FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Osobitný fond Slovenskej národnej kniznice - Fondy františkánskych kláštorov

Sonderbestand der Slowakischen National- bibliothek - Bestände der Franziskanerklöster


Adresse. Námestie J. C. Hronského 1, 036 52 Martin
Telefon. (0 842) 4 13 13 71
Telefax. (0 842) 4 13 31 88

Unterhaltsträger. Slovenská národná kniznica [Slowakische Nationalbibliothek]
Funktion. Geschlossener historischer Bestand.
Sammelgebiete. Vorwiegend Theologie, aber auch Philosophie, Geschichte, Recht, Naturwissenschaften. - Der Bestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung zu Forschungszwecken in den Lesesälen der Slowakischen Nationalbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-13 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte, reprographische Dienstleistungen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische oder schriftliche Voranmeldung erforderlich. Die gewünschte Literatur kann auf Anfrage bereitgestellt werden. - Anreise s. Eintrag Martin 1, Slowakische Nationalbibliothek - Grundbestand.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Bestand umfaßt die Bibliotheken der ehemaligen Franziskanerklöster in Bratislava [Preßburg], Levoca [Leutschau], Skalica [Skalitz], Hlohovec [Freistadtl], Trnava [Tyrnau], Malacky [Malatzka], Prešov [Preschau], Pruské [Pruskau], Zilina [Sillein], Okolicné, Beckov [Beckow], Nitra [Neutra], Bardejov [Bartfeld], Nizná Šebastová, Svätý Anton [St. Anton], Nové Zámky [Neuhäusel], Stropkov [Stropko] und Trstená [Bingenstadt] sowie der Franziskanerprovinz Bratislava.

1.2 Die Klöster in Trnava, Nitra, Bratislava und Levoca entstanden bereits im 13. Jh und wurden 1782 wie alle Klöster kontemplativer Orden im Zuge der Aufklärung durch Kaiser Joseph II. aufgelöst. Über das Schicksal der Klosterbibliotheken in der Zeitspanne zwischen der Auflösung und der Neugründung der Klöster ist wenig bekannt. Die zweite Blütezeit der Franziskanerklöster in der Slowakei begann in der zweiten Hälfte des 19. Jhs und dauerte bis in die fünfziger Jahre des 20. Jhs an.

1.3 Im Jahre 1950 wurden durch ein Gesetz alle Klöster im Gebiet der damaligen Tschechoslowakei aufgelöst sowie ihr Eigentum konfisziert und verstaatlicht. Die Verwaltung des verstaatlichten Klosterbesitzes übernahm der Slowakische Kirchenfonds [Slovenský nábozenský fond]. Er ließ die ehemaligen Klosterbibliotheken zusammenführen, um die Klostergebäude für andere Zwecke - z. B. als Schulen, Herbergen, Werkstätten - nutzbar zu machen. In Marianka [Mariental] bei Bratislava wurden die west-, mittel- und nordslowakischen Klosterbibliotheken gesammelt und in Jasov [Joos] die ostslowakischen. Die Zusammenführung übernahm in den Jahren 1950 bis 1952 die Universitätsbibliothek Bratislava als einzige entsprechend ausgestattete Forschungsbibliothek. Die Franziskanerbibliotheken wurden in der Regel der Sammelstelle in Marianka übergeben. Im Jahre 1954 wurde die Verwaltung der Buchbestände des Slowakischen Kirchenfonds der damals ebenfalls verstaatlichten Matica slovenská übertragen, deren Bibliothek gleichzeitig zur Slowakischen Nationalbibliothek erklärt wurde. Den Übergang regelte ein Schenkungsvertrag zwischen beiden Institutionen.

1.4 Nach der Übernahme der Bestände durch die Matica slovenská richtete diese in den verschiedenen Sammelstellen jeweils Arbeitsstellen ein für die Ordnung und Katalogisierung der konfiszierten Sammlungen. Die Bibliotheken der verschiedenen Franziskanerklöster, bearbeitet in Bratislava, wurden als Gesamtbestand nach dem Numerus-currens-Prinzip katalogisiert, wobei jedoch die Signaturen der einzelnen Bände Hinweise auf deren Provenienz enthalten. So lautet der nicht-numerische Teil der Signatur z. B. für Bücher der Bibliothek des Franziskanerklosters Zilina MS Ba Fr Zi. Nach der Auflösung der Arbeitsstelle in Bratislava wurde der gesamte katalogisierte Bestand in den Jahren 1975 bis 1977 nach Martin verlagert und im Magazin des alten Gebäudes der Matica slovenská in der Stadtmitte, dem sogenannten Zweiten Matica-Gebäude, aufgestellt.

1.5 Infolge der Verstaatlichung und der daraus resultierenden Bestandsumlagerungen und -bearbeitungen gingen einige Bücher, wahrscheinlich vor allem die wertvolleren Exemplare, verloren. Die Inkunabeln wurden aus der Sammlung herausgelöst und größtenteils der Universitätsbibliothek in Bratislava zugeteilt. Einige Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs gelangten in den Hauptbestand und die Inkunabelsammlung der Slowakischen Nationalbibliothek. Es ist anzunehmen, daß viele weitere Bücher in andere Altbestände der Slowakischen Nationalbibliothek oder der Universitätsbibliothek in Bratislava übergegangen sind, ohne daß dies dokumentiert worden wäre.

