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Narodna in univerzitetna knjiznica

National- und Universitätsbibliothek


Adresse. Turjaška 1, 1000 Ljubljana
Telefon. (01) 200 11 00
Telefax. (01) 251 30 52
e-mail. [info@nuk.uni-lj.si]
Internet. http://www.uni-lj.si

Unterhaltsträger. Ministrstvo za kulturo [Kulturministerium], Ministrstvo za znanost in tehnologijo [Ministerium für Wissenschaft und Technologie]
Funktionen. Slowenische Nationalbibliothek; Zentralbibliothek der Universität Ljubljana; Wissenschaftliche Zentralbibliothek; Staatliches Referenzzentrum; Zentrum des nationalen und internationalen Bibliotheksleihverkehrs; Agentur für ISBN, ISSN, ISMN, IDC; Dokumentationszentrum des Europa-Rates.
Sammelgebiete. Slovenica (Pflichtexemplare, bis 1991 auch Jugoslavica); Handschriften, Inkunabeln, Dissertationen, Karten und Bildmaterial, Tonaufnahmen, Graue Literatur, Regierungs- und Amtspublikationen, AV-Material, elektronische Informationsträger; ausländisches Schrifttum: Literatur zu Geisteswissenschaften und Soziologie, Grundlagenwerke aller Bereiche von Wissenschaft und Kunst.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. - Öffnungszeiten: Allgemeiner Lesesaal: Montag bis Freitag 8-20 Uhr, Samstag 8-14 Uhr, in den Sommerferien Montag bis Samstag 8-14 Uhr; Information, Ausleihe, Lesesaal für Periodika, Sondersammlungen: Montag bis Donnerstag 9-18 Uhr, Freitag und Samstag 9-13 Uhr, in den Sommerferien Montag bis Donnerstag 9-14 Uhr, Mittwoch 9-16 Uhr, Freitag und Samstag 9-13 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Recherche (OPAC, Internet, CD-ROM, kommerzielle Datenbanken, Kataloge, gedruckte Quellen); Anfertigung von Fotokopien, Mikrofilmen und Disketten; Mikrofilm-Lesegeräte, AV-Einrichtung.
Gedruckte Informationen. Gedruckte Faltblätter (Leaflets) zu Tätigkeit sowie Dienstleistungen der Bibliothek [in slowenischer und englischer Sprache].
Hinweise für anreisende Benutzer. Von Bahnhof und Busbahnhof Busverbindungen (Linien 2 und 9) zwei Stationen bis Haltestelle Kongresni trg, von dort Fußwegnähe (ca. 2 Minuten). - Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe am Kongresni trg.

1. BESTANDSGESCHICHTE

Lyzealbibliothek (1774-1850)

1.1 In ihrem Ursprung geht die National- und Universitätsbibliothek auf ein Dekret Kaiserin Maria Theresias aus dem Jahre 1774 zurück, das die 637 bei einem Brand des Jesuitenkollegs in Ljubljana geretteten Bücher zur allgemeinen Benutzung dem neugegründeten Lyzeum zuwies. Dieser Grundbestand wurde zunächst vor allem durch private Schenkungen ergänzt. Den größten Zuwachs aber brachten Bücher aus den Klöstern, die als Folge der Josephinischen Reformen in den achtziger Jahren des 18. Jhs aufgehoben wurden. In die Lyzealbibliothek gelangten so zwischen 1782 und 1790 insgesamt 13.719 Bde, darunter 2523 Bde des Zisterzienserklosters in Sticna [Sittich], 1153 Bde des Kartäuserklosters in Bistra [Freudenthal], 2486 Bde des Zisterzienserklosters in Kostanjevica na Krki [Landstraß], 3190 Bde der Augustiner und 3265 Bde der Diskalceaten in Ljubljana sowie 1102 Bde der Serviten in Duino [Devin, Tybein]. Im Jahre 1787 kamen 2086 Bde der Gesellschaft für Ackerbau und nützliche Künste für Krain hinzu und 1798 ein Teil der protestantischen Bibliotheken der krainischen Landstände aus der Bischöflichen Bibliothek in Gornji Grad [Oberburg] sowie Bücher aus privaten Sammlungen.

1.2 Erster Betreuer der Bibliothek wurde Gymnasialpräfekt Baron Innozenz Taufferer, erster Bibliothekar 1789 der Philosophieprofessor am Lyzeum, Franz Wilde (1752-1828), der auch die ersten Verzeichnisse und Kataloge anfertigte. Er verzeichnete zunächst die in die Bibliothek eingegangenen Bestände der ehemaligen Jesuitenbibliothek, der Bibliothek des Generalvikars Karl von Peer, der Bibliothek der Ackerbaugesellschaft für Krain sowie die Bibliotheken der aufgehobenen Klöster aus Bistra (Kartäuser), Ljubljana (Diskalceaten) und des Klosters Mariabrunn in Kostanjevica na Krki (Zisterzienser). Im Jahre 1790 folgten die Bibliotheken der Augustiner aus Ljubljana, der Serviten aus Duino und der Zisterzienser aus Sticna. In seiner ersten Bestandsbeschreibung 1790 gab er an, daß die Bibliothek 13.333 Titel in 19.415 Bdn und 5050 Dubletten zählte. Im selben Jahr wurde die Bibliothek in Räume des neuen Lyzealgebäudes überführt, wo sie bis 1895 blieb. Anläßlich des Umzugs bestätigte die Studien-Hofkommission mit Dekret vom 15. Januar 1791 auch formell die Gründung der Lyzealbibliothek, die dann 1794 der Öffentlichkeit zugänglich wurde. Als erster Slowene hat in den Jahren 1795 bis 1797 in der Funktion des Skriptors der spätere Botaniker Fran (Franz) Hladnik (1773-1844) gewirkt. Eine starke Reduzierung des Bestandes verursachte der Verkauf von ca. 7500 Dubletten im Jahre 1794. Von diesem Verlust erholte sich der Bestand nur langsam in den folgenden Jahrzehnten.

1.3 Das Pflichtexemplarrecht für Krain [Kranjska] wurde der Lyzealbibliothek 1807 zugeteilt, womit sie den Charakter einer Landesbibliothek erhielt; in der Zeit der Illyrischen Provinzen (1809-1813) hatte sie das Pflichtexemplarrecht für deren gesamtes Gebiet. Damals lag die Bibliotheksleitung bei dem französischen Literaten, Journalisten und Redakteur der amtlichen Zeitung für die Illyrischen Länder Le Télégraphe Officiel, Charles Nodier (1780-1844). Den Bestand ergänzten weiterhin Ankäufe sowie private Schenkungen, u. a. 1807 von dem Slawisten Jurij Japelj (Georg Japel) und 1823 von Baron Ziga (Sigismund) Zois. Er zählte im Jahre 1827 wieder ca. 20.000 Bde. Den Zuwachs verzeichnete ein Supplement zu Wildes Katalog von 1803 (s. u. 3.2).

1.4 Im Jahre 1828 übernahm die Leitung der Lyzealbibliothek der slowenische Philologe, Literaturkritiker und Bibliothekar Matija Cop (Matthias Zhop, 1797-1835), der gezielt slowenische und slawische Literatur sammelte und den Bestand nach den fachlichen Prinzipien der staatlichen Bibliotheksinstruktion aus dem Jahre 1825 neu ordnete und katalogisierte. Bis zu seinem Tod hatte er den größeren Teil des Bestandes erfaßt und schätzte ihn auf 15.000 Titel in ca. 25.000 Bdn. Jozef Kalasanc Likavec (Josef Calasanz Likawec, 1773-1850) setzte 1838 die Arbeit an den Katalogen fort, beendet wurde sie 1865 von Miha Kastelic (1796-1868). Bedeutenden Zuwachs erfuhr die Bibliothek in dieser Zeit durch Schenkungen des ehemaligen Skriptors der Bibliothek, Fran Hladnik, und des Slawisten Fran Miklošic (Franz Miklosich), besonders aber 1836 durch den Ankauf der Privatbibliothek ihres ehemaligen Leiters Matija Cop (1291 Bde) und im Jahre 1845 durch die Sammlung des international bekannten slowenischen Linguisten und Bibliothekars Jernej (Bartholomaeus) Kopitar (1780-1844) mit 3372 Drucken und Handschriften. Das Lyzeum wurde 1850 aufgehoben; seine Bibliothek bestand als Studienbibliothek für Krain fort. Laut Inventarkatalog belief sich ihr Bestand zu diesem Zeitpunkt auf 21.000 Titel in 31.900 Bdn, darunter 412 Inkunabeln und 423 Hss.

Studienbibliothek für Krain (1850-1918)

1.5 Kustos der Studienbibliothek für Krain und Nachfolger von Miha Kastelic als Bibliothekar war in den Jahren 1868 bis 1897 der Historiker Gottfried Muys (1828-1898), der in seiner Amtszeit den Bestand um 9320 Titel in 21.345 Bdn vermehrte. In der friedlichen nachrevolutionären Zeit konnte sich die Studienbibliothek kontinuierlich entwickeln und ihren Bestand bis 1900 mehr als verdoppeln auf 36.199 Titel in 64.424 Bdn. Das Erdbeben im April 1895 und der Erste Weltkrieg bremsten diese Entwicklung. Das Gebäude wurde durch das Erdbeben unbrauchbar, so daß die Bibliothek 1897 teilweise, 1901 vollständig umziehen mußte. Entsprechende Räume hat sie erst wieder 1907 in dem neuen Gymnasiumsgebäude erhalten. Die Verantwortung für beide Umzüge und den Bestand hatte seit 1897 Konrad Stefan (1854-1909) als Nachfolger des verstorbenen Gottfried Muys. Amtsnachfolger Stefans waren ab 1909 Luka Pintar (1857-1915) und ab 1915 Avgust Zigon (1877-1941).

Universitätsbibliothek (1918-1945)

1.6 Bei Kriegsende und Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie umfaßte die Bibliothek schätzungsweise 110.000 Bde. Mit Entstehung des Jugoslawischen Staates erhielt Slowenien den Status als Dravska banovina mit der Hauptstadt Ljubljana. Im Jahre 1918 wurde in Ljubljana die erste slowenische Universität gegründet und die bisherige Studienbibliothek übernahm Funktionen einer Universitätsbibliothek, obwohl sie weder dem Namen nach (zuerst als Staatliche Studienbibliothek, später als Staatsbibliothek Ljubljana) noch formal Teil der Universität war. Erst 1938 wurde sie offiziell der Universität angeschlossen und trug bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges den Namen Universitätsbibliothek. Von 1926 bis 1946 lag ihre Leitung bei dem Bibliographen Janko Šlebinger (1876-1951). Schon die Staatliche Studienbibliothek hatte 1918 das Pflichtexemplarrecht für das Gebiet Sloweniens, 1919 auch für das gesamte Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen erhalten. Das Druckgesetz aus dem Jahre 1925 beschränkte dieses Privilegium auf periodische Drucke aus Jugoslawien.

1.7 Trotz der unzulänglichen Finanzlage, die in der Zwischenkriegszeit den Aufschwung der Bibliothek einschränkte, wuchs ihr Bücherbestand durch Schenkungen und Ankäufe einiger Privatbibliotheken an. So konnte sie 1921 um Drucke des slowenischen Küstenlandes aus dem Besitz des Fabrikanten und Druckereibesitzers Josip Krmpotic aus Vir bei Domzale bereichert werden, im gleichen Jahr um die Drucke und Handschriften des Kulturverlages Slovenska matica aus Ljubljana, 1926 um die Bücher der Bibliophilen Peter Romavh und Ludwig Gutmannsthal-Benvenuti (1810-1890); 1928 kamen Bücher des Arztes Demeter Bleiweis (1871-1928), 1930 des Bürgermeisters von Ljubljana, Ivan Hribar (1851-1941), und der englischen Alpinistin Fanny

 S. Copeland (1872-1970) hinzu. Im Jahre 1937 übernahm die
Bibliothek den gesamten Nachlaß von Msgr. Tomo Zupan (1839-1937), 1939 den des Historikers Ivan Vrhovnik (1854-1935) und des Patrioten und Schriftstellers Fran Podkrajšek (1852-1918). Nach den Plänen des Architekten Joze Plecnik wurde 1936 mit dem Bau eines neuen Bibliotheksgebäudes begonnen; in den Sommermonaten 1941 erfolgte der Umzug in die neuen Räume, wo die Bibliothek sich noch heute befindet. Während des Zweiten Weltkriegs war die Tätigkeit der Bibliothek sehr eingeschränkt. Im Januar 1944 stürzte ein deutsches Flugzeug auf den Bibliotheksneubau und zerstörte dessen südlichen Trakt. Der entstandene Brand vernichtete den großen Lesesaal, die Leserkataloge und ca. 60.000 Bücher.

National- und Universitätsbibliothek (1945-1990)

1.8 In der 1945 neuentstandenen Föderativen Republik Jugoslawien wurde der Bibliothek der Status einer nationalen Bibliothek der Teilrepublik Slowenien verliehen. Ihre neuen Aufgaben und die Umbenennung in National- und Universitätsbibliothek Ljubljana wurden per Erlaß noch im selben Jahr festgelegt. Nach Janko Šlebinger, der die Leitung der Bibliothek 1946 niederlegte, folgten als Bibliotheksleiter Mirko Rupel (1901-1963) von 1946 bis 1964, Jaro Dolar (1911-1999) von 1964 bis 1976, Branko Bercic (1927) von 1976 bis 1980 und Tomo Martelanc (1928-2000) von 1980 bis 1992; sie haben die Institution nach modernen internationalen Fachprinzipien geleitet und weiterentwickelt. Die Bibliothek übernahm zahlreiche neue Aufgaben, die die neuen Bibliotheksgesetze festschrieben.

