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Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen

Adresse. Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart; [Karte]
Postfach 10 24 63, 70020 Stuttgart
Telefon. (0711) 2225-147
Telefax. (0711) 2 26 43 46
Bibliothekssigel. <212>

Unterhaltsträger. Bundesrepublik Deutschland, Land Baden-Württemberg, Landeshauptstadt Stuttgart
Funktion. Wissenschaftliche Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Auslandskunde, Migrationsfragen und Minderheitenprobleme vor allem deutschsprachiger Minderheiten, Auswärtige Kulturpolitik, Kulturbeziehungen mit dem Ausland, Kulturtheorie, Völkerbild und Nationale Stereotypen, Austauschforschung. 2. Besonderes Sammelgebiet: Deutschsprachige Presse im Ausland.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Bei ungebundenen Zeitschriften nur Präsenzbenutzung möglich. Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13-18 Uhr, die Benutzung ist nach Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilmscanner.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten). Straßenbahn- (Linien 5, 6, 7, 15) und Busverbindung (Linie 43) bis Haltestelle Charlottenplatz. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.

Aktualisiert: November 2018
Tanja Stockinger

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Nach der Eröffnung des Linden-Museums in Stuttgart im Jahre 1911 wurde innerhalb des Württembergischen Vereins für Handelsgeographie der Gedanke erwogen, neben dem Museum für Länder- und Völkerkunde eine Institution zu schaffen, die sich verstärkt dem sogenannten Auslandsdeutschtum widmen sollte. Am 10. Januar 1917 wurde deshalb das " Deutsche Ausland-Museum Stuttgart, Museum und Institut zur Kunde des Auslanddeutschtums und zur Förderung deutscher Interessen im Ausland" gegründet, das seine Arbeit allerdings erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aufnahm, jetzt unter dem Namen Deutsches Ausland-Institut (DAI). Laut Satzung war es seine Aufgabe, " die Beziehungen zwischen dem Deutschtum im Ausland und dem Mutterland [zu] erhalten und enger [zu] knüpfen und hierfür, wie für die Kenntnis der Bedeutung des Auslanddeutschtums eine zusammenfassende Stätte [zu] bilden". Dies sollte in fünf Abteilungen geleistet werden: Auskunfts- und Vermittlungsstelle, Archiv, Bibliothek, Veröffentlichungen und Vorträge, Museum.

1.2 Den Grundstock der Bibliothek bildeten ein während des Ersten Weltkriegs von Prof. Georg Kampffmeyer (Berlin) zusammengestellter Bestand, der zusammen mit dem Ankauf auslandsdeutscher und auslandskundlicher Literatur aus dem Nachlaß des Berliner Professors Robert Jannasch 1918 ca. 5000 Bde umfaßte.

1.3 Neben Kauf, Tausch und vor allem der Zusendung von Besprechungsexemplaren an das DAI für die laufenden Bibliographien über auslandskundliche und auslandsdeutsche Literatur, erfolgte die Bestandserweiterung auch durch Schenkungen und Ankäufe ganzer Sammlungen. So konnte u. a. 1918 das Material der ehemaligen Landeskundlichen Kommission beim Generalgouvernement Warschau, 1920 der geschlossene Buchbestand des erloschenen Vereins " Auslandkunde" in Berlin, 1925 der Nachlaß von Prof. Julius Ziehen, Frankfurt a. M., 1929 die Bibliothek von Prof. Paul Langhans, Herausgeber der Deutschen Erde und von Petermanns Mitteilungen, erworben und damit der Bestand auch um ältere Literatur erweitert werden. Der Monographienbestand der Bibliothek betrug 1921 10.000 Bde, 1925 18.000, 1929 33.000, 1932 50.000, 1935 62.000 und 1938 77.000.

1.4 Druckschriften von deutschen Vereinigungen im Ausland, wie Satzungen, Jahres- und Tätigkeitsberichte, deutschsprachige Zeitungen des Auslands sowie in- und ausländische Zeitschriften, wurden zunächst im Archiv gesammelt. Dieser Bestand belief sich 1938 auf ca. 42.000 Materialien von ausländischen Vereinigungen, 250 Titel deutschsprachige Zeitungen des Auslands sowie 800 Zeitschriftentitel. Die Zeitungs- und Zeitschriftenstelle wurde 1938 der Bibliothek angegliedert und die rund 20.000 Bde deutschsprachiger Zeitungen des Auslands in einem eigenen Zeitungsmagazin untergebracht.

