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Bibliothek des Goethe-Museums Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung

Adresse. Schloß Jägerhof, Jacobistr. 2, 4000 Düsseldorf [Karte]
Telefon. (0211) 899-6269 und 899-6262
Bibliothekssigel. <Dü 63>

Unterhaltsträger. Stadt Düsseldorf
Funktion. . Spezialbibliothek für Goethe und seine Welt mit wissenschaftlichen, kulturellen und musealen Aufgaben. Forschungs- und Studienstätte.
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Goe- the. 2. Besonderes Sammelgebiet: Faust Literatur (Ausgaben, Vertonungen, Illustrationen) bis zur Gegenwart.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-12 Uhr, 14-16 Uhr und nach Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Faltblatt zur Entstehungsgeschichte und Einrichtung des Goethe-Museums sowie " Anmerkungen" (Kleine Broschüren) zu den jeweiligen Sonderausstellungen und Neuerwerbungen; Ausstellungskataloge.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 707) bis

Haltestelle Schloß Jägerhof. Unzureichende Parkmöglichkeiten.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Düsseldorfer Goethe-Museum verdankt seine Entstehung dem früheren Inhaber und Leiter des Insel-Verlages in Leipzig, Professor Dr. Anton Kippenberg, und seiner Frau Katharina. Kurz vor 1900 legte der damalige Buchhändler Kippenberg mit der 1893 erschienenen Faust-Übersetzung von Franccois Sabatier den Grundstein zu seiner Goethe-Sammlung. 1913 führt die erste Auflage des Katalogs der Sammlung Kippenberg 5332 Nummern auf; die 1928 erschienene zweite Auflage weist bereits 8244 Nummern auf.

1.2 Die von Kippenberg dank seiner Kenntnisse, seiner Sammlerleidenschaft und seines Gespürs erworbenen Stücke, vor allem Bücher, Werkmanuskripte und Briefe, aber auch Textvertonungen, Städte- und Landschaftsdarstellungen, Porträts, Porzellane, Gläser, Münzen und Medaillen, sollten, gerade in ihrer Vielfalt, den Geist der Goethe-Zeit vermitteln. Das Prinzip seines Sammelns entsprach dem Goetheschen Symbolbegriff (" eminente Fälle als Repräsentanten von vielen anderen"). Dabei beschränkte er sich, mit Ausnahme der bis in die Gegenwart reichenden Faust-Abteilung, auf die Lebenszeit Goethes, also im wesentlichen auf Werke, die zwischen 1749 und 1832 entstanden und erschienen sind.

1.3 Aufbewahrungsort der stetig wachsenden Sammlung war zunächst das Wohnhaus Kippenbergs. Als diese Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten, wurde im Januar 1938 ein eigener Sammlungsanbau eingerichtet. Kippenbergs Weitsicht ist die Rettung seiner Bestände über den Krieg hinweg zu verdanken. Sie wurden ausgelagert und nach dem Krieg nach Marburg gebracht. Kippenberg zog später ebenfalls nach Marburg und führte von dort die in Wiesbaden angesiedelte Zweigniederlassung des Insel-Verlages. Als er, wenige Jahre nach dem Tode seiner Frau, 1950 starb, hinterließ er eine der bedeutendsten privaten Goethe-Sammlungen mit rund 25.000 Zeugnissen.

1.4 Schon zu Lebzeiten äußerte er den Wunsch, daß seine Sammlung als Ganzes erhalten bleiben sollte. Seine Töchter, Jutta von Hesler und Bettina von Bomhard, verwandelten sie zu einer selbständigen rechtsfähigen Stiftung mit Sitz in Düsseldorf. Obwohl mehrere Städte sich um den Erwerb der Sammlung bemühten, entschieden sich die Erben für Düsseldorf. Hatte Goethe doch zweimal die Stadt besucht und freundschaftliche Beziehungen zu den Brüdern Jacobi geknüpft; auch hatten hier für einige Zeit Künstler wie Johann Peter Melchior, Johann Heinrich Lips, Friedrich Bury, Peter Cornelius, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Heinrich Heine u. a. gelebt, denen Goethe begegnet war. Als Standort eignete sich das mehrmals zerstörte, aber nach Bauplänen von 1770 wiederaufgebaute Hofgärtnerhaus unweit des Jacobi'schen Landsitzes Pempelfort.

