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 Home > Europa > Slowakische Republik > Nové Mesto nad Váhom [Neustadt a. d. Waag]

Kniznica rímskokatolíckej prepozitúry Panny Márie

Bibliothek der römisch-katholischen Propstei der Jungfrau Maria


Adresse. Rímskokatolícky farský úrad, ul. Júliusa Gábriša 60/21, 915 01 Nové Mesto nad Váhom
Telefon. (0834) 771 23 73

Unterhaltsträger. Rímskokatolícky farský úrad [Römisch-katholisches Pfarramt]
Funktion. Historische Bibliothek.
Sammelgebiete. Theologie und Geschichte. - Der Bestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Die Bibliothek ist z. Z. nicht öffentlich zugänglich (voraussichtlich bis Ende 2000). Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bibliothek befindet sich im Pfarrhaus im Stadtzentrum. - Von Bratislava Bahn- und Busverbindung nach Nové Mesto nad Váhom. - Von Bratislava Autobahn 61 (E 75) bis Nové Mesto nad Váhom. Parkmöglichkeiten bei der Pfarre. Nové Mesto nad Váhom [Neustadt a. d. Waag]

1. BESTANDSGESCHICHTE

Römisch-katholische Propstei

1.1 Die Christianisierung der Region um Nové Mesto nad Váhom erfolgte durch den Benediktinerorden schon im 11. Jh. König Bela IV. (reg. 1235-1270) übereignete dem Orden die Kirche der Jungfrau Maria, die ursprünglich zum Erbbesitz der ungarischen Königinnen gehörte. Die Geschichte der Bibliothek beginnt mit der Ankunft der Augustiner in Nové Mesto nad Váhom. Im Jahre 1414 gründete Herzog Ctibor (Stibor) bei der Kirche der Jungfrau Maria eine Augustinerpropstei. Zwölf Augustinermönche aus den Klöstern im mährischen Šternberk [Sternberg] und in Praha [Prag] bildeten hier ein neues Kapitel. Zum ersten Propst wurde Peter, zuvor Pfarrer in Cachtice [Schächtitz]. In der Amtszeit seines Nachfolgers Martin I. (1419-1454) bestand vermutlich schon eine Bibliothek, denn eine Eintragung in den Archivalien des Augustinerklosters in Bardejov [Bartfeld] von 1424 belegt die Existenz eines Skriptoriums in der Propstei von Nové Mesto nad Váhom. Bei der Eintragung handelt es sich um die Bestellung von Buchabschriften durch zwei Skriptoren des Klosters in Nové Mesto n. V.

1.2 Eintragungen im Propsteiarchiv und erhaltene Drucke dokumentieren das Fortbestehen der Bibliothek auch während der Reformationszeit. 1570 wurde ein evangelischer Geistlicher, Mikuláš Melcher, zum Verwalter der Propstei. Der letzte evangelische Verwalter der Propstei war bis 1638 Mikuláš Martiny. Allerdings wurde mit dem Kanoniker Juraj Sécéni aus Trnava [Tyrnau] schon 1632 wieder ein Propst für Nové Mesto n. V. ernannt, der im September 1638 schließlich auch selbst die Propsteiverwaltung übernahm. Die Propstei sowie ihre Bibliothek wurden von der nahen Universität in Trnava beeinflußt. Den Bestand der Bibliothek bildeten vermutlich vor allem Schenkungen und Nachlässe aus Privatbibliotheken von Pfarrern und Pröpsten. Von den für die Propstei bedeutendsten Pröpsten sind Ján Lukáš Györgyövics, genannt Jurinec Bystrický (1643-1666), und Jakub Haško (1666-1695) zu nennen. Pröpste amtierten in Nové Mesto n. V. bis 1944. Im Jahre 1950 stellte die Propstei ihre Tätigkeit ein. Eigentümer und Unterhaltsträger der Bibliothek wurde das Pfarramt, Verwalter der jeweils amtierende Pfarrer.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt 1580 Monographientitel des 15. bis 20. Jhs in 2536 Bdn, vor allem theologische Literatur. Weitere 6 Titel sind Periodika. Darüber hinaus finden sich 20 Bde mit Handschriften und etwa 10.000 Archivdokumente zur Geschichte der Propstei. Die Drucke sind vor allem in lateinischer, deutscher, ungarischer und slowakischer Sprache. Weitere im Bestand vertretene Sprachen sind Italienisch und Französisch, je 2 Drucke sind in Englisch, Griechisch und Hebräisch. Es finden sich auch slawische Drucke. Die Angaben zu den Germanica wurden durch Auszählung des Katalogs ermittelt.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Zahl der Inkunabeln ist mit 10 Titeln relativ hoch. Das 16. Jh vertreten 70 Titel (4,4 Prozent des Gesamtbestandes), das 17. Jh 144 (9,1 Prozent), das 18. Jh 349 (22,1 Prozent), das 19. Jh 647 (40,9 Prozent) und das 20. Jh 259 Titel (16,4 Prozent). Ohne Erscheinungsjahr sind 102 Drucke.