1.5 Im Rückblick auf die zwanzigjährige Sammeltätigkeit und -erfahrung wurden 1939 die Sammelgebiete der Bibliothek in den Innerdienstlichen Mitteilungen nocls schriftlich fixiert. Gesammelt werden sollten einerseits deutsch- und fremdsprachige Werke, die einen wesentlichen Beitrag zur Kunde vom Grenzdeutschtum, vom Deutschtum im Ausland enthalten, und zwar ohne Unterschied der literarischen Gattung (wissenschaftliches, populäres, politisches, religiöses, dichterisches Schrifttum) und des darin zum Ausdruck kommenden Standpunktes; andererseits Expeditions- und Reisebeschreibungen von Deutschen im Ausland, mit Einschluß des zugehörigen Erlebnisschrifttums; ferner das Schrifttum über die deutschen Kolonien, mit Einschluß der Werke über den deutschen Kolonialgedanken und die koloniale Forderung. In Auswahl nach der Wichtigkeit sollten gesammelt werden: Werke zur Landeskunde des Auslands unter dem besonderen Gesichtspunkt der Umweltkunde des Deutschtums im Ausland und das Schrifttum über die Volksgruppen fremder Völker.

1.6 Im Herbst 1943 wurde der Bibliotheksbestand mit inzwischen rund 95.000 Bdn nach Neuenbürg i. Schwarzwald, Schorndorf, Plüderhausen, Oberstenfeld und Steinheim ausgelagert und blieb so bis zum Kriegsende erhalten. In der Nachkriegszeit ging eine unbekannte Zahl von Werken verloren, der größte Teil der Bibliothek wurde von den Besatzungsmächten nach Mainz, Washington (D. C.) und Alexandria (Virginia) gebracht.

1.7 Im Institutsgebäude in Stuttgart waren bis Kriegsende die Kataloge und die Dublettensammlung verblieben. Sie bildeten mit einem Restbestand von 30.000 Bdn, der 1949 aus den verschiedenen Auslagerungsorten wieder nach Stuttgart gebracht wurde, die Grundlage einer Institutsneugründung. Durch Erlaß der württembergisch-badischen Staatsregierung erfolgte am 5. Juli 1949 die Neugründung als Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) mit der Aufgabe, als eine der Mittlerorganisationen auswärtiger Kulturpolitik den internationalen Kultur- und Informationsaustausch auf der Grundlage der Gegenseitigkeit zu fördern.

1.8 1951 erhielt die Bibliothek die nach Mainz gebrachten Bücher (ca. 40.000 Bde) wieder zurück. Ende 1956 wurden die in die USA verbrachten Bestände, darunter der größte Teil des Bestandes an deutschsprachiger Presse des Auslands und ein Teil des Archivs, in die Bundesrepublik zurückgebracht. Das Bibliotheksgut aus Washington und Alexandria wurde dem IfA, das umfangreiche Archiv dem Bundesarchiv in Koblenz übergeben.

1.9 Am Ende des Zweiten Weltkriegs gingen der Systematische Katalog und der Zeitschriftenkatalog sowie die Zugangsverzeichnisse der Bibliothek verloren, während der Alphabetische Katalog, mit unterschiedlich großen Lücken in den einzelnen Buchstabengruppen, erhalten blieb. Dieser erhaltene Teil des Alphabetischen Katalogs wurde in den fünfziger Jahren verfilmt und mit dem Besitznachweis des IfA in den Zentralkatalog Baden-Württemberg eingearbeitet.

1.10 Vordringliche Aufgabe der Bibliothek nach der Institutsneugründung war es, neben der Rückführung der Bestände mit der Neukatalogisierung des erhaltenen Materials zu beginnen. In den Jahren 1951 bis 1955 wurden 41.000 Titel an Altbeständen und 20.000 Titel an Neuzugängen katalogisiert. Darunter waren auch Stiftungen, die der Bibliothek zugingen, u. a. 1954 ein Restbestand von 4000 Bdn der aufgelösten Deutschen Akademie in München und 1955 die auslandskundliche Bibliothek von Prof. Hugo Grothe mit 8400 Bdn, die als Dauerleihgabe vom Bundesminister des Innern zur Verfügung gestellt wurde. Ein Großteil der bei Kriegsende entstandenen Verluste konnte dadurch ausgeglichen werden. Zusammen mit dem Zeitschriftenbestand hatte die Bibliothek mit 97.000 Bdn im Jahre 1956 wieder denselben Umfang erreicht wie bei ihrer Auslagerung.

