FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Metropolitanska Knjiznica

Metropolitan-Bibliothek


Adresse. Marulicev trg 21, 10000 Zagreb
Telefon. (01) 4801 925
Telefax. (01) 4829 000

Unterhaltsträger. Ministarstvo kulture Republike Hrvatske [Kulturministerium der Republik Kroatien]
Funktion. Kirchenbibliothek des Erzbistums Zagreb.
Sammelgebiete. Sämtliche Wissensgebiete mit Schwerpunkt Theologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-13 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung empfehlenswert. Ausländern steht bei Vorlage des Reisepasses die Bibliothek zur Verfügung. - Vom Hauptbahnhof Fußweg Richtung V. Vodnika-Straße (ca. 5 Minuten) oder Straßenbahnverbindungen (Linien 2, 4, 9) Richtung Vodnikova bis zur ersten Haltestelle (Botanicki vrt). Vom Stadtzentrum (Trg bana J. Jelacica) Straßenbahnverbindungen (Linien 12, 14, 17) bis Haltestelle Botanicki vrt, von dort Fußwegnähe (ca. 3 Minuten).

 Vom Flughafen stündliche
Pendelbusverbindung zum Hauptbahnhof. - Parkmöglichkeiten beim Hauptbahnhof.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Metropolitan-Bibliothek besteht seit dem ausgehenden 11. Jh. Ihre Entstehung fiel zeitlich zusammen mit der Gründung des Bistums Zagreb (1093/94), die das Sammeln liturgischer Bücher notwendig machte. Aus dieser Zeit stammen auch die bis zum heutigen Tage erhaltenen liturgischen Handschriften Evangeliarium, Sacramentarium Sanctae Margaretae und Agenda pontificalis. Diese bescheidene Anzahl liturgischer Kodizes bildete zugleich den Grundstock der heute überaus wertvollen Bibliothek.

1.2 Der genaue Zeitpunkt, als sich aus dem bloßen Bücherfundus eine Bibliothek im eigentlichem Sinne entwickelte, ist unbekannt. Doch erhaltenen Dokumenten zufolge war dieser Wandel im 14. Jh schon vollzogen. Das älteste Inventarbuch der im 13. Jh errichteten Kathedrale Sv. Stjepana verzeichnete 1394 bereits 113 Hss., gegliedert nach den Themenschwerpunkten Jurisprudenz, Liturgie, Bibeln, Philosophie und Theologie. Ein Inventarverzeichnis aus dem Jahre 1430 führt, im Unterschied zu den späteren, auch Kodizes an. Solche lückenhaften Belege werfen, bis zur Amtszeit von Bischof Aleksandar Mikulic (1688-1694), jedoch nur spärliches Licht auf die Entwicklung der Bibliothek. Bereits im Jahre 1640 hatte die Domkirche folgende Anordnungen erlassen: (1) Über die Büchersammlungen verstorbener Prälate und Kanoniker verfügt die Domkirche, (2) für die Bibliothek soll ein eigenes Gebäude errichtet werden, (3) die Bibliothek wird von einem Kanoniker betreut und beaufsichtigt.

1.3 Bischof Mikulic ließ 1692 ein Bibliotheksgebäude errichten. Er gründete auch eine Stiftung, um die Bibliothek zu fördern und zu unterhalten und gab ihr überdies ihren offiziellen Namen, Bibliotheca Metropolitana. In seine Amtszeit fiel 1690 die Erwerbung der überaus wertvollen Bibliothek und graphischen Sammlung des slowenischen Polyhistors Janez Vajkard (Johann Weikhard von) Valvasor (1641-1693; s. u. 2.10-2.14). Mikulic ließ auch all diejenigen Bücher, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Kathedrale an ungeeigneten Orten aufbewahrt worden waren, einbinden und ordnen. Von den nachfolgenden Bischöfen kümmerte sich erst Maksimilijan Vrhovac (1752-1827, Amtszeit 1787-1827) um die Metropolitana mit ähnlichem Engagement wie Mikulic. Er erwarb Bücher aus verschiedenen Teilen Europas, ließ den Bestand verzeichnen und schuf, die Stiftung Miculics erhöhend, eine stabile materielle Basis für die Arbeit der Bibliothek. Bischof Juraj (Georg) Haulik (1788-1869) machte schließlich 1846 die Bibliothek der interessierten Öffentlichkeit zugänglich.

