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Lehrerbibliothek des Gymnasium Christianeum

Adresse. Otto-Ernst-Str. 34, 22605 Hamburg [Karte]
Telefon. (040) 3807-2182 oder -2183
Bibliothekssigel. <H188>

Unterhaltsträger. Freie und Hansestadt Hamburg
Funktion. Lehrerbibliothek.
Sammelgebiete. Klassische Philologie (besonders 19. Jh); Geschichte Schleswig-Holsteins (18. und 19. Jh); Stadtgeschichte Altonas. Der Altbestand wird nicht vermehrt. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung unbedingt erforderlich. S-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof oder ab Bahnhof Hamburg-Altona (Linie S 1) Richtung Wedel bis Haltestelle Otrschen, von dort Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). Parkplätze vor dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Anfänge der Lehrerbibliothek des 1738 gegründeten Christianeums reichen bis in das Jahr 1713 zurück. Der gelehrte Theologe und Theosoph Johann Otto Glüsing (1675/76-1727), ein Verehrer Jakob Böhmes, vermachte vor seinem Tode im Jahre 1727 seine wertvolle Büchersammlung der damaligen Lateinischen Schule in Altona, aus der sie im Jahre 1738 in das Eigentum des neubegründeten Akademischen Gymnasiums überging. Glüsing hatte diese Bibliothek seit 1713 aufgebaut, nachdem er bei der Einäscherung Altonas durch die Schweden seine erste Bücherei verloren hatte. Sie enthielt vor allem Ausgaben der Bibel und Kirchenväter, Werke zur Erklärung der Bibel und theologische Schriften. Ein Datum für die Eröffnung der Bibliothek kann nicht genannt werden. Ende 1743 wurde sie bereits angemessen im Südflügel des ersten Gebäudes in der Hoheschulstraße in Altona untergebracht, nachdem sie jahrelang in Kisten verpackt oder nur unzureichend in beengten Räumen aufgestellt war.

1.2 Das älteste Bücherzeichen, ein Kupferstich von Helena Barbara Öding aus dem Jahre 1745, zeigt eine typische Barockbibliothek mit dem Vers " Erudit ignaros, barbariemque fugat". Der erste Bibliothekar der Schule wurde 1743 Dr. med. Georg Christian Maternus de Cilano (1696-1773), der als Professor der Medizin und Physik, später auch der griechischen und römischen Altertümer, an der Anstalt tätig war. Der Bücherbestand wuchs rasch. Die Bibliothek erhielt zum einen Zahlungen aus öffentlichen Mitteln, da sie auch Öffentliche Bibliothek für die Stadt Altona war. Daneben regte schon die Gründungsurkunde von 1744 an, Disziplinarverstöße durch Geldstrafen zugunsten der Bibliothek zu ahnden oder den Schulabgängern ein Abschiedsgeschenk an die Bibliothek abzufordern. Teilweise enthalten die Bücher Widmungen, die an diese Sitte erinnern.

1.3 Die Bibliothek wurde aber vor allem durch Schenkungen vermehrt. Das Jahr 1757 brachte ihr durch Vermittlung des Präsidenten der Stadt Altona, Bernhart Leopold Volkmar von Schomburg, einen erheblichen Zuwachs durch das Vermächtnis der Büchersammlung und eines hohen Geldbetrages des in Glückstadt verstorbenen Conferenzraths Georg Schröder (1678-1757). Die Schrödersche Bibliothek war reich an wertvollen Werken aus den Gebieten der Jurisprudenz und Geschichte sowie an Reisebeschreibungen und literarischen Zeitschriften. Durch das Legat erlangte die Bibliothek außerdem eine feste jährliche Einnahme. Man glaubte im Christianeum, mit dieser Bibliothek und dem Schröderschen Kapital die Grundlage für eine Universitätsbibliothek gewonnen zu haben. Ein Ausbau zu einer Universität war nämlich das Ziel, das sowohl die Professoren des Christianeums als auch die dänische Regierung anstrebten. Als jedoch 1767 der bisherige Gottorffsche Anteil von Holstein an Dänemark abgetreten wurde und Dänemark die Universität Kiel erhielt, fanden diese Hoffnungen ein jähes Ende.

1.4 1768 erfuhr die Bibliothek eine weitere Bereicherung durch Johann Peter Kohl (1698-1778), ehemals Professor für Kirchengeschichte in St. Petersburg, dann längere Zeit in Hamburg und später in Altona im Ruhestand, der eine ausgezeichnete Sammlung alter Hss. und Drucke, das sogenannte Donum Kohlianum, schenkte. Unter den Manuskripten steht eine guterhaltene Pergamenthandschrift von Dantes " Divina Commedia" mit Abbildungen und Initialen an erster Stelle. Von den übrigen Hss. seien erwähnt das reichverzierte Epos " Filostratë Giovanni Boccaccios, ein Kalendarium nebst Gebetbuch in niederdeutscher Sprache vom Ende des 15. Jhs, Melanchthons Entwurf der " Loci Communes" aus dem Jahre 1519 sowie eine " Hispanische Reise-Beschreibung" des Jahres 1671, deren Verfasser Friedrich Martens " Campagne-Meister bei der Admiralität in Hamburg und ein Hamburger von Geburt gewesen" war. Unter den gedruckten Werken des Donum Kohlianum befinden sich auch 15 Inkunabeln, darunter ein Valerius Maximus (Mainz: Peter Schöffer 1471).

