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Bibliothek des Landesamtes für Denkmalpflege

Adresse. Augustusstr. 2, 01067 Dresden; [Karte]
Postfach 12 01 66; 01002 Dresden
Telefon. (0351) 4 99 22 45 und 4 99 22 46
Telefax. (0351) 4 99 22 88
Bibliothekssigel. <D 123>

Unterhaltsträger. Freistaat Sachsen
Funktion. Wissenschaftliche Fachbibliothek für Denkmalpflege.
Sammelgebiete. Denkmalpflege, Bau- und Kunstgeschichte, Sächsische Landesgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Voranmeldung erbeten. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag 9-17 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät. Foto- und Xerokopien können in Auftrag gegeben werden (nur für neuere Literatur und in Abhängigkeit vom Zustand der Werke).
Hinweise für anreisende Benutzer. S- und Fernbahnhof Dresden-Hauptbahnhof, Dresden-Neustadt. S-Bahn Dresden-Mitte. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 3, 5, 7), ab Bahnhof Neustadt (Linie 3) bis Haltestelle Pirnaischer Platz oder Rathenauplatz. Stadtverkehr (Linien 1, 2, 4, 12, 14) bis Haltestelle Altmarkt, (Linie 8) bis Haltestelle Pirnaischer Platz oder Rathenauplatz. Busverbindung (Linie 75) bis Haltestelle Pirnaischer Platz. Parkmöglichkeit Altmarkt, Theaterplatz (gebührenpflichtig).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Mit der Gründung des Sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege im Jahre 1920 begann die kontinuierliche Sammlung von Literatur zur sächsischen Landes-, Kultur- und Kunstgeschichte. Wegen der geringen personellen Besetzung des Amtes wurde die Bibliothek nur als Handbibliothek ohne bibliothekarische Betreuung geführt. Aus dieser Zeit liegen weder ein Zugangsbuch noch ein Katalog vor, sofern ein solcher damals überhaupt angelegt wurde. Den Eigentumsvermerken nach zu urteilen, ist seinerzeit schon ein beträchtlicher Bestand auch an historischer Literatur zusammengekommen.

1.2 Im Zweiten Weltkrieg war die Bibliothek mit anderen Unterlagen des Landesamtes ausgelagert und blieb so erhalten, während der Amtssitz der sächsischen Denkmalpflege im Palais Wackerbarth (Ritterakademie) in der Dresdner Neustadt 1945 den Bomben zum Opfer fiel. Nachdem sich das Landesamt mit dem Ausbau von Räumen im ebenfalls kriegszerstörten ehemaligen Ständehaus einzurichten begann, wurde die Bibliothek zurückgeholt.

1.3 Enge Verbindungen bestanden von Anfang an zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege und dem 1908 gegründeten Landesverein Sächsischer Heimatschutz, dessen Tätigkeit nach 1945 immer mehr behindert wurde, so daß er seine Arbeit schließlich einstellen mußte. Die umfangreiche Bibliothek des Vereins, deren Bestand beinahe ausschließlich aus der ersten Hälfte des 20. Jhs stammte, wurde 1949 zu großen Teilen übernommen und bildete mit dem bereits vorhandenen Bestand den Grundstock für die Bibliothek des damaligen Landesamtes für Volkskunde und Denkmalpflege Sachsen. Neben der kontinuierlichen Ergänzung der Bestände der Sammelschwerpunkte bestimmten in den Folgejahren auch manche Zufälligkeiten die Zusammensetzung des Bestandes. Im Zuge der Bodenreform gingen in die Bibliothek weitere, zumeist für die Denkmalpflege relevante Bestände ein. 1952 wurden die Arbeitsgebiete Volkskunde und Denkmalpflege wieder getrennt. Diese Trennung erstreckte sich auch auf den Buchbestand. Etwa zur gleichen Zeit wurde erstmalig ein Bibliothekar eingestellt. Ihm war es in den fünfziger Jahren möglich, den Buchbestand durch Kauferwerb, aber auch durch Schenkungen und Nachlässe um historische Werke zu erweitern. Der Schriftentausch erstreckte sich nur auf neuere Literatur. 1995 konnte der Freistaat Sachsen von der Erbengemeinschaft die Bildersammlung nebst Buchbestand des Dresdner Mühlenbesitzers Theodor Bienert (1857-1935) ankaufen. Die vor den Wirren der Nachkriegszeit in der damaligen Technischen Hochschule sichergestellte Kollektion befindet sich seit 1967 zunächst als Depositum am Landesamt (ehemals Institut) für Denkmalpflege Dresden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Erfassung der historischen Werke erfolgte anhand der nach 1945 angelegten, den gesamten Bestand enthaltenden Zugangsbücher. Die Bibliothek besitzt ca. 60.000 Bde; darunter befinden sich 7679 Titel, die vom 15. bis zum 19. Jh erschienen sind.