1.9 Zu den ersten Aufgaben, die die Bibliothek in dieser Zeitspanne übernommen hat, gehört die als Zentralbibliothek der Republik. Als solche begann sie mit der Organisation der bibliothekarischen Ausbildung, mit der Begleitung und Beratung der Fach- und Volksbibliotheken, der Mitarbeit an der Entwicklung des bibliothekarischen Informationssystems Sloweniens sowie der Koordination grundlegender anwendungsbezogener Programme. Seit 1961 leitet sie in den slowenischen Bibliotheken die Zentralkataloge ausländischer Publikationen. Die zentrale Katalogisierung der slowenischen Drucke nahm sie 1968 auf, und seit 1986 versieht sie die slowenische Verlagsproduktion mit internationaler Bezeichnung (CIP). Sie ist Herausgeberin der slowenischen Nationalbibliographie und seit 1945 veröffentlicht sie gedruckte Jahres- und Vierteljahresübersichten, seit 1985 Monatsübersichten. In dieser Zeitspanne hat die Bibliothek auch Spezialabteilungen eingerichtet: für Periodika, für Handschriften, Musikalien, Karten und Bilder und für Kleindrucke, ein Photo- und Mikrofilm-Labor sowie eine Buchbinderei mit Restaurierungswerkstatt.

1.10 Die National- und Universitätsbibliothek sammelte vor allem Slovenica, außerdem fremdsprachige wissenschaftliche und informative Literatur aller Wissensgebiete in Auswahl und im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten sowie handschriftliche, kartographische, musikalische und graphische Materialien von kulturgeschichtlicher Bedeutung. Von 1945 bis zum Beginn der neunziger Jahre hat sie Pflichtexemplare aus ganz Jugoslawien erhalten und damit eine einmalige Quellensammlung für das Studium der Problematik des ehemaligen Jugoslawien aufgebaut. Zwischen 1944 und 1946 versuchten zahlreiche staatliche Institutionen und Privatleute die Kriegsverluste der Bibliothek durch Schenkungen zu ersetzen. In den ersten Nachkriegsjahren erhielt sie überdies die Sammlungen verstaatlichter öffentlicher Gesellschaften und Vereine sowie Privatbibliotheken. Unter den bedeutenderen Sammlungen waren die des tschechischen Publizisten und Übersetzers Jan Karel Strakatý (1878-1963), des Sammlers von kulturhistorischem Material und Amateurphotographen Fran Vesel (1884-1944), des Literatur- und Kulturhistorikers Ivan Prijatelj (1875-1937), des Übersetzers, Publizisten und Redakteurs Bozidar Borko (1896-1980), des Emigrantenpriesters Joze Jagodic und des Juristen Lojze Ude (1896-1982). Der ausländische Bücherbestand wurde durch den Schriftentausch mit bedeutenden Bibliotheken Europas und der USA, den die Bibliothek seit den fünfziger Jahren systematisch ausbaute, bereichert. Im Jahre 1950 zählte der Gesamtbestand ca. 460.000 Einheiten, bis zum Jahresende 1991 wuchs die Sammlung auf 1.933 .792 Einheiten (davon 944.366 Bücher) an.

National- und Universitätsbibliothek (seit 1991)

1.11 Sloweniens im Jahre 1991 gewonnene staatliche Autonomie gab der Bibliothek neue Impulse. Unter der Leitung von Mirko Popovic (1957-1992) bis 1992, ab 1994 unter Lenart Šetinc (1948) mit Vilenka Jakac-Bizjak (1950) als Fachdirektorin seit 1997, sammelt, bearbeitet, bewahrt und präsentiert sie den nationalen Buchbestand (Slovenica), bedeutende Handschriften, bibliothekarische Fachliteratur, Magisterarbeiten, Dissertationen und ausländische Drucke bleibenden Wertes aus allen Bereichen von Wissenschaft und Kunst. Sie sorgt dafür, daß im Ausland slowenische Publikationen und Drucke weitgehend bekannt werden, verfaßt und veröffentlicht sowohl die laufende als auch die retrospektive Nationalbibliographie (seit 1997 auch auf CD-ROM), sendet dem OCLC Vermerke zu, besorgt die zentrale Katalogisierung der in Slowenien erscheinenden Drucke, versieht die slowenischen Publikationen mit der internationalen Katalogbeschreibung (CIP), leitet das Programm zum Schutz des nationalen Buchbestandes, organisiert, schützt und leitet die Restaurierung kostbarer Drucke, steht im Kontakt mit den National- und anderen wichtigen Bibliotheken des Auslandes und besorgt den internationalen Leihverkehr und Tauschdienst.

1.12 Mit der Eigenstaatlichkeit Sloweniens erhielt die Bibliothek Pflichtexemplare nur noch aus Slowenien. Gleichzeitig bekam sie aber Aufgaben und Kompetenzen, für die die ehemaligen Bundesinstitutionen Jugoslawiens zuständig gewesen waren. Sie gründete die Staatsagentur für internationale bibliographische Kontrolle (für ISSN, ISBN und ISMN), das Staatliche Zentrum für Sammlung und Austausch von Regierungs- und Amtspublikationen, das Staatliche Bibliothekenreferenzzentrum für Forschung und Bildung. Hinzu kamen das Informations- und Dokumentationszentrum des Europa-Rates (1997) und die Sammlung von AV-Bestand. Als Zentralbibliothek der Republik bemüht sie sich um die Verbindung der slowenischen Bibliotheken zu einem einheitlichen Informationssystem, organisiert die Entwicklungs-, Forschungs- und Beratungsaktivitäten im Bibliothekswesen wie auch die Fachausbildung, leitet den zentralen und reziproken Bücherkatalog Sloweniens, hat Evidenz über slowenische Bibliotheken und koordiniert deren Erwerbungen. Als Zentralbibliothek der Universität Ljubljana ist sie für die Bereitstellung von wissenschaftlicher Literatur zuständig und koordiniert diese bei den verschiedenen universitären Einrichtungen. Alle Funktionen, die die Bibliothek heute ausübt, sind in dem neuen Statut aus dem Jahre 1998 festgelegt.

1.13 In den neunziger Jahren bereicherte die Bibliothek ihren Bestand durch die Musikaliensammlung aus dem Besitz des Politikers Edvard Kardelj (1910-1979) und durch die Bibliothek des Dichters Alojz Gradnik (1882-1967). Der Bestandszuwachs belief sich im Jahre 1998 auf 33.236 Einheiten. Der Gesamtbestand am Ende des Jahres 1998 betrug 2.219 .716 Einheiten (1.349.159 Bücher und 870.557 andere Einheiten). In den klassischen Katalogen sind mehr als 8 Millionen bibliographischer Einträge verzeichnet, im retrospektiven EDV-Katalog z. Z. 430.000 Einträge. Den Benutzern stehen Zettelkataloge und Online-Kataloge (OPAC, Dialog, Blaise-Line, Uncover, OCLC, BRZN, ECHO) zur Verfügung sowie 120 Kataloge auf CD-ROM, von denen 75 im Netz dauerhaft installiert sind. Die Bibliothek hält ca. 3000 laufende Periodikatitel (davon 53 Prozent fremdsprachig). Die verschiedenen Abteilungen der Bibliothek wurden 1998 von 185.000 Benutzern aufgesucht, die 270.000 Einheiten ausgeliehen haben. Die Präsenzbenutzung ist im großen Lesesaal und in den speziellen Leseräumen (240 Plätze) möglich. Unter den regelmäßigen Publikationen der Bibliothek sind die Slovenska bibliografija [Slowenische Bibliographie], Knjige v tisku [Bücher im Druck], Knjiznicarske novice [Bibliothekarische Nachrichten] allgemein bekannt. Sie veröffentlicht außerdem die Signalne informacije [Informationssignale], Slovenske knijiznice v številkah [Slowenische Bibliotheken in Zahlen] und Novice NUK [Mitteilungen der National- und Universitätsbibliothek].

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek gliedert sich in den Allgemeinbestand und die Sondersammlungen, der Allgemeinbestand wiederum in eine Moderne und eine Historische Sammlung. Von 2.221.820 Einheiten des Gesamtbestandes entfallen auf den historischen Bestand ca. 36.200 Titel in 64.430 Einheiten. Dabei handelt es sich um Drucke bis 1900, die entweder in Slowenien oder im Ausland gedruckt wurden, sowie um Einheiten, die in Sondersammlungen (Rara-, Musikalien-, Karten-, Bilder- und Kleindrucksammlung) aufbewahrt werden. Germanica sind 22.518 Titel bzw. 62 Prozent der Einheiten, zu denen 214 Titel (ca. 25.000 Hefte) Periodika kommen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Vom Gesamtbestand historischer Drucke seit dem 16. Jh entfallen auf das 16. Jh 2570, auf das 17. Jh 4004, auf das 18. Jh ca. 7400 und auf das 19. Jh ca. 21.000 Titel (Inkunabeln s. u. 2.33 ff.). Die historischen Germanica gliedern sich tsprechend in 188 Inkunabeln, 1303 Titel aus dem 16. Jh (50,7 Prozent), 2228 aus dem 17. Jh (55,7 Prozent), 4638 aus dem 18. Jh (62,7 Prozent) und 13.372 aus dem 19. Jh (63,7 Prozent).

2.3 Vom historischen Bestand sind 15.614 Titel deutschsprachig (16. Jh 297, 17. Jh 622, 18. Jh 2793, 19. Jh 11.902), 9470 Titel lateinisch (davon 5482 Titel bzw. 57,9 Prozent Germanica), 3414 Titel slowenisch, 2168 Titel französisch (davon 320 Germanica) und 1701 Titel italienisch (davon 125 Germanica). Weitere Drucke liegen in Englisch, Serbokroatisch und anderen Sprachen vor. Von den lateinischen Germanica erschienen 1002 im 16., 1560 im 17., 1723 im 18. und 1197 im 19. Jh; bei den französischen Germanica sind es 22 aus dem 17., 89 aus dem 18. und 209 aus dem 19. Jh; bei den italienischen 4 aus dem 16., 24 aus dem 17., 33 aus dem 18. und 64 aus dem 19. Jh. (Inkunabeln s. u. 2.33 ff.)

2.4 Die Zahlenangaben berücksichtigen im folgenden stets zuerst die deutschsprachigen Drucke; ihnen folgen die Angaben zu fremdsprachigen Germanica. Germanica, die auf slowenischem Gebiet erschienen sind, werden gesondert behandelt (s. u. 2.20 ff.).

Systematische Übersicht

2.5 Der Hauptbestand ist systematisch nach UDK (Signaturen 0 bis 9) gegliedert in die Gruppen Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaften mit Soziologie, Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaften, Medizin, Philologie, Schöne Literatur, Kunst, Allgemeines. Der Germanica-Bestand wurde nach Jahrhunderten untersucht und wird im folgenden chronologisch beschrieben.

Drucke des 16. Jahrhunderts

2.6 Bei den deutschsprachigen, im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucken (297 Titel) dominiert die Theologie. Insbesondere das Reformationsschrifttum ist gut vertreten, vor allem mit Werken Luthers, darunter Predigten (Wittenberg 1525, Nürnberg 1532), die Postilla (Wittenberg 1556, Frankfurt 1568), Bibelübersetzungen (Frankfurt 1570, 1573), das Psalterium (Basel 1526) und die Psalmen (Nürnberg 1569, Straßburg 1589), der Brief aus dem Jahre 1530 an die Theologen in Augsburg (Jena 1558), die Entgegnung dem Erasmus (Regensburg 1559) und die Auslegungen (Wittenberg 1530 und 1535, Nürnberg 1533). Die slowenischen Reformatoren repräsentiert die Bibliographie Register und summarischer Inhalt, aller der Windischen Bücher, die von Primo Trubero ...in Truck geben sein (Tübingen 1561), die offizielle Kirche z. B. Georg Witzels Chorus sanctorum omnium, das ist zwölf Bücher Historien aller Heiligen Gottes (Köln 1563).

2.7 Auch Werke der Systemgruppe Recht und Soziologie sind gut vertreten. Hier findet sich das älteste, für die Geschichte der Bauernaufstände bei Celje [Cilli, 1515] in Slowenien wichtige Dokument, das anonyme Söldner- oder Landsknechtlied Ain newes Lied von den krainerischen Bauren (Wien: Johann Singriener 1515), in dem einige slowenische Worte vorkommen. Ein weiteres Exemplar dieses Einblattdruckes ist nur noch in der Staatsbibliothek zu Berlin erhalten. An weiteren Titeln sind zu nennen Der Richterlich Clagspiegel (Straßburg 1521, Hagenau 1524), der Layenspiegel (Straßburg 1527, 1530, 1532), das Notariatsbuch (Augsburg 1535), Andreas Perneder, Institutiones. Auszug und Anzeigung ...kayserlichen und des heyligen Reichs Rechte (Ingolstadt 1546), der Codex Justiniani (Ingolstadt 1566) sowie Joannes Sleidanus, Ordentliche Beschreibung und Verzeychniss allerley fürnemer Händel (Straßburg 1593).

