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 Home > Europa > Russland > Sankt-Peterburg [St. Petersburg] 8

Central'naja voenno-morskaja biblioteka

Zentrale Kriegsmarinebibliothek


Adresse. Ulica Sadovaja 2, 191011 Sankt-Peterburg
Telefon. (0812) 210 48 49, 210 43 65, 210 43 54

Unterhaltsträger. Ministerstvo oborony Rossijskoj Federacii [Verteidigungsministerium Rußlands]
Funktion. Spezialbibliothek der Seekriegsflotte.
Sammelgebiete. Ozeanographie, Geographie, Geschichte, Schiffbau, Schiffsverkehr, Marine- und Militärwesen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-19 Uhr, Samstag 10-18 Uhr. - Leihverkehr: nationaler Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät.
Gedruckte Informationen. Anatolij M. Sorkin: Zentral'naja voenno-morskaja biblioteka: Kratkij putevoditel' [Zentrale Kriegsmarinebibliothek: Kurzer Führer]. Leningrad 1962. - Zentral'naja voenno-morskaja biblioteka: Pamjatka morskomu ofizeru [Zentrale Kriegsmarinebibliothek: Merkblatt für den Marineoffizier]. Leningrad 1979.
Hinweise für anreisende Benutzer. Metrostation Gostinyj dvor, von dort Fußwegnähe (ca. 20 Minuten); Busverbindung (Linien 46 und 134) bis Haltestelle Letnii sad, von dort Fußwegnähe (ca. 5 Minuten); Straßenbahnverbindung (Linien 2, 14, 34, 54) bis Haltestelle Michajlovskij dvorec, von dort Fußwegnähe (ca. 3 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek begann 1799 mit der Gründung eines Seefahrtmuseums beim damaligen Admiralitätskollegium, dem auf Wunsch Zar Peters I. zusätzlich eine Marinebibliothek angegliedert wurde. Zum ersten Direktor des Museums und der Bibliothek wurde der Schriftsteller und Maler Xavier de Maistre (1763-1852) ernannt, ein Bruder des Staatsmannes und Philosophen Joseph de Maistre. Untergebracht war die Bibliothek im Gebäude der Hauptadmiralität.

1.2 Die erste Inventarliste der Bibliothek umfaßte 134 Titel (215 Bde) in Russisch, Französisch, Latein, Niederländisch und Englisch. 1805 erfuhr die Bibliothek den ersten größeren Zuwachs durch Ankauf einer 11.000 Bde umfassenden Sammlung von Johann Hartwig Ernst von Bernstorf (1712-1772), Minister für Auswärtige Angelegenheiten Dänemarks, und seinem Neffen, dem dänischen Premierminister Andreas Peter von Bernstorf (1735-1797). Die Sammlung mit den Schwerpunkten Geschichte, Geographie, Jurisprudenz, Diplomatik, Mathematik, Physik, Astronomie, Architektur und Naturwissenschaften war größtenteils durch Ankauf anderer dänischer Privatsammlungen tstanden. Dazu zählten die Bibliotheken von Adam Gottlob von Moltke (1709-1792), Grigorius Christian von Haxthausen († 1802), Bolte Willim von Luxdorph (1716-1788), Christian Horrebow (1718-1776), Professor für Mathematik und Astronomie an der Kopenhagener Universität, Johannes Gramm (1685-1748), königlicher Archivar, Bibliothekar und Professor für Griechisch an der Kopenhagener Universität, sowie die Sammlung von Peter Frederik von Suhm (1728-1798), königlicher Kammerherr, Historiker und Historiograph.

1.3 Nach der Reorganisation des Marineamtes im Jahre 1805 und der Gründung des Admiralitäts-Departements, dessen erster Leiter der Ministerialassistent Pavel V. Cicagov (1767-1849) wurde, flossen die Bestände der Marinebibliothek als Gründungsbestand in die neugeschaffene Bibliothek des Staatlichen Admiralitäts-Departments ein. Auch die neue Bibliothek wuchs hauptsächlich durch private Schenkungen und Vermächtnisse. So umfaßte beispielsweise die Privatsammlung des Ingenieurs Lev S. Vaxel (1776-1816), eines Enkels des schwedischen Seefahrers Sven Vaxel, die dem Admiralitäts-Departement 1806 übereignet wurde, etwa 700 Titel. Sie enthielt einen beachtlichen Anteil französischer Literatur, darunter Werke von Pierre Corneille, Molière, Jean-Jacques Rousseau, Nicolas Boileau-Despréaux und Jean François De La Harpe, des weiteren Reisebeschreibungen (u. a. von Peter Simon Pallas und Jean François de Galaup La Pérouse) sowie graphische Drucke.

1.4 Im Jahre 1812, während der Napoleonischen Kriege, wurden die Bücher in die Region des Ladoga-Sees ausgelagert. Besondere Verdienste um den Ausbau in den zwanziger Jahren des 19. Jhs erwarben sich Bibliotheksdirektor Ivan Fedorovic Kruzenštern (Adam Johann von Krusenstern, 1770-1846), der 1823 zum ständigen Mitglied des Admiralitäts-Departements ernannt worden war, sowie sein Assistent Peter Daniel Friedrich von Zeplin (1772-1832), der in seiner gleichzeitigen Funktion als Direktor des Seekadetten-Korps der Marinebibliothek regelmäßig die vom Korps publizierten wissenschaftlichen Schriften und Lehrbücher übersandte. Sein Nachfolger als Bibliothekar, Aleksej G. Oginskij (1780-1848), legte die erste Inventarliste der Bestände an, auf deren Grundlage später der achtbändige Gesamtkatalog der Bibliothek erstellt wurde.

1.5 Im Jahre 1827 kam es zur Reorganisation des Seeministeriums, dem nun neben der Hydrographischen Hauptverwaltung auch das Hydrographische Depot und daran angeschlossen die Bibliothek des Admiralitäts-Departements unterstellt wurden. Mit der Leitung und dem weiteren Ausbau der Bibliothek wurden Vize-Admiral Gavriil A. Sarycev (1763-1831) und der Direktor des Hydrographischen Depots, Fedor F. Schubert (1789-1865), beauftragt. Eine wichtige Zuwachsquelle bildeten weiterhin Erwerbungen aus Privatsammlungen. So konnten z. B. im Jahre 1829 insgesamt 220 Bde, darunter zahlreiche Rara aus den Bereichen Geographie und Marinewesen, aus der Privatsammlung von Fürst Aleksandr J. Lobanov-Rostovskij (1788-1866) angekauft werden.

1.6 Von 1837 bis 1860 war die Bibliothek dem Hydrographischen Departement unterstellt, zu dessen Direktor Generalleutnant Aleksandr G. Villamov (1798-1870) ernannt wurde. Während seiner Amtszeit wurde 1844 der erste gedruckte zweibändige Katalog des Bestandes erstellt, der bis 1850 auf ca. 50.000 Bde angewachsen war. Sein Nachfolger im Amt wurde 1854 Ferdinand Petrovic Vrangel' (Baron Ferdinand von Wrangel, 1797-1870), der bereits 1855 vom Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Seekomitees, Vize-Admiral Michail F. Reineke (1801-1859), abgelöst wurde. Ergänzt wurden die Bestände während dieser Zeit neben Schenkungen und Nachlässen vorwiegend durch kostenlose Pflichtexemplare. Dazu zählten alle in Rußland gedruckten Karten, statistischen Tabellen, geographischen Beschreibungen und Monographien aus den Gebieten Geschichte, Geographie, Statistik, Mathematik und den technischen Wissenschaften. Hinzu kamen als Freiexemplare alle Publikationen von Kriegs- und Seebehörden, Ministerien und Observatorien sowie Publikationen der Akademie der Wissenschaften, der Russischen Geographischen Gesellschaft und anderer Institutionen.

1.7 Die Benutzer der Marinebibliothek im 19. Jh waren vor allem Seefahrer, die in St. Petersburg lebten oder bei der Baltischen Flotte dienten und die Werke u. a. für ihre Expeditionen ausliehen. Hierzu zählten u. a. Ivan F. Kruzenštern, Jurij F. Lisjanskij, Otto von Kotzebue, Petr F. Anjou, Fabian Gottlieb von Bellingshausen, Vasilij M. Golovnin, Petr I. Rikord, Ferdinand P. Vrangel', Friedrich Benjamin von Litke, Gennadij I. Nevelskoj, Andrej I. Vilkickij oder Stepan O. Makarov. Im Gegenzug schenkten sie der Bibliothek Reisebeschreibungen von ihren Seefahrten, Forschungsberichte, Meeresatlanten sowie ausländische Seefahrtsliteratur, die sie auf den Fahrten erworben hatten.

