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Narodni muzej Slovenije - Knjiznica

Bibliothek des Nationalmuseums Sloweniens


Adresse. Prešernova cesta 20, 1000 Ljubljana
Telefon. (01) 241 44 00 oder 241 44 68
Telefax. (01) 241 44 22

Unterhaltsträger. Ministrstvo za kulturo [Kulturministerium]
Funktionen. Museumsbibliothek, Wissenschaftliche Bibliothek.
Sammelgebiete. Regionalschriften, Archäologie, Museologie, Numismatik, Kulturgeschichte, Graphik, Slovenica.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-14 Uhr. - Leihverkehr: eingeschränkter nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Hauptbahnhof Busverbindung (Linie 9) bis Zentrum, von dort Fußwegnähe. - Parkmöglichkeiten in Bibliotheksnähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das heutige Nationalmuseum Sloweniens wurde als Krainisches Landesmuseum [Kranjski dezelni muzej] von den krainischen Landständen am 15. Oktober 1821 gegründet. Der erste Leiter des Museums wurde Graf Franc Jozef (Franz Joseph) Hohenwart. Der Kaiser bestätigte den Gründungsbeschluß der Ständeversammlung am 8. Juni 1826, und für die Öffentlichkeit wurde das Museum im ehemaligen Lyzeumsgebäude schließlich am 4. Oktober 1831 zugänglich. Das Amt des Museumsleiters übernahm kurz darauf (1832) Henrik (Heinrich) Freyer.

1.2 Von Anfang an entwickelte sich neben den anderen Museumssammlungen auch die Bibliothek, die nach den Plänen der Gründer die Nationalbibliothek für Krain [Kranjska] sein sollte. Bald nach ihrer Gründung übernahm sie die Bibliothek des Casino-Vereins in Ljubljana (gegr. 1810) und die Bibliothek des Philologen und Dichters Jakob Zupan (1785-1852), 1880 übernahm sie die Drucke aus der Bibliothek des Kulturhistorikers und Sammlers Baron Jozef Kalasanc Erberg (1771-1843), und 1885 wurde ihr die Bibliothek des Historischen Vereins für Krain [Zgodovinsko društvo za Kranjsko, gegr. 1843] eingeglie- dert.

1.3 Das Museum, das seit 1882 den Namenszusatz Rudolphinum (nach dem Thronfolger Erzherzog Rudolph) trug, wurde noch unter der Leitung von Dragotin Dezman (Karl Deschmann; Amtsantritt 1852) in einem eigens dafür erbauten Palais neu eröffnet. Zu den in der Folgezeit übernommenen Privatsammlungen gehörten 1889 die Bibliothek des Naturforschers, Archäologen und Politikers Dragotin Dezman (1821-1889) und 1909 die Bibliothek des Dichters und Politikers Graf Anton Aleksander von Auersperg, alias Anastasius Grün (1806-1876). Amtsnachfolger Dezmans wurden Alfons Müllner (ab 1889), Ferdinand Schulz (ab 1903), Walter Schmid (ab 1905) und Josip Mantuani (ab 1909). Unter der Leitung Mantuanis wurde das Krainische Landesmuseum 1920 in Nationalmuseum [Narodni muzej] umbenannt, und seine Tätigkeit erstreckte sich nun auf ganz Slowenien. Die Bibliothek wurde durch Schenkungen ebenso ergänzt wie durch den Schriftentausch gegen Publikationen des Museal-Vereins für Krain (z. B. 1914 für 97 wissenschaftliche Publikationen aus 24 Orten des ehemaligen Österreich-Ungarn, und für 77 Publikationen aus 34 europäischen und amerikanischen Städten). Von der Landesregierung für Krain wurden ihr außerdem Zensurexemplare übergeben.

