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Kapitelsbibliothek

Adresse. Katholisches Pfarramt Liebfrauen, Herrenstr. 3, 88212 Ravensburg [Karte]
Telefon. (0751) 2 30 63

Unterhaltsträger. Diözese Rottenburg
Funktion. Dekanatsbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie und angrenzende Gebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek.

Benutzung für wissenschaftliche Zwecke, nach vorheriger Anmeldung. Leihverkehr: Kirchl. Leihverkehr (über Bischöfliches Ordinariat Rottenburg).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Bahnstation (Strecke Ulm-Friedrichshafen). Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 20 Minuten). A 7 oder A 8, Ausfahrt Ulm; B 30. Begrenzte Parkmöglichkeiten in der Herrenstraße. Parkhaus Frauentor.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Januar 1803 verfügte der Verweser des Bistums Konstanz, Ignaz Heinrich von Wessenberg, in einem Rundschreiben die Errichtung oder Wiedereinrichtung von Kapitels- oder Rural-Conferenzen. Ihr Zweck war die Hebung des theologischen und allgemeinen Bildungsstandes der Geistlichkeit. Durch diese " treffliche Uebungsschule für Seelsorger" werde der " Verstand mit nützlichen Kenntnissen bereichert".

1.2 Bald darauf erließ Wessenberg ein " Regulativ für die zweckmäßige Abhaltung der Conferenzen" in den einzelnen Kapiteln. Sie bekamen einen Direktor in der Regel der Dekan und einen Sekretär. Es sollte dreimal im Jahr getagt werden. Zu den Konferenzen hatte jeder Geistliche eine schriftliche Arbeit zu verfassen, welche öffentlich verlesen und archiviert werden sollte. Die besten Arbeiten sollten, wie im Juli 1804 angekündigt wurde, im Archiv für die Pastoral-Conferenzen veröffentlicht werden. Diese monatlich erscheinende Zeitschrift war von jedem vollen Mitglied der Kapitels-Konferenzen für 4 fl., 30 kr. Jahresbeitrag zu beziehen. Schließlich folgte noch 1804 ein umfassender Themenkatalog mit 275 Einzeltiteln, die unter 15 Oberbegriffen meist praktischer, seelsorgerlicher Ausrichtung zusammengefaßt wurden.

1.3 Ein solches Programm war nur mit entsprechender Fachliteratur durchzuführen. Diese konnte aber nicht von den einzelnen Pfarrern erworben werden. Allerdings wurde erst im März 1808 durch ein Rundschreiben die Errichtung entsprechender Büchersammlungen verfügt: " daß in jedem Landkapitel ... ein wissenschaftlicher und litterarischer Verband sämtlicher Geistlichen durch Errichtung zweckmäßiger Lesegesellschaften gegründet und befestigt werde". Man knüpfte damit an die in vielen Städten bestehenden bürgerlichen Lesegesellschaften an, welche finanziell von ihren Mitgliedern getragen wurden. Angeschafft werden sollten nicht " Schul- und Handbücher", welche jeder einzelne benötigt, sondern Journale und Zeitungen der Praktischen Theologie und des Schulwesens; neuere Werke für des Studium der Heiligen Schrift, das Predigen und die Katechese sowie der praktischen Psychologie und Pädagogik; schließlich Schriften zur Erbauung, Geistes- und Herzensbildung, einschließlich " guter" historischer Schriften sowie lehrreicher Biographien, etwa solcher von Heiligen. Die anzuschaffenden Werke waren von den Vorstehern in Absprache mit den Bischöfen auszuwählen. Jeder Pfarrer hat 2 fl., jeder Kaplan 30 kr. in die Kasse der Lesegesellschaft einzuzahlen. Darüber hinaus wurden sie dazu angeregt, ihre Privatbibliotheken in zentralen Katalogen erfassen zu lassen und dadurch der Ausleihe zugänglich zu machen.