1.5 Durch Schenkungen Glüsings, Schröders und Kohls war das Christianeum in den Besitz einer wertvollen Bibliothek gelangt. Da diese Sammlungen jedoch nach den Neigungen der ursprünglichen Besitzer zusammengestellt worden waren, konnte die aus ihnen gebildete Bibliothek in vieler Hinsicht nicht den Erfordernissen des Unterrichts entsprechen. Es fehlte manches, was dringend benötigt wurde. Der Grundstock war theologischer, juristischer und historischer Natur. Die Klassische Philologie war zunächst nur gering vertreten, wurde jedoch bei den Ankäufen besonders berücksichtigt. Ein Geldgeschenk der Regierung bot die Möglichkeit, die Lücken aufzufüllen, als Maternus de Cilano einen Teil seiner großen Büchersammlung verkaufte und der andere Teil nach seinem Tode im Jahre 1773 zur Versteigerung kam. Auch später war man bemüht, durch Kauf und Erwerbungen auf Auktionen die Bestände zu vermehren.

1.6 Die Zahl der Inkunabeln wurde 1808 durch den Erwerb der Wiegendrucksammlung des verstorbenen Ersten Compastors an der Hauptkirche, Dr. Johann Adrian Bolten (1742-1807), um 41 Stücke vergrößert. Der Gunst der dänischen Könige verdankt das Christianeum ein besonders wertvolles Geschenk. 1816 erhielt es durch Fürsprache des berühmten Geodäten Heinrich Christian Schumacher (1780-1850) vom dänischen König Frederik VI. die nur in wenigen Exemplaren in Schleswig-Holsteins Bibliotheken vorhandene Flora Danica. Sie umfaßt 15 Bde mit 45 Faszikeln und einem Supplement. Im Jahre 1837 wurde der Bibliothek die ursprünglich dem Conferenzrath Johann Georg von Rönne († 1838) gehörende, aus etwa 7000 bis 8000 Bdn bestehende Büchersammlung durch J. M. F. Köhler übereignet. Diese als Donum Koehlerianum bezeichnete Sammlung enthielt vor allem juristische, historische und geographische Werke. Aus der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen erwarb das Christianeum mit Erlaubnis des dänischen Königs im Jahre 1842 etwa 500 Bde der Fächer Philosophie, Politik und Literatur. Im Jahre 1856 erfuhr die Bibliothek eine wesentliche Vermehrung durch das Vermächtnis des 1855 verstorbenen Gelehrten Dr. Hans Schröder. Es umfaßte etwa 1000 Bücher, darunter das Theatrum Europaeum. Das letzte größere Vermächtnis war das der Frau Hedwig von Nyegaard, geb. Müller (1812-1898), im Jahre 1898 mit ungefähr 2000 gebundenen und vielen ungebundenen Büchern. Durch die Schenkungen erhielt die Bibliothek bis 1817 ungefähr 6000 Bde; angekauft wurden in der Zeit von 1743 bis 1817 etwa 5000 Bücher. Während sich der Gesamtbestand 1755 auf 2286 Bde belief, betrug er 1771 schon 6417, 1817 10.780, 1891 26.481 und 1938 etwa 30.000 Bde.

1.7 Die Bibliothek wurde zunächst im Südflügel des Gymnasiums untergebracht, wo sie bis 1849 verblieb. Darauf fand sie in einem Haus hinter dem Hauptgebäude Aufstellung. Im Jahre 1880 wurde sie in den neuen Nordflügel umquartiert. 1936 erfolgte endlich die Übersiedlung mit der Schule in das Gebäude in der Behringstraße. In der im Jahre 1938 vorhandenen Büchersammlung waren besonders die Klassische Philologie, deutsche Geschichte, dänische Geschichte, schleswig-holsteinische Geschichte, Philosophie, ältere deutsche Literatur, außerdem Schulschriften und Schulprogramme vertreten, während neuere Literatur, Mathematik, Naturwissenschaften und musische Fächer nur ungenügend Berücksichtigung gefunden hatten.

1.8 Während des Zweiten Weltkrieges war ein großer Teil der Bibliothek in einem Bunker sichergestellt, so daß keine größeren Verluste entstanden. Auch die nicht ausgelagerten Bücher blieben erhalten. Nach dem Krieg büßte die Bibliothek in den Jahren 1945 bis 1947 ungefähr die Hälfte ihres Bestandes ein. Er wurde an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg abgegeben, die durch Bombentreffer große Verluste erlitten hatte, so daß nur noch etwa 16.000 Bde in der Schule zurückblieben. Die Auswahl der abzugebenden Bücher erfolgte vor allem unter Berücksichtigung ihrer schulischen Verwendbarkeit. Die Abteilung Klassische Philologie wurde nicht betroffen, ebenfalls behielt die Schule alle kostbaren Hss. und Inkunabeln.

1.9 Der Bestand konnte seitdem wieder kräftig vermehrt werden durch Anschaffungen aus dem Bibliotheksetat der Lehrmittel, durch Schenkungen und Nachlässe. Seit dem Umzug an die Otto-Ernst-Straße ist der Bestand magaziniert.