1.11 Mit wachsender Inanspruchnahme, gleichbleibendem Personalbestand, neuen Sammelgebieten, die sich aus einer veränderten Aufgabenstellung des Hauses ergaben, und in dem Bestreben, die früheren Sammelgebiete mit Neuerscheinungen ab 1945 fortzuführen, wurde es zunehmend schwieriger, die Altbestandskatalogisierung in den sechziger Jahren zu beenden. So ist ein Rest des Spezialbestandes von 20.000 Bdn bis heute nicht in die Kataloge eingearbeitet worden. Der Bibliothek und Dokumentation des IfA wurden in den siebziger und achtziger Jahren weitere Funktionen und Aufgabenbereiche übertragen. Sie ist heute die amtliche Dokumentationsstelle zur Auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland und damit die einzige Sammelstelle, die die Beschaffung, formale Erfassung, inhaltliche Erschließung sowie überregionale Literaturversorung für diesen Bereich und die internationalen Kulturbeziehungen wahrnimmt.

1.12 Seit Beginn der achtziger Jahre ist die Bibliothek zentrale Sammel- und Auskunftsstelle in der Bundesrepublik Deutschland zur Austauschforschung, die versucht, den Verlauf interkultureller Begegnung und seine psychischen, sozialen, politischen und kulturellen Bedingungen und Folgen zu dokumentieren. Überdies ist sie heute die zentrale Bibliothek für die Geschichte der deutschsprachigen Minderheiten im Ausland als Teil der Migrations- und Minderheitenforschung.

1.13 1987 wurde der verbliebene Teil des Archivs, der historisch wertvolle Kartenbestand mit ca. 10.000 Hand- und Wandkarten sowie das Bildarchiv mit ca. 43.000 Aufnahmen aus den Siedlungsgebieten deutscher Auswanderer dem Bundesarchiv in Koblenz übergeben. Nach Verfilmung hat die Library of Congress 1989 den in Washington vorhandenen Teil des DAI-Archivs ebenfalls dem Bundesarchiv überlassen. Damit ist der heute noch vorhandene Archivbestand des ehemaligen Deutschen Ausland-Instituts an einer Stelle zusammengeführt ( s. u. 4.1).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Wegen der thematischen Besonderheit des Bestandes wurde als zeitliche Begrenzung das Jahr 1945 gewählt. Die Zählung erfolgte anhand des Standortkatalogs.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Buchbestand bis 1945 umfaßt 27.380 Monographien und 2245 Kapselschriften. Von den Monographien entfallen eine auf das 16. Jh, 18 Titel auf das 17. Jh, 262 auf das 18. Jh, 4711 auf das 19. Jh, 5216 auf die Zeit von 1901 bis 1920 und 17.172 auf die Zeit von 1921 bis 1945.

2.3 Etwa 80 Prozent (21.857 Titel) des Bestandes bis 1945 sind in deutscher Sprache. Dies erklärt sich daraus, daß auch die meisten der im Ausland zu Fragen deutschsprachiger Minderheiten erschienenen Werke in deutscher Sprache geschrieben wurden. Das restliche Fünftel des Bestandes verteilt sich auf 1945 Titel in Englisch, 1217 Titel in slawischen Sprachen, 660 in Französisch, 426 in Ungarisch, 365 in Spanisch, 58 in Lateinisch und 852 in anderen Sprachen.

Systematische Übersicht

2.4 Grundlage der von Prof. Kampffmeyer 1919 entworfenen Bibliothekssystematik war ein kombinierter Länder-Sachkatalog, in dem die geographische Zuordnung bestimmend war. Die weitere Differenzierung erfolgte nach 24 Sachgruppen. Durch einen alphanumerischen Allgemeinschlüsssel wurden diese Gruppen unterteilt. Literatur, die nach dem geographischen Prinzip nicht zu erschließen war, wurde in einem Sachkatalog nach denselben Sachgruppen inhaltlich erschlossen. Diese Systematik wurde von Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1940 weiterentwickelt und seiner Methode angeglichen. Sie ist auch Grundlage der heutigen Sachkatalogisierung. Bei der Neukatalogisierung des Gesamtbestandes nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige der Sachgruppen als Aufstellungssystem herangezogen, so daß anhand des Standortkatalogs neben der regionalen auch die grob-inhaltliche Verteilung festzustellen ist. Seit 1981 erfolgt die Magazinierung nach dem Numerus currens.