1.4 Im Jahre 1924 übernahm Josip Mal die Leitung des Museums. Eine Wende in der Ordnung der Bibliothek bedeutet die Tätigkeit von Avgust Pirjevec, der 1926 mit der Bestandserschließung nach den damaligen modernen Fachprinzipien des Bibliothekswesens begann. Als der Zweite Weltkrieg diesen Prozeß beendete, war der Hauptteil des Bestandes schon in einem Alphabetischen Verfasserkatalog sowie in einem Signaturbuch verzeichnet und nach Numerus currens aufgestellt. Als zweitgrößte wissenschaftliche Bibliothek Sloweniens umfaßte die Bibliothek des Nationalmuseums zu diesem Zeitpunkt 18.664 laufende Nummern bzw. selbständige Werke, Periodika oder Sammelwerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Leitung des Museums zunächst bei Joze Kastelic (ab 1945), dem Peter Petru (ab 1970), Boris Gombac (ab 1984) und Peter Kos (ab 1995) im Amt folgten. Unter den letzten größeren Nachlässen, die die Bibliothek übernehmen konnte, war 1944 die Sammlung des Notars Miroslav Premrou (1871-1944), die vor allem Werke zur Nationalfrage beinhaltete. 1921 erhielt die Bibliothek ihren ersten Bibliothekar, den Historiker Ivan Zibert. Ihm folgten im Amt der Literaturhistoriker Avgust Pirjevec, der Literat Ferdo Kozak, der Archäologe Rajko Lozar, der Dramatiker und Literaturhistoriker Joze Zigon, der Historiker Branko Reisp und die Archäologin Franja Dular.

1.5 Seit 1997 trägt das Museum seinen heutigen Namen. Als drittälteste öffentliche wissenschaftliche Bibliothek Sloweniens verfügt die Museumsbibliothek heute über ca. 150.000 Bde. Sie unterhält Tauschbeziehungen mit mehr als 400 in- und ausländischen Institutionen. Durch Kauf, Tausch und Schenkungen wächst der Bestand jährlich um durchschnittlich 2000 Bibliothekseinheiten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Bibliothek beläuft sich heute auf etwa 150.000 Bde. Die Bibliothek besitzt nach der National- und Universitätsbibliothek die zweitgrößte Sammlung slowenischer Drucke bis zum Jahr 1918 und eine umfangreiche Sammlung von Germanica (insbesondere deutsches Regionalschrifttum) desselben Zeitraums. Den Bestand prägen vor allem Werke des 18. und 19. Jhs sowie zahlreiche Periodika. Überdies bewahrt die Bibliothek Rara und Unikate, zahlreiche bedeutende Handschriften, eine große Atlantensammlung, Vereinsschriften sowie (deutsche und slowenische) Theaterflugblätter. In neuerer Zeit wird vor allem Fachliteratur für den Bedarf des Museums gesammelt (Archäologie, Numismatik, Kulturgeschichte, Museologie, konservatorische Technik). Der Bibliothek ist das Graphik-Kabinett angeschlossen, in dem neben Graphiken, Aquarellen und Zeichnungen heimischer und fremder Künstler topographische Materialien, eine Portrait-Sammlung und Andachtsbilder aufbewahrt werden. Mit etwa 20.000 Blättern gehört das Kabinett zu den reichsten derartigen Sammlungen in Slowenien.

2.2 Im folgenden wird der historische Bestand auf der Grundlage des vor dem Zweiten Weltkrieg katalogisierten Bestandes chronologisch beschrieben. Berücksichtigt werden jedoch auch historische Drucke, die später in die Bibliothek gelangten. Bei den Germanica handelt es sich vor allem um Drucke, die auf dem Gebiet des heutigen Slowenien entstanden, aber auch um Drucke aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), die vor 1900 entstanden. Bei den Zahlenangaben der Beschreibung handelt es sich um approximative Werte.

