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Bibliothek des Kunstmuseums

Adresse. Ehrenhof 5, 4000 Düsseldorf [Karte]
Telefon. (0211) 899-2458 und 899-2459
Bibliothekssigel. <Dü 2>

Unterhaltsträger. Stadt Düsseldorf
Funktion. . Öffentlich zugängliche Spezialbibliothek; Kunstbibliothek. Arbeitsinstrumentarium für Ausstellungs- und Forschungsprojekte des Museums.
Sammelgebiete. Literatur zur Kunst analog den Sammelgebieten des Museums (alte und neue Malerei und Plastik, Graphik, Kunstgewerbe mit Schwerpunkten Glas und Design), daneben Publikationen zur Museumspädagogik und zu Randgebieten der Kunstgeschichte wie Archäologie, Theologie, Architektur, Literatur, Geschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten des Lesesaals: Dienstag bis Freitag von 11-17 Uhr. Freihandaufstellung der laufenden Zeitschriften und Nachschlagewerke, Magazinierung der übrigen Literatur. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Lesegerät für Mikroformen; Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Bus- oder U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 76, 705, 717) bis Haltestelle Nordstraße oder Tonhalle. Parkmöglichkeiten in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Einrichtung der Bibliothek ist eng verbunden mit der Geschichte und Entwicklung des Kunstmuseums. 1846 legte der Verein zur Einrichtung einer Gemäldegalerie zu Düsseldorf den Grundstein für das Museum, indem Werke deutscher Meister jener Zeit erworben wurden. 1882 wurde durch den " Central Gewerbe Verein für Rheinland, Westfalen und benachbarte Gebiete zu Düsseldorf" aus den Überschüssen der Gewerbeausstellung von 1880 ein Kunstgewerbemuseum gegründet. 1913 wurde aus den Sammlungen des Galerievereins, des Kunstgewerbemuseums und des aus einem Vermächtnis des Aachener Kaufmanns Laurenz Hetjens entstandenen Hetjensmuseums das Kunstmuseum (damals Städtische Kunstsammlungen) gegründet. 1932 gelangte noch die Akademiesammlung als Dauerleihgabe in das Museum, welches seinen Platz seit 1928 im Ausstellungsgebäude am Ehrenhof innehatte.

1.2 Zu allen Sammlungen, die den Grundstein des Museums legten, gehörten auch stets Buchbestände. So bildeten ca. 3000 Titel des Kunstgewerbemuseums und rund 700 des Hetjensmuseums den Grundstock der heutigen Bibliothek. Die Werke des 19. Jhs stammen zum überwiegenden Teil aus diesen beiden Sammlungen. Das Museum selbst, insbesondere der erste Direktor der Städtischen Kunstsammlungen, Professor Karl Koetschau, baute ab Gründungsjahr 1913 den Buchbestand kontinuierlich auf, so daß bei Bezug der Räume am Ehrenhof im Jahre 1928 eine zweigeschossige Bibliothek zur Verfügung stand.

1.3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bibliothek räumlich erweitert. Sie besteht seither aus einem Lesesaal, einem Katalog- und Arbeitsraum und einem dreigeschossigen Magazin. Der Bestand beläuft sich auf ca. 80.000 Bde und 425 Zeitschriften. Dank zahlreicher privater Stiftungen werden auch die historischen Bestände, besonders auf dem Gebiet des Glases, ergänzt. Die Bibliothek verfügt über eine eigene Buchbinderei, die auch Restaurierungsmaßnahmen in begrenztem Umfang durchführen kann.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der historische Bestand der Bibliothek umfaßt 4045 Titel in rund 5500 Bdn (einschließlich Zeitungen und Zeitschriften) bei einem Gesamtbestand von ca. 80.000 Bdn. Der Bestand ist, soweit es die illustrierten Bücher und Rara betrifft, separat in Stahlschränken aufgestellt. Die Bestandsermittlung erfolgte durch Auszählung des Separatbestandes und für die übrigen Bestände anhand des Standortkataloges. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Bibliothek verfügt über drei Inkunabeln, 64 Titel aus dem 16. Jh, 70 aus dem 17. Jh und 350 aus dem 18. Jh. Rund 120 Titel ohne Erscheinungsjahr müssen der Zeit vor 1800 zugeordnet werden. Schwerpunkt des Bestandes ist mit ca. 4350 Titeln das 19. Jh. Etwa zwanzig Prozent des historischen Bestandes sind in fremden Sprachen verfaßt, davon die Hälfte in französischer Sprache. Der Rest verteilt sich gleichmäßig auf italienische, englische, niederländische und lateinische Titel. Vereinzelt finden sich Bücher in dänischer, russischer und schwedischer Sprache. Systematische Übersicht