1.6 Der wertvollste Teil des Bestandes ist zweifellos die ehemalige Bibliothek der Franziskanerprovinz der Hl. Maria in Bratislava, seit 1919 Provincia Slovacia genannt. Nach der Ansiedlung der Ordensprovinz wurde bereits im 13. Jh mit dem Aufbau einer Bibliothek begonnen, deren Geschichte in den ersten Jahrhunderten aber nicht dokumentiert ist. 1885 soll sie 10.384 Bde umfaßt haben. Der Ende des 19. Jhs erstellte Catalogus Bibliothecae Provinciae S. Mariae verzeichnet 8815 Titel in 28 Fachgruppen (s. u. 3.3). Die Bibliothek des eigentlichen Franziskanerklosters in Bratislava, die im 20. Jh in den Bestand einfloß, war mit ca. 6000 Bdn wesentlich kleiner. 1932/33 wurde der Umfang der Ordensbibliothek einschließlich der Klosterbibliothek auf 17.000 Bde und 1950 auf 20.000 Bde geschätzt.

1.7 Auch die Bibliothek des Franziskanerklosters in Skalica kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Das Kloster entstand bereits um 1467, ging aber wieder unter, als während einer Pestepidemie im Jahre 1535 alle Ordensbrüder starben. Erst in den dreißiger Jahren des 17. Jhs wurde das Kloster neugegründet. Die Klosterbibliothek thielt ursprünglich wertvolle Kodizes des 15. und 16. Jhs, die während der Kriege zwischen dem ungarischen Fürsten von Siebenbürgen, István Bocskai (1557-1606), und den Truppen Kaiser Rudolfs II. vernichtet wurden. Im Jahre 1885 wurden in der Bibliothek - vermutlich aus Anlaß einer Inventarisierung des Ordensvermögens - 4497 Bde festgestellt, 1932 waren es 8000. Die in den Jahren 1853, 1887 bis 1900 und 1907 erstellten Kataloge befinden sich im Archiv für Literatur und Kunst der Matica slovenská.

1.8 Die Bibliothek des Klosters in Hlohovec wurde gegen Ende des 16. Jhs gegründet; 1885 umfaßte sie 6674 Bde, 1932/33 ca. 8500 Bde. Die Bibliothek des im Jahre 1633 von Péter Pázmány, Erzbischof von Esztergom [Gran], neugegründeten Klosters in Trnava zählte 1932 8000 Bde. Das Kloster in Malacky (gegr. 1650) besaß 5000 Bde. Über die Geschichte der Sammlung des Klosters in Prešov ist außer ihrem Katalog von 1891, der 3000 Bde verzeichnet (s. u. 3.3), nichts bekannt. Die Bibliothek des Franziskanerklosters in Zilina wurde 1716 gegründet und umfaßte einen Bestand von 2500 Bdn. Auch ihr Katalog vom Ende des 19. Jhs befindet sich im Archiv für Literatur und Kunst der Matica slovenská. Die um das Jahr 1700 gegründete Bibliothek des Franziskanerklosters in Okolicné umfaßte nach dem handschriftlichen Katalog von 1840 ca. 3000 Bde (s. u. 3.3). Neben diesem wird im Archiv für Literatur und Kunst ein weiterer Katalog vom Ende des 19. Jhs aufbewahrt.

1.9 Zu den mittelgroßen Beständen gehörte ursprünglich auch die Franziskanerbibliothek aus Beckov (gegr. 1704). 1885 besaß sie noch 2832 Bde, ehe sich ihr Bestand aus unbekannten Gründen auf 520 Bde in den dreißiger Jahren des 20. Jhs reduzierte. Der Bestand der Franziskanerbibliothek in Nitra (gegr. ca. 1630) belief sich 1932 auf 2500 Bde. Kleinere Sammlungen stammen aus Bardejov (gegr. 1670, 2000 Bde), Pruské (gegr. 1789, 1500 Bde), Nizná Šebastová (gegr. 1635, 1500 Bde) - der Katalog aus dem Jahre 1933 befindet sich in der Matica slovenská -, Svätý Anton (gegr. 1810, 1800 Bde), Nové Zámky (gegr. 1626, 1500 Bde), Stropkov (gegr. ca. 1674, 995 Bde) und Trstená (gegr. 1874, 758 Bde).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand ist im allgemeinen Bandkatalog (s. u. 3.1) mit 26.891 Signaturen verzeichnet, denen die Zahl der vorhandenen Bände etwa entspricht. Bei den 14.792 Bdn Germanica des 16. bis 20. Jhs handelt es sich um Drucke in deutscher Sprache, aus dem deutschen Sprachgebiet, von deutschen Autoren oder Deutschland und seine Bevölkerung betreffend. Sie gliedern sich in 2720 Bde aus dem 16. Jh, 2746 aus dem 17. Jh, 4521 aus dem 18. Jh, 3492 aus dem 19. Jh und 1313 aus dem 20. Jh.

2.2 In sprachlicher Hinsicht überwiegt Latein mit 70 Prozent, gefolgt von Deutsch mit 25 Prozent, der Rest entfällt auf Drucke in ungarischer, tschechischer und slowakischer Sprache. Sehr selten sind Griechisch, Hebräisch, Französisch und Englisch im Bestand vertreten.

Systematische Übersicht

2.3 Der nach Numerus currens katalogisierte Bestand weist keine Systematik auf, so daß die Zuordnung der Germanica aus den einzelnen Jahrhunderten zu einzelnen Fächern nur exemplarisch erfolgen kann. Detaillierte Angaben über den Umfang der einzelnen Fachgruppen sind nicht möglich.