2.3 Im Bestand überwiegen Germanica mit 1088 Titeln, von denen 539 deutschsprachig sind und 549 lateinisch (darunter 102 italienische Drucke, 42 slowakische, 23 niederländische, 5 belgische). Neben den Germanica finden sich in der Bibliothek 392 Hungarica und 94 Slavica (darunter 64 slowakische Drucke, 28 tschechische und je ein kroatischer und polnischer). Je zwei Drucke sind in englischer, griechischer und hebräischer Sprache.

Systematische Übersicht

2.4 Der Bestand ist nicht systematisch, sondern nach Format geordnet, kann für die Beschreibung aber grob in zwei Hauptabteilungen gegliedert werden: (1) theologisches Schrifttum (980 Titel; 62 Prozent), (2) säkulares Schrifttum (600 Titel; 38 Prozent). Die theologische Literatur wurde für die Beschreibung in 9 thematische Gruppen untergliedert, die säkulare Literatur in 4 Gruppen.

2.5 Das Schrifttum zur Theologie wurde gegliedert in die Untergruppen Bibeln, Kirchenrecht und -verwaltung, Kirchengeschichte mit Patrologie, Dogmatik und Apologetik, Katechetik, Konzile, Liturgik, Pastoraltheologie, Moraltheologie. Bei den Bibelausgaben (110 Titel; 11,2 Prozent des theologischen Bestandes) überwiegen die in lateinischer Sprache, darunter eine Biblia sacra Vulgatae editionis (Wien 1863) und als älteste Bibel im Bestand Sacrorum Biblorum (Tübingen 1589) mit tschechischen Gedichten über die Bibel in den Einbanddeckeln. Vorhanden sind ferner Biblia Hebraica manualia (Halle 1767), Biblia Sacra. Die heilige Schrift (Augsburg 1717) und ein Sulzbacher Druck aus dem Jahre 1872. Zu den Teilausgaben der Bibel gehören Aegidius Gutbirius, Notae criticae in Novum testamentum Syriacum mit dem beigebundenen Lexicon Syriacum (beide Hamburg 1667) und Scriptura Sacra, Novum Testamentum (Marburg 1593) sowie Ausgaben einzelner Evangelien, darunter Henricus Engelgrave, Lux evangelica (Köln 1656), Alphonsus Salmeron, Disputationes in epistolas canonicas et Apocalypsim, Tomus XVI (Köln 1604) und Jakob Mayer, Das Evangelium (Wien 1783). Einzelne Episteln betreffen Nicolaus Selnecer, Evangelium et epistolarum harmonia. Explicatio (Frankfurt 1577), Joannes Antiochenus, Epistolae undecim (Basel 1520) sowie Jakob Schöpper, Conciones epistolas et evangelia dominicalia (Köln 1552). Den Bestand ergänzen Konkordanzen wie F. Luca und H. Phalesio, Sacrorum bibliorum Vulgatae editiones concordantiae (Antwerpen 1642) und S. Cumirano, Conciliatio locorum communium totius Scripturae sacrae (Wien 1665)

