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Bibliothek des Müritz-Museums (Maltzaneum)

Adresse. Friedensstr. 5, 17192 Waren (Müritz) [Karte]
Telefon. (03991) 3742

Unterhaltsträger. Landkreis Müritz
Funktion. Naturwissenschaftliche Fachbibliothek.
Sammelgebiete. Botanik, Zoologie, Geologie, Ur- und Frühgeschichte, Landeskunde, Landeskultur, Naturschutz.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Bahnlinie Berlin-Rostock. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 15 Minuten). - A 19 (E 55), Ausfahrt Waren oder Malchow. Parkmöglichkeit in Museumsnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Museum wurde im Jahre 1886 als Naturhistorisches Museum für Mecklenburg durch Hermann Freiherr von Maltzan (1843-1891) gegründet. Die Einrichtung der Bibliothek erfolgte zur Unterstützung der Konservatoren, die die naturwissenschaftliche Sammlung wissenschaftlich betreuten. Schwerpunkte der Bibliothek waren zunächst naturwissenschaftliche Werke, nach der Gründung des Heimatmuseums (1929) wurde auch Regionalliteratur (Mecklenburgica) gesammelt.

1.2 Das Museum verwahrt die Nachlässe naturwissenschaftlich interessierter Persönlichkeiten wie Otto Held (1875-1945), Carl Hainmüller (1875-1956) und Reinhard Barby (1887-1974). Die Bibliothek weist keine Kriegsverluste auf. Es wurden einerseits Buchbestände der Stadt Waren und des Regionalmuseums Neubrandenburg übernommen, andererseits Bestände an das Agrarhistorische Museum in Alt-Schwerin und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen abgegeben. Der Bestand ist nach mehreren Umlagerungen in einem gesicherten Raum separat untergebracht.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt einen Bestand von 12.384 Titeln (Auszählung anhand des Systematischen Kataloges). Der historische Bestand beträgt 1317 Titel (10,6 Prozent); davon stammen ein Titel aus dem 16. Jh, 11 aus dem 17. Jh, 323 (24,5 Prozent) aus dem 18. Jh und 940 (71,4 Prozent) aus dem 19. Jh. Ohne Jahresangabe sind 42 Titel (3,2 Prozent). Der größte Teil des historischen Bestandes (1066 Titel; 80,9 Prozent) ist in deutscher Sprache. Der fremdsprachige Anteil umfaßt 203 Titel (15,4 Prozent) in lateinischer Sprache, überwiegend aus dem 18. Jh, 18 in französischer und 17 in englischer Sprache. Einige Titel sind in anderen Sprachen gedruckt.

2.2 Der Bestand wurde in den Jahren 1975 bis 1978 entsprechend der Systematik für allgemeinbildende Bibliotheken bearbeitet und nach Sachgruppen aufgestellt (Botanik, Zoologie, Geologie und Paläontologie, Geschichte, Geographie sowie Land- und Forstwirtschaft).

2.3 Der Schwerpunkt liegt auf der Literatur zur Naturgeschichte. Zu nennen sind Werke von Klassikern wie Alexander von Humboldt, Johann Friedrich Naumann, Charles Darwin und Ernst Haeckel.

2.4 Die stärkste Sachgruppe bildet die Botanik mit 354 Titeln (26,9 Prozent). Hervorzuheben sind Floren mit 151 Titeln (11,5 Prozent). Die ältesten Werke sind Joachim Camerarius, Hortus medicus et philosophicus (Frankfurt a. M. 1588) und Kaspar Bauhin, Prodromus Theatri botanici (Frankfurt a. M. 1620). Einen weiteren Schwerpunkt bildet mit 330 Titeln (25 Prozent) die zoologische Literatur. Davon entfallen auf die Zoologie der Wirbellosen ohne Insekten 95 Titel (7,2 Prozent), auf Insektenbücher 112 Titel (8,5 Prozent), auf Wirbeltiere 74 Titel (5,6 Prozent) sowie auf Tierökologie und Tiergeographie 49 Titel (3,7 Prozent). Unter den wenigen Titeln zur Pharmazie findet sich Carl de Gogler, Erneuerte Hausz- und Feld Apothek (Frankfurt a. M. 1674).

2.5 Umfangreich ist die Sachgruppe Geologie und Paläontologie mit 101 Titeln (7,7 Prozent). Die Sachgruppe Geschichte, einschließlich Regionalgeschichte, weist 78 Titel auf (5,9 Prozent), die Sachgruppe Geographie, einschließlich Mecklenburgs, 65 Titel (4,9 Prozent). In der Sachgruppe Land- und Forstwirtschaft konnten 52 Titel (3,9 Prozent) ermittelt werden.

2.6 Es sind 20 Periodika mit Erscheinungsbeginn vor 1900 vorhanden, darunter das Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg (1847-1940), die Landwirtschaftlichen Annalen des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins (1862-1895) und die Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt (1886-1929).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; Anlage nach RAK]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; Anlage nach RAK, mit speziellen Erweiterungen]

Mecklenburgische und pommersche Zeitungen sind bei Gittig nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Es sind Archivalien (Inventarbücher, Korrespondenzen, Ausleihunterlagen) vorhanden; diese enthalten keine Angaben zu den historischen Buchbeständen. Die Bibliothek verfügt über Korrespondenzen ab 1958 und über Zugangsbücher ab 1963 (mit Lücken).

4.2 Darstellungen

Struck, Carl: Das Mecklenburgische naturhistorische von Maltzansche Museum zu Waren. In: Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg 22 (1869) S. 114-121

Struck, Carl: Das von Maltzansche naturhistorische Museum für Mecklenburg zu Waren. In: Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte 31 (1877) S. 130-132

Struck, Carl: Das von Maltzansche naturhistorische Museum für Mecklenburg zu Waren. In: Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg 33 (1879) S. 199-208 Arndt, Carl: Das Maltzaneum in Waren. In: Mecklenburgischer Anzeiger vom 14. Januar 1887

Hainmüller, Carl: Maltzaneum. Naturhistorisches Museum für Mecklenburg in Waren. In: Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 27 (1932) S. 45-56

Voigtländer, Ulrich; Knapp, Hans Dieter: Das Müritz-Museum in Waren. In: Natur und Naturschutz in Mecklenburg 15 (1979) S. 91-93

Stand: Januar 1992

Heidi Hecht


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.