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Bibliothek des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

(bis 2012 Bibliothek des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes)

Adresse. Zeppelinstr. 127-128, 14471 Potsdam [Karte]
Telefon. (0331) 9714-490
Telefax. (0331) 9714-507
E-Mail. [zmsbwbibliothek@bundeswehr.org]
URL. [http://www.zmsbw.de/html/zms_bib.php]
Sigel. <Po 79>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Verteidigung
Funktion. Spezialbibliothek für deutsche und internationale Militärgeschichte.
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Deutsche und internationale Militärgeschichte. 2. Besondere Sammelgebiete: Truppengeschichte, Ranglisten der preußisch-deutschen Armee, Dienstvorschriften und Verordnungsblätter der deutschen Armeen seit dem 18. Jh.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit beschränkter Ausleihmöglichkeit. - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-17 Uhr, Freitag 9-12 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen (Anfrage möglich).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät mit Scan-to-USB-Funktion, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegerät.

Gedruckte Informationen. Das Militärgeschichtliche Forschungsamt. Militärgeschichtliches Forschungsamt, Veröffentlichungen. Freiburg i. Br. 1989.

Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Ab Bahnhof Potsdam-Stadt Straßenbahnverbindung (Linie 96) in Richtung Bahnhof Pirschheide bis Haltestelle Kastanienallee; ab Bahnhof Potsdam-Pirschheide mit den Straßenbahnlinien 94 oder 96 bis Haltestelle Im Bogen. Begrenzte Parkmöglichkeit in der Nähe.

Aktualisiert: März 2016 Anna Stephan

1. BESTANDSGESCHICHTE

Sammlung Potsdam

1.1 Mit der Gründung der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt an der Hochschule für Offiziere der Kasernierten Volkspolizei in Dresden im Jahre 1954 wurde begonnen, Bücher militärhistorischen Inhalts zu sammeln. Diese Bücher gingen in die Bibliothek des im Frühjahr 1958 geschaffenen Instituts für Deutsche Militärgeschichte (ab 1972 Militärgeschichtliches Institut der DDR, seit 1990 Militärgeschichtliches Institut) in Potsdam ein. Deren Grundstock bildeten jedoch Zuführungen wissenschaftlicher Altbestände, die entsprechend dem " Befehl Nr. 4 des Kontrollrates vom 13. Mai 1946, die Einziehung von Literatur und Werken nationalsozialistischen und militaristischen Charakters betreffend" aus den Bibliotheken der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) entfernt worden waren oder aus aufgelösten militärischen und Behördenbibliotheken stammten. Die der Bibliothek zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel ermöglichten seit Beginn der sechziger Jahre den nahezu vollständigen Erwerb von Neuerscheinungen sowie Neuauflagen der DDR und der osteuropäischen Staaten zur deutschen und internationalen Militärgeschichte.

1.2 Mit dem Militärverlag Berlin (später Brandenburgisches Verlagshaus) war bereits in den siebziger Jahren vereinbart worden, der Bibliothek des Militärgeschichtlichen Instituts von jeder militärhistorischen Veröffentlichung ein Pflichtexemplar zu übergeben. Durch Ankauf antiquarischer Bücher und private Schenkungen wurde der Bestand systematisch erweitert. Im Frühjahr 1990 die finanziellen Mittel wurden erheblich reduziert mußte der Ankauf von Büchern eingeschränkt und 1991 ganz eingestellt werden. Die Bibliothek verfügt über einen bedeutenden Bestand an historischen militärgeschichtlichen Zeitschriften. Der Bezug von über 200 laufend gehaltenen Zeitschriften wurde mit Ende der DDR eingestellt.

1.3 Die Bibliothek wurde vorrangig von wissenschaftlichen Mitarbeitern des MGI genutzt. Mit der Einführung des Hochschulfernstudiums Militärgeschichte (1972) stand sie auch den Studenten des Hauses zur Verfügung, war jedoch überdies jedem wissenschaftlich Arbeitenden zugänglich. Am 31. Dezember 1992 wurde das Militärgeschichtliche Institut aufgelöst, die Bibliothek blieb erhalten. Ihre Bestände wurden 1994 mit denen des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Freiburg am künftig gemeinsamen Standort Potsdam zusammengeführt.

