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Bibliothek des Mittelalterlichen Kriminalmuseums

Adresse. Burggasse 3-5, 91541 Rothenburg o. d. T. [Karte]
Telefon. (09861) 5359
Telefax. (09861) 8258

Unterhaltsträger. Stiftung Mittelalterliches Kriminalmuseum
Funktion. Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. Rechtsgeschichte, Abbildungen aller Art, rechtskundliche Gegenstände, Urkunden, juristische Literatur.

Benutzungsmöglichkeiten. Nur in Ausnahmefällen mit besonderer Genegung an Ort und Stelle. Öffnungszeiten: April bis Oktober 9-15 Uhr, November bis März 14-15 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Gedruckte Informationen. Museumsprospekt.
Hinweise für anreisende Benutzer. Bahnverbindung über Würzburg oder Ansbach und Steinach. Fußwegnähe vom Bahnhof (10-15 Minuten). A 7, Ausfahrt Rothenburg, B 25. Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadtmauer.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Grundstock der Sammlung zur Rechtsgeschichte wurde zu Beginn des 20. Jhs von den Eltern des Stifterehepaars Christoph und Gerda Hinckeldey gelegt. Sie wurde vor dem Zweiten Weltkrieg in bescheidenem Maße ausgebaut und nach dem Kriege vom Stifterehepaar erheblich bis zum heutigen Umfang erweitert. Seit Januar 1994 wird die Sammlung von der hierfür eigens gegründeten Stiftung Mittelalterliches Kriminalmuseum betreut und geleitet. Der Bibliotheksbestand wird zielgerichtet unter rechtskundlichen Aspekten ausgebaut.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 1500 Titeln (einschließlich Tafelwerken, Holzschnitt- und Kupferstichbänden) umfaßt der historische Bestand ca. 550 Titel, davon 8 Inkunabeln, ca. 120 Titel des 16. Jhs, 70 des 17. Jhs, 190 des 18. Jhs und 160 des 19. Jhs. Bis auf 50 lateinische sowie einzelne französische und niederländische Titel sind die Werke deutschsprachig.

2.2 Der Bestand vor 1900 wird nahezu vollständig in der laufenden Ausstellung präsentiert; Kriterien sind im wesentlichen die Buchillustrationen. Es handelt sich um rechtskundliche Literatur der frühen Neuzeit (16. und Anfang 17. Jh) mit Quellentexten und Literatur zu Staats- und Verfassungsrecht, Strafverfahren und Strafvollzug. Ausgebaut wird derzeit der Bestand zu Hexenwesen und Folter.

2.3 Nennenswerte Einzeltitel sind Reformation der Stadt Nürnberg (Nürnberg: Koberger 1484), der Sachsenspiegel (Leipzig 1535), diverse frühe Ausgaben der Constitutio criminalis Carolina (Mainz 1533 und später), der Constitutio criminalis Bambergensis (Mainz 1531 und später; Ausgabe 1580 mit Holzschnitten von Jost Ammann) und der Constitutio criminalis Theresiana (1769 und später), ferner der Malleus maleficarum (Speyer: Drach 1490-1491).

2.4 Die ausgestellten Holzschnitte stammen von Cranach, Dürer, Lucas van Leyden und Wolgemuth. Kupferstiche sind von Breughel, Radierungen von Rembrandt vorhanden.

3. KATALOGE

Für die Exponate besteht kein Verzeichnis. Katalogisierung und Inventarisierung im Aufbau.

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Schild, Wolfgang; Hinckeldey, Christoph: Justiz in alter Zeit. Rothenburg 1984

Stand: September 1994

Karl-Heinz Schneider


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.