1.4 Im Jahre 1914 schloß das Erzbistum ein Abkommen mit der Königlichen Universitätsbibliothek (der heutigen Kroatischen National- und Universitätsbibliothek) in Zagreb, die gerade ein neuerrichtetes Bibliotheksgebäude am Trg M. Marulica bezogen hatte. Gemäß diesem Abkommen wurde die Bibliotheca Metropolitana dort 1916 untergebracht. Das Gebäude ging zwar 1995 in den Besitz des Kroatischen Staatsarchivs über, die Metropolitana wird jedoch aufgrund eines bis zum Jahre 2016 gültigen Abkommens auch weiter dort aufbewahrt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek verfügt über einen Gesamtbestand von ca. 60.000 Bdn, der nach einem überwiegend chronologischen Prinzip geordnet ist in (1) Mittelalterliche Handschriften, (2) Inkunabeln, (3) Drucke des 16. Jhs, (4) Drucke des 17. Jhs, (5) Bibliothek Valvasor, (6) Croatica, (7) Handschriften des 17. bis 19. Jhs, (8) alle übrigen Drucke (18. bis 20. Jh).

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Bestand der Bibliothek umfaßt 150 mittelalterliche Handschriften, 253 Inkunabeln, rund 1520 Titel aus dem 16. Jh und 2000 Titel aus dem 17. Jh sowie 2630 Titel aus der Bibliothek Valvasors. Der übrige Bestand stammt aus dem 18., 19. und dem 20. Jh.

2.3 Unter den 253 Inkunabeln des Bestandes sind 52 Germanica, davon 5 in deutscher Sprache. Aus dem 16. Jh stammen 550 Germanica (168 deutschsprachig), aus dem 17. Jh 500 (100 deutschsprachig) und aus dem 18. und 19. Jh zusammen etwa 12.000 deutschsprachige Germanica.

Systematische Übersicht

Inkunabeln

2.4 Von den 52 aus dem deutschen Sprachraum stammenden Inkunabeln wurden die meisten (12) in Basel gedruckt, davon 3 in der Druckerei Johann Amerbachs, 5 von Michael Furter und 4 von Nicolaus Kessler. In Nürnberg sowie in Augsburg wurden je 10 der Drucke angefertigt. Beachtung verdienen 8 Drucke aus Kobergers Druckerei, darunter 2 Exemplare von Hartmann Schedels Chronik aus dem Jahre 1493, die mit zahlreichen Holzschnitten verziert sind (eine handkoloriert). Die älteste Inkunabel deutscher Provenienz ist Thomas von Aquins Summa theologiae (Mainz: Petrus Schoeffer, 8. XI. 1471). 7 Inkunabeln wurden in der Kölner Werkstatt Heinrich Quentells gedruckt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Abhandlungen über die Philosophie Aristoteles'. Von den deutschsprachigen Inkunabeln ist Ulrich von Richentals Concilium zu Constencz (Augsburg: Anton Sorg 1483) zu nennen. Weitere 4 deutschsprachige Inkunabeln gehören zur Bibliothek Valvasor (s. u. 2.12).

