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Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums

Adresse. Königsallee 57, 4000 Düsseldorf [Karte]
Telefon. (0211) 13 39 69
Bibliothekssigel. <Dü 58>

Unterhaltsträger. Stadt Düsseldorf
Funktion. Gymnasialbibliothek.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbenutzung nach Absprache. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung erforderlich. - Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). Parkhäuser in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Bedenkt man, daß eine Schule ohne Bücher kaum funktionsfähig ist, berührt die Tatsache merkwürdig, daß es nur wenige und zudem relativ späte Nachrichten über die Bibliothek des 1545 gegründeten Gymnasiums gibt. Erst im Jahre 1878 legt der Gymnasiallehrer Dr. Cremans ein " Verzeichnis ... der alten Drucke und Urkunden " vor, welche sich im Besitz der Schule befanden (s. u. 3.2); knapp 20 Jahre später erscheint dann, in 2 Heften, der Katalog der Lehrer-Bibliothek, der den auf über 18.000 Bde angewachsenen Bestand erstmals vollständig erfaßt.

1.2 Trotz des Fehlens näherer Informationen zur Geschichte der Bücherei kann kaum bezweifelt werden, daß sie eine wesentliche Grundlage für den Unterricht an der herzoglichen Landesschule bildete. In der frühesten Quelle, in der von einer Bibliothek die Rede ist, heißt es: " Item were Hochnoittich das vur die geistlichen und Schoilmeistern eyn gemeyn Bibliotheca verordnet wurde. Darzu ein bequemer platz were bowen der Sacristien oder gegenkameren." Demnach scheint während der ersten Jahre der Schule der Bücherbestand so stark angewachsen zu sein, daß nach einem neuen (?) Aufstellungsort gesucht werden mußte (wobei die Lehrer bereit waren, sich den Raum mit den benachbarten Stiftsherren zu teilen). Vielleicht darf man die stattliche altphilologische Abteilung mit nicht wenigen Werken, die bereits vor 1545 erschienen sind, als Indiz für die Existenz einer solchen Bibliothek werten. Jedenfalls fügen sich die zahlreichen Cicero-, Terenz- und Vergil-Ausgaben, die in Drucken des 16. Jhs vorliegen, gut in das Curriculum von 1556 ein, das die humanistischen Neigungen des ersten Schulleiters, Johann Monheims, verrät. Bedauerlicherweise befindet sich von den Lehrbüchern, die Monheim selbst herausgebracht hat und die sich weiter Verbreitung erfreuten, keines (mehr?) in der hiesigen Bibliothek.

1.3 Für die folgenden zweieinhalb Jhe läßt sich die Entwicklung der - von 1620 bis 1803 jesuitisch geführten Schule und deren Bibliothek nur in groben Zügen angeben. Geht man von den stark schwankenden Schülerzahlen aus (unter Monheim und dessen Nachfolger vielleicht " bis über die zwei Tausend" Studenten, während des 17. Jhs nur noch zwischen 15 und 46, gegen Ende des 18. Jhs zwischen 52 und 96 Seminaristen), wird man schwerlich mit einem stetigen Wachstum rechnen dürfen. Immerhin ist eine Schätzung möglich. Da wir ziemlich genau wissen, daß etwa 20 Prozent der 1800 Werke des 17. und 18. Jhs erst im 19. Jh der Bibliothek einverleibt wurden, kommt man zu dem erstaunlichen Ergebnis, daß sich unter den Jesuiten der Bestand verachtfacht hat. Dabei verlagerte sich das Schwergewicht der Anschaffungen nach 1700 auf die Gebiete deutsche und französische Literatur, Philosophie und Physik.