2.3 Die Bibliothek besitzt 4 lateinische Inkunabeln in 2 Bdn, die in Straßburg gedruckt wurden: Nicolaus de Blony, Tractatus sacerdotalis de sacramentis (1490) mit den beigebundenen Titeln Guido de Monte Rochen, Manipulus curatorum (1493) und Tractatus de horis canonicis dicendis (1489) sowie Bernardus Parmensis, Casus longi super quinque libros decretalium a domino Bernardi (1498). Aus dem 16. Jh liegen 80 Germanica aus dem deutschen Sprachraum vor, darunter in Ingolstadt gedruckte Rechtsschriften des Slowenen Martin Pegius, Ausgaben des Landesrechts (z. B. Landhandfeste, Landschrannenordnungen und Landgerichtsordnungen) sowie die Autobiographie des Diplomaten Sigismund von Herberstein, vermutlich 1559 in Wien gedruckt. Unter den astronomischen, medizinischen und kosmographischen Werken sind z. B. Petrus Apianus (Bienewitz), Folium populi ...Instrument Buch (Ingolstadt 1533), Walther Ryff, Die Grosse Chirurgei (Frankfurt a. M. 1545) und Sebastian Münster, Cosmographey Oder beschreibung Aller Länder (Basel 1578). Bei den Drucken aus dem deutschen Sprachraum finden sich auch 7 slowenische protestantische Werke (Bibelübersetzungen, Gebetbücher, Katechismus, Postille und Grammatik), die in Tübingen und in Wittenberg gedruckt wurden. Besonders erwähnenswert sind überdies 4 deutschsprachige und ein lateinischer Druck von Janez Mandelc (Hans Mannel, Joannes Manlius), der als erster Drucker von 1575 bis 1580 in Ljubljana tätig war und hier 28 oder 29 Werke druckte. Unter den Mandelc-Drucken, die die Bibliothek besitzt, findet sich als Unikat der älteste erhaltene deutsche Druck aus Ljubljana, Christoph Spindlers Ain Christliche Leichpredigt. Bey der Begrebnus ...Hörwarden, Freyherrn zu Auersperg (1575).

2.4 Aus dem 17. Jh stammen etwa 130 deutschsprachige Drucke des deutschen Sprachraums, darunter weitere verschiedene Exemplare des Landesrechts und auch andere, für die Geschichte dieses Gebietes bedeutende Werke. Die übrigen Drucke des deutschen Sprachraums sind mehrheitlich in lateinischer Sprache, es finden sich aber auch zwei slowenische, in Graz gedruckte Lektionare. Beispiele des Bestandes sind Hieronymus Megiser, Thesaurus Polyglottus (Frankfurt a. M. 1603) und Annales Carinthiae (Leipzig 1612), Matthäus Merian, Topographia Provinciarum Austriacarum (Frankfurt a. M. 1649), Jakob Johann Fugger und Sigmund Bircken, Spiegel der Ehren des Ertz-Hauses Oesterreich (Nürnberg 1668), Georg Matthäus Vischer, Topographia Ducatus Stiriae (Graz 1681), Johann Weikhard von Valvasor, Topographia Archiducatus Carinthiae antiquae et modernae completa (Nürnberg 1688) und Die Ehre deß Hertzogthums Crain (Nürnberg 1689), Jakob Theodor Tabernaemontanus, Kräuterbuch (Frankfurt a. M. 1625) u. a. Als Kuriosa sind zu erwähnen Religions Gravamina der dreyen Landen, Steyer, Kärndten, vnd Crayn (1620), kürzlich tdeckte Kartelle eines im Jahre 1652 in Ljubljana abgehaltenen Turniers und zwei Varianten des Flugblattes über die Sonnenfinsternis von 1664, eine davon aus Frankfurt a. M.

