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Bibliothek des Gabrieli-Gymnasiums

Adresse. Luitpoldstr. 40, 85072 Eichstätt [Karte]
Telefon. (08421) 973-50
Telefax. (08421) 973-516

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Gymnasialbibliothek.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek für Lehrer und Schüler (bis auf Präsenzbestand). Benutzung für Auswärtige nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät (nur für schulinternen Gebrauch).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Voranmeldung erbeten. Ab Bahnhof Eichstätt Busverbindung nach Eichstätt-Stadtbahnhof. Von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). A 9, von München kommend, Ausfahrt Ingolstadt-Nord; von Nürnberg Ausfahrt Altmühltal; B 13. Parkmöglichkeit in der städtischen Tiefgarage (eine Minute zu Fuß).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Gabrieli-Gymnasium, untergebracht im Gebäudekomplex des früheren Dominikanerklosters, hat eine schulische Tradition, die ins 19. Jh zurückreicht. Bereits 1835 wurde das königliche Lehrerseminar Eichstätt gegründet, dem im Herbst 1835 Bücher und Musikalien aus dem 1824 aufgelösten Lehrerseminar in Amberg zugewiesen wurden. Anfang des 20. Jhs wurden von Kommerzialrat Johann Baptist Ulrich (1850 Absolvent des Lehrerseminars), der es in Wien zum Großindustriellen gebracht hatte, Mittel für eine Schülerbücherei zur Verfügung gestellt, die unter dem Titel " Ulrich-Bücherei" später in den allgemeinen Bestand eingefügt wurde. Es existiert ein Bücherverzeichnis aus dem Jahre 1913, in dem die Bücher mit Titel und Preis, getrennt nach den drei Bereichen Bibliothek der Präparanden, Bibliothek der Seminaristen und Bibliothek der Seminarschüler, aufgeführt sind. 1935 umfaßte die Lehrerbücherei 8143 Bde ( s. u. 4.2, Dömling).

1.2 Vermutlich erlitt die Bücherei 1945 erhebliche Verluste, als der Lehrbetrieb zugunsten der Nutzung der Gebäude als Lazarett eingestellt werden mußte. Ab 1948/49 erfolgte die schrittweise Überleitung der Lehrerbildungsanstalt in eine allgemeinbildende höhere Schule. Laut Landtagsbeschluß vom 15. Oktober 1953 erhielt die Schule den Namen Deutsches Gymnasium. Als 1965 die Typen des Gymnasiums festgelegt wurden, wurde das Deutsche Gymnasium in Musisches Gymnasium umbenannt. Seit Abschluß dieser Umstrukturierung wird an der Neuordnung und Katalogisierung der Lehrerbücherei gearbeitet. Die Hauptbibliothek wird kontinuierlich, den finanziellen Mitteln entsprechend, den Bedürfnissen eines Musischen Gymnasiums angepaßt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Hauptbibliothek umfaßt ca. 15.000 Bde und ist in 23 Gruppen gegliedert. Ca. 2400 Bde stammen aus der Zeit vor 1900; ein Großteil ist den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jhs zuzuordnen. Das Schrifttum ist überwiegend deutschsprachig.

2.2 Am umfangreichsten ist mit ca. 3000 Bdn die Literatur zu Pädagogik und Didaktik, darunter eine große Zahl von Schulbüchern, vor allem für die Fächer Deutsch und Mathematik. Die Schwerpunkte ergeben sich entsprechend den Prinzipien der Lehrerbildung im 19. Jh. Ebenfalls vorhanden ist ein in den einzelnen Fächern zahlenmäßig meist ausgeglichener Bestand von Fachbüchern, die für die damalige Lehrerbildung relevant waren. Erwähnenswert sind Franz Czech, Versinnlichte Denk- und Sprachlehre mit Anwendungen auf die Religions- und Sittenlehre und auf das Leben ( Wien 1836) sowie Johann Wirth, Über Kleinkinderbewahranstalten (1838).

2.3 In der ca. 550 Bde umfassenden Gruppe Deutsche Sprache und Literatur finden sich u. a. Kürschners Nationalliteratur, Grimms Deutsches Wörterbuch (Leipzig 1854-1905) und Gesamtausgaben der Werke Brentanos (Frankfurt 1825-1855), Schubarts (Stuttgart 1835) und Herders (Stuttgart 1827-1830). Die Literaturgeschichten, z. B. Robert Koenig oder Gustav Könnecke, sind eher populärwissenschaftlichen Zuschnitts und datieren vom Ende des 19. Jhs.

2.4 Die Fachgruppe Musik hat, neben allgemeinen Einführungen in die Kompositionslehre, einen Schwerpunkt bei Werken der geistlichen Vokalmusik. Erwähnenswert sind ein Rituale Ratisbonense von 1831 sowie zwei Werke von Raymund Schlecht, Die Geschichte der Kirchenmusik (Regensburg 1871) und Die Vespern nach dem römischen Breviere (Nördlingen 1852).

2.5 Eine Reihe von pädagogischen Zeitschriften reicht ins 19. Jh zurück. Exemplarisch seien genannt die Deutsche Bienenzeitung (Nördlingen 1848-1867), Mittheilungen aus der Geographie (1864-1868), Pädagogische Blätter für Lehrerbildung und Lehrerbildungsanstalten (Gotha 1872-1921), Katholisches Schulblatt Oberglogau (1869-1889), Katholische Schulzeitung Donauwörth (1884-1902), Deutsche Lehrerzeitung Leipzig (1873-1931), Repetitorium der Pädagogik (Ulm 1871-1899), Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten (1867-1917) und die Bayerische Lehrerzeitung (1873-1931). Aus dem 18. Jh stammt das Journal von und für Franken (1790-1792). In größerer Zahl liegen Schulprogramme und Jahresberichte bayerischer Schulen vor, jedoch meist mit Erscheinungsdatum im 20. Jh.

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog

[Zettelkatalog, nach Hausregeln]

Schlagwortkatalog

[Zettelkatalog]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Bücherverzeichnis der Ulrichbücherei 1913

4.2 Darstellungen

Dömling, Martin: 100 Jahre Lehrerbildungsanstalt Eichstätt 1835-1935. Nürnberg 1935

Stand: April 1993

Günter Philipp


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.