1.4 Drei Viertel des heutigen Umfangs (ca. 21.000 Bde) gehen auf Erwerbungen des vorigen Jhs zurück. Angesichts dieser Bilanz mag die Bemerkung des Berichterstatters Josef Cüppers von 1898 verständlich werden, der Bestand der Bibliothek sei " bei der Übernahme der Anstalt in preussische Verwaltung (1813) noch unbedeutend" gewesen. Jedenfalls verfügte die Schule seit der Eingliederung des ehemaligen Herzogtums Berg in das preußische Königreich über einen jährlichen Bücheretat, der eine kontinuierliche Erweiterung des Bestandes gestattete. Die bisherigen Sammlungsschwerpunkte werden zwar weiterhin gepflegt, doch gewinnt, neben Geschichte, Geographie, Mathematik, den Naturwissenschaften und Kunst, vor allem die Pädagogik an Bedeutung. Dies schlägt sich auch in drei weiteren Bestandsverzeichnissen nieder: dem Doppelbändchen Erdkundlich-geschichtliche Sammlung, Zur Kunstgeschichte (Düsseldorf 1910) und dem Einzelheft Die mineralogische Sammlung (Düsseldorf 1911). Demgegenüber hat die Rechtswissenschaft, für den gymnasialen Fächerkanon mittlerweile ohne Belang, die geringste Zuwachsrate zu verzeichnen (s. u. 5, " Lectionsverzeichnis"). Als kaum weniger wichtig für das Profil der Bibliothek erweisen sich mehrere Schenkungen so die von Joseph von Heister (vgl. Jahresbericht 1851), Hofbaumeister Custodis (vgl. Jahresberichte 1860, 1863, 1865, 1866 und 1869) sowie Prof. Dr. Ferdinand Deycks (vgl. Jahresbericht 1868). Die bedeutendste Schenkung war wohl die 1850 übereignete " Bibliotheca Vossiana". Mit dieser Gelehrtenbibliothek des Altphilologen Abraham Voss gelangte das Gymnasium zugleich in den Besitz wertvoller Manuskripte, die aus dem Nachlaß des Dichters und Übersetzers Johann Heinrich Voss, des Vaters Abrahams, stammten.

1.5 Eine Besonderheit stellt die Sammlung von 140.000 Schulprogrammen dar. Zwischen 1815 und 1914 stand das Gymnasium in regem Austausch mit ca. 1450 Schulen aus 880 Schulorten, die über das gesamte deutsche Sprachgebiet verstreut lagen.

1.6 Die Raumnot nach dem Zweiten Weltkrieg brachte es mit sich, daß die Lehrerbibliothek im Keller des Schulgebäudes deponiert werden mußte und dort mangels entsprechender Regale auf dem Boden lagerte. Wassereinbrüche, Moder, Rattenfraß, Verschmutzung und Diebstahl verursachten erhebliche Verluste, deren Ausmaß erst dann voll erkennbar sein wird, wenn 1995 der neue Bestandskatalog vorliegt. Doch fehlt es nicht an Versuchen, den entstandenen Schaden zu begrenzen. Das Land Nordrhein-Westfalen ließ 1964 das Schulgebäude aufstocken, damit die Bibliothek in einem separaten Raum untergebracht werden konnte. Der Verein der Freunde und Förderer sorgte für die Verblendung eines Teils der Fensterfront. Die Stadt Düsseldorf (in deren Trägerschaft das Gymnasium 1974 überging) installierte eine Klimaanlage und bewilligt jährlich mehrere tausend Mark, mit deren Hilfe Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden.

Friedrich B. Müller

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek enthält heute ca. 21.000 Bde. Die 8267 Titel Altbestand (ohne die Vossiana, s. u. 2.15-2.17) gliedern sich in 5 Inkunabeln, 83 Titel aus der ersten Hälfte des 16. Jhs, 119 aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs, 131 aus der ersten Hälfte des 17. Jhs, 232 aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs, 227 aus der ersten Hälfte des 18. Jhs, 1077 aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs, 3434 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs und 2959 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs.