2.5 Im Jahre 1678 setzte die Drucktätigkeit nach fast einem Jahrhundert Stillstand in Ljubljana wieder ein und dauert seither ununterbrochen an. Den Wiederanfang machte der Salzburger Drucker Johann Baptist (Janez Krstnik) Mayr. Zugleich eröffnete er auch eine Buchhandlung und gab den ersten Buchhandelskatalog Sloweniens heraus, Catalogus librorum qui nundinis Labacensibus autumnalibus in officina libraria Joannis Baptistae Mayr, Venales prostant (1678). Unter 2566 angebotenen Büchern waren 656 deutsche. Das Unikat des Katalogs ist seit 1962 wieder im Bestand nachweisbar. Die Druckerei blieb bis 1731 im Besitz der Familie Mayr. Bis zum Ende des 18. Jhs folgten dann Adam Friderik Reichard, Janez Jurij Heptner und Janez Friderik Eger. Von den noch im 17. Jh gedruckten Werken bewahrt die Bibliothek des Nationalmuseums 8 in deutscher, 3 in slowenischer und 19 in lateinischer Sprache auf, einige davon in Duplikat oder Triplikat. Die für diese Zeit charakteristischen lateinischen Ausgaben vertreten das geschichtliche Werk Johann Ludwig (Janez Ludvik) Schönlebens, Carniola antiqua et nova (1681) sowie seine Genealogien der adeligen Familien von Krain (einige seiner historischen und theologischen Werke in Latein und Deutsch wurden in Salzburg gedruckt), und die Werke von Mitgliedern der Academia Operosorum, der ersten wissenschaftlichen Gesellschaft in Ljubljana.

2.6 Im selben Jahr, als Mayr in Ljubljana tätig wurde, gründete Baron Janez Vajkard (Johann Weikhard von) Valvasor auf seinem Schloß Bogenšperk [Wagensberg] bei Litija die erste Graphikwerkstatt (Kupferstichwerkstatt und Plattendruckerei) Sloweniens. Hier entstanden mit Kupferstichen ausgestattete Topographien und Kunstwerke (von 1679 bis 1689 6 topographische oder historisch-topographische Werke und 3 Kunstwerke). Die letzten zwei, hier schon erwähnten bedeutendsten Werke Valvasors (s. o. 2.4) wurden 1688 und 1689 in Nürnberg gedruckt. Den deutschen und lateinischen Text für sein Theatrum mortis humanae tripartitum (1682) und die Indizes zu einigen topographischen Alben ließ Valvasor bei Mayr in Ljubljana drucken. Die Bibliothek des Nationalmuseums besitzt alle, darunter auch einige sehr rare Ausgaben der Werke Valvasors.

2.7 Aus dem 18. Jh besitzt die Bibliothek deutlich mehr Drucke als aus den vorangehenden Jahrhunderten. Aus dem deutschen Sprachraum sind etwa 1100 Titel vorhanden, darunter 750 deutschsprachige. Dazu gehören bedeutende lexikalische, naturkundliche und kartographische Werke, wie Allgemeines Historisches Lexikon (Leipzig 1722), Johann Hübner, New-vermehrtes ...Staats-Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Regensburg 1748), Christian Gottlieb Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1750-1751), Elisabeth Blackwell, Sammlung der Gewächse (Nürnberg 1750-1773), Johann Baptist Homann, Neuer Atlas über die gantze Welt (Nürnberg 1714) u. a. Besonders bedeutend für die Geologie und Geographie Sloweniens sind die in Deutsch verfaßten, in Leipzig und Wien gedruckten Werke des Naturhistorikers Balthasar (Belsazar) Hacquet sowie die meistenteils lateinischen naturkundlichen Werke von Giovanni Antonio Scopoli, die in Wien und in Venedig gedruckt wurden.

2.8 Unter den in Slowenien entstandenen Drucken des 18. Jhs finden sich ca. 100 deutschsprachige, meistens in Ljubljana gedruckte Titel. Hinzu kommen ungefähr 110 slowenische, mehr als 80 lateinische und einige italienische Drucke. Die verhältnismäßig hohe Zahl der lateinischen Drucke kommt durch Arbeiten der Mitglieder der Academia Operosorum und der Jesuiten zustande. Ende des 18. Jahrhunderts nahmen auf slowenischem Territorium weitere Druckereien ihre Tätigkeit auf. Die zweite Druckerei in Ljubljana wurde 1782 von dem Klagenfurter Drucker Ignac Alojz Kleinmay(e)r gegründet, die dritte im Jahr 1786 von Ignac Merk. Außerdem entstanden Druckereien auch in Celje [Cilli],

 Ptuj [Pettau] und Maribor [Marburg].  In diesen Städten war Franc Anton Schütz
der Pionier des Druckereiwesens.