2.2 Der historische Bestand gliedert sich in 5566 Titel (72,5 Prozent) aus dem 19. Jh und 1694 Titel (22,1 Prozent) aus dem 18. Jh. Auf das 17. Jh entfallen 253 Titel (3,3 Prozent) und auf das 16. Jh 160 Titel (2,1 Prozent). Hinzu kommen 6 Inkunabeln.

2.3 Der Bestand enthält zu 80 Prozent deutschsprachige Werke (6143 Titel). Der französischsprachige Anteil liegt bei 9 Prozent (691 Titel), der englische bei 3 Prozent (230 Titel). Lateinisch sind 6 Prozent (461) der Werke, und 2 Prozent (154 Titel) erschienen in sonstigen Sprachen, wobei Italienisch am stärksten vertreten ist. Systematische Übersicht

2.4 Eine Ordnung nach Sachgebieten ist nur bei den Monographien gegeben. In der gesonderten Aufstellung der Periodika sind wenige Titel des 18. Jhs zu finden, während Zeitschriften des 19. Jhs in größerer Zahl vorliegen. Den größten Anteil am historischen Buchbestand haben die Hauptsammelgebiete Geschichte (vor allem Sächsische Landesgeschichte) mit 2794 Titeln und Kunstgeschichte mit 961 Titeln.

2.5 Die Ordnung der Bestandsgruppe Sächsische Landesgeschichte (einschließlich der Landeskunde) folgt der Bibliographie der sächsischen Geschichte, hrsg. von Rudolf Bemmann und Jakob Jatzwauk (Leipzig 1918-1932). Die Gruppe Sachsen (Landeskunde und -geschichte) mit den Untergruppen Einzelne Landesteile und Ortsgeschichte umfaßt 1129 historische Titel, davon 23 des 16. Jhs, 40 des 17. Jhs, 199 des 18. Jhs und 867 des 19. Jhs. Geringen Anteil hat der Bestand zu den nach 1945 bzw. als Ergebnis von Verwaltungsreformen 1952 und 1990 wieder zu Sachsen gehörenden Landesteilen, wie das Gebiet der schlesischen Oberlausitz oder die früheren Kreise Delitzsch, Eilenburg und Torgau.

2.6 Verhältnismäßig reichhaltig ist der Besitz an Ortschroniken, die aus allen vier Jahrhunderten vorliegen. Ein frühes Beispiel ist die Descriptio urbis Annaemontanae ... (Wittenberg 1556) von Matthäus Behem. Aus dem 17. Jh stammen u. a. die Leipzigische Chronicke (Leipzig 1635) von Tobias Heydenreich sowie Der Chur-Fürstlichen Sächsischen ... Residenz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreibung und Vorstellung (Nürnberg 1680), die Anton Weck (1623-1680) verfaßte. Im 18. Jh erschien neben einer Reihe von anderen in der Bibliothek vorhandenen Chroniken auch Christian Meltzers (1655-1733) Historia Schneebergensis renovata. Das ist, Erneuerte Stadt- und Berg-Chronica der freyen Berg-Stadt-Schneeberg (Schneeberg 1716). Wurden bis in das 18. Jh nur Städte einer Chronik für würdig befunden, so erhielt vom 19. Jh an auch das Dorf eine Darstellung seiner Geschichte, so durch Friedrich Theodor Richters Geschichtlich-statistische Darstellung der Damastmanufactur-Orte Groß- und Neu-Schönau in der Königl. Sächs. Oberlausitz (Leipzig 1837).

