahl von Werken wurde aus der Sammlung der Stifts-Schule zu Aachen übernommen. Obwohl der vereinzelt auftauchende Vermerk " Stiftsbibliothek" zumindest die Intention eines umfassenderen Bestandes vermuten läßt, sind über Ursprünge und Entwicklungsgeschichte keine Einzelheiten bekannt. Einen kontinuierlichen Bestandsaufbau mit systematischer Verzeichnung scheint es jedenfalls nicht gegeben zu haben, so daß der Besitz der heutigen Bibliothek des Domarchivs fragmentarischen Charakter hat.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Von den 538 historischen Werken ist ein Erasmusdruck von 1519 das älteste Buch, gefolgt von 2 Länderbeschreibungen und einem liturgischen Werk aus den achtziger Jahren des 16. Jhs. Auf das 17. Jh entfallen 23 Titel, davon 11 Liturgica und 9 Aquensien. 63 Werke, u. a. 20 Liturgica, 17 Unterweisungsbücher und 15 Aquensien, stammen aus dem 18. Jh. Der größte Teil mit 432 Titeln stammt aus dem 19. Jh; dies ist zum einen auf die Übernahme der nachgelassenen Bücher des Stiftskanonikus Dr. Gregor Kloth (1800-1876), zum anderen auf die über 100 Andachts- und Erbauungsbücher zurückzuführen. Aus der Aquensien-Untergruppe Heiligtumsbüchlein sind 3 Heftchen ohne Jahresangabe und 12 aus dem frühen 20. Jh in der Auswertung berücksichtigt.

2.2 Der Bestand besteht zu drei Vierteln aus deutschsprachigen Werken. Von den übrigen 137 Titeln sind 99 in lateinischer Sprache verfaßt; darin ist vor allem fast die gesamte Gruppe der Liturgica enthalten. 24 Titel sind auf Französisch. Eine Beschreibung Aachens aus dem Jahre 1727 und die 4 ältesten Heiligtumshefte aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs sind in niederländischer Sprache. Zweisprachige Lexika oder Konzilsdokumente sind mit 9 Titeln vertreten. Systematische Übersicht

2.3 Der Bestand ist gesondert aufgestellt und in 6 Gruppen aufgeteilt. Eine erste bilden die aus dem Nachlaß des Stiftskanonikus Dr. Gregor Kloth stammenden Bücher; insgesamt 199 Titel, die bis auf wenige Ausnahmen in deutscher Sprache verfaßt, im 19. Jh erschienen und auf theologische Literatur konzentriert sind. Die Sammlung enthält zwar durchweg gängige Literatur, insbesondere zur Theologie, ist aber aufschlußreich, was Lektürehorizont, Interessensschwerpunkte und Arbeitsweise Kloths angeht. Die Gruppen Allgemeine Kirchengeschichte und Kirchengeschichte des 19. Jhs dokumentieren den Bereich, in dem er selbst veröffentlichte. 21 Titel zum Schul- und Unterrichtswesen erklären sich aus seiner Tätigkeit als Religionslehrer und Schulinspektor. Die Hälfte der 14 Titel in französischer Sprache entfällt auf Werkausgaben bekannter französischer Theologen (Bossuet, Fénélon usw.).

2.4 Aus der Bibliothek der Stifts-Schule zu Aachen, ein dem Dom angegliedertes Realgymnasium, stammt eine kleine Gruppe von 47 Titeln. Sie enthält neben einigen schul- und religionspädagogischen Werken 28 fachbezogene Schriften vornehmlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Lediglich 3 Nachschlagewerke (Dictionarum undecim linguarum, 1655; Thesaurus der lateinischen Sprache, 1740-1743 und Bibliotheca Graeca, 1790-1809) sind älteren Datums. Wahrscheinlich handelt es sich um Fragmente der ehemaligen Schulbibliothek.

2.5 Zu der Gruppe der Liturgica (73 Titel) sind die lateinischen Meßbücher (21 Titel), Graduale und Antiphonale (je 6 Titel), Pontificale (4 Titel) usw. zusammengestellt. Erwähnenswert sind ein Kölner Missale von 1626, 2 in Lüttich gedruckte Missalen, denen Eigentexte der ersten Aachener Diözese beigebunden sind sowie ein lateinisch-italienisches Marienofficium von 1714. Die vierte Gruppe besteht aus 108 deutschsprachigen Andachts- und Erbauungsbüchern; darunter sind 67 Unterweisungsbücher für die häusliche Lektüre (z. B. von Martin von Cochem und Wilhelm Nakatenus). Die restlichen 41 Titel verteilen sich auf Heiligenschriften, marianische Andachten, Liederhefte und Katechismen.

2.6 Die Aquensien-Abteilung umfaßt Länderbeschreibungen oder Kaiser- und Königschroniken, in denen Aachen erwähnt ist (13 Titel), und historische Stadtbeschreibungen (15 Titel; darunter Beeck, Aquisgranum, 1620 und Noppius, Aacher Chronick, 1632). Unter den 63 Titeln der Heiligtumsbüchlein ist ein niederländisches zur Heiligtumsfahrt (1755). Auf Aachener Pfarreien oder Klöster (8 Schriften des Stadtschreibers Quix) oder das Kapitel des Krönungsstifts (Nekrolog, 1830) bezieht sich die letzte Untergruppe. Unter den 10 Titeln Varia finden sich ein Erasmusdruck von 1519, 4 Jesuitenschriften, eine Konzilienchronik und ein Glossarium lateinischer Autoren aus dem 17. Jh.

3. KATALOGE

Systematischer Katalog [hschr.; in Zettelform]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen nachgewiesen.

Stand: Oktober 1989

Katharina Tholen


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.