2.6 Der Bestand zu Kirchenrecht und Kirchenverwaltung schließt Literatur zu Orden, zur Mission und zu kirchlichen Vereinen ein. Die 160 überwiegend lateinischsprachigen Titel (16,3 Prozent) sind thematisch wie auch chronologisch breit gefächert, betreffen jedoch in der Mehrzahl das Kirchenrecht. Erwähnenswert sind Joannes Leunclavius, Annales Sultanorum Othmanidarum (Frankfurt 1588), Augustinus Barbosa, Repertorium iuris civilis et canonici (Leiden 1668), Peter Pázmán, Hodaegus ([Szombathely] 1632, 2 Exemplare) sowie Vitus Pichler, Ius canonicum (Ingolstadt 1735) und seine Summa jurisprudentiae sacrae universae seu jus canonicum (o. O. o. J.). Angewandtes Kirchenrecht wird vertreten durch J. Kopsz, Ius ecclesiasticum commune et quod Austriae imperium particulare (Szombathely 1858), J. Porubszky, Ius ecclesiasticum catholicum (Eger 1858) und S. Aichner, Compendium iuris ecclesiastici (Brixen 1870). Den Teilbestand zu Orden und Missionen vertritt G. Patitz, Das Apostolat und Martyrium der Gesellschaft Jesu in Japan (Wien 1863).

2.7 Insgesamt 120 Titel (12,2 Prozent) liegen zur Kirchengeschichte einschließlich Archäologie, Hermeneutik, Patrologie u. a. vor. Mit der Kirchengeschichte befassen sich Michael Buechinger, Historia ecclesiastica nova (Mainz 1560), Flavius Josephus, Von den alten Geschichten ... (Frankfurt a. M. 1569), Ferdinand Stöger, Introductio in historiam ecclesiasticam (Wien 1776) sowie Johann Jacob Hess, Geschichte Moses (Zürich 1777). Johannes Baptist Alzogs Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte (Mainz 1866-1867) findet sich ebenfalls. Die Archäologie vertritt Johann Jahns Biblische Archaeologie (Wien 1797-1805), die Hermeneutik Joseph J. Monspergers Institutiones hermeneuticae sacrae (Wien 1776).

2.8 Zur Dogmatik einschließlich Apologetik und theologisch-philosophischen Schriften sind ca. 90 Titel (9,2 Prozent) vorhanden, darunter Franciscus Costerus, Enchiridion controversiarum praecipuarum nostri temporis de religione (Köln 1589), Hieronymus Zanchius, De tribus Elohim (Frankfurt 1572) und De uno vero Deo (Heidelberg 1572), Lambertus Daneus, Examen libri de duabus in Christo naturis (Genf 1581), Jodocus Coccius, Thesaurus catholicus (Köln 1600) sowie Valerianus Magnus, Indicum de Acatholicorum et catholicorum regula credendi (Wien 1641). Den jüngeren Bestand der Gruppe vertreten u. a. William Barclays Abhandlungen von der Macht des Papstes in zeitlichen Dingen (München 1768) und Carl Friedrich Bahrdts Versuch eines biblischen Systems der Dogmatik (Eisenach und Leipzig 1785). Philosophische Schriften der Abteilung sind u. a. Ján Kéri (Kery), Universa philosophia scholastica (Preßburg 1623), Matthias Heimbach, Dialectica Aristotelico-rationalis sive manuductio ad logicam (Köln 1730) und Moses Mendelssohn, Opera philosophica (Wien 1783).