2.8 Reich ist im Bestand des 16. Jhs die Geschichte vertreten. Sowohl historisch als auch geographisch interessant sind die Aufzeichnungen von Benedikt Kuripecic (Curipetschitz) aus Ljubljana, der als Dolmetscher im Gefolge von Ferdinand I. zu Sultan Suleiman nach Constantinopel reiste, Itinerarium, Wegraysz Küniglich Mayestät Pottschafft gen Constantinopel (Augsburg 1531) und die Fortsetzung unter dem Titel Ein Disputation oder Gesprech zwayer Stalbuben (Wien 1531). Hierher gehören inhaltlich auch Sigismund Herbersteins Moscovia der Hauptstat in Reissen ...beschreibung (Wien 1557), als Eigenübersetzung seines bekannten Werkes Rerum Moscoviticarum commentarii (Wien 1549). Weitere Bestandsbeispiele sind die Biographie Barbarossas von Joannes Adelphus (Straßburg: Grüninger 1535), die Chronica und Historien der Braunschweigischen Fürsten von Justinian Göbler oder seine Chronica der Kriegshändel Maksimiliani I (beide Frankfurt 1566) sowie die Chronica ... von Joannes Aventinus (Straßburg 1566).

2.9 Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin sind unter den deutschsprachigen Drucken des 16. Jhs mit 10 Titeln bescheiden vertreten, so z. B. mit Johann Dryanders Zubereitung und wahrer Verstand eines Quadranten (Frankfurt 1536) und Philipp Begardis Ein schöns und fast nützlichs Büchlin (Worms 1534). Die Naturwissenschaften repräsentieren ferner ein reich illustriertes Kräuterbuch (Frankfurt 1546), Sebastian Münsters Cosmographia (Basel 1548, 1558), Balthasar Springers Meerfahrt und Erfahrung nüwer Schiffung und Wege ... (o. O. 1509). Werke von Abraham Ortelius finden sich bei den kartographischen Rara. Drucke zur Kunst sind in diesem Jahrhundert sehr rar. Die Bibliothek besitzt lediglich zwei Ausgaben von Vitruvs Zehn Bücher von der Architectur (Nürnberg 1548, Basel 1575; auch als Inkunabel bei den Rara, s. u. 2.35). Die Schöne Literatur und Philologie sind ebenfalls gering vertreten, u. a. durch Peter Dasypodius' Dictionarium Latino-germanicum et vice versa (Straßburg 1537) und Hieronymus Megisers Dictionarium quatuor linguarum (Graz 1592). Als Übersetzungen aus dem Lateinischen finden sich im deutschsprachigen Bestand des 16. Jhs Titel der Klassischen Literatur, z. B. Plinius' Lobsagung zu Zeitten (Landshut 1515), Ciceros Werke in der Bearbeitung durch Johann von Schwarzenberg (Augsburg 1540) aber auch Petrarcas Von Hülff, Trost und Rath in allem Anligen der Menschen (Frankfurt 1559) und sein Trostspiegel in Glück und Unglück (Frankfurt 1572).

2.10 Fremdsprachige Drucke, die auf deutschem Boden im 16. Jh tstanden, repräsentieren 1006 Titel, von denen nur 4 nicht lateinisch sind. Das inhaltliche Spektrum entspricht dem der deutschsprachigen Drucke. Auch hier überwiegt mit 300 Werken die Theologie gefolgt von Philosophie (152 Titel), Rechtswissenschaft mit Soziologie (146 Titel), Geschichte (100 Titel), Schöner Literatur (75 Titel), Mathematik und Naturwissenschaften (44 Titel), Philologie (44 Titel), Medizin mit Obstetrik (26 Titel) und Kunst (8 Titel). Allgemeinen Inhalts sind 17 Titel, fachübergreifend 71 Titel.

2.11 Für das 16. Jh ist es charakteristisch, daß die gesamte slowenische protestantische Literatur überwiegend in Deutschland erschienen ist. Schon das erste slowenische Buch, der Catechismus in der Windischen Sprach (1550) des slowenischen Reformators Primoz Trubar (Primus Truber, 1508-1586), wurde in Tübingen gedruckt, ebenso seine übrigen 26 Werke. Die erste slowenische Bibelübersetzung Biblia, tu ie, vse svetu pismu, Stariga inu Noviga Testamenta ...Bibel, das ist, die ganze heilige Schrift, Windisch (Wittenberg 1584) besorgte Jurij Dalmatin (1547-1589). Die im 16. Jh in Deutschland gedruckten Slovenica werden in Original oder Faksimile bei den Rara aufbewahrt.

Drucke des 17. Jahrhunderts

2.12 Die 622 deutschsprachigen Germanica des 17. Jhs verteilen sich auf die Fächer ähnlich wie die Drucke des 16. Jhs. Noch immer führt die Theologie, es folgen Rechtswissenschaft und Soziologie, deren Anteil leicht angestiegen ist. Mathematik und Naturwissenschaften sind dagegen deutlich stärker vertreten (52 Titel), z. B. durch die Werke Gründliche Anweisung zur gantzen Geographie (Nürnberg 1679) und Mundus chartaceus sive Nova & emendata geographiae epitome (Nürnberg 1679) von Philipp Clüver; Johann Heinrich Seyfrieds Medulla mirabilium naturae. Das ist: Auserlesene, unter den Wundern der Natur, aller verwunderlichste Wunder (Sulzbach 1679) und Poliologia, das ist Beschreibung aller berühmten Städte in der gantzen Welt (Sulzbach 1683); Jo. Benedict Gründels Büchlein über den Kurort Rogaška Slatina Roitschocrene (Graz 1687); Georg Engelhard Löhneyss' Gründlicher und ausführlicher Bericht von Bergwercken (Hamburg 1690); Franz Ritters Instructio instrumentalis quadrantis novi (Nürnberg 1603) und Astrolabium (Nürnberg 1613); Johann Rudolph Glaubers Miraculum mundi (Hanau 1653); Gessnerus redivivus auctus et emendatus oder Allgemeines Thier-Buch (Frankfurt 1669-1670); Johann Georg Müllers Deliciae hortenses, das ist Blumen-Artzney-Kuchen- und Baum-Gartens-Lust (Stuttgart 1690); Michael Sheffelts Pes mechanicus artificialis oder neu erfundener Mass Stab (Ulm 1699) und Nicolaus Beussers Rechenbuch von mancherley Kauffmanns Händel (Frankfurt 1629).

2.13 Philologie und Literaturtheorie betreffen 29 Titel, darunter Wörterbücher wie der Schlüssel zur polnisch und deutschen Sprache von Jeremias Roter (Breslau 1651), deutsch-französische und französisch-deutsche Wörterbücher (z. B. Basel 1675), dann die Vollständige italiänische Grammatica (Nürnberg 1674) von Matthias Krämer und sein Allgemeiner Schau-Platz auf welchem ... vorgestellt wird die teutsche und italiänische Benennung aller Hauptdinge der Welt (Nürnberg 1672). Die Poetik vertreten Der deutsche Poet, darinen ganz deutlich ausführlich gelernt wird ... (Wittenberg 1664) oder Philipp von Zesen, Durchaus vermehrter ... Hoch-Deutscher Helikon, oder grundrichtige Anleitung zur ... Dicht- und Reimkunst ... (Jena 1656). Die Rechtschreibung behandeln Justus Georg Schottelius, Ausführliche Arbeit von der deutschen Hauptsprache ... (Braunschweig 1663), Johann Rudolph Sattler, Deutsche Orthographie und Phraseologie ... (Basel 1618) und seine Epistolis Germanicae conscribendis libri III ... (Basel 1618).

2.14 Der Bestandsanteil von Rechtswissenschaft und Soziologie ist gegenüber dem 16. Jh nur leicht gestiegen. Mehr Werke weist die Geschichte auf, so etwa Johann Jacob Fuggers Spiegel der Ehren des Ertz-Hauses Oesterreich ... (Nürnberg 1668 und 1678); Der Geschichtspiegel vorweisend Hundert Denckwürdige Begebenheiten (Nürnberg 1654); Joannes Sleidanus, Vier Monarchien (Dresden 1682) und Hieronymus Megiser, Annales Carinthiae, das ist Chronica des Löblichen Erzherzogthumbs Kärndten ... (Leipzig 1612). Den Bestand ergänzen wenigstens zwölf Kalender, darunter Curiöser Geschichts-Calender Ihrer catholischen Majestät von Spanien Caroli II; ...Des Königreichs Böhmen; ... des Herzogthums Schlesien und Markgrafthums Mähren; ...der Churfürsten von Bayern, die in den Jahren 1697 bis 1699 in Leipzig veröffentlicht wurden, um die Geschichte breiteren Leserkreisen näher zu bringen. Monographien des Faches sind z. B. Heinrich Thenen, Leben des Heiligen Caroli Magni (Köln 1658), Michael Caspar Lundorp, Acta publica (Frankfurt 1665, 1668) und als für Slowenien wichtiges kulturhistorische Werk Johann Weikhard von Valvasors Die Ehre des Hertzogthums Crain (Nürnberg 1689), dessen Text in Deutschland gedruckt wurde, während er die Illustrationen (Kupferstiche) in seiner graphischen Werkstatt auf Schloss Bogenšperk [Wagensberg] bei Litija anfertigen ließ (s. u. 2.20). Unter den medizinischen Drucken sind erwähnenswert David Herlicius, Consilium politico-physicum, gründliches Bedencken ... (Nürnberg 1623), Johann Agricola, Chirurgia parva, das ist Wundartzney ... (Nürnberg 1646) und Pietro Andrea Mattioli, Kreutterbuch (Frankfurt 1626).

2.15 Unter den fremdsprachigen Drucken des 17. Jhs (1606 Titel) ist die Mehrzahl in lateinischer Sprache (1560), zu denen 23 französische und 22 italienische hinzukommen. Die lateinischen Werke befassen sich überwiegend mit Rechtswissenschaft und Soziologie (450 Titel), mit Theologie (201 Titel) und Geschichte (178 Titel), in geringerem Umfang mit Philosophie (117 Titel), Medizin (98 Titel), Schöner Literatur (90 Titel), Mathematik und Naturwissenschaften (72 Titel) sowie Philologie. Von besonderem Interesse sind die Werke zweier slowenischer Mediziner. Der Laibacher David Verbezius (1577-1643) verfaßte als Stadtphysikus in Ulm sein kritisches Tractat Exercitationum medicarum superdisputatione quadam de peste ... (Kempten 1618). Marko Grbec (Gerbetius, 1658-1718) legte mit den ersten drei Jahrgängen seiner jährlichen Arbeitsberichte, Annus primus Chronologiae medicae (Laibach 1699-1702), den Grundstein für die Publikation von Fachzeitschriften in Slowenien (Jg. 4, Augsburg 1705; Jg. 5, Frankfurt 1713).

Drucke des 18. Jahrhunderts

2.16 An deutschsprachigen Germanica des 18. Jhs liegen ca. 2800 Titel vor, mit einem starken Anstieg in allen Fächern. Die Theologie weist 365 Titel auf, Rechtswissenschaften und Soziologie 313 Titel. Großen Zuwachs verzeichnen Mathematik und Naturwissenschaften mit 568 Titeln. Die Medizin betreffen 154 Titel, die Philosophie 124, Schöne Literatur 250 und Geschichte 328 Titel. Auch die Gruppe Allgemeines ist gut vertreten, z. B. mit Johann Jacob Bauer, Bibliotheca librorum rariorum universalis ... (Nürnberg 1770); Deutsche Enzyklopädie oder Allgemeines Real-Wörterbuch (Frankfurt 1778); Wolfgang Jäger, Geographisch-Historisch-Statistisches Zeitungs-Lexikon (Nürnberg 1791); Vermehrtes Historisches und geographisches allgemeines Lexikon ... der Patriarchen, Propheten ... (Basel 1742). Den Bereich der Theologie vertritt z. B. Aegidius Albertinus, Sittlicher Geist und weltlicher Hirnschleifer ... (Köln 1719). Aus dem Bereich der Medizin seien erwähnt die Nachrichten von den vornehmsten Lebensumständen und Schriften jetzt lebender berühmter Aerzte von Friedrich Bonner (Wolfenbüttel 1749) und Medizinische Bemerkungen und Unternehmungen (Altenburg 1759). Die sich stärker diversifizierenden Naturwissenschaften repräsentieren Titel wie Johann Jallaberts Experimenta electrica usibus medicis applicata, oder Ursache ... (Basel 1750), Johann Heinrich Hagens Chemisch-mineralogische Untersuchung der Torfbrüche (Königsberg 1772) und Physisch-chemische Betrachtungen (Königsberg 1761), Balthasar Hacquets grundlegendes Werk Oryctographia Carniolica oder Physikalische Erdbeschreibung des Herzogthums Crain (Leipzig 1778-1789) sowie seine Reisebeschreibungen Mineralogische-botanische Lustreise von dem Berg Terglou in Krain zu dem Berg Glockner in Tyrol (Wien 1784) und Neueste physikalisch-politische Reisen ...durch die Dacischen und Sarmatischen ...Karpathen (Nürnberg 1790-1796), des weiteren Franz L. von Cancrins Abhandlung von der Zubereitung des Roheisens (Gießen 1788). Zu den erwähnenswerten deutschsprachigen Drucken gehören auch verschiedene Werke von Abraham a Sancta Clara, so Wohl angefüllter Wein-Keller (Würzburg 1710), Huy und Pfuy der Welt (Würzburg 1707), Heilsames Gemisch Gemasch (Nürnberg 1704, Würzburg 1724) und Geistlicher Kramer-Laden (1719).

