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Bibliothek der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität

Adresse. Universität Dortmund, Emil-Figge-Str. 50, 4600 Dortmund [Karte]
Telefon. (0231) 755-2854

Unterhaltsträger. Land Nordrhein-Westfalen
Funktion. Spezialbibliothek innerhalb der Freihandbibliothek des Fachbereichs 15 (Sprach- und Literaturwissenschaft, Journalistik und Geschichte).
Sammelgebiete. Historische deutsche Ostgebiete, deutsche Siedlungsgebiete in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-16 Uhr. Leihverkehr: über die UB Dortmund.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. S-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 1) oder aus Richtung Bochum bis Haltestelle Universität. B 1, Ausfahrt Dorstfeld/Universität. Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Aus der Erkenntnis heraus, daß sämtliche Forschungseinrichtungen in Ostdeutschland (Schlesien, Oberschlesien, Pommern, Ostpreußen) im Gefolge des Zweiten Weltkrieges und aufgrund von Flucht, Vertreibung und Zwangsaussiedlung der dort lebenden deutschen Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung standen, wurde 1952 an der damaligen Pädagogischen Akademie Dortmund eine Ostdeutsche Forschungsstelle (ab 1973 Forschungsstelle Ostmitteleuropa) ins Leben gerufen.

1.2 Ein neuer Akzent ergab sich aus der Tatsache, daß von 1973 an systematisch eine inzwischen auf ca. 45.000 Bde angewachsene Bibliothek der Forschungsstelle gegründet wurde, die als Freihandbibliothek der Universität Dortmund Studenten und Lehrenden zur Verfügung steht, aber auch dem Auswärtigen Leihverkehr angeschlossen ist. Die Finanzierung erfolgt seitens des Landes Nordrhein-Westfalen über das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales aufgrund des Paragraphen 96 (BVFG). Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich für die Erfüllung dieser ihm gesetzlich auferlegten Aufgaben bis heute nunmehr 35 Jahre lang verpflichtet gesehen.

1.3 Von Anfang an wurden neben den grundlegenden wissenschaftlichen Zeitschriften zur Ostforschung auch zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften der Vertriebenenpresse gesammelt, die heute zu einem großen Teil lückenlos für die Forschung bereitstehen und auch intensiv genutzt werden. Unter den insgesamt 133 laufend bezogenen Zeitschriften befinden sich auch 14 wichtige Periodica aus Polen. Weiterhin wird großer Wert darauf gelegt, möglichst vollständig die didaktische Literatur zur Ostkunde bzw. Osteuropakunde zu erwerben. Diese Literatur (z. B. Jugendbücher, Sachbücher) speziell für die Hand des Schülers und Lehrers konzipiert bietet Hilfen an, wie die Geschichte und Kultur Ostdeutschlands, aber auch Fragestellungen der fast 1000jährigen deutsch-slawischen Nachbarschaft im Unterricht (Geschichte, Geographie, Deutsch, Religion, Kunst) behandelt werden können. Diese Spezialsammlung (einschließlich der ostkundlichen Dias, Foliensätze und Cassetten) dürfte die bedeutendste ihrer Art in der Bundesrepublik sein.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 45.000 Bdn umfaßt der historische Bestand 539 Titel (ohne Schulprogramme). Er gliedert sich in einen Titel des 17. Jhs, 9 Titel des 18. Jhs und 529 Titel des 19. Jhs. Der Bestand ist nach geographischen Gesichtspunkten (ehemalige preußische Provinzen sowie Staaten Ostmittel-, Ost- und Südosteuropas) geordnet. Sämtliche Bücher sind deutschsprachig.

2.2 Der Aufstellung liegt eine hauseigene Systematik zugrunde (Einführende Landeskunde, Bevölkerungskunde und Siedlungswesen; Volkskunde, Geschichte, Wirtschafts- und Sozialwissenschaft; Recht und Verfassung; Kulturelles Leben, Familiengeschichte; Orte und einzelne Landesteile). Innerhalb der Hauptgruppen erfolgen Untergliederungen.

2.3 Bei Schlesien findet sich die größte Gruppe mit 295 Titeln, davon ein Titel aus dem 17. Jh, 5 Titel des 18. Jhs und die restlichen 289 Titel aus dem 19. Jh. Am stärksten vertreten sind die Bereiche Geschichte, Landeskunde und kulturelles Leben sowie Recht und Verfassung. Pommern folgt mit 67 Titeln aus dem 19. Jh, fast ausschließlich aus dem Bereich Recht und Verfassung. Rußland schließt sich mit 48 Titeln aus dem 19. Jh an (Geschichte, Landeskunde, kulturelles Leben). Weitere Gruppen sind Preußen (23 Titel aus dem 19. Jh), Böhmen und Mähren, Sudetendeutschtum (23 Titel aus dem 18. Jh, 20 aus dem 19. Jh), Österreich-Ungarn, Balkan (21 Titel aus dem 19. Jh) und Polen (22 Titel aus dem 19. Jh). Es handelt sich in allen Fällen überwiegend um Titel zur Geschichte und Landeskunde.

2.4 Die Forschungsstelle verfügt neben der wissenschaftlichen Literatur zu Themenbereichen der preußischen Ostprovinzen, Ostmit tel-, Ost- und Südosteuropas vor allem über eine große Sammlung von ostdeutschen Schulschriften. Ca. 18.500 Schulprogramme des 19. und beginnenden 20. Jhs stehen der Forschungsstelle inzwischen zur Verfügung.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog nach RAK-WB]

Systematischer Katalog

[Zettelkatalog, Anlage nach hauseigener Systematik]

Sonderkatalog: Verzeichnis der Dia-Reihen

Die Bestände sind teilweise im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen und teilweise in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hoffmann, Johannes: Ostdeutschland als historische Aufgabe. 35 Jahre " Forschungsstelle Ostmitteleuropa" an der Universität Dortmund. In: Kulturpolitische Korrespondenz, Nr. 672 vom 5. Dezember 1987, S. 7-9

ders.: 35 Jahre Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Geschichte und Aufgabenstellung heute. In: Mitteilungen des Beuthener Geschichts- und Museumsvereins 48 (1987) S. 167-170

ders.: Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. In: Jahrbuch für Ostdeutsche Volkskunde 31 (1988) S. 334-337

Stand: März 1990

Johannes Hoffmann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.