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Bibliothek des Klosters Holzen

Adresse. 86695 Allmannshofen [Karte]
Telefon. (08273) 798-0
Telefax. (08273) 100

Unterhaltsträger. St. Josefskongregation Ursberg
Funktion. Archivbibliothek. Sammelgebiet. Gebetbücher.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Bahnhof Nordendorf (Bahnstrecke Augsburg-Donauwörth) keine öffentliche Verkehrsverbindung. Ab Augsburg B 2 Richtung Nürnberg bis Nordendorf. Parkplätze vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die heutige Klosteranlage der ehemaligen Benediktinerinnenabtei Holzen wurde zu Beginn des 18. Jhs errichtet. Gestiftet wurde das Kloster 1152 von Graf Marquard von Donnsberg. 1802 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisation aufgehoben und dem Fürsten Alois von Hohenzollern-Sigmaringen zugesprochen. 1813 trat der Fürst Kloster Holzen an Graf Franz von Fischler-Treuberg ab. 1927 erwarb die St. Josefskongregation Ursberg Kloster und Kirche.

1.2 Über die Bibliothek der Abtei ist kaum etwas bekannt. Einen repräsentativen Bibliotheksraum gab es nicht. Nur ein geringer Teil des heutigen Bestandes stammt aus der alten Abtei. Es handelt sich um einen Streubestand aus verschiedenen Provenienzen. Die historischen Bestände wurden größtenteils von den vormaligen Besitzern, den Grafen Fischler-Treuberg, zusammengetragen. Ferner stammen zahlreiche Bücher aus Schenkungen und Nachlässen, darunter einige aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen und dessen verwandten Geschlechtern (s. 1.1 und 2.5). Da der benediktinische Konvent bis zum Aussterben in der Mitte des 19. Jhs in Holzen bleiben durfte, finden sich jedoch auch Bücher aus klösterlichem Besitz.

1.3 Die Bibliothek befindet sich im Klausurbereich im alten Klostergebäude. Die Bücher sind übersichtlich geordnet, jedoch nicht nach modernen Gesichtspunkten erschlossen. Der historische Bestand ist getrennt aufgestellt und teilweise signiert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die quantitative Ermittlung wurde am Regal vorgenommen. Es dürften ca. 10.000 Buchbindereinheiten (einschließlich der sogenannten Schwesternbibliothek) vorhanden sein, von denen 4037 Bde zum historischen Bestand zählen. Für die Zeit vor 1800 liegen 2961 Bde vor. Aus dem 16. Jh sind 18 Bde und aus dem 17. Jh 77 Bde vorhanden. Der frühe Bestand ist vorwiegend in lateinischer Sprache, während ab dem 18. Jh Werke in deutscher Sprache überwiegen.

2.2 Den größten Anteil am historischen Bestand weisen die Gruppen " Jurisprudentia" und " Historia" mit 1198 und 958 Bdn auf. Das Sammlerinteresse der gräflichen Familie Fischler-Treuberg lag eindeutig auf diesen Gebieten. Von den Werken zur Geschichte entfallen je ein Prozent auf das 16. und 17. Jh, 70 Prozent auf das 18. Jh und 28 Prozent auf das 19. Jh. Erwähnenswert sind die Verhandlungen der Kammern der Reichsräte des Königreichs Bayern (1870-1881) sowie Aller des heiligen Römischen Reichs gehaltener Reichßtäge Ordnungen ... Sampt der Gülden Bullen (Mainz 1566) und Schillers Allgemeine Sammlung Historischer Memoires (Jena 1790).

2.3 Aszetische und theologische Werke bilden mit knapp 600 Bdn einen weiteren Schwerpunkt. Hier steht auch der älteste Druck, die Decisiones Rote nove et antique ... cancellarie Apostolice (Lyon 1507). Die Gruppe " Literatur" mit etwa 850 Bdn ist breit gefächert und enthält sowohl Werke zur Klassischen Philologie als auch zur Belletristik, diese meist aus dem 19. Jh.

Sondersammlungen

2.4 Die Sammlung von Gebetbüchern wurde größtenteils im 17. bis 19. Jh zusammengetragen und dürfte in der benediktinischen Klosterzeit ihren Ursprung haben. Ein kleiner Bestand kommt aus dem Erbe der adligen Damen des Hauses von Treuberg. Da die erste Gräfin aus dem fürstlichen Geschlecht Hohenzollern-Sigmaringen stammte, sind auch Gebetbücher aus diesem Hause und deren verwandten Geschlechtern vorhanden. Von den ca. 360 Gebetbüchern datieren je ein Prozent aus dem 16. und 17. Jh, 15 Prozent aus dem 18. Jh und 78 Prozent aus dem 19. Jh.

2.5 Eine Reihe von Zeitschriften zumeist historischen und juristischen Inhalts, z. T. vom Ende des 18. Jhs, stammen wahrscheinlich aus der Bibliothek der Grafen Fischler-Treuberg. Darunter sind die Erlangischen gelehrten Anmerkungen und Nachrichten (1762 ff., unvollständig).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog der Abtei Holzen

[hschr., Mitte des 18. Jhs]

Alphabetischer Katalog. 9 Bde

[hschr., 1815-1825 angelegt, umfaßt auch den Bestand der Abtei Holzen; mit Goldbrokat-Einbänden]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Stand: Juni 1993

Sr. M. Redempta Brummer CSJ


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.