1.4 Daß der Aufbau der Regional-Conferenzen, der Archive und der Kapitelsbibliotheken nicht ohne Schwierigkeiten vor sich ging, deutet sich im Rechenschaftsbericht Wessenbergs am Ende seiner Amtszeit (im Dezember 1826) an, worin er sich diese Einrichtung zwar als Verdienst anrechnet, aber auch sagen muß: " In Betreff [dieser] Anstalten ist noch Manches bisher frommer Wunsch geblieben, indessen auch hier verbürgt die Frucht der schon geschehenen Vorkehrungen die reichlichere Ernte ..., die noch zu wünschen und zu erwarten ist."

1.5 In Württemberg erließ der Königlich Katholische Kirchenrat am 24. November 1807 eine allgemeine provisorische Verordnung an die 34 Dekanate des Königreichs Württemberg, in der Absicht, " einen litterarischen Verband der Decanats-Mitglieder durch Einführung zweckmäßiger Lesegesellschaften zu stiften". Dabei wurde auf die Kapitels-Konferenzen der Konstanzer Diözese verwiesen, wo die Mitglieder, besonders die Vikare, für ihre Aufsätze " die besten Schriften über die gewählten Gegenstände angezeigt (erhalten) und sie über die in jedem Jahr gelesenen neuen Schriften geprüft werden". Im Dekret vom 20. April 1810 wurde das Projekt der Lesegesellschaft in 14 Paragraphen präziser gefaßt. Ob zu dieser Zeit die Ravensburger Lesegesellschaft bereits bestand, ist nicht bekannt. In dem Erlaß an die Dekanate wurde bestimmt, wie die Anschaffung der Bücher und deren Umlauf geschehen soll; die Einteilung der Dekanate in Bezirke, sogenannte Regiunkeln, die Bestimmung eines " Aufsehers" über die Pflichtbeiträge (Pfarrer 6 fl., Kapläne 3 fl., Vikare 1 fl. 30 kr. jährlich). Neben den theologischen und pädagogischen sollten auch philosophische und belletristische Schriften angeschafft werden. Das erworbene Schrifttum durfte nicht veräußert werden.

1.6 In einem frühen Bericht von 1818 des Dekans Bekler von Ravensburg wird der Bestand der Bibliothek mit 725 Bdn angegeben, wovon 60 " Stück" im Jahre 1816 angeschafft wurden und sich 197 " Stück" im Umlauf befanden. Bemerkenswert ist die Verfügung aus Stuttgart von Oktober 1821, ein Fünftel der Einnahmen der Lesegesellschaften sei für die Ersteigerung von " klassischen Werken" zu verwenden. Das erklärt den hohen Anteil von Werken vor 1800. Als Etat werden für 1817 fast 200 fl. angegeben.

1.7 Es handelt sich um eine theologische Gebrauchsbibliothek des 19. Jhs mit einem deutlichen Schwerpunkt der Publikationen zwischen 1820 und 1860. In dieser Zeit sind wohl auch die meisten Werke angeschafft worden. Aus der Zeit vor 1800 sind immerhin über 140 Titel vorhanden, die teils durch antiquarische Käufe, teils durch Legate einzelner Pfarrer in die Bibliothek gelangt sind. Die aktuellen Zugänge haben bereits ab 1900 nachgelassen, und die etwa 200 Titel des 20. Jhs lassen sich kaum auf eine gezielte Kaufpolitik zurückführen. Die frühen Zirkularlisten in den älteren Büchern bis etwa 1830 und den verschiedenen Ausleihbüchern bis ins späte 19. Jh zeugen dagegen von der ursprünglichen Funktion der Kapitelsbibliothek.