Renate Stang

Sammlung Freiburg

1.4 Mit der Gründung der Militärgeschichtlichen Forschungsstelle 1957 in Langenau bei Ulm, die ein Jahr später unter ihrer heutigen Bezeichnung Militärgeschichtliches Forschungsamt nach Freiburg verlegt wurde, begann auch der Aufbau einer eigenen Bibliothek. Diese Präsenzbibliothek mit Freihandaufstellung war zunächst nur für die Angehörigen des Forschungsamtes als Arbeitsbücherei geplant. Seit 1964 waren ihre Bestände auch einer öffentlichen Benutzung zugänglich. Aufgabe der Bibliothek ist es vor allem, Quellen und Literatur zur deutschen und internationalen Forschung zu sammeln.

1.5 Da die moderne Militärgeschichtsforschung über die Darstellung von Kriegen und Schlachten hinaus den engen Zusammenhang mit der politischen Geschichte, der Rechts- und Verfassungsgeschichte sowie der Wirtschafts- und Sozialgeschichte betont, wurden bei der Bucherwerbung auch diese Gebiete berücksichtigt. Ältere Buchbestände waren bei der Gründung der Bibliothek nicht vorhanden. Ein Grundstock an älterer militärwissenschaftlicher Literatur mußte nach und nach durch Schenkungen, Nachlässe sowie antiquarische Käufe aufgebaut werden. Aus folgenden Bibliotheken gelangten Buchbestände in das Militärgeschichtliche Forschungsamt: aus der Offiziersbibliothek des Kgl. Bayerischen 1. Schweren Reiterregiments; aus dem Kriegsgeschichtlichen Seminar der Universität Heidelberg; aus der Marineakademie Kiel; aus der Lese- und Erholungsgesellschaft Bonn; ferner aus dem österreichischen Staatsarchiv Wien, der Kgl. Kriegsschule Stockholm, dem " Knötel-Nachlass" (Herbot Knötel d. J., 1893-1963) zur Uniformkunde sowie aus verschiedenen privaten Büchersammlungen zur Militärgeschichte.

1.6 Der historische Bestand wurde auch weiterhin vermehrt, mit Schwerpunkt auf der deutschen und internationalen Militärgeschichte. Im Jahre 1990 erwarb die Bibliothek des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes die Privatbibliothek des Münsteraner Arztes und Heereskundlers Dr. Hans Bleckwenn (1912-1990). Die Sammlung wurde von ihm in den fünfziger Jahren unter schwierigsten Bedingungen in der ehemaligen DDR zusammengetragen und unmittelbar vor dem Mauerbau (1961) nach Berlin und von dort aus in die Bundesrepublik verbracht. Der Stifter hat bis zu seinem Tode 1990 die Sammlung stetig erweitert und den Bestand ergänzt.

Luitger Dietze

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Sammlung Potsdam

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek umfaßte am 1. Dezember 1993 ohne die Sammlung Freiburg ( s. u. 2.9 ff.) 96.015 Bde. Der historische Bestand von 7686 Titeln wurde anhand des Alphabetischen Kataloges ausgezählt.

2.2 Der chronologische Schwerpunkt liegt bei den 7694 militärhistorischen Titeln eindeutig im 19. Jh (erste Hälfte 1742 Titel, zweite Hälfte 5244 Titel). Es folgt das 18. Jh (erste Hälfte 122 Titel, zweite Hälfte 526 Titel). Aus dem 17. Jh sind 52 Titel und aus dem 16. Jh 8 Titel vorhanden.

2.3 Sprachlich überwiegt das Deutsche mit 6579 Titeln, davon 4 aus dem 16. Jh, 33 aus dem 17. Jh, 434 aus dem 18. und 6108 aus dem 19. Jh. An zweiter Stelle steht die französische Sprache mit 919 Titeln (11 aus dem 17. Jh, 189 aus dem 18. Jh, 719 aus dem 19. Jh), gefolgt von der englischen Sprache mit 116 Titeln (8 aus dem 18. Jh und 108 aus dem 19. Jh). Auf die lateinische Sprache entfallen 37 Titel aus dem 16. bis 19. Jh, auf die italienische 18 (2 aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh und 14 aus dem 19. Jh). Die restlichen Titel verteilen sich auf Niederländisch (2), die skandinavischen Sprachen (4), die slawischen Sprachen (9), Spanisch (7), Rumänisch (2) und Ungarisch (einer).