2.2 Von den 8267 Titeln sind 5320 (oder 64,4 Prozent) in Deutsch abgefaßt (hauptsächlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und aus dem 19. Jh). In lateinischer Sprache sind 1523 Titel (18,4 Prozent) aus allen Jhn vorhanden, in französischer 343 Titel (4 Prozent). Sonstige Sprachen, außer Griechisch (ca. 5 Prozent), fallen nicht ins Gewicht. Systematische Übersicht

2.3 Die Beschreibung folgt dem Systematischen Standortkatalog, der sich an dem 1896-1898 gedruckten Katalog orientiert (s. u. 3.1). Die Bibliothek ist in 29 Sachgruppen aufgestellt, von denen einige kleinere zusammengefaßt werden.

2.4 Die Abteilung Archäologie und Mythologie (266 Titel) enthält vorwiegend klassische Archäologie (Theorie, Plastik) und Alte Geschichte in repräsentativer Auswahl. Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaften (66 Titel, vor allem vergleichende Grammatiken, Rhetorik, allgemeine Literatur- und Kulturgeschichte) sowie orientalische Sprachen (102 Titel) schließen sich an.

2.5 Bei den klassischen Philologien ist eine große Zahl von griechischen Schriftstellerausgaben vorhanden (865 Titel), vor allem Texte der Dichter (sehr häufig vertreten: Homer und die Tragödiendichter, außerdem Aesop und Aristophanes), aber auch der griechischen Philosophen und Plutarchs. Es folgt eine große Anzahl lateinischer Schriftstellerausgaben (vor allem Horaz, Cicero und Tacitus), eine kleine Anzahl von neulateinischer Literatur sowie allgemeine Literaturgeschichte, Grammatiken und Wörterbücher (zusammen 967 Titel). Daneben finden sich Stilistik und Poetik (173 Titel), Übungsbücher (97 Titel) und eine Anzahl Zeitschriften (65 Titel).

2.6 Bei der deutschen Literaturwissenschaft finden sich 1038 Titel (fast ausschließlich aus dem 19. Jh, ca. 100 Titel aus dem 18. Jh). Alle wichtigen historisch-literarischen Strömungen sind mit repräsentativen Autoren vertreten (u. a. althochdeutsche Denkmäler, mittelhochdeutsche Epik in frühen Texteditionen, einige Barockautoren bis zur Literatur des 19. Jhs). Goethe und Schiller sind die am häufigsten vertretenen Autoren (Werkausgaben, kombinierte Schulausgaben und umfangreiche Sekundärliteratur). Daneben sind heute weniger bekannte, damals populäre Autoren vertreten mit idyllisch-moralischen Tendenzen, epigonale Lyriker oder Autoren katholischer Kampfschriften aus dem Kulturkampf. Der Bestand wird durch Propädeutiken, Wörterbücher, Grammatiken, Literatur- und Stilgeschichten abgeschlossen.

2.7 Die weiteren Fremdsprachen sind schwächer vertreten (zusammen 560 Titel) und verteilen sich auf Holländisch (11 Titel), englische Literatur und Sprache (107) sowie französische Literatur und Sprache (91). Außerdem sind Italienisch (103) und Spanisch (150), daneben slavische Sprachen, Ungarisch und Türkisch mit z. T. geringem Bestand vertreten.

2.8 Bei der Philosophie finden sich 339 Titel hauptsächlich aus dem späten 18. und dem gesamten 19. Jh. Es überwiegen zeitgenössische Autoren, Propädeutik, Philosophiegeschichte, Kommentare und Erläuterungen zu den bekanntesten Philosophen, zeitgenössische Lehrbücher der philosophischen Disziplinen (Ethik, Metaphysik, Ästhetik, Psychologie, besonders Logik).

