FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Zweigbibliothek Kunstwissenschaften Teilbibliothek Klassische Archäologie (Winckelmann-Institut)

Adresse. Unter den Linden 6, 10117 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 20 93 22 67
Bibliothekssigel. <11/88>

Unterhaltsträger. Land Berlin
Funktion. Institutsbibliothek. Sammelgebiet. Archäologie des Klassischen Altertums.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr. Leihverkehr: DLV über ZUB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. U- und S-Bahnhof Friedrichstraße; Busverbindung (Linien 100, 157, 348) bis Haltestelle Deutsche Staatsoper. Parkhaus Clara-Zetkin-Straße 30.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am Anfang der Bestandsentwicklung steht die Gründung des Archäologischen Apparates am 2. Dezember 1851, für den Prof. Eduard Gerhard (1795-1867) aus seiner eigenen Sammlung 100 Bücher, 100 Vorlegeblätter, 1500 Münzpasten und eine kleinere Anzahl von Nachbildungen architektonischer und plastischer Kunstwerke abgab. Zum weiteren Ausbau standen zunächst 250 Mark jährlich zur Verfügung, hinzu kamen Stiftungen und Nachlässe, wie 1896 der Nachlaß von Prof. Ernst Curtius (1814-1896) und 1905 von Prof. August Kalkmann (1853-1905). Von 1890 bis 1894 sind als Jahresetat 1500 Mark ausgewiesen, der sich 1910 auf 2200 Mark steigerte. Bei der zentralen Katalogisierung 1898 besaß die Bibliothek 1851 Werke, 1910 waren es bereits ca. 6000, im Jahre 1926 über 7400 Bde und 35 laufende Zeitschriften.

1.2 Unter Prof. Georg Loeschcke (1852-1915) wurde 1912 aus dem Archäologischen Apparat das Archäologische Seminar. Eine Diathek und Photothek wurden angelegt, deren Grundbestand von 5300 Diapositiven und 4800 Photographien aus Schenkungen der Archäologischen Gesellschaft stammte. Bis in die dreißiger Jahre betrug der jährliche Zuwachs an Büchern ca. 180 Bde, an Photos etwa 900 und an Diapositiven über 1000 bei einem Jahresetat von ca. 6000 Mark. Im Sommersemester 1941 wurde das Seminar in Winckelmann-Institut umbenannt.

1.3 Ab 1942 hatte die Sammlung durch Bomben zu leiden; in der Abgußsammlung wurden etwa 100 größere Formate zerstört, die übrigen im Keller magaziniert. Der größte Teil der Bibliothek, etwa 15.000 Bde, wurde 1944 nach Graßleben bei Celle ausgelagert. Von dort wurden sie 1948 nach Berlin-Dahlem gebracht, wo sie den Grundbestand der Seminarbibliothek für Klassische Archäologie der Freien Universität bildeten. Den Grundbestand der Bibliothek des nach dem Krieg wiederhergestellten Winckelmann-Instituts bildete ein Teil der geretteten Privatbibliothek von Prof. Gerhard Rodenwaldt (Leiter des Instituts von 1932 bis 1945) mit etwa 2500 Bdn. Im Institut verblieben sind auch die Diathek und Photothek. Dringend benötigte ältere Zeitschriftenbände und Einzelwerke wurden über Mikrofilm-Kopien beschafft. Kleinere Nachlässe, wie der von Prof. Ludger Alscher (1916-1985), und eine umfangreiche Schenkung der Erben von Prof. Wolfgang Schindler (1929-1991) ergänzten einige Lücken.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek hat einen Gesamtbestand von ca. 11.000 Bdn. Es wurden am Systematischen Katalog 1480 Titel bis 1900 gezählt, davon 3 aus dem 17. Jh, 23 aus dem 18. Jh und 1454 aus dem 19. Jh.

2.2 Im historischen Bestand finden sich 876 Titel in deutscher Sprache, 275 in griechischer, 163 in lateinischer, 78 in französischer, 54 in italienischer, 33 in englischer und 2 in dänischer.

2.3 In den Bereichen Allgemeine Kunstgeschichte, Malerei, Kleinkunst, Plastik, Reisebeschreibungen und Topographie der griechisch-römischen Antike sind 294 Titel vorhanden. Bei den übrigen 1148 Titeln liegen die Schwerpunkte in der Geschichte der Archäologie, ferner bei den Werken zur Mythologie und Religionsgeschichte sowie bei den Ausgaben antiker griechischer und römischer Quellen. Hinzu kommen 38 Zeitschriften aus dem 19. Jh, davon je 9 in französischer und italienischer Sprache.

2.4 Die Sondersammlungen umfassen ca. 60.000 Großdiapositive und ungefähr 50.000 Phototafeln, eine Kleinbilddiathek ist im Aufbau. Noch schwer zugänglich ist die Lehrsammlung mit wertvollen Originalwerken antiker Kleinkunst (Vasen, Tonlampen, Gläser), den inzwischen fast einmaligen galvanoplastischen Nachbildungen kretisch-mykenischer Gefäße, Geräte, Waffen und Schmuck, den Aquarellkopien minoischer und mykenischer Wandmalerei sowie den Gipsabgüssen antiker Kunstwerke.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[bis 1974 Strumpfbandkatalog; ab 1975 nach RAK, in Zettelform]

Systematischer Katalog

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Gedruckte Quellen

Chronik, 1890-1938

4.2 Darstellungen

Lenz, S. 219-222; Balk, S. 119-120

Schindler, Wolfgang: Gerhard Rodenwaldt und die Geschichte des Bereichs Klassische Philologie. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität 35 (1986) S. 630-636

Rößler, Detlef: Das Winckelmann-Institut für Klassische Archäologie. In: Humboldt-Universität 36 (1991/92) Nr. 12 vom 12. März 1992, S. 7

Stand: April 1995

Adolf Laminski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.