2.4 Das Fach Theologie bildet den Schwerpunkt des historischen Bestandes (bis 1900). Unter den Drucken des 16. Jhs finden sich zahlreiche Bibelausgaben in verschiedenen Sprachen, u. a. in Griechisch (Straßburg 1526), Latein (Basel 1504, 1507, 1557, 1569, 1578, 1599; Nürnberg 1527, 1529; Leipzig 1543) und Ungarisch (Wien 1574). Als deutschsprachige Drucke sind zwei Luther-Bibeln (Wittenberg 1575, 1584) und eine katholische Ausgabe (Köln 1592) verzeichnet. Unter den erwähnenswerten Teileditionen der Bibel sind ein hebräisches Matthäus-Evangelium (Basel 1557), das Alte Testament in Latein (Basel 1522) und das Neue Testament in Griechisch (Leipzig 1564). Außerdem liegen die Bibelkonkordanzen von Antonius Broickwy a Königstein vor (Köln 1530 und 1550) sowie Kommentare und Bibelauslegungen von Johannes Brenz (Frankfurt a. M. 1566, 1572; Tübingen 1566), Heinrich Bünting, Gulielmus Allottus und Joannes Arquerius.

2.5 Zu den dogmatischen und homiletischen Schriften des 16. Jhs zählen vollständige Werkausgaben von Augustinus (Basel 1528-1529, 1541-1543 und 1569), weiterhin Werke von Ambrosius (Basel 1506, 1516, 1527), Anselm von Canterbury, Athanasius Alexandrinus, Basilius Magnus, Beda Venerabilis, Bernhard von Clairvaux, Clemens Alexandrinus, Cyprian (Gesamtausgabe, Basel 1521 u. a.), Hieronymus (Opera, Basel 1516 u. a.), Hilarius, Johannes Damascenus, Joannes Chrysostomus, Origenes, Roberto Bellarmino, Vincenzo Bruno, Petrus Canisius, Jodocus Clichtoveus, Petrus Columnus, Franciscus Costerus, Leonhard Culmann, Johann Eck, Johann Fabri, Gregor I. (Moralia, Basel 1503 u. a.), Haymo (Bischof von Halberstadt), Stanislaus Hosius, Egidius Hunnius, Fridericus Nausea, Andreas Osiander, Heinrich Salmath, Erasmus Sarcerius, Johann Spangenberg, Victorin Strigel und Johann Wild. Zahlreich vertreten sind auch Werke Luthers, z. B. Der erste bis zwelfte Teil der Bücher (Wittenberg 1552-1559), Enarrationes (Straßburg 1524), Colloquia oder Tischreden (Frankfurt 1567) und 29 kleinere Werke, die meist den Vermerk Liber haereticus tragen. Von Melanchthon finden sich die Titel Loci praecipui theologici (Leipzig 1549), Declamationes selectae (Straßburg 1559), Vom Abendmahl des Herrn Jesu Christi (Dresden 1574), Confessio fidei (Wittenberg 1598), Haubtartickel christlicher Lehre (Nürnberg 1559), Manual oder Handtbüchlein (Frankfurt 1555) sowie verschiedene Deklamationen u. a.

2.6 Der aus dem 17. Jh stammende theologische Bestand enthält lateinische und deutsche Bibelausgaben, biblische Enzyklopädien (von Johannes Heinrich Alsted und Matthias Martini), Konkordanzen, ferner Bibelkommentare (z. B. von Abraham Calovius, Thomas Le Blanc, Angelo Pacciuchelli) sowie zahlreiche Werke der lateinischen Patristik. Vorhanden sind Gesamtausgaben von Augustinus, Bernhard von Clairvaux, Hieronymus, Joannes Chrysostomus sowie Margarinus de La Bignes Magna Bibliotheca Veterum Patrum, et Antiquorum Scriptorum Ecclesiasticorum (Köln 1616). Zu den späteren Autoren, die mit Drucken des 17. Jhs vertreten sind, gehören Richard Archdekin, Nicolaus Avancinus, Roberto Bellarmino, Pierre de Besse, Johann Bodler, Joannes Bucellenus, Albericus Burghoff, Martin Cochem, David Gregor Corner, Franciscus Costerus, Joannes Dadraeus, Heinrich Abraham Deutschmann, Jeremias Drexel, Heinrich Engelgrave, Martinus de Esparza Artieda, Matthias Faber, Sigismund Ferrarius (De rebus Hungaricae Provinciae ordinis Praedicatorum, Wien 1637), Johann Habermann, Amandus Hermann, Bonaventura Hocquardus, Georg Kilius, Ignatius de Loyola, Joannes de Cardenas, Philipp Kisel, Michael Heinrich Krause (Disputatio theologica, Wittenberg 1683)), Paul Laymann, Martin Luther (Hauspostill, Nürnberg 1602), Wilhelm Lyser, Robertus Maranta, Jacob Masenius, Lucas Nagel, Paul Negelein, Augustin Paleotti, Petrus de Palude, Georg Richter, Alphonsus Salmeron, Martin Sebald, Georg Scherer, Patricius Sporer, William Stanihurst, Thomas Stapleton, Lucas Straub, Thomas Tamburinus, Franciscus Toletus, Valerianus Magnus, Matthaeus Vogel, Hieronymus Willer und Johannes Wild.