1.5 Nach Einrichtung des Museums, das die Teilung der Objekte in " Bibliothek" und " Sammlung" erforderte, konnte das Goethe-Museum Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung im Jahre 1956 als dritte große Goethe-Stätte neben Frankfurt und Weimar eröffnet werden. Zur " Sammlung" gehören die Archivalien, die Bildabteilung, Münzen, Porzellane etc., zur " Bibliothek" alle gedruckten Werke. Richtungsweisend für die Aufstellung der Bücher blieb das System im Katalog der Sammlung Kippenberg. Alle späteren Erwerbungen wurden und werden in diese Gruppen eingeordnet. Im Sommer 1987 konnte das Goethe-Museum das unmittelbar neben dem Jacobi'schen Haus Pempelfort gelegene Schloß Jägerhof beziehen, da das Hofgärtnerhaus zu eng geworden war.

1.6 Die Vermehrung der Bibliotheksbestände erfolgt nach dem Sammelprinzip Kippenbergs, nur solche Werke, speziell Erstausgaben, zu erwerben, die in Goethes Lebenszeit erschienen sind. Allerdings läßt sich dies nicht konsequent durchführen. Auch Kippenberg wich schon davon ab, denn viele Schriften der mit Goethe in Beziehung gestandenen Persönlichkeiten wurden erst nach 1832 verlegt. Auch die mit Mitteln der Thyssen-Stiftung erworbenen, 1968 in die Bestände der Bibliothek eingeordnete Sammlung von " speziell das Weimar der Goethe-Zeit betreffenden Werken" des Kunsthistorikers und Goethe-Forschers Professor Dr. Edwin Redslob, die Sammlung von Dr. Gottfried Höfer zu Ernst August Anton von Göchhausen und die Sammlung zur Farbenlehre von Professor Dr. Rupprecht Matthaei, beide 1970 erworben, weichen in einzelnen Fällen von dieser Regel ab. Ähnlich verhält es sich mit Schenkungen. Die bewußte Ausnahme bildet die keiner zeitlichen Beschränkung unterliegende Faust-Abteilung.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Zahlenangaben liegt die Auszählung der Bestandsgruppen zugrunde. Einige Gruppen mit ausschließlich Literatur des 20. Jhs, die vor allem Sekundärliteratur, Beleg- und Tauschexemplare enthalten, werden bei der Beschreibung weggelassen. Gezählt sind nur die Titel, mit Ausnahme der Gruppe Almanache und Taschenbücher, wo jeder einzelne Jahrgang berücksichtigt wurde. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der zu beschreibende Bestand umfaßt 5584 Titel von insgesamt ca. 11.000 vorhandenen. Davon entfallen auf das 16. Jh 32, auf das 17. Jh 73, auf das 18. Jh 1920 und auf das 19. Jh 3459 Titel. Durch die Übersetzungen der Werke Goethes, die in der Faust- und Werther-Abteilung jeweils eine eigene Gruppe bilden, sind zahlreiche Sprachen vertreten. Insgesamt entfallen auf Französisch 269, Englisch 154, Lateinisch 69, Italienisch 59, Holländisch 28, Dänisch 19, Tschechisch 16, Schwedisch 12, Polnisch 10, Spanisch 8, Griechisch 4, Russisch, Norwegisch und Ungarisch je 2 Werke und auf Portugiesisch ein Werk. Chinesische und japanische Ausgaben sind gleichfalls vorhanden. Systematische Übersicht Goethes Werke

2.3 Die Beschreibung folgt der systematischen Aufstellung. Die von Kippenberg sehr detailliert vorgenommene Einteilung der Gruppen konnte im Laufe der Jahre nicht konsequent beibehalten werden. Die Gruppen erweiterten sich für Neuerwerbungen, die nicht ohne weiteres einzufügen waren. Die Aufstellung führt daher auch Gruppen an, die entweder zu größeren Abteilungen zusammengefaßt oder als einzelne unterschiedlichen Umfangs nebeneinander gereiht wurden.

2.4 Die Gruppe " Goethes Werke" enthält Schriften und Werke in allen wichtigen (Original-)Ge- samtausgaben (28 Titel: 10 aus dem 18. Jh, 18 aus dem 19. Jh), die zum Teil vollständig sind, zum Teil aber auch nur aus einzelnen Bdn bestehen.

