FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Fachbibliothek für Ost- und Südosteuropaforschung an der Universität Wien

Adresse. Liebiggasse 5/II, 1010 Wien [Karte]
Telefon. (0222) 40 103-29 60
Bibliothekssigel. <UBW-097/188>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Universitätsbibliothek Wien
Funktion. Fachbibliothek für Studenten und Dozenten sowie für alle einschlägig Interessierten.
Sammelgebiete. Geschichte einschließlich der Teildisziplinen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Kirchengeschichte, Kulturgeschichte und Hilfswissenschaften bezüglich Rußlands, bzw. der Sowjetunion und der GUS, Polens, der Tschechoslowakei, Ungarns, Rumäniens, Jugoslawiens mit seinen historischen Ländern, Albaniens, Bulgariens und Griechenlands.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-16 Uhr, während der vorlesungsfreien Zeit 9-13 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Wien.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Alle Straßenbahn-Ringlinien oder U 2 bis Haltestelle Schottentor.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Den Grundstock der Bibliothek bilden drei Privatbibliotheken. 1907 wurde die Büchersammlung des russischen Historikers Vasilij Alekseevic Bil'basov (1838-1904) auf Initiative des späteren Osteuropahistorikers Hans Uebersberger erworben. Sie umfaßte ca. 10.000 Bde, deren Erwerb durch die großzügige Stiftung von 40.000 Kronen des Fürsten Franz von und zu Liechtenstein ermöglicht wurde. Der Ankauf dieser Sammlung, die neben Werken zur russischen Geschichte des 17. und 18. Jhs auch eine nicht unerhebliche Anzahl fachfremder Werke enthielt, markiert zugleich den Tätigkeitsbeginn des im Jahre 1907 gegründeten Seminars für osteuropäische Geschichte an der Universität Wien.

1.2 Ebenfalls auf Anregung Uebersbergers, der im Jahre 1918 die Nachfolge des ersten Institutsvorstands, Josef Constantin Jirecek, antreten sollte, wurde 1909 die rund 5000 Bde umfassende Bibliothek der polnischen Adelsfamilie Jodko für 6000 Kronen angekauft. Sie enthielt vor allem Werke zur polnischen Geschichte. Stark vertreten waren Titel über die beiden Aufstände der Polen gegen die russische Herrschaft im 19. Jh sowie Flugschriften und Proklamationen.

1.3 Der Erwerb der Sammlung russischer Zeitschriften, Zeitungen und Bücher russisch-sozialistischen oder sozialrevolutionären Inhalts des in Berlin lebenden russischen Sozialrevolutionärs Vil'gelm Adol'fovic Buchgol'c (Buchholz) erfolgte 1911 wiederum durch Uebersberger. Der Preis für die 887 Werke betrug 2000 Kronen. Leider hat ein nicht unbedeutender Teil dieses äußerst wertvollen Bestands den Zweiten Weltkrieg nicht überdauert.

1.4 Groß war auch die Zahl der Bücher, die dem Seminar vor dem Ersten Weltkrieg von verschiedenen privaten Gönnern und öffentlichen Institutionen des In- und Auslandes gespendet wurden. Erhebliche Lücken bestanden bei den Publikationen aus der Zwischenkriegszeit, allerdings gelang es durch günstige Umstände in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jhs, im Westen eher seltene sowjetische Werke aus dieser Zeit zu erwerben und die Lücken bei den russischen Publikationen vom Beginn des 20. Jhs bis hin zum Jahre 1918 zu schließen.

1.5 1927 organisierte Hans Uebersberger den Ankauf der wertvollen Privatbibliothek von Constantin Jirecek (1854-1918), die neben wichtigen Werken zur südosteuropäischen Geschichte auch eine größere Anzahl älterer tschechischer Werke aus dem Besitz dessen Vaters enthielt. In dieser Zeit gelangte auch eine interessante Sammlung von ukrainischen Drucken - vornehmlich nationalpolitische und sozialistische Broschüren - in die Bibliothek.

1.6 Entweder in den letzten Kriegsjahren oder nach dem Ersten Weltkrieg kam ein reicher Bestand russischer Zeitungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs an das Seminar. Mit Sicherheit handelt es sich dabei um jene Exemplare, die vom Ministerium des Äußeren während des Krieges angekauft wurden, um die innerpolitische Entwicklung in Rußland zu verfolgen. Uebersberger, der im Ministerium diese Zeitungen lesen mußte, brachte sie offensichtlich ins Seminar, sobald sie im Ministerium nicht mehr benötigt wurden.

