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Bibliothek des Missionshauses Knechtsteden

Adresse. Missionshaus Knechtsteden, 4047 Dormagen
Telefon. (02133) 8941
Bibliothekssigel. <AKThB 12>

Unterhaltsträger. Missonsgesellschaft vom Heiligen Geist (CSSp)
Funktion. Ordensbibliothek. Sammelgebiet. Missionswesen. Der Altbestand wird nicht vermehrt. Benutzungsmöglichkeiten. Nach Voranmeldung. Leihverkehr: kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät (in der Verwaltung).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung erforderlich. Busverbindung ab Bahnhof Dormagen. A 57, Ausfahrt Dormagen, dann Richtung Rommerskirchen.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Missionshauses (und der früheren Ordenshochschule) Knechtsteden entstand im Jahre 1895 mit der Wiederzulassung des Spiritanerordens. Aus einer für den Studienbetrieb der Hochschule aufgebauten Handbibliothek wuchs sie, vor allem durch Schenkungen und Nachlässe vermehrt (Vorbesitzereinträge), schnell an. Der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg entging sie durch rechtzeitige Auslagerung in ein Depotlager. Im Jahre 1984 wurde ein Teil der Bibliothek des aufgehobenen Missionshauses Heimbach nach Knechtsteden gebracht. Außerdem wird ein Teil der Bibliothek des Dekanats Neuss-Rosellen verwaltet (s. u. 2.13).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt einen Bestand von 7100 Titeln (davon 200 Titel aus dem 16. Jh, 280 Titel aus dem 17. Jh, 920 Titel aus dem 18. Jh und 5700 Titel aus dem 19. Jh). Die Literatur des 16. bis 18. Jhs wurde aus der systematischen Aufstellung herausgelöst und steht heute gesondert. Mit Ausnahme von ca. 1400 lateinischen und ca. 400 französischen Titeln ist der Bestand deutschsprachig. Systematische Übersicht

2.2 Die Gruppe " Sacra scriptura" (ca. 100 Titel des 16. bis 18. Jhs und ca. 100 Titel des 19. Jhs) enthält neben wenigen Bibelausgaben und Kommentaren vor allem exegetische Schriften. Die Patristik ist mit 30 Titeln aus dem 16. bis 18. Jh und 50 Titeln aus dem 19. Jh und die Dogmatik (85 Titel des 16. bis 18. Jhs, 170 Titel des 19. Jhs) vor allem mit Standardwerken und Literatur zur Symbolik vertreten.

2.3 Kontroverstheologie und apologetisches Schrifttum (75 Titel des 16. bis 18. Jhs, 300 Titel des 19. Jhs) nehmen schon rein quantitativ eine wichtige Stellung ein. Die bedeutendsten Autoren der Gegenaufklärung sind hier vertreten. Bei der Literatur des 19. Jhs handelt es sich um Schrifttum zum Kulturkampf und zur sozialen Frage des 19. Jhs sowie zum Unfehlbarkeitsdogma.

2.4 Bei der Moraltheologie (120 Titel des 16. bis 18. Jhs; 130 Titel des 19. Jhs) finden sich auch Schriften zur Kasuistik und Ethik, vorwiegend jedoch Standardwerke und Handbücher. Dies gilt auch für die Pastoraltheologie (30 Titel des 16. bis 18. Jhs, 90 Titel des 19. Jhs), wobei eine kleine Sammlung von Enzykliken bemerkenswert ist. Darüber hinaus finden sich einige Schulbücher sowie liturgische Werke.

2.5 Die Gruppe Kirchenrecht (70 Titel des 16. bis 18. Jhs, 70 Titel des 19. Jhs) enthält meist gedruckte Verordnungen und Bullen der Päpste (vor allem Benedikt XIV.) Die Liturgik (20 Titel des 16. bis 18. Jhs, 120 Titel des 19. Jhs) ist ebenso wie die Katechetik (210 Titel fast ausschließlich 19. Jh) zahlenmäßig schwächer vertreten.

2.6 Die größte Gruppe stellt das asketische Schrifttum dar (280 Titel des 16. bis 18. Jhs, 750 Titel des 19. Jhs). Vor allem Beschauungs- und Betrachtungsbücher, Gebet- und Gesangbücher, Anleitungen zu gutem und richtigem Leben, Exerzitienliteratur, volkssprachliche mystische Literatur, Passionsdarstellungen und Rosenkranzbetrachtungen sind vertreten.