2.5 Die einzeln erschienenen Werke (194 Titel: 88 aus dem 18. Jh, 106 aus dem 19. Jh) umfassen Erstausgaben, spätere Auflagen und Versbearbeitungen von Goethes Werken. Hier finden sich auch Exemplare mit Widmungen Goethes an Freunde, illustrierte Ausgaben und Vorzugsausgaben.

2.6 Eine weitere Gruppe enthält von Goethe besprochene und herausgegebene Werke und solche, an denen er als Mitarbeiter beteiligt war (15 Titel: 6 aus dem 18. Jh, 9 aus dem 19. Jh).

2.7 Bei den " Beiträgen Goethes in Werken anderer" (50 Titel: 13 aus dem 18. Jh, 37 aus dem 19. Jh) handelt es sich hauptsächlich um Erstdrucke Goethescher Gedichte in Werken anderer Autoren (u. a. in Herder: " Zerstreute Blätter") sowie um Briefauszüge und um Vorworte oder einführende Worte Goethes in fremde Werke.

2.8 Eine kleine Gruppe umfaßt Werke von Goethe in Zeitschriften und Almanachen (11 Titel 6 aus dem 18. Jh, 5 aus dem 19. Jh). Daneben finden sich Briefwechsel und einzelne Briefbände mit Briefen von und an Goethe (67 Titel aus dem 19. Jh).

2.9 Eine weitere Gruppe enthält einzeln erschienene Werke in neueren Ausgaben. Die Titel sind fast alle im 20. Jh erschienen, darunter Nachdrucke früherer Ausgaben und Faksimile-Drucke für verschiedene Gesellschaften wie auch besonders wertvoll gestaltete Ausgaben. Faust-Abteilung

2.10 Goethes Werken folgt die " Faust-Abteilung", welche bis in die Gegenwart fortgesetzt wird. 23 Titel (10 aus dem 19. Jh, 13 aus dem 20. Jh) entfallen auf Bibliographien zu Faust, Antiquariatskataloge mit Faust-Dichtungen und vereinzelte Schriften über in privater Hand befindliche Faust-Sammlungen.

2.11 Quellen zu Faust, Faust-Splitter und selbständige Bücher über Faust bis 1800 sind mit 114 Titeln (23 aus dem 16. Jh, 25 aus dem 17. Jh, 53 aus dem 18. Jh, 4 aus dem 19. Jh, 9 aus dem 20. Jh, ca. 25 Titel in Latein) vertreten. Dazu gehören die 1587 erschienene Historia von D. Johann Fausten und zahlreiche Werke, die sich mit der Macht des Teufels, der Dämonen, mit Aberglauben, Hexenprozessen, Magie und Zauberei befassen.

2.12 Eine weitere Gruppe enthält Volksbücher und die dazugehörige Sekundärliteratur (103 Titel: 7 aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 12 aus dem 18. Jh, 46 aus dem 19. Jh, 30 aus dem 20. Jh). Insgesamt handelt es sich um Werke über Christoph Wagner und das Faust-Buch Georg Rudolf Widmanns von 1599. Vorhanden sind auch zahlreiche Übersetzungen des Volksbuches ins Französische, Englische und Holländische.

2.13 79 Titel (4 aus dem 18. Jh, 50 aus dem 19. Jh, 25 aus dem 20. Jh) betreffen das Volksschauspiel und Puppenspiel sowie Literatur über die Faustsage nach 1800 und über den Höllenzwang. Weitere 105 Titel (17 aus dem 17. Jh, 22 aus dem 18. Jh, 45 aus dem 19. Jh , 21 aus dem 20. Jh) behandeln Teufelsbündner des 17. und 18. Jhs, Abhandlungen über die Jenaische Christnachttragödie vom 24. auf den 25. Dezember 1715 und verwandte Sagen (Sage vom Herzog von Luxemburg und seinem Pakt mit dem Teufel, die Sage von Robert dem Teufel), die Geschichte des Zauberers Merlin sowie deren Übersetzungen.