2.9 Die Literatur zur Theologie ist nicht besonders umfangreich (291 Titel, davon 24 aus dem 16. und 17. Jh sowie 52 aus dem 18. Jh). Neben Vulgata-Ausgaben und (evangelischer neutestamentlicher) Exegese finden sich die Standardwerke der systematischen Theologie und der Moraltheologie, außerdem Betrachtungs- und Erbauungsbücher, Katechismen und Predigtsammlungen. Der Bestand stellt insgesamt eine irenisch konzipierte, seelsorgerisch orientierte evangelische Sammlung dar.

2.10 Die Literatur zu den Erziehungswissenschaften (302 Titel, davon zwei Drittel aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs) enthält neben der Geschichte der Erziehung, Schulreden, Rechts- und Verordnungssammlungen überwiegend Didaktik des Unterrichts und einzelner Unterrichtsfächer. Ein hoher Anteil von Standardwerken des 17. und 18. Jhs zeichnet die Literatur zum Fach Rechtswissenschaft aus, das zwar insgesamt mit 132 Titeln ebenso wie Staatswissenschaften mit 88 Titeln nicht sehr umfangreich ist, doch neben öffentlichem Recht und preußischem Verwaltungsrecht vor allem die Klassiker des Staatsrechts (Grotius, Gundling) sowie Rechts- und Verordnungssammlungen vor allem der Rheinprovinz und einige Sammelbände mit Frankfurter und Göttinger Dissertationen enthält.

2.11 Die größte Gruppe stellt das Fach Geschichte dar (1404 Titel, davon 26 aus dem 16. Jh, 70 aus dem 17. Jh, 52 aus der ersten Hälfte des 18. Jhs, 153 aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs, 501 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs, 602 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). Sprachlich überwiegt mit 1087 Titeln das Deutsche vor dem Lateinischen mit 179 und dem Französischen mit 99 Titeln. Neben Universalgeschichte, griechischer und römischer Geschichte ist auf die Abteilung Deutsche Geschichte hinzuweisen. Ein hoher Anteil an älteren Standardwerken steht neben zeitgenössischen politischen Schriften des 19. Jhs (Befreiungskriege, Kölner Kirchenstreit, Verfassungsfrage), rheinischer Geschichte (Städtechroniken) und Memoirenliteratur. Die außerpreußischen und außerdeutschen Staaten sind weniger umfangreich, aber repräsentativ vertreten (vor allem französische, österreichische, ungarische und italienische Geschichte). Eine kleinere Gruppe von Literatur zur Kulturgeschichte (50 Titel) und Kirchengeschichte (100 Titel), Biographien, Lebensbilder und Autobiographien (109 Titel) und historische Zeitschriften (29 Titel) schließen sich an.

2.12 Die Abteilung Geographie (513 Titel) enthält neben Atlanten, Lehr- und Handbüchern für den Schulunterricht auch Literatur zur Statistik und zur Geschichte der Geographie (vor allem Griechenlands und Roms), daneben Führer durch einzelne Städte und Regionen, Beschreibungen einzelner Kolonien sowie Expeditions- und Abenteuerberichte.

2.13 Ein relativ hoher Anteil an mathematischer und naturwissenschaftlicher Literatur verdient Hervorhebung (583 Titel, davon 3 aus der ersten Hälfte des 16. Jhs, 10 aus dem 17. Jh, 130 aus dem 18. Jh, 285 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs, 286 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). In der Unterabteilung Elementarmathematik finden sich vorwiegend Tabellen, Rechenbücher, Studieneinführungen und Grundlagenliteratur. Bei den Naturwissenschaften überwiegt die Literatur zur Naturgeschichte (ältere Abhandlungen zu den 3 Reichen), aber auch Zoologie (ca. 35 Titel), Botanik (ca. 50), Mineralogie (ca. 70), Physik (ca. 80), Chemie (ca. 40), Astronomie (ca. 30) und Medizin (ca. 50 Titel) sind repräsentativ vertreten.