Hans Rothkegel

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt bei einem Gesamtbestand von ca. 27.000 Bdn 10.248 vor 1900 erschienene Titel. Diese Zahl wurde durch Auszählung des Systematischen Standortkatalogs aus dem 19. Jh ( s. u. 3.1) ermittelt. Da sich einige Systematikgruppen teilweise überschneiden (z. B. Literatur, Allgemeine Enzyklopädien, Allgemeine Bibliographien), können Doppelzählungen nicht ausgeschlossen werden. Gleichfalls ist nicht sicher, ob die nach dem Zweiten Weltkrieg an die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek zum Ausgleich für deren Kriegsverluste abgegebenen Bestände vollständig im Katalog gelöscht wurden. Dies dürfte vor allem die älteren Titel betreffen ( s. u. 2.15 ff.), die eventuell nicht mehr oder nicht mehr in der angegebenen Anzahl vorhanden sind. In der Sachgruppe " Varia" ( s. u. 2.29) sind einige Manuskripte mitgezählt worden, da anhand des Katalogs nicht feststellbar war, bei welchen Titeln es sich um Drucke handelt. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtumfang von ca. 27.000 Bdn umfaßt die Bibliothek 29 Inkunabeln, 349 Titel aus dem 16. Jh, 1401 aus dem 17. Jh (14 Prozent des historischen Bestandes), 2930 (29 Prozent) aus dem 18. Jh und 5346 (52 Prozent) aus dem 19. Jh; bei 193 Titeln ist das Erscheinungsjahr nicht vermerkt.

2.3 Nur etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller Titel des historischen Bestandes (5475) ist in deutscher Sprache. Im Katalog sind 3674 Titel (36 Prozent) in lateinischer Sprache verzeichnet. Da jedoch die griechischen Textausgaben ( s. u. 2.7) ebenfalls mit lateinischen Titelaufnahmen im Katalog aufgeführt werden, sind hiervon ca. 1000 griechische Titel abzuziehen. Französische Werke sind mit 674, englische mit 106 und Werke in sonstigen, vor allem skandinavischen Sprachen mit 319 Titeln vertreten. Systematische Übersicht

2.4 Der historische Bestand ist in 15 Hauptsachgruppen unterteilt. Sie gliedern sich in ein differenziertes System von teilweise bis zu 50 Untergruppen (z. B. bei der Literatur), was die Analyse einzelner, in sich geschlossener Sachgruppen erschwert. Die Beschreibung der Sachgruppen erfolgt in der Reihenfolge der Systematik im Katalog.

2.5 Von den insgesamt 3622 Titeln (35 Prozent des historischen Bestandes) aus dem Bereich Klassische Philologie entfallen 4 auf Inkunabeln, 155 Titel auf das 16. Jh, 382 auf das 17. Jh, 729 auf das 18. Jh und 2264 Titel auf das 19. Jh; 88 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. Der überwiegende Teil (2340) ist fremdsprachig (lateinisch oder griechisch), 49 sind französisch, 5 englisch und 70 in sonstigen Sprachen (vor allem hebräisch). Die Klassische Philologie ist in einen allgemeinen Teil, die " Scriptores Graeci" und die " Scriptores Latini" gegliedert.

2.6 Der allgemeine Teil umfaßt 748 Titel, von denen 22 aus dem 16. Jh, 110 aus dem 17. Jh, 162 aus dem 18. Jh und 427 aus dem 19. Jh stammen. Daneben gibt es eine Inkunabel und 26 Schriften ohne Jahresangabe. 326 Titel sind in Latein, 11 in Französisch, 2 in Englisch und 4 in sonstigen Sprachen. Die Griechische Philologie stellt mit 330 Titeln den Hauptteil, die Römische Philologie umfaßt 144. Es handelt sich um propädeutische Schriften, Lexika, Wörterbücher, Grammatiken, literaturgeschichtliche Darstellungen, Zeitschriften, Werke zur Klassischen Archäologie und Religion.

2.7 Den Hauptanteil innerhalb der Klassischen Philologie machen die Textsammlungen griechischer Autoren mit 1502 Titeln aus. Neben einer Inkunabel finden sich 77 Titel aus dem 16. Jh, 132 aus dem 17. Jh, 301 aus dem 18. Jh und 937 Titel aus dem 19. Jh; 54 Schriften sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. Die Textausgaben gliedern sich in Sammlungen verschiedener Dichter (128 Titel) und Textausgaben einzelner Dichter (1374) im Alphabet der Autoren. Insgesamt handelt es sich zu ca. zwei Dritteln um griechische Drucke. Sie gliedern sich jeweils in Werkausgaben, Einzelschriften, Kommentare und Lexika sowie Übersetzungen. Es finden sich viele Teubner-Ausgaben. Besonders zahlreich sind vertreten (jeweils mit Angabe der ungefähren Anzahl der Drucke): Aischylos (60), Anakreon und Aristophanes (je 25), Aristoteles und Demosthenes (je 50), Euripides (90), Herodot (17), Homer (120, davon 30 Ausgaben, 20 Übersetzungen, 70 Kommentare), Pindar (20), Plato (67, davon 9 Werkausgaben, 29 Einzelwerke, 7 Übersetzungen und 22 Titel Sekundärliteratur), Plutarch (37), Polybios (12), Sophokles (62, davon 15 Werkausgaben, 16 Einzelwerke, 9 Übersetzungen und 22 Titel Sekundärliteratur), Thukydides (26), Xenophon (75, davon 10 Werkausgaben, 39 Einzelwerke, 17 Übersetzungen und 9 Titel Sekundärliteratur). Daneben finden sich in großer Anzahl weniger bekannte Autoren wie etwa Achilles Tatius, Aeneas Tacticus, Philo Alexandrinus oder Quintus Smyrnaeus, oft in Ausgaben des 16. Jhs.