Europa

2.5 Für den europäischen Bereich, der sich in 108 Länder und Regionen gliedert, ergab die Auszählung einen Gesamtbestand von 16.044 Titeln zu den deutschsprachigen Minderheiten sowie zu der betreffenden Region oder dem betreffenden Land allgemein. Aus dem 18. Jh stammen 14 Titel, aus dem 19. Jh 2849, aus den Jahren 1901 bis 1920 weitere 2552 Titel und aus den Jahren 1921 bis 1945 10.629.

2.6 Nach Sachgruppen entfallen 2387 Titel auf Geschichte und 2080 auf Belletristik einschließlich Übersetzungen. Die Gruppe Landeskunde und Geographie umfaßt 1706 Titel, die Gruppe Volkskunde, Kunst, Pressewesen 1488.

2.7 1154 Titel zählt die Gruppe Bevölkerung und Soziologie. Recht, Verwaltung und Politik umfassen 1138 Titel, Wirtschaft und Landwirtschaft 1028. Vorhanden sind 926 Titel Biographien sowie 663 Titel zu Literaturwissenschaft und Sprache, 533 zur Religion, 479 zu Bildungswesen und Wissenschaft. Weiterhin liegen 87 Titel Belletristik über verschiedene Siedlungsgebiete von Deutschen und 82 Titel zur Musik vor. Ein Rest von 1376 Titeln konnte nicht nach Sachgebieten differenziert werden, weitere 917 wurden unter Sonstiges eingeordnet.

2.8 Zu den deutschsprachigen Minderheiten des Baltikums sind 974 Titel (418 vor 1900) vorhanden, zu Elsaß-Lothringen 971 (234 vor 1900), zu Siebenbürgen 656 (225 vor 1900) und zu den Ungarndeutschen 741 Titel (97 vor 1900). Erwähnenswert sind ferner Posen und Westpreußen mit 346 Titeln (44 vor 1900), Danzig mit 335 Titeln (42 vor 1900) und Oberschlesien mit 236 Titeln (3 vor 1900). Auch das Banat (228 Titel), die Slowakei (206), Ostpreußen (205), Lettland (185), Estland (130), die Ukraine (129) und Südtirol (112) sind gut vertreten, auch wenn diese Bestände überwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jhs stammen.

Amerika

2.9 Über Nord- und Südamerika und die dortigen deutschsprachigen Minderheiten (32 Länder und Regionen des amerikanischen Kontinents) sind insgesamt 4184 Titel vorhanden, davon 1097 aus dem 19. Jh. Sie verteilen sich auf Landeskunde, Geographie (591 Titel), Bevölkerung, Soziologie (514), Belletristik einschließlich Übersetzungen (433), Wirtschaft, Landwirtschaft (363), Biographien (356) und Geschichte (352).

2.10 Auch in den Bereichen Recht, Verwaltung, Politik (262 Titel), Religion (248), Volkskunde, Kunst, Pressewesen (120), Belletristik über die besiedelten Gebiete (88), Bildungswesen, Wissenschaft (80), Literaturwissenschaft, Sprache (59) und Musik (14) ist ältere Literatur vorhanden.

2.11 Bei der Literatur zu den deutschsprachigen Minderheiten entfallen auf die Vereinigten Staaten von Amerika 1171 Titel (507 vor 1900), davon 94 auf Pennsylvania (30 vor 1900); auf Brasilien 505 (92 vor 1900), auf Argentinien 260 (26 vor 1900), auf Kanada 165 und auf Chile 135.

Asien

2.12 Die Abteilung Asien (einschließlich Nahost) umfaßt 1790 Monographien über 27 Länder und Regionen und die dortigen deutschsprachigen Minderheiten. Der größte Teil dieses Bestandes ist zwischen 1921 und 1945 erschienen; 208 Titel stammen aus dem 19. Jh. Der Schwerpunkt liegt bei Landeskunde und Geographie (400 Titel); es folgen Volkskunde, Kunst, Pressewesen (201), Recht, Verwaltung, Politik (136), Wirtschaft, Landwirtschaft (105), Geschichte (99) und Religion (88).