Drucke des 16. Jahrhunderts

2.5 Vom Gesamtbestand des 16. Jhs (1520 Titel) ist ein Drittel im deutschen Sprachraum erschienen. Diesen 550 Titeln wären wahrscheinlich noch 10 bis 20 hinzuzuzählen, ließe sich ihr Erscheinungsort exakt nachweisen. Es überwiegen allerdings Werke in Lateinisch, nur 168 Titel sind in deutscher Sprache verfaßt. Die Druckorte sind Augsburg, Basel, Berlin, Dillingen, Dresden, Eisleben, Erfurt, Frankfurt a. M., Freiburg, Graz, Heidelberg, Helmstedt, Ingolstadt, Kassel, Köln, Konstanz, Landshut, Lauingen, Leipzig, Lich, Marburg, München, Myla, Neustadt, Nürnberg, Pforzheim, Regensburg, Rorschach, Saalfeld, Solingen, Schlettstadt, Simmern, Tübingen, Wien, Wittenberg, Worms, Zürich, Zweibrücken und Zwickau. Insgesamt 120 Kölner Drucke stammen aus 30 Werkstätten, u. a. von Heinrich Quentell, Johann Gymnich und der Offizin Birckmann. Drucke aus Frankfurt folgen mit mehr als 100 Titeln, darunter zahlreiche von Christian Egenolff und weitere von Andreas Wechel, Cyriacus Jacob, Nikolaus Bassée u. a. Aus der berühmten Druckerei Feyerabend besitzt die Bibliothek 12 Werke. Die Nürnberger Buchproduktion vertreten Veröffentlichungen aus 15 Druckereien. Johann Petreius und Friedrich Peypus sind durch 5 bzw. 2 Drucke vertreten. Für die Kulturgeschichte Kroatiens sind 2 Ausgaben des Titels De institutione bene vivendi von Marko Marulic von größter Bedeutung, die im deutschen Sprachraum gedruckt wurden (Basel 1513 und Solingen 1540). Insgesamt 170 Titel erschienen in der Schweiz und in Österreich. Auf Basel als Druckort entfallen 120 Titel, auf Zürich 15 und auf Genf 6. Es überwiegen Drucke der Familie Froben (30) und von Heinrich Petri (15). Als eine der bedeutenden Buchdruckmetropolen Europas ist Zürich durch 12 Drucke von Christopher Froschauer (1521-1564) vertreten. Zu den Ausgaben von hohem Wert zählt Conrad Gesners Bibliographie (1555). Den österreichischen Buchdruck repräsentieren 30 Titel (davon 22 aus Wien und 6 aus Graz). Aus Wien stammt u. a. Janus Pannonius' Quae uspiam reperiri adhuc potuerunt (1569). Die meisten in Wien veröffentlichten Titel druckte Michael Zimmermann, weitere z. B. Aegidius Adler. Die Grazer Drucke produzierten Zacharias Bartsch, Andreas Frank, Hans Schmidt und Georg Widmanstetter.

2.6 Inhaltlich dominieren bei den Germanica Drucke zur Theologie (120), darunter verschiedene Teil- oder Gesamtausgaben der Bibel (30), des weiteren kirchengeschichtliche Werke (12), allgemeine Theologie (50), Kirchenrecht (7) sowie Dogmatik, Moral u. a. Erwähnenswert sind die Opera des Ambrosius (Basel: J. Froben 1527), Biblia (Köln: Gerwin Calenius 1577) und die Historia Ecclesiastica von Eusebius Caesariensis (Basel: J. Froben 1523). Darüber hinaus finden sich Titel zu Geschichte (etwa 50), Philosophie (30), Literaturwissenschaft (30), Rechtswissenschaft, Philologie, Medizin (10), Astronomie, Zoologie u. a. Erwähnenswert sind z. B. Aristoteles, Problemata ... (Frankfurt: Cyriacus Jacob 1551), Matthaeus Dresser, Sächsisch Chronicon (Wittenberg: Johann Krafft 1596) und Georgius Caesius, Chronick, oder ordenliche verzeichnuss unnd beschreibung aller Cometen (Nürnberg: Valentin Fuhrmann 1579). Der Bestand verzeichnet außerdem einige Wörterbücher und Werke mathematischen und musikalischen Inhalts.