2.14 Neben Bearbeitungen des Fauststoffs durch andere Autoren des 17. und 18. Jhs (57 Titel: 26 aus dem 18. Jh, 20 aus dem 19. Jh, 11 aus dem 20. Jh) sind Goethes Faust Ausgaben in Erst- und nachfolgenden Ausgaben (98 Titel: 10 aus dem 18. Jh, 45 aus dem 19. Jh, 43 aus dem 20. Jh) sowie Bühnenbearbeitungen des Goetheschen Faust-Textes und Literatur zur Bühnengeschichte (40 Titel: 24 aus dem 19. Jh, 16 aus dem 20. Jh) vorhanden. Die Sekundärliteratur zu Faust (darunter zahlreiche Vorträge und Zeitschriftenbeiträge) umfaßt 268 Titel (155 aus dem 19. Jh, 113 aus dem 20. Jh). Darüber hinaus gibt es eine Sammlung zum nachgoetheschen Faust, die Fortsetzungen und freie Bearbeitungen des Goetheschen Faust und der Faust-Schauspiele (103 Titel: 86 aus dem 19. Jh, 18 aus dem 20. Jh) beinhaltet.

2.15 Außer textlichen Bearbeitungen des Faust wird auch Faust in der Musik und im Ballett gesammelt, darunter Vertonungen ebenso wie die Sekundärliteratur zu einzelnen Faust-Vertonungen (84 Titel: 58 aus dem 19. Jh, 26 aus dem 20. Jh).

2.16 Eine eigene Gruppe bilden Possen, Parodien, Prosadichtungen und Gedichte zum Faust (73 Titel: 68 aus dem 19. Jh, 5 aus dem 20. Jh). Zahlreich sind die Faust-Übersetzungen in die verschiedensten modernen Sprachen ebenso wie ausländische Sekundärliteratur zu den Faust-Übersetzungen (159 Titel: 113 aus dem 19. Jh, 46 aus dem 20. Jh). Schließlich finden sich auch Faust-Illustrationen und allgemeine Abhandlungen zur Faust-Illustration (55 Titel: einer aus dem 18. Jh, 32 aus dem 19. Jh, 22 aus dem 20. Jh). Goethe-Kreis

2.17 Der sogenannte " Goethe-Kreis" umfaßt den größten Teil der Bibliothek (2220 Titel: 976 aus dem 18. Jh, 1244 aus dem 19. Jh) und betrifft Einzelwerke und Werksammlungen der Dichter der Goethe-Zeit. Hinzu kommen Beschreibungen von Mitgliedern des Sachsen-Weimarischen Fürstenhofes, besonders Gelegenheitsschriften zu festlichen Anlässen wie auch Bücher von nicht mehr dem Goethe-Kreis zuzurechnenden Personen. Der Kern dieser Gruppe besteht aus Primärliteratur.

2.18 Weiterhin gehören dazu die Sammlungen " Goethe und seine Werke im Urteil seiner Zeitgenossen" (150 Titel: 69 aus dem 18. Jh, 81 aus dem 19. Jh) wie auch Quellen, Anlässe und verwandte Literatur (119 Titel: einer aus dem 16. Jh, 18 aus dem 17. Jh, 65 aus dem 18. Jh, 35 aus dem 19. Jh), d. h. Biographien (historischer) Personen sowie Länder- und Reisebeschreibungen (u. a. Italien, Asien, Persien), welche für Goethes Werk von Bedeutung sind, Ausgaben, die in der Bibliothek seines Vaters vertreten waren und Ausgaben der lateinischen und modernen Klassiker.

2.19 Eine kleine Gruppe Anthologien (46 Titel: 6 aus dem 18. Jh, 40 aus dem 19. Jh) enthält Werke mit Gedichten, Gesängen, Geistesblüten, Tisch- und Trinkliedern, Volksliedern, gesammelten Schauspielen von Goethe, Schiller und anderen Autoren ebenso wie fremdsprachige Lyrik und Prosawerke. Schließlich gehören zum " Goethe-Kreis" unmittelbare Lebensdokumente wie Literatur zu Goethe-Gedenkfeiern, Erinnerungsgedichte und Aufsätze (121 Titel: 4 aus dem 18. Jh, 117 aus dem 19. Jh) sowie die Gruppe " Goethe im Drama und auf der Bühne" mit Goetheparodien, Possen und Lustspielen auf Goethe (35 Titel: 3 aus dem 18. Jh, 32 aus dem 19. Jh).