2.9 Der bei weitem größte Teil der Germanica im historischen Bestand stammt aus dem 19. Jh. Die genaue Zuordnung einiger Drucke, besonders der Separata, ist wegen unvollständiger oder fehlender Impressen erschwert. Vorhanden sind über 5800 Drucke in deutscher Sprache oder aus dem deutschen Sprachraum. Letztere schließen slowenische Werke ein, die in Klagenfurt, Graz oder Wien erschienen (ca. 250). Viele Titel des 19. Jhs wurden im Tausch für Publikationen erworben, die vom Verein des Krainischen Landes-Museums (gegr. 1839, seit 1865 Museal-Verein für Krain genannt) und dem parallel arbeitenden Historischen Verein für Krain (1843 für Innerösterreich gegründet) publiziert wurden. Die Vereine schlossen sich 1885 zusammen. Zum Bestand gehören u. a. die Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande (Bonner Jahrbücher) (Bonn 1848-), die Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien (Wien 1871-), das Corpus inscriptionum Latinarum (Berlin 1863-), das Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen (Archiv für österreichische Geschichte) (Wien 1848-1912), die Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse (Wien 1848-1875), die Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse (Wien 1848-1919), Constant Wurzbachs Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich (Wien 1856-1891), die Allgemeine Deutsche Biographie (Leipzig 1875-1912), der Versuch einer Darstellungen der Oesterreichischen Monarchie in Statistischen Tafeln (Österreichische Statistik) (Wien 1828-1918) sowie Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses (Wien 1862-1918). Überdies finden sich Beilagen zu stenographischen Protokollen des Abgeordnetenhauses, Protokolle des Herrenhauses des Reichsrates und der Delegation des Reichsrates und Verhandlungen aller Landtage der österreichischen Monarchie. Zahlreiche periodische Publikationen reichen, gelegentlich mit Lücken, bis in die heutige Zeit.

2.10 Zum Bestand der in Slowenien entstandenen Drucke des 19. Jhs gehören etwa 750 deutschsprachige, 1600 slowenische sowie vereinzelte französische (vor allem aus der Zeit der Illyrischen Provinzen unter Napoleon) und lateinische. Bemerkenswert sind in Ljubljana erschienene deutsche Zeitungen wie die Laibacher Zeitung (1784-1918), Illyrisches Blatt (1819-1849), Carniolia (1838-1844), Blätter aus Krain (1865-1875) und Zeitschriften wie die Mittheilungen des Historischen Vereines für Krain (1846-1868), die Mittheilungen des Museal-Vereins für Krain (1866, 1889-1907) und Argo (1892-1903). Besonders hinzuweisen ist auf die unikale Sammlung deutscher Theaterflugblätter (1801-1807, 1814-1837, Spielzeiten 1842/43-1846/47, 1856/57-1865/66, 1892/93-1913/14). Sie wurden in den Jahren 1967 und 1968 restauriert und nach Spielzeiten gebunden. In Ljubljana und anderenorts in Slowenien wurden außerdem zahlreiche deutsche, für diesen Raum bedeutende wissenschaftliche Werke gedruckt, eine Bibliographie des deutschen Druckes in Slowenien bleibt aber Desiderat.