2.13 Nennenswerte Bestände zu deutschsprachigen Minderheiten in Asien gibt es zu China mit 276 Titeln (23 vor 1900), zu Japan mit 222 Titeln (11 vor 1900), zum Nahen Osten mit 176 Titeln (30 vor 1900) und zu Ostasien mit 115 Titeln (18 vor 1900).

Afrika, Australien

2.14 Zu Afrika, unterteilt in 37 Länder und Regionen, liegen 1171 Titel vor, davon 195 aus dem 19. Jh. Sie verteilen sich auf Landeskunde und Geographie (216 Titel), auf Geschichte (98), Biographien (85), Wirtschaft, Landwirtschaft (69), Religion (65), Recht, Verwaltung, Politik (56) sowie auf Bevölkerung und Soziologie (52).

2.15 Im Hinblick auf die deutschsprachigen Minderheiten in Afrika dominieren Südafrika mit 187 Titeln (31 vor 1900), Südwestafrika mit 117 und Tansania mit 102. Ferner ist Literatur zu den deutschsprachigen Minderheiten in Ostafrika (41), Kamerun (57) und Togo (14) vorhanden.

2.16 Weitere 347 Monographien, davon 55 aus dem 19. Jh, liegen über Australien und die Südsee vor. Sie verteilen sich auf die bereits genannten Sachgruppen mit Schwerpunkt auf Landeskunde und Geographie.

2.17 Bei der ohne regionale Zuordnung nach Sachgruppen aufgestellten Literatur insgesamt 2852 Titel entfallen chronologisch auf das 16. und 17. Jh 19 Titel, auf das 18. Jh 94, auf das 19. Jh 323 und auf den Zeitraum von 1901 bis 1945 weitere 2416 Titel. 451 Titel entfallen auf deutschsprachige Minderheiten, 332 auf Kolonialwesen und 263 auf Sprache. Die Gruppe Auswanderung umfaßt 180 Titel, Wirtschaft 187 und Mission 146 Titel. Zur Sachgruppe Kultur sind 103 Titel vorhanden, außerdem gibt es 194 Wörterbücher und 227 Reiseführer. Die Gruppe Rara umfaßt 198 Titel.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog nach PI]

Aufsatz-Verfasserkatalog [Zettelkatalog]

Korporativer Verfasserkatalog [Zettelkatalog]

Systematischer Katalog

[Geographischer Katalog, Sach- und Personenkatalog als Zettelkatalog in Anlehnung an die Eppelsheimer-Methode]

Zeitschriftenkatalog

Zeitungskatalog [Zettelkatalog]

Standortkataloge [Zettelkataloge]

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Seit 1992 wird der Monographiebestand im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Alphabetischer Katalog

[hschr. nach PI für den Gesamtbestand der Bibliothek des DAI; mit unterschiedlich großen Lücken in den einzelnen Buchstabengruppen erhalten; verfilmt und in den Zentralkatalog Baden-Württemberg mit Besitznachweis IfA eingearbeitet]

S. auch u. 5, Verzeichnis von Zeitungen und Zeitschriften (1921) und Bestandsverzeichnis des Volksdeutschen Buchdienstes (1939)

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Das erhaltene Archivgut des Deutschen Ausland-Instituts einschließlich Karten- und Bildmaterial befindet sich als Depositum des IfA im Bundesarchiv in Koblenz ( s. o. 1.13). Der Provenienzbestand ist unter R 57 zusammengefaßt und bisher vom Bundesarchiv in 4 Bdn verzeichnet und identifiziert worden: Bd 1 Schriftgut (= Guides to German Records. Microfilmed at Alexandria, VA. No. 21). 1987

Bd 2 Schriftgut R 57 neu. 1987 Bd 3 Drucksachen R 57 neu. 1987 Bd 4 Karteien. 1987 In Bd 5 wird das von der Library of Congress, Washington (D. C.) übergebene Material erschlossen. Er wird eine Vorbemerkung enthalten mit Angaben zur Geschichte und Ordnung des Provenienzbestands R 57.

