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Pfalzbibliothek - Bibliothek der Landesgewerbeanstalt

Adresse. Museumsplatz 1, 6750 Kaiserslautern [Karte]
Telefon. (0631) 8 40 09-42 Telex. 84009 33
Bibliothekssigel. <Kai 1>

Unterhaltsträger. Bezirksverband Pfalz
Funktion. Wissenschaftliche Spezialbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Pfälzische Landeskunde, Kunst und Kunstgewerbe, Handwerk. 2. Besondere Sammelgebiete: Pfälzische Geschichte, Moderne Kunst.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Lesesaal. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-12.30 Uhr und 14-16.30 Uhr, Dienstag zusätzlich bis 18 Uhr, Freitag 9-15 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Reader-Printer, Mikrofiche-Lesegerät, Fotostelle.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bibliothek ist im Gebäudekomplex Pfalzgalerie untergebracht. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 2) bis Haltestelle Schillerplatz, von dort Linie 4 bis Benzinoring. A 6, Ausfahrt Kaiserslautern-Ost. Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Um Handwerk und Gewerbe der Pfalz zu dokumentieren, wurde 1874 ein Verein zur Gründung eines Gewerbemuseums ins Leben gerufen. Sechs Jahre später konnte das Pfälzische Gewerbemuseum in Kaiserslautern seine Tore öffnen. Im neu errichteten Museumsgebäude war auch eine Fachbibliothek mit Lesezimmer eingerichtet worden. Handwerker, Gewerbetreibende, Kunsthandwerker und Künstler fanden hier Vorlagen, Abbildungen von Objekten und Fachperiodika. Die Werke wurden entweder vom Verein (teilweise mit öffentlichen Zuschüssen) oder von privaten Spendern erworben.

1.2 Da zugleich mit dem Pfälzischen Gewerbemuseum und mit diesem personell verbunden auch eine Fachschule für Bauhandwerker und Lehrwerkstätten für Holz- und Metallarbeiten, für Maler und Bildhauer eingerichtet worden waren, reichten die finanziellen und rechtlichen Grundlagen des Vereins nach der Jahrhundertwende nicht mehr aus. Aber erst 1927 erhielt die Einrichtung den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und wurde in Pfälzische Landesgewerbeanstalt umbenannt. Seit 1938 befindet sich mit dem gesamten Anstaltskomplex auch die heutige Pfalzbibliothek in der Trägerschaft des Bezirksverbandes Pfalz. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wuchs der Bestand der Bibliothek stetig an, 1930 umfaßte er ca. 10.000 Bde.

1.3 Schwere Kriegszerstörungen machten eine völlige Neubearbeitung des verbliebenen Bestandes nötig. 3000 Werke des Vorkriegsbestandes, darunter 810 vor 1910 erschienene Publikationen, konnten in den fünfziger Jahren in den heutigen Bestand eingearbeitet werden. 1977 wurde die Bibliothek in Pfalzbibliothek umbenannt und erhielt den Auftrag, die Quellen und die Literatur zur pfälzischen Geschichte und Volkskunde zu sammeln.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Den Zahlenangaben liegt eine Auszählung des Bestandsverzeichnisses zugrunde. Im Gesamtbestand von ca. 50.000 Bdn befinden sich 13 Titel des 16. Jhs, 20 des 17. Jhs, 55 des 18. Jhs und 1200 Titel des 19. Jhs. Es handelt sich überwiegend um deutschsprachige Veröffentlichungen. Aus dem 16. und 17. Jh stammen je 8, aus dem 18. Jh 15 Titel in lateinischer Sprache (meist Bibelausgaben). 65 Titel aus dem 19. Jh sind in englischer oder französischer Sprache verfaßt. Systematische Übersicht

2.2 Die Rara-Sammlung umfaßt 60 durch einen eigenen Katalog erschlossene Werke. Die Sammlung enthält u. a. 10 Bibelausgaben (die älteste ist eine Mareschal-Bibel, Lyon 1514) und eine Postinkunabel (Pelbartus de Themeswar, Rosarium theologiae aureum, Hagenau 1507/8). Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei juristischen Werken, darunter eine Ausgabe des Codex Theodosianus (Basel 1528). Zudem ist eine Reihe von Kalendern zu erwähnen, deren ältester ein Newer und Alter Schreybkalender auff das Jahr MDLXXXIX. Bestellt durch Georgium Henischium ist. Weiterhin finden sich Atlanten von Johann Baptist Homann (um 1720 und 1783).