2.7 Die theologischen Drucke des 18. Jhs umfassen Werke von der Frühscholastik bis zu zeitgenössischen Autoren. Inhaltlich dominieren Predigten, exegetisch-homiletische Werke, Bibelkommentare, Kirchengeschichte, Kirchenrecht und Moraltheologie. Zur biblischen Literatur gehören z. B. die Biblia sacra oder die heilige Schrift (Wien 1781, 1784), Bibelkommentare von Cornelius à Lapide und Bibelauslegungen wie die Kurzgefaßte Geschichte des alten Testaments (Wien 1771). Die Frühscholastik repräsentieren die Meditationes von Anselm von Canterbury (Augsburg 1755) und von Bernhard von Clairvaux (Augsburg 1755) sowie das Speculum (München 1744) des Bonaventura. Dogmatische Werke sind vorhanden von Josephus Bartieri, Dalmatius Kick, Paul Antoine Gabriel, Jacobus Besombes, Laurentius Beyerlinck und Benjamin Elbel.

2.8 Die homiletische, pastoraltheologische und katechetische Literatur des 18. Jhs repräsentieren Werke von Maurus Bayrhamer, Giuseppe Antonio Bordoni, Prokop Burkhart, Caesare Calino (Geistlicher Discurs für die Klosterfrauen, Augsburg 1739 u. a.), Norbert Fahrlender, Johann Gaspar Fay, Georgius Grill (eine Predigtsammlung in drei Ausgaben und mehreren Exemplaren), Blasius Hiller, Johann Georg Holland, Donat Holzmann, Joseph Schneller, Johann Trebbel, Ignatius Wagner, Michael Horváth, Johann Arndt (Sechs Bücher vom wahren Christenthum, Halle 1763), Jacob Bidermann, Jean Bossuet, Claus Joseph Ignaz, Matthias Fabri, Felix Fossa, Leonhard Goffine, Joannes Justus, Matthias Kayser (Geistliche Arzney für die Krancken, Augsburg 1725, 1756, 1764), Joseph Malsinger (Predigten über die ersten Gründe der katholischen Sittenlehre, Augsburg 1765), Sebastian Mutschele (Bemerkungen über die Evangelien, München 1797), Franz Neumayr, Aemilian Nieberle, Petrus Ribadeneira, Laurentius Scapula, Thomas a Kempis, Anton Wandsidel (Leichtfaslicher Unterricht von der wahren Religion, Augsburg 1794). Hinzu kommen einige Legenden vom Leben Jesu und der Heiligen von Nicolaus Avancinus, Martin Cochem (Verbesserte Legenda der Heiligen, Augsburg 1784), Peter Damian, Bohuslav Balbín u. a.

2.9 Die inhaltlichen Schwerpunkte des theologischen Bestandes aus dem 19. Jh entsprechen denen des 18. Jhs; hinzu kommt dogmatische Literatur verschiedener theologischer Richtungen. Als Autoren sind zu nennen Gottlieb Ackermann, Pedro de Alcántara, Joseph Bauerschubert, Bonaventura, Konrad Boppert, Jean Pierre Camus, Petrus Canisius, Friedrich Wilhelm Carové, William Cobbet, Anton und Matthias Eberhard, Jodocus Egli, Franz Xaver Elpel, Jacob Frint, Joannes Petrus Gury, Leopold Chimani, Alois Klar (Die heiligen Apostel Jesu Christi, Prag 1813), Alphons Maria de Liguori (ca. 15 Werke in deutscher und lateinischer Sprache), Stephan Radlinszky (Theologia pastoralis, Wien 1871), Julius Rottinger, Jacob Ruttenstock, Johann Michael Sailer, Johann Aloys Schneider (Predigten, Prag 1820) und Ambros Wilde (Lob- und Sittenreden, Prag 1809).

2.10 Im Bereich der Philosophie, die die zweitgrößte Gruppe bildet, ist Aristoteles der am besten vertretene Autor. Neben seinen Opera omnia (Basel 1542) sind zahlreiche Einzelwerke vorhanden. Hinzu kommen Aristoteles-Kommentare von Veit Ammerbach, John Case, Samuel Heiland, Augustin Huen und Franciscus Toletus. In der aristotelischen Tradition stehen Werke von Aphthonius, Boethius, Albertus Magnus (De secreti mulierum et virorum, Leipzig 1505), Arnoldus de Villa Nova und Rudolph Goclenius. In Ausgaben des 16. Jhs finden sich darüber hinaus Werke von Sokrates, Plutarch und Justinus. Von den Humanisten sind Erasmus mit seinen Apophthegmata (Basel 1531 u. a.) und Melanchthon mit De Anima (Wittenberg 1581) vertreten.

2.11 Der philosophische Bestand aus dem 17. Jh umfaßt vorwiegend Werke aristotelischer und thomistischer Prägung, u. a. der Autoren Johann Ludwig Hauwenreuter (Commentarii T. L. H. in libros octo Physicorum Aristotelis, Straßburg 1605), Juan a Sancto Thoma, Balthasar Cellarius, Joannes Scharfius und Bonaventura. Vorhanden sind außerdem Seneca-Kommentare von Friedrich E. Hartmann, ferner allgemeinphilosophische Werke von Pierre Gautruche, Balthasar Meisner, Tomasz Mlodzianowski (Praelectiones philosophicae, Mainz 1682), Caiétanus Felix Verani und Giacomo Zabarella sowie moraltheologische Werke von Leonhard Jakob Persch und Wilhelm Stratemann. Mit Physik und Metaphysik beschäftigen sich Titel von Bonaventura (Physica, Leipzig 1663), Benedictus Pererius (De communibus omnium rerum naturalium principiis et affectionibus, Köln 1618) und Franciscus Suarez (Metaphysicae disputationes, Mainz 1630).

