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Bibliothek des Instituts für klassische Philologie an der Universität Salzburg

Adresse. Residenzplatz 1, 5020 Salzburg [Karte]
Telefon. (0662) 8044-4300
Bibliothekssigel. <UBS-020>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Universitätsbibliothek Salzburg
Funktion. Öffentlich zugängliche Institutsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Primärtexte und Sekundärliteratur zur griechisch-römischen Antike und deren Fortwirken. - 2. Besonderes Sammelgebiet: Lehrbücher zum altsprachlichen Unterricht.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-17 Uhr, Freitag 9-15 Uhr. Mitte Juli bis Mitte September: Montag bis Freitag 9-15 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Salzburg.
Hinweise für anreisende Benützer. Voranmeldung erwünscht. - Buslinien 5, 51, 55, 6 vom Bahnhof bis Station Residenzplatz. - Parkmöglichkeiten in den Mönchsberggaragen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Institut wurde nach der Wiedererrichtung der Universität Salzburg 1962 und dem Beginn des Studienbetriebs an der Philosophischen Fakultät 1964 mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Klassische Philologie gegründet. Dem ersten Ordinarius, dem aus München berufenen Georg Pfligersdorffer

 war der Aufbau einer Institutsbibliothek neben seiner
Lehr- und Forschungstätigkeit ein besonderes Anliegen. Der Ankauf sollte, nach Maßgabe des Budgets, grundlegende Primär- und Sekundärliteratur in Originalausgaben oder in Nachdrucken, sodann Einzelwerke aus Antiquariaten und schließlich über Sonderdotationen auch Nachlaßbibliotheken bedeutender Gelehrter erfassen.

1.2 So erwarb das Institut 1967 Teile der Bibliothek des Berliner Philologen Rudolf Helm (1872-1966), 1968 die Sammlung des Münchner Professors Friedrich Klingner (1894-1968), 1971 die Nachlaßbibliothek des Wiener Graezisten Hans Oellacher (1889-1949). Zwischen 1966 und 1980 kamen Bestände aus mehreren Nachlaßbibliotheken von Gymnasialprofessoren (vorwiegend des Salzburger Raumes) sowie 1975 Altbestände der Bibliothek des Katholischen Hochschulvereins Salzburg hinzu. So entstand eine Institutsbibliothek von über 25.000 Bdn, die aufgrund der beengten Raumsituation dezentral, auf nahezu sämtliche Räume des Instituts verteilt, aufgestellt ist.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Ca. 900 Bde, die z. T. aus antiquarischen Ankäufen, vor allem aber aus dem Altbestand des Katholischen Hochschulvereins stammen und - bis zur Neuunterbringung des Instituts - unkatalogisiert in Kartons verpackt im Magazin der Hauptbibliothek der Universität aufbewahrt werden, sind im folgenden nicht erfaßt. Von den ca. 25.000 in den Institutsräumen aufgestellten Bänden sind ca. 2100 Titel bis 1900 erschienen. 1800 Titel stammen aus dem 19. Jh, 200 aus dem 18. Jh, 75 aus dem 17. Jh und 25 aus dem Zeitraum 1550 bis 1600. Hinzu kommen rund 500 Titel aus dem Bestand der Klingner-Bibliothek (s. u. 2.6). Ca. 700 Titel entfallen auf das Griechische, 800 auf Latein. Grundlage der Bestandszahlen sind Zählungen am Regal.

Systematische Übersicht

2.2 Verteilt auf die einzelnen Institutsräume ist die Bibliothek in zusammenhängenden, mit fortlaufender Numerierung bezeichneten Sachgruppen aufgestellt. Die thematisch geordnete Sekundärliteratur zur Klassischen Philologie und Altertumswissenschaft, insgesamt ca. 600 historische Titel, ist in 16 Untergruppen gegliedert. Unter den besser vertretenen Bereichen sind die Geschichte mit 40 Titeln (z. B. Barthold G. Niebuhrs Kleine historische und philologische Schriften, 1828, und Friedrich Raumers Vorlesungen über alte Geschichte, 1861), die Literaturgeschichte mit 25 Titeln (Karl Otfried Müllers Geschichte der Griechischen Literatur bis auf das Zeitalter Alexanders, 1841), die antike Philosophie mit 35 sowie Mythologie und Religion mit 45 Titeln. Institut für Klassische Philologie

2.3 45 Titel sind Opuscula (Gesammelte Schriften und Festschriften), 35 entfallen auf Bibliographien und Lexika. Unter Collectiones stehen Sammelausgaben antiker Primärliteratur, Sitzungsberichte und Separata, insgesamt 150 Titel. Die 30 Titel der Sachgruppe Corpora sind Reihenausgaben der Kirchenväter, Zeitschriften und diverse andere Reihenwerke.