2.8 Die Untergruppe der " Scriptores Latini" umfaßt insgesamt 1372 Titel, darunter 2 Inkunabeln, 56 Titel des 16. Jhs, 140 des 17. Jhs, 266 des 18. Jhs und 900 des 19. Jhs; 8 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 44 Titel entfallen auf Sammlungen mehrerer Autoren, Anthologien und Chrestomathien. Die übrigen 1328 (davon 865 lateinisch) umfassen lateinische Schriftsteller in alphabetischer Abfolge, darunter auch eine große Anzahl weniger bekannte Autoren wie z. B. Ammianus Marcellinus, Curtius Rufus, Mela Pomponius oder Claudius Rutilius, vor allem in Ausgaben des 17. Jhs. Besonders zahlreich sind vertreten (jeweils mit ungefährer Anzahl der Drucke): Caesar (130, davon 44 Werkausgaben, 26 Einzelschriften, 60 Übersetzungen und Erläuterungen), Cicero (181, davon 8 Werkausgaben, 133 Einzelschriften sowie 40 Übersetzungen und Erläuterungen), Horaz (105, davon 30 Werkausgaben), Livius (25), Ovid (33), Plautus (41), Plinius maior (18), Sallust (19), Seneca (20), Tacitus (75, davon 15 Werkausgaben, 45 Einzelschriften und 15 Übersetzungen und Erläuterungen) und Vergil (37).

2.9 Die drittgrößte Gruppe ist die Literatur mit insgesamt 1406 Titeln. 17 Titel sind im 16. Jh erschienen, 111 im 17. Jh, 462 im 18. Jh und 806 Titel im 19. Jh; 10 Titel sind ohne Jahresangabe. 61 Titel sind in Latein, 190 in Französisch, 60 in Englisch und 131 in sonstigen, vor allem skandinavischen Sprachen ver- faßt. Der Gesamtbestand ist untergliedert in Skandinavische Literatur, Literatur germanischer Völker, Literatur romanischer Völker und Literatur anderer Völker. Eingeleitet werden die einzelnen Gruppen jeweils durch propädeutische Schriften, sprachwissenschaftliche Untersuchungen, Lexika und Grammatiken, " Realien" (" Altertümer, Religion und Kultus, Kunst und Wissenschaft, Leben und Sitten"), literaturgeschichtliche Werke sowie Zeitschriften.

2.10 Die Skandinavische Literatur umfaßt 128 Titel, ausschließlich Werke des 19. Jhs, von denen der größte Teil (94 Titel) originalsprachig ist. Mit jeweils mehreren Werken vertreten sind u. a. Bernhard Severin Ingemann, Jens Baggesen und Adam Oehlenschlaeger.

2.11 Die Literatur germanischer Völker ist die größte Untergruppe mit 937 Titeln, von denen 139 Schriften zur englischen und schottischen Literatur gehören. Es handelt sich dabei vor allem um englische Schriftsteller des 19. Jhs; auffällig gering sind Ausgaben von Shakespeare vertreten (7). Von den restlichen 798 Titeln zur deutschen Literatur sind 166 Schriften allgemeinen Inhalts (literaturwissenschaftliche Analysen und Darstellungen, Lexika, Grammatiken) und 632 Titel Textsammlungen einzelner deutscher Dichter in der Reihenfolge des Autorenalphabets. Zur mittelalterlichen Literatur liegt eine umfangreiche Sammlung von Volksbüchern, Liedern, Sprüchen und Sagen vor. Erwähnenswert sind ein Sachsenspiegel von 1614, ein Theuerdank von 1679 sowie 16 Ausgaben von Reincke de Voss (ab 1579). Bei den deutschen Schriftstellern der Neuzeit sind alle literarischen Epochen etwa gleichmäßig mit Literatur abgedeckt. Dabei sind neben den einschlägigen Autoren auch unbekannte oder heute vergessene Schriftsteller vor allem aus Norddeutschland breit vertreten, teilweise auch mit Erstausgaben. Werk- und Einzelausgaben dominieren, während die Sekundärliteratur maximal ein Drittel der Titel stellt. Erwähnt seien ca. 45 Luther-Drucke, beginnend mit dem Sendbrief an Herzog Jürgen von Sachsen (1526), sowie Werke von Goethe (60 Titel), Schiller (30), Gellert (20) und Gottsched (13) sowie Johann Gottwerth Müller (10).

2.12 Die Literatur romanischer Völker umfaßt 255 Titel, von denen 183 in Französisch (neben 48 in Deutsch) und 24 in sonstigen Sprachen (vor allem Spanisch und Italienisch) erschienen sind. Die einschlägigen Werke der bedeutenden Autoren sind jeweils vorhanden (Cervantes, Calderón, Boccaccio, Manzoni). Der Restbestand, Literatur anderer Völker, besteht aus 86 Titeln ohne erkennbaren Schwerpunkt.

2.13 An frühen Zeitschriften sind nur noch wenige Titel im Bestand, darunter Lessings Hamburgische Dramaturgie (1767 ff.) und Wielands Teutscher Merkur (1773 ff.).