1.8 Im Jahre 1860 wurde die Bibliothek dem neugegründeten Wissenschaftlichen Seekomitee angeschlossen und in Bibliothek des Seeministeriums umbenannt. Als ihr Kurator fungierte bis 1874 der Astronom und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Seekomitees Generalmajor Semjon I. Selenoj (1810-1892). 1891 wurde das Wissenschaftliche Seekomitee aufgelöst und die Bibliothek des Seeministeriums wieder der Hydrographischen Hauptverwaltung unterstellt. Als Bibliotheksleiter wurde Leutnant Julij M. Šokalskij (1856-1940) ernannt, der später vor allem als Autor zahlreicher wissenschaftlicher Werke bekannt wurde. Während seiner fünfzehnjährigen Tätigkeit als Bibliotheksleiter widmete er sich vor allem der systematischen Erschließung der Bestände.

1.9 Sein Nachfolger im Amt wurde 1906 Sergej A. Sovetov, Seeforscher, Autor und führendes Mitglied des Russischen Geographischen Instituts. Unter seiner Leitung wurde 1915 die umfangreiche Sammlung von Admiral Ivan Fedorovic Kruzenštern (Adam Johann von Krusenstern, 1770-1846) in die Bibliothek integriert, so daß ihr Bestand bis 1917 auf 80.000 Bde anwachsen konnte. Zwischen 1920 und 1926 leitete der Hydrometeorologe und Forschungsreisende Innokentij K. Tichomirov (1890-1955) die Bibliothek. 1926 übergab Tichomirov die Geschäfte an den Geographen Boris P. Orlov (1892-1967). 1923 wurde die Bibliothek in Zentrale Seebibliothek umbenannt.

1.10 Obwohl die Bibliothek nach der Oktoberrevolution von 1917 keine öffentliche finanzielle Unterstützung erfuhr, gelang es den drei verbliebenen Mitarbeitern, den Bibliotheksleitern Sergej A. Sovetov und Innokentij K. Tichomirov sowie der Bibliothekarin Anna G. Monachova, die Bestände durch Schenkungen weiter auszubauen. 1938 wurde die Bibliothek reorganisiert und in Zentrale Kriegsmarinebibliothek umbenannt. Im Jahre 1940 wurde die Bibliothek aus dem Gebäude der Hauptadmiralität in das Gebäude der ehemaligen Börse (Fondbörse) verlegt.

1.11 Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil des Bestandes nach Uljanovsk evakuiert. Der größte Teil des historischen Bestandes verblieb jedoch auch während der Leningrader Blockade in den Kellerräumen der Börse, wo er von der einzigen noch tätigen Bibliothekarin, Esphir' M. Kasais, betreut wurde. Diese setzte die Sammeltätigkeit fort, führte die Kataloge und stellte ein systematisches retrospektives Verzeichnis mit dem Titel Russisches Kriegsmarinebuch 1883-1944 zusammen, das bis 1946 geführt wurde und bei Abschluß 13.000 Titel umfaßte. 1941 begann die Bibliothek darüber hinaus mit der Veröffentlichung verschiedener bibliographischer Verzeichnisse sowie eines Monatsbulletin zur Kriegsmarine-Literatur.

1.12 Im Jahre 1946 konnten die größtenteils unversehrten Bestände nach Leningrad zurückverlegt werden. 1957 wurde die Bibliothek vom Zentralen Kriegsmarine-Museum getrennt und in neue Räumlichkeiten des Michajlovskij-Palais verlegt. Ihre heutigen Bestände umfassen russische und internationale Literatur zu Schiffbau, Navigation, Seefahrtskunde, Seeastronomie, Ozeanologie und Geographie. Hinzu kommen Erstausgaben russischer Seefahrtsbeschreibungen des 18. und 19. Jhs, europäische Seefahrtsbeschreibungen in Originalausgaben und russischen Übersetzungen sowie Werke zur Geschichte der russischen Flotte aus dem 18. bis 20. Jh, darunter zahlreiche Titel zur Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie zum Vaterländischen Krieg.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Zur Zeit umfaßt der Bibliotheksbestand ca. 1.000.000 Bde. Etwa 30 Prozent der Drucke sind vor 1917 erschienen, davon ca. 20 Prozent (ca. 60.000) aus dem 16. bis 19. Jh. Sprachlich dominiert mit 75 Prozent Russisch. Hinzu kommen Drucke in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Lateinisch, Holländisch, Schwedisch, Dänisch, Finnisch, Japanisch, Chinesisch und anderen Sprachen. Unterteilt ist der Bestand derzeit in die Abteilungen Russische Schriften und Periodika; Fremdsprachige Schriften; Fremdsprachige Zeitschriften; Zeitungen; Übersetzungen; Mikrofilme; Dienstbestand; Tauschbestand sowie Rara-Bestand.

2.2 Von den ca. 4000 Bdn Germanica tfallen 104 auf das 16. Jh, 326 auf das 17. Jh, 1229 auf das 18. Jh sowie 2349 auf das 19. Jh. Sprachlich überwiegt mit 3540 Bdn Deutsch (16. Jh 37, 17. Jh 180, 18. Jh 987 und 19. Jh 2336 Bde), davon sind 3384 im deutschsprachigen Raum erschienen. In Latein liegen 359 Bde vor, in Französisch 104 (vorwiegend in Köln publiziert). Hinzu kommen 3 Bde des 19. Jhs in Englisch sowie 2 des 17. Jhs in Italienisch.

2.3 Der fremdsprachige Bestand befindet sich in drei Magazinen: (1) im Rara-Magazin (ausländische Drucke des 16. und 17. Jhs); (2) im Spezialmagazin der Drucke des 18. Jhs sowie (3) im Magazin für ausländische Drucke (vornehmlich des 19. Jhs). Da die Bücher nach Formaten aufgestellt sind, erfolgte die Auszählung der historischen Germanica anhand des alphabetischen Zettelkatalogs. Keinen Eingang in die Untersuchung fanden ca. 3000 Bde Germanica, die seit 1978 aus Platzmangel ausgelagert und noch nicht inventarisiert sind.

2.4 Von den insgesamt ca. 4000 Bdn Germanica sind 3852 im deutschsprachigen Raum erschienen. Davon stammen 104 Titel aus dem 16. Jh, 313 aus dem 17. Jh, 1181 aus dem 18. Jh sowie 2254 aus dem 19. Jh. Bei den Drucken des 16. Jhs dominieren als Druckorte Basel, Nürnberg, Frankfurt a. M., Hamburg, Jena, Mainz, Magdeburg, Helmstedt, Wittenberg, Oldenburg und Königsberg. Im 17. Jh am häufigsten vertreten sind Frankfurt a. M., Nürnberg, Hamburg, Bremen, Hannover, Lübeck, Oldenburg, Rostock, Leipzig, Köln, Jena, Stuttgart, Helmstedt, Tübingen, Göttingen, Augsburg, Straßburg und Danzig. Die Drucke des 18. Jhs stammen vorwiegend aus Berlin, Leipzig, Dresden, Nürnberg, Frankfurt a. M., Frankfurt/Oder, Köln, Kassel, Coburg, Oldenburg und Halle, die des 19. Jhs aus Berlin, München, Gotha, Kiel, Wien, Triest, Pula und Danzig.

2.5 Außerhalb des deutschen Sprachraumes erschienen 156 Bde. Die häufigsten Druckorte sind Amsterdam, Kopenhagen, St. Petersburg und Dorpat [Tartu]. Vorhanden sind neben deutschen Übersetzungen russischer Autoren auch Werke deutscher Gelehrter, die von der Petersburger Akademie der Wissenschaften und der Dorpater Universität publiziert wurden.