2.9 Die Katechetik betreffen etwa 60 Titel (6,1 Prozent), so beispielsweise Mikuláš Oláh, Catholicae ac christianae religionis praecipua quedam capita de sacramentis ... (Wien 1560), Ján Nádaši, Vita et mores praedestinatorum (Wien 1681) und Johann E. Schmids Historischer Katechismus (Schaffhausen 1863). Konzilsschriften bilden mit 15 Titeln einen kleinen Teilbestand. Beispiele sind Acta et decreta synodi dioecesanae Strigoniensis ...celebratae (Tyrnau 1629 und 1657) und Joannes Cabassutius, Notitia ecclesiastica historiarum, conciliorum et canonum (Köln 1725). Das Schrifttum zur Liturgik (etwa 45 Drucke; 4,6 Prozent) schließt Breviere, Manuale, Missale, Rituale u. a. ein, die überwiegend lateinischsprachig und italienischer Provenienz sind. Unter den Manualen sind deutsche Drucke wie Thomas Erhard, Manuale Biblicum (Augsburg 1727) und Ch. Hoeflinger, Manuale rituum (Augsburg 1854). Das älteste Missale ist das Missale Pataviense, ein Nürnberger Druck von 1514 (ohne Titelblatt).

2.10 Der Bestand zur Pastoraltheologie umfaßt ca. 90 Drucke (9,2 Prozent), darunter homiletische Schriften, Predigten, Vorträge u. a. aus allen Jahrhunderten. Von Johannes Chrysostomus finden sich die Titel Opera Homiliae (Basel 1522) und In totum genesos librum Homiliae (Basel 1523). Des weiteren sind vorhanden Jodocus Clichtoveus, Homiliae, Pars III. (Köln 1541), Fridericus Blancicampianus, Homiliae (Köln 1534) und Rudolph Walther, De Jesu Christi vita et officio homiliae et orationes variae (Zürich 1588). Die Homiletische Bibliothek für Seelsorger und Prediger (St. Polten 1787-1791) ergänzt den Teilbestand. Die Predigtliteratur vertreten u. a. Augustinus Paoletti, Discursus praedicabilis in dominica et festa (Köln 1520) und Johannes Godscalcus, Latini sermonis observationes (Antwerpen 1536) sowie F. Weniger, Originelle kurz-gefasste Sonntags-Predigten (Mainz 1880) und J. Pottgeiser, Predigten auf die Sonn- und Festtage des Kirchenjahrs (Paderborn 1888). Weiter liegen vor Stephanus Szegedinus, Theologiae sincerae loci communes (Basel 1585) und Commentarii collegii conibricensis SJ in tres libros de anima Aristotelis Stagiritae (Köln 1617).

2.11 Die Moraltheologie stellt mit ca. 210 Titeln (21,4 Prozent) den umfangreichsten Teilbestand. Hier sind ethische Schriften, Gebete, Postillen, Meditationen, Lieder, Gesangbücher u. a. zusammengefaßt, so etwa Augustinus, Opuscula (Paris 1503), Dominicus Arumeus, De mora commentarius methodicus (Jena 1608), Luis de la Puente, Dux spiritualis (Köln 1613), Martinus Becanus, Manuale controversiarum huis temporis (Münster 1624), Giovanni Bonifacio Bagatta, Admiranda orbis Christiani (Augsburg 1695) und Johann Giendder, Der geistliche Seelen-Arzt (Regensburg 1696).

2.12 Der nicht-theologische Bestand wurde in die Gruppen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Enzyklopädien und Lexika sowie Varia gegliedert. Die Literatur zu den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (ca. 350 Titel) ist breit gefächert. Der Teilbestand Recht, Gesetze und Anordnungen schließt zahlreiche Alte Drucke ein, so Nicolaus Vigelius, Methodus universi iuris civilis absolutissima (Basel 1601), Petrus Denaisius, Ius camerale (Speyer 1625), Memoriale titulorum iuris ex decretalibus institutionibus digestis (Wittenberg 1712) sowie als österreichische Drucke das Allgemeine Gesetz über Verbrechen und derselben Bestrafung (Wien 1787) und Johann Schwerdlings Praktische Anwendung aller k.k. Verordnungen in geistlichen Sachen (Wien 1788).