2.14 Die viertgrößte Gruppe ist mit 599 Titeln (6 Prozent des historischen Bestandes) die " Allgemeine Kultur". 25 Titel stammen aus dem 16. Jh, 63 aus dem 17. Jh, 186 aus dem 18. Jh und 320 aus dem 19. Jh; 5 Notendrucke sind ohne Jahresangabe. 134 Titel sind lateinisch, 22 französisch, 4 englisch und 33 in sonstigen Fremdsprachen. Diese heterogene Gruppe umfaßt Kulturgeschichte im weitesten Sinne. Die Untergruppe mit dem größten Bestand (193 Titel) beinhaltet Literatur zu Erziehung und Unterricht, fast ausschließlich bezogen auf Gymnasien. Hier findet sich auch ältere Literatur (16. bis 18. Jh), darunter mit Johann Friedrich GutsMuths' Gymnastik für die Jugend (1793) eine frühe Beschreibung des Schulturnens. Die nächstgrößere Gruppe bilden mit 133 Titeln die Schönen Künste, wobei die Bildende Kunst bei weitem überwiegt und Literatur zur Musik neben den oben erwähnten 5 undatierten Notendrucken kaum vertreten ist. Unter den frühen Titeln zur Musik sind M. Gioséffo Zarlino, Le istitutioni harmoniche (1588) und Leopold Mozarts Gründliche Violinschule (1770) zu nennen. Ergänzend kommen Titel der Sachgruppe " Bürgerliche Zustände" (Soziologie) sowie zu den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie hinzu (35 Titel, fast ausschließlich aus dem 19. Jh).

2.15 Die Gruppe Allgemeine Bibliographie und Literaturhistorie umfaßt 405 Titel, davon 22 Inkunabeln, 5 Titel des 16. Jhs, 40 des 17. Jhs, 209 des 18. Jhs und 122 des 19. Jhs; 7 sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 170 Titel sind lateinisch, 22 französisch, einer englisch sowie 11 in sonstigen Fremdsprachen. Neben Werken zur Buchgeschichte (vor allem zur Typographie) finden sich hier eine Reihe von Buchhändler- und Auktionskatalogen (über 50, davon zwei Drittel aus dem 18. Jh). Hinzu kommen jeweils ca. 80 Titel zur Bibliothekskunde und Bibliographie, zur allgemeinen Literaturgeschichte sowie zur allgemeinen Wissenschaftsgeschichte. Erwähnenswert sind 72 allgemeine gelehrte Zeitschriften, Journale und Literaturzeitschriften, darunter als älteste Titel die Acta eruditorum (1682 ff.) und die Nova acta eruditorum (1732 ff.), beide jeweils mit den Supplementa; die Monatsgespräche (1688 ff.) von Christian Thomasius, die Nova literaria maris Balthici et septemtrionis (1698 ff.), die Relationes de libris novis (1752 ff.) und Nicolais Allgemeine Deutsche Bibliothek (1764 ff.). Für den Hamburger Raum liegen vor die Hamburger Auszüge aus neuen Büchern und Nachrichten von allerhand ... Sachen (1728), die Hamburgischen Berichte von neuen gelehrten Sachen (1732 ff.), die Commentarii Altonani de rebus politicis et literariis (1761-1762). Aus Frankreich sind vorhanden die Nouvelles de la republique des lettres (1634 ff.) und Le Journal des sçavans (1665 ff.).

2.16 Ältere Monographien finden sich in der Untergruppe " Alte Drucke" (44 Titel, darunter 22 Inkunabeln). Die früheste Inkunabel ist Valerius Maximus, Liber factorum et dictorum memorabilium (Mainz: Peter Schöffer 1471) mit dem Fust-Schöfferschen Wappen. Des weiteren seien in chronologischer Folge genannt: Aeneas Sylvius, Epistolae (Straßburg 1472), Appian, Romana historia und De bellis Romanorum civilibus (beide Venedig 1477), ein Italienisch-deutsches Wörterbuch (Venedig 1477), Georg Merula, Enarrationes satirarum Iuvenalis (Venedig 1478), Guido de Monte Rochen, Manipulus curatorum (Rom 1478), Flavius Josephus, De bello Judaico (Verona 1480), Gregorius Magnus, Liber pastoralis (o. O. 1480), Johannes Duns Scotus, Super primum sententiarum librum und Super quartum sententiarum (beide Venedig 1481), Jacobus de Theramo, Peccatorum consolatio (Gouda 1481).

2.17 Die Sachgruppe " Allgemeine Enzyklopädien, Miszellen, Dissertationen und Programmschriften" umfaßt insgesamt 356 Titel. 10 Titel stammen aus dem 16. Jh, 66 aus dem 17. Jh, 108 aus dem 18. Jh und 169 aus dem 19. Jh; 3 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 124 Titel sind auf Latein, 12 auf Französisch, einer auf Englisch und 18 in sonstigen, vor allem skandinavischen Sprachen. Neben etwa 30 Enzyklopädien und Lexika aus allen Jahrhunderten sowie 33 Zeitschriften vermischten Inhalts des 18. und 19. Jhs finden sich hier 15 Schriften Gelehrter Gesellschaften und Akademien vor allem aus dem 18. und 19. Jh. Mit fast 160 Titeln (16. bis 19. Jh) stellen den Hauptanteil die " Vermischten Schriften" eine Auffanggruppe teilweise für Monographien (darunter 2 Drucke des Anti-Machiavelli, 1742 und 1743, Erasmus' Adagia, 1670, und die Dunkelmännerbriefe, 1554), teilweise, sofern sie den Titel " vermischte Schriften" führen, für Werke, die keiner Systematikgruppe eindeutig zuzuordnen waren, sowie für Sammelbände aller Fachrichtungen. Den Rest stellen etwa 120 meist in Sammelbänden vereinigte Dissertationen und akademische Gelegenheitsschriften vornehmlich des 17. und 18. Jhs sowie Schulprogramme Hamburger, preußischer und dänischer Schulen seit 1843 (Programme des Christianeums s. u. 2.31). Die Inhalte der Jahrgänge sind jeweils einzeln im Katalog erfaßt.