Systematische Übersicht

2.6 Den größten Raum im Bestand nimmt mit 1282 Bdn die Geographie ein (9 des 16. Jhs, 82 des 17. Jhs, 258 des 18. Jhs sowie 933 des 19. Jhs), davon liegen 1265 Bde in deutscher (5 des 16. Jhs, 79 des 17. Jhs, 251 des 18. Jhs sowie 930 des 19. Jhs), 12 in lateinischer (4 des 16. Jhs, 3 des 17. Jhs und 5 des 18. Jhs), 2 des 18. Jhs in französischer sowie 3 des 19. Jhs in englischer Sprache vor.

2.7 Die frühesten Drucke stammen aus dem 16. Jh, darunter Simon Grynaeus, Novus orbis regionum ac insularum veteribus incognitarum (Basel: Johann Herwagen 1555); Levinus Hulsius, Brevis et admiranda descriptio regni Guianae (Nürnberg 1599) sowie Ulrich Schmidel, Vera historia, admirandae cuiusdam navigationis ...juxta Brasiliam et Rio della Plata, confecit (Nürnberg 1599).

2.8 Einen Großteil der geographischen Schriften des 17. Jhs machen deutsche Übersetzungen holländischer, französischer, englischer und spanischer Reiseberichte aus, die in Deutschland und Holland gedruckt wurden. Vorhanden sind u. a. die deutschsprachige Ausgabe der Collectiones peregrinationum in Indiam orientalem et Indiam occidentalem, die von der belgischen Druckerfamilie de Bry in der ersten Hälfte des 17. Jhs verlegt wurde, darüber hinaus Jean Baptiste Tavernier, Beschreibung der sechs Reisen ... (Genf 1681); Gregoire Challes, Reise nach Ost-Indien ... (Hamburg 1696); Walter Schultzen, Ost-Indische Reise (Amsterdam 1676) sowie Bartolomé de las Casas, Regionum indicarum ... (Heidelberg 1664). Erwähnt seien weiterhin Thomas Gage, Neue merckwürdige Reise-Beschreibung nach Neu-Spanien (Leipzig 1693); Olfert Dappers Übersetzung von Arnoldus Montanus' Unbekannte Neue Welt (Amsterdam 1673) sowie Anton Sepps und Antonius Böhms Neuvermehrte Reise-Beschreibung (Passau 1698).

2.9 Unter den Titeln des 18. Jhs finden sich zahlreiche deutsche Übersetzungen von Reiseberichten russischer Seefahrer, z. B. von dem Begründer der russischen Siedlung in Amerika, Grigorij I. Selechov (Erste und zweyte Reise von Ochotsk ...nach den Küsten von Amerika, St. Petersburg 1793) oder dem Leiter der Expeditionen zum Nördlichen Eismeer, Admiral Vasilij Jakovlevic Cichagov (Reise nach dem Eißmeer, St. Petersburg 1793). Umfangreich ist auch der Bestand zu russischen, deutschen und schwedischen Forschungsreisen, u. a. durch Rußland (vor allem durch den asiatischen Teil), viele davon organisiert von der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften. Genannt seien hier Johann Georg Gmelin, Reise durch Sibirien (Göttingen 1752) und dessen Flora Sibirica (St. Petersburg 1747 und 1770); Stepan P. Kraseninnikow, Beschreibung des Landes Kamtschatka (Lemgo 1766); Georg Wilhelm Stellers Beschreibung von dem Lande Kamtschatka (Frankfurt a. M. und Leipzig 1774) und dessen Reise von Kamtschatka nach Amerika mit dem Commandeur-Capitän Bering (St. Petersburg 1793) sowie Ivan I. Lepechin, Tagebuch der Reise durch verschiedene Provinzen des Russischen Reiches in den Jahren 1768-1769 (Altenburg 1771-1780). Südlicheren Gegenden widmet sich Eduard I. Eichwalds Reise auf dem Kaspischen Meere und in den Kaukasus ... (Stuttgart und Tübingen 1834).

2.10 Zahlreiche internationale Forschungsberichte sind im Bestand vorhanden. Hingewiesen sei auf Peter Simon Pallas, Sammlungen historischer Nachrichten über die Mongolischen Völkerschaften (St. Petersburg 1776); Samuel Gottlieb Gmelin, Reise durch Russland zur Untersuchung der drei Natur-Reiche in den Jahren 1768 (St. Petersburg 1770); Heinrich Julius Klaproth, Über die Sprache und den Ursprung der Aghuan oder Afghanen (St. Petersburg 1810); Gustave Rose, Mineralogisch-geognostische Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meer (Berlin 1837-1842); Johann Peter Falk, Beiträge zur topographischen Kenntniss des Russischen Reichs (St. Petersburg 1785) sowie Johan Anton Guldenstaedt, Reisen durch Russland und im Kaukasischen Gebirge (St. Petersburg 1791).

2.11 Weiterhin liegen historische und biographische Überblickswerke des 18. und 19. Jhs vor, darunter z. B. Johann Christoph Adelung, Geschichte der Schiffahrten ... (Halle 1768); Matthias Christian Sprengel, Geschichte der wichtigsten geographischen Entdeckungen (Halle 1792); Matthias Christian Sprengel und Johann Reinhold Forster, Beiträge zur Völker- und Länderkunde (Leipzig 1781-1790) sowie Johann Reinhold Forster, Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden (Frankfurt/Oder 1784). An Reihen finden sich z. B. Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und Lande, oder Sammlung aller Reise-Beschreibungen (Leipzig 1747-1774); Sammlung neuer und merkwürdiger Reisen zu Wasser und zu Lande (Göttingen 1750-1764) sowie Neue Sammlung von Reisebeschreibungen (Hamburg 1780).

2.12 Aus dem 19. Jh stammen u. a. Gavriil A. Sarycev, Achtjährige Reise ... (Leipzig 1805-1806); Adam Johann von Krusenstern, Reise um die Welt in den Jahren 1803-1806 auf den Schiffen Nadeshda und Neva (St. Petersburg 1810-1812 und Berlin 1811); Georg Heinrich von Langsdorf, Bemerkungen auf einer Reise um die Welt (Frankfurt a. M. 1812); Otto von Kotzebue, Entdeckungsreise (Weimar 1821 und Hannover 1821); Adelbert von Chamisso, Neue Reise um die Welt (Weimar 1830); Ferdinand P. von Wrangel (Vrangel'), Physikalische Beobachtungen ...während seiner Reisen auf dem Eismeer in den Jahren 1821-1823 (Berlin 1827) und dessen Statistische und ethnographische Nachrichten über die russischen Besitzungen an der Nordwestküste von Amerika (St. Petersburg 1839).

2.13 Den Bestand ergänzen Forschungsberichte zu russischen, deutschen, schwedischen, dänischen und norwegischen ozeanographischen Expeditionen. Erwähnt seien Forschungsreisen zum Roten Meer mit der Pola (1895-1896 und 1897-1898), der Fundsberg (1884-1885 und 1885-1886) und der Albatros (1884-1885) sowie transatlantische Fahrten mit der Donau (1883-1884), nach Südamerika und Afrika mit der Albatros (1885-1886), nach Brasilien mit der Aurora (1884-1885), zu den Westküsten Afrikas mit der Helgoland (1884-1885), nach Ostasien mit der Nautilus und der Aurora (1884-1888) oder nach West-Indien mit der Zrini (1885-1886) sowie eine deutsche Polarexpedition (1869-1870) und Grönland-Expedition (1891-1893), die von der Berliner Geographischen Gesellschaft durchgeführt wurde.

2.14 Obwohl das Spezialarchiv für Seekarten im 19. Jh in den Besitz des Hydrographischen Departements überging, stellte die Bibliothek ihre Sammeltätigkeit auf diesem Gebiet nicht vollständig ein und erwarb weiterhin zumindest die wichtigsten nationalen und internationalen Atlanten, darunter auch zahlreiche deutsche Publikationen des 18. und 19. Jhs. Genannt seien Johann Baptist Homann, Atlas compendiarius (Nürnberg 1752); Russischer Atlas (St. Petersburg 1745); Heinrich Crusius, Hand-Atlas des Königreichs Sachsen (Leipzig 1840) sowie drei von der Deutschen Seewarte herausgegebene Atlanten zum Atlantischen Ozean (Hamburg 1882), Indischen Ozean (Hamburg 1891) und Stillen Ozean (Hamburg 1896).