2.12 Unter den philosophischen Drucken des 18. Jhs finden sich neben Gesamtausgaben und Einzelwerken römischer und mittelalterlicher Philosophen wie Cicero, Boethius und Augustinus auch zeitgenössische philosophische Arbeiten, Traktate und Disputationen, z. B. Louis Athanase des Balbes de Breton de Crillons Philosophische Nachrichten (Landshut 1792 u. a.), Johann Christoph Pannichs Die durch die blosse Vernunft siegende Wahrheit (Prag 1772), Karl Steinkellners Institutiones philosophiae moralis (Wien 1768-1769), philosophische Wörterbücher usw.

2.13 Aus dem 19. Jh stammen vor allem Ausgaben antiker Autoren wie Sokrates, Demokrit, Marc Aurel und Cicero, ferner Kommentare zu deren Werken von Ignaz Fessler, Marcellus Palingenius und Albert Stöckl. Die französische Philosophie vertreten Schriften Voltaires und Chateaubriands. Schopenhauers Philosophie wird in den Werken von Sebastian Brunner erläutert. Weitere Titel stammen von Vincentius Buczinszky, Jozef Bencík (Grundriss der menschlichen Pflichten, Preßburg 1817), George Combe und Gustav A. Lindner.

2.14 Den ältesten Bestand zur Geschichte bilden u. a. Ausgaben des 16. Jhs der antiken Autoren Caesar, Quintus Curtius Rufus, Publius Annius Florus, Hegesippus, Flavius Josephus, Livius und Sallust. Die Kirchengeschichte ist u. a. mit Werken von Eusebius Pamphilius und John Christopherson vertreten. Die Universalgeschichte betreffen z. B. Antonio Bonfini, Decades quatuor rerum Ungaricarum (Basel 1568 und Frankfurt 1581), Jan Dubravius, Historia Bohemica (Basel 1575), Gregoire de Tours, Historiae Francorum libri X (Basel 1568), Siegmund von Herberstein, Moscoviter wunderbare Historien (Basel 1563), mehrere Werke Marcin Kromers zur Geschichte Polens sowie Schriften von Johann Carion und Levin Hulsius.

2.15 Der Bestand aus dem 17. Jh enthält ebenfalls Ausgaben antiker Autoren sowie einige zeitgenössische historiographische Werke, darunter Bartholomaeus Hillius' De actionibus Turcarum (Wittenberg 1605) und Georg Rattkays Memoriam Regum et Banorum, Regnorum Dalmatiae, Croatiae et Slavoniae (Wien 1652).

2.16 Relativ umfangreich ist historische Literatur in Drucken des 18. Jhs vertreten. Neben den Werkausgaben der antiken Historiker Livius und Tacitus finden sich zahlreiche kirchengeschichtliche Arbeiten, so z. B. Racines Kirchengeschichte (Wien 1737 und 1788), Die Missionsgeschichte späterer Zeiten (3 Teile, Augsburg 1795, 1796 und 1798), Anton Geissaus Chronologische Lebensbeschreibung der Päbste (Wien 1782) und Werke von Johann Laurentius Bert, Claude Fleury und Ignace Hyacinthe Graveson. Die Geschichte einzelner Länder bzw. einzelne historische Ereignisse betreffen Johann W. Archenholz' Geschichte des siebenjährigen Krieges (Frankfurt und Leipzig 1788), Joseph Anton Ignaz von Baumeisters Versuch einer Staatsgeschichte von Steyermark (Wien 1780), Andreas Riems Reise durch Frankreich vor und nach der Revolution (Leipzig 1799) sowie Christian G. D. Steins Handbuch der Geschichte des preußischen Staats (Berlin 1796).

2.17 Auch im Bestand des 19. Jhs ist das Fach Geschichte umfangreich vertreten. Die Geschichte der Antike repräsentieren u. a. Titel von Aurelius Victor, Caesar, Sallust, Tacitus und Flavius Josephus, sowie Schriften von Franz de Champagny, Justinus, Lemercier und Curtius. Zahlreich sind auch Werke zur allgemeinen Geschichte vorhanden, z. B. von Joseph Annegarn, Ludwig Bauer, Gottfried Gabriel Bredow, Johann Lohr, Claude François Xavier Millot und Karl von Rotteck. Besonders gut sind Titel zur Geschichte einzelner Länder vertreten. Abhandlungen zur Geschichte Großbritanniens finden sich von John Linghard, William Robertson und Lacroix de Marlès, entsprechende zur Geschichte Frankreichs von Johann Cannabich, Karl Freppel und Jean-Pierre Papon und zur Geschichte Deutschlands von Thomas Schram, Ernst Hoffmann, Wolfgang Menzel und Wilhelm E. A. von Schlieben. Die Geschichte Österreichs und Ungarns betreffen Schriften von Wenzel K. W. Blumenbach (Neuestes Gemälde der Österreichischen Monarchie, Wien 1830 und 1833), Ján Mailát (Johann Mailath), Hans Normann, Ferdinand Schubert, Johann Peter Silbert, August Friedrich Gfrörer, Sebastian Brunner, Ignaz A. Fessler (Geschichte von Ungarn, Leipzig 1877 u. a.) und Ernst Klein. Zur Geschichte Tschechiens ist ein Titel von František Palacký zu nennen, zur Geschichte Rußlands und Polens Werke von Johann Cannabich, Günter Friedrich u. a. Auch zur Geschichte außereuropäischer Länder liegen Titel vor, so zum Libanon (von Abraham G. Berger) und zu Paraguay (François de Charlevoix, Geschichte von Paraguay, Wien 1830). Die Kirchengeschichte repräsentieren Werke von Heinrich J. Berthes, Claude Fleury, Pius Bonifacius Gams, Carl Hepp und Clarus Vascanti. Im Bereich der Historischen Hilfswissenschaften sind Werke der Paläographie vorhanden (z. B. ein Modus legendi abbreviaturas, Köln 1577), ferner der Numismatik (u. a. von Erasmus Fröhlich) und der Heraldik (z. B. Franz Karl Palmas Heraldicae regni Hungariae specimen, Wien 1766).