2.18 Die Philosophie stellt 340 Titel, davon 5 aus dem 16. Jh, 46 aus dem 17. Jh, 183 aus dem 18. Jh und 102 aus dem 19. Jh; 4 Titel sind ohne Jahresangabe. 91 Titel sind lateinisch, 29 französisch und 6 in sonstigen Fremdsprachen. Der Bestand ist breit gestreut von der griechischen Philosophie bis zur Untergruppe " Philosophie der Zukunft (1830-2357)" und enthält im wesentlichen die für den Schulgebrauch einschlägigen Autoren.

2.19 Zur Sachgruppe Mathematik zählen 362 Titel, davon 4 aus dem 16. Jh, 74 aus dem 17. Jh, 91 aus dem 18. Jh und 188 aus dem 19. Jh; 5 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 100 Titel sind auf Lateinisch, 47 auf Französisch, 8 auf Englisch und 11 in sonstigen Fremdsprachen. Neben ca. 80 allgemeinen und einführenden Schriften finden sich etwa 90 Werke zur Arithmetik, Algebra und Analysis. Auf die Geometrie und deren Anwendung im Vermessungswesen entfallen über 80 Titel. Die restlichen 105 Titel beinhalten ebenfalls anwendungsorientierte mathematische Darstellungen, jeweils etwa 10 Werke zur " Kriegswissenschaft", Navigation, Metrologie und Kosmologie sowie etwa 60 astronomische Titel, darunter Keplers De cometis (1619) und Dioptrice (1611). Die Bibliothek verfügt zudem mit dem Vollständigen mathematischen Lexikon, darinnen alle Kunst-Wörter und Sachen ... deutlich erkläret (1747) über eines der ersten mathematischen Lexika.

2.20 Physik und Chemie umfassen zusammen 102 Titel, davon einen aus dem 16. Jh, 18 aus dem 17. Jh, 34 aus dem 18. Jh und 49 aus dem 19. Jh. 28 Titel sind lateinisch, 10 französisch. Zwei Drittel dieses Bestandes sind Titel zur Physik, der Rest Werke zur Chemie, darunter auch einige zur Alchemie.

2.21 Auf die Naturgeschichte (Biologie) entfallen 138 Titel. Aus dem 16. Jh stammen 3 Titel, aus dem 17. Jh 18, aus dem 18. und aus dem 19. Jh jeweils 58 Titel; ein Titel ist ohne Jahresangabe. 55 Titel sind lateinisch, 5 französisch und 2 in sonstigen Fremdsprachen. Neben allgemeinen und einführenden Schriften und etwa 30 Titeln zur Geologie, Mineralogie, Berg- und Hüttenkunde bestehen die restlichen Titel etwa zu gleichen Teilen aus Untersuchungen zur Botanik und Zoologie. Erwähnenswert sind eine vollständige Ausgabe der Flora Danica (1764-1853), ein Geschenk des dänischen Königs Frederik VI. aus dem Jahre 1816, die Mikroskopischen Gemüths- und Augenergötzungen (1761) von Martin Frobenius Ledermüller sowie Buffons Allgemeine Historie der Natur (Leipzig 1750).

2.22 Die nach der Klassischen Philologie zweitgrößte Gruppe ist die Geschichte mit insgesamt 2010 Titeln (20 Prozent des historischen Bestandes). Davon sind 84 im 16. Jh erschienen, 421 im 17. Jh, 582 im 18. Jh und 909 im 19. Jh; 14 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 391 Titel sind in Latein, 224 in Französisch, 18 in Englisch und 47 in anderen, vor allem skandinavischen Sprachen erschienen. Die Hauptgruppe Geschichte teilt sich in mehrere große Untergruppen: die Allgemeine Geschichte, die Geschichte Deutschlands und einzelner deutscher Staaten, die Geschichte ausländischer Staaten sowie die Regionalgeschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks. Insgesamt verteilt sich der Bestand in den Untergruppen breit über alle Jahrhunderte.

2.23 Die Untergruppe Allgemeine Geschichte umfaßt 438 Titel, von denen 27 im 16. Jh, 93 im 17. Jh, 129 im 18. Jh und 185 im 19. Jh erschienen sind; 4 Titel sind ohne Jahresangabe. Neben ca. 160 einführenden Werken, historischen Fachwörterbüchern und Lexika, Quellen, vermischten Schriften und Sammelbänden sowie Werken aus dem Bereich der Historischen Hilfswissenschaften finden sich 104 weltgeschichtliche Überblicksdarstellungen. Der älteste Titel ist Nicolaus Reusner, Symbolarum imperatorium classis prima (1592). Die Alte Geschichte umfaßt 134 Titel und besteht fast ausschließlich aus Überblicksdarstellungen und Prosopographien. Mit ca. 40 Titeln ist die Geschichte des Mittelalters unterrepräsentiert. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Hanse. Der älteste Titel ist Wandalia (1519) von Albert Krantz.

2.24 Die Untergruppe Geschichte Deutschlands und einzelner deutscher Staaten enthält 490 Titel, von denen 14 im 16. Jh, 86 im 17. Jh, 149 im 18. Jh und 238 im 19. Jh erschienen sind; 3 Titel sind ohne Jahresangabe. Nur 103 Titel sind fremdsprachig, davon 94 in Latein. Die Bestände sind nicht auf die Geschichte Norddeutschlands beschränkt, vielmehr werden alle Regionen gleichmäßig abgedeckt. Untersuchungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins finden sich in einer eigenen Systematikgruppe ( s. u. 2.26).