2.15 Die zweitgrößte Sachgruppe im historischen Germanica-Bestand bilden die Schriften zur Geschichte (891 Bde, davon 76 des 16. Jhs, 183 des 17. Jhs, 343 des 18. Jhs sowie 289 des 19. Jhs). Sprachlich dominiert mit 593 Bdn Deutsch (550 davon im deutschsprachigen Raum erschienen; 20 des 16. Jhs, 68 des 17. Jhs, 196 des 18. Jhs sowie 260 des 19. Jhs). Hinzu kommen 240 Bde in Latein (46 des 16. Jhs, 95 des 17. Jhs und 99 des 18. Jhs), 56 in Französisch (4 des 16. Jhs, 12 des 17. Jhs und 40 des 18. Jhs) sowie 2 des 17. Jhs in italienischer Sprache.

2.16 Zu den ältesten Werken des historischen Bestandes zählen die Chroniken. Vorhanden sind insgesamt 21 Bde, darunter z. B. Helmond Arnold von Hildesheim, Chronica Slavorum (Frankfurt a. M. 1556 und 1581 sowie Lübeck 1659); Annales Witichindi monachi Corbeiensis (Frankfurt a. M. 1577); Angelus Andreas, Holsteinische Chronica (Lübeck 1596); Peter Lindeberg, Chronicon Rostochiense (Rostock 1596); Hermann Hamelmann, Oldenburgisch Chronicon (Oldenburg 1599); Joachim Curaeus und Jacob Schickfuss, New vermehrte Schlesische Chronica (Leipzig 1625); Chronicon Prussiae (Leipzig 1679); Die rare und uhralte Oldenburg-Rahstädische Chronica (Oldenburg 1719) sowie Johann Justus Winckelmann, Oldenburgische Chronica (Bremen 1721).

2.17 Hinzu kommen Sammlungen mit Chroniken (40 Bde) aus dem 18. Jh, darunter Marquard Freher, Rerum germanicarum scriptores (Straßburg 1717); Christian Schöttgen und Georg Christopher Kreysig, Diplomataria et scriptores historiae Gemanicae medii aevi (Altenburg 1753-1760); Johann Burchard Mencke, Scriptores rerum germanicarum (Leipzig 1730); Johann Peter Ludewig, Reliquiae manuscriptorum omnis aevi diplomatum ac monumentorum (Leipzig 1720-1741); Friedrich Wilhelm Sommersberg, Silesiacarum rerum scriptores (Leipzig 1729); Gottfried Wilhelm Leibniz, Scriptores rerum Brunsvicensium (Hannover 1707-1711) und Ignatius Gropp, Collectio novissima scriptorum et rerum Wirceburgensium a saeculo XVI, XVII et XVIII (Leipzig 1744). Erwähnung verdienen zudem die Monumenta Boica (München 1764); Christian L. Scheidt, Bibliotheca historica Goettingensis (Göttingen und Hannover 1758); Scriptores rerum Brandenburgensium (Frankfurt/Oder 1751); Hieronymus Pez, Scriptores rerum austriacarum veteres (Leipzig 1721-1725) sowie Melchior Goldast [von Haiminsfeld], Rerum Suevicarum scriptores aliquot veteres (Ulm 1727).

2.18 Der Bestand zur allgemeinen Geschichte umfaßt Ausgaben lateinischer, byzantinischer, mittelalterlicher und neuzeitlicher Autoren. Vorhanden sind z. B. Caesars Rerum gestarum commentarii ... (Frankfurt a. M. 1575); Titus Livius' Latinae historiae (Basel 1531) sowie Wilhelm Tyrius' Historia belli sacri verissima (Basel 1564). Von Johann Sleidanus liegen zwei Schriften vor: Livres d'Histoire ... (Straßburg 1563) und Histoires des quatre empires souveraines, assavoir, de Babylone, de Perse, de Grece, et de Rome (Straßburg 1656); außerdem Johann Buno, Idea Universae historiae (Wolfenbüttel 1670) sowie Johann Philipp Abelin, Theatrum Europaeum (Frankfurt a. M. 1672).

2.19 Die deutsche Geschichte behandeln u. a. Nicolaus Cisner, De Friderico II. (Basel 1565) und De Conrado (Basel 1566); Reiner Reineccius, Historia de vita imp. Caes. Henrici IV. (Frankfurt a. M. 1581); Caspar Schütz, Historia rerum Prussicarum (Leipzig 1599); Caspar Hennenberger, Kurtze und warhafftige Beschreibung des Landes in Preussen ... (Königsberg 1584); Christian Wurstisen, Baßler Chronick (Basel 1580) und Aegidius Tschudi, De prisca ac vera Alpina Rhaetia ...descriptio (Basel 1538). Aus dem 17. und 18. Jh seien genannt Philipp Clüver, Germania antiqua (Wolfenbüttel 1663); Heinrich Meibom, Opuscula historica varia res Germanicas concernentia (Helmstedt 1660) und dessen Ad Saxoniae Inferioris imprimis historiam introductio ... (Helmstedt 1687); Nicolaus Henel von Hennenfeld, Silesiographia (Frankfurt/Oder 1613); David Kochhaff (Chytraeus), Saxonia (Leipzig 1611); Caspar Calvör, Saxonia inferior antiqua (Goslar 1714); Johann Micraelius, Altes Pommerland (Stettin 1639-1640); Andreas Brunner, Annales Boicorum (Frankfurt a. M. 1710); Georg Michael Pfefferkorn, Merkwürdige und auserlesene Geschichte von der berühmten Landgrafschaft Thüringen (Frankfurt/Oder und Gotha 1684), Ost-Friesische Historie und Landes-Verfassung ... (Aurich 1720) und Hieronymus Megiser, Annales Carinthiae (Leipzig 1612). An stadtgeschichtlichen Werken sei erwähnt Petrus Albinus, Meißnische Land und Berg-Chronica (Dresden 1590).

2.20 Der Bestand zur russischen Geschichte umfaßt neben allgemeinen Werken und Titeln zur Diplomatie vor allem Reisebeschreibungen. Vorhanden sind z. B. Salomon Neugebauer, Moscovia (Danzig 1612); Augustin von Mayerberg, Iter in Moschoviam ... (Köln 1663); Matthias Schaum, Tragoedia Demetrio-Moscowitica (Rostock 1614); Adam Olearius, Des welt-berühmten Adamii Olearii colligirte und viel vermehrte Reise-Beschreibung ... (Hamburg 1696) und Johann Albrecht von Mandelslo, Morgenländische Reyse-Beschreibung (Schleswig 1658). Zur polnischen Geschichte liegen vor Martin Cromer, Polonia (Köln 1572); Polonicae historiae corpus (Basel 1582); Szymon Starowolski, Polonia (Wolfenbüttel 1656) und Reinhold Heidenstein, De bello Moscovitico (Basel 1588).

2.21 Der Geschichte Nordeuropas widmen sich 4 frühe Titel von Albert Krantz: Dennmärkische, Schwedische und Norwägische Chronica (Straßburg 1514); Regnorum Aquilonarium, Daniae, Sueciae, Noruagiae Chronica (Frankfurt a. M. 1583); Ecclesiastica historia (Frankfurt 1590) sowie Wandalia (Hannover 1619). Die Werke zur Geschichte anderer europäischer Länder sind überwiegend in französischer Sprache verfaßt, so z. B. Histoire secrète ...des rois Charles II. et Jaques II. (Köln 1690); Antoine Aubery, Histoire du Cardinal-Duc de Richelieu (Köln 1666); François de Bassompierre, Memoires (Köln 1667) sowie Giovanni Nani, Histoire de la République de Venise (Köln 1682).

2.22 In den Bereichen Diplomatie und Recht wurden 264 Bde gezählt (4 des 16. Jhs, 13 des 17. Jhs, 148 des 18. Jhs und 99 des 19. Jhs), darunter 246 Bde in deutscher Sprache (227 davon im deutschsprachigen Raum erschienen: 3 des 16. Jhs, 6 des 17. Jhs, 122 des 18. Jhs und 96 des 19. Jhs), 12 in lateinischer (einer des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs und 7 des 18. Jhs) sowie 6 in französischer Sprache (je 3 des 18. und 19. Jhs). Gesammelt wurden neben Werken zur deutschen Gesetzgebung (darunter 2 Ausgaben des Sachsenspiegels, Augsburg 1516 und Leipzig 1528, sowie eine Ausgabe des Corpus Juris Saxonici, Dresden 1673) vorwiegend Gesetzessammlungen und Verordnungen einschließlich Kommentaren, viele davon Norddeutschland betreffend, z. B. Johann Justus Winckelmann, Oldenburgische Friedens- und der benachbarten Oerter Kriegshandlungen ... (Oldenburg 1671); Schleswig-Holsteinische Landgerichts-Ordnung (Schleswig 1701); Corpus constitutionum Regio-Holsaticarum (Altona 1749-1757) und die Sammlung der hauptsächlichsten Schlesswig-Holsteinischen gemeinschaftlichen Verordnungen (Glückstadt 1773).