Haus-Archiv des IfA [seit 1949, nicht erschlossen, nur für den internen Gebrauch]

Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 118

4.2 Darstellungen

Gründungsversammlung des Deutschen Ausland-Museums Stuttgart. Museum und Institut zur Kunde des Ausland-Deutschtums und zur Förderung deutscher Interessen im Ausland. 10. Januar 1917. Stuttgart 1917

Kampffmeyer, Georg: Die Bücherei des Deutschen Ausland-Museums. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 34 (1917) S. 339-345

Lerche, Otto: Das Deutsche Auslandmuseum in Stuttgart. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 34 (1917) S. 162-167

Deutsches Ausland-Institut Stuttgart. Bericht über die Tätigkeit im Jahre 1918/19 [bis 1935/36]. Stuttgart 1918 ff.

Der Auslanddeutsche. Mitteilungen des Deutschen Ausland-Instituts Stuttgart 1 (1918) 21 (1938). Stuttgart 1918 ff.

Jahrgänge 22 (1939) 26 (1943) unter dem Titel: Deutschtum im Ausland [darin: Die Jahresversammlung des Deutschen Auslandinstituts] Wertheimer, Fritz: Das Deutsche Ausland-Institut Stuttgart. In: Der Auslanddeutsche 3 (1920) Heft 25, S. 770-789

DAI im Neuen Reich. Schriftleitung Hermann Rüdiger. Stuttgart 1935 (Schriften des Deutschen Ausland-Institut Stuttgart, N. R. 1)

Institut für Auslandsbeziehungen. Tätigkeitsbericht ... Stuttgart 1964 ff. [1951-1963 enthalten in: Mitteilungen des Instituts für Auslandsbeziehungen] Mitteilungen des Instituts für Auslandsbeziehungen 1 (1951) 12 (1962). Stuttgart 1951 ff. Ab 13 (1962) ff. unter dem Titel: Zeitschrift für Kulturaustausch

Thierfelder, Franz: Arbeitsbericht. Zur ersten Jahresversammlung des Instituts für Auslandsbeziehungen 1951. In: Mitteilungen des Instituts für Auslandsbeziehungen 1 (1951) Heft 2, S. 9-13

Kochwasser, Friedrich: Das Institut für Auslandsbeziehungen. 1917 gegründet als Deutsches Ausland-Institut. Die Geschichte eines weltweiten Kulturinstituts. Stuttgart 1955 [Ms., Chronik]

Chronik der Stadt Stuttgart. Stuttgart 1964 ff. [bisher 9 Bde erschienen]

Rehs, Michael: 50 Jahre Institut für Auslandsbeziehungen. Manuskript eines Vortrags zur 50-Jahr-Feier am 21. Oktober 1967 in Stuttgart. In: Zeitschrift für Kulturaustausch 18 (1968) Heft 1, S. 62-66

Festveranstaltungen aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens des Instituts für Auslandsbeziehungen. In: Zeitschrift für Kulturaustausch 18 (1968) Heft 1, S. 47-69 Ritter, Ernst: Das Deutsche Ausland-Institut in Stuttgart 1917-1945.

Ein Beispiel deutscher Volkstumsarbeit zwischen den Weltkriegen. Wiesbaden 1976 (Frankfurter historische Abhandlungen 14)

Grundmann, Karl H.: Das Deutsche Ausland-Institut in Stuttgart. In: ders.: Deutschlandpolitik zur Zeit der Weimarer Republik. Hannover-Döhren 1977, S. 174-184

Institut für Auslandsbeziehungen 60 Jahre. Publizistisches Echo. Hrsg. vom Institut für Auslandsbeziehungen. (Vorwort: Michael Rehs). Stuttgart 1977

Hamm-Brücher, Hildegard: 60 Jahre Institut für Auslandsbeziehungen. In: Zeitschrift für Kulturaustausch 28 (1978) Heft 1, S. 77-81

Kuhn, Gertrud; Pflüger, Elvira: Auswärtige Kulturbeziehungen und die Dokumentations- und Informationstätigkeit im Institut für Auslandsbeziehungen. In: Zeitschrift für Kulturaustausch 28 (1978) Heft 2, S. 33-39

Hamm-Brücher, Hildegard: Sechzig Jahre Institut für Auslandsbeziehungen. Festansprache am 2. Dezember 1977 in Stuttgart. In: dies.: Kulturbeziehungen weltweit. München 1980, S. 136-143

Trumpp, Thomas: Genealogische Überlieferungen des ehemaligen Deutschen Auslands-Instituts im Institut für Auslandsbeziehungen (Stuttgart) und im Bundesarchiv (Koblenz). In: Der Herold 33 (1990) Heft 4, S. 120-128