2.17 Unter den fremdsprachigen Drucken aus dem deutschen Sprachgebiet (1850 Titel) ist die Mehrzahl mit 1723 Titeln noch immer in lateinischer Sprache, dem folgen 89 französische und 33 italienische Titel. Auch unter den lateinischen Drucken des 18. Jhs überwiegen Werke zur Theologie (228 Titel) gefolgt von Philosophie (154 Titel), Rechtswissenschaft mit Soziologie (166), Mathematik und Naturwissenschaften (174) und Geschichte (182) sowie mit Abstand Medizin (78), Schöne Literatur (40) und Philologie (50). Aufmerksamkeit verdient das Werk des Juristen und wahrscheinlich gebürtigen Laibachers Franz Anton Pelzhoffer Baron Schönau. Seine Werke, darunter Arcanorum status libri decem (Laibach 1709), haben dem Buchdrucker Mayr (s. u. 2.20) Schwierigkeiten und polizeiliche Beschlagnahmungen verursacht. Das erste botanische Werk über Slowenien, Flora carniolica exhibens plantas Carnioliae (Wien 1760 und 1772), verfaßte der Arzt und Naturforscher Giovanni Antonio Scopoli, der 15 Jahre in Idrija tätig war. Vorhanden sind auch seine Entomologia Carniolica (Wien 1763) sowie De Hydrargyra Idriensi. Tentamina Physico-Chemico-Medica, das 1761 in Venedig erschien, 1771 in Jena nachgedruckt wurde und übersetzt ins Deutsche von K. Meidinger 1786 in München erschien. Von zahlreichen deutschen, französischen und italienischen Abhandlungen des Botanikers und Geologen Balthasar Hacquet sei wegen seines regionalen Bezugs hier nur der Titel Plantae alpinae Carniolicae (Wien 1782) erwähnt.

Drucke des 19. Jahrhunderts

2.18 Im 19. Jh steigt die Zahl der deutschsprachigen Germanica auf ca. 11.900 Titel an. Im Vergleich zum 18. Jh wachsen die Bestände verschiedener Fächer um 100 Prozent an, besonders Philosophie (482 Titel), Rechtswissenschaft mit Soziologie (840 Titel), Mathematik und Naturwissenschaften (964), aber auch Medizin (414) und Kunst (141). Einen Anstieg verzeichnen auch Philologie und Literaturtheorie (781), sowie vor allem Schöne Literatur (2232 Titel) und Geschichte (2110). Technik und Angewandte Wissenschaft (17 Titel) bleiben auf dem Niveau des 18. Jhs. Im 19. Jh steigt nicht nur der Umfang der Fachgruppen, sondern auch die Zahl der Auflagen einzelner Titel, die daher häufig mehrfach vorliegen. Erwähnenswerte Beispiele des umfangreichen Bestandes sind die vielbändigen Nachschlagewerke, so Heinrich Bronns Die Klassen und Ordnungen des Thierreiches wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild (Leipzig 1859-1862), Karl Goedeckes Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen (Dresden 1884), Pauly's Real-Encyklopädie der klassischen Altertumswissenschaften (Stuttgart 1893-), die Enzyklopädie der Naturwissenschaften (Breslau 1879-1902), die Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen (Leipzig 1898-), Konstantin von Wurzbachs Biographisches Lexikon des Kaisertums Oesterreich (60 Bde, Wien 1856-1891), Georg August Berteles Handbuch der Minerographie einfacher Fossilien (Landshut 1804-) und insbesondere die Monumenta Germaniae historica (Hannover 1826-). Von den Monographien seien genannt August Burruel, Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Jacobinismus (Hannover 1800) und Samuel Butler, Hudibras, ein schalkhaftes Heldengedicht, zum erstenmal ...verdeutscht (Freiburg i. Br. 1845) sowie zahlreiche Übersetzungen von Werken der Klassischen Literatur.

2.19 Bei den fremdsprachigen Germanica des 19. Jhs handelt es sich überwiegend um lateinische, italienische und französische Drucke sowie einige in anderen Sprachen (ca. 1470). Für diesen Bestand ist es bezeichnend, daß sich lateinische Drucke außer zu Theologie, Rechtswissenschaft und Medizin, vor allem bei den Werken der klassischen Schriftsteller finden. Vorhanden sind Werke von Anacreon, Aristoteles, Aurelius Augustinus, Cato, Caesar, Cicero, Horaz, Homer u. a. An französischen (ca. 209) und italienischen Werken (64) sind im deutschen Sprachgebiet (Deutschland, Österreich, Schweiz) nur wenige erschienen.

Slowenische Germanica

2.20 Die Zahl der vom 16. bis zum 19. Jh in Slowenien tstandenen Germanica wird auf ca. 1000 Titel geschätzt. Dabei muß in Betracht gezogen werden, daß die erste Druckerei in Ljubljana 1575 entstand und nur ca. 5 Jahre tätig war. Erst 1678 ließ sich mit dem aus Salzburg stammenden Johann Baptist (Janez Krstnik) Mayr erneut ein Drucker und Buchhändler in Ljubljana nieder. Der erste Druck aus seiner Produktion war der lateinische Lobgesang von Johann Ludwig Schönleben, Mariae absque naevo labis originalis conceptae (1678). Sein Buchkatalog Catalogus librorum qui nundinis Labacensibus autumnalibus in officina libraria J. B. Mayr, Venales prostant (1678) ist in der Bibliothek des Nationalmuseums in Ljubljana vorhanden. Seit Mayr waren in Ljubljana ununterbrochen Buchdrucker tätig. Noch unmittelbar zuvor hat der Polyhistor Janez Vajkard (Johann Weikhard) von Valvasor sein umfangreiches, mit Abbildungen versehenes regionalkundliches Werk vorbereitet. Da im Lande keine Druckerei vorhanden war, in der er die Illustrationen des Werkes drucken lassen konnte, richtete er 1678 in seinem Schloß Bogenšperk eine Kupferstichdruckerei ein, lud Zeichner und Kupferstecher ein, die dann unter seiner Leitung dort arbeiteten. Ab 1679 hat Valvasor in dieser Druckerei alle Kupferstiche seiner Bücher, den Text aber bei J. B. Mayr in Ljubljana drucken lassen. Lediglich zwei seiner Werke wurden in Nürnberg gedruckt, die Topographie des alten und gegenwärtigen Erz-Herzogtums Kärnten (1688) und Die Ehre des Herzogtums Krain (1689).

2.21 Im 16. Jh wurden in Ljubljana insgesamt 28 Titel gedruckt, davon 13 in deutscher, 3 in lateinischer und 12 in slowenischer Sprache. Unter den deutschen Titeln waren z. B. die New auffgerichte Pergkwerchs-Ordnung ... des Fürstenthumbs Crain (1577) des Erzherzogs Carl von Österreich, die Hörwarten Freyherren von Aursperg ...warhafftige, ritterliche, ansehentliche Thaten (1576) von Jurij (Georg) Khisl von Kaltenprun sowie die Neuwe Zeitung ...Wie der Türck ist den 28. tag Marcij für die Statt Medlinge gezogen ...Anno 1578 und die Türckische Grewliche Zeittung. Wie Baijacidis Türckischer Keiser den 17. Januarij dieses 1579 Jars ein herrlich vnd köstlich Pancket vnd Gastung gehalten.

2.22 Auch unter den Drucken des 17. Jhs sind Kurrenden (Rundschreiben) geschichtlicher oder ähnlicher Thematik, doch in doppelter Menge gegenüber dem 16. Jh, da verschiedene Landesgesetz-Drucke, Verordnungen, Kalender und fromme Literatur hinzu kommen. Werke der Academia Operosorum in Ljubljana und Dissertationen der Zöglinge des Jesuitenkollegs finden sich ebenfalls. Als Beispiele seien genannt Landschrannen-Ordnung (1687), Landts-Handvest deß löblichen Hertzogthumbs Crain (1687), Infections-Ordnung Anno MDCXXV. Nachgedruckt zu Laibach (1691), Land-Gerichtsordnung deß Löblichen Hertzogthumbs Crain (1707), Austriaca triumphans, das ist Obsiegender Oesterreichischer Adler oder historische Beschreibung der Unteren Pfalz, wie selbige wider alles Recht von den Franzosen überfallen (1690), Kurtzer Begriff dess Leben der zween Neu-Heilig gesprochenen Franziscaner ...Joannes von Capistran und des Pascalis Baylon (1692), insbesondere aber der seit 1680 jährlich erschienene Schreibkalender, den der Drucker Mayr mit Zuschuß der Landstände herausgab, von denen die Nationalbibliothek aber nur einige Jahrgänge bewahrt.

2.23 Für das 18. Jh sind schon mehr als 100 Drucke belegt. Neben den bereits erwähnten Kategorien sind dies verschiedene Amtsformulare, Jubiläums- oder Grabreden und Flugblätter wandernder Theatergesellschaften. Zu den bedeutenden Buchausgaben gehört die erste kritische Geschichte Krains und der Slowenen von Anton Tomaz Linhart, Versuch einer Geschichte von Krain und den übrigen Ländern der südlichen Slaven Oesterreichs in zwei Teilen (1788-1791). In den Bereich der Schönen Literatur gehört Linharts Werk Blumen aus Krain (1781). Die Naturwissenschaften vertritt Franz Anton Steinbergs Gründliche Nachricht von dem in dem Inner-Crain gelegenen Czirknitzer See (1758). Zu Rechtsgeschichte und Soziologie gehören die Titel Alphabetisch Sinoptischer Auszug aller ... an die krainerischen Kreisämter erlassenen höchsten Resolutionen (1783); Hans Jacob Kärner von Märnburg, Teutsch- und Crainerische Wehrungs-Veränderung (1701) und Behendter Wegweiser ...in Kaufen und Verkaufen (1701), ferner kaiserliche Rundschreiben, Gerichts- und Bergwerks-Ordnungen. Das philologische Schrifttum vertreten Marko Pohlins Werke Kraynska grammatika, das ist die Kraynerische Grammatik (1768 und 1783) und Das kleine Wörterbuch in dreyen Sprachen (1781). Erwähnenswert sind ferner die Lehrbegriffe der Geometrie (1785) von Josef Schemerl, Ciceros Reden für Titus Ant. Milo (1773) und für M. Marcellus (1772), ein Bücherverzeichnis ... (1788) und ein Verzeichniss meistens neuer Bücher, die bei W. H. Korn Buchhändler in Laibach zu haben sind (1797). Daneben sind theologische und Andachtsschriften vorhanden sowie verschiedene Schauspiele (z. B. von Johann Jacob Wetzstein). Vom Anfang des Jahrhunderts stammt die erste Zeitung Sloweniens, Wöchentliche Ordinari Zeitung, die gegen Ende des Jahrhunderts regelmäßig als Laibacher Zeitung erschien.

2.24 Germanica stellen ca. 25 Prozent aller slowenischen Drucke des 19. Jhs (ca. 800 Titel). Noch immer sind darunter zahlreiche theologische Schriften (Predigten, Hirtenbriefe, Andachten), einen großen Anteil machen auch verschiedene Reden und Manifeste in Kleindrucken aus sowie Zirkulare, Preislisten, Statuten, Bekanntmachungen und Flugblätter. Die Bereiche Rechtswissenschaften und Soziologie betreffen 120 Titel, darunter beispielsweise die Ergänzungs-Sammlung der politischen, Cameral- und Justizgesetze und Verordnungen, welche für das Herzogtum Krain ...erlassen worden sind I. (Laibach 1836) und ähnliche Drucke wie Josef Pfeifers Handausgabe der Gesetze und Verordnungen für das Herzogtum Krain (1876). Das Schrifttum zu Geldwesen, Handel und Handwerk wächst an und schließt Drucke ein wie Berechnung der Gulden in die Franks (1810), Schnellrechner mit Rücksicht auf die neue österreichische Währung (1863), Bericht der Handels- und Gewerbekammer für das Kronland Krain ...über den Zustand des Handels und der Industrie im J. 1852 (Laibach 1853) und Gustav Dzimski, General-Geschäftstabellen zur Erleichterung des Geschäftsverkehrs (1869). 1809 erschien (mit Erscheinungsjahr 1808) die erste slowenische, wissenschaftliche Grammatik der Slavischen Sprache in Krain, Kärnten und Steyermark von Jernej (Bartholomaeus) Kopitar.

2.25 Die Geschichte betreffen 110 Titel, wie z. B. Diplomatarium Carniolicum I. (Laibach 1855) von Vinzenz Klun, Das Quecksilber-Bergwerk Idria (1860) von Peter Hicinger, Geschichte Krains von der ältesten Zeit bis auf das Jahr 1813 (1874) von August Dimitz, Urkunden und Regestenbuch des Herzogtums Krain (1882) und von Franz Schumi, Archiv für Heimatkunde (1882). In Novo mesto wird Die Ehre des Herzogtums Krain nachgedruckt (1877-1879) und auch J. W. Valvasors Das Erz-Herzogtum Kärnten (1882). Im Bereich der Geographie erschienen Gustav Dzimskis Laibach und seine Umgebung (1860) und Franz Marenzis Die Seen der Vorzeit in Oberkrain (1863); die Naturgeschichte vertreten Matija Vodušek, Neue Methode für die Berechnung der Sonnen- und Mondesparallaxe (1879), Lovro Mencinger, Der diluviale Comet (1880) und Neue exakte Methode für die Bahnbestimmung der Planeten und Kometen (1883) sowie Joh. Wakounigg, Der Blei- Silber- und Kupfer-Bergbau in Trebesing (1890). Eine rege Publikationstätigkeit entwickelte auch die Laibacher Philharmonische Gesellschaft, die Partituren und Texte zu ihrem Spielprogramm herausgab. Bei weiteren deutschen Drucken handelte es sich um Handbücher oder Gebrauchsanweisungen (häufig zweisprachig deutsch-slowenisch) für den täglichen Bedarf.