2.23 Unter den Monographien zur deutschen und europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte sind allein 6 Titel von Johann Christian Lünig vorhanden: Codex Germaniae Diplomaticus (Frankfurt und Leipzig 1732-1733), Codex Italiae diplomaticus (Frankfurt und Leipzig 1725-1735); Europäische Staats-Consilia ... (Leipzig 1715); Grundfeste Europäischer Potenzen Gerechtsame (Leipzig 1716); Theatrum Ceremoniale historico-politicum (Leipzig 1719) und Thesaurus Juris (Frankfurt und Leipzig 1725). Die Gesetzessammlungen, Urkunden und Lehrwerke des 19. Jhs widmen sich schwerpunktmäßig dem deutschen Seerecht.

2.24 Die Historischen Hilfswissenschaften thalten Titel zu Genealogie, Heraldik, Numismatik sowie zur Geschichte der Ritterorden. Die meisten Werke zur Genealogie stammen aus dem 16. bis 18. Jh und sind in Latein verfaßt, so Hieronymus Henninges, Genealogiae aliquot familiarum nobilium in Saxonia (Hamburg 1590) und dessen Theatrum genealogicum (Magdeburg 1598); Nicolaus Reusner, Icones (Jena 1597); Elias Reusner, Genealogiae regum, electorum, ducum, principum, atque comitum (Leipzig 1610); Nicolaus Rittershausen, Genealogiae imperatorum (Tübingen 1664); Philipp Jacob Spener, Tabulae progonologicae (Stuttgart 1660); Jacob Wilhelm Imhof, Notitiae Sacri Romani Germanici Imperii procerum ... (Tübingen 1693); die Historia Italiae et Hispaniae Genealogica (Nürnberg 1701) sowie das Corpus Historiae genealogicae Italiae et Hispaniae (Nürnberg 1702).

2.25 Die Sammlung zur Heraldik umfaßt Titel von Sigismond Feyerabend, Insignia Sacrae Caesareae Majestatis (Frankfurt a. M. 1679); Philipp Jacob Spener, Insignium theoria (Frankfurt a. M. 1690) und Historia insignium illustrium (Frankfurt a. M. 1680) sowie Constantin Franziscus von Kauz, Vollständige Aufklärung der Geschichte des Österreichischen erzherzoglichen Wappenschildes (Wien 1783). Zur Numismatik liegen u. a. vor Levinus Hulsius, Duodecim primorum Caesarum (Frankfurt a. M. 1597); Jacob von Melle, Silloge nummorum ex argento uncialium (Lübeck 1698) und dessen Series regum Hungariae enummis aureis (Lübeck 1699); Christian Schlegel, De nummis antiquis ... (Jena 1703); Nils Keder, Nummi aliquot diversi ex argento praestantissimi (Leipzig 1706) sowie Jacob Hieronymus Lochner, Sammlung merkwürdiger Medaillen (Nürnberg 1737-1744).

2.26 Der Geschichte der Ritterorden widmen sich Cyriacus Spangenberg, Adels-Spiegel (Schmalkalden 1591-1594) und Kurtze und einfaltige Beschreibung alter Hohemeister ... (Königsberg 1584); Johann Caspar Venator, Historischer Bericht von dem Marianisch-Teutschen Ritter-Orden (Nürnberg 1680); Johann Christoph Beckmann, Anmerckungen von dem Ritterlichen Johanniter-Orden (Coburg 1695) sowie Raymund Duellius, Historia ordinis equitum Teutonicorum Hospitalis S. Mariae ... (Wien

1727).

2.27 Die Militär- und Kriegsmarinewissenschaften bilden die drittgrößte Bestandsgruppe (608 Bde: einer des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 47 des 18. Jhs und 552 des 19. Jhs). Sprachlich dominiert Deutsch (591 Bde, davon 578 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht: einer des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 28 des 18. Jhs und 541 des 19. Jhs). Hinzu kommen 4 Bde (3 des 18. Jhs und einer des 19. Jhs) in lateinischer und 13 des 18. Jhs in französischer Sprache. Erwähnenswert sind vor allem die Titel zum Befestigungswesen aus dem 16. und 17. Jh sowie zur Reit- und Jagdkunst, wie Albrecht Dürers Etliche Underricht zu Befestigung der Stett, Schloss und Flecken (Nürnberg 1527); Joseph von Furttenbachs Architectura martialis (Ulm 1630); Antoine de Pluvinels Neu-auffgerichte Reut-Kunst (Frankfurt a. M. 1670) sowie Johann Taentzers Der Dianen Hohe und Niedere Jagdgeheimnisse ... (Kopenhagen 1682-1686).

2.28 Die Literatur zum Flottenwesen (393 Bde) stammt bis auf 10 Bde (u. a. Joseph von Furttenbach, Architectura navalis, Ulm 1629) aus dem 19. Jh. Gesammelt wurden schwerpunktmäßig Statuten, Erlasse sowie Verordnungen der deutschen und österreichischen Flotte, z. B. die Marineordnung (Berlin 1883 und 1889); die Dienst-Ordnung für die kaiserlichen Werften (Berlin 1882); die Marine Normalien-Sammlung 1848-1871 (Wien 1877) und das Dienst-Reglement für die k.k. Kriegs-Marine (Wien 1879). Werke zur Flottengeschichte, zur Geschichte der Uniformen sowie Lehrbücher ergänzen den Bestand. Vorhanden sind z. B. die Geschichte der k.u.k. Kriegs-Marine (Wien 1882-1891); Die Anker-Wacht (Hamburg 1861); Die deutsche Marine in ihrer gegenwärtigen Uniformierung (Leipzig 1899) oder Artillerie Unterricht für die k.k. Kriegs-Marine (Bamberg 1880) sowie verschiedene Titel zu deutschen Flottenschiffen mit technischen Zeichnungen und Illustrationen, u. a. von der Irene, Hefion, Kaiserin Augusta, Merkurij, den Küstenschutzschiffen Hagen und Siegfried, der kaiserlichen Jacht Hohenzollern sowie der Kanonenboote Hummel, Mücke und Basilisk.

2.29 Zur Philologie finden sich 384 Bde (5 des 16. Jhs, 21 des 17. Jhs, 297 des 18. Jhs und 61 des 19. Jhs), von denen 318 Bde in deutscher Sprache vorliegen (314 erschienen im deutschsprachigen Raum: 6 des 17. Jhs, 247 des 18. Jhs und 61 des 19. Jhs), 44 in lateinischer (5 des 16. Jhs, 13 des 17. Jhs und 26 des 18. Jhs) sowie 22 in französischer Sprache (einer des 17. Jhs und 21 des 18. Jhs). Den Schwerpunkt des Bestandes bilden Wörterbücher, Enzyklopädien und Grammatiken, z. B. Johann Fabricius, Specimen arabicum (Rostock 1638); Johann Heinrich Hottinger, Grammatica quatuor linguarum ... (Heidelberg 1659); Smegma Orientale (Heidelberg 1658) und Promtuarium, sive bibliotheca orientalis (Heidelberg 1658); Johann Buxtorf jun., Lexicon chaldaicum et syriacum (Basel 1622) sowie Johann Georg Krünitz, Oeconomisch-technologische Encyklopädie (Berlin 1773-1850). Hinzu kommen Ausgaben antiker Autoren mit Kommentaren von Gelehrten des 16. und 17. Jhs wie Aulus Gellius, Noctes Atticae (Basel 1519); Filippo Beroaldo, Commentationes condite a Ph. Beroaldo, adiecta paraphrastica M. Ant. Sabellici interpretatione in Suetonium Tranquillum (Köln 1512); Marcus Annaeus Lucanus, De bello civili, vel Pharsaliae libri ... (Basel 1574); Johann Britannicus, Junius Juvenalis ... (Basel 1551) sowie Q. Horatii Flacci Opera omnia ... (Basel 1615), hrsg. von Johann Jacob Grasser.

