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Fideikommißbibliothek der Grafen Goess

Adresse. Schloß Ebenthal, 9061 Ebenthal
Telefon. (0463) 32 673

Unterhaltsträger. Dr. Leopold Goess
Funktion. Privatbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte, Theologie, Medizin, Belletristik, Austriaca, Militaria, Genealogie, Philosophie. - Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Nur in Ausnahmefällen für wissenschaftliche Zwecke und nach schriftlicher Vereinbarung.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ab Klagenfurt städtischer Bus (Linie E) bis Ebenthal.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Schloß Ebenthal wurde um 1566 von Christoph von Neuhaus erbaut, ging dann an die Grafen von Lamberg über und wurde 1704 von Johann Peter Graf von Goess erworben. Erst in der nächsten Generation erfolgte der Umbau des Schlosses im spätbarocken Stil. Ab ca. 1740 wurde mit der Innenausstattung begonnen (Saal mit Fresken von Ferdinand Fromiller, Familienzimmer mit Portraits von Peter Kolb).

1.2 Über die ursprüngliche Einrichtung der Bibliothek ist nichts bekannt. Allerdings muß sie bis zur Wende zum 19. Jh bereits eine beachtliche Größe erreicht haben, denn 1806 schenkte Graf Peter II. der Klagenfurter Studienbibliothek (heute Universitätsbibliothek) etwa 7000 Bde. Die Bücher waren in Leder gebunden und umfaßten die Bereiche Philosophie, Rechtswissenschaft und Theologie. Auch eine Kupferstichsammlung gehörte dazu. Am 25. März 1919 vernichtete ein Brand die Räumlichkeiten des Schlosses mit Ausnahme der Bibliothek. Auch vom Brand des Jahres 1948 blieben die Bücher verschont. Fideikommißbibliothek der Grafen Goess

1.3 Die Schloßbibliothek spiegelt in ihrer Zusammensetzung die Interessen und Vorlieben ihrer jeweiligen Besitzer wider. Obwohl nie systematisch gesammelt wurde, lassen sich durch alle Generationen hindurch die Schwerpunkte Geschichte, Politik und Genealogie erkennen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt insgesamt rund 7000 Titel (ca. 16.000 Bde), wobei die Alte Bibliothek etwa 5000 Titel (11.000 Bde) aufweist, die größtenteils vor 1900 erschienen sind. Die Werke sind mehrheitlich in Deutsch verfaßt, gefolgt von Französisch, Italienisch und Latein, aber auch Titel in slowenischer, englischer und spanischer Sprache sind vorhanden. Vereinzelt finden sich Drucke in Ungarisch, Holländisch und Griechisch.

2.2 Bei den Titeln des 16. Jhs handelt es sich vor allem um lateinische Klassiker-Ausgaben (Sallust, Seneca, Cicero, Horaz), weiters um Standardwerke der Medizin (Galenus, Cardanus, Paracelsus). Im Bestand aus dem 17. Jh liegen die Schwerpunkte im militärischen Bereich (Cellarius, Sardi) und bei den Naturwissenschaften (Agricola, Kircher). Die Werke aus dem 18. Jh betreffen überwiegend Philosophie und Theologie, wobei die französischsprachige Erbauungsliteratur besonders gut vertreten ist. Der Bestand aus dem 19. Jh ist sehr mannigfaltig: vielbändige Werkausgaben der Literaturklassiker sind ebenso zu finden wie umfangreiche Reiseberichte und Biographien.

2.3 Erwähnenswert sind eine große Sammlung von Elogen auf das Kaiserhaus (18. Jh und vor allem 19. Jh), eine Reihe von Textheften zu Opernaufführungen (vor allem 18. Jh) sowie Karten und Ansichten der Kronländer. Eine Besonderheit stellen die handgeschriebenen Lauten-, Theorben- und Baßgamben-Tabulaturen (ca. 1660-1720) dar, die z. Z. faksimiliert veröffentlicht werden. Die besondere Aufmerksamkeit der Grafen von Goess galt ferner stets den Austriaca und Carinthiaca.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

Numerischer Katalog

Sachkatalog

[alle in Zettelform; nach hauseigenen Regeln erstellt Anfang des 20. Jhs]

EDV-Katalog

[in Arbeit]

Stand: Juni 1995

Barbara Deuer


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.