2.3 Die Bibliothek ist auf die Sammelgebiete des Hauses zugeschnitten. Darüber hinaus enthält sie auch ergänzende Materialien (Faltblätter, Einladungen, eine Dokumentation zu Künstlern des 19. Jhs u. a.). Neben allgemeinen Nachschlagewerken (162 Titel), Literatur zur Kunsttheorie (32 Titel), -technik (80 Titel) und -vermittlung (19 Titel) finden sich meist allgemeine Handbücher und Gesamtdarstellungen zu einzelnen Kunstgeschichtsepochen (260 Titel) und Darstellungen von Leben und Werk einzelner Künstler (250 Titel). Daneben findet sich Literatur zur Ikonographie (50 Titel), Architektur (120 Titel), Plastik (50 Titel), Malerei (100 Titel) und Graphik (40 Titel).

2.4 Kunstgewerbe-Literatur (450 Titel) bildet in ihren historischen wie auch neueren und aktuellen Ausgaben einen Schwerpunkt der Bibliothek. Frühe Handbücher über Glas- und andere kunsthandwerkliche Techniken (Ätzen von Metall, Modellmöbel, Stickerei und Wirkwaren) sind dank des Kunstgewerbemuseums gut vertreten. Aus gleicher Quelle stammen die rund 1000 Bde (ca. 100 Titel) alter Zeitschriften; wiederum zeigen hier die Titel Kunstgewerbeblatt, Kunst und Dekoration, Studio etc. den Bezug auf die angewandten Künste.

2.5 Auch der Bestand an illustrierten Büchern stammt größtenteils aus dem Kunstgewerbemuseum. Die Künstler der Düsseldorfer Malerschule (Achenbach, Cornelius, Hosemann, Rethel, Scheuren, Schroedter u. a.) sind mit den von ihnen illustrierten Werken des 19. Jhs zahlreich vertreten, wie auch die französischen Zeichner und Kupferstecher (Grandville, Daumier, Gavarni u. a.). Daniel Chodowiecki, Salomon Gessner, A. v. Ramberg bilden Schwerpunkte im Bereich der Buchillustration des 18. Jhs. Als gesonderte Sammlung sind die Bücher (ca. 150 Titel) hervorzuheben, die wegen ihres Einbandes oder ihrer Beschläge gesammelt wurden.

2.6 Weiterhin findet sich Literatur zum Themenbereich Buch und Schrift (50 Titel), den Hilfswissenschaften (ca. 200 Titel) sowie Fest- und Gelegenheitsschriften (50 Titel). Topographisch/geographische Titel (ca. 380 Titel) (vor allem Matthäus Merian) sind wegen ihres Kartenmaterials einer gesonderten Gruppe zugeordnet; so auch die Bibeln des 16. und 17. Jhs wegen ihrer Holzschnitte.

2.7 Private Kunstsammlungen des 19. Jhs sind in rund 500 Katalogen aus der Zeit dokumentiert, häufig auch in Form von Versteigerungskatalogen. Daneben finden sich Ausstellungs- und Sammlungskataloge von Museen (ca. 500 Titel).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [bis 1979; z. T. hschr.]

Alphabetischer Zettelkatalog

[ab 1980; dazu parallel alphabetischer Mikrofichekatalog]

Stichwortkatalog

Ortskatalog

Systematischer Standortkatalog

Zeitschriftenkatalog

Die Bestände sind dem Gesamtkatalog der Düsseldorfer Kulturinstitute [Mikrofiche und Datenbank] gemeldet, welcher neben dem alphabetischen Teil einen Stichwort- und Ortsindex enthält (s. o. Düsseldorf 2).

Stand: März 1989

Anne-Marie Katins




Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.