1.8 Die Bibliothek war in der Pfarrei St. Christina in Ravensburg untergebracht und wurde vom Kaplan von Liebfrauen betreut. Anfang des 20. Jhs wurde sie im Speicher des Pfarrhauses von Liebfrauen eingelagert, wo sie kaum benutzbar war. Lediglich einige Zeitschriftenabonnements, wie Stimmen der Zeit, Hochland, Erbe und Auftrag u. a., wurden weitergeführt und in Umlauf gebracht. (Diese Zeitschriften sind heute im Kloster Weingarten.) Ab Frühjahr 1994 ist die Bibliothek wieder benutzbar.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek ist in 172 laufenden Regalmetern aufgestellt und zählt insgesamt etwa 5000 Bde. Nach einer Auszählung des Systematischen Kataloges handelt es sich um 1470 historische Titel, außerdem etwa 50 Zeitschriften und einige verstreute Bestände (darunter die noch zu katalogisierende Bibliothek des Pfarrers Heinrich Detzel mit etwa 600 Bdn). Vor 1800 sind über 140 Titel erschienen: eine Inkunabel, 4 des 16. Jhs, 14 des 17. Jhs und 122 Titel des 18. Jhs. Etwa 90 Prozent der Bücher sind in deutscher Sprache; die etwa 10 Prozent lateinischen Werke enthalten meist ältere theologische Fachliteratur.

Systematische Übersicht

2.2 Die Bibliothek ist in sieben Sachgruppen aufgestellt, von denen die Theologie mit annähernd 800 Titeln die größte ist. Daneben nehmen Philosophie und Philologie sowie die Geschichte mit je etwa 200 Titeln einen untergeordneten Platz ein. Andere Sammelbereiche wie die Naturwissenschaft mit knapp 100 Titeln sind kleiner.

2.3 Die Theologie ist unterteilt in die Bereiche Bibel und Exegese mit über 50 Titeln, Kirchengeschichte mit fast 100 Titeln, Dogmatik und Apologetik mit 220, Patristik mit 30, Praktische Theologie mit 270 und Kirchenrecht mit 80 Titeln. Zu nennen sind einige Bibelausgaben des 18. Jhs, wie die zwölfbändige deutsche Ausgabe des Alten Testaments von Johann David Michaelis (Göttingen 1769) oder die hebräische Bibel von Jan Leusden und Everard van der Hooght (1750). Erwähnenswert ist auch die von Gustave Doré illustrierte Bibel und eine auf 1456 datierte handschriftliche Auslegung der Evangelien nach Matthäus und Lukas. Das älteste gedruckte Buch ist eine Ausgabe der Catena aurea des Thomas von Aquin (1475).

2.4 Der Bereich Kirchengeschichte ist mit etwa 35 allgemeinen und 55 speziellen Titeln nicht sehr umfangreich ausgestattet. An alten Ausgaben sind Flavius Josephus (1630) und verschiedene Kirchengeschichten wie die von Claude Fleury (deutsch in 87 Bdn, Augsburg 1758) zu nennen. Die speziellen Werke betreffen die süddeutschen Regionen, vor allem Württemberg und Baden mit verschiedener aktueller Literatur der ersten Hälfte des 19. Jhs. Hier finden sich die Verhandlungen der Württembergischen Abgeordneten- und der Ständekammer über die Stellung des Bischofs von Rottenburg (von 1842), aber auch Schriften zu den langwierigen Auseinandersetzungen um das katholische Erzbistum Freiburg. Genannt sei Carl Friedrich Nebenius, Katholische Zustände in Baden (Karlsruhe 1842). Weitere Themen sind der Kölner Streit um den Erzbischof Clemens August von Droste-Vischering etwa mit Hans Christoph E. von Gagern, Ansprache an die deutsche Nation über den Vorgang zu Köln (1842) oder der Deutschkatholizismus, z. B. Mauritius Moritz, Offene Antwort auf das Schreiben des Herrn Johannes Ronge (Frankfurt a. M. 1845). Schriften bedeutender Autoren der Zeit sind Die Triarier und der Athanasius (in mehreren Ausgaben) von Josef Görres sowie Johann Adam Möhlers Symbolik (1838).