Drucke des 17. Jahrhunderts

2.7 Unter den Drucken des 17. Jhs (2300 Bde, 1800 Titel) fällt der hohe Anteil mehrbändiger Titel auf. Auffällig groß ist auch die Zahl der Drucke größeren Formats (Folio, Quart). Sprachlich überwiegen lateinische Werke, thematisch die theologische Literatur. 500 Drucke erschienen im deutschen Sprachraum, sind aber ebenfalls überwiegend in lateinischer Sprache verfaßt. Werke zu Patristik, Kirchenrecht und Moral kommen häufig vor. Hervorzuheben sind die 1616 in Köln gedruckte Ausgabe der Opera des Hl. Hieronymus und das in Dillingen erschienene Jus canonicum (o. J.). Aus Wien stammt das zweibändige Geschichtswerk Historia de Leopoldo Cesare (1670). Der im 17. Jh veröffentlichte Bestand weist nur 100 deutschsprachige Drucke auf, so etwa Joannes Ohneberger, Erholtes Kurz und Gut. Das ist: Wahr und klarer Underricht den Catholischen Glauben zu verthädigen (Würzburg: Christoph Küchler 1660), Florentius Schilling, Todten-Gerüst (Sulzbach 1676) und Ernst von Hessen-Rheinfels-Rotenburg, Man muß auch den anderen Theil hören, oder Abschrifft eines Schreibens (o. O. 1661).

Drucke des 18. und 19. Jahrhunderts

2.8 Aus dem 18. und 19. Jh stammen annähernd 40.000 Bde. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet mit 65 Prozent die Theologie, während die restlichen 35 Prozent den übrigen wissenschaftlichen Disziplinen dieser Zeit gewidmet sind. Da bis heute keine detaillierte Bearbeitung dieses Bestandsabschnittes vorgenommen wurde, können an dieser Stelle noch keine präzisen Zahlen zu seiner sprachlichen Zusammensetzung unterbreitet werden. Eine Untersuchung der ersten drei Buchstaben im Alphabetischen Katalog mit anschließender Hochrechnung läßt jedoch vermuten, daß rund 12.000 Bde im deutschen Sprachraum gedruckt wurden oder in deutscher Sprache erschienen sind. Zu erwähnen sind Drucke des Wiener Druckers Trattner, der auch in Zagreb tätig war. Die Metropolitana besitzt Ausgaben seiner Drucke aus beiden Städten, z. B. Assertiones ex universa theologia (Agram 1787). Zu den Drucken aus dem 18. Jh gehört das Magazin für Prediger (Leipzig 1789). Aus dem 19. Jh stammen insbesondere verschiedene Enzyklopädien, so u. a. die Realencyclopedie (Regensburg 1846-1850) und das Neueste Natur- und Kunstlexicon (Wien 1824). Auch in Zagreb wurden in dieser Zeit deutschsprachige Werke gedruckt, so besonders in der Werkstatt von Ljudevit Gaj (Alojz Kristijanovic, Katholizismus und die Civilehe, Agram 1851; Josip Kalasancij Schlosser-Klekovski, Die Heilquelle zu Tepliz nebst Warasdin, Agram 1839). Die Anzahl kirchengeschichtlicher, aber auch weltgeschichtlicher Werke ist bedeutend. Geistliche Betrachtungen liegen sowohl in lateinischer, als auch in deutscher Sprache vor.

Periodika

2.9 Die Bibliothek besitzt ca. 500 Bde deutschsprachiger Zeitschriften. 15 Titel erschienen im heutigen Gebiet Deutschlands. Auch in diesem Bestandskomplex überwiegt die Theologie, obwohl eine gewisse thematische Vielfalt auffällt. Unter den theologischen Titeln sind z. B. Katholische Blätter aus Tirol (Innsbruck 1843-1863), das Journal für Prediger (Halle 1772-1798) und Der Katholik (Mainz 1844-1906). In Zagreb erschienene Zeitschriften in deutscher Sprache sind u. a. Luna (1826-1844) und die Agramer politische Zeitung (1842).

Sondersammlung

Bibliothek Valvasor

2.10 Den wahrscheinlich wertvollsten Besitz der Bibliothek bildet die bemerkenswerte Bibliothek des slowenischen Polyhistors Janez Vajkard Valvasor. Die Bibliotheca Valvasoriana zählt rund 2630 Titel (1530 Bde), von denen ca. 2400 aus dem 17. Jh stammen, 280 aus dem 16. Jh und 4 aus dem 15. Jh. Eine Besonderheit der Sammlung sind die zahlreichen Adligate. Die ursprünglich in den Bestand inkorporierte Sammlung wurde im Rahmen der letzten Bibliotheksrevision separiert und wird heute als corpus separatum innerhalb der Metropolitana aufbewahrt.