Periodikasammlung

2.26 Auch dieser Bestand geht auf die Lyzealbibliothek zurück und wuchs gemeinsam mit dem Buchbestand. Durch Einführung des Pflichtexemplarrechts nach dem Ersten Weltkrieg verzeichnete diese Sammlung besonders starken Zuwachs. In der Folgezeit wurden insbesondere Lücken im slowenischen und im gesamtjugoslawischen Schrifttum geschlossen. Der starke Zuwachs dieser Drucke führte 1955 zur Anstellung neuer Arbeitskräfte, die Sammlung erhielt größere Räume im Neubau, einen Lesesaal und auch ein Depot. Von 1918 bis zur Eigenstaatlichkeit Sloweniens im Jahre 1991 hatte die Sammlung das Pflichtexemplarrecht für Periodika aus ganz Jugoslawien, anschließend wurde es auf das slowenische Territorium beschränkt. Trotzdem bestanden weiter Raumprobleme, so daß ältere und weniger frequente Periodika außerhalb der Bibliothek in der Stadt sowie außerhalb, in dem naheliegenden Depot Kloster Mekinje aufbewahrt werden.

2.27 Die Sammlung zählt rund 250.000 Einheiten Zeitungen und andere Periodika. Einen bedeutenden Anteil haben Slovenica, die in Slowenien oder im Ausland erscheinen, so z. B. in Italien, Österreich, Nord- und Südamerika, Australien, Ungarn, sowie auch alle Vereinsorgane, die von den in England, Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und in der Schweiz lebenden Slowenen herausgegeben werden. Hinzu kommen die führenden Zeitungen anderer Staaten, so aus Österreich die Kärntner Tageszeitung und die Neue-Kronenzeitung, aus Deutschland die Süddeutsche Zeitung und Die Presse. Die Sammlung ergänzen Zeitschriften, besonders solche zu Geschichte, Literaturgeschichte und Bibliothekswesen. Der ältere Zeitungsbestand wurde zu seinem Schutz ab 1988 verfilmt, insbesondere bis heute mehr als 60 Filme Slovenica.

2.28 Deutsche Periodika bis zum Jahr 1900 liegen in 214 Titeln vor (ca. 25.000 Hefte), die überwiegend Geisteswissenschaften, weniger die Naturwissenschaften betreffen. Ihr Anteil am Gesamtbestand der Periodika ist größer als der französischer, italienischer und anderssprachiger Titel. Es finden sich u. a. Titelreihen und verschiedene Kontinua wie z. B. Abhandlungen, Annalen, Archive verschiedener Akademien und Vereine, meist jedoch unvollständig wie etwa die Zeitung Wienerisches Diarium oder Nachrichten von staatsvermischten ... Neuigkeiten (Wien 1703-, seit 1780 unter dem Titel Wiener Zeitung). Die Bibliothek besitzt nur den Jahrgang 1769 des Wiener Diariums und von den Beilagen zur Wiener Zeitung nur einige Jahrgänge: Besondere Beilage zur Wiener Zeitung (1792-1797), Beilage zum Morgenblatte der Wiener Zeitung (1850-1851), Abendblatt der Wiener Zeitung (1850-1853), Wiener Tagesbericht (1862), Österreichische Wochenschrift ...Beilage zur k.k. Wiener Zeitung (1863-1865), wobei nur letztere für die angegebenen Jahre auch vollständig ist. Außerdem sind im Bestand einige Jahrgänge der Augsburger Allgemeinen Zeitung (1820-1847) und des Oesterreichischen Beobachter (Wien 1820-1847). Von den Zeitschriften des 18. Jhs finden sich das Bergmännische Journal (Freiburg 1788-1793, unvollständig), die Physischen Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Paris (1692-1741), die aus dem Französischen B. A. Wolf von Steinwehr übersetzt hat (Breslau 1748-1759), sowie Physikalische und medizinische Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Gotha 1781-) und Abhandlungen der königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften (Leipzig 1768-1780, 1784-1792).

2.29 Der Großteil des Revialdruckes stammt aus dem 19. Jh. In vollständigen Serien finden sich hier der Almanach der Akademie der Wissenschaften Wien (1851-1900), die Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen (Wien 1853-1919, zwei Jahrgänge fehlen); die Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark (Graz 1863-1937), Westermann's illustrierte deutsche Monatshefte (Braunschweig 1857-1914), Waidman's Heil (Klagenfurt 1881-1915), die Deutsche Literaturzeitung (Berlin 1880-1928), die Zeitschrift des Alpenvereines (München 1870-1941, ab 1876 komplett), die Historische Zeitschrift (München 1870-1922), die Numismatische Zeitschrift (Wien 1877-1917) sowie die Augsburgische Ordinari Postzeitung (Augsburg 1810-1818). Relativ vollständig gesammelt wurden die Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1866- ) und das Zentralblatt für Bibliothekswesen (Leipzig 1884-1942, die ersten vier Jahrgänge fehlen). Vollständig vorhanden sind die Annalen der Physik (und Chemie) (Halle 1799-). Alle anderen Zeitschriften und Tageszeitungen des deutschen Sprachgebiets sind nur durch einzelne Jahrgänge oder Hefte im einzelnen Jahrgang vertreten.

2.30 In Slowenien erschienen deutsche periodische Drucke vor allem im 18. und 19. Jh. Der Drucker und Verleger Janez Jurij (Johann Georg) Mayr veröffentlichte kurze Zeit den Titel Wöchentliche Ordinari Laibacherische Zeitungen bzw. Wöchentliche Extra Ordinari Zeitungen (1707-1709), die dann nach ca. 60 Jahren der Drucker Janez Friderik (Johann Friedrich) Eger unter dem Titel Wöchentliches Kundschaftsblatt des Herzogthums Krain (1775-1776) fortzusetzen versuchte. Erst 1782 publizierte Ignac A. Kleinmayer den Wöchentlichen Auszug aus Zeitungen, 1783 in Laibacher Zeitung umbenannt und bis 1918 erschienen. Erwähnenswert sind aus dem 19. Jh ihre literarischen Beilagen wie das Laibacher Wochenblatt zum Nutzen und Vergnügen (1804-1818), Illyrisches Blatt (1819-1849) und Blätter aus Krain (1857-1865). Parallel zur Kleinmayerschen Laibacher Zeitung erschien fast 20 Jahre die Merkische Laibacher Zeitung (1788-1807) von Ignac Merk, auch unter dem Titel Degotardische Laibacher Zeitung bzw. Leopold Egerische Laibacher Zeitung. Die Krainische Landwirtschaftsgesellschaft gab die Sammlung nützlicher Unterrichte der Agricultur Gesellschaft in Krain (1770-1779) heraus. Die Tätigkeit der Gesellschaft endete 1787, und erst nach einer fünfzigjährigen Pause veröffentlichte sie die Annalen der k.k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Laibach, für die Jahre 1822 und 1823 (erschienen 1830) sowie 1826 und 1827 (erschienen 1833). Weitere Beispiele für den deutschen Periodika-Bestand sind die Zeitschrift Carniolia (1838-1844), die deutsche Wochenschrift Triglav (1865-1870), die politische Zeitung Laibacher Tagblatt (1868-1880, fortgesetzt als Laibacher Wochenblatt, 1880-1893), die Fachzeitschrift Laibacher Schulzeitung (1873-1918) und Argo. Zeitschrift für Heimatkunde (1892-1903). Als bedeutende Fachorgane erschienen in Ljubljana die Mittheilungen des Historischen Vereines für Krain (1846-1868) und die Mittheilungen des Museal-Vereins für Krain (1866-1907). Erwähnenswert sind außerdem die Titel Deutscher Kalender für Krain (1888-1918), Mittheilungen des Krainisch-küstenländischen Forstvereines (1878-1914), Verhandlungen und Mittheilungen der Juristischen Gesellschaft in Laibach (1861-1868), Laibacher Schreibkalender auf das gemeine Jahr (1803 und 1807), Die Krainer Biene. Vereinsorgan der Bienenfreunde (1873-1875), Theater Journal des Ständischen Theaters in Laibach (1819-), Landes-Gesetz-und Regierungs-Blatt für das Kronland Krain (1849-1852), Landesgesetz-Blatt für das Herzogtum Krain (1870-1918) sowie die kurzlebigen Publikationen Der Neue Post-Merkur auf das Jahr 1828, Von Pol zu Pol. Internationale Revue für das geistige Leben aller Nationen, herausgegeben von A. Brehmer (1884) oder das Quarnero-Journal, herausgegeben von A. Hembo (1895).

Rara-Sammlung (Handschriften und Inkunabeln)

2.31 Hier wird der zentrale Unikat-Bestand verwahrt, der aus klösterlichen, erzbischöflichen und bedeutenden Privatbibliotheken stammt. Nach 1918, als die Bibliothek einen allgemein slowenischen Charakter angenommen hatte, wurde die Sorge um den handschriftlichen slowenischen Nachlaß größer, und man war bemüht, ihn planmäßig und schneller zu ergänzen. Spenden und Ankäufe bereicherten die Sammlung insbesondere nach 1945. Heute umfaßt sie neben Handschriften und Inkunabeln auch Drucke des 16. und 17. Jhs, die in Slowenien und anderenorts nur in wenigen Exemplaren vorhanden sind, darunter vor allem die bereits beschriebenen protestantischen Schriften.

2.32 Katalogisierte Handschriften liegen in 1632 Einheiten vor, inventarisierte in 2275. Der Großteil ist in gedruckten Katalogen verzeichnet (9 Hefte, 1975-1999). Neben der Hauptkartothek steht dem Benutzer die sogenannte Hilfskartothek im Lesesaal der Handschriftensammlung zur Verfügung. Die Sammlung mittelalterlicher Handschriften ist die größte in Slowenien. Sie besteht aus 122 überwiegend gebundenen Kodizes und kürzeren Texten, die als Adligate oder als Fragmente in verschiedenen Einbänden gefunden wurden. Zu 91 lateinischen Handschriften aus dem 9. bis 15. Jh kommen 21 glagolitische Texte aus dem 14. bis 16. Jh, 8 kyrillische Handschriften bis zum 15. Jh, eine hebräische Handschrift aus dem 13. Jh und die berühmte Sitticher Handschrift [Stiški rokopis] aus dem 15. Jh, ein Adligat des lateinischen 3-Blatt Traktates. Die älteste Handschrift der Sammlung ist ein Pergament-Kodex aus der ersten Hälfte des 9. Jhs; der kyrillisch verfaßte Codex Suprasliensis (118 Pergamentblätter) ist jedoch die größte Kostbarkeit und stammt aus dem Nachlaß des Linguisten Jernej Kopitar. Einige der Handschriften sind reich illuminiert, so De Civitate Dei von Augustinus aus dem Jahre 1347 mit einem prunkvollen Titelblatt und Miniaturen, die den Anfang der Miniaturmalerei in Slowenien darstellen. Fünf Texte sind in deutscher Sprache, darunter der Dialog über verschiedene weltliche Ding und das Gebetbuch des bayerischen Herzogs Wilhelm. Die Handschriften des 17. und 18. Jhs schließen Werke der slowenischen profanen und wissenschaftlichen Literatur sowie Korrespondenz ein. Die Zeit der Aufklärung ist z. B. durch den Mentor der slowenischen literarischen Nationalbewegung und Kunstliebhaber Baron Ziga (Sigismund) Zois vertreten sowie durch Dokumente, kritische Notizen und Korrespondenz des Dichters Valentin Vodnik und von Jernej Kopitar. Jüngere Handschriften werden äußerst selektiv gesammelt, da diese auch von Museen und spezialisierten Archiven aufbewahrt werden. Aus diesem Grunde beschränkt sich die National- und Universitätsbibliothek auf Schöne Literatur, humanistische und kulturhistorische Texte, darunter auch komplette Nachlässe (Personalia, Dokumente, Korrespondenz, Veröffentlichungen und Separata), wie die Sammlung des bedeutendsten slowenischen Dichters, France Prešeren (1800-1849), und der Nachlaß des Dramatikers Ivan Cankar (1876-1918).