2.25 Die Geschichte ausländischer Staaten stellt 484 Titel. 20 Titel stammen aus dem 16. Jh, 197 aus dem 17. Jh, 130 aus dem 18. Jh und 131 Titel aus dem 19. Jh; 6 Titel vermerken kein Erscheinungsjahr. Auf die Geschichte der Niederlande und Belgiens entfallen 51 Titel, auf Großbritannien 80 (darunter nur wenige Titel in englischer Sprache), auf Frankreich 139 (davon fast 100 in Französisch), auf Spanien und Italien je ca. 25, auf Osteuropa etwa 65, auf Afrika und Amerika zusammen ca. 50, auf Skandinavien ebenfalls etwa 50, davon zwei Drittel auf Schweden.

2.26 Die Geschichte Dänemarks und Schleswig-Holsteins ist mit 598 Titeln gut dokumentiert. Davon stammen 23 Titel aus dem 16. Jh, 45 aus dem 17. Jh, 174 aus dem 18. Jh und 355 aus dem 19. Jh; ein Titel ist ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 64 Titel sind lateinisch, 32 dänisch und 9 französisch. Etwa 60 Titel entfallen auf Schleswig, ca. 70 auf Holstein, fast 20 auf Lauenburg, die übrigen betreffen Schleswig-Holstein insgesamt. Alle Aspekte der Regionalgeschichte finden Berücksichtigung: Verordnungen, Staatshandbücher und -kalender, topographisch-statistische Darstellungen, Verzeichnisse von Kunst- und Baudenkmälern sowie Bibliotheken, Kirchen- und Schulordnungen, Medizinal- und Finanzwesen, Gewerbe und Industrie, Biographien bedeutender Persönlichkeiten. Besonderen Raum nehmen die Auseinandersetzungen mit Dänemark ein. Zur Geschichte Dänemarks selbst finden sich ca. 150 Titel mit einem Schwerpunkt auf König Christian VII. (1766-1808). Insgesamt ist die politische Geschichte Dänemarks von Christian II. (1513) bis zu Friedrich VII. (1839) gut repräsentiert.

2.27 Von den 547 Titeln zur Geographie stammen 8 aus dem 16. Jh, 129 aus dem 17. Jh, 208 aus dem 18. Jh und 196 aus dem 19. Jh; 6 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 60 Titel sind lateinisch, 58 französisch, 9 englisch und 18 in sonstigen Fremdsprachen. Die umfangreichste Untergruppe ist die Geographie einzelner Länder, die fast ausschließlich Werke zu Europa, vor allem zu Norddeutschland enthält (316 Titel, darunter viele Atlanten). Die zweitgrößte Gruppe mit 179 Titeln besteht aus Reisebeschreibungen, etwa zu gleichen Teilen aus dem 16. bis 18. Jh, darunter Johann Gottlieb Georgis Beschreibung aller Nationen des Rußischen Reichs (1776-1780), die ethnographisches Material über 74 Völker vorstellt.

2.28 Die Theologie umfaßt 90 Titel, davon 18 aus dem 16. Jh, 19 aus dem 17. Jh, 18 aus dem 18. Jh und 35 aus dem 19. Jh. 27 Titel sind lateinisch, je einer französisch und hebräisch. Auf Bibeln und Teilausgaben der Bibel entfallen 30 Titel, der älteste ist eine Halberstädter Bibel von 1522. Erwähnenswert ist zudem die Wittenberger Gesamtausgabe der Werke Luthers (1539-1559). Die Historische Theologie stellt 30 Titel, die Systematische 10, die Praktische 5 Titel; der Rest sind Lexika, Wörterbücher und einführende Schriften.

2.29 Die Residualgruppe " Varia" umfaßt insgesamt 92 Titel, davon 3 Inkunabeln, 14 aus dem 16. Jh, 12 aus dem 17. Jh, 16 aus dem 18. Jh sowie 8 aus dem 19. Jh; 39 Titel sind ohne Erscheinungsvermerk. 58 Titel sind lateinisch, 5 französisch, hinzu kommt ein weiterer fremdsprachiger Titel. Der überwiegende Teil sind Manuskripte. Es finden sich aber auch ca. 25 " libri obscoeni et libri prohibiti" des 16. bis 18. Jhs darunter.

2.30 Die Sachgruppe Altona umfaßt 117 ausschließlich deutschsprachige Titel, davon 2 aus dem 17. Jh, 19 aus dem 18. Jh und 87 aus dem 19. Jh; 9 Titel verzeichnen kein Erscheinungsjahr. Inhaltlich werden alle regionalgeschichtlichen Aspekte abgedeckt. Neben allgemeinen stadtgeschichtlichen Darstellungen und topographisch-statistischen Handbüchern findet sich Literatur zu Kirche und Religion, Schule und Unterricht (ohne Christianeum, hierzu s. u. 2.31), Kunst und Wissenschaft, Sitten und Gebräuchen, zum Vereinsleben sowie in geringerem Maße zu Handel, Gewerbe und Industrie.

