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Domstiftsarchiv - Kirchenbibliothek Gransee

Adresse. S. Brandenburg, [Bibliothek des Domstiftsarchivs]
Bibliothekssigel. Kirchlicher Zentralkatalog Berlin <Bp 3>

Unterhaltsträger. Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg. Eigentümer: Evangelische Kirchengemeinde Gransee.
Funktion. Depositum im Domstiftsarchiv. Abgeschlossener historischer Bestand.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der verhältnismäßig hohe Anteil älterer Werke und die Reste einer Wittenberger Lutherausgabe machen es wahrscheinlich, daß die Kirche seit dem 16. Jh über einen geringen Grundstock an Büchern verfügt hat. Aus der Literatur geht hervor, daß der größte Teil des Bestands aber erst 1741 von dem Bürgermeister Johann Casimir Schober (1693/94-1761) in Gransee und dem Prediger Caspar Muche (*1677, emeritiert 1744) in Kraatz bei Gransee gestiftet wurde. Die spätere Vermehrung bestand im wesentlichen in der Anschaffung der ersten 149 Teile der Oeconomischen Encyklopädie von Krünitz, die 1773 bis 1828 erschienen.

1.2 Im 19. Jh gelangten noch einige Titel in die Bibliothek, die jedoch keine planmäßige Erwerbung erkennen lassen. Die Bücher wurden in einem Wandschrank in der Sakristei der Kirche aufbewahrt. 1977 wurde der Bestand durch einen Depositalvertrag dem Domstiftsarchiv Brandenburg übergeben. Zuvor sind, der Signaturfolge nach zu urteilen, 48 Bde verloren gegangen, darunter auch einige holländische Drucke. Ein erheblicher Teil der Bände ist vor allem durch fehlende Titelblätter defekt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand von 330 Bdn beinhaltet 250 Titel, von denen 42 dem 16. Jh (16,8 Prozent), 142 dem 17. Jh (56,8 Prozent), 37 dem 18. Jh (14,8 Prozent) und 29 dem 19. Jh (11,6 Prozent) angehören.

2.2 Den größten Anteil hat mit 137 Titeln die lateinische Sprache (54,8 Prozent) einschließlich einiger mehrsprachiger Wörterbücher, gefolgt von der deutschen Sprache mit 108 Titeln (43,2 Prozent) einschließlich eines ca. 1825 gedruckten spanisch-deutschen Wörterbuches. Zwei Drucke sind französische Ausgaben des Neuen Testaments von 1668 und 1813, zwei griechische Titel entstammen dem 19. Jh, und eine hebräische Bibel erschien 1825 in London.

2.3 Die Sammlung besteht vorrangig aus theologischer Literatur, wobei die Praktische Theologie überwiegt (Predigten, Erbauungsliteratur, 7 Agenden, Gesangbücher, Kirchenrecht, Katechetik). Damit verbunden sind rund 20 Titel zur lateinischen Rhetorik des 17. Jhs (darunter Werke von Johann Matthäus Meyfart und Daniel Georg Morhof) und einige philosophische Schriften. In einem Sammelband befinden sich u. a. 18 theologische und philosophische Disputationen aus Jena um 1660.

3. KATALOGE

3.1 Moderner Katalog

Standortkatalog

[mschr., anläßlich der Deponierung 1977 angefertigt]

Die Bestände sind im Katalog des Domstiftsarchivs und im Kirchlichen Zentralkatalog nachgewiesen. Der Bestand Gransee ist dort unter dem Sigel des Domstiftsarchivs verzeichnet und nur an der Signatur " Gr" zu erkennen.

3.2 Historischer Katalog

Ein älterer hschr. Katalog ist durch die Kunstdenkmäler 1914 ( s. u. 4.2) bezeugt, heute aber nicht mehr vorhanden.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Knuth, Friedrich: Chronik von Gransee. Berlin 1840, S. 188-189

Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin. Bearb. von Paul Eichholz [ u. a.]. Berlin 1914, S. 58 (Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, Bd 1, Teil 3)

Stand: September 1994

Uwe Czybatynski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.