2.30 Zur Technik liegen 293 Bde vor (2 des 17. Jhs, 66 des 18. Jhs und 225 des 19. Jhs), darunter 291 Bde in deutscher, einer in lateinischer und einer in französischer Sprache, 271 davon im deutschsprachigen Raum gedruckt (64 des 18. Jhs und 207 des 19. Jhs). Vorhanden sind Anleitungen zur Konstruktion hydrographischer Anlagen (z. B. Bernard Bélidor, Architectura hydraulica, Augsburg 1740-1771) und Navigationslehrbücher. Hinzu kommen Sammelbände der in Hamburg und Berlin im 19. Jh vom Hydrographischen Amt der Reichsmarine publizierten Navigations- und Seefahrtstabellen sowie Lotsenbücher, die vom Hydrographischen Amt in Berlin, vom Königlich-Dänischen See-Karten-Archiv in Kopenhagen und vom Hydrographischen Amt des russischen Seeministeriums in St. Petersburg herausgegeben wurden. Zur Ziviltechnik und -architektur liegen einzelne Titel vor, z. B. Jacob Leupold, Theatrum machinarum (Leipzig 1724-1727 und 1729) und Christoph Leonhard Sturm, Die Civil-Bau-Kunst (Augsburg 1718-1750) und Prodromus Architecturae Goldmannianae (Augsburg 1714).

2.31 Die physisch-mathematischen Wissenschaften sind mit 184 Bdn vertreten (4 des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 24 des 18. Jhs und 148 des 19. Jhs). Von den 164 Bdn in deutscher Sprache wurden 155 im deutschsprachigen Raum gedruckt (einer des 16. Jhs, 2 des 17. Jhs, 20 des 18. Jhs und 132 des 19. Jhs), 17 in lateinischer sowie 3 des 19. Jhs in französischer Sprache. Den Schwerpunkt des Bestandes bildet die Astronomie neben kleineren Beständen zu Mathematik und Physik sowie einzelnen Atlanten. Zu den ältesten Titeln zählen Sebastian Münster und Erasmus Oswald Schreckenfuchs, Sphaera mundi: Autore Abrahamo Hispano filio R. Haijae (Basel 1546); Guillaume Postel, Cosmographicae disciplinae compendium (Basel 1561); Johannes Kepler, Ephemerides novae motuum coelestium (Linz 1617); Galileo Galilei, Systema cosmicum (Straßburg 1635) sowie Johannes Hevelius, Selenographia (Danzig 1647) und dessen Prodromus Astronomiae (Danzig 1690). Aus dem 18. und 19. Jh liegen u. a. vor Johann Elert Bode, Allgemeine Beschreibung und Nachweisung der Gestirne (Berlin 1801) und Uranographie (Berlin 1801); Friedrich Theodor Schubert, Anleitung zu der astronomischen Bestimmung der Länge und Breite (St. Petersburg 1803 und 1818); Theoretische Astronomie (St. Petersburg 1798) und Populäre Astronomie (St. Petersburg 1804-1810) sowie Friedrich Georg Wilhelm Struve, Beschreibung der ...von der Universität zu Dorpat veranstalteten Breitengradmessung in den Ostseeprovinzen Rußlands (Dorpat 1831).

2.32 Der historische deutsche Bestand zur Mathematik und Physik enthält Werke wie Johannes Kepler, Mathematici eclogae chronicae ex epistolis (Frankfurt 1615); Gaspar Schott, Cursus mathematicus (Würzburg 1661); Daniel Bernoulli, Hydrodynamica (Straßburg 1738); Peter van Musschenbroek, Physicae experimentales, et geometricae ...dissertationes ... (Wien und Prag 1756) und Johann Heinrich Voigt, Kunstgünstige Einfalt mathematischer Raritäten (Hamburg 1668). An Atlanten liegen z. B. vor Johann Gabriel Doppelmayr, Atlas novus coelestis (Nürnberg 1742); Giovanni Jacopo de Marinoni, De astronomica specula domestica ... (Wien 1745); Karl Ludwig von Harding, Atlas novus coelestis (Göttingen 1822) und Johann Wolfgang Müller, Anweisung zur Kenntnis und dem Gebrauch der künstlichen Himmels- und Erdkugeln (Nürnberg 1781).

2.33 Den größten Raum im naturwissenschaftlichen Bestand nehmen die Fächer Biologie und Medizin ein (102 Bde: 5 des 16. Jhs, 9 des 17. Jhs, 46 des 18. Jhs und 42 des 19. Jhs). Davon sind 72 Bde in deutscher, 29 in lateinischer sowie einer des 18. Jhs in französischer Sprache verfaßt. Die meisten Titel zur Biologie behandeln Arzneipflanzen und ihre Anwendung in der Medizin, z. B. Pedacius Dioscorides, Opera, quae extant omnia (Frankfurt 1598); Caspar Bauhin, Prodromos Theatri Botanici (Basel 1671) und Christian Gottlieb Ludwig, Ectypa vegetabilium (Halle 1760). Zu den ältesten medizinischen Drucken zählen Alexander Trallianus, De singularum corporis partium ... (Basel 1533) sowie Anuce Foes, Oeconomia Hippocratis (Frankfurt 1588). Im Bereich Botanik ist vor allem hinzuweisen auf die aufwendig illustrierten Werke von Jan Jonston, Dendrographia (Frankfurt a. M. 1662); Michael Boym, Flora Sinensis (Wien 1656); Elizabeth Blackwell, Herbarium Blackwellianum (Nürnberg 1750-1773) sowie Casimir Christopher Schmidel, Icones plantarum (Nürnberg

1762).

2.34 Zur Zoologie liegen u. a. vor Stephanus Schoneveldt, Ichthyologia et nomenclaturae animalium marinorum (Hamburg 1624); Jan Jonston, Historia naturalis (Frankfurt a. M. 1650); Marcus Elieser Bloch, Naturgeschichte der ausländischen Fische (Berlin 1785-1795) und Oeconomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands (Berlin 1782-1784); Johann Friedrich Wilhelm Herbst, Versuch einer Naturgeschichte der Krabben und Krebse (Berlin und Stralsund 1790-1796); Jacob Theodor Klein, Naturalis dispositio Echinodermatum (Danzig 1734); Johann Heinrich Linck, De stellis marinis (Leipzig 1733); Otto Frederik Müller, Von Würmern des süssen und salzigen Wassers (Kopenhagen 1771) sowie Jan Swammerdam, Bibel der Natur (Leipzig 1752). Unter den wenigen Titeln zur Paläontologie seien u. a. erwähnt Johann Ernest Hebenstreit, Museum Richterianum (Leipzig 1743) und Georg Eberhard Rumph, Amboinische Raritäten-Cammer (Wien 1766). Dem Fisch- und Walfang im Atlantischen Ozean und Nördlichen Eismeer widmen sich einzelne Titel des 19. Jhs, darunter W. F. G. Heins, Kurze Darstellung der verschiedenen Arten Fischerei mittelest Haken (Schloß Gottorff 1868).

Sondersammlungen der Rara-Abteilung

Marinebibliothek beim Admiralitäts-Kollegium und Bibliothek des Admiralitäts-Departements

2.35 Die ehemalige Sammlung der 1799 gegründeten Marinebibliothek (s. o. 1.1), die derzeit für die Rara-Abteilung rekonstruiert wird, umfaßte vor Übernahme durch die neueingerichtete Bibliothek des Staatlichen Admiralitäts-Departements (s. o. 1.3) 134 Titel (215 Bde). Der Bestand enthält grundlegendes Schrifttum zu den Bereichen Mathematik, Navigation, Schiffbau und Seewesen aus dem 18. und 19. Jh sowie Reisebeschreibungen, Wörterbücher und Enzyklopädien in französischer, englischer, deutscher, niederländischer und lateinischer Sprache des 18. Jhs. Von diesem Bestand konnten bisher 107 fremdsprachige und 10 russische Bde identifiziert werden. Sie bilden heute wieder einen separat aufgestellten Sonderbestand.

