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Knjiznica Juraj Habdelic Filozofskog fakulteta Druzbe Isusove

Juraj Habdelic-Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Gesellschaft Jesu


Adresse. Jordanovac 110, Postfach 169, 10000 Zagreb
Telefon. (01) 2346 112
Telefax. (01) 2346 124

Unterhaltsträger. Filozofski fakultet Druzbe Isusove [Philosophische Fakultät der Gesellschaft Jesu]
Funktionen. Fakultätsbibliothek, Zentralbibliothek der kroatischen Jesuitenprovinz.
Sammelgebiete. Philosophie, Theologie, Jesuitica, Kanonisches Recht, Geschichte sowie Schöne Literatur, Bildende Kunst und Musik überwiegend kroatischer Provenienz.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand (Ausleihe an Studenten und Professoren der Fakultät). Bei Voranmeldung Benutzung für alle Personen, die eine öffentliche oder kulturelle Tätigkeit verrichten. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30-14.30 Uhr; nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Hauptbahnhof Straßenbahnverbindung (Linie 4) bis Kvaternikov trg, zu Fuß zur Petrova ulica, von dort Busverbindungen (Linie 201 oder 202) bis Haltestelle Jordanovac, von dort Fußwegnähe (ca. 3 Minuten). - Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1920 wurden in Zagreb von der Gesellschaft Jesu (gegr. 1607; wiedergegr. 1902) ein Kollegium und die Philosophische Fakultät eingerichtet. Die gleichzeitig tstandene Bibliothek wurde nach dem Jesuiten, Schriftsteller und Lexikographen Juraj Habdelic (1609-1670) benannt. Ihre Geschichte war in der Folgezeit geprägt von häufigen Standortwechseln und Funktionsänderungen. Erst durch die Gründung der Societas Jesu im Stadtteil Jordanovac (1937) standen neue und geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. Dank wertvoller Schenkungen twickelte die Bibliothek sich zur Zentralbibliothek der kroatischen Jesuitenprovinz. Unter den Stiftern nennenswerter Sammlungen waren Ordensbrüder und Geistliche, wie Matija Stepinac (1840-1921), Nikola Gjebic (1868-193[?]), Miroslav Vanino (1879-1965) und Mijo Škvorc (1919-1989). Ferner wurde die ca. 3500 Bde umfassende Bibliothek der jesuitischen Zeitschrift Zivot [Leben;

gegr. 1919] inkorporiert.

1.2 Die Sammlung der heutigen Bibliothek geht zu einem erheblichen Teil zurück auf die Bestände aufgelöster Jesuitenbibliotheken aus ganz Kroatien und die Sammlung der Zagreber Residenz (gegr. 1902). Sie erhielt Bücher aus den Jesuitenbibliotheken in Dubrovnik [ital. Ragusa; gegr. 1684], Split [ital. Spalato; gegr. 1722] und Pozega (gegr. 1698). Diese Zugänge bereicherten die Juraj Habdelic-Bibliothek um ca. 4000 Bde, die aus der Zeit vor der Auflösung des Ordens (1773) stammen, sowie um Bücher aus dem 19. Jh.

1.3 Im Jahre 1972 kam eine Zusammenarbeit mit der kroatischen National- und Universitätsbibliotek zustande, welche sich über die Jahre intensivierte. Als Ergebnis konnte 1993 das EDV-System CROLIST eingeführt und implementiert werden. Das Problem der adäquaten Unterbringung und Aufbewahrung des Bestandes wurde durch die Errichtung eines neuen Bibliotheksgebäudes gelöst. Der Umzug steht unmittelbar bevor.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt einen Gesamtbestand von ca. 53.700 Bdn. Der nur z. T. erschlossene Bestand ermöglicht lediglich wenige, allgemeine Angaben zur chronologischen und sprachlichen Zusammensetzung. Der historische Bestand (vor 1900) schließt 26 Inkunabeln und 35 Bde aus dem 16. Jh ein. Zu einer nicht ermittelbaren Zahl von Drucken des 17. und 18. Jhs kommen 600 Bde aus dem 19. Jh hinzu. Die Drucke des 15. und 16. Jhs sind überwiegend in lateinischer Sprache verfaßt. Im Bestand des 17. Jhs sind ebenfalls lateinische Werke am häufigsten vertreten, nur einige sind deutschsprachig. Die Drucke des 18. und 19. Jhs sind zu etwa 50 Prozent deutschsprachig, der Rest ist entweder in Lateinisch (19. Jh 30 Prozent) oder in Kroatisch.

2.2 Die Sammlung historischer Germanica schließt als älteste Drucke zwei Inkunabeln ein: Joannes de Thworcz, Chronica Hungariae (Wien 1488) und Johannes Gritsch, Quadragesimale (Nürnberg 1488).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; verzeichnet nur einen Teil des Bestandes]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform; unvollständig]

EDV-Katalog (CROLIST)

[eingeführt 1993; bisher 21.100 Titelaufnahmen; nach Verfasser, Titel, Impressum und Schlagwörtern recherchierbar]

Der bis zum Jahre 1850 erschienene Altbestand ist ausschließlich mit Kurzeinträgen in alphabetischen Verzeichnissen erfaßt.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Matic, Tomo: Knjiznice zagrebackoga, varazdinskoga i pozeškoga kolegija i osjecke misije [Die Bibliotheken der Kollegien in Zagreb, Varazdin, Pozega und Osijek]. In: Vrela i prinosi [Quellen und Beiträge] 11 (1940) S. 47-67

Cubranic, Dur dica: Znanstvena knjiznica Juraj Habdelic [Die Wissenschaftliche Juraj Habdelic-Bibliothek]. Ms, Zagreb 1989

Juric, Šime: Inkunabule u isusovackim knjiznicama u Hrvatskoj [Die Inkunabeln in den Jesuitenbibliotheken Kroatiens]. In: Vrela i prinosi 18 (1990/91) S. 88-131

Stand: März 1999

Radojko Karaman


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.