2.11 Valvasors Bibliothek bereicherte das Bestandsprofil der überwiegend theologisch ausgerichteten Metropolitana um Werke aus den damals aktuellen Wissensgebieten, und zwar aus Philosophie, Geschichte, Architektur, Militärwesen, Geographie, Chemie und Astronomie. Hinzu kamen Reiseberichte, Topographien und ähnliches Material. Es dominieren die historischen Disziplinen, doch auch der Anteil topographischer und astronomischer Werke ist beträchtlich. Besonders repräsentativ ist darüber hinaus die Sammlung von Kalendern aus dem 17. Jh.

2.12 Der älteste Bestandteil der Sammlung Valvasors sind 4 Inkunabeln, die nicht nur im deutschen Sprachraum gedruckt, sondern auch in deutscher Sprache verfaßt wurden: Büchlein der Titel aller Stände ([Nürnberg ?] ca. 1490), Erklärung der zwölf Artikel des christlichen Glaubens (Ulm: Conrad Dinckmut 1485) und Hartmann Schedel, Das Buch der Chroniken und Geschichten (Nürnberg: Anton Koberger 1493, 2 Exemplare). Überhaupt beinhaltet diese Bibliothek eine große Anzahl deutschsprachiger Werke (etwa 1700), die von Valvasors Beziehungen und Kontakten zu Druckern und Herausgebern in 120 deutschen Buchdruckzentren zeugen (vor allem Frankfurt, Nürnberg, Köln, Leipzig, Basel). Sein Interesse an der deutschen Buchproduktion belegen außerdem 2 Katalogbände der Frankfurter Buchmesse, die den Zeitraum von 1619 bis 1688 abdecken. Als interessantes Detail sei erwähnt, daß der Katalog von 1688 auch Valvasors eigenes Lebenswerk, Slava vojvodine Kranjske [Die Ehre des Herzogtums Krain, 1689], ankündigt.

2.13 Zahlreiche Drucke der Sammlung sind prachtvoll illustriert. Oft kommen neben illustrierten Haupttitelblättern auch als Kupferstiche gefertigte Frontispize vor. Die Illustrationen stammen von bedeutenden zeitgenössischen Künstlern, wie z. B. Merian, Johann Theodor de Bry (Frankfurt) und Solis Virgil (Nürnberg). Merians Illustrationen finden sich u. a. in dem in Frankfurt gedruckten Theatrum Europaeum, von dem jedoch nur 11 Bde erhalten sind.

2.14 Die Geschichte der Valvasoriana verzeichnet eine Episode, die ihrem Bestand großen Schaden zufügte. Im Jahre 1987 wurden bei einem Diebstahl 115 Bde mit 151 überaus wertvollen Werken - hauptsächlich solche mit Graphiken und Illustrationen - entwendet. Zur schwarzen Bilanz dieses Raubes gehört auch der Verlust des sechsbändigen Atlas von Braun und Hohenberg (Köln 1573-1618) sowie einer großen Anzahl von Reiseberichten (Kircher, Dapper, de Bry).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[hschr., in Zettelform; Anfang 20. Jh; erfaßt den Gesamtbestand]

Inventarverzeichnis

[4 Bde; zusammengestellt 1847 von Emerik Ledinski; nicht mehr in Gebrauch]

Inventarverzeichnis

[4 Bde; zusammengestellt 1914 von Dragutin Pecek anläßlich des Umzugs der Bibliothek]

3.2 Sonderkataloge

Alphabetischer Katalog der Bücher des 16. Jhs

[hschr., in Zettelform; zusammengestellt von Vladimir Magic]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek Valvasor

[in Zettelform; zusammengestellt 1969-1979 von Bozena Kukolja]

Bibliotheca Valvasoriana: katalog knjiznice Janeza Vajkarda Valvasorja [Bibliotheca Valvasoriana: Katalog der Bibliothek von Janez Vajkard Valvasor]. Ljubljana und Zagreb 1995 [gedruckte Fassung des Katalogs von Bozena Kukolja]

Juric, Šime: Inkunabule Metropolitanske knjiznice [Inkunabeln der Metropolitan-Bibliothek]. In: Vjesnik bibliotekara Hrvatske [Mitteilungen der Bibliothekare Kroatiens] 8 (1962) S. 107-131