2.36 Auch die Bestände der Bibliothek des Admiralitäts-Departements stellen mittlerweile wieder einen separaten Sonderbestand dar. Den Sammlungsschwerpunkt bilden Titel zu Geschichte, Geographie und Seewesen in russischer Sprache aus der Zeit vor 1850. Von den ehemals mehr als 80.000 Bdn (s. o. 1.9) konnten bisher 18.000 Bde identifiziert werden.

Privatsammlung Ivan F. Kruzenštern (1770-1846)

2.37 Die im 19. Jh von Ivan F. Kruzenštern (Adam Johann von Krusenstern) angelegte Privatbibliothek (1813 Titel in 3692 Bdn) ging im Jahre 1915 in den Besitz des Seeamtes über. Derzeit umfaßt die Sammlung noch etwa 500 fremdsprachige und 50 russische Werke sowie 40 Atlanten. Vorhanden sind u. a. See- und Küstenbeschreibungen, Reiseberichte, Lehrbücher, allgemeine Nachschlagewerke, Wörterbücher sowie deutsche und englische Übersetzungen griechischer und römischer Autoren. Erschlossen wird die Sammlung über den Systematischen Katalog der Rara-Abteilung.

Privatsammlung des Großfürsten Konstantin N. Romanov (1827-1892)

2.38 Die ehemals 3200 Bde umfassende Privatsammlung des Flottenadmirals und Seeministerium-Verwalters Fürst Konstantin N. Romanov ging 1892 in den Besitz der Zentralen Kriegsmarinebibliothek über, wo sie mit dem übrigen Bestand vermischt wurde. Den Sammelschwerpunkt der Bibliothek bildeten Werke aus den Bereichen Navigationslehre, Schiffbau, Hydrographie und Meeresastronomie in englischer und deutscher Sprache. Anhand von Exlibris konnten bisher etwa 500 Bde des 19. Jhs von dem ursprünglichen Bestand identifiziert werden. Diese bilden heute wieder einen separat aufgestellten Sonderbestand, der durch den Alphabetischen Katalog erschlossen wird.

Privatbibliothek des Vize-Admirals Ivan F. Lichacev (1826-1907)

2.39 Zusammen mit allen weiteren Beständen der Marinebibliothek gelangten auch die 215 Bde der ehemaligen Privatsammlung von Ivan F. Lichacev, einem Mitstreiter von Großfürst Konstantin N. Romanov bei der Flottenreformierung, in die Bibliothek des Admiralitäts-Departements. Die Sammlung, die englische, deutsche und französische Monographien und Zeitschriften umfaßt, ist heute wieder gesondert aufgestellt. Erschlossen wird der Bestand durch den allgemeinen Alphabetischen Katalog.

Privatbibliothek Otto von Krümmel (1854-1912)

2.40 Die ehemalige Privatsammlung des deutschen Hydrographen, Ozeanographen und Geographen Otto von Krümmel wurde 1913 von der Marine-Akademie erworben. Sie ging später ebenfalls in den Besitz der neugegründeten Kriegsmarinebibliothek über. Den inhaltlichen Schwerpunkt der Sammlung bilden deutschsprachige Werke und Periodika zu Ozeanologie und Geographie, größtenteils aus dem 19. Jh. Die Sammlung, die durch den Alphabetischen Katalog erschlossen wird, ist getrennt vom Hauptbestand aufgestellt.

Privatbibliothek Johann Hartwig Ernst von Bernstorf (1712-1772) und seines Neffen Andreas Peter von Bernstorf (1735-1797)

2.41 Die Privatbibliothek der dänischen Diplomaten und Minister Johann Hartwig Ernst und Andreas Peter von Bernstorf wurde 1805 in Kopenhagen angekauft. Die Sammlung, die bei Übernahme 6371 Titel (11.293 Bde) aus dem 15. bis 18. Jh umfaßte, darunter auch zahlreiche Germanica, war größtenteils durch den Ankauf kleinerer Privat- oder Teilsammlungen zustandegekommen (s. o. 1.2). Einige davon konnten inzwischen anhand von Exlibris oder Besitzernotizen identifiziert werden. Es finden sich darunter z. B. ca. 500 Bde historisches und juristisches Schrifttum des 17. und 18. Jhs aus der Privatsammlung des Grafen Grigorius Christian von Haxthausen in deutscher, dänischer, französischer und lateinischer Sprache; ca. 100 Bde des 17. und 18. Jhs aus der Privatsammlung des dänischen Literaten Bolte Willim von Luxdorph aus den Bereichen Naturwissenschaften, Diplomatie und Jurisprudenz; ca. 30 Bde des 17. und 18. Jhs zur europäischen Geschichte aus der Sammlung des dänischen Historikers Johannes Gramm [Johan Grammius]; ca. 30 Bde in deutscher Sprache zur Geschichte aus der Privatsammlung des dänischen Ministers Graf Adam Gottlob von Moltke; ca. 40 Bde des 16. bis 18. Jhs zu Astronomie, Mathematik und Trigonometrie aus der Privatbibliothek des dänischen Astronomen Christian Horrebow sowie ca. 30 naturwissenschaftliche Werke des 18. Jhs in deutscher Sprache aus der Sammlung des dänischen Historikers Peter Frederik von Suhm. Die Bestände der Bernstorf-Sammlung sind über 3 Abteilungen verstreut: die Rara-Abteilung (ca. 3000 Bde der bis 1700 erschienenen Drucke), die Abteilung der fremdsprachigen Drucke und die Abteilung der Drucke des 18. Jhs.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog des fremdsprachigen Bestandes

[in Zettelform; geführt seit 1946; erfaßt alle Drucke vom 16. bis 20. Jh]

Systematischer Katalog der Rara-Abteilung

[in Zettelform; erstellt zwischen 1980 und 1984 nach der Bibliothekarisch-bibliographischen Klassifikation (BBK); erfaßt alle Drucke von 1488 bis 1699]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Systematischer Katalog der Sondersammlung Ivan F. Kruzenštern

[in Zettelform; unvollständig; geführt seit 1980; verzeichnet alle bisher im Bibliotheksbestand aufgefundenen Bücher dieser ehemaligen Privatsammlung]

Alphabetischer Katalog der zur Kruzenštern-Sammlung gehörenden geographischen Atlanten

[in Zettelform; erstellt 1995]

3.3 Historische gedruckte Kataloge

Katalog knig biblioteki Gidrograficeskogo departamenta Morskogo Ministerstva [Katalog der Bücher der Bibliothek des Hydrographischen Departements des Seeministeriums]. 2 Bde. Sankt-Peterburg 1844-1848. Bd 1: Nazvanija knig, pisannych na slavjanskom, slavjano-russkom i russkom jasykach [Titel der in Kirchenslawisch, Slawisch-Russisch und in Russisch verfaßten Bücher]. Sankt-Peterburg 1844; Bd 2: Knigi, pisannye na inostrannych jasykach [Fremdsprachige Bücher]. Sankt-Peterburg 1844

Katalog biblioteki Gidrograficeskogo departamenta. Bogoslovie [Katalog der Bibliothek des Hydrographischen Departements. Theologie]. Sankt-Peterburg 1858

Catalogue raisonné de la Bibliothèque du Ministère de la marine. Section des livres en langues étrangères. Sankt-Peterburg 1861

Katalog biblioteki Morskogo Ministerstva [Katalog der Bibliothek des Seeministeriums]. Sankt-Peterburg 1862

Katalog estampov, kart i planov biblioteki Morskogo Ministerstva [Katalog der Stiche, Karten und Pläne der Bibliothek des Seeministeriums]. Sankt-Peterburg 1863

Spisok knigam, postupivšim v biblioteku Morskogo Ministerstva [Verzeichnis der Bücher, die in die Bibliothek des Seeministeriums eingegangen sind]. Januar 1870 bis April 1875 [Sankt-Peterburg 1876]

Julij M. Šokal'skij und K. P. Mordovin: Sistematiceskij katalog biblioteki Morskogo Ministerstva. Otdely voenno-morskoj i voennyj [Systematischer Katalog der Bibliothek des Seeministeriums. Abteilungen Kriegsmarine- und Militärliteratur]. Petrograd 1916

3.4 Historischer handschriftlicher Katalog

Alfavitnyj katalog knig russkich pisatelej i perevodcikov c prisovokupleniem kataloga knig inostrannych na koich imena avtorov ne oznaceny [Alphabetischer Katalog der Werke russischer Schriftsteller und Übersetzer mit Beilage des Katalogs fremdsprachiger Bücher, anonym erschienen]. Sankt-Peterburg 1849