2.4 Die Bestandseinheiten wurden systematisch erfaßt, jedoch numerisch aufgestellt. Unter den Bibliographica finden sich August von Witzleben, Deutschlands Militär-Literatur im letzten Jahrzehnt und Übersicht der wichtigsten Karten und Pläne Central-Europas (Berlin 1850); Theodor von Troschke, Die Militair-Litteratur seit den Befreiungskriegen, mit besonderer Bezugnahme auf die " Militair-Litteratur-Zeitung" während der ersten 50 Jahre ihres Bestehens von 1820-1870 (Berlin 1870) sowie Quellenkunde der Kriegswissenschaften, hrsg. von Louis von Scharfenort (Berlin 1910-1913). Ferner liegen gedruckte Bibliothekskataloge vor. An älteren Nachschlagewerken sind vorhanden Johann Rudolph Faesch, Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie- und See-Lexicon (Dresden 1735); Militair-Conversations-Lexikon, hrsg. von Hanns Eggert Willibald von der Lühe (Leipzig 1833-1841); Militär-Handlexikon, hrsg. von A. Niemann (Stuttgart 1877) sowie Allgemeine Militair-Encyclopädie, hrsg. und bearb. von einem Verein deutscher Offiziere (Leipzig 1868-1877). Die Denkwürdigkeiten der Militärischen Gesellschaft in Berlin (Berlin 1802-1805) finden sich ebenso wie die Neue Kriegsbibliothek oder gesammelte Beyträge zur Kriegs-Wissenschaft (Breslau 1774-1781).

2.5 Die Bibliothek besitzt Werke von Niccolò Machiavelli, von Johann Jacobi von Wallhausen ebenso wie von Raimund von Montecuccoli, Sebastian de Prestre de Vauban, Georg von Berenhorst, Johann Gottfried von Hoyer, Gerhard von Scharnhorst und Carl von Clausewitz. Konzentriert wurde Literatur zur Geschichte der Kriege zusammengetragen: zu den Kreuzzügen 12 Titel bis zum Ende des 19. Jhs, zum Dreißigjährigen Krieg 48 Titel, zum Ersten Schlesischen Krieg 18 Titel, zum Zweiten 15 und zum Siebenjährigen Krieg 45 Titel des 18. Jhs und 93 des 19. Jhs.

2.6 Spätere Kriegsereignisse sind ebenfalls dokumentiert, so Napoleons Feldzug gegen Preußen und Rußland in 67 Titeln, der Vaterländische Krieg Rußlands 1812 in 51, die Befreiungskriege in 176, der Frühjahrsfeldzug 1813 in 14 und der Deutsch-Französische Krieg in 465. Die Allgemeine Wehrpflicht ist Gegenstand von 16 Werken, 24 beschäftigen sich mit den Dienstlaufbahnen von Generalen und Offizieren, 5 mit Fähnrichen, Unteroffizieren und Soldaten. Umfangreich ist auch die Literatur zu Orden, Medaillen und Auszeichnungen (18 Titel), ebenso zu Militärmusik und Soldatenliedern (31 Titel). Zu Fahnen und Standarten liegen 11 Veröffentlichungen vor. Die Offiziersausbildung im 18. Jh betreffen 9 Titel im 18. Jh und 47 im 19. Jh; 9 Titel wurden zu Militärakademien gezählt. 799 Titel geben umfassend Auskunft zu Divisionen oder Regimentern der Infanterie, 316 zur Kavallerie in Deutschland. Umfangreich repräsentiert sind Ranglisten deutscher Heere, Memoiren und Biographien. Hervorzuheben ist eine Sammlung von Dienstvorschriften, die zur Kaiserlichen Armee 474 Titel enthält.

2.7 79 deutsche und 11 österreichische Zeitschriften des 18. und 19. Jhs zählen neben fremdsprachigen zum Bestand, darunter das Archiv für Offiziere der Königlich Preussischen Artillerie- und Ingenieur-Korps (Berlin 1835-1869, lückenhaft); das Archiv für Offiziere aller Waffen (München 1844-1850, lückenhaft); die Beyträge zur neueren Staats- und Kriegsgeschichte (Danzig 1756-1764); die Denkwürdigkeiten der militärischen Gesellschaft in Berlin (Berlin 1802-1805); das Militär-Wochenblatt (Berlin 1816-1942, lückenhaft); die Neue Bellona (Leipzig 1801-1806); das Neue militairische Magazin historischen und scientifischen Inhalts (Leipzig 1798-1805); Der Soldaten-Freund (Berlin 1833/35-1892/93, mit kleinen Lücken); die Österreichisch-militärische Zeitschrift (1860-1879, lückenhaft).