2.20 In einer Gruppe von 122 Titeln (54 aus dem 18. Jh, 68 aus dem 19. Jh) findet sich ein guter Querschnitt durch die Literatur- und Gelehrten-Zeitschriften der Goethe-Zeit. Eine kleine Gruppe (50 Titel: 14 aus dem 18. Jh, 36 aus dem 19. Jh) enthält Werke über Komponisten der Goethe-Zeit, Schriften über Goethes Verhältnis zur Musik und zu einzelnen Komponisten (u. a. Gedichte und Texte von Goethe in Kompositionen seiner Zeitgenossen), einzelne Liedersammlungen (und Noten, die hier nicht weiter berücksichtigt werden).

2.21 Eine umfangreiche Sammlung von Almanachen und Taschenbüchern (277 Jge., 66 aus dem 18. Jh, 211 aus dem 19. Jh) mit (Erst-)Drucken zeitgenössischer Schriftsteller schließt sich an. Zahlreiche Exemplare sind mit Kupferstichen und Notenbeilagen versehen. Die Gruppe Kunst (104 Titel: 2 aus dem 17. Jh, 17 aus dem 18. Jh, 85 aus dem 19. Jh) umfaßt Biographien zu Künstlern der Goethe-Zeit, Ausstellungs- und Auktionskataloge, Anleitungen zum Zeichnen und Modellieren sowie Werke mit Zeichungen (u. a. Palladio, Primavesi, Tischbein).

2.22 Des weiteren findet sich ein kleiner Bestand an Werken mit Silhouetten-Darstellungen bedeutender Persönlichkeiten (29 Titel: 23 aus dem 18. Jh, 6 aus dem 19. Jh) sowie 8 Lehrbücher des 18. Jhs, die Anweisungen zum Silhouettenzeichnen enthalten. Diese Sammlung wird ergänzt durch 51 Titel aus dem 20. Jh zu einzelnen Silhouetten-Künstlern der Goethe-Zeit, über die Silhouettenkunst und deren Geschichte.

2.23 Eine Gruppe von 80 Titeln (17 aus dem 18. Jh, 63 aus dem 19. Jh) betrifft die Stadt Weimar. Sie enthält (historische) Darstellungen über Goethes Wohn- und Gartenhaus sowie den Ilmpark, Abhandlungen über Weimars Musenhof wie auch Hof- und Staats-Handbücher einschließlich Weimarischer Gesetze.

2.24 Daneben ist eine Librettisammlung (76 Titel: 7 aus dem 18. Jh, 69 aus dem 19. Jh) mit Goethe-Texten in Vertonungen (u. a. von Beethoven, August Conradi, Gluck, Schumann) und eine Sammlung zum Theater (65 Titel: 19 aus dem 18. Jh, 46 aus dem 19. Jh) vorhanden, die Literatur zum Weimarer Theaterleben, zum Weimarer Theater unter der Leitung Goethes, allgemeine Literatur zum Theater sowie Werke, die sich auf das Theater einzelner Städte beziehen, enthält.

2.25 Übersetzungen der Werke Goethes in moderne west- und osteuropäische wie auch ostasiatische Sprachen ohne Faust und Die Leiden des jungen Werther sind in einer Gruppe von 68 Titeln (8 aus dem 18. Jh, 60 aus dem 19. Jh) zusammengefaßt.

2.26 Eine Gruppe zu Goethes Familie (102 Titel: 3 aus dem 17. Jh, 34 aus dem 18. Jh, 65 aus dem 19. Jh) enthält Werke von Johann Caspar von Goethe, Johann Wolfgang Textor, Opern und Operettenbearbeitungen, Dramen, Romane und Erzählungen von Christian August Vulpius, Schriften der Enkel Walther Wolfgang und Wolfgang Maximilian, dann auch Briefe, Briefwechsel und Tagebücher. Vorhanden sind gleichfalls Sekundärliteratur über einzelne Familienangehörige wie auch Bücher mit Widmungen oder Vermerken aus dem Besitz der Familie.