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Bibliotheksarchiv:

Materialy i perepiska po biblioteke 1829 [Materialien und Briefwechsel des Jahres 1829 zur Bibliothek]

[Sign. 1]

Predpisanija Gidrograficeskogo depo [Verordnungen des Hydrographischen Depots]

[1830-1832 (Sign. 2); 1833-1835 (Sign. 3); 1836-1838 (Sign. 11); 1844-1849 (Sign. 5); 1857 (Sign. 12)]

Predpisanija po biblioteke Gidrograficeskogo departamenta [Verordnungen der Bibliothek des Hydrographischen Departements]

[1850 (Sign. 6); 1853 (Sign. 8); 1855 (Sign. 9); 1856 (Sign. 10); 1858 (Sign. 13); 1859 (Sign. 14); 1862 (Sign. 17)]

Reestry postuplenij 1854 [Zugangsverzeichnis des Jahres 1854]

[Sign. 7]

Perepiska biblioteki Morskogo Ucenogo Komiteta [Briefwechsel der Bibliothek des Wissenschaftlichen Seekomitees] des Jahres 1860

[Sign. 15]

Delo biblioteki Morskogo Ministerstva 1863-1865 [Angelegenheiten der Bibliothek des Seeministeriums 1863-1865]

[Sign. 18]

Perepiska biblioteki Morskogo ministerstva [Briefwechsel der Bibliothek des Seeministeriums] des Jahres 1866

[Sign. 16]

Komplektovanie biblioteki [Bestandsaufbau der Bibliothek]

[1872 (Sign. 19); 1879-1880 (Sign. 20); 1913 (Sign. 25); 1913-1918 (Sign. 27)]

Komissija pri biblioteke Morskogo ministerstva [Bibliothekskommission beim Seeministerium]

[1892-1913 (Sign. 21)]

Pravila pol'zovanija knigami biblioteki [Benutzungsordnungen der Bibliothek]

[1893 (Sign. 22)]

Materialy i perepiska obšcego charaktera [Allgemeine Materialen und Schriftwechsel]

[1909-1917 (Sign. 23); 1918-1926 (Sign. 29)]

Delo o peredace biblioteki admirala I. F. Kruzenšterna v biblioteku Morskogo ministerstva [Übergabevorgang der Bibliothek von Admiral I. F. Krusenstern an die Bibliothek des Seeministeriums]

[1915 (Sign. 28)]

Akty priema i sdaci biblioteki [Akten über Zu- und Abgänge der Bibliothek]

[1937-1939 (Sign. 32)]

Proverka biblioteki [Bibliotheksprüfung]

[1938-1939 (Sign. 33)]

Plany i otcety o rabote biblioteki [Pläne und Berichte über die Bibliotheksarbeit]

[1939-1948 (Sign. 35)]

Pereezd biblioteki iz Glavnogo Admiraltejstva v zdanie byvšej Fondovoj birzi v 1940 godu [Umzug der Bibliothek aus der Hauptadmiralität in das Gebäude der ehemaligen Börse im Jahre 1940]

Zur Evakuierung im Jahre 1941

[Sign. 58]

4.2 Darstellungen

Kuchcinskij, Fedor A.: Biblioteka Gigrograficeskogo Departamenta Morskogo Ministerstva [Die Bibliothek des Hydrographischen Departements des Seeministeriums]. In: Morskoj sbornik [Meeres-Sammelband] 4 (1855) S. 41-45

Kuchcinskij, Fedor A.: Ob osnovanii i ustrojstve biblioteki Morskogo ministerstva [Über die Gründung und Einrichtung der Bibliothek des Seeministeriums]. In: Katalog biblioteki Morskogo ministerstva [Katalog der Bibliothek des Seeministeriums]. Sankt-Peterburg 1862, S. 1-9

Šokal'skij, Julij M.: Nekotorye istoriceskie svedenija o biblioteke Morskogo ministerstva [Einige geschichtliche Angaben über die Bibliothek des Seeministeriums]. In: Sistematiceskij katalog biblioteki Morskogo ministerstva [Systematischer Katalog der Bibliothek des Seeministeriums]. Petrograd 1916, S. 14-23

Novickij, Viktor J.: Neskol'ko slov o Glavnoj Morskoj biblioteke [Einige Bermerkungen über die Hauptmarinebibliothek]. In: Morskoj sbornik [Meeres-Sammelband] 5 (1931) S. 76-82

Tichomirov, Innokentij K.: Julij M. Šokal'skij - bibliotekar' Morskogo ministerstva [Ju. M. Šokal'skij - der Bibliothekar des Seeministeriums]. In: Pamjati Ju. M. Šokal'skogo [Zum Andenken an Ju. M. Šokal'skij]: Sbornik statej i materialov [Sammelband mit Beiträgen und Materialien]. Teil 1. Moskva und Leningrad 1946, S. 210-231

Majmistov, Aleksandr R.: Biblioteka Sovetskogo Flota [Die Bibliothek der Sovjetischen Flotte]. In: Morskoj sbornik [Meeres-Sammelband] 10 (1954) S. 125-127

Fedorova, Ol'ga M.: Zentral'noj voenno-morskoj biblioteke - 200 let [200 Jahre Zentrale Kriegsmarinebibliothek]. Sankt-Peterburg 1999 [im Druck]

Fedorova, Ol'ga M.: K 200-letiju Zentral'noj voenno-morskoj biblioteki [Zum 200jährigen Jubiläum der Zentralen Kriegsmarinebibliothek]. Broschüre. Sankt-Peterburg 1999 [im Druck]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Fedorova, Ol'ga M: Dopolnitel'nye svedenija o krugosvetnoj ekspedicii 1803-1806 gg. (po materialam licnoj biblioteki I. F. Kruzenšterna) [Ergänzungsangaben zur Weltexpedition 1803-1806 (nach den Materialien aus der Privatbibliothek von I. F. Krusenstern)]. In: Etnografija, istorija, kul'tura stran juznych morej [Ethnographie, Geschichte, Kultur der Südsee-Länder]. Sankt-Peterburg 1997, S. 204-208

Fedorova, Ol'ga M: Kompleks datskich vladel'ceskich kollekcij XVIII veka v fonde central'noj voenno-morskoj biblioteki [Der Komplex der dänischen Privatsammlungen des 18. Jhs im Bestand der Zentralen Kriegsmarinebibliothek]. In: Peterburgskie ctenija [Petersburgische Lektionen]. Sankt-Peterburg 1997, S. 610-613

Fedorova, Ol'ga M.: Maloizvestnye materialy po geografii, istorii i etnografii Ost-Indii konca XVI-nacala XVII vv. [Weniger bekannte Materialien zu Geographie, Geschichte und Ethnographie Ost-Indiens vom Ende des 16. Jhs bis zu Anfang des 17. Jhs. In: XVII naucnaja konferencija. Po izuceniju Avstralii i Okeanii. Tezisy dokladov [17. wissenschaftliche Konferenz. Zur Erforschung Australiens und Ozeaniens. Vortragsmanuskripte]. Moskva 1986, S. 128-135

Kuchcinskij, Fedor A.: Ljubopytnye knigi Gidrograficeskogo departamenta [Interessante Bücher des Hydrographischen Departements]. In: Morskoj sbornik [See-Sammelband] 1855. Jg. 15, Nr. 4, S. 56-57; Jg. 16, Nr. 6, S. 24-28; Jg. 17, Nr. 7, S. 6-16; Jg. 17, Nr. 8, S. 17-40; Jg. 17, Nr. 8, S. 47-76; Jg. 18, Nr. 10, S. 1-16, S. 29-31

Šiškov, Aleksandr S.: Morskie zapiski ili sobranie vsjakogo roda, kasajucichsja voobšce do moreplavanija socinenij i perevodov, izdavaemych ucrezdennym pri Gosudarstvennoj Admiraltejskoj kollegii Komitetom [Materialien zur Marine oder Sammlung verschiedener, die Seefahrt betreffender und vom Komitee des Staatlichen Admiralitätskollegiums herausgegebener Werke und Übersetzungen]. Sankt-Peterburg 1800

Stand: September 1999

Ol'ga M. Fedorova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.