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Hochschule für Musik Franz Liszt Bibliothek

Adresse. Platz der Demokratie 2/3, 99423 Weimar [Karte]
Telefon. (03643) 55 51 24
Telefax. (03643) 55 51 60
Bibliothekssigel. <Wim 8>, RISM: WRh

Unterhaltsträger. Freistaat Thüringen
Funktion. . Hochschulbibliothek, Musikbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Musikliteratur. - 2. Besondere Sammelgebiete: Literatur zu Thüringer Musikern und Werke von und über Franz Liszt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek (eingeschränkte öffentliche Benutzung). Ausleihe nur für Hochschulangehörige. Öffnungszeiten: Montag 9-12.30 Uhr und 14-17 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9-12.30 Uhr und 14-16 Uhr, Freitag 9-12.30 Uhr und 14-16 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. - Vom Hauptbahnhof Weimar Busverbindung (Linie 1) bis Haltestelle Goetheplatz, Fußwegnähe (ca. 5 Minuten) Richtung Markt. A 4 (E 40), Ausfahrt Weimar. Parkplätze am Ortseingang, von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Gründung der Bibliothek fand im Zusammenhang mit der Gründung der Großherzoglichen Orchesterschule in Weimar, der ersten Orchesterschule Deutschlands, am 24. Juni 1872 statt. Der Komponist, Klaviervirtuose und Dirigent Franz Liszt (1811-1886), der sich mit Unterbrechungen von 1848 bis 1861 und von 1869 bis 1886 in Weimar aufhielt, griff um 1850 das schon im 18. Jh von Christoph Martin Wieland (1775) und Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (1799) ins Gespräch gebrachte Vorhaben wieder auf. Nach mehreren Anläufen gelang es ihm, den Großherzog Carl Alexander (1818-1901; reg. seit 1853) von der Notwendigkeit einer solchen Schule zu überzeugen. Ausschlaggebend war schließlich die ungenügende Ausbildung der Weimarer Hofmusiker.

1.2 Erster Rektor wurde der Hofkapellmeister, Organist und Musikpädagoge Carl Müllerhartung (1834-1908). Er hatte 1865 die Weimarer Singakademie gegründet, die als leistungsfähige Chorvereinigung Oratorienaufführungen in der Stadtkirche veranstaltete. Müllerhartung leitete die Schule, deren Studentenzahlen ständig stiegen, bis 1902. Sein Nachlaß befindet sich heute größtenteils im Hochschularchiv (s. Eintrag dort).

1.3 Inhaltliche Reformen und Strukturveränderungen der (seit 1902) Großherzoglichen Musikschule wirkten sich auch auf den Bestand der Bibliothek aus. So kamen im Laufe der Zeit die Gesangsausbildung und die solistische Ausbildung am Instrument hinzu. Entsprechend wurde der Bestand erweitert.

1.4 Im Jahre 1930 erhielt die Schule auf Antrag des damaligen Rektors Bruno Hinze-Reinhold (1877-1964) und auf Beschluß des Thüringischen Staatsministeriums die Bezeichnung Staatliche Hochschule für Musik, die am 22. Oktober 1956 in Hochschule für Musik " Franz Liszt" geändert wurde. Seit 1950 befindet sich ihr Hauptgebäude am Platz der Demokratie.

1.5 Ursprünglich waren Archiv und Bibliothek des Allgemeinen Deutschen Musikvereins (ADMV) in der Hochschulbibliothek untergebracht. Das Verwaltungsarchiv des Vereins (269 Bde) befindet sich seit 1986 im Goethe- und Schillerarchiv Weimar, die Handbibliothek und der Notennachlaß gelangten in das 1995 gegründete Hochschularchiv (s. Eintrag dort).

1.6 Die Bibliothek übernahm einen Teilnachlaß des Goethe-Enkels Walther Wolfgang von Goethe (1818-1885), der Nachlaß des Musikpädagogen Richard Münnich (1877-1970) bedeutete eine wesentliche Bereicherung des Bestandes.