2.18 Zur Sprachwissenschaft liegen aus dem 16. Jh Grammatiken der lateinischen Sprache vor, z. B. von Johannes Habermann, Joannes Despauterius und Bernhard Perger, sowie der griechischen Sprache, u. a. von Nicolaus Clenardus, Martin Crusius und Philipp Melanchthon. Auch die Prosodiae libri tres (Wittenberg 1588) von Johann Clajus und mehrsprachige Wörterbücher von Ambrosius Calepinus, Petrus Dasypodius, Heinrich Decimator, Johannes Reuchlin, Martin Ruland, Joannes Scapula u. a. sind Teil des Bestandes.

2.19 Aus dem 17. Jh stammen neben Grammatiken und Lexika auch literarhistorische und -kritische Werke. Erwähnenswerte Bestandsbeispiele sind u. a. der Methodus discendi formulas latinae linguae (Frankfurt 1613) von Petrus Apherdianus, der Orbis phaeton (München 1619) von Jeremias Drexel sowie mehrere Werke von Joannes Buchler, darunter das Dictionarium quatuor linguarum (Wien 1629). Joannes Scapula, Wolfgang Schonleder und Jakob Zwinger sind mit lexikographischen Werken vertreten. Der sprachwissenschaftliche Bestand aus dem 18. Jh umfaßt Lehrbücher der hebräischen, aramäischen, griechischen, lateinischen und deutschen Sprache (z. B. Die Schönheit der deutschen Sprache, Augsburg 1773), ferner Wörterbücher wie Johann Michael Bischoffs Novus synonymorum epithetorum et phrasium poeticarum thesaurus latino-germanicus (Frankfurt und München 1752).

2.20 Grammatiken sowie Wörter- und Übungsbücher des 19. Jhs finden sich u. a. zur griechischen Sprache von Johann Krebs, zur lateinischen von Ferdinand Schultz, zur italienischen von A. J. Fornasari-Verce, zur ungarischen von Emerich von Szalay und zur deutschen von Johann Schneider. Darüber hinaus liegen Titel zur französischen und zur englischen Sprache vor. Zu den Lexika gehören das spanisch-deutsche und das ungarisch-deutsche Wörterbuch von József Martón, ferner das portugiesisch-italienische von Johann Pezzl, das griechisch-deutsche und englisch-deutsche von Annibale Antonini. Hier eingeordnet wurde ferner die zehnbändige Realenzyklopädie von William Odell Elwell (Leipzig 1820 und Regensburg 1846-1848).

2.21 Zur Rhetorik sind Ausgaben der Werke Ciceros ab dem 16. Jh überliefert, so De oratore (Frankfurt 1541, Köln 1543). Aus dem 17. Jh kommen z. B. Marc Antonius Muretus' Opera (Ingolstadt 1684) hinzu sowie aus dem 18. Jh u. a. Schriften von Hermann Goldhagen, Josephus Ignatius Chiaberge und Ambrosius Schulteis.

2.22 Die Sammlung Schöner Literatur eröffnen Werke antiker und zeitgenössischer Autoren in Drucken des 16. Jhs, u. a. von Homer (Opera, Straßburg 1577), Anakreon, Martial, Terenz, Vergil (Gesamtausgabe, Köln 1530), Georg Fabricius, Nikodemus Frischlin und Michael Haslob, sowie kleinere ephemere Schriften und Gedichte von Matthaeus Rudinger und Christoph Stymmel (Studentes, Köln 1565). Im Bestand aus dem 17. Jh dominieren die Werke antiker Autoren (Caesar, Cicero, Curtius Rufus, Vergil, Herodot u. a.), während aus dem 18. Jh vornehmlich zeitgenössische literarische Werke von Johann Friedel, Friedrich II. (Sämtliche Werke, Wien 1782 und 1789), Lessing (Vermischte Schriften, Berlin 1771), François Antoine Pomey u. a. vorliegen.

2.23 Die im 19. Jh erschienene Schöne Literatur umfaßt Gedichte, Novellen, Erzählungen, Dramen, Romane und Essays. Hinzu kommen Werke der Literaturgeschichte, wie Wilhelm Linnemanns Geschichte der deutschen Literatur (Freiburg 1879) und Augustin F. Ch. Vilmars gleichlautender Titel (Marburg 1857). Die antike Literatur wird durch Werke von Homer, Horaz, Ovid und Phädrus repräsentiert. Dantes Hauptwerk ist in deutscher Übersetzung vorhanden (Die Göttliche Komödie, Leipzig 1871). Zu erwähnen sind ferner die Werke von Alexander Bartók, Karl G. Bretschneider, Byron (in Deutsch), Wilhelm Hauff, Johann Gottfried, Abraham G. Kästner, Karl Theodor Körner, La Fontaine, August F. E. Langbein, Joseph Moshammer, Joseph Richter, Ludwig G. Rosegarten, Shakespeare (16 Dramen, gedruckt in Leipzig und Stuttgart), Johann Peter Silbert, Karl Spindler und August von Kotzebue. Den Bestand ergänzen theoretische Schriften über Theater, Oper und Operette, u. a. von Angela Louis, Joachim Perinet, Joseph Gleich und Matthäus Stegmayer.

