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Verkehrsmuseum - Bibliothek des Museums für Post und Kommunikation

Adresse. Lessingstr. 6, 90443 Nürnberg [Karte]
Telefon. (0911) 2 30 88-0
Telefax. (0911) 2 30 88-96 Telex. (0911) 10-50 96

Unterhaltsträger. Deutsche Bundespost
Funktion. Öffentlich zugängliche Spezialbibliothek für Postgeschichte in Bayern und bayerische Philatelie.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Post- und Fernmeldewesen, Post- und Fernmeldegeschichte mit Schwerpunkt Bayern. 2. Besondere Sammelgebiete: Philatelie; Reisehandbücher, Itinerare.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 7.30-15.30 Uhr, Freitag 7.30-15 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät. Hinweise für anreisende Besucher. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erbeten. - U-Bahnverbindung (Linie 2) bis Haltestelle Opernhaus. Parkhäuser in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1896 begann die damalige Generaldirektion der Königlich Bayerischen Posten und Telegraphen, relevante Objekte für ein geplantes Museum zusammenzutragen, darunter sicherlich auch Bücher. Am 22. Juni 1902 wurde das Königlich Bayerische Postmuseum eröffnet und mit dem im gleichen Gebäude befindlichen Eisenbahnmuseum zum Königlichen Verkehrsmuseum zusammengeschlossen.

1.2 Bibliothek (und Archiv) wurden für beide Abteilungen gemeinsam verwaltet. Über den Bestand und seine Herkunft läßt sich nichts sagen, doch scheinen es, den alten Eigentumsstempeln nach zu urteilen, besonders Abgaben vom Oberpostamt, später der Oberpostdirektion Nürnberg und anderer Amtsbibliotheken gewesen zu sein, die den Grundstock bildeten. Mit der Auflösung des Bayerischen Verkehrsministeriums in München 1920 kam vermutlich wiederum ein Schub Bücher von dort. 1925, im Jahr der Eröffnung des neuen Museumsgebäudes, wurde der Gesamtbestand der Bibliothek mit rund 17.000 Bdn angegeben, aufgestellt in einem eigenen Büchereizimmer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die bisher gemeinsamen Bestände nach Eisenbahn und Post aufgeteilt. Die Bestände Post lagerten jahrelang in einer Abstellkammer des Verkehrsmuseums; Verluste waren unausbleiblich.

1.3 Erst am 1. April 1970 konnte mit Sichtung und Ordnung der Bestände begonnen werden. Grundlage dabei war der Ordnungsplan für Postbibliotheken, verfeinert für die historischen Bestände durch die Bibliothek des Bundespostmuseums (heute: Deutsches Postmuseum) in Frankfurt. 1980 erfolgte eine Neuerfassung der Bestände nach dem in Anlehnung an den Ordnungsplan des Bundespostmuseums aufgestellten " Systematischen Ordnungsplan für die Bücherei des Postmuseums Nürnberg", wobei Verkürzungen und leichte Änderungen wegen der Bestände " Bayern" vorgenommen wurden.

1.4 Die Art der Bestandsergänzung bis 1970 ist nicht mehr nachvollziehbar. Seitdem wird der Bücherbestand ergänzt durch gezielten Nachkauf, auch auf dem Antiquariatsmarkt, wie schon früher durch Zugang von aufgelösten Amtsbüchereien, Aussonderungen, durch Schenkungen der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte sowie in beschränktem Maße durch Belegexemplare.

1.5 Die Bücherei ist ein Teil der Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg. Als das frühere Bayerische Postmuseum hat sie die Aufgabe, Geschichte und Entwicklung der Post in Bayern im Rahmen der allgemeinen Kulturgeschichte darzustellen. Daher erfolgt auch die Bestandsergänzung vorrangig bayernbezogen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Vom Gesamtbestand von 4600 Titeln stammen 2 aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh, 54 aus dem 18. Jh und 504 aus dem 19. Jh. Der historische Bestand umfaßt somit ca. 570 Titel. In weitaus überwiegendem Maße handelt es sich um deutschsprachige Literatur. Fremdsprachige Bücher finden sich nur in den Gruppen Post- und Fernmeldewesen fremder Länder (8 französische und 3 englische Titel) und Reisehandbücher (4 französische Titel und einer in lateinischer Sprache).