2.5 Als fundamentale Bereiche sind die Dogmatik (36 Titel), die Apologetik (160) und die Patristik (28) zusammengefaßt. Die aktuellen Themen der Zeit sind besonders im Bereich der Polemik vertreten, wie etwa die Leben-Jesu-Forschung (David Friedrich Strauss, Ferdinand Christian Baur u. a.). In der Patristik liegen ältere Ausgaben vor, darunter eine Augustinus-Ausgabe (Basel 1569) und dessen Enarrationes in Psalmos (Antwerpen 1612), ferner die Opera des Hilarius (Köln 1617). Aus dem späten 16. Jh sind Werke des Gregorius von Valencia vorhanden, z. B. dessen Commentarius theologicorum (Ingolstadt 1591), und der Catechismus des Petrus Canisius (Köln 1568). Die Kommentare des Hugo de St. Caro In veterum et novum testamentum finden sich in zwei Ausgaben (1668 und 1669).

2.6 Die Praktische Theologie nimmt entsprechend der Funktion der Bibliothek für die Bildung des katholischen Klerus mit 240 Titeln vor 1900 einen großen Raum ein. Zur Morallehre sind aus dem späten 18. und frühen 19. Jh von Johannes Paul Sattler die Ethica bzw. Sittenlehre mehrfach vorhanden (1782, je zweimal 1789 und 1792/93), von Johann Michael Sailer die Moral (1817 und öfter). Zur Pastorallehre ist neben viel Tagesliteratur auch Sailers Bildung der Geistlichen bemerkenswert (1809).

2.7 Unter den zahlreichen Predigtsammlungen sind die älteren Werke von Philipp Kisell (Bamberg 1668) und von Matthias Fabri (Köln 1672) zu erwähnen. Von den Ravensburger Autoren sind u. a. vertreten Johann M. Kutter, Beiträge zur religiösen Aufklärung für gebildete Religionsverehrer (Augsburg 1802), J. T. Eben, Predigten (Ravensburg 1807), Kaspar Max Erb, Reden zur Beförderung der Vaterlandsliebe (Ravensburg 1810), Heinrich Nagelsctt, Leichenreden (Ravensburg 1872), und Joseph Schmid, Predigt bei der Feier des 25jähr. Priesterjubiläums (Ravensburg 1903). Zur Katechetik sind als Ravensburger Druck der Bußunterricht für die Schuljugend (1869) von Karl Fuchs und aus Villingen Thomas Burkarts Populäres Religions-Handbuch für Katecheten (1841) zu nennen. Zur Erbauung gibt es über 40 Titel. Erwähnenswert ist die deutsche Ausgabe von Fénelons Werken durch Matthias Claudius aus dem Jahr 1818.

2.8 Als ältere Drucke sind unter den etwa 65 Titeln zum Kirchenrecht eine Ausgabe des Corpus juris canonici (Leiden 1614) und Bernard von Espens Jus ecclesiasticorum (Köln 1702 und 1748) bemerkenswert. Im Bereich der Spezialliteratur sind vor allem Schriften zur Neuorientierung der katholischen Kirche nach der Napoleonischen Zeit und dem Wiener Kongreß zu nennen - so Johann Ludwig Klüber, Öffentliches Recht des deutschen Bundes und der Bundesstaaten (Frankfurt 1817) und J. J. Lang, Sammlung der katholischen Kirchengesetze (Tübingen 1826). Als beispielhaft kann gelten: Wilhelm Emmanuel Ketteler, Das Recht und der Rechtsschutz der katholischen Kirche in Deutschland (Mainz 1854). Die Neuorganisation der südwestdeutschen Bistümer Freiburg und Rottenburg sowie das Eherecht (speziell zu Mischehen) sind in den Beständen deutlich vertreten.

2.9 Zur Philosophie mit 40 Titeln gibt es vor allem Werke des 19. Jhs, so Hegels Werke (1832), von Görres die Christliche Mystik (1836) und Schellings Denkmal der Schrift ... des Herrn F. H. Jacobi (Tübingen 1812). In der Philologie fällt eine Sammlung von 47 sogenannten Bipontina-Ausgaben meist lateinischer Klassiker auf, alle des späteren 18. Jhs. Daneben gibt es verschiedene weitere Ausgaben antiker Klassiker und etwa 20 Sprachlehren und Wörterbücher, darunter als ältestes das Basler Dictionarium Graecolatinum (1584), welches auf Budé zurückgeht. Dazu kommen noch über 40 deutsche Übersetzungen lateinischer und griechischer Autoren in Ausgaben von Metzler (Stuttgart).