2.7 Landes- und Ortschroniken aus anderen deutschsprachigen Ländern (mit 359 Titeln, davon 7 des 16. Jhs, 19 des 17. Jhs, 77 des 18. Jhs und 256 des 19. Jhs) sowie weiteren europäischen Staaten (mit 350 Titeln, darunter 21 des 16. Jhs, 23 des 17. Jhs, 114 des 18. Jhs und 192 des 19. Jhs) existieren nur in geringer Dichte. Zu den ältesten Titeln gehören die Manßfeldische Chronica (Eisleben 1572) von Cyriacus Spangenberg (1528-1604), die Historia Boemica (Basel 1575) von Johannes Dubravius und die Beschreibung der Stadt Dantzig (Amsterdam und Danzig 1687) von Reinhold Curicke. Früheste Gesamtdarstellung ist die erste deutschsprachige Ausgabe von Hartmann Schedels Weltchronik, Register des buches der Croniken vnd geschichten ... bis auf diese neure Zeit (Nürnberg: Koberger 1493).

2.8 Der historische Bestand zur Kulturgeschichte ist mit 556 Titeln aus allen vier Jahrhunderten beachtlich. Aus dem 16. Jh liegen 7, aus dem 17. Jh 15, aus dem 18. Jh 134 und aus dem 19. Jh 400 Titel vor. Hingewiesen sei auf die mehrbändige, reich illustrierte Darstellung von Paul Lacroix (i. e. Le Bibliophile Jacob, 1806-1884), Le Moyen Age et l'époque de la Renaissance (Paris 1848-1851). Der historische Bestand zu Genealogie, Heraldik und Numismatik umfaßt 256 Werke, darunter 5 des 16. Jhs, 6 des 17. Jhs, 55 des 18. Jhs und 190 des 19. Jhs. Dazu gehören Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon (Leipzig 1740-1747) von Johann Friedrich Gauhe, die auf Kirchenbuchauszügen der Ephorie Großenhain basierende Familiengeschichte des Deutschen, insbesondere des Meissnischen Adels von 1570 bis 1820 (Großenhain und Leipzig 1869) von Heinrich Erwin Ferdinand von Feilitzsch sowie das Wappenbuch der Königlichen, Grossherzoglichen und Herzoglich sächsischen Staaten in 13 Bdn (Nürnberg 1848-1867) von Johann Andreas Tyroff. Der älteste vorhandene Titel zur Numismatik ist De Sesteriis seu subsecivorum pecuniae veteris Graecae & Romanae libri von Johann Friedrich Gronovius (Leiden 1691). Einen Numismatisch-Historischen Leitfaden zur Uebersicht der Sächsischen Geschichte gibt es von Karl Wilhelm Daßdorf (Dresden 1801).

2.9 Innerhalb des Bereichs Kunstgeschichte nimmt die Baugeschichte mit 303 Titeln (einschließlich Denkmalpflege) einen bedeutenden Platz ein. Ein früher Versuch zur Denkmal-Inventarisation sind Ludwig Puttrichs Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen (Leipzig 1836-1852). Aus dem 18. Jh liegen architekturtheoretische Schriften und Abbildungswerke (Stiche) vor, wie Leonhard Christoph Sturms Vollständige Anweisung Grosser Herren Palläste ... (Augsburg 1718) und De la Distribution des Maisons de Plaisance et de la Décoration des édifices en général (Paris 1737-1738) von Jacques-François Blondel. Wohl als Anregung für die damaligen Architekten dienten die zahlreichen Mappenwerke aus dem 19. Jh, die Bau- und Kunstdenkmale einzeln oder als Teil einer kunstgeschichtlichen Epoche vorstellen. Sie kamen zumeist mit Architekten-Nachlässen in die Bibliothek, sind nicht gesondert aufgestellt, aber an den Herkunftsangaben in den Bänden zu erkennen.