2.24 Im Bestand zur Rechtswissenschaft finden sich Drucke des 16. Jhs zum weltlichen und zum kirchlichen Recht, darunter Justinians Institutiones (Mainz 1529 u. a.), Johann Musters De juris arte universa (Leipzig 1552), Štefan Verböcis (István Werboczis) Tripartitum (Wien 1581) sowie Titel von Joachim von Beust, Jean Bodin, Girolamo Cagnoli, Josse de Damhouder, Peter König und Mathieu van Wesenbeke. Das Kirchen- und Staatsrecht des 17. Jhs repräsentieren Werke wie das Collegium universi juris canonici (Salzburg 1671 u. a.) von Ludovicus Engel, das Jus canonicum (Dillingen 1675) von Henricus Pirhing und die Controversiae de justitia et jure privatorum universo (Ingolstadt 1671, 1672 u. a.) von Christopher Haunold. Hinzu kommen diverse Dekrete, Artikel, Anordnungen und Gesetzbücher, die größtenteils ungarischer Provenienz sind und in Wien gedruckt wurden.

2.25 Bei der juristischen Literatur des 18. Jhs überwiegen Werke des Kirchenrechts, z. B. von Dominicus Callavarius, Papst Gregor IX., Nicolaus Leszkoczy, Paul Joseph Rieger und Jacob Anton Zallinger. Das weltliche Recht betreffen Werke von Justus Hemmingius Boehmer, Angelus Engelmayr, Adam František Kollár und Stephan Rosemann (Staatsrecht des Königreichs Hungarn, Wien 1792). Aus dem 19. Jh sind erwähnenswert der Conspectus juris publici regni Hungariae (Wien 1851) von Anton M. Czirkay und die Einleitung zum universal europaeischen Post-Recht (Preßburg 1849) von Joseph Hecht.

2.26 Der naturwissenschaftliche Bestand des 16. Jhs verteilt sich auf die Disziplinen Astronomie (z. B. Sebastian Vinitor), Astrologie (z. B. Otto Casmann), Botanik (Hieronymus Bocks Kreuterbuch, Straßburg 1565; Pietro Andrea Mattiolis De plantis epitome, Frankfurt a. M. 1586) und Mathematik (Conrad Dasypodius). Zur Medizin sind hervorzuheben Joachim Schillers De Peste (Basel 1531) sowie Schriften von Jakob Curio, Jean Fernel, Konrad Kholbmann, Walther Ryff und Joannes Winther.

2.27 Im 17. Jh sind die naturwissenschaftlichen Disziplinen z. B. vertreten durch Johann Helfrich Jüngken, Lexicon pharmaceuticum (Frankfurt 1698) und Daniel Schwenters Geometriae practicae novae tractatus (Nürnberg 1618). Aus dem 18. Jh sind vor allem medizinische Werke vorhanden, so u. a. von Christian Jahn, Joseph Jakob Plenk, Reinhard Jacob Spielmann, Philibert Wellner und Johann Helfrich Jüngken. Zur Botanik ist Carl von Linnés Pflanzensystem (Nürnberg 1758) hervorzuheben.

2.28 Relativ zahlreich ist naturwissenschaftliche Literatur des 19. Jhs vertreten. Fächerübergreifende Werke stammen u. a. von Heinrich W. Brandes, Johann Frick, Friedrich W. Lorinser, W. C. Martin, Lorenz Oken und Alois Pokorný. Zur Physik finden sich Schriften von François Sulpice Beudant, Johannes Gruger, Alexander von Humboldt, Franz J. Pisko, Johann H. M. Poppe (Der physikalische Jugendfreund, Wien 1813, 1817-1818) und Philipp Spiller. Weitere im Bestand vertretene Einzeldisziplinen sind Mathematik, Chemie, Medizin, Botanik, Zoologie und Geologie. Erwähnenswerte Beispieltitel sind Karl Forge, Die Elemente des Kaufmännischen Rechnens (Wien 1847), Jacob Berzel, Lehrbuch der Chemie (Dresden 1825, Stuttgart 1832-1833), Ferdinand Siegmand, Kräuterbuch (Wien und Pest 1874), Reginald Kneifl, Das Mineralreich (Wien 1811), Siegmund K. Fischer, Handbuch der Zoologie (Wien 1829), F. Kluge, Versuch einer Darstellung des animalischen Magnetismus als Heilmittel (Wien 1815) und Johann A. Schmidt, Lehrbuch der Materia medica (Wien 1811). Zur Geologie finden sich mehrere Lehrbücher von Karl Caesar Leonhard. Unter den ebenfalls hier eingeordneten Werken zur Landwirtschaft sind mehrere Königsberger Drucke von W. A. Kreyssig.