2.27 Schriften zu Orten, Landschaften und Goethe-Stätten bilden eine weitere Gruppe (107 Titel: 36 aus dem 18. Jh, 71 aus dem 19. Jh), die Beschreibungen jener Orte beinhaltet, zu denen Goethe auf vielfältige Weise in Beziehung stand (darunter Frankfurt, Straßburg, Leipzig, Eisenach, Köln, Dresden) sowie zahlreiche Abhandlungen über die verschiedenen Badeorte, in denen sich Goethe aufhielt und einige Listen mit den Namen der Kur- und Badegäste. Werther-Abteilung

2.28 Die " Werther-Abteilung" enthält die literarhistorischen Quellen zum Werther (15 Titel: 14 aus dem 18. Jh, einer aus dem 19. Jh), des weiteren Werther-Ausgaben (17 Titel: 14 aus dem 18. Jh, 3 aus dem 19. Jh), von welchen auch Erstausgaben (u. a. Widmungsexemplare Goethes an Freunde) vorhanden sind.

2.29 Darüber hinaus finden sich Werther-Übersetzungen (70 Titel: 35 aus dem 18. Jh, 35 aus dem 19. Jh). Es handelt sich hauptsächlich um französische, englische und italienische Übersetzungen, beginnend mit den ersten Übersetzungen des 18. Jhs (Dodsley 1779, Karl S. von Seckendorff 1776).

2.30 Die Gruppe " Werther-Beurteilungen und Berichtigungen" enthält Schriften zur Selbstmorddiskussion, die durch den Werther ausgelöst wurde (87 Titel: 70 aus dem 18. Jh, 17 aus dem 19. Jh), außerdem Werther-Bearbeitungen als Drama und Schauspiel (28 Titel: 17 aus dem 18. Jh, 11 aus dem 19. Jh). Eine Gruppe " Werther-Erzählungen, Romane, Seitenstücke" umfaßt Werther-Nachdichtungen (105 Titel: 81 aus dem 18. Jh, 24 aus dem 19. Jh). Darüber hinaus ist die Sekundärliteratur über Goethes Zeit in Wetzlar, über den Selbstmord aus der Sicht der Wertherzeit und sonstiges zum Werther (14 Titel: 10 aus dem 18. Jh, 4 aus dem 19. Jh) vertreten.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog [nach RAK]

Standortkatalog

3.2 Sonderkataloge

Katalog der Musikalien. Goethe-Museum Düsseldorf, Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung. Bearb. von Inge Kähmer. Bonn 1987

Die Sammlung wurde dem Gesamtkatalog der Düsseldorfer Kulturinstitute [Mikrofiche und Datenbank] gemeldet, welcher neben dem alphabetischen Teil einen Stichwort- und Ortskatalog enthält (s. o. Düsseldorf 2). Die Bestände sind im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen nachgewiesen.

3.3 Historische Kataloge

Katalog der Sammlung Kippenberg. Leipzig 1913

Katalog der Sammlung Kippenberg. 2. Ausg. Leipzig 1928

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Erwerbungsbücher, die seit Gründung des Goethe-Museums in der Bibliothek geführt werden, bilden die einzigen Archivalien.

4.2 Darstellungen

Bergmann, Alfred: Entstehungsgeschichte der beiden Ausgaben des Katalogs der Sammlung Kippenberg. In: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, N. F. 2 (1970) S. 10-27 Bertram, Ernst: Gedenkrede bei der Einweihung des Goethe-Museums Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung in Düsseldorf am 30. Juni 1956. Frankfurt 1956 Göres, Jörn: Anton Kippenberg und wir. Museologische Betrachtungen zum hundertsten Geburtstag des Gründers der Sammlung Kippenberg. In: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, N. F. 3 (1974) S. 11-29 ders.: Die Ausstellungstätigkeit des Düsseldorfer Goethe-Museums. In: Das achtzehnte Jahrhundert 4 (1980), Heft 1, S. 12-14 ders.: Das Düsseldorfer Goethe-Museum Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung. In: Antiquariat 1970, Heft 1, S. 17-20 ders.: Das Düsseldorfer Goethe-Museum Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung. In: Museumskunde 1971, Heft 1, S. 11-21 Insel-Almanach auf das Jahr 1974. Anton Kippenberg zum hundertsten Geburtstag. Hrsg. von Friedrich Michael. Frankfurt am Main 1974 Jahrbuch der Sammlung Kippenberg. 10 Bde. Leipzig 1921-1935 Jahrbuch der Sammlung Kippenberg. N.F. Hrsg. vom Vorstand der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung Goethe-Museum Düsseldorf. 4 Bde. Frankfurt am Main 1963-1983 Kippenberg, Anton: Reden und Schriften. Wiesbaden 1952 Maltzahn, Hellmuth von: Anton Kippenbergs Goethe-Sammlung in Düsseldorf. In: Insel-Almanach auf das Jahr 1957, S. 128-148 Michael, Friedrich: Buchhändler und Sammler. Erinnerungen an Anton Kippenberg. Für den Freundeskreis des Goethe-Museums Düsseldorf hergestellt. o. O. 1967