1.7 Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Bibliothek nach einem schwierigen Neubeginn zu einer einzigartigen Forschungsstätte entwickelt. 1948 konnten die Bestände des aufgelassenen Instituts für Balkankunde übernommen werden. Vor allem durch den großen Einsatz des Vorstandes des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung, Walter Leitsch, ist diese Forschungsbibliothek, die durch das Universitätsorganisationsgesetz aus dem früheren Seminar bzw. Institut herausgelöst wurde, mit den zahlreichen kompletten Zeitschriftenreihen, seltenen Zeitungen und wertvollen Raritäten im Fachgebiet nahezu ohne Gegenstück.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt rund 92.000 Bde, von denen ca. 20.000 (1507 Titel) dem Zeitschriftenbestand angehören. 11.505 Titel sind dem historischen Buchgut zuzuzählen. Die Werke stammen größtenteils aus dem 19. Jh, eine größere Anzahl älterer Titel findet sich lediglich bei den Polonica (6 aus dem 16. Jh, 64 aus dem 17. Jh, 180 aus dem 18. Jh) und bei den Russica (2 aus dem 16. Jh, 5 aus dem 17. Jh, ca. 210 aus dem 18. Jh). Hinzu kommen 456 Zeitschriftentitel aus dem 19. und beginnenden 20. Jh. Die Zahlenangaben basieren bei den nach Numerus currens aufgestellten Werken auf einer Hochrechnung anhand der Nominalkataloge, bei den systematisch angeordneten Beständen auf einer genauen Auswertung der sehr präzise angelegten Standortkataloge.

2.2 Es überwiegen die in der Sprache der jeweiligen Länder verfaßten Werke (80 bis 85 Prozent). Die Polen betreffende Literatur ist zu rund 90 Prozent polnisch. Ausnahmen bilden die Werke über Jugoslawien (zu rund zwei Dritteln in Englisch, Französisch und Deutsch und nur zu einem Drittel in Serbokroatisch) und über die Türkei (vorwiegend deutschsprachige Titel, gefolgt von Französisch, Italienisch und Polnisch). Zum Balkan allgemein sind ebenfalls die deutschsprachigen Werke in der Überzahl, gefolgt von Englisch und Französisch sowie einigen Titeln in Russisch, Italienisch und Serbokroatisch. Der Bestand zu Byzanz-Griechenland ist außer einigen deutsch- bzw. französischsprachigen Titeln dominiert von lateinischen Werken (Quellenausgaben).

Systematische Übersicht

2.3 Die Gliederung des Buchbestandes erfolgt mit Ausnahme jener Werke, die nicht zur ost- und südosteuropäischen Geschichte gehören, nach Ländern. Die Werke zu Rußland/Sowjetunion, zur Ukraine, zu Polen, Osteuropa allgemein und Albanien sind innerhalb der Länderunterteilung nach dem Numerus currens aufgestellt. Dieses Aufstellungsprinzip gilt auch für Dissertationen, Diplomarbeiten, Werke zur allgemeinen Geschichte und Nachschlagewerke. Für alle übrigen Länder wurde eine Feingliederung (Quellen, Bibliographie, Darstellungen zu den einzelnen geschichtlichen Epochen, Recht, Wirtschaft, Kirche, Kultur) vorgenommen.