2.10 Unter den Enzyklopädien sind einige Kirchenlexika etwa von Wetzer-Welte (dreizehnbändig 1847 und 1882) und die Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste von Ersch-Gruber (ab 1818 insgesamt 91 Bde).

2.11 Neben Werken zur Weltgeschichte ( u. a. von Eichhorn, Rotteck und Schlosser) gibt es etwa 70 spezielle Werke des 19. Jhs zur deutschen, schweizerischen, württembergischen und regionalen Geschichte. Als lokale Werke seien genannt: Theodor Hafner, Geschichte der Stadt Ravensburg (1887 und 1908) und Karl Anton Busl, Die ehemalige Benediktiner-Abtei Weingarten (1890). Unter den 75 biographischen Titeln befinden sich neben Sammelbiographien meist christlicher Persönlichkeiten eine größere Zahl von Heiligenviten und Biographien von Päpsten und anderen Kirchenmännern.

2.12 Die Sachgruppe Naturwissenschaft umfaßt neben einigen Schriften zur Physik, Botanik bis zur Mathematik (15 Titel) vor allem Werke zur Geographie (110), darunter auch Topographien und etliche Reiseberichte. Neben bekannten Werken, u. a. von Alexander von Humboldt die Ansichten der Natur (1849), dessen Kosmos (1857) und Die Äquinoktial-Gegenden (1859), finden sich auch etliche fromme Reiseberichte und Darstellungen von Wallfahrten nach Rom und ins Heilige Land, so etwa von François René Chateaubriand Von Rom nach Jerusalem (Freiburg 1817). An regionalen Topographien seien erwähnt: J. D. G. von Memminger, Beschreibungen des Oberamts Ravensburg (1836) und eine amtliche Beschreibung des Königreiches Württemberg von 1822.

2.13 Unter der als " Statistik" bezeichneten Abteilung sind vorwiegend politische bis staatsrechtliche Schriften gesammelt worden (40 Titel). Die Verhandlungen der Versammlung der Landstände des Königreiches Württemberg in 31 Bdn von 1815 bis 1821 sind ebenso vorhanden wie verschiedene Gesetzessammlungen, so das " Polizei-Gesetz" von 1814 (10 Bde). Robert von Mohls Staatsrecht des Königreichs Württemberg (1846) steht hier neben mehr theoretischen Werken wie Scheubles Der organische Staat (1847) und Wilhelm Heinrich von Riehls Naturgeschichte des deutschen Volkes (1865). Verschiedene statistische Handbücher behandeln die Bistümer Rottenburg und Freiburg.

2.14 Bei den Zeitschriften, welche für die zeitgemäße Bildung des Pfarrklerus von besonderer Bedeutung waren, liegt der zeitliche Schwerpunkt in den ersten Jahrzehnten des 19. Jhs bis über die Jahrhundertmitte. Die annähernd 50 Titel umfassen größtenteils katholische theologische Periodika, aber auch einige allgemeinere, wie die Allgemeine Literatur-Zeitung (Halle, Leipzig, 25 Bde 1833 ff.). Bemerkenswert sind einige reformpädagogische Zeitschriften wie Pestalozzis Wochenzeitschrift für Menschenbildung (Aarau 1807-1811) und Johann Christoph Friedrich Gutmuths' Neue Bibliothek für Pädagogik (Neustadt 1812-1820). Vorhanden ist auch das von J. Haus in Ravensburg herausgegebene Magazin für Pädagogik (1859-1867).

3. KATALOGE

3.1 Moderner Katalog

Alphabetischer Verfasser- und Titelkatalog

[Zettelkatalog, nach Hausregeln]

Die Bestände sind im Generalkatalog der Diözesanbibliothek Rottenburg, aber weder im Zentralkatalog Baden-Württemberg noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Bandkatalog [hschr. aktualisierte Vordrucke]

Verschiedene Ausleihbücher (6 Teile zwischen 1840 und 1890)

Stand: November 1993

Heinz Holeczek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.