Sondersammlungen

2.8 Abteilung Militärgeschichte ADW. Die Sondersammlung der früheren Abteilung Militärgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR umfaßt ca. 8000 Bde. Sie ist nach eigens geschaffener Systematik mit eigener Signaturgebung aufgestellt und seit 1969 nicht ergänzt worden. Die Bestandsauszählung am alphabetischen Katalog ergab 522 Titel an historischer Literatur. Auf das 17. Jh entfallen 2 Titel in Deutsch und Latein; auf das 18. Jh 50, davon 35 in Deutsch, 14 in Französisch und einer in Latein; auf das 19. Jh 470, davon 434 in Deutsch, 29 in Französisch, 5 in Englisch sowie einer in italienischer und einer in lateinischer Sprache. Hervorzuheben sind einige militärhistorische Zeitschriften, so die Blätter für Kriegswesen und Kriegswissenschaft (Darmstadt 1856-1858); Kriegswissenschaft oder Belehrende Nachrichten für diejenigen, die sich dem Soldatenstand widmen wollen (Breslau 1784); die Neue Militär-Zeitung (Darmstadt 1856-1859); Zeitschrift für die Völker- und Kriegsgeschichte der Vorzeit (Erfurt 1821).

Stand: Dezember 1993

Renate Stang

Sammlung Freiburg

2.9 Der Gesamtbestand umfaßt ca. 90.000 Bde, von denen ca. 11.500 Titel militärhistorisch relevant sind. Auf das 16. Jh entfallen 9 Titel, auf das 17. Jh ca. 30, auf das 18. Jh ca. 1400 und auf das 19. Jh knapp 10.000 (davon gut 3000 Titel vor 1850). Etwa 93 Prozent des historischen Bestands sind deutschsprachig, daneben sind französische und englische Werke vorhanden.

2.10 Die anfängliche systematische Bestandsaufstellung wurde aus Platzgründen schon nach wenigen Jahren zugunsten einer numerischen Ordnung aufgegeben. Systematische Kataloge nach dem Vorbild der entsprechenden Kataloge der früheren Weltkriegsbücherei und jetzigen Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart erschließen den Monographienbestand.

2.11 Den größten Anteil an der älteren Miltärliteratur haben die allgemeinen Monographien zur deutschen Militärgeschichte mit ca. 2300 Titeln, gefolgt von ca. 2300 Titeln zur Kriegsgeschichte. Gut ausgebaut ist der Bestand an älterer deutscher Militärgeschichte, insbesondere die Epoche Friedrichs des Großen, die Zeit der Befreiungskriege sowie die preußisch-deutsche Militärgeschichte bis zum Ende des 19. Jhs. Die Gebiete Allgemeine Militärgeschichte sowie Strategie und Taktik sind jeweils mit etwa 800 Titeln gleich stark vertreten.

2.12 Verhältnismäßig geringe Bestände verzeichnen die Sachgruppen Organisation, Verwaltung und Recht mit ca. 600 Titeln sowie Militärtechnik mit ca. 300 Titeln. Erwähnenswert sind Bestände zur Militärseelsorge und zum Militärkirchenwesen, zum Kriegsrecht oder Kriegsvölkerrecht, zum militärischen Bildungswesen (einschließlich Militärschulwesen und Truppenschulen), zum Heeresingenieurwesen (einschließlich Festungsbau und Befestigungen) sowie zur Kriegsphilosophie. Die Bibliothek verfügt außerdem über einen Bestand von ca. 1600 Truppengeschichten der alten Armee bis 1918 sowie eine Sammlung von ca. 5700 biographischen Werken, in erster Linie zu militärgeschichtlich bedeutenden Persönlichkeiten. Ältere Ranglisten sind für die preußische Armee ab 1788, für das österreichische Heer und die österreichische Marine ab 1808, für die bayerische Armee ab 1836, für die sächsische Armee ab 1838 und für die preußische Marine ab 1848 vorhanden.