2.7 Fast ebenso hoch ist der Anteil an homiletischer Literatur (140 Titel aus dem 18. Jh, 650 Titel aus dem 19. Jh). Neben einigen theoretischen Abhandlungen (Predigtanleitungen) sind überwiegend Beispiel- und Auswahlsammlungen der bedeutendsten Prediger, darunter viele Postillen und Plenarien sowie eine kleinere Sammlung Fastenpredigten vertreten.

2.8 Unter den " Biographica" (40 Titel des 16. bis 18. Jhs, 260 Titel des 19. Jhs) sind neben den Lebensschilderungen geistlicher Würdenträger viele Märtyrer- und Heiligenviten (vor allem des St. Vitus und Franz von Sales) sowie Martyrologien zu finden. Die Literatur zur Kirchengeschichte (70 Titel des 16. bis 18. Jhs, 250 Titel des 19. Jhs) enthält überwiegend Papstviten und Konzilsgeschichte, außerdem zeitgenössisches Schrifttum zum Kulturkampf sowie Viten Kölner Bischöfe.

2.9 Bei der Geschichte und Geographie (65 Titel des 16. bis 18. Jhs, ca. 450 Titel des 19. Jhs) überwiegen Gesamtdarstellungen, Reisebeschreibungen und Literatur zum Missionswesen und Kolonialismus. Ferner ist ethnologische Literatur zu den klassischen Missionsgebieten der Spiritaner vertreten.

2.10 Die Abteilung Philosophie (70 Titel aus der 2. Hälfte des 18. Jhs; 300 Titel aus dem 19. Jh) enthält neben einem Querschnitt durch die antike und mittelalterliche Philosophie vor allem Logik, Kant-Kritik und Sozialethik. Demgegenüber treten die Fächer Rhetorik und Pädagogik (15 Titel des 18. Jhs, 170 Titel des 19. Jhs, viele Übungsbücher), die Sakralkunst (70 Titel des 19. Jhs) und die Liederbücher (120 Titel des 19. Jhs) in den Hintergrund.

2.11 Die Gruppe Zivilrecht (25 Titel des 16. bis 18. Jhs, 200 Titel des 19. Jhs) enthält vor allem gedruckte Reichsakten, aber auch Literatur zur katholischen Soziallehre, Schrifttum der katholischen Sozialreformer und zeitgenössisches Schrifttum zur sozialen Frage. Demgegenüber bleibt die Abteilung Klassische Philologie (70 Titel des 16. bis 18. Jhs, 380 Titel des 19. Jhs), die überwiegend Übungs-, Schul- und Lehrbücher sowie kommentierte Ausgaben enthält, ohne besonderen inhaltlichen Schwerpunkt.

2.12 In der Sammlung von Schöner Literatur des 18. und 19. Jhs stehen neben ca. 700 Titeln deutschspra- chiger Literatur, wovon der überwiegende Teil aus dem Ende des 19. Jhs stammt, ca. 300 Titel vorwiegend französischer Klassikerausgaben, außerdem Sprachlehren, Wörterbücher sowie literaturgeschichtliche Werke und Anthologien. Sondersammlung

2.13 Seit Anfang der siebziger Jahre befindet sich der wertvollere Teil der Bibliothek des Dekanats Neuss-Rosellen als Dauerleihgabe im Knechtstedener Missionshaus. Es handelt sich um eine Bibliothek von ca. 390 Titeln (ca. 10 Titel des 16. Jhs, 40 Titel des 17. Jhs, 110 Titel aus der ersten Hälfte des 18. Jhs, 180 Titel aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs, 50 Titel aus der ersten Hälfte des 19. Jhs), davon ein gutes Drittel in volkssprachigen Ausgaben. Sachlich ragen vor allem die Bereiche Moraltheologie, Kontroverstheologie und Apologetik sowie Kirchengeschichte (besonders Konzilsgeschichte) heraus.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [unvollständig]

Bibliotheca decanatus Novaesiensis. 1913

[Kurztitelkatalog der Dekanatsbibliothek Neuss-Rosellen; systematisch; hschr.] Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen nachgewiesen.

Stand: Februar 1989

Reinhard Feldmann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.