2.31 Beschlossen wird die Systematik von 62 Titeln zum Christianeum, davon 27 aus dem 18. Jh und 33 aus dem 19. Jh; 2 Titel verzeichnen kein Erscheinungsjahr. 35 Titel sind lateinisch. Es handelt sich fast ausschließlich um Schulprogramme, Fest- und sonstige Gelegenheitsschriften, deren Beiträge jeweils einzeln bibliographisch erfaßt sind.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

[geführt nach 1900 bis 1950; nach Hausregeln]

Alphabetischer Katalog

[geführt seit 1951; nach Hausregeln]

Systematischer Standortkatalog

[in 19 Bdn; hschr.; erstellt im 19. Jh von Peter Schreiner Frandsen und Max Johann Friedrich Lucht; bis heute fortgeführt; die an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg abgegebenen Bestände sind evtl. nicht (vollständig) gelöscht]

Systematischer Standortkatalog

[geführt nach 1900 bis 1950]

Systematischer Standortkatalog

[geführt seit 1951]

[alle Kataloge außer dem Systematischen Standortkatalog aus dem 19. Jh in Zettelform]

Die Bestände sind weder im Norddeutschen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Systematischer Katalog von 1743

[hschr.; erstellt von Georg Christian Maternus de Cilano]

Systematischer Katalog von 1755/57

[2 Bde; hschr.; erstellt von Georg Christian Maternus de Cilano]

Donum Kohlianum:

Catalogus Bibliothecae Christianei. Tomus prior; Tomus posterior; Tomus tertius

Suppelex libraria quae in bibliotheca Christianei adservatur

[Systematische Bandkataloge; hschr.; erstellt ca. 1768; ordnen die Titel nach Formaten, innerhalb dieser Gruppen nach laufender Nummer; enthalten auch Mss.]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig: Abt. 65.2 Deutsche Kanzlei in Kopenhagen Nr. 607: Verwaltung und Organisation der Bibliothek 1773-1810

4.2 Darstellungen

In den meisten Schulprogrammen des Christianeums finden sich auch Nachrichten über die Bibliothek.

Hartz, Otto: Die bibliotheca Gymnasii Altonani. In: 200 Jahre Christianeum zu Altona 1738-1938. Festschrift zur Zweihundertjahrfeier des Christianeums in Hamburg-Altona. Hrsg. von Heinz Schröder. o. O., o. J. [Hamburg 1938], S. 121-125

Hartz, Otto: Maternus de Cilano. In: ebda, S. 125-129 [zum ersten Bibliothekar des Christianeums, 1743-1771]

Haupt, Hans: Der Altonaer Sektierer Johann Otto Glüsing und sein Prozeß von 1725/1726. In: Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, 2. Reihe, 11 (1952) S. 136-163 bzw. 42-69 [doppelte Zählung]

Haupt, Hans: Bibliotheca Christianei Altonensis. 225 Jahre Christianeum. In: Christianeum. Mitteilungsblatt des Vereins der Freunde des Christianeums in Verbindung mit der Vereinigung ehemaliger Christianeer 19 (1963) Heft 2, S. 44-52

Henrici, Paul Christian: De bibliothecae publicae ex Cilaniana incrementis prolusio. Altona 1775 [Schulprogramm, S. 1-20]

Kopitzsch, Franklin: Die Schularchive des Christianeums in (Hamburg-)Altona und der Gelehrtenschule in Meldorf. Quellenhinweise und -beispiele. In: ders. (Hrsg.): Erziehungs- und Bildungsgeschichte Schleswig-Holsteins von der Aufklärung bis zum Kaiserreich. Theorie, Fallstudien, Quellenkunde, Bibliographie. Neumünster 1981, S. 213-223 [zum Christianeum S. 214-218]

Lucht, Max Johann Friedrich: Nachrichten über die Bibliothek des Gymnasiums und die in derselben befindlichen Handschriften. Altona 1878 [Schulprogramm, S. 1-22; zur Geschichte der Bibliothek S. 1-3] Lucht, Max Johann Friedrich: Nachrichten über die Bibliothek und die Stipendien des Gymnasiums nebst Jahresbericht. Altona 1856 [Schulprogramm, S. 1-18; zur Geschichte der Bibliothek S. 1-6]

Rothkegel, Hans: Zur Geschichte der Bibliothek. In: Zweihundertfünfzig Jahre Christianeum 1738-1988. Bd 2: Kostbarkeiten der Bibliothek. Hrsg. von Ulf Andersen. Hamburg 1988, S. 7-13

Zweihundertfünfzig Jahre Christianeum 1738-1988. 4 Bde. Hamburg 1988 [Bd 1: Festschrift; Bd 2: Kostbarkeiten der Bibliothek; Bd 3: Katalog zur Ausstellung " Des Königs Schule spricht Latein" im Altonaer Museum; Bd 4: Musikcassette]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Claussen, Johannes: Nachrichten über die Bibliothek nebst Verzeichnis ihrer Drucke aus dem 15. Jahrhundert. Altona 1897 [Schulprogramm, S. 1-14; verzeichnet 63 Inkunabeln]

Henrici, Paul Christian: De bibliotheca gymnasii Altonani narratio. Altona 1772 [Schulprogramm, S. 1-20; enthält eine Auflistung der wichtigsten Werke des Donum Kohlianum]

Struve, Jakob: Brevis narratio de bibliotheca nostra, deque scriptis Lutheri aliisque in ea asservatis. Altona 1817 [Schulprogramm, S. 1-20; führt 148 Bibeln, Schriften Luthers und anderer Reformatoren auf]

Zweihundertfünfzig Jahre Christianeum 1738-1988. Bd 2: Kostbarkeiten der Bibliothek. Hrsg. von Ulf Andersen. Hamburg 1988 [enthält neben einer kurzen Geschichte der Bibliothek von Hans Rothkegel (S. 7-13) 26 Artikel zu ausgewählten Hss. und Drucken der Sammlung]

Stand: April 1993

Alwin Müller-Jerina


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.