2.4 Die Zeitschriften sind ebenfalls länderweise geordnet (mit Untergliederung). Vor dem Zweiten Weltkrieg waren wichtige ältere russische Zeitschriftenreihen nahezu vollständig vorhanden, durch die Verlagerung 1945 und durch Plünderung ging jedoch ein erheblicher Teil davon verloren. Z. Z. sind 157 Titel zu Rußland bzw. zur Sowjetunion vorhanden, darunter die Zeitschriften Russkij Archiv (1863-1913), Ctenija v Imperatorskom obšcestve istorii i drevnostej rossijskich pri Moskovskom Universitete (1846-1916), Kievskaja Starina (1882 ff.) und Otecestvennyja zapiski (1821 ff.), die den Krieg relativ gut überstanden haben. Gut vertreten ist der Zeitschriftenbestand zu Polen mit 140 Titeln aus dem 19. und beginnenden 20. Jh, aber auch zur Ukraine (83 Titel). Insgesamt stammen ca. 42 Prozent der Zeitschriften zu diesen 3 Ländern aus dem 19. Jh bzw. haben im vorigen Jahrhundert zu erscheinen begonnen. 25 Zeitschriftentitel betreffen Rumänien, 23 Südosteuropa und das ehemalige Jugoslawien mit seinen historischen Ländern, darunter Ljetopis Jugoslavenske Akademije Znanosti i Umjetnosti (1877 ff.), Rad Jugoslavenske Akademije Znanosti i Umjetnosti (1867 ff.) und Starine (1869 ff.). 19 Titel gibt es zur Tschechoslowakei (u. a. Ceský Casopis historický, 1895 ff.), 9 zu Österreich-Ungarn.

2.5 Den Hauptanteil am historischen Buchbestand haben mit 6730 Titeln die Russica. Die bis 1800 erschienenen Monographien, Sammel- und Serienwerke zur russischen Geschichte sind besonders wertvoll und betreffen alle Teilbereiche der historischen Wissenschaft. Unter den bibliographischen Hilfsmitteln ist z. B. Nikolaj Ivanovic Novikovs (Hrsg.) Drevnjaja rossijskaja vivliofika (1788-1791) bedeutsam. Von den Nachschlagewerken seien ein Enciklopediceskij leksikon (A-D, 1835-1838) und das Leksikon rossijskoj istoriceskoj, geograficeskoj, politiceskoj i grazdanskoj von Vasilij Nikitic Tatišcev (1793) hervorgehoben. Zur politischen Geschichte ist die wichtige Publikation Pamjatniki diplomaticeskich snošenij Drevnej Rossii s derzavami inostrannymi (1851 ff.) verfügbar.

2.6 Einen besonderen Schwerpunkt im Russica-Altbestand stellt die Literatur über die Zaren und Zarinnen dar, darunter Nikolaj Gerasimovic Ustrjalovs Carstvovanija Petra Velikago (1858-1863), Eleázar de Mauvillons Histoire de Pierre I. surnommé le Grand (1742) und Aleksandr Gustavovic Brikners Istorija Ekateriny Vtoroj (1885). Für die Zeit Peters des Großen sind weiters bedeutsam die Ukazy Petra Velikago (1739), Moric Fedorovic Posselts Der General Lefort (1866) und das von Michail Andreevic Obolenskij und M. F. Posselt herausgegebene Tagebuch des Generals Patrick Gordon (Tagebuch während seiner Kriegsdienste unter den Schweden und Polen 1655-1661 und seines Aufenthaltes in Rußland 1661-1699, 1849-1851). Material für diesen Zeitraum enthält auch Sergej Ivanovic Elagins Werk Materialy dlja istorija russkago flota (1865-1895). Zum Bereich Wirtschaft respektive Handel findet sich u. a. die Istorija kratkaja rossijskoj torgovli (1788), zum Rechtsbereich ist auf die Gesetzesausgaben hinzuweisen, z. B. auf das Ulozenie aus dem Jahre 1649, das in einer wohl im 17. Jh entstandenen handschriftlichen Abschrift sowie in der gedruckten Fassung von 1776 vorliegt. Weiters ist der Svod zakonov rossijskoj imperii poveleniem gosudarja imperatora Nikolaja Pavlovica (1848) zu nennen, hinzu kommt eine Ausgabe aus der Zeit des Zaren Nikolaus I. (1857) und eine Taschenausgabe dieses Svod zakonov (1845 f.); alle drei sind besonders prachtvoll gebunden. Im Bereich Theologie gibt es einige liturgische Werke in Kirchenslawisch, darunter ein 1761 vom Exarchen der Kiever Metropolie genehmigtes, wahrscheinlich in Polen gedrucktes Exemplar.