1.7 Die Hochschulbibliothek zählte 1990 51.028 Bde. Ihr Bestand erweiterte sich besonders in den letzten Jahren, bedingt durch die fach- und funktionsbedingte Medienvielfalt. Für Lehre und Forschung hält sie Musikalien, musikwissenschaftliche Literatur, Fachzeitschriften, Schallplatten, Tonbänder, Tonkassetten, CDs, CD-ROMs, Filme und Videokassetten bereit.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek besitzt insgesamt 88.205 Bde (Bücher, Noten, AV-Materialien). Der historische Bestand von 2584 Bdn (3,5 Prozent) besteht aus 607 Bdn Bücher (23,5 Prozent; 18. Jh 10, 19. Jh 597) und 1977 Bdn Noten (76,5 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh einer, 18. Jh 42, 19. Jh 1930).

2.2 574 Bde sind in deutscher Sprache (94,5 Prozent; 18. Jh 7, 19. Jh 567), 32 Bde in Französisch (5,3 Prozent; 19. Jh) und einer in Latein (18. Jh). Bei den Notendrucken handelt es sich größtenteils um deutschsprachige Ausgaben, doch liegen auch französische und italienische Drucke vor.

Systematische Übersicht

2.3 Die Gruppe Allgemeine Musikliteratur umfaßt 225 Bde (37,1 Prozent; 18. Jh 5, 19. Jh 220). Unter den Lehrbüchern und Anleitungen finden sich das Handbuch bey dem Generalbasse und der Composition (Berlin 1755-1758) von dem Musikschriftsteller und Komponisten Friedrich Wilhelm Marpurg, die Anweisung zum Generalbaßspielen (Halle und Leipzig 1800) von Daniel Gottlob Türk, Musikdirektor an der Friedrichs-Universität zu Halle, und ein Handbuch für Landschullehrer und Organisten, die Theoretisch-praktische Harmonien- und Ausweichungs-Lehre (Eisenach 1838) von Friedrich Kühmstedt. Erwähnt seien weiterhin Die richtige Folge der Grundharmonien oder vom Fundamentalbass und dessen Umkehrungen und Stellvertretern (Leipzig 1853) von Simon Sechter und eine Musikalische Didaktik oder die Kunst des Unterrichts in der Musik (Eisleben 1851) von Gustav Schilling, auf dessen Initiative die Gründung des Deutschen Nationalvereins für Musik und ihre Wissenschaft zurückgeht.

2.4 Aus der Provenienz Münnich stammen die Anfangsgründe zur musicalischen Setzkunst. Erstes Capitel: De Rhythmopoeia Oder von der Tactordnung (Regensburg und Wien 1752) und die Grundregeln zur Tonordnung insgemein (Frankfurt und Leipzig 1755) des Regensburger Kammermusikers und Hofkomponisten Joseph Riepel.

2.5 Zur Instrumentenkunde ist die 1782 in Padua ausgezeichnete und 1786 dort gedruckte Schrift Über den Bau der Violinen, Bratschen, Violoncells und Violons (Leipzig o. J.) von Antonio Bagatella in der Übersetzung von J. O. H. Schaum zu nennen. Die Beschreibung des Orgelbaues (Offenbach 1805) von Ernst Ludwig Deimling richtete sich an " Organisten, Schulmeister und Orts-Vorgesetzte".

2.6 Das Manuale ecclesiasticum Pro Archidioecesi Moguntina (Mainz 1701) stammt aus dem Kloster Reifenstein. Die Schweizerlieder von verschiedenen Verfassern (Zürich 1798; Provenienz Goethe-Enkel-Nachlaß) mit Melodien von Johann Heinrich Egli waren als ein zweiter Teil zu Johann Caspar Lavaters Schweizerliedern gedacht. Die Entstehung und erste Entwicklung des deutschen evangelischen Kirchenliedes in musikalischer Beziehung (Leipzig 1890) behandelte Philipp Wolfrum. Im Handbuch des deutschen Liederschatzes (Berlin 1875) von Ferdinand Sieber sind 10.000 " auserlesene Lieder" enthalten. Der Deutsche Liederhort (Leipzig 1893-1894) von Ludwig Erk, neubearbeitet Franz Magnus Böhme, der durch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben angeregt worden war, stellt das bisher vollständigste deutsche Volksliedsammelwerk dar.