2.29 Zur Geographie liegen aus dem 16. Jh Titel von Pomponius Mela, Sebastian Münster, Johannes Stöfler und Petrus Albinus vor. Erwähnenswert sind darüber hinaus Hernando Cortés' De nova maris oceani Hyspania (Nürnberg 1524) und Henricus Glareanus' De geographia (Freiburg 1539). Das 18. Jh vertreten u. a. Werke von Johann Jacob Schatzen und Jozef Kerestúry. Der umfangreichere Bestand aus dem 19. Jh schließt geographische Handbücher, Beschreibungen einzelner Erdteile, Länder und Städte ein, darunter Johann Friedrich Schulz' Neuester Führer durch Prag (Prag 1871), Johann Daniel Ferdinand Neigebaurs Beschreibungen von Holland und Belgien, Schweden, Norwegen und Dänemark, Schweiz und Italien, Joseph S. Albachs Kurze Geographie von Ungarn (Pest 1834) sowie Johann Gottlieb Sommers Beschreibung von Asien (Wien 1829 und 1833) und Beschreibung von Amerika (Wien 1831). Die Ethnographie vertritt u. a. Wilhelm Schneiders Die Naturvölker (Paderborn und Münster 1855-1856).

2.30 Weitere Fächer sind nur mit relativ kleinen Beständen vertreten. Einige Germanica behandeln politische Fragen, darunter Machiavellis Princeps (Frankfurt 1622), Andrzej Maksymilian Fredros Monita politicomoralia (Frankfurt 1694) und Wilhelm Stratemanns Synopsis politica (Erfurt 1664). Die Ökonomie betreffen u. a. Georg Richters Axiomatum oeconomicarum (Görlitz 1604) und Wilhelm Stratemanns Synopsis doctrinae oeconomicae (Erfurt 1664).

2.31 Der kleine Bestand zur Pädagogik beinhaltet z. B. Franz Hermanns Allgemeine Unterrichts- und Schulerziehungslehre (Prag 1861), ferner Titel von Fénelon, Friedrich Gedike und Karl Volkmar Stoy. Unter den Werken zur Musikwissenschaft ist Johann Zangers Practicae musicae praecepta (Leipzig 1554).

3. KATALOGE

3.1 Moderner allgemeiner Katalog

Bandkatalog

[erstellt in den fünfziger und sechziger Jahren; 21 Bde mit insgesamt 26.891 Aufnahmen; nach Numerus currens; in der Slowakischen Nationalbibliothek]

3.2 Moderner Sonderkatalog

Šturdíková, Marta: Katalóg tlací 16. storocia františkánskej kniznice v Hlohovci [Katalog der Drucke des 16. Jhs der Franziskanerbibliothek in Hlohovec]. Martin 1970

3.3 Historische Kataloge

Alte handschriftliche Kataloge einzelner Franziskanerbibliotheken werden im Archiv für Literatur und Kunst der Matica slovenská aufbewahrt, so u. a.:

Catalogus Bibliothecae Provinciae S. Maria

[hschr.; 3 Bde; erstellt Ende des 19. Jhs]

Az eperjesi sz. ferencz. r. zárda könyvtárának leltára 1891 évben [Verzeichnis der Bibliothek des Franziskanerklosers in Prešov aus dem Jahre 1891]. [hschr.]

Elenchus Librorum in bibliotheca v. Conventus Solnensis praeleistentium novus et antiquus

[hschr.; erstellt Ende des 19. Jhs]

Catalogus librorum bibliothecae v. Conventus Okolicsnensis r. p. franciscanorum anno 1840 ...reductorum [hschr.]

Consignatio librorum venerabilis Conventus Sebessiensis

[hschr.; erstellt 1933]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Gajdoš, Vševlad Jozef: Františkáni na Záhorí [Die Franziskaner in Záhorie]. In: Almanach Spolku záhorských akademikov so sídlom v Malackách [Almanach des Akademikervereins von Záhorie mit Sitz in Malacky]. Brno 1938, S. 105-131

Gajdoš, Vševlad Jozef: Františkáska kniznica v Malackách [Die Franziskanerbibliothek in Malacky]. Bratislava 1943 [enthält neben einem Verzeichnis auch Informationen zur Bibliotheksgeschichte]

Skalica v minulosti a dnes [Skalica in der Vergangenheit und heute]. Bratislava 1968

Gajdoš, Vševald Jozef: Skalické inkunábuly [Die Inkunabeln von Skalica]. Skalica 1972 [enthält neben einem Verzeichnis auch Informationen zur Bibliotheksgeschichte]

Kotvan, Imrich: Inkunábuly na Slovensku [Inkunabeln in der Slowakei]. Martin 1979 [verzeichnet auch die Inkunabeln der Franziskanerbibliotheken]

Kotvan, Imrich; Frimmová, Eva: Inkunábuly Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej v Martine [Die Inkunabeln der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská in Martin]. Martin 1988

Kuzmík, Jozef: Historické kniznice na Slovensku spracované Maticou slovenskou [Historische Bibliotheken in der Slowakei, verwaltet von der Matica slovenská]. In: Kniznicný zborník [Sammelband für Bibliotheken] 1968. Martin 1969 [zu den Franziskanerbibliotheken S. 49-74 ]

Saktorová, Helena; Komorová, Klára; Petrenková, Emília; Agnet, Ján: Tlace 16. storocia vo fondoch Slovenskej národnej kniznice Matice slovenskej [Die Drucke des 16. Jhs in den Beständen der Slowakischen Nationalbibliothek der Matica slovenská]. Martin 1993

Stand: März 1998

Klára Komorová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.