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

5.1 Ausstellungskataloge mit Beständen aus Bibliothek und Sammlung [hrsg. von Jörn Göres; in chronologischer Folge]

Carl Friedrich Zelter. Ausstellung zum 200. Geburtstag. Hrsg. von H. v. Maltzahn. Düsseldorf 1958

Das Kind in der Goethe-Zeit. Ausstellung ... in Verbindung mit dem Deutschen Kinderschutzbund e. V. Ortsverband Düsseldorf. Düsseldorf 1968

Goethe und Dänemark. Beziehungen des Goethe-Kreises zu dänischen Zeitgenossen. Düsseldorf 1970 Johann Nepomuk Hummel Komponist der Goethe-Zeit und sein Sohn Carl Landschaftsmaler des späten Weimar. Düsseldorf 1971

Felix Mendelssohn Bartholdy zum 125. Todestag. Düsseldorf 1972 Die Leiden des jungen Werther. Goethes Roman im Spiegel seiner Zeit. Eine Ausstellung ... in Verbindung mit der Stadt Wetzlar. Düsseldorf 1972

Die Silhouette und ihre Technik. Ein Kunsthandwerk der Goethe-Zeit. Düsseldorf 1972 Gesang und Rede, sinniges Bewegen. Goethe als Theaterleiter. Düsseldorf 1973 Veränderungen 1774-1794. Goethe, Jacobi und der Kreis von Münster. Düsseldorf 1974

Lesewuth, Raubdruck und Bücherluxus. Das Buch in der Goethe-Zeit. Düsseldorf 1977 Heimliche Verführung. Ein Modejournal 1786-1827. Düsseldorf 1978

Johann Nepomuk Hummel 1778-1837 und Eisenstadt. Eine Ausstellung ... in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Eisenstadt 1978 Düsseldorfer Künstler im Goethe-Kreis. Düsseldorf 1979

Graf Egmont. Historische Persönlichkeit und literarische Gestalt. Brüssel 1979 Hausschätze im Schatzhaus. Privatsammlungen der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung. Düsseldorf 1981

Goethe et la France. Une exposition du Goethe-Institut de Paris réalisée par le Musée Goethe de Düsseldorf. Paris 1982 " Was ich dort gelebt, genossen ..." Goethes Badeaufenthalte 1785-1823. Geselligkeit Werkentwicklung Zeitereignisse. Königstein/Ts. 1982

Der Maler Georg Melchior Kraus 1733-1806. Düsseldorf 1983 Goethe und Frankreich. Düsseldorf 1984 ... auf klassischem Boden begeistert, Goethe in Italien. Mainz 1986 Goethe-Zeit in Dänemark. Düsseldorf 1987 Landschaftsgärten der Goethe-Zeit. Düsseldorf 1987

5.2 Sonstige Veröffentlichungen

Wege durch Düsseldorfer Literaturmuseen. Literatur- und theatergeschichtliche Museumsdokumente für den Deutschunterricht der Sekundarstufe I und II zusammengestellt und dokumentiert. Goethe-Museum, Heinrich-Heine-Institut, Dumont-Lindemann-Archiv. Hrsg. vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Düsseldorf 1980- (Loseblattsammlung) Literaturmuseen machen Schule. Curriculare Mög- lichkeiten des Literaturunterrichts, entwickelt an den Sammlungen der Düsseldorfer Literaturmuseen. Hrsg. vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Düsseldorf 1980

Stand: Juli 1989

Regine Zeller


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.