2.13 Der größte Teil des geisteswissenschaftlichen Bestandes ist der Geschichte gewidmet. Neben Werken zur allgemeinen Geschichte finden sich auch solche zur Geschichte einzelner Länder und zu historischen Ereignissen. Germanica zur Geschichte Ungarns sind u. a. Hieronymus Oertel, Der Ungarischen Kriegsempörungen historische Beschreibung (Frankfurt 1665) und Nicolaus Istvánfy, Regni Hungarici historia (Köln 1724). Mit der französischen Revolution befaßt sich François Mignets Histoire de la Revolution française (Quedlinburg 1849). Die Geschichte einzelner Länder betreffen ferner Gottfried Lengnich, Polnische Geschichte (Leipzig 1741), John Dalrymple, Geschichte von Großbritannien und Irland (Bde 2-4, Winterthur 1793-1795) und F. H. Ungewitter, Die Oesterreichische Monarchie (Brünn 1856). Von den allgemeinen Werken sind die Allgemeine Weltgeschichte von Guthrie und Gray (Brünn 1784-1788) sowie Philipp Brietius' Annales mundi sive chronicon universale (Wien 1727) erwähnenswert.

2.14 Die Schöne Literatur ist vertreten durch Romane, Versdichtung, Theaterstücke, literarische Sammelwerke und antike Klassiker (auch in Heftausgaben). Beispiele zur Versdichtung sind Ferenc Toldy, Handbuch der ungarischen Poesie (Pest und Wien 1824), F. L. Hohenauers Gedichtsammlung Blumenlese aus den Ziergärten katholischer Zeitschriften (Wien 1847) und K. G. Nadlers Fröhlich Pfalz, Gott erhalts! Gedichte in Pfälzer Mundart (Leipzig 1847). Von Conrad von Bolanden sind im Bestand Franz von Sickingen (Regensburg 1864) und Deutschlands Hort (Mainz 1865) sowie weitere Titel. Es finden sich auch Übersetzungen wie Jules Verne, Das Land der Pelze (Wien 1876), Abenteuer des Kapitän Hafferas (Wien 1875) und Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer (1875) sowie Jonathan Swifts Gulliver's Reisen (Leipzig 1811). Ausgaben antiker Klassiker sind u. a. Ciceros Opera omnia (Basel 1687) und Tacitus' Opera ex recensione J. A. Ernesti, curavit J. J. Oberlinus (Leipzig 1801). In unvollständigen Heftausgaben finden sich außerdem Werke von Cicero, Horaz, Ovid, Platon, Sokrates, Vergil u. a. Eine letzte Untergruppe der Geisteswissenschaften bilden Werke zur Bildenden Kunst, darunter H. Detzels Christliche Ikonographie (Freiburg 1894, 1896) und G. Crayons Skizzenbuch (Frankfurt a. M. 1870).