2.10 Vorwiegend aus der Übernahme nach der Bodenreform stammt der verhältnismäßig hohe Anteil deutscher und ausländischer Titel zur Literaturwissenschaft (235 Titel), von Ausgaben antiker und klassischer Autoren sowie Belletristik (890 Titel, darunter 4 des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 229 des 18. Jhs und 649 des 19. Jhs, z. T. nicht mehr vollständig). Beachtung verdienen die achtbändige Beispielsammlung zur Theorie und Literatur der schönen Wissenschaften (Berlin und Stettin 1788-1795) von Johann Joachim Eschenburg (1743-1820), eine umfassende Anthologie verschiedener Literaturgattungen (Fabeln, Epen, Romane, Reden und historische Abhandlungen) von Autoren der Antike bis zum 18. Jh aus verschiedenen europäischen Ländern sowie die Sammlung Poetische Uebersetzungen und Gedichte des schlesischen Dichters Hannß Aßmann Freiherr von Abschatz (1646-1699; Leipzig und Breslau 1704). Erwähnenswert ist eine Reihe von Erstausgaben oder frühen Editionen der deutschen Klassiker. Dazu sind aus dem 19. Jh anzuführen Karl Simrocks (1802-1876) neuhochdeutsche Übersetzung der Gedichte Walthers von der Vogelweide (Berlin 1833) und der Erziehungsroman Blasedow und seine Söhne (Stuttgart 1838) von Karl Gutzkow (1811-1878).

2.11 Eine umfangreiche Gruppe mit 539 Titeln (8 des 16. Jhs, 20 des 17. Jhs, 120 des 18. Jhs und 391 des 19. Jhs) enthält neben Biographien von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen auch zahlreiche Sammelwerke mit Briefwechseln, u. a. von und über sächsische Persönlichkeiten aus der Zeit August des Starken (1670-1733) wie Leben und Thaten des ... Sächsischen General-Feld-Marschall August Christoph Grafen von Wackerbarth (Eisenach 1738) von Frigander sowie die umfangreiche, anspruchsvoll ausgestattete Biographie Vie de Charles-Henry Comte de Hoym ... (Paris 1880), sächsisch-polnischer Gesandter in Frankreich und bekannter Bibliophiler. Wegen des Anteils an Leichenpredigten ist auf die Gruppe Religion (483 Titel) hinzuweisen, zu der 18 Titel des 16. Jhs, 30 des 17. Jhs, 130 des 18. Jhs und 305 des 19. Jhs gehören. Zur Kirchengeschichte im 16. Jh sei die Schrift Examen decretorvm Concilii Tridentini complectens explicationum (Frankfurt 1590) erwähnt, in der der lutherische Theologe Martin Chemnitz (1522-1586) die 1564 beschlossene Bekenntnisformel kritischer Betrachtung unterzog.

2.12 Im Fach Philosophie fällt der Besitz von 11 Titeln des 16. Jhs und 22 des 17. Jhs auf; 83 Werke stammen aus dem 18. Jh, 106 aus dem 19. Jh. Noch in lateinischer Sprache verfaßte der jesuitische Polyhistor, Dichter und Prediger Jacob Masenius (1606-1681) die Schrift Utilis curiositas de humanae vitae felicitate (Köln 1672). Vermutlich in der zweiten, in Amsterdam 1684 in Duodez gedruckten Ausgabe liegt De augmentis scientiarvm von Francis Bacon vor (ohne Titelblatt). Den Eigentumsvermerk der Crusiusschen Familienbibliothek (1792) trägt die umfangreiche, mit einem Register versehene Entgegnung auf Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff, Weg zur Gewißheit und Zuverläßigkeit der mentschlichen Erkenntniß (Leipzig 1747) von Christian August Crusius (1715-1775). Das Organum der Erkenntniß der Natur und des Geistes von Carl Gustav Carus (1789-1869) erschien 1856 in Leipzig.

2.13 Alte Handwerke sowie der Bergbau sind am stärksten in der historischen Literatur zu Technik und Technikgeschichte repräsentiert (3 Titel des 16. Jhs, 7 des 17. Jhs, 33 des 18. Jhs und 185 des 19. Jhs). Von Georgius Agricola (1494-1555) liegt die erste (posthume) Ausgabe von De re metallica (Basel 1556) vor, aus dem 18. Jh der Schauplatz der Künste und Handwerke (Berlin, Stettin und Leipzig 1762-1795).

