FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
  Home > Deutschland > Rheinland-Pfalz  > Mainz

Bibliothek des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte

Adresse. Ernst-Ludwig-Platz 2, 6500 Mainz [Karte]
Telefon. (06131) 23 22 31
Bibliothekssigel. <Mz 1>

Unterhaltsträger. Stiftung Öffentlichen Rechts. Träger: Land Rheinland-Pfalz, Stadt Mainz. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung durch Bund und Länder.
Funktion. . Wissenschaftliche Spezialbibliothek für die am Haus laufenden Forschungsprojekte sowie überregionale Bibliothek für Fachwissenschaftler des In- und Auslandes.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Vor- und Frühgeschichte der Alten Welt. Nachbarwissenschaften der Archäologie. 2. Sondersammelgebiete gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft: Der interdisziplinäre Bereich zwischen Archäologie und Naturwissenschaften. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-12.30 Uhr und 13.30-16.30 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Längere Benutzung nach schriftlicher oder telefonischer Anmeldung. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten, zum Kurfürstlichen Schloß). Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 6) his Haltestelle Bauhofstraße. - Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz wurde im Jahre 1852 gegründet. Von Beginn an war sein Zweck neben der systematischen Sammlung und Ausstellung von Altertümern in Originalen und Nachbildungen die Erforschung der Vor- und Frühgeschichte. Die Geschichte der diesem Forschungsinstitut angegliederten Bibliothek, die heute ca. 80.000 Bde umfaßt, liegt im 19. Jh weitgehend im Dunkeln. Man nimmt an, daß die Privatbibliothek des Museumsgründers und ersten Direktors Ludwig Lindensct weitgehend in ihr aufgegangen ist und daß sie vorwiegend aus dem Schriftentausch mit anderen Gelehrten und Forschungseinrichtungen ergänzt wurde. Die Bestände können im 19. Jh nicht umfangreich gewesen sein, denn für das Jahr 1901 spricht man noch von einer kleinen Bibliothek im Direktorzimmer.

1.2 Zu Beginn des 20. Jhs betrug der Etat ca. 3,8 Prozent der Gesamtausgaben des Museums. In den Jahresberichten findet die Bibliothek nur selten Erwähnung. Aus dem Zugangsbuch geht hervor, daß die Bibliothek am 3. Februar 1921 als umfangreiche Schenkung die Privatbibliothek des Direktors Karl Schumacher entgegennahm. Durch einen Bombenschaden im Jahre 1942 wurde auch die Bibliothek betroffen. Zerstört wurden hauptsächlich Archivalien und Zeitschriftenbestände. Erst 1958 konnten die vorher zerstreuten Bestände in einem eigenen Bibliotheksraum zusammengefaßt werden. Durch rege Erwerbstätigkeit und einen weltweiten Schriftentausch der vom Institut herausgegebenen Monographien und Zeitschriften sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark angewachsen, so daß das Römisch-Germanische-Zentralmuseum heute in Deutschland neben der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt die bedeutendste Fachbibliothek für Vor- und Frühgeschichte der Alten Welt besitzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestandsbeschreibung der systematisch aufgestellten Bibliothek beruht auf Teilauszählungen des modernen Standortkataloges.

2.2 Auf das Schrifttum vor 1900 entfallen ca. 7,1 Prozent (5600 Bde) des Gesamtbestandes. Davon stammen ca. 98 Prozent aus dem 19. Jh. Von insgesamt 1650 Periodika reichen 209 (12,6 Prozent) ins 19. Jh zurück.

2.3 Bei den Monographien macht das deutschsprachige Schrifttum ca. 72,8 Prozent aus. Auf französische Werke entfallen ca. 11,5 Prozent. Italienische Publikationen sind zu ca. 7,25 Prozent und Werke in anderen westeuropäischen Sprachen zu ca. 8,4 Prozent vertreten. Von den Periodika sind 124 (59,3 Prozent) deutsche, 35 (16,7 Prozent) französische; 38 (18,1 Prozent) sind in weiteren westeuropäischen und 12 (5,7 Prozent) in osteuropäischen Sprachen.

2.4 Die Bibliothek ist nach Hausregeln systematisch aufgestellt. Oberstes Gliederungsprinzip ist eine geographische Einteilung mit den Großgruppen Allgemeines; Außereuropäische Erdteile; Altes Griechenland; Altes Italien; Übriges Europa in der Zeit vor Christus; Europa in der römischen Kaiserzeit; Europa im Frühen Mittelalter; Europa im Mittelalter; Archäologisch-Naturwissenschaftliche Literatur und Periodika. Die Untergruppen sind teils laufend, teils springend numeriert. Bei großem Materialanfall erfolgt eine weitere Unterteilung. Die Gliederungstiefe der einzelnen Großgruppen entspricht der Menge der vorhandenen Literatur.

2.5 Die Bibliothek ist eine archäologisch-historische Gebrauchsbibliothek mit Berücksichtigung der Nachbarwissenschaften und des zugehörigen interdisziplinären Bereichs. Sie deckt diese Gebiete möglichst umfassend ab. Inhaltliche Schwerpunkte lassen sich nicht feststellen. Zahlreiche Werke bedeutender Archäologen wie Ludwig Lindensct (d. Ä.), Oscar Montelius, Gabriel de Mortillet, Sophus Müller, Otto Tischler, J. J. A. Worsaae und andere liegen in Ausgaben aus dem 19. Jh vor.

2.6 Bei den Periodika dominieren die Veröffentlichungen der archäologischen Institutionen des In- und Auslandes. Daneben sind die Organe regionaler Historischer Vereine, Altertumsvereine, Anthropologischer Gesellschaften, Numismatischer Gesellschaften, Naturwissenschaftlicher Vereine und Akademieschriften gut vertreten.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [nach PI]

Standortkatalog

Zeitschriftenkatalog

Die Bestände sind nicht im Hessischen Zentralkatalog nachgewiesen; seit 1987 erfolgt ein Zeitschriftenabgleich mit der Zeitschriftendatenbank (ZDB).

Stand: Oktober 1988

Gabriela Krombach


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.