2.14 Literatur zur Kunst und Kunstgeschichte (172 Titel, u. a. Zeichenunterricht, Künstlerbiographien und rheinische Kunst), einige Enzyklopädien (40 Titel) und diverse Bibliographien (50 Titel) schließen sich an. Sondersammlungen Bibliotheca Vossiana

2.15 Die Bibliotheca Vossiana kam (ebenso wie der handschriftliche Nachlaß) im Jahre 1850 als Schenkung von Abraham Voss, dem Sohn von Johann Heinrich Voss († 1826), an das Königliche Gymnasium. Der den Übergabeunterlagen zugrundeliegende handschriftliche Katalog existiert nicht mehr. Doch wurde schon 1851 ein gedruckter Katalog vorgelegt, anhand dessen der ursprüngliche Bestand rekonstruiert werden kann. In der Folgezeit wurde der Bestand in die allgemeine Lehrerbibliothek eingeordnet. Im Zuge der Katalogisierungsarbeiten des Zentralkatalogs Nordrhein-Westfalen wurde der Bestand wieder separiert.

2.16 Die Bibliotheca Vossiana umfaßt heute 728 Titel (davon 36 aus dem 16. Jh, 83 aus dem 17. Jh, 44 aus der ersten Hälfte des 18. Jhs, 205 aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und 360 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs). Der Schwerpunkt liegt auf Literatur zwischen 1790 und 1810. Ein Teil der Bibliothek ging verloren (etwa 20 Prozent).

2.17 Es handelt sich im Kern um eine Gelehrtenbibliothek mit universalem Anspruch. Gleichwohl sind Schwerpunkte festzustellen: Nahezu vollständig liegen die griechischen und lateinischen Klassiker in Originalausgaben, kommentierten Ausgaben und Übersetzungen vor. Wörterbücher, Sprachlehren, Lexika, Grammatiken sind ebenso vorhanden wie Literatur zur Stilistik und Rhetorik. Historische Werke (auch zu den Streitfragen der Zeit, zu den Befreiungskriegen, Polen, Griechenland und Revolution von 1848) sowie Geographie und Reisebeschreibungen schließen sich an. Eine größere Gruppe deutscher und französischer Literatur der Aufklärung (ca. 200 Titel) verdient Hervorhebung. Programmsammlung

2.18 Der Schwerpunkt der Sammlung liegt, bezogen auf die wissenschaftlichen Abhandlungen, im historisch-philologischen Bereich, doch sind auch die anderen an den Schulen gelehrten Disziplinen gut vertreten. Nach einer vorliegenden Aufstellung (s. u. 3.2) enthalten die Programme folgende Abhandlungen: Schul- und Universitätsreden (1514 Titel), Medizin (106), Jura (84), Biographica (893), Geschichte des Schulwesens, vor allem einzelner Schulen (2609), Bibliothekswesen, vor allem Kataloge (482), Pädagogik, Didaktik, Lehrpläne (2141), Philosophie (794), Allgemeine Sprachwissenschaft, Metrik, Stilistik, Grammatik (724), griechische Sprach- und Literaturwissenschaft (4643), lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft (3340), deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft (1952), französische Sprach- und Literaturwissenschaft (830), englische Sprach- und Literaturwissenschaft (476), übrige Sprach- und Literaturwissenschaften (314), Naturwissenschaften (1902 Titel), darunter vor allem Chemie (210), Botanik (369), Zoologie (258) und Festkörperphysik (339)), Mathematik und Astronomie (2286), Theologie (733), Geschichte (3062), Kulturgeschichte, Mythologie, Archäologie (1806), Geographie (1166), Turnen (127) und Musik (131).