2.13 Die Sammlung enthält einschlägige und auch seltenere militärische Periodika des 18. und 19. Jhs (28 Titel), u. a. die Ordensliste von den Rittern und Besitzern der Königl. Preußischen Orden und Ehrenzeichen (1811 ff.), die Sammlung der im Fach der Militärverwaltung ergangenen Gesetze und Normal-Verordnungen ( Wien 1818 ff.), ferner Löbells Jahrbücher für deutsche Armee und Marine (1817 ff.), Löbells Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Militärwesen (1875 ff.) und die Mitteilungen des k.k. Kriegsarchivs (1877 ff.). Sondersammlung

2.14 Die Bibliothek Bleckwenn besteht aus 10.000 Titeln, davon (hochgerechnet) ca. 4200 bis zum Erscheinungsjahr 1914. Aus dem 17. Jh sind 10 Titel vorhanden, aus dem 18. Jh ca. 1000 (davon gut 300 vor 1750) und aus dem 19. Jh ca. 2200 (davon etwa 1800 nach 1850). Weitere 945 Titel stammen aus dem Zeitraum 1901 bis 1914. Hinzu kommen über 300 Titel des 16. bis 19. Jhs in Fotokopie. Die Katalogisierung ist im Gange.

2.15 Es handelt sich um den wohl geschlossensten privat zusammengetragenen Bestand zur Geschichte der preußischen Armee des 18. Jhs. Der Schwerpunkt liegt bei der Heeresorganisation, der Uniformentwicklung und der Waffenkunde. Bemerkenswert ist die umfassende Sammlung zeitgenössischer Erinnerungsliteratur und biographischer Werke zur militärischen Elite der friederizianischen Zeit. Zeitgenössische Literatur zur Geschichte des Militärsanitätswesens, der Militärjustiz und zu den Lebensbedingungen der militärischen Gesellschaft vor allem im 18. Jh rundet das Bild ab. In seinen letzten Lebensjahren hat Dr. Bleckwenn auch zunehmend Literatur zum Militärwesen der europäischen Großmächte gesammelt, so daß im Bereich des militärischen Verordnungswesens und der Militärverwaltung auch vergleichende Studien möglich sind. Zur Sammlung gehören Manuskripte mit z. T. sehr seltenen Uniformhandschriften sowie eine umfassende Bildsammlung zum europäischen Militärwesen vornehmlich des 18. Jhs.

Stand: November 1991

Luitger Dietze

3. KATALOGE

Sammlung Potsdam:

Alphabetischer Katalog

[nach PI bis 1973, ab 1974 nach RAK]

Systematischer Katalog

[nach der " Rahmenklassifikation für militärische Fachbibliotheken" (der DDR)]

Systematischer Katalog der Sondersammlung Militärgeschichte ADW

Sonderkataloge zur vorhandenen Literatur über Potsdam, Dienstvorschriften der Kaiserlichen Armee, der Reichswehr/Wehrmacht, der NVA der DDR

[alle Kataloge in Zettelform]

Sammlung Freiburg:

Alphabetischer Katalog

[nach PI, dabei Ordnung der Sachtitel nach gegebener Wortfolge; Umstellung nach RAK-WB wird z. Z. durchgeführt]

Systematischer Katalog

[in Anlehnung an die Systematik der Bibliothek für Zeitgeschichte Stuttgart; mit Schlagwortregister]

Katalog der Sammlung militärischer Dienstvorschriften

[alle Kataloge in Zettelform]

Die Bestände der Sammlung Freiburg sind im Zentralkatalog der Zentralbibliothek der Bundeswehr Düsseldorf, im Freiburger Monographiengesamtkatalog sowie im Freiburger Zeitschriftenverzeichnis und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Sammlung Freiburg: Hauser, Barbara: Die Bibliothek des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. In: Arbeitsgemeinschaft der Parlaments- und Behördenbibliotheken. Arbeitshefte 32 (1978) S. 57-63

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Verzeichnis der historischen Zeitschriftenbestände/Zeitungsbestände (in Auswahl). Hrsg. vom Militärgeschichtlichen Institut Potsdam. Potsdam 1991

Stand: Dezember 1993

Renate Stang

Luitger Dietze


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.