2.7 Auch die Geschichte der Provinzen des Reiches ist gut vertreten. Frühe Beispiele dafür sind die Chronica der Provintz Lyfflandt von Balthasar Russovven (Bart 1584) und die aus dem Russischen übersetzte Histoire de Kamtschatka Stephan Petrovic Krašeninnikovs (1767). Der gesamte Russica-Bestand enthält viele französische und deutsche Publikationen, wie Carloman de Rulhières Histoire ou anecdotes sur la révolution de Russie en l' année 1762 (1797) und Philipp Strahls Geschichte des russischen Staates (1832-1860). Im Gebiet der Geistesgeschichte ist auf die Istorija rossijskoj Akademii (1874) von Michail Ivanovic Suchomlinov hinzuweisen. Zu den ältesten Werken zur Geographie bzw. Geologie zählen Nikolaj Ivanovic Novikovs Drevnjaja rossijskaja idrografija (1773) und Benedikt Franz Johann von Hermanns Versuch einer mineralogischen Beschreibung des uralischen Erzgebirges (1789).

2.8 Die Polonica-Sammlung enthält 2170 Titel (6 aus dem 16. Jh, 64 aus dem 17. Jh, 180 aus dem 18., alle übrigen aus dem 19. Jh), darunter ein reicher Bestand von im 17. und 18. Jh in Wilna erschienenen Werken. Unter den ältesten Publikationen sind die Historia rerum polonicarum ad Sigismundum III. usque von Salomon Neugebauer (1618) und die Chronica gestorum in Europa singularium von Pawel Piasecki (1645). An Beispielen zusammenfassender Darstellungen sind u. a. die Histoire générale de Pologne (1751) von Pierre Joseph Solignac de la Pimpie, Gottfried Stolterfoths Entwurf einer pragmatischen Geschichte von Polen (1768), Daniel Ernst Wagners Geschichte von Polen (1775-1777) und die Histoire de Pologne (1844) des berühmten Historikers Joachim Lelewel zu nennen.

2.9 Einen erheblichen Teil des Polen-Bestandes macht das Emigrantenschrifttum aus. Frankreich, Belgien, England, Deutschland, Rußland, die Schweiz und die Türkei stehen dabei im Vordergrund. Schließlich gibt es eine Reihe von Ausgaben des Litauischen Statuts (Statut Wielkiego Xiestwa Litewskiego 1588-1744, 1744) und eine Vielzahl von Ausgaben zur polnischen Verfassungsgeschichte - darunter Pawel Szczerbics (Sczerbicz) Promptuarium statutorum omnium et constitutionum regni Poloniae, 1604; Leges, statuta, constitutiones, privilegio Regni Poloniae, Magni Ducatus Lithuaniae a anno 1347, 1732-1733; Maciej Marcjan Ladowskis Constitucye Koronne y Wielkiego Xiestwa Litewskiego od r. p. 1550-1683, 1685 - sowie zu den verschiedenen Sejm-Verfassungen.

2.10 340 Titel sind der Ukraine gewidmet, darunter die Akty otnosjašciesja k istorii Juznoj i Zapadnoj Rossii (1683-1692), die Istorija drevnjago-Galicsko-Russkago knjazestva von Denis Ivanovic Zubrickij (1852) sowie die Histoire des Cosaques von Charles-Louis Lesur (1814). Zu Osteuropa allgemein sind 225 Werke vorhanden. Hinzuweisen ist hier auf die Vielzahl von Titeln zum Nationalismus bzw. Panslawismus einschließlich der in Prag und Moskau abgehaltenen Slawenkongresse. 60 Titel betreffen Albanien, 300 allgemeine Geschichte inklusive Nachschlagewerke. Im Vordergrund stehen hier die russischen bzw. sowjetischen Enzyklopädien, darunter die Bol'šaja enciklopedija (1900-1905). Vorhanden ist weiters die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert (1751 ff.).

2.11 Der Türkei-Bestand weist 194 Titel auf (25 Prozent des Gesamtbestandes zu diesem Bereich). Es finden sich darunter Laonikos Chalkokandyles De Origine et rebus gestis Turcorum libri decem (Basel 1556), Paul Rycauts Histoire de l'Etat present de l'Empire Ottoman (1672), François-Henri Turpins Histoire de la vie de Mahomet (1773) und Johann Wilhelm Zinkeisens Osmanische Geschichte (1840-1863). Bestandsschwerpunkte lassen sich vor allem bei den Reisebeschreibungen (u. a. Salomon Schweiggers Eine newe Reiß Beschreibung auß Teutschland nach Constantinopel, 1639; Stephan Gerlachs Tagebuch, 1674) und bei der Problematik der Orientalischen Frage im 19. Jh erkennen.