Markov, Antun: Katalog srednjevijekovnih metropolitanskih rukopisa [Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Metropolitana]. In: Kulturno poviestni zbornik Zagrebacke nadbiskupije [Kulturgeschichtliche Sammelschriften des Erzbistums Zagreb]. Bd 1. Zagreb 1944, S. 493-550

Zu einzelnen Ausstellungen von Beständen der Metropolitana liegen Spezialkataloge vor.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Archiv des Zagreber Kapitels werden alte Inventare aufbewahrt, die auch Angaben zur Bibliothek enthalten.

4.2 Darstellungen

Kukuljevic-Sakcinski, Antun: Prvostolna crkva zagrebacka [Das Zagreber Kirchenkapitel]. Zagreb 1852 [zur Bibliothek S. 67-72]

Tkalcic, Ivan: Dva inventara Prvostolne crkve zagrebacke iz XIV i XV vijeka [Zwei Inventare des Doms zu Zagreb aus dem 14. und 15. Jahrhundert]. In: Starine [Altertümer] 13 (1881) S. 119-149

Ivancan, Ljudevit: Podaci o zagrebackim kanonicima [Angaben über Zagreber Kanoniker]. Zagreb 1934 [unveröffentlichtes Ms.; zur Bibliothek Bd 3, S. 610-611]

Kniewald, Dragutin: Najstariji inventar zagrebacke katedrale [Das älteste Inventar der Zagreber Kathedrale]. In: Starine 43 (1952) S. 49-81 [das Inventar verzeichnet auch den Bibliotheksbestand]

Magic, Vladimir: Valvasorjeva knjiznica. Valvasorjev zbornik [Die Bibliothek Valvasors]. Ljubljana 1990

Magic, Vladimir: Metropolitanska knjiznica [Die Metropolitan-Bibliothek]. In: Kaj 27 (1994) Nr. 4-5, S. 69-75

ders.: Aleksandar Ignasije Mikulic: Zagrebacki biskupi i nadbiskupi [Aleksandar Ignasije Mikulic: Zagreber Bischöfe und Erzbischöfe]. Zagreb 1995

ders.: Metropolitanske knjiznica [Die Metropolitan-Bibliothek]. In: Zbornik: Zagrebacka biskupija i Zagreb [Sammelschrift: Das Zagreber Bistum und Zagreb] 1094-1994. Zagreb 1995, S. 421-433

ders.: Valvasorova knjiznica: današnje stanje [Die Bibliothek Valvasors: Gegenwärtiger Stand]. In: Vjesnik bibliotekara Hrvatske [Mitteilungen der Bibliothekare Kroatiens] 36 (1995) S. 33-48

ders.: Die Bibliothek Valvasors. In: Gutenberg Jahrbuch 72 (1997) S. 331-341

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Balic, Karlo: Les anciens manuscrits de Bibliothèque metropolitaine de Zagreb. Bruges 1948

Budiša, Drazen; Magic, Vladimir; Pelc, Milan: Slika u knjizi: iluminirani kodeksi i ilustrirane knjige od XI do XVI stoljeca iz riznica Metropolitane i Nacionalne i sveucilišne knjiznice u Zagrebu: katalog izlozbe [Das Bild im Buch: Illuminierte Kodizes und illustrierte Bücher des 11. bis 16. Jhs in den Beständen der Metropolitana und der National- und Universitätsbibliothek in Zagreb: Ausstellungskatalog]. Zagreb 1987

Despot, Miroslava: Nekoliko vrijednih kulturno-historijskih djela XVII st. zagrebacke Metropolitane [Einige wertvolle kulturhistorische Werke des 17. Jhs aus der Zagreber Metropolitana]. In: Bulletin Instituta za likovne umjetnosti [Bulletin des Instituts für Kunst] 5 (1975) S. 152-156

Magic, Vladimir: Knjizno blago Metropolitane: knjige 16. stoljeca [Der Buchschatz der Metropolitana: Bücher des 16. Jhs]. In: Gazophylacium 2 (1995) S. 229-238

Stand: Oktober 1999

Vladimir Magic


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.