2.7 Die in Speyer erschienene Zeitschrift Musikalische Korrespondenz der teutschen Filarmonischen Gesellschaft (Jg. 2, 1791) wurde von dem Musikverleger Heinrich Philipp Carl Boßler herausgegeben. Sie enthält Notenblätter und andere Beilagen, z. B. die von Johann Matthäus Anschütz geschilderten Empfindungen bey Händels Halleluja (Erfurt 1792). Von der 1834 durch Robert Schumann begründeten Neuen Zeitschrift für Musik sind die Jahrgänge 1 (1834) bis 39 (1908) vollständig im Bestand.

2.8 Zur Musikgeschichte sind 220 Bde (36,2 Prozent; 19. Jh) vorhanden. In dem umfangreichen Bestand an Nachschlagewerken zur Musikgeschichte (überwiegend 20. Jh) finden sich auch die von Gustav Schilling herausgegebene Encyclopädie der gesamten musikalischen Wissenschaften oder Universallexikon der Tonkunst (6 Bde und Supplement, Stuttgart 1835-1842), die aufgrund ausführlicher Biographien von Zeitgenossen dokumentarischen Wert besitzt, und die Enzyklopädie der evangelischen Kirchenmusik (Gütersloh 1888-1895), hrsg. von Salomon Kümmerle. Die Musikalisch-kritische Bibliothek (Gotha 1778-1779) von Johann Nikolaus Forkel stammt aus dem Vorbesitz von Henriette von Pogwisch geb. Gräfin Henckel von Donnersmark. Der mit Carl Friedrich Zelter, Louis Spohr und Carl Maria von Weber befreundete Musikschriftsteller Friedrich Rochlitz widmete seine Aufsatzsammlung Für Freunde der Tonkunst (Leipzig 1830-1832) der Großherzogin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach.

2.9 Die 1852 veröffentlichte Geschichte der Musik in Italien, Deutschland und Frankreich von Karl Franz Brendel ist in der dritten Auflage (Leipzig 1860) im Bestand. Sie enthält 25 Vorlesungen des Autors am Leipziger Konservatorium. Brendel war seit 1845 Redakteur der Neuen Zeitschrift für Musik und 1859 Mitbegründer und erster Präsident des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Die Geschichte der Musik (Breslau 1862-1878) von August Wilhelm Ambros setzt ihre Hauptakzente im 15. und 16. Jh.

2.10 Allgemeine Literatur ist mit 82 Bdn (13,5 Prozent; 19. Jh) vertreten, darunter das Mildheimische Lieder-Buch von 518 lustigen und ernsthaften Gesängen (Gotha 1799) von Rudolph Zacharias Becker und ein Allgemeines Biographisches Lexikon alter und neuer geistlicher Liederdichter (Leipzig 1804) von Gottfried Lebrecht Richter, Pfarrer zu Mühlbeck bei Bitterfeld. Unter den älteren Libretti ist Der Wasserträger ( o. O. 1804), ein Singspiel von dem Dichter und Theaterdirektor Heinrich Gottlieb Sceder mit Musik von Luigi Cherubini (Les deux journées ou Le porteur d'eau, 1800), zu erwähnen.

2.11 43 Bde (7,1 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 41) enthalten Musiker-Biographien. Die erste Monographie Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke (Leipzig 1802) verfaßte Johann Nikolaus Forkel. Von Anton Schmid, Kustos an der Wiener Hofbibliothek, liegt vor Christoph Willibald Ritter von Gluck, dessen Leben und tonkünstlerisches Wirken (Leipzig 1854). Über Joseph Haydn sind die Arbeiten von dem Privatgelehrten Heinrich Döring vorhanden (Joseph Haydn's Biographie und Characteristik, Wolfenbüttel, [um 1850]), ferner von Constant von Wurzbach Joseph Haydn und sein Bruder Michael (Wien 1861) und von dem Wiener Archivar und Bibliothekar Carl Ferdinand Pohl die Schrift Joseph Haydn (Leipzig 1878-1882).