2.12 329 Titel liegen zu Byzanz-Griechenland vor. Zu den ältesten Publikationen zählen Martin Hankes De Byzantinorum rerum scriptoribus graecis liber (1677) und Charles Le Beaus Histoire du Bas-Empire en commenceant a Constantin le Grand (1775-1811). 93 Titel (19. Jh) entfallen auf Bulgarien-Mazedonien, darunter De Bulgarorum utrorumque origine et sedibus antiquissimis von Sergius Uvarov (1853). 61 Drucke des 19. Jhs betreffen den Balkan allgemein. 74 Titel sind Rumänien zugeordnet, darunter Eudoxiu de Hurmuzakis Documente privitoare la istoria românilor (1887-1942, Seria noua 1962-1974).

2.13 Zu Bosnien-Herzegowina sind rund 140 Titel vorhanden (u. a. Maximilian Schimeks Politische Geschichte des Königreichs Bosnien und Rama vom Jahre 867 bis 1741, 1787, und Kurze geographisch-statistische Beschreibung des Königreiches Bosnien, 1789). Serbien behandeln ca. 115 Werke (u. a. M. Minuccio Minuccis Historia degli Uscocchi, 1616), Dalmatien rund 50 (19. Jh), Kroatien 67, Slowenien 8. 19 Titel aus dem 19. Jh sind dem Bereich Jugoslawien zugeordnet, aus dem 18. Jh ist die Historia universalis Illyrici ab ultima gentis et nominis memoria von Andrija Blaskovich (1794) vorhanden. Zur Geschichte Ungarns liegen 48 Titel aus dem 19. Jh vor, einige wenige sind aus früherer Zeit, z. B. Paulus Constantinus Phrygios Chronicum Regum Regnorumque omnium catalogum et perpetuum ab exordio mundi temporum (Basel 1534; enthält u. a. Antonio Bonfinis Rerum Ungaricarum Decades Tres) und Giovanni Cagnolinis Attioni, rubelli Prigione condotta in Andrinopoli del Conte Emmerico Techeli (1685). Weiters finden sich 267 Titel des 19. Jhs zur Tschechoslowakei und 141 zu Österreich.

Sondersammlungen

2.14 Zur Bibliothek gehört eine 90 Titel umfassende Sammlung russischer bzw. ukrainischer Zeitungen, vorwiegend aus den Jahren des Ersten Weltkriegs (u. a. Russkaja Volja, 1917; Novoe Vremja, 1914-1917; Russkija Vedomosti, 1911-1918).

2.15 Vorhanden ist ferner eine Sammlung von ca. 350 Karten (18. bis 20. Jh) zur ost- und südosteuropäischen Geschichte, außerdem die Korrespondenz des 1963 verstorbenen Vorstands des Seminars, Heinrich Felix Schmid (unvollständig, die Briefe aus den dreißiger und vierziger Jahren fehlen).

3.KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog [in Zettelform, nach altösterreichischen Beschreibvorschriften; thält Bestände bis Erscheinungsjahr 1973]

Alphabetischer Katalog [in Zettelform, nach modifizierten PI; ab Erscheinungsjahr 1974]

3.2 Sonderkataloge

Systematische Kataloge für die Bestände zu Rußland bzw. Sowjetunion, Polen, Ukraine, Osteuropa und Albanien [sämtliche in Zettelform; enthalten alle nur einen Teil der vorhandenen Titel]

Systematische Kataloge für die Bestände zur Tschechoslowakei, zu Ungarn, Rumänien, Jugoslawien, Slowenien, Kroatien, Dalmatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, zum Balkan allgemein, zu Bulgarien-Mazedonien, Byzanz-Griechenland sowie zur Türkei

[alle in Zettelform; vollständig]

Zeitschriftenkatalog [in Zettelform]

Katalog der Dissertationen, Diplomarbeiten und Kartensammlung [in Zettelform, chronologisch]

Systematischer Katalog der Kartensammlung

[in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Leitsch, Walter; Stoy, Manfred: Das Seminar für osteuropäische Geschichte der Universität Wien 1907-1948. Wien 1983 [zur historischen Entwicklung der Bibliothek insbesondere S. 66 ff., S. 142 ff. und S. 193 ff.]

Stand: August 1992

Manfred Stoy


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.