Reinhard Feldmann

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Lehrerbibliothek

[Anlage nach PI]

Systematischer Standortkatalog der Lehrerbibliothek

Katalog der Lehrerbibliothek des Königlichen Gymnasiums zu Düsseldorf. Hälfte 1.2. Düsseldorf 1896-1898 [Vorwort von Josef Cüppers]

3.2 Sonderkataloge

Cremans, Hubert: Verzeichnis der alten Drucke und Urkunden der Bibliothek des Gymnasiums zu Düsseldorf. In: Jahresbericht über das Königliche Gymnasium zu Düsseldorf. Düsseldorf 1878

Alphabetischer Katalog der Bibliotheca Vossiana

[Zettelkatalog; Anlage nach PI]

Standortkatalog der Bibliotheca Vossiana

[Zettelkatalog; Anlage nach PI]

Katalog der Bibliothek des Johann Heinrich Voss, welche vom 9ten November 1835 an, in Heidelberg öffentlich versteigert werden soll. Heidelberg 1835

Bibliotheca Vossiana. Bibliotheca Gymnasii Düsseldorpiensis adiuncta et donatione heredum Abrahami Vossii. Düsseldorf 1851 (Beilage zum Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums zu Düsseldorf. Schuljahr 1850/51)

Zentrale Nachweise:

Der Bestand ist zum größten Teil im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen und im Gesamtkatalog der Düsseldorfer Kulturinstitute [Mikrofiche und Datenbank] nachgewiesen (s. o. Düsseldorf 2).

3.3 Programmsammlung

Katalog der Schulorte und Schulen (Gymnasien, Realschulen, theologische Seminare, Akademien, Hochschulen und Universitäten), von denen Programme und wissenschaftliche Abhandlungen vorliegen

[Verf.: Siegfried Rosezin; Alphabetischer Bandkatalog: 880 Schulorte mit 1450 Institutionen]

Autorenkatalog zu den wissenschaftlichen Abhandlungen der Schulprogramme [Verf.: Siegfried Rosezin]

Systematischer Katalog der wissenschaftlichen Abhandlungen der Schulprogramme

[Verf.: Siegfried Rosezin; in 48 Systematikgruppen; z. T. mit Feinunterteilung]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Verordnung für die Studenten in Düsseldorf. In: Kortüm, C[arl] W[ilhelm]: Nachricht über das Gymnasium zu Düsseldorf im 16. Jahrhundert. Düsseldorf 1819, S. 53 Jahresberichte des Königlichen Gymnasiums zu Düsseldorf 1850 ff. Asbach, Julius: Das Düsseldorfer Lyceum unter bairischer und französischer Herrschaft. Düsseldorf 1900 Willemsen, Heinrich: Aus der Geschichte des Düsseldorfer Gymnasiums. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins 23 (1911) S. 218-333

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bemerkungen zur Sammlung der Jahresberichte der höheren Schulen im Städtischen Görres-Gymnasium in Düsseldorf und zu den Katalogen für diese Sammlung. [1986; Ms.; Verf.: Siegfried Rosezin; im Direktorenzimmer auch eine Wandkarte mit Schulorten]

Ekowski, Felix: Der handschriftliche Bestand der Bibliotheca Vossiana im Düsseldorfer Görres-Gymnasium. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1972 [mschr.]

Kniffler, Gustav: Das Jesuiten-Gymnasium zu Düsseldorf. Programmbeilage Königliches Gymnasium Düsseldorf 1891/92. 1892 Lectionsverzeichniß, an den Bürgermeister und Rath der Stadt Düsseldorf, übergeben den 21. July 1556 [abgedruckt bei: Kortüm, C[arl]

W[ilhelm]: Nachricht über das Gymnasium zu Düsseldorf, S. 46 ff.]

Rosezin, Siegfried: Zur Geschichte der Lehrerbibliothek des städtischen Görres-Gymnasiums zu Düsseldorf. In: Festschrift des Görresgymnasiums. Düsseldorf 1977, S. 42-43

Stosch, Manfred von: Johann Heinrich Voß (1751-1826) und seine Bibliothek. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 21 (1980) S. 719-748

Stand: September 1989

Friedrich B. Müller


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.