2.12 Meine Erinnerungen an Felix Mendelssohn-Bartholdy und Seine Briefe an mich (Leipzig 1869) gab der mit Mendelssohn-Bartholdy befreundete Sänger, Schaupieler und Schriftsteller Eduard Devrient heraus. Eine wichtige Quelle für die Mozartforschung stellt die Biographie W. A. Mozart's (Leipzig 1828) von Georg Nikolaus von Nissen dar, " nach dessen Tode herausgegeben von Constanze, Wittwe von Nissen, früher Wittwe Mozart". Clara Schumann veröffentlichte die Jugendbriefe von Robert Schumann (Leipzig 1885). Die Biographie Louis Spohr (Frankfurt a. M. 1860) von seinem Schüler Alexander Malibran enthält ein Verzeichnis aller Schüler Spohrs, der als Violinlehrer sehr geschätzt war, von 1805 bis 1856.

2.13 Zur Erziehung und Bildung sind 28 Bde im Bestand (4,6 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 26), zur Geschichte, Philosophie und Theologie 9 Bde (1,5 Prozent; 18. Jh einer, 19. Jh 8).

2.14 Von den 1975 Notendrucken stammen 1930 (97,7 Prozent) aus dem 19. Jh. Der früheste, Iosephi Zarlini musici quinque vocum moduli ... liber primus (Venedig 1549), stammt aus dem Münnich-Nachlaß. Gioseffo Zarlino (1517-1590) gilt als der " Vater der modernen Musiktheorie". Drei weitere venezianische Drucke aus dem Jahre 1596 von Giovanni Croce, Giovanni Cavaccio und Hippolitus Baccusius sind in einem Sammelband vorhanden (Provenienz " Collegij Societatis Jesu Heiligenstadt ao 1621").

2.15 Mauritius Feyertag widmete 1695 sein Werk Syntaxis minor musices practicae pars prima dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Duderstadt. Von dem Berliner Kapellmeister und Kirchenmusiker Carl Heinrich Graun ist das Oratorium Te deum laudamus (Leipzig 1757) vorhanden, von Carl Philipp Emanuel Bach Sechs Sonaten fürs Clavier mit veränderten Reprisen (Leipzig 1785). Das bei Breitkopf & Härtel in Leipzig gedruckte Choral-Buch, enthaltend alle zu dem Gesangbuch der Evangelischen Brüder-Gemeine vom Jahre 1778 gehörige[n] Melodien mit über 500 Melodien erschien 1784. Eine besondere Kostbarkeit ist die handschriftliche Partitur zur Passion aus dem Heil. Evangelisten Matthäo, von mir [Georg Philipp] Telemann (1681-1767), mit dem Vermerk auf dem Innendeckel " gesetzt im 73. Jahr seines Alters". Unter den Notenhandschriften findet sich auch die 1766 in Leipzig uraufgeführte komische Oper in 3 Aufzügen Die verwandelten Weiber oder Der Teufel ist los von Johann Adam Hiller (datiert Leipzig, 2. May 1770).

2.16 Unter den zahlreichen Gesamtausgaben kompositorischer Werke, die für Studienzwecke zur Verfügung stehen, ist für das 19. Jh die von der Bachgesellschaft in Leipzig edierte Gesamtausgabe von Bachs Werken (59 Bde, 1851-1900) hervorzuheben.

2.17 Das Verzeichnis der Schenkung der Goethe-Erben ( s. u. 3.2) enthält 202 Positionen, darunter Partituren (22 Nummern), Klavierauszüge (51 Nummern), Vierstimmige Gesänge (5 Nummern), Gesänge, erste Singstimme mit Klavier (72 Nummern), für Clavier zu zwei Händen (25 Nummern), Vierhändige Klavierstücke (8 Nummern), Instrumentalmusik (11 Nummern) und Theoretisches (8 Nummern). Tatsächlich vorhanden sind 140 Nummern (davon 14 Hss.). Unter den Komponisten der Klaviersonaten sind Joseph Haydn und dessen Schüler Ignaz Joseph Pleyel am häufigsten vertreten. Die Drucke erschienen größtenteils im Musikverlag von Johann André in Offenbach a. M.