2.3 Die Bibliothek besitzt ca. 200 historische Karten vor 1800, die in einem eigenen Katalog mit Register erfaßt werden.

2.4 Unter den 450 Kunst-, Kunstgewerbe- und Architekturtiteln des 18. und 19. Jhs, die nach 1945 in den Bestand eingearbeitet werden konnten, befinden sich u. a. das sogenannte Säulenbuch von Georg Andreas Böckler (1684), die Grundregel der Baukunst (1678), Architektonische Studienblätter (1895), Grünenbergs Wappenbuch (1875) und verschiedene Möbeltafelwerke.

2.5 Bei der Literatur zur pfälzischen Geschichte und Volkskunde handelt es sich um Werke zur Territorial-, Stadt-, Orts-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte sowie zur Geographie und zur Volkskunde der Pfalz und der angrenzenden Gebiete. Mit ihren Werken sind in der Sammlung u. a. vertreten: Johann Goswin Widder (1734-1800), Friedrich Peter Wundt (1742-1808), Johann Michael Frey (1783-1854), Franz Xaver Remling (1803-1873), Ludwig Häusser (1818-1867) und Johann Georg Lenn (1797-1876).

2.6 In der Theodor-Zink-Fotosammlung befinden sich 14.000 Aufnahmen volkskundlich interessanter Objekte. Die kunstgewerblichen und handwerklichen Gegenstände wurden zwischen 1921 und 1935 fotografiert. Die Fotos sind systematisch geordnet und durch ein Ortsregister erschlossen. 2.7 Unter den ca. 300 Zeitschriften (bis 1975 mit den Schwerpunkten Handwerk, Graphik, Kunst, seither mit Schwerpunkt pfälzische Landeskunde) befinden sich vorrangig pfälzische Zeitungen des 19. und 20. Jhs, darunter äußerst seltene Periodika wie die Trompete aus Speyer (1849). Die Verfilmung pfälzischer Zeitungen wird planmäßig ausgeführt.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[mechanische Wortfolge, heute nach RAK]

Systematischer Katalog

[Münchener Systematik, Feingliederung bei Kunstwissenschaft und pfälzischer Landeskunde]

Schlagwortkatalog

Als Gesamtkataloge für Kaiserslautern enthalten diese Kataloge auch die Bestände zur Pfalzliteratur des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, des Stadtarchivs und der Palatina-Sammlung im städtischen Theodor-Zink-Museum.

3.2 Sonderkataloge

Kunst und Kunstgewerbe. Katalog. Teil 1: Speyer, Pfälzische Landesbibliothek; Teil 2: Kaiserslautern, Pfälzische Landesgewerbeanstalt 1958

[mschr. vervielfältigt]

Standortkataloge für Mikrofilm und Mikrofiche

Münch, Michael: Die Rara der Pfalzbibliothek Kaiserslautern. Kaiserslautern 1989 [Ms.]

Münch, Michael: Historische Karten der Pfalzbibliothek. Kaiserslautern 1989 [Ms.]

Register zur Theodor-Zink-Fotosammlung. Pfalzbibliothek Kaiserslautern 1980 [Ms.]

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg, nicht aber in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.3 Historischer Katalog

Rumetsch, Jakob: Katalog der Bibliothek des Pfälzischen Gewerbemuseums Kaiserslautern. Kaiserslautern 1911. 1. Nachtrag 1915; 2. Nachtrag 1923

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hausen, Edmund: Neuordnung von Bibliothek und Lesesaal. Mitteilungsblatt der Pfälzischen Gewerbeanstalt 2 (1927/28) S. 100 f.

Graf, Hermann: Denkschrift über die Arbeit und Aufgaben der Saarpfälzischen Landesgewerbeanstalt. Kaiserslautern 1938 [Ms.]

Graf, Hermann: Die Bibliothek der Pfälzischen Gewerbeanstalt. Mitteilungen der Pfälzischen Gewerbeanstalt 1955, Heft 1

Kiesel, Carl: 80 Jahre Pfälzische Landesgewerbeanstalt. In: Pfälzer Heimat 12 (1961) S. 27-29 Pfalzliteratur in Kaiserslautern jetzt in einem Gesamtkatalog erfaßt. In: Rheinpfalz, Kaiserslautern vom 10. August 1984

An alle, denen die Pfalz am Herzen liegt ... Überarb. Aufl. Neustadt 1984 Auf wenig Platz 50.000 Bücher aus fast allen Wissensgebieten. In: Rheinpfalz, Kaiserslautern vom 2. Oktober 1984

Müller, Hejo: Pfalzbibliothek. In: Die Pfalz am Rhein (Mitteilungen des Beziksverbandes Pfalz) 1989, Heft 2, S. 9

Stand: Juni 1990

Renate Zobeley

Karl Scherer


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.