2.33 Die Sammlung schließt mit 552 Titeln fast die Hälfte aller in Slowenien vorhandenen Inkunabeln ein. Sie sind in einem eigenen Katalog verzeichnet und im Lesesaal der Abteilung benutzbar. Dieser Bestand wuchs bereits mit der ehemaligen Lyzealbibliothek, insbesondere als diese Bücher aufgelöster Klöster in Krain aufnahm. Von insgesamt 188 deutschen Inkunabeln sind nur 16 deutschsprachig, die übrigen lateinisch. Sie stammen aus allen bedeutenden Druckzentren von Augsburg bis Würzburg. Zu erwähnen ist insbesondere das Fragment des Pergamentdrucks der Ars minor (Haarlem bzw. Utrecht, ca. 1471) von Aelius Donatus. Der älteste Druck des deutschen Sprachgebietes ist eine Biblia (Straßburg: Heinrich Eggenstein 1466). Erwähnung verdient als Unikat das Dokument über den Frieden zwischen Maximilian I. und dem Schweizerischen Bund Protokol des Friedens zu Basel vom 22. Sept. 1499 (Straßburg, nach 1499). Aus Augsburg stammen 27 Inkunabeln, darunter Canon missae. Expositio (1470), Errores Judaeorum ex Talmud extracti (1473), Imitatio Christi (vor 1473), das Arzneibuch des Ortolff von Bay(e)rlandt (ca. 1477), Landrechtbuch (Schwabenspiegel, 1475-1476), Processus judicarius Mascaron contra genus humanum (1473), Pantheologia von Rainerus de Pisis (1474) und als eines von zwei bekannten Exemplaren Via contemplationis passionis Jesu Christi (1477). Unter 21 Inkunabeln aus Basel sind einige Werke von Augustinus wie De civitate Dei (1489), Epistolae (1493) und Explanatio psalmorum (1489).

2.34 Dem Inhalt nach spiegeln die Inkunabeln alle Errungenschaften und Geistesströmungen seit der Antike wider, doch mit Schwerpunkt bei den Humaniora. Am stärksten ist die Theologie vertreten, u. a. mit 30 Ausgaben der Bibel in 51 Exemplaren (bis auf 3 Exemplare in Latein). Aus dem deutschen Sprachraum stammen 13 Bibeln (Nürnberg 5, Basel 3, Straßburg 2, Mainz, Bamberg, Ulm und Augsburg je eine), darunter zwei in deutscher Sprache (Augsburg 1480 und Nürnberg 1483). Der Bestand zur Geschichte schließt Darstellungen ein von Appianus, Flavius Josephus, Justinus, Plutarch, Titus Livius, Tacitus und Hartmann Schedel (Liber Chronicarum, Nürnberg 1493, lateinisch und deutsch). Die Jurisprudenz, insbesondere die normative, vertreten Justinians Corpus iuris civilis (Venedig 1499) und Digesta Iustiniani (Venedig ca. 1478-1490). Von den 5 Ausgaben der Constitutiones von Clemens V., die sich in Slowenien finden, besitzt die Nationalbibliothek zwei (Venedig 1485 und 1489). Eine Reihe von Titeln betrifft ferner Philosophie und Politik.

2.35 Die Schöne Literatur stammt überwiegend aus dem lateinischen Bereich. Die griechische antike Literatur vertreten als originalsprachige Ausgaben nur Werke von Homer (Florenz 1488-1489) und Platon (Venedig 1499). In lateinischen Übersetzungen finden sich überdies Homers Illiade (Brixen 1497), Lukians Charon (Köln 1494) und einige Werke von Aristoteles, wie Copulata novae logicae (Köln 1489). Die lateinische Literatur ist durch ihre Klassiker vertreten: Catull, Carmina (Brixen 1486), mehrere Titel von Cicero (z. B. Epistulae ad familiares, Venedig 1497), Horaz, Opera (Venedig 1483), Terenz, Comoediae (Straßburg 1499), Tibull, Elegiae (Brixen 1486), Tacitus, Opera (Venedig 1497) und Vergil, Opera (Nürnberg 1492). Die Literaturtheorie mit Rhetorik repräsentiert u. a. Albertus Magnus, De modo oponendi (Köln 1493), die Philologie Johannes Crastonus, Lexicon Graeco-Latinum (Venedig 1497), die Naturwissenschaften (Medizin; Pharmazie; Ökonomie, Landwirtschaft, Agrarwissenschaft; Astronomie) z. B. Plinius, Historia naturalis (Venedig 1491 und 1499), Expositio in Aristotelis Physica (Venedig 1491) und Ptolemaeus, Cosmographia (Ulm 1486). Werke zur Medizin stammen von Peter Abano, Avicenna, Hippokrates, Montagnana u. a., zur Pharmazie von Abulkasim, Quirinus, De Augustis und Arnoldus de Villa Nova. Die Astronomie mit Astrologie betreffen z. B. Michael Scotus, Liber physiognomiae (Passau 1487) oder die Augsburger Almanache (1477 und 1480). Weniger zahlreich ist die Ökonomie (Landwirtschaft) vertreten, mit Autoren wie Columello (De re rustica seu de cultura hortorum, Passau 1480) und Petrus Crescentius (Ruralia commoda, Straßburg 1486), sowie mit dem Titel Scriptores rei rusticae (Bologna 1482 und 1494). Die exakte Wissenschaft betrifft Boetius' De institutione arithmetica (Augsburg 1488), das Militärwesen ein Fragment von Flavius R. Vegetius' De re militari (Augsburg 1477), die Kunst Vitruvs De architectura (Rom 1483-1490) und die Musik Nicolai Burtis Opusculum musices (Bologna 1487).

Musiksammlung

2.36 Der Bestand an Musikalien wuchs seit Gründung der Lyzealbibliothek kontinuierlich. 1948 wurden sie zu einer selbständigen Abteilung zusammengefaßt, deren erster Leiter der Jurist und Komponist Ludvik Zepic (1887-1971) wurde. Ihr wurden neue Räume mit Lesesaal und Depot zugewiesen. Seither werden hier Notendrucke und -handschriften, ein Teil der musiktheoretischen und musikhistorischen Abhandlungen, Lehrbücher u. a., Archivmaterial des slowenischen Musiklebens, Nachlässe slowenischer Komponisten sowie Archive von Musikvereinen und musikalischen Zeitschriften verwahrt. Das Material stammt überwiegend aus dem 19. Jh, mit einem beachtlichen deutschen Anteil. Die Gesangbücher der slowenischen Protestanten, die im 16. Jh im deutschen Sprachraum erschienen sind, sowie Notenhandschriften und Notendrucke aus den 1773 durch das josephinische Dekret aufgelösten Klöstern, sind nicht hier, sondern in der Handschriftensammlung zu finden. Seit 1965 erhält die Sammlung Pflichtexemplare von Schallplatten, seit 1973 alles aus dem Bereich der audiovisuellen Produktion. Der heutige Bestand umfaßt 80.600 Einheiten, die sowohl in Zettelkatalogen als auch im gedruckten Katalog alter Musikalien, Glasbeni rokopisi in tiski ...do 1800 (Ljubljana 1967), erschlossen sind.

2.37 Aus dem 16. Jh stammen 15 Drucke, meist in Heftform. An ausländischen Werken sei z. B. Melodiae prudentiae von Nicolaus Faber (Leipzig 1533) genannt, bei dem es sich um einen von nur drei erhaltenen Drucken handelt. Von den Gesangbüchern Luthers sind zwei Ausgaben der Geistlichen Lieder und Psalmen vorhanden (Nürnberg: Neuber 1569 und 1594). Bei den Psalmen. Geistliche Lieder und Lobgesänge (Straßburg 1589) handelt es sich um eines von weltweit nur zwei erhaltenen Exemplaren, ebenso bei dem Opus musicum I.-IV. (Prag 1586-1590) des slowenischen Komponisten und bedeutenden Musikers seiner Zeit, Jacobus Gallus (auch Handl, Hähnel, Coq, Petelin, 1550-1591). Die Kompositionen von Gallus finden sich auch in handgeschriebenen Chorbüchern aus dem ersten Jahrzehnt des 17. Jhs, zusammen mit Werken anderer Komponisten dieser Zeit (Palestrina, Lasso u. a.). Spätere Drucke seiner Werke schließen seine erste in Slowenien erschienene Komposition ein, Ecce quomodo moritur iustus (Ljubljana 1881). Zu den frühen Notendrucken der Sammlung gehört Musica Nicolai Listenii (Wittenberg 1537), die erste redigierte Ausgabe dieses theoretischen Werkes. Aus dem Nachlaß des Bischofs Tomaz Hren (Thomas Chrön) stammen Pietro Joanellis Motetten-Sammlung Novus thesaurus musicus (Venedig 1568), die Erstausgabe des achtstimmigen Magnificat (Nürnberg 1567) von Orlando di Lasso sowie seine Motetten Sacrae cantiones (Venedig 1579-1586). Von Palestrina ist als Unikat das zweite Heft der Missae mit dem Werk Missa Papae Marcelli (Rom 1599) erhalten. Zu den Rara gehören die Nachdrucke von Balthasar Donatus' Il primo libro de Canzon Villanesche (Venedig 1556) und Cyprian de Rores Li Madrigali cromatici (Vinergia 1562), als eines von drei bekannten Exemplaren.

2.38 Das musiktheoretische Schrifttum des 17. und 18. Jhs repräsentieren Adam Gumpelzhaimer, Compendium Musicae latino-germanicum (Augsburg 1616) und Athanasius Kircher, Musurgia universalis (Rom 1650). Ein grundlegendes erstes Werk über den Kontrapunkt ist Gradus ad Parnassum von Johann Joseph Fux (Wien 1725). Vorhanden sind auch das Musikalische Lexikon (Leipzig 1732) von Johann Gottfried Walther und Rousseaus Dictionnaire de Musique (Amsterdam 1768). Zu den Rara der Notensammlung gehören das Catholisch Gesangbuch von Nicolai Beuttner (Graz 1609) und Vespertinus latriae (Ulm 1700) von Franz Murschhauser, von denen jeweils eines von weltweit zwei erhaltenen Exemplaren vorhanden ist. Hinzu kommen Erstdrucke der Werke von Haydn, Mozart und Beethoven. Bei den Partituren berühmter Komponisten findet sich eine Abschrift der Pastorale von Beethoven aus dem Jahr 1809, mit eigenhändigen Korrekturen und Nachträgen des Komponisten, die er persönlich 1818 der Philharmonischen Gesellschaft in Ljubljana schickte. Vorhanden sind zudem auch die Stimmen-Hefte der 2. Messe in c-Dur von Haydn als Abschrift seines Wiener Kopisten Joh. Elsser (1800). Kompositionen Mozarts liegen in mehr als 130 Einheiten vor, darunter auch Erstausgaben von Konzerten, Symphonien und Opern (Don Giovanni). Mehr als 100 Kompositionen sind von Beethoven vorhanden, darunter die Erstausgabe seiner späten Streichquartette op. 132 und op. 135 (1827). Einige der ältesten Opernlibretti gehören in die Zeit der Gastspiele italienischer und deutscher Reiseensembles in Ljubljana, z. B. das Libretto für die Oper Rosmira von Johann Adolf Hasse mit Metastasios Text (1740). Der Großteil der Musikwerke (ca. 300) ist bis Ende des Ersten Weltkriegs in Wien erschienen, einige auch in Leipzig.

2.39 Im Bestand sind ca. 6000 ältere deutsche Titel, die nach 1948 aus privaten Vermächtnissen und aus Archiven ehemaliger Musikvereine in die Sammlung gelangten. Das größte und reichste Archiv gehörte der Laibacher Philharmonischen Gesellschaft, in dem sich außer den Jahresberichten (1863-1918) auch Werke zur Geschichte der Gesellschaft, verschiedene Dokumente und Partitur-Abschriften sowie ca. 200 Drucke befinden, darunter etwa 60 Erstdrucke der Kammer- und Orchesterwerke (bis Mitte des 19. Jhs) u. a. von Beethoven, Mozart und Haydn. Die restlichen Notendrucke aus dem 19. Jh umfassen ca. 5500 Einheiten, u. a. Werke von Brahms und Wagner, der Klassik und Romantik (Mendelssohn; Meyerbeer; Schubert; Schumann; Strauß, Vater und Sohn; Webern), italienischer Komponisten (Bellini, Donizetti und Rossini) sowie Salonmusik-Literatur für Klavier oder Sologesang wenig bekannter Komponisten.

2.40 Aus der Zeit der Klassik sind einige bedeutende Werke von slowenischen und in Slowenien wirkenden Komponisten erhalten. Für die Musikgeschichte Sloweniens ist die Bühnenmusik zu A. T. Linharts Schauspiel Ta veseli dan ali Maticek se zeni sehr wertvoll. Verfaßt wurde sie unter dem Titel Figaro von Janez Krstnik Novak (1756-1833). Von den ausländischen Komponisten ist der Böhme František Josef Dusík (1765- nach 1817) zu nennen. Von seinen 3 Symphonien, 3 Serenaden, einer Messe und einer Klaviersonate sind Handschriften erhalten. Den Großteil seines Lebens verbrachte auch der Musiker österreichischer Herkunft, Leopold Ferdinand Schwerdt (um 1770-1854), in Ljubljana. Er schrieb vor allem Kirchenmusik (Messen, Requiems, Oratorien); es ist auch eine Symphonie in es-Dur von ihm vorhanden. Nach 1848 spiegeln die Musikalien den Wunsch, die nationale Identität und Sprache zur Geltung zu bringen. Aus diesem Zeitabschnitt ist in der Musiksammlung das Gesangbuch Slovenska gerlica (1848-1862) erhalten, das der Slowenische Verein [Slovensko društvo] in Ljubljana herausgab. Einen bedeutenden Bestand bilden die Veröffentlichungen des slowenischen Musikvereins Glasbena matica in Ljubljana, zwischen 1873 bis 1918 120 Einheiten, Einzelkompositionen oder Bände mit Werken slowenischer Komponisten und redigierten Volksliedern, überwiegend für Männer- und gemischte Chöre. Der Verlag der Glasbena matica veröffentlichte auch eine der ersten wertvollen Konzertfassungen des slowenischen Volksliedes Po jezeru bliz' Triglava von Anton Förster (1874) und seine Klavierschule in slowenischer Sprache (1886-1890).