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog

[in Zettelform; angelegt 1926 von Avgust Pirjevec; verzeichnet den Gesamtbestand bis 1941]

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach Autoren und Sachtiteln geordnet]

Zvanut, Maja: Knjige iz 16. stoletja v knjiznici Narodnega muzeja [Die Bücher des 16. Jhs in der Bibliothek des Nationalmuseums]. Ljubljana 1988 (Situla 27)

[verzeichnet 135 Einheiten]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Reisp, Branko: Knjiznica Narodnega muzeja v Ljubljani [Die Bibliothek des Nationalmuseums in Ljubljana]. Maribor 1976 (Kulturni in naravni spomeniki Slovenije 64)

Janša-Zorn, Olga: Historicno društvo za Kranjsko [Der Historische Verein für Krain]. Ljubljana 1996

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Ahn, Friedrich: Johann Mannels deutsche Druckwerke (1575 bis 1593). In: Mittheilungen des Museal-Vereines für Krain 19 (1906) S. 1-28

Bercic, Branko: Das slowenische Wort in den Drucken des 16. Jhs. In: Abhandlungen über die slowenische Reformation. München 1968, S. 152-268 (Geschichte, Kultur und Geisteswelt der Slowenen 1)

Gspan, Alfonz; Badalic, Josip: Inkunable v Sloveniji [Inkunabeln in Slowenien]. Ljubljana 1957 (Dela

SAZU, Classis II, Opera 10)

Levec, Vladimir: Die Krainischen Landhandfesten. In: Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 19 (1898) S. 244-301

Radics, Peter: Die Entwicklung des deutschen Bühnenwesens in Laibach. Laibach 1912

Reisp, Branko: Mayerjev Catalogus librorum, prvi v Ljubljani tiskani knjizni katalog, spet v evidenci [Mayrs Catalogus librorum, der erste in Ljubljana gedruckte Buchkatalog, wieder im Bestand]. In: Kronika [Die Chronik] 10 (1962) Nr. 1, S. 59-61

ders.: Mandelcevi ljubljanski tiski v Knjiznici Narodnega muzeja Ljubljani [Mannels Laibacher Drucke in der Bibliothek des Nationalmuseums in Ljubljana]. In: Kronika 11 (1963) Nr. 1, S. 51-56

ders.: Novica o soncnem mrku, opazovanem blizu Vrhnike 28. Januarja 1664 (spremna beseda k faksimilirani izdaji) [Nachricht über die Sonnenfinsternis, beobachtet am 28. Januar 1664 (Begleitwort zur Faksimileausgabe)]. Ljubljana 1966

ders.: Kranjski polihistor Janez Vajkard Valvasor [Der Krainer Polyhistor Johann Weikhard von Valvasor]. Ljubljana 1983

ders.: Dragocene pridobitve Knjiznice Narodnega muzeja v letih 1983 do 1988 [Kostbare Erwerbungen der Bibliothek des Nationalmuseums in den Jahren 1983 bis 1988]. In: Kronika 36 (1988) Nr. 3, S. 258-261

ders.: Tiskarstvo. Oris razvoja v Sloveniji od zacetkov do konca 19. stoletja [Das Druckergewerbe. Umriß der Entwicklung in Slowenien von Beginn bis Ende des 19. Jhs]. In: Gradovi minevajo, fabrike nastajajo (katalog razstave) [Die Schlösser vergehen, Fabriken entstehen (Ausstellungskatalog)]. Ljubljana 1991, S. 65-71, 192-195

ders.: Prvi (protestanski) tiskar na Slovenskem Janez Mandelc [Der erste (protestantische) Drucker in Slowenien, Janez Mandelc (Johann Mannel)]. In: Zgodovinski casopis [Historische Zeitschrift] 47 (1993) Nr. 4, S. 509-514 [mit Verzeichnis der 78 bibliographischen Einheiten von 34 Autoren]

ders.: Karteli turnirja leta 1652 v Ljubljani iz Knjiznice Narodnega muzeja [Die Kartelle des Turniers von 1652 in Ljubljana in der Bibliothek des Nationalmuseums]. Zgodovinski casopis 50 (1996) Nr. 1, S. 47-52

Zwiedineck-Südenhorst, Hans: Innerösterreichische Religions-Gravamina aus dem 17. Jahrhundert. Graz 1874

Stand: September 2000

Branko Reisp