2.18 Zum Nachlaß gehört auch die Partitur der am 26. Dezember 1767 im Wiener Burgtheater aufgeführten Alceste. Tragedia. Messa in musica dal Signore Cavagliere Cristoforo Gluck (Wien: Giovanni Tomaso de Trattner 1769). Während Gluck, der im Vorwort seine neuen Anschauungen von der Oper darlegte, sein Werk dem Großherzog Pietro Leopoldo di Toscana widmete, wandte sich der Textdichter Rainieri de' Calsabigi an die Kaiserin Maria Theresia. Unter den Widmungsexemplaren finden sich die Legenden für eine Alt-Stimme (Leipzig o. J.) mit Musik von Carl Löwe (an " Herrn W. v. Göthe, A[uguste] Löwe"), das Concert sans Orchestre pour le Piano-Forte (op. 14, Wien 1837; " Hrn Walther v. Goethe Erinnerung an R. Schumann") von Robert Schumann und sein Carnaval (op. 9, Leipzig o. J.; an Ottilie von Goethe). Aus der Provenienz Ottilie von Goethe stammt u. a. La Clemenza di Tito = Titus der Großmüthige. Im Klavierauszuge von Siegfried Scedt (Leipzig o. J.). Die Antigone des Sophokles. Klavierauszug (op. 55, Leipzig und London o. J.) von Felix Mendelssohn Bartholdy trägt die Widmung " Osterei für Walther".

2.19 Unter den Notenhandschriften befindet sich ein Band mit neun Liedern von Orlando di Lasso, " Al sig. Gualterio Göthe", ein Geschenk von Fortunato Santini (1778-1862), einem der bedeutendsten Musiksammler des 19. Jhs. Hervorzuheben sind daneben die Kantaten Cassandra und Il Timoteo von Benedetto Marcello, Due Cantate von Francesco Durante, Addio von Gaetano Donizetti (kopiert von Leone Delbaso) und das Autograph Die Palme. Gedicht von Heyne, in Musik gesetzt von Walther von Goethe.

2.20 Von Franz Liszts Musikschriften sind u. a. vorhanden Des bohémiens et de leur musique en Hongrie (Leipzig 1881) und die deutsche Bearbeitung von Peter Cornelius, Die Zigeuner und ihre Musik in Ungarn (Pest 1861), Dramaturgische Blätter, 2. Abteilung: Richard Wagner (Leipzig 1881) und die konzert- und kammermusikalischen Essays Aus den Annalen des Fortschritts (Leipzig 1882). Die Sonaten für das Pianoforte Solo von Ludwig van Beethoven als erster Band der ersten vollständigen Gesamtausgabe seiner Kompositionen und " unter Revision von Franz Liszt" (Wolfenbüttel o. J.) enthalten die handschriftliche Widmung Liszts " A mon très cher Collaborateur Hans von Bülow" (Weimar, im Oktober 1857). Der Briefwechsel zwischen Franz Liszt und Hans von Bülow (Leipzig 1898) und Franz Liszts Briefe (Leipzig 1893-1905) wurden von der Musikschriftstellerin La Mara (Marie Lipsius, 1837-1927) herausgegeben, in deren Schaffen die Auseinandersetzung mit Liszt dominiert. Den Band Franz Liszt's Gesammelte Schriften (Bd 1, Kassel 1855) erwarb Bruno Schrader 1890 aus Liszts Nachlaß.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

EDV-Katalog [im Aufbau]

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; Teil 1: nach PI, 1965-1986; Teil 2: nach RAK, ab 1987]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigener Systematik; 12 Hauptgruppen, 67 Untergruppen]

Standortkatalog

[in Zettelform, innerhalb der Systematikgruppe numerisch]

Die Bestände sind in der Verbunddatenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) nachgewiesen, Musikdrucke sind im Répertoire international des sources musicales (RISM) verzeichnet.

3.2 Historischer Katalog

Verzeichniß der von Goethes Erben geschenkten Musikalien. Weimar, Juli 1886 [Bestandsliste, 202 Nummern]

Stand: Oktober 1998

Beate Dorfner-Erbs

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.