2.41 Die slowenischen Musikzeitschriften sind vollständig gesammelt. Als erste erschienen Cäcilia. Musikalische Monatshefte für Landorganisten, Schullehrer und Beförderer der Tonkunst auf dem Lande (Laibach 1857-1859). Die Beiträge waren in deutscher Sprache, der Großteil der Kompositionen hatte slowenische Texte. Von der Monatsschrift Lira sionska [Lyra Zions] erschienen lediglich 12 Nummern (Prag 1866). Die erste bedeutendere und langlebige Musikzeitschrift war Cerkveni glasbenik [Kirchenmusiker, 1878-1946], ihren literarischen Teil redigierte zunächst Janez Gnjezda, den musikalischen Anton Förster. Glasbena zora [Musikalische Morgenröte, Laibach 1899-1900] war die erste Zeitschrift, die sich der profanen vokalen und instrumentalen Musik widmete. Die Musiksammlung verwahrt außerdem Vermächtnisse von Komponisten und ist die einzige Institution, die handschriftliche Musikalien systematisch sammelt. Hinzu kommen Dokumente zu einzelnen Musikern (Personalia, Korrespondenz, Drucke und Separata), die zu einem umfassenden Archiv der Handschriften aller bedeutenden Komponisten des slowenischen Musiklebens angewachsen sind. Von den führenden Komponisten des 19. Jhs finden sich die Nachlässe von Benjamin Ipavec (1828-1908), Anton Förster (1837-1926) und Fran Gerbic (1840-1917). Weitere Nachlässe stammen z. B. von Risto Savin, Emil Adamic, Anton Lajovic, Marij Kogoj, Slavko Osterc, Lucijan Marija Škrjanc u. a.

Karten- und Bildersammlung

2.42 In dieser Sammlung werden geographische, historische und ethnographische Atlanten, universelle Landkarten sowie Stadt- und Ortspläne verwahrt. Hinzu kommen Graphiken heimischer und fremder Künstler, Reproduktionen, Wappen, illustrierte Kalender, Veduten von Städten und Landschaften, Ansichtskarten, Gratulationen, Erinnerungsalben, Todesanzeigen u. a. Insgesamt handelt es sich um 231.800 Einheiten, die sich gliedern in 24.700 Landkarten, 23.800 Portraits, 15.800 illustrierte Plakate, 70.000 Ansichtskarten und 90.000 Graphiken, Heiligenbildchen, Exlibris u. a. Die selbständige Sammlung wurde 1945 aus vorhandenem, z. T. seit 1774 gesammeltem Material gebildet. Die Leitung übernahm 1946 der schon seit 1939 in der Bibliothek wirkende Geograph und Historiker Valter Bohinc (1898-1984), der das Sammelgebiet um gedruckte und reproduzierte Graphik sowie bildliche Dokumentation erweiterte. Außerdem wurde die Sammlung durch jugoslawische und slowenische Pflichtexemplare sowie durch Ankauf oder Privatspenden ergänzt. Auch dieser Bestand schließt Nachlässe slowenischer Kulturschaffender ein.

2.43 Aus dem 16. Jh finden sich 10 Atlanten, aus dem 17. Jh 13, aus der ersten Hälfte des 18. Jhs 16. Der älteste Atlas, Isolario di Benedetto Bordone (Venedig 1534), verzeichnet in Wort und Bild alle Inseln der Welt, auch diejenigen in Quarnero und Dalmatien. Einige Atlanten stammen von berühmten Kartographen, so z. B. Abraham Ortelius' Theatrum oder Schaubuch des Erdkreis (Antorff 1580), von dem außerdem je zwei lateinische Ausgaben der Jahre 1573, 1574 und 1584 vorhanden sind. Die meisten Atlanten sind in lateinischer (16) und in deutscher Sprache (11). Aus dem deutschen Sprachgebiet stammen 15 Atlanten, davon 8 aus Nürnberg, die übrigen aus Frankfurt a. M., Leiden, Ulm und Wien. Alle 32 handgezeichneten Karten der Sammlung sind Germanica. Selten ist u. a. die älteste Abschrift von 26 handgezeichneten Karten in lateinischer Sprache, die ein Adligat zum Kommentar des Schweizer Humanisten Joachim Vadianus über das Werk des römischen Geographen Pomponius Mela, De chorographia (Wien 1518), bilden. Kostbar sind auch zwei Serien von je 5 großen Atlanten der niederländischen Kartographenfamilie Blaeu: Theatrum orbis terrarum, Sive Atlas Novus (Amsterdam 1635-1654) und die deutsche Ausgabe Novus Atlas, das ist Weltbeschreibung (Amsterdam 1649), die an Kupferstichen sehr reich ist. Die von den Blaeu-Söhnen erweiterte Serie erschien 1665 und ist unter dem Namen Geographia Blaviana bekannt. Noch umfangreicher ist Johannes Janszons Novus Atlas, Sive Theatrum orbis terrarum (Amsterdam 1656), der mehr als 400 Landkarten als kolorierte Kupferstiche umfaßt. Aus der umfangreichen Produktion des Nürnberger Kartographen Johann Baptist Homann finden sich u. a. der Atlas Scholasticus (um 1712), an dem Johann Hübner mitwirkte, sowie der Atlas geographicus 50 mapparum (um 1712), der Atlas novus Terrarum Orbis (um 1747) und der nach 1753 erschienene Atlas Homani.

2.44 Von insgesamt 21.325 Landkarten gehören 1622 Einheiten (13 Prozent) zum historischen Bestand (vor 1900), darunter 92 Prozent in deutscher Sprache oder aus dem deutschen Sprachgebiet (überwiegend Wien). Es handelt sich vor allem um Stadtpläne von Wien, so etwa der Kupferstich Scenographie der Haupt und Residenzstadt Wien ... von J. D. Hubert (24 Blätter, 1769-1774). Zahlreich sind die politischen und Verkehrs-Landkarten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, österreichische Spezial- und Generalkarten (z. B. 371 Generalkarten Mitteleuropas im Maßstab 1:200.000 und 1:300.000); in die Zeit bis 1900 gehören 73 Einheiten.

2.45 Zur Bildersammlung gehören Stücke seit dem 17. Jh. Besonderheiten sind die älteren Topographien, z. B. von Georg Matthaeus Vischer (Topographia Ducatus Stiriae - Schlösserbuch, Graz 1681) sowie Darstellungen von slowenischen Orten (von Valvasor, Vischer, Kaiser, Wagner, Pernhart, Grefe). Von den insgesamt 5 Exemplaren der Topographiae archium Lambergianarum Valvasors (1679) ist ein Exemplar auch in der Kartensammlung zu finden. Außerdem sind Graphiken ausländischer Künstler und Originale slowenischer Maler (z. B. Maksim Gaspari, Hinko Smrekar und Saša Šantel) gesammelt sowie eine größere Zahl von Exlibris. Von Interesse sind auch die große Sammlung landschaftlicher Ansichtskarten (nach Staaten und Orten geordnet), die seit dem Ende des 19. Jhs gesammelt werden, sowie die Sammlung von Portraits slowenischer und ausländischer Persönlichkeiten. Die Sammlung ist verzeichnet im Namen- und Sachkatalog, der nach Themen (Graphiken, Landschafts-Abbildungen, Portraits, illustr. Plakate) geordnet ist. Das Gleiche gilt für die kartographischen Einheiten, die nach Regionen und nach Verlegern erfaßt sind. Seit 1990 werden kartographisches Material, Kalender und Graphik per Computer bearbeitet; die gleiche Bearbeitung ist auch für die Ansichtskarten und Plakate in Vorbereitung.

Spezial- und Kleindrucksammlung

2.46 Diese Sammlung umfaßt Statuten, Mitgliederverzeichnisse, Dienst-und Geschäftsordnungen, Jahresberichte verschiedener wirtschaftlicher, politischer, Sport- und anderer Institutionen, Vereine (Wohltätigkeits-, Lehrer-, Feuerwehrvereine u. a.), Regeln verschiedener Mönchsorden, Schlußabrechnungen der Leih- und Sparanstalten, Volksschulberichte, Preislisten verschiedener Waren, Hausordnungen und Fahrpläne, Einladungen zu Veranstaltungen, Ausstellungskataloge, Messkataloge, Buchhandelskataloge, verschiedene Gelegenheitsdrucke (Gedichte) u. a. Von insgesamt ca. 500.000 Einheiten stammen ca. 450 Drucke aus dem 19. Jh, davon sind 75 Prozent in deutscher Sprache auf slowenischem Gebiet entstanden. Der Rest ist slowenisch oder zweisprachig (auch slowenisch-deutsch) verfaßt.

Die Kataloge verzeichnen Publikationen ohne Rücksicht auf das Erscheinungsjahr. Die Jahreszahl im Katalog bezeichnet also lediglich den Zeitpunkt der Erfassung. Allgemeine Kataloge, die noch im Gebrauch sind, schließen Monographien und Periodika ein, nicht aber die Bestände der Spezialsammlungen (z. B. Landkarten, Musikalien, Kleindrucke).

3. KATALOGE

3.1 Zugangs- und Provenienzverzeichnisse

Accessions-Protokoll 1835-1860

[die Eintragungen sind innerhalb einzelner Jahre nach Provenienz erfaßt]

Accessions-Protokoll 1861-1890

[Eintragungen sind innerhalb einzelner Jahre nach Provenienz erfaßt, seit 1867 ist jeder Zugang auch nach dem Inhalt verzeichnet]

Accessions-Protokoll der k. k. Studienbibliothek in Laibach 1891-1909

[innerhalb einzelner Jahre nach Provenienz geordnet]

Inventar der Signaturen 1-42.000

[Rekonstruktion des verbrannten Teils des Inventar-Katalogs]

Inventar 1926-1993 (Signaturenbuch)

[geordnet nach Reihenfolge des Eingangs bzw. nach Signaturen; beginnt mit Signatur 42.001, abgeschlossen mit Signatur 402.000]

[alle in Bandform; nur für den Dienstgebrauch; historisch; Zugänge zwischen 1909 und 1925 sind auf ungebundenen Bögen bzw. in Heften verzeichent]

3.2 Allgemeine Kataloge

Bibliothecae Caes. Reg. Lycei Labacensis in Ducatu Carnioliae Catalogus. Pars IV. Cum indice generali Autorum, et Operum. 1803

[in Bandform; verzeichnet den bis 1800 erworbenen Bestand; erstellt von Franz Wilde]

Bibliothecae Caes. Reg. Lycei Labac. in Ducatu Carnioliae Catalogi Supplementum

[in Bandform; verzeichnet den 1800-1828 erworbenen Bestand; mit Nachträgen bis 1928]

Grundkatalog 1830-1947

[in Zettelform; angefertigt von Marija Cop, Miha Kastelic und Jurij Kasmac; alphabetisch geordnet; die Einträge berücksichtigen u. a. Autor, Titel, Druckort und Erscheinungsjahr, Standort, Schlagwort, Provenienz; ohne Schlagwortverzeichnis]

Systematischer Katalog 1830-1947

[in Bandform]

Grundkatalog der Archivalien 1940-1993

[in Zettelform; nach Signaturen geordnet, verzeichnet Archiv-Exemplare der Slovenica]

Neuer Grundkatalog 1945-

[in Zettelform; nach Signaturen geordnet, verzeichnet Monographien und Periodika]

[Alle Kataloge sind für den Dienstgebrauch bestimmt und nur mit besonderer Genehmigung von Bibliotheksbenutzern einsehbar.]

Alphabetischer Verfasserkatalog bis 1947

[geordnet nach PI]

Alphabetischer Verfasserkatalog 1948-1965

[nach Alphabet der Stichwörter in Originalsprachen, denen die Übersetzung nach dem Alphabet der Sprachen folgt, geordnet]

Alphabetischer Verfasserkatalog 1966-1992

[nach absolutem Alphabet der Stichwörter geordnet]

Sachkatalog 1948-1965

[alphabetisch nach Stichwörtern geordnet]

Systematischer Katalog bis 1947

Systematischer Katalog 1948-1965

[nach UDK]

Systematischer Katalog 1966-1992

[nach UDK]

[alle Kataloge in Zettelform]

EDV-Katalog (COMARC)

[eingeführt 1988; ersetzt seit Anfang der neunziger Jahre die alten Zettelkataloge; seit 1997 Retrokonversion der Zettelkataloge; online zugänglich über http://nuk.uni-lj.si]

3.3 Sonderkataloge

Periodika:

Grundkatalog der Seriendrucke

[nach Signaturen geordnet; verzeichnet den Bestand ab 1900]

Systematischer Katalog der Seriendrucke

[nach UDK; verzeichnet Erwerbungen von 1960-1994]

Stichwort-Katalog der Seriendrucke

[verzeichnet Erwerbungen von 1960-1994]

Titelkatalog der Seriendrucke

[alphabetisch; verzeichnet Erwerbungen von 1950-1994, aber auch ältere, wenn diese rekatalogisiert wurden]

Titelkatalog der Zeitungen

[alphabetisch; verzeichnet Erwerbungen seit 1860]

Katalog der Zeitungen im Depot Mekinje

[alphabetisch; verzeichnet den Bestand ab 1945]

[alle Kataloge in Zettelform; Dienstkataloge]

Rara- und Handschriftensammlung:

Catalogus Incunabulorum Bibliothecae Caes. Reg. Lycei Labaciensis

[in Bandform; verzeichnet Drucke bis 1536 nach Erscheinungsjahr geordnet; erstellt von J. Kalasanc Likavec]

Inkunabel-Katalog

[in Bandform]

Rara-Katalog

[in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern geordnet; verzeichnet seltene und kostbare Drucke, die nach 1501 entstanden sind]

Handschriftenkatalog

[in Zettelform; angelegt 1848-1858; wird bis heute ergänzt]

Faksimile-Katalog

[in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern]

Katalog der Handbibliothek

[in Zettelform]

Zur Handschriftensammlung gehören auch Kataloge einzelner historischer Sammlungen, die die Nationalbibliothek übernommen hat (z. B. Bibliothek des Zisterzienserklosters in Sticna, Bibliothek von S. Zois, Bibiothek von J. Kopitar u. ä.)