2.2 Der Bestand ist in 20 Hauptgruppen eingeteilt. Die drei ersten Hauptgruppen beinhalten mit insgesamt 3343 Titeln fast 75 Prozent des gesamten Büchereibestandes und machen den Charakter dieser Spezialbibliothek deutlich: auf Post- und Fernmeldewesen einschließlich -geschichte entfallen 237 Titel (4 aus dem 17. Jh, 17 aus dem 18. Jh und 216 aus dem 19. Jh); auf Postwesen einschließlich Philatelie 2 Titel aus dem 18. Jh und 22 aus dem 19. Jh; auf Fernmeldewesen 2 Titel aus dem 18. Jh und 40 aus dem 19. Jh. Dabei enthält die erste Hauptgruppe die Verordnungsblätter, Amtsblätter usw., die nur als jeweils ein Titel erfaßt sind. Über 100 Allgemeine Dienstanweisungen sind noch zu katalogisieren. Das gleiche gilt für die zweite Hauptgruppe, in der die zahlreichen " Archivhefte" eingestellt sind. Nicht erfaßt sind hier die Briefmarkenkataloge, die bis ins 19. Jh zurückreichen.

2.3 Der Bestand umfaßt auch, allerdings verschieden stark, alle Wissensgebiete: Verkehrswesen (20 Titel aus dem 19. Jh); Rechtswissenschaft (36 Titel, hierunter auch Gesetzessammlungen aus dem 18. Jh); Staats- und Verwaltungswissenschaft (28 Titel, hierunter auch einige Hof- und Staatskalender aus dem 18. Jh); Technik (10 Titel aus dem 19. Jh); Mathematik, Naturwissenschaften (2 Titel aus dem 19. Jh); Wirtschaft, Statistik (10 Titel); Geschichte (10 Titel); Erdbeschreibung, Völkerkunde (48 Titel, hierunter mehrere Itinerare aus dem 18. und 19. Jh in Deutsch, 4 in Französisch und das älteste Buch der Bibliothek, Itinerario delle Poste, 1563); Philosophie, Religion (5 Titel); Sprachwissenschaft (4 Titel); Erziehung, Unterricht (2 Titel); Kunst (4 Titel, jeweils aus dem 19. Jh); Lexika, Handbücher (69 Titel, hierunter auch geographische Lexika sowie Schreibalmanache und Kalender aus dem 18. Jh).

2.4 Räumlich getrennt von der Bibliothek befindet sich eine Sammlung von Landkarten und Atlanten im gleichen Gebäude. Sie enthält 260 Postroutenkarten, überwiegend des 18. und 19. Jhs; 200 Postleitkarten Deutschland, überwiegend des 20. Jhs; 155 Telegraphenkarten aus dem 19. und 20. Jh; 255 Landkarten aus dem 16. bis 20. Jh; 75 Spezialkarten, Kartenwerke, Atlanten des 18. bis 20. Jhs sowie 120 Telefon- und Kraftpostkarten aus der Zeit nach 1900.

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog [in Zettelform]

Schlagwortkatalog [in Zettelform]

Keine detaillierten Aufnahmen liegen vor für Periodika, wie Verordnungs- bzw. Amtsblätter, für die Archivhefte, wie Archiv für Post und Telegraphie, Deutsches Postarchiv sowie den Postalmanach. Hier existieren nur, und auch das nicht in allen Fällen, Jahresbandverzeichnisse.

Bayerisches Verkehrsmuseum Nürnberg. Verzeichnis der Bücher der Abteilung Post. Nürnberg 1929

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

Inventarbücher des Postmuseums

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Reindl, Joseph: Die Bücherei und das Archiv des neuen Verkehrsmuseums. In: Das Bayerland 36 (1925) S. 260-263

Sitzmann, Walter: Die Bibliothek der Eisenbahnabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 16 (1988) S. 176-182

Stand: Oktober 1989

Helmut Thiel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.