2.15 Im Bestand zu den Naturwissenschaften (ca. 200 Titel) sind Werke aller Teildisziplinen vertreten. Zu Geographie und Reisebeschreibungen finden sich Christian Peschecks Geographie (Leipzig 1735), William Edward Parrys Tagebuch einer Entdeckungsreise nach nördlichen Polargegenden (Hamburg 1819), Sebastian Brunners Kennst Du das Land? Heitere Fahrten durch Italien (Wien 1857), Joseph Alexander von Huebners Ein Spaziergang um die Welt (Leipzig 1874) und einzelne Bände von Griebens Reisebüchern. Weitere naturwissenschaftliche Disziplinen repräsentieren Titel wie P. M. Roget, Populäre vergleichende Physiologie der Thier- und Pflanzen Welt (Stuttgart 1848), E. Lea, Die Aufsuchung, Gewinnung und Förderung der Braunkohlen (Quedlinburg und Leipzig 1854), Albrecht Daniel Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirtschaft (Berlin 1868), F. Schoedler, Das Buch der Natur (Braunschweig 1868) und schließlich Diesterweg's populäre Himmelskunde (Hamburg 1898). An naturwissenschaftlich-philosophischen Schriften finden sich beispielsweise A. Koenig, Das Zeugniss der Natur für Gottes Dasein (Freiburg 1870) und T. Pesch, Die grossen Welträtsel. Philosophie der Natur (Freiburg 1883 und 1884). Die Medizin vertreten human- und veterinärmedizinische Schriften sowie Werke zu Randgebieten (z. B. Balneologie), darunter Christoph W. Hufeland, Macrobiotik oder die Kunst das menschliche Leben zu verlängern (Berlin 1853), Cesare Mattei, Elektro-homöopathische Arzneiwissenschaft (Regensburg 1884), Paul Henry de Kruif, Mikroben Jäger (Zürich und Leipzig o. J.) und J. C. Schaeffer, Homöopathische Tierheilkunst (Nordhausen 1873).

2.16 Die Sammlung von Enzyklopädien, Lexika, Handbüchern, Sprachlehrbüchern und theologischen Nachschlagewerken zählt ca. 1000 Titel. Grammatiken sind zu zahlreichen Sprachen vorhanden, darunter Johann Jahn, Arabische Sprachlehre (Wien 1796) und Elementarbuch der hebräischen Sprache (Wien 1799), Antonius Aryda, Institutiones grammaticae Arabicae (Wien 1813) sowie Theodor Arnold, Grammatica Anglicana oder kurzgefasste Grammatik (Leipzig 1794). Hinzu kommen lateinische Grammatiken (C. E. Putsche, Giuseppe Pasini). Das Slowakische betrifft Jozef Lós und Jozef Karol Victorin, Grammatik der slowakischen Sprache (Budapest 1860). Unter den Wörterbüchern finden sich O. Kreussler, Lateinisch-Deutsches und Deutsch-Lateinisches Handwörterbuch (Leipzig 1841), Joannes Willmet, Lexicon linguae Arabicae (Leiden 1784) und Johann Heinrich Callenberg, Jüdisch teutsches Wörterbüchlein (Halle 1736). Zu den ältesten Drucken gehören Conrad Gesner, Lexicon Graeco-latinum (Basel 1545), Johannes Buxtorf, Lexicon Chaldaicum, Talmudicum et Arabicum (Basel 1639), Johann Simonis, Lexicon manuale Hebraicum et Chaldaicum (Halle 1793) und Joannes Scapula, Lexicon Graeco-Latinum (Basel 1605). Im Bestand der Enzyklopädien dominieren theologische Werke wie Bernhard Overbergs Christ-katholisches Religions-Handbuch (Münster 1827). Allgemeinere Nachschlagewerke sind Diderot und d'Alembert, Encyclopédie ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (Bern und Lausanne 1781), Johann Hübner und Georg Heinrich Zincke, Natur- Kunst- Berg- Gewerck und Handlungs-Lexikon (Leipzig 1782), Meyers Neues Konversationslexikon (Hildburghausen 1871-1872), Herders Conversations-Lexikon (Freiburg 1865-1868), Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Leipzig 1777) sowie Mayers Deutsches Jahrbuch (Hildburghausen 1872-1873).

2.17 Als Varia wurden 30 Titel zusammengefaßt, darunter Jean Dufresne, Kleines Lehrbuch des Schachspiels (Leipzig 1892) und Otto Link, Vidi, vici auf dem Schachbrett (Berlin o. J.). Bemerkenswert sind einige Militaria, überwiegend aus dem 19. Jh, so etwa Theodor Gottlieb von Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A. bis Z. (Leipzig und Stuttgart 1860), ein Abrichtungs-Reglement für die K. und K. Cavallerie (Wien 1846), Carl von Scherzer, Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857-1859 (Wien 1864-1866) sowie ein Schematismus für das Heer (Wien 1889).