Retrospektive Bibliographie:

Katalog außerhalb Sloweniens erschienener Slovenica

[verzeichnet Monographien alphabetisch nach Verfassern]

Katalog der Partisanen-Drucke des Zweiten Weltkriegs

[alphabetisch nach Verfassern; verzeichnet Drucke von 1941-1945]

Katalog der Weißen Garde und der Heimatwehr

[verzeichnet Drucke von 1941-1945]

[alle Kataloge in Zettelform]

Karten- und Bildersammlung:

Katalog der Landkarten bis 1960

[alphabetisch nach Autoren]

Katalog der Landkarten 1961-1991

[alphabetisch nach Autoren]

Katalog der Landkarten (Verlagskatalog) bis 1960

[alphabetisch nach Verlegern geordnet]

Katalog der Landkarten (Verlagskatalog) 1961-1991

Sachkatalog der Landkarten bis 1960

[alphabetisch nach Stichwörtern geordnet]

Sachkatalog der Landkarten 1961-1991

Katalog der Atlanten bis 1993

[alphabetisch nach Autoren; verzeichnet den Bestand ab 1850]

Katalog der Portraits

[alphabetisch nach Künstlern; verzeichnet den Bestand ab ca. 1800]

Katalog der Plakate bis 1991

[verzeichnet den Bestand ab 1868]

Katalog der Handbücher der Karten- und Bildersammlung

[alphabetisch; verzeichnet den Bestand ab ca. 1850 bis 1997]

Katalog der Landschaftsbilder bis 1960

[verzeichnet den Bestand ab ca. 1880]

Katalog der Landschaftsbilder 1961-1991

Katalog der Bildersammlung bis 1960

[verzeichnet den Bestand ab ca. 1800]

Katalog der Bildersammlung 1961-1991

Sachkatalog der Bildersammlung bis 1960

[alphabetisch nach Stichwörtern geordnet; verzeichnet den Bestand von 1800-1960]

Sachkatalog der Bildersammlung 1961-1991

[alle Kataloge in Zettelform]

Musiksammlung:

Katalog der slowenischen Musik 1948-1967

[alphabetisch nach Verfassern; verzeichnet Drucke und Hss.]

Katalog der slowenischen Musik seit 1968

[alphabetisch nach Verfassern; für Drucke 1993 abgeschlossen, Hss. werden weiter verzeichnet]

Stichwortkatalog der slowenischen Musik 1948-1967

[für Drucke 1993 abgeschlossen, Hss. werden weiter verzeichnet]

Stichwortkatalog der slowenischen Musik seit 1968

[für Drucke 1993 abgeschlossen; Hss. werden weiter verzeichnet]

Katalog jugoslawischer Musik 1948-1991

[alphabetischer Verfasserkatalog der musikalischen Pflichtexemplare]

Stichwortkatalog der jugoslawischen Musik

Katalog der Weltmusik 1948-1967

[alphabetisch nach Verfassern; Drucke ausländischer Komponisten]

Katalog der Weltmusik 1968 -

Stichwortkatalog der Weltmusik 1948-1967

[alphabetisch nach Stichwörtern]

Stichwortkatalog der Weltmusik 1968 -

[alle Kataloge in Zettelform]

Kleindrucke:

Katalog der Vereinsdrucke

[in Zettelform; alphabetisch nach Verfassern; seit 1992 nur noch Ergänzungseinträge]

Gedruckter Katalog:

Verzeichniss der in die Verlassenschaft des Herrn Bartholom. Kopitar ...gehörigen wertvollen Bücher und Handschriften. Wien 1845

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Materialien zu Entstehung, Entwicklung und Bestandserwerb der Bibliothek finden sich im Archiv der National- und Universitätsbibliothek und im Archiv Sloweniens. Das Archivmaterial in der Bibliothek schließt auch Verzeichnisse der verbotenen Drucke der österreichischen Zensur ein, sowie Verzeichnisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg konfiszierter Bibliotheken. Die wichtigeren Dokumente sind verzeichnet und wurden der Handschriftensammlung inkorporiert.

4.2 Darstellungen

Radics, P. von: Die k. k. Studienbibliothek in Laibach. In: Oesterreichische Wochenschrift (1864) Heft 6,

S. 681-685, 720-724, 746-750

Stefan, Konrad: Geschichte der Entstehung und Verwaltung der k. k. Studien-Bibliothek in Laibach. Laibach 1907

Kidric, France: Biblioteški problem in univerza [Das Problem der Bibliothek und die Universität]. In: Zgodovina slovenske univerze v Ljubljani do leta 1929 [Die Geschichte der Slowenischen Universität in Ljubljana bis zum Jahr 1929]. Ljubljana 1929, S. 421-439

Plecnik, Joze; Stele, France: Projekt univerzitetne biblioteke Ljubljanske [Das Projekt der Universitätsbibliothek Ljubljana]. Ljubljana 1933 4.1

Glonar, Joze: Sveucilišna knjiznica v Ljubljani [Die Universitätsbibliothek in Ljubljana]. In: Kronika slovenskih mest [Chronik der slowenischen Städte] 1 (1934) S. 81-83

Gaber, Ante: Skozi stoletja za našim novinarstvom [Jahrhunderte unserem Zeitungswesen hinterher]. In: Razstava slovenskega novinarstva v Ljubljani 1937 [Ausstellung der slowenischen Journalistik in Ljubljana 1937]. Ljubljana 1937, S. 179-223

Dolar, Jaro: Narodna in univerzitetna knjiznica [Die National- und Universitätsbibliothek]. In: Petdeset let slovenske univerze v Ljubljani [Fünfzig Jahre Slowenische Universität in Ljubljana]. Ljubljana 1969

Zbornik Narodne in univerzitetene knjiznize [Sammelband der National- und Universitätsbibliothek] 1. Ljubljana 1974

Zbornik Narodne in univerzitetne knjiznice 2. Ljubljana 1978

Glavan, Mihael; u. a.: Tesori della Biblioteca nazionale e universitaria di Lubiana [Schätze der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana]. Milano 1989

Kodric-Dacic, Eva: Inventarizacija: Teorija in praksa v NUK [Inventarisierung: Theorie und Praxis in der National- und Universitätsbibliothek]. In: Knjiznica [Die Bibliothek] 39 (1995) Nr. 1/2, S. 93-121

Jakac-Bizjak, Vilenka: Narodna in univerzitetna knjiznica - 50 let strokovnega dela [Die National- und Universitätsbibliothek - 50 Jahre fachlicher Arbeit]. In: Petdeset let Narodne in univerzitetne knjiznice [Fünfzig Jahre National- und Universitätsbibliothek]. Ljubljana 1996, S. 91-112 (Zakladi NUK 5)

Kodric-Dacic, Eva: Matija Cop in njegov prispevek k slovenskemu bibliotekarstvu [M. Cop und sein Beitrag zum slowenischen Bibliothekswesen]. In: Knjiznica 41 (1997) Nr. 2/3, S. 17-31

Miškovic, Veselin: Ob stoletnici ljubljanskega potresa [Zum hundertjährigen Gedächtnis des Erdbebens von Ljubljana]. Ljubljana 1998

Bercic, Branko: Avstrijska bibliotecna instrukcija iz leta 1778 in ljubljanska licejska knjiznica [Die Österreichische Bibliotheksinstruktion aus dem Jahre 1778 und die Lyzealbibliothek Ljubljana]. In: Šumijev zbornik [Festschrift für Professor N. Šumi]. Ljubljana 1999, S. 282-289

Jakac-Bizjak, Vilenka: Narodna in univerzitetna knjiznica, Ljubljana. The Slovenian National Library. In: Alexandria 11 (1999) Heft 1, S. 59-69

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Allgemeines:

16. stoletja - burno obdobje slovenske prebuje [Das 16. Jahrhundert. - Die turbulente Zeit des slowenischen Erwachens]. Ljubljana 1984

Kosmac, Jurij: Die k. k. Lyceal-Bibliothek in Laibach. In: Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain (1857) S. 61-66

Zakladi Narodne in univerzitetne knjiznice [Die Schätze der National- und Universitätsbibliothek]. Ljubljana 1982

Karten- und Bildersammlung:

Bohinec, Valter: Slovenske dezele na zemljevidih od 16. do 18. stol. [Länder Sloweniens auf den Landkarten des 16. bis 18. Jhs]. Ljubljana 1962

Glavan, Mihael; Veselin, Miškovic: Naša beseda in zemljevidi slovenskega ozemlja [Unser Wort und die Landkarten des slowenischen Gebietes]. Ljubljana 1997

Vobovnik-Avsenak, Metka: Stari atlasi Narodne in Univerzitetne knjiznice v Ljubljani: do leta 1750 [Alte Atlanten der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana bis 1750]. Ljubljana 1967

Vobovnik-Avsenak, Metka: Slovensko in jugoslovansko ozemlje na zemljevidih v kartografski zbirki NUK v Ljubljani [Slowenisches und jugoslawisches Gebiet in den Landkarten der Kartographischen Sammlung der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana]. Ljubljana 1976

Musiksammlung:

Klemencic, Ivan: Beethovnova 6. simfonija in zveze z Ljubljano [Beethovens 6. Symphonie und die Beziehungen zu Ljubljana]. In: Zbornik Narodne in univerzitetne knjiznice [Sammelband der National- und Universitätsbibliothek] 2. Ljubljana 1978, S. 91-99

Klemencic, Ivan: Glasbeno gradivo [Die Musiksammlung]. In: Zakladi Narodne in univerzitetne knjiznice [Die Schätze der National- und Universitätsbibliothek]. Ljubljana 1982, S. 65-76

Loparnik, Borut: Documentazione musicale rara e preziosa [Seltene und wertvolle musikalische Dokumente]. In: Glavan, Mihael; u. a.: Tesori della Biblioteca nazionale e universitaria di Lubiana [Schätze der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana]. Milano 1989, S. 32-35

Moja smer je skrajna levica: razstava ob stoletnici Slavka Osterca, Lj., Kulturno-informacijski center Krizanke, 11.-28. Okt. 1995 [Meine Richtung ist die extreme Linke. Ausstellung anläßlich des hundertsten Geburtstags von Slavko Osterc, Ljubljana, Kultur- und Informationszentrum Krizanke 11.-28. Oktober 1995]. Katalog von Borut Loparnik und Zoran Krstulovic. Borut Loparnik (Red.). Ljubljana 1995

Moja notranjost sem: razstava ob stoletnici rojstva Marija Kogoja, Lj., Kulturno-informacijski center Krizanke, 30. Sept. -17. Okt. 1992 [Ich bin mein Inneres. Ausstellung anläßlich des hundertsten Geburtstags von Marij Kogoj, Ljubljana, Kultur- und Informationszentrum Krizanke, 30. September-17. Oktober 1992]. Katalog von Borut Loparnik und Zoran Krstulovic. Borut Loparnik (Red.). Ljubljana 1992

Zepic, Ludvik: Slovenska glasbena umetnina iz Linhartove dobe [Ein slowenisches musikalisches Kunstwerk aus Linharts Zeit]. In: Tovariš [Der Genosse] 8 (1952) Nr. 34, S. 616

Rara-Sammlung:

Bercic, Branko: Das slowenische Wort in den Drucken des 16. Jhs. München 1968

ders.: Inkunabule [Inkunabeln]. In: Zakladi Narodne in univerzitetne knjiznice. Ljubljana 1982, S. 23-38

ders.: Slovenska beseda in slovenski reformacijski avtorji v tiskih 16. stoletja [Das slowenische Wort und die slowenischen Reformatoren im Druck des 16. Jhs]. In: 16. stoletje - burno obdobje slovenske prebuje [Das 16. Jahrhundert. - Die turbulente Zeit des slowenischen Erwachens]. Ljubljana 1984, S. 13-41

ders.: Beseda in knjiga. Parola e libro [Wort und Buch]. Triest 1985

Gspan, Alfonz; Badalic, Josip: Inkunabule v Sloveniji [Inkunabeln in Slowenien]. Ljubljana 1957 (Dela SAZU Classis II, Opera 10)

Kidric, France: Bibliografski uvod v zgodovino reformacijske knjizevnosti pri juznih Slovanih [Bibliographische Einleitung in die Geschichte der reformatorischen Literatur bei den südlichen Slawen]. Ljubljana 1927

Stand: September 2000

Nada Prašelj-Gspan

Eva Kodric-Dacic