75 Jahre Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart 1917 bis 1992. In: Zeitschrift für Kulturaustausch 42 (1992) Heft 1, S. 143-155

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Aus Bibliothek und Archiv. In: Der Auslandsdeutsche 1 (1918) Heft 1/2, S. 15-16

Deutsches Ausland-Institut. Verzeichnis von Zeitschriften und Zeitungen. 1. Juni 1920 (Nachtrag: Stand vom 1. Januar 1921). Stuttgart 1921

Schoettlaender, Felix: Aus der Arbeit des DAI. In: der Auslandsdeutsche. Sonderheft (1922) Neujahr, S. 23-27 Weber, Christoph: Die deutschen Bibliotheken und das Auslanddeutschtum. Stuttgart 1926

Bücher berichten von Deutschen im Grenzland und Ausland. Bestandsverzeichnis einer Leihbücherei. Zusammengestellt und hrsg. vom " Volksdeutschen Sonder-Buchdienst des DAI und VDA". 2. Aufl. mit Nachtrag. Stuttgart 1936

Kloss, Heinz: Grenzen auslanddeutschen Schrifttums. Von der Sammelarbeit der Bücherei des DAI. In: Der Auslanddeutsche 19 (1936) Heft 3, S. 188-193

Deutsches Volk im europäischen Raum. Ein Verzeichnis grenz- und volkspolitischen Schrifttums. Hrsg. vom Grenzbücherdienst in Zusammenarbeit mit der Bücherei des Deutschtums im Ausland im Deutschen Ausland-Institut Stuttgart. Berlin 1938

Bestandsverzeichnis des Volksdeutschen Buchdienstes im Deutschen Ausland-Institut Stuttgart. Hrsg. vom Deutschen Ausland-Institut. Stuttgart 1939 [früher unter dem Titel: Bücher berichten von Deutschen im Grenzland und Ausland]

Deutschtum in Übersee und in den Kolonien. Ein Schrifttumsverzeichnis. Hrsg. von der Bücherei des Deutschtums im Ausland im Deutschen Ausland-Institut Stuttgart. Berlin 1939

Kruse, Helmut: Die deutschen Bibliotheken in der volksdeutschen Arbeit. In: Der Auslanddeutsche 22 (1939) Heft 7/8, S. 443-451

Verzeichnis der vom Deutschen Ausland-Institut Stuttgart 1917-1941 herausgegebenen Veröffentlichungen. Stuttgart 1942 (Bibliographie des Deutschtums im Ausland Beih. 1)

Schriftendienst Übersee. Reihe A, B, C, D. Hrsg. vom Deutschen Ausland-Institut. Stuttgart 1942-44

Unsere Bibliothek und ihre Schätze. In: Mitteilungen des Instituts für Auslandsbeziehungen 2 (1952) Heft 1, S. 6-7

Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen. Franz Thierfelder zum 60. Geburtstag. Stuttgart 1956

Thierfelder, Franz: Die Bibliothek und ihre Bedeutung für den geistigen Austausch der Völker. In: Mitteilungen des Instituts für Auslandsbeziehungen 7 (1957) Heft 4, S. 280-284

Kuhn, Gertrud: Deutschsprachige Zeitungen des Auslands bis 1945. Die Sammlung der Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart (mit einem Bestandsverzeichnis der deutschsprachigen Zeitungen aus den baltischen Ländern). In: Gerhard Mantwill (Hrsg.): Medien und Archive. Pullach bei München 1974, S. 108-118

Schmidt, Josef: Die Banater Kirchenbücher. Eine Bestandsaufnahme der verfilmten Banater Kirchenbücher in der Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen. Stuttgart 1979 (Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart. Reihe Dokumentation 10)

Lindner, Angelika: Die Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Geschichte und gegenwärtige Situation. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen. Köln 1980

Kuhn, Gertrud: Das Institut für Auslandsbeziehungen. Seine Bibliothek und deren sudetendeutsche Bestände. In: Informationsbrief für sudetendeutsche Heimatarchive und Heimatmuseen 20/21 (1981/82) S. 20-29

Häfner, Hugo: Die beiden Listen. In: Heimatkalender der Bessarabiendeutschen 39 (1988) S. 160-178

Stand: April 1993

Udo Rossbach


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.