2.18 Die Bibliothek besitzt nur wenige Periodika, die jeweils mit einzelnen Jahrgängen vertreten sind: Der Spiegel. Zeitschrift für die elegante Welt, Mode, Literatur, Kunst und Theater (Pest und Ofen 1848) und Der Schmetterling (Ergänzungsblatt zum Spiegel; Pest und Ofen 1848), Journal ecclésiastique ou bibliothèque raisonée des sciences ecclésiastique (Paris 1774), Wiener Schachzeitung (1909), Die katholischen Missionen. Illustrierte Monatsschrift (Freiburg 1876-1879, 1880-1881), Landesgesetz und Regulierungsblatt für das Kronland Ungarn (Wien 1851) sowie Acta diaetalia (1723)

Sondersammlung

2.19 Die Inkunabeln wurden vom übrigen Bestand separiert. Sie sind ausnahmslos lateinischsprachig und wurden überwiegend im deutschen Sprachgebiet gedruckt: Aurelius Augustinus, De civitate Dei und beigebunden sein De Trinitate (beide Basel: Joannes Amerbach 1490); Bartolus de Saxoferrato, Tractatuli (Leipzig: Gregor Boettiger 1493); Antonius de Rampegollis, Biblia aurea cum suis historiis necnon exemplis veteris atque novi instrumenti (Straßburg: Matheus Schürer 1509) und beigebunden Gratianus, Decretum. Cum commentario Bartholomeo Brixinensis (Basel: Michael Wenssler 1481); Joannes de Lapide, Libri artis logicae Porphyrii et Aristotelis cum explanatione ... (Basel: Joannes Amerbach [nicht nach 1495]); Jacobus Philippus de Bergamo, Supplementum chronicarum (ohne Titelblatt; Venedig: Bernard Benalius 1486); Leonardus de Utino, Sermones aurei de sanctis (defektes Exemplar; Straßburg: Martin Schott 1481-1483); Petrus Lombardus, Sententiarum libri IV (ohne Titelblatt; Basel: typographus Modus legendi abbreviatus 1484); Thomas von Aquin, Super quarto sententiarum (Venedig: Bonetus Locatellus für Octavio Scoto 1497); Vincentius Bellovacensis, Speculum historiae (Nürnberg: Anton Koberger 1483) und Gilbertus de Hoilandia, Sermones super cantica canticorum (Straßburg 1497).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[hschr., in Zettelform; entstanden 1965-1970; geordnet nach Autoren und Titeln; erfaßt 1571 Monographien, 9 Inkunabeln und 19 Hss.]

Reviczky, Bartolomej: A boldogságos Szüzröl czimzett Vág-Ujhely prépostság története [Allgemeine Geschichte der Propstei der Jungfrau Maria in Nové Mesto nad Váhom]. Trencsén 1897 [zur Bibliothek S. 28, 30-31, 44, 156, 157-158]

Ethey, Gyula: Vágujhely története és szomszédos várnak [Die Geschichte von Nové Mesto nad Váhom und der Burgen in der Umgebung]. Nyitra 1926 [zur Bibliothek S. 14, 46]

Holotík, L'udovít; Vantuch, Jozef: Humanizmus a renesancia na Slovensku v 15. a 16. storocí [Humanismus und Renaissance in der Slowakei im 15. und 16. Jh]. Bratislava 1967 [zur Bibliothek S. 427]

Gábriš, Július: Dejiny prepozitúry Panny Márie v Novom Mesto nad Váhom [Die Geschichte der Propstei der Jungfrau Maria in Nové Mesto nad Váhom]. Trnava 1968 [zur Bibliothek S. 8-9, 21ff.]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Kotvan, Imrich: Inkunábuly na Slovensku [Inkunabeln in der Slowakei]. Martin 1979

Stand: März 2000

Vojtech Strelka