2.4 Ausgaben der Werke antiker Autoren stellen sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht die bedeutsamste Abteilung dar. An griechischen Textausgaben sind 700, an lateinischen 800 Titel vorhanden. Darunter finden sich Werk- und Einzeltext- sowie Sammelausgaben, teilweise mit Kommentaren bedeutender Fachgelehrter, geordnet nach der Reihenfolge ihres Erscheinens. Unter den ältesten Büchern sind Johann L. Amelbeurns (Leunclavius) Ausgabe der Werke Xenophons, Xenophontis, philosophi et imperatoris, quae exstant opera (Frankfurt: Wecheli 1596), Justus Lipsius' Edition L. Annaei Seneca philosophi opera quae exstant omnia (Antwerpen 1652, mit Kupferillustrationen), Augustinus' De civitate Dei libri XXI (Frankfurt, Hamburg 1661), Aristotelis De arte rhetorica libri tres Graece et Latine (Helmstadt 1666), herausgegeben von Christophorus Schrader, und die von Conrad Rittershaus kommentierte Ausgabe S. Presbyterorum Salviani Massiliensis opera (Bremen 1688).

2.5 Unter den im 18. Jh erschienenen Textausgaben antiker Autoren sind 2 von Petrus Burmann edierte Titel, C. Valerii Flacci Setini Balbi Argonauticon libri octo (1724) und T. Petronii Arbitri Satyricon quae supersunt (1733, mit Anmerkungen von Nicolaus Heinsius und Wilhelm Goes). Daneben gibt es aber auch einige verschiedenen Sachgebieten gewidmete antike Texte, wie die von Johannes Hudson kommentierten Schriften Geographiae veteris scriptores Graeci minores (1698-1703) und die Bipontiner Ausgabe von Aurelius-Cornelius Celsus' De medicina libri octo (1786). Aus dem Bestand des 19. Jhs sind z. B. 4 bei Firmin Didot in Paris erschienene griechische Textausgaben mit lateinischer Übersetzung von fachgeschichtlichem Interesse: Polybios' Historiarum reliquiae (1859), des Diogenes Laertius De clarorum philosophorum vitis, dogmatibus et apophthegmatibus (1878) sowie Ausgaben der Werke Platons (1891, 1900) und Xenophons (1861).

Sondersammlungen

2.6 Von der rund 2000 Bde umfassenden Bibliothek des Philologen Friedrich Klingner stammen ca. 100 Titel aus dem 18. und 400 aus dem 19. Jh. Um diese wissenschaftlich bedeutsame Gelehrtenbibliothek als Bestandseinheit zu bewahren, ist die Sammlung bis auf wenige Bände geschlossen aufgestellt. Wegen der von Klingner in vielen Büchern vermerkten Randnotizen und eingelegten Zettel ist sie nur in Ausnahmefällen, unter Beiziehung eines Institutsmitarbeiters, benützbar. Sie setzt sich vorwiegend aus griechischen und lateinischen Textausgaben, darauf bezogener Sekundärliteratur und allgemeiner altertumswissenschaftlicher, theologischer, philosophischer und kulturgeschichtlicher Literatur zusammen, die Klingner seit seinen Studienjahren erworben hat. Etwa ein Viertel dieses Bestandes reicht bis in das erste Drittel des 18. Jhs zurück, wahrscheinlich wurde es von Klingner über antiquarische Zukäufe erworben. Es handelt sich um Textausgaben und Kommentare zu griechischen und lateinischen Autoren. Der Schwerpunkt liegt bei Vergil, dem Klingners Forschungstätigkeit in besonderem Maße galt, auch Lukrez, Cicero, Livius und Tacitus sind gut vertreten. Hinzu kommt eine etwa 1000 Titel umfassende, jedoch unzureichend erschlossene Sammlung von Separata.

Autorenkatalog

[in Zettelform nach PI, zu Erwerbungen seit 1965]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, weist den Institutsbestand im Schlagwortkatalog der Universitätsbibliothek Salzburg nach]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

Stand: August 1992

Maximilian Fussl


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.