2.14 Die Geographie weist einen bemerkenswerten Bestand von 609 Titeln auf (8 Titel des 16. Jhs, 17 des 17. Jhs, 116 des 18. Jhs und 468 des 19. Jhs). Die große Zahl der Beschreibungen von Städten, Kunstwerken und Regionen geht zumeist auf Reisen der Vorbesitzer zurück. Aus dem Nachlaß des Leiters und Landesdenkmalpflegers Dr. Walter Bachmann (1883-1958) stammt landeskundliche und archäologische Literatur zum Vorderen Orient, wo er in seiner Jugend an Ausgrabungen teilgenommen hatte.

2.15 Geringeren Anteil an den historischen Beständen haben Lexika, Nachschlagewerke und andere Hilfsmittel mit 193 Titeln (16. Jh 2, 17. Jh 3, 18. Jh 67 und 19. Jh 109). Die Pädagogik ist mit 13 Titeln des 18. Jhs und 106 des 19. Jhs vertreten, die Sprachwissenschaft mit 2 Titeln aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh.

2.16 In der Gruppe Naturwissenschaften (14 Titel des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs, 43 des 18. Jhs, 63 des 19. Jhs) finden sich auch 3 Inkunabeln, darunter 2 Ausgaben des Hortus sanitatis (Augsburg, Mainz; beide 1485). 1499 erschien in Augsburg das weit verbreitete Buch der Natur des Cunrat von Megenberg (um 1309-1374). 1493 wurde die erste landwirtschaftliche Schrift in 12 Büchern (entstanden 1304-1309) des Petrus de Crescentiis in deutscher Sprache in Straßburg gedruckt. Aus dem 17. Jh liegen 3, aus dem 18. Jh 31, aus dem 19. Jh weitere 71 Titel zu Forst- und Agrarökonomie vor. Aus der Privatbibliothek des Arztes Johann Ludwig Choulant (1791-1861) gelangte 1857 die 1833 von ihm erworbene Venetianische Inkunabel (1497) mit Ad Almasorem libri und weiteren 22 medizinischen Traktaten des arabischen Arztes Rhazes (Mohamed Abu Bekr ibn Sakarija al Rasi, Mitte 9. Jh 923 oder 932) in die Königliche Medizinische Bibliothek. Sondersammlung

2.17 Sammlung Bienert. Die 12.000 Blätter umfassende Sammlung Bienert enthält Original-Zeichnungen ( z. B. von bedeutenden, in Sachsen wirkenden Künstlern wie Adrian Zingg, 1734-1816, Adrian Ludwig Richter, 1803-1884, u. a.), Kupferstiche, Lithographien, aber auch Lichtdrucke, frühe Photographien und Postkarten. Der Wert dieser Sammlung liegt in der Geschlossenheit der topographischen Dokumentation, die den Überblick über Abbildungen vom ausgehenden 17. Jh bis zum frühen 20. Jh gewährt. Bienerts Interessengebiete waren das frühere Königreich Sachsen und das angrenzende Nordböhmen mit Nordböscher Schweiz, Elbtal, Böschem Mittelgebirge und Erzgebirge. Einen Schwerpunkt bilden die Ansichten der Stadt Dresden und der Dresdner Umgebung, vor allem des Plauenschen Grundes, wo sich Bienerts Mühlenbetrieb befand, sowie die anschließende Region der Flußläufe der Roten und Wilden Weißeritz bis zum Osterzgebirge und die Sächsische Schweiz. Vom übrigen Sachsen existieren Abbildungen aus den früheren Kreishauptmannschaften Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau, wobei die Stadt Leipzig und die Sächsische Oberlausitz ebenfalls mit einer Fülle von Blättern vertreten sind. Der dazugehörige Buchbestand mit 976 Titeln aus dem 16. bis 20. Jh enthält vorrangig Saxonica.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [nach PI]

Systematischer Katalog [im Aufbau]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Sachsen erwarb Sammlung von Theodor Bienert. In: Sächsischer Bote vom 17. Januar 1996, Nr. 